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Voller Körpereinsatz gegen Leukämie, Geburtstagsgäste der Bundeskanzlerin vor der Genesungskarte

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Christian Wulff

Christian Wulff

Heidelberger Forschungsprojekt

Untersuchung des Epstein-Barr-Virus

© Henri-Jacques Delecluse, Deutsches Krebsforschungszentrum Epstein-Barr Virus beim Verlassen einer Zelle (elektronenmikroskopische Aufnahme)

Neben dem Pfeifferschen Drüsenfieber wird das Epstein-Barr-Virus (EBV) mit der Entstehung zahlreicher Krebserkrankungen – insbesondere Blut- oder Lymphdrüsenkrebs – in Verbindung gebracht. Es ist erwiesen, dass eine Impfung gegen Viren, die Krebs auslösen, der Entstehung dieser Tumore entgegenwirken kann. Prof. Henri-Jaques Delecluse und sein Team kommen mit ihrem Forschungsprojekt unter Zuhilfenahme des Virus MuHV4 einer Impfung gegen das EBV einen großen Schritt näher: MuHV4 ist ein Gammaherpesvirus, welches Mäuse befallen kann und die meisten Eigenschaften des EBV besitzt. Aus diesem Virus werden Partikel hergestellt, die kein Erbgut tragen, also nur virenähnlich sind. So kann man testen, ob Mäuse mit einer Impfung vor einer Infektion geschützt werden können. Sollte dieses Vorhaben erfolgreich sein, könnte es auf das EBV bzw. den Menschen übertragen werden und mit einer simplen Impfung vor der Entstehung von Blut- oder Lymphdrüsenkrebs schützen. Die José Carreras Leukämie-Stiftung finanziert dieses auf drei Jahre angelegte Projekt mit einer Fördersumme von 255.000 Euro.

Neue Therapiemöglichkeiten

Neuer Behandlungsmodus zur Linderung von Nebenwirkungen von Radio- und Chemotherapien

Mikrovesikel aus mesenchymalen Stromazellen versprechen neue Therapiemöglichkeiten von Patienten, die unter Knochenmarksversagen nach konditionierender Tumorbehandlung leiden. Mikrovesikel sind 50–1000nm große Partikel, die Proteine und Ribonukleinsäuren zu den Zielzellen transportieren und eine regenerative Wirkung haben. Durch eine Transplantation von Mikrovesikeln im Modell der letalen Bestrahlung untersucht Dr.Claudia Lange mit ihrer Forschungsgruppe am Universitären Cancer Center Hamburg den Mechanismus, der zur Eindämmung von Entzündungs- bzw. Stressreaktionen und Zelltod im Knochenmark führt. Damit wäre es erstmals möglich, die Regeneration der Hämatopoese effektiv zu behandeln. Die José Carreras Leukämie-Stiftung fördert das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt mit 128.500 Euro.

Zum Tod von Prof. Hermann Heimpel

*29.09.1930 †07.10.2014 1. Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates und Ehrenmitglied

Die José Carreras Leukämie-Stiftung trauert um Prof. Hermann Heimpel, langjähriger Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats und bis zu seinem Tod dessen Ehrenvorsitzender.

Dr. Gabriele Kröner, Geschäftsführender Vorstand der José Carreras Leukämie-Stiftung: »José Carreras und alle Mitarbeiter der Stiftung haben Hermann Heimpel als herausragenden Wissenschaftler und engagierten Menschen hoch geschätzt.

Er stand der Stiftung 20 Jahre als herausragender Ratgeber zur Seite. Auch im Alter von über 80 Jahren kannte Hermann Heimpel das Wort Ruhestand nicht. Bis zuletzt trieben ihn zwei große Ziele an: Der Fortschritt der Leukämieforschung und die Verbesserung der Lebenssituation der Patienten. Sein Einsatz für die José Carreras Leukämie-Stiftung war beispiellos. Wir werden Hermann Heimpel stets in ehrendem Gedenken bewahren.«

Der langjährige Ärztliche Direktor der Klinik für Innere Medizin III an der Universität Ulm und frühere Prorektor galt national wie international als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Krebsheilkunde – vor allem in der Knochenmarkstransplantation und der Leukämie- forschung. Er gehörte zu den Gründern des Ulmer Tumorzentrums und etablierte die Knochenmarktransplantation in Ulm.

Nach dem Medizinstudium machte Hermann Heimpel seine Facharztausbildung in Freiburg bei Prof. Ludwig Heilmeyer, dem späteren Gründungsrektor der Universität Ulm. Nach seiner Habilitation im Fachbereich Hämatologie folgte er Prof. Heilmeyer 1969 an die zwei Jahre zuvor gegründete Hochschule in Ulm und wurde dort erster Lehrstuhlinhaber sowie Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin III. Als Dekan der Medizinischen Fakultät und späterer Prorektor gestaltete er bis 1991 den Ausbau der Universität entscheidend mit.

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