Die Zeitlos | Das Studentenmagazin - Ausgabe 7

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bis uns der bissen im hals stecken bleibt

Bis uns der Bissen im Hals stecken bleibt WANDEL+ZURTobias NACHHALTIGKEIT Pircher Victoria Dutter

G

ier und Habsucht, Besitzansprüche und Forderungen, Wünsche und Erwartungen – Schlagworte, die unsere heutige Konsumgesellschaft nur allzu treffend beschreiben. Alles, angefangen von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Elektrogeräten, landet bei uns auf dem Müll. Doch mittlerweile scheint es, als habe sich in der Gesellschaft ein mentaler Wandel vollzogen. Hat unsere Konsumgesellschaft ein Ablaufdatum? Einhundertsiebenundfünfzigtausend Tonnen Nahrungsmittel im Wert von über einer Milliarde Euro – diese Zahlen muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Doch wer denkt, dass wir uns diese Nahrungsmittel schmecken ließen, irrt: Besagte einhundertsiebenundfünfzigtausend Tonnen an Lebensmitteln verschwanden alleine im Jahr 2014 im

Lorenz Zenleser

österreichischen Müll – unverpackt und nur teilweise verzehrt oder aber noch verpackt und konserviert.

über die Lebensmittelproduzenten.

MANGEL VS. ÜBERFLUSS

Die Konsum- und Wegwerfgesellschaft, in der wir heute leben, ist geprägt von Gier und Habsucht – ganz nach dem Motto „Alles ist nicht genug.“ Ändern wir weder unser Verhalten, unser Denken noch unsere Einstellung zu Nahrungsmitteln, so wird sich die Prophezeiung des amerikanischen Ureinwohnervolkes der Hopi wohl schlussendlich doch noch bewahrheiten:

Während es in vielen Ländern der Welt an Nahrung mangelt, viele Menschen wenig bis nichts zu essen haben und an Hunger und den Folgen von Mangel- bzw. Unterernährung sterben (müssen), leben wir hier in Österreich im Überfluss. Wir sind es gewohnt, im Supermarkt zwischen vollen Regalen mit einer riesigen Auswahl an Waren herumzuschlendern. Die angebotenen Produkte sollten dabei natürlich möglichst frisch sein – ein paar Stunden alte Brötchen können wir unserem verhätschelten Gaumen beileibe nicht zumuten. Ist die Produktauswahl noch dazu gering oder sind die Lebensmittel womöglich nicht mehr ganz so frisch, ärgern wir uns und schimpfen

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ALLES IST NICHT GENUG

„Sie werden vor vollen Tellern sitzen und trotzdem verhungern.“ Gerade wir hier in Österreich sollten uns glücklich schätzen: Wir haben Wasser und Essen, Frieden und Sicherheit in allen Lebenslagen. Dennoch jammern wir – und das auf ei-


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