DMV Inside 02/2012

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tannien (für den Club „Redcar Bears“), Polen („Victoria Pila“) und Deutschland (MSC Brokstedt). Hinzu kommen die erwähnten Prädikatsläufe sowie offene Rennen, an denen die Fahrer auf Honorarbasis teilnehmen. Dies alles logistisch zu meistern, ist eine Herausforderung, der sich Dilger zum Teil allein stellen muss. „Ich habe natürlich zahlreiche Helfer, die mich ehrenamtlich unterstützen. In Deutschland haben wir keine Sportförderung wie in Dänemark oder einen Sponsorenpool wie in Polen, der den Profis ein entsprechendes Einkommen garantiert, um zum Beispiel mehrere Mechaniker und einen Manager zu beschäftigen“, erklärt Dilger, der jedoch nicht jammern will. „Es ist mein Sport und auch ein Lifestyle.“ Tragischer Verlust des Vaters. Grob gesehen macht Max Dilger, der 1989 das Licht der Welt erblickte, seit seinem 5. Lebensjahr nichts anderes als Motorradrennen fahren. In Homberg/Ohm startete der Badener im Alter von fünf Jahren mit einer Sondergenehmigung in seinem ersten Rennen. In den Bahnsportnachwuchsklassen, unter dem Dach der Motor Sport Jugend (msj), durchlief Dilger alle Klassen und konnte in allen drei Schülerklassen die Süddeutsche Bahnmeisterschaft gewinnen. Auch den deutschen Meistertitel sicherte sich Dilger in fast allen Klassen, lediglich in der Schülerklasse C reichte es 2002 nur zum Vizetitel. Während er noch in der Schülerklasse C fuhr, trainierte Max bereits mit zwölf Jahren auf der großen 500-ccm-Maschine und ab der Saison 2003 war Dilger ausschließlich mit der damaligen J-Lizenz auf dem 500er Bike am Start. Während dieser Zeit wurde der Lahrer immer von seinen Eltern begleitet, für die der Bahnsport zum Leben gehörte. Vater Bernd fuhr aktiv Seitenwagenrennen und hatte großen Einfluss auf Max´ Einstieg in den Bahnsport. 2008, in dem Jahr, als Dilger junior Deutscher U21-Meister wurde, verstarb Bernd Dilger auf tragische Weise und Max stand so mit 19 Jahren endgültig allein vor seiner Karriere, wenngleich er sich bereits recht früh speedway-

Im Durschnitt jeden dritten Tag pro Woche fährt Max Dilger Rennen Foto: SCHIFFNER

technisch vom Elternhaus abgekapselt hatte. „Ich hatte damals schon weitestgehend alles selbst organisiert. Manfred Scheffczyk und Michael Wiehl hatten mich zu der Zeit begleitet und ich konnte schon damals auf die Beiden zählen. Sie haben mir auch in dieser Zeit sehr geholfen“, blickt Dilger auf diese schweren Tage zurück. Es gab jedoch auch Zeiten, in denen Max Dilger Gedanken ans Aufhören hatte. Es war 2010: Der Badener wollte eigentlich den Durchbruch auf die große Speedwaybühne schaffen. Mit Engagements in der britischen Premier League, in der polnischen Liga sowie der deutschen Bundesliga war der Rennkalender gut gefüllt und im letzen Jahr als U21-Fahrer wollte Dilger auch den Einzug ins Junioren-WM-Finale schaffen. Bereits im Frühjahr 2010 lief es nicht für den Schwarzwälder: Beim ersten Rennen in Edinburgh war Dilger dreimal unverschuldet in Stürze verwickelt. Eine Serie, die sich in den kommenden Rennen fortsetzen sollte. „Ich lag ständig irgendwo im Eck. Entweder wurde ich von den Gegnern runter gefahren, oder ich war selbst schuld an den Stürzen“, berichtet Dilger von den schmerzhaften Erfahrungen in England. Die zahlreichen kleinen Blessuren sowie eine ausgekugelte Schulter ließen Max die komplette Saison 2010 nicht richtig in Fahrt kommen. Dilger: „Irgendwann war dann die Lockerheit weg und ich bin mehr und mehr auf dem Motorrad verkrampft. Die ganze Saison über hatte ich mehr

Max Dilger Geburtsdatum: 14.07.1989; Nationalität: deutsch; Wohnort: Lahr; Familienstand: ledig; Favourite Track: Herxheim, Berghaupten, Opole; sportliches Ziel: Speedwayprofi; Clubs: MSC Berghaupten, MSV Herxheim, AMC Haunstetten Liga-Fahrer: Deutschland: MSC Brokstedt Großbritannien: Redcar Bears Polen: Victoria Pila

Erfolge 5. Platz Deutsche Speedwaymeisterschaft 2009 Deutscher Meister U21 2008 3. Platz U21 Deutsche Meisterschaft 2007 3. Platz U21 Deutsche Meisterschaft 2005 2. Platz U16 Deutsche Meisterschaft 2004

Süddeutscher Bahnmeister Schülerklasse C 2002 Deutscher Meister Schülerklasse B 2001 Süddeutscher Bahnmeister Schülerklasse B 2001 Deutscher Meister Schülerklasse B 2000 Süddeutscher Bahnmeister Schülerklasse A 1998 Süddeutscher Bahnmeister Schülerklasse A 1996 Deutscher Mannschaftsmeister 2011 (AC Landshut) Deutscher Mannschaftsmeister 2010 (AC Landshut) Deutscher Mannschaftsmeister 2009 (AC Landshut) 2. Platz U19 Team Europameisterschaft 2008 4. Platz U21 Team Weltmeisterschaft 2007 Deutscher Mannschaftsmeister 2. Bundesliga 2006 (MSC Diedenbergen) 4. Platz U21 Team Weltmeisterschaft 2006 Deutscher Mannschaftsmeister 1. Bundesliga 2005 (MSC Diedenbergen) Deutscher Mannschaftsmeister 2. Bundesliga 2005 (MSC Diedenbergen) Deutscher Mannschaftsmeister 2. Bundesliga 2004 (MSC Diedenbergen)


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