Die Zeitlos #11

Ausgabe 11 Wintersemester 2018/2019

ESSEN

STUDIUM

ZEITLOS

SEX LIEBE

URLAUB BIER TRAUM GELD

#11 Abhängen auf die etwas andere Art! Scarification und Body Suspension

Knusper Knusper Knäuschen: 5 Brote im Test

Utopie

Die Zukunft im philosophischen Diskurs

Liebe Leserin, lieber Leser oder: liebe Lesende!

Wenn man zur Generation „Ich google’ das mal kurz” gehört, dann erhält man auf die Anfrage „Sehnsuchtsort” unter „Google Bilder“ Motive wie Aussichten, Strände, Baumhäuser, Berge, Burgen und abendlich leuchtende Himmel.

Sind das unsere Sehnsuchtsorte? Wirklich? Wonach und wohin sehnen wir uns? Und müssen wir das überhaupt? Nicht nur diese Fragen haben wir uns in dieser Ausgabe gestellt.

Nimm dir ein bisschen Zeit, mach’s dir gemütlich und blätter’ unsere fulminante Ausgabe #11 durch: Es geht von den Kapverden über New York und Berlin bis nach Tirol in die Heimat. Hier haben wir Innsbrucker Studierende gefragt, was sie sich wünschen würden, wenn sie doch nur könnten… Außerdem wurde lokales Brot getestet, dem Alltag auf Festivals nachgesonnen, gesellschaftlicher Utopie nachgeforscht, dem Ursprung von Dialekten auf den Grund gegangen, herausgefunden, dass grünes Essen nicht gesund sein muss und viiieeeeles mehr.

Damit all das aber überhaupt erst zustande kommen kann, bedarf es vieler fleißiger und kreativer Studierender, die recherchieren, schreiben, layouten, designen, korrigieren, Sponsoren suchen und finden und sich einmal in der Woche zum Eis essen treffen und nebenbei ein – nein, DAS – Studentenmagazin planen. An dieser Stelle seien sie alle einmal fest geknuddelt!

Was vielleicht nicht unerwähnt bleiben sollte: Diese Ausgabe ist die erste mit rein weiblichem Vorstand. – Jippie! Hurra! Vielleicht ist das aber auch gar nicht so wichtig – je nachdem, wie man es mit dem Feminismus so hält. Wir finden es aber ganz cool. Denn Frauen in Vorständen sind nun mal eher selten, das ist ein Fakt. Bäm. Und da steuern wir dagegen.

Die Zeitlos versteht sich als offener Raum für alle, die sich im Medienbereich ausprobieren wollen: sei es Design, Layout, Redaktion, Marketing, Informatik, Film, Foto, Social-Media, Eventorganisation oder seit Neuestem auch Radio und Lektorat – egal, wofür du dich interessierst und was du schon immer mal machen wolltest: komm vorbei und mach mit! Wir suchen immer motivierte Menschen, die Lust haben sich einzubringen und Neues auszuprobieren. Je bunter, desto besser!

Jedes Semester ist es wieder eine Herausforderung, denn wie für alle Studierenden gilt es Prüfungen, Referate, zu lesende 1000-Seiten-Wälzer, Erasmus-Semester und Praktika zu bewältigen… Umso stolzer sind wir, dass du jetzt bereits unsere Ausgabe #11 in den Händen halten kannst!

Wenn du das nächstes Mal auch dabei sein willst, schreib uns auf Facebook, per E-Mail, Rauchzeichen oder gar einem noch besseren Medium deiner Wahl.

Wir warten sehnsüchtig!

In Liebe, Lisa, Jutta und Bianca

Die Zeitlos – Das Studentenmagazin, Andreas-Hofer-Straße 5 in 6020 Innsbruck, ZVR: 99701294 Obfrau: Elisabeth Probst // Schriftführerin: Jutta Stackelberg // Kassierin: Bianca Brodbeck Der harte Kern: Felix De Zordo, Matthäus Masè, Ulrich Ringhofer, Moritz Jelting, Bianca Brodbeck, Jutta Stackelberg, Elisabeth Probst, Antonia Moschin, Katrin Schefbänker, Kristina Halabi, Benjamin Masè, Pauline Tagwerker, Tabea Braun, Tjara-Marie Boine, Tobias Mulser, Christina Vettorazzi, Judith Rubatscher, Marina Blum, Valentin Reiterer, Lisa-Marie Hartge, Jasmin Penz, Felicia Kaspar, Lara Leonardi, Martina Frötscher Lektorat: Christina Vettorazzi, Marina Blum, Valentin Reiterer, Pauline Tagwerker, Judith Rubatscher, Jasmin Penz Design & Layout: Lara Leonardi, Martina Frötscher Cover: Lara Leonardi Email & Anzeigen: medienimperium@diezeitlos.at Homepage: www.diezeitlos.at Alle Inhalte stammen von Studierenden verschiedener Hochschulen und werden frei von den Autoren und Autorinnen gewählt. Wir geben keinerlei Gewähr auf Aktualität, Qualität, Vollständigkeit oder Korrektheit der bereitgestellten Inhalte und Informationen. Haftungsansprüche gegen das Magazin, welche sich auf Schäden ideeller und materieller Art beziehen, die durch die Nutzung oder die Nichtnutzung der angebotenen Information bzw. durch die Nutzung fehlerhafter oder unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Copyright auf alle Inhalte durch den Verein Zeitlos 2018.

Radiostimme?

Geh mit dem Zeitlosfunk live on air

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Du mĂśchtest recherchieren und eigene Artikel verĂśffentlichen?

Werde Teil der ZeitlosRedaktion

Wissen was dahinter steckt: Probier dich in Marketing und Sales aus

Gut geknipst!

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Sport, Kultur, Party – mit der Zeitlos zu coolen Events oder selber planen und organisieren

Inhaltsverzeichnis #11

STUDIEREN Unigeflüster Banane-kch Die Aufschneider Das Nax - Innsbrucks gmiadliche Bierbar Höret, Höret ... der Zeitlosfunk ist da!

Porträt: Wolfgang Dibiasi Campus Tirol Motorsport

TREND Symphonie der Gegensätze Das Szene setzt sich in Szene Vom Trinken und Spielen Engagier Dich!

23 24 28 32

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GENIAL Innsbruck - For Newbies and Locals #zeitloskocht: Sehnsuchtstorte 5 Brote im Zeitlos-Test Utopie: Interview mit Andreas Prantacher

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WELT IMHO 44 Kap Verde 46 „Ich war noch niemals 50 in New York...“

Zügellos Scarification & 52 Body Suspension mit Binho Barduzzi Sehnsuchtsorte 56 Spieleseite 58

Unigeflüster...

Wenn ich einen Wunsch frei hätte….

Du hast 30 Sekunden dich zu entscheiden: Welcher Wunsch soll dir erfüllt werden? Hättest du spontan eine Idee? Bist du realistisch und möchtest erfolgreich dein Studium abschließen oder träumst du größer, willst die Welt verändern oder Superkräfte erlangen? Die Zeitlos hat sich an der Uni ein bisschen umgehört und Wünsche gesammelt.

von TABEA BRAUN & JUTTA STACKELBERG Fotos: TABEA BRAUN

„Einen Flug ans Meer“

„Ein fliegendes Sofa“

„Ich hätte gern eine größere Wohnung und würde mir eine Katze zulegen“

„Weltfrieden“ „Unser Studium abschließen“ „Doppelt so viel Zeit“

„Dass ich alle Seminarklausuren bestehe“

„Millionär werden, beziehungsweise mehr Geld besitzen“

„Air conditioning at university” 6

„Dass ich fliegen könnte“

„Einen Teich mit Brücke in meinem Garten“

„Ich hätte gern wieder einen Hamster, nachdem meine letzten drei gestorben sind“

„Finish my studies and start my own company”

„Derweil möchte ich zunächst den MedizinAufnahmetest bestehen“

„Sturz des Kapitalismus”

„Einen entspannten Urlaubstag mit Ausschlafen und Serienmarathon“

„Ich würde eine Weltreise machen“

„Eine Reise nach Island. Eine Freundin meiner Schwester war dort und hat mir Fotos gezeigt. Im Kofferraum hatte sie von den Badesachen bis zur Winterausrüstung alles dabei und hat dann auch alles gebraucht“ 7

Banane – kch

von LISA PROBST

Fotos: LISA PROBST Grafik: LARA LEONARDI

Was?

… macht einen Dialekt eigentlich zu einem Dialekt? „Sprachwissenschaftlich betrachtet ist es letztlich Definitionssache“, erklärt Yvonne Kathrein, Leiterin des Tiroler Dialektarchivs. Hintergrund der Sprachvarianten ist die geografische Herkunft der Sprecher. „Man könnte sogar so weit gehen zu sagen, es gibt so viele Dialekte wie Sprecher, da jeder ein bisschen anders redet“, ergänzt Kathrein. „Demzufolge ist es auch schwierig Zahlen zu nennen. In Tirol kann man aber zumindest zwei große Dialekte unterscheiden: Alemannisch und Bairisch.“

Was?

… unterscheidet Dialekte denn dann von eigenständigen Sprachen?

Immerhin kann einem Hamburger „Schnopkram schnopen“ (‚Süßigkeiten essen‘) im Zillertal genauso unverständlich sein, wie umgekehrt ein „aftang“ (Füllwort; ‚nachher‘, ‚schlussendlich‘). Was hat das denn noch mit Deutsch zu tun, könnte man meinen. Wieder ist es eine Frage der Definition.

Häufig hat die „Sprache“ selbst dabei tatsächlich nur wenig zu sagen, da die Unterscheidung auf Politik, Geschichte und Kultur zurückzuführen ist. So kommt es auch, dass wir beispielsweise Dänisch, Norwegisch und Schwedisch als eigene Sprachen betrachten, obwohl sich die Sprecher dieser Sprachen untereinander vermutlich besser verständigen können als der Hamburger mit dem Zillertaler.

Ne Molle - ein Bier | Stratzen – laufen | Schnafte – fabelhaft, hervorragend | Dulli – toll, ausgezeichnet | Moatla und Buaba, Gitschn und Buibn – Mädchen und Jungen | Schesa – Kinderwagen | Gigagampfa – Wippe | nochejassa – über bereits vergangene Dinge lamentieren | Güxla – vorsichtig | schauen – Goga – Kind (abwertend) | Plära – weinen | Gruanbachti wern – erwachsen werden | Aududlt – betrunken | Tirken, Kukuruz – Mais | Mutschekiebchen – Marienkäfer | Chrüsimüsi – Chaos | Wonderfitzig – neugierig | Napfatzn – schlafen | Harpfm – Bett | Potschasne – gemütlich | Iachtn – stören | Lapp, Tercher, Flammes, Siach – Depp

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… war zuerst da?

Hochdeutsch ist die Sprache der Medien, der Verwaltung, wird in der Schule gelehrt und dient zur allgemeinen Verständigung. Hochdeutsch war zuerst da, könnte man glauben.

Doch Dialekte sind keinesfalls Ableger des Standards. Vielmehr haben sich die Varietäten nebeneinander entwickelt, aber eben je nach Region unterschiedlich. Die Standardsprache kann also ebenfalls als ein Dialekt gesehen werden. Mit dem feinen Unterschied, dass sie es als einzige geschafft hat, mehr Funktionen und Prestige zu erlangen als alle anderen.

Was?

… sollte man sonst noch über Dialekte wissen?

Die österreichischen und süddeutschen Dialekte haben einige Gemeinsamkeiten. Nichtsdestotrotz steht jeder Dialekt für regionale Identität, was sich oft schon in den Bezeichnungen der Dialekte zeigt (Tirolerisch, Berlinerisch etc.). Wie bei Sprachen ist es auch möglich, sich einen Dialekt anzueignen. „Einen Dialekt zu übernehmen hat viel mit der persönlichen Einstellung und Identität zu tun und kann unbewusst oder bewusst geschehen. Bewusst entscheiden sich manche aber nicht nur der eigenen Identität wegen dagegen, einen anderen Dialekt anzunehmen. Es ist ja auch immer eine Frage, wie die lokale Bevölkerung darauf reagiert, wenn man sich deren Dialekt anzueignen versucht“, bemerkt Yvonne Kathrein.

Schließlich auch in der Aussprache den typischen Akzent eines Dialekts gänzlich zu übernehmen, hält die Leiterin des Dialektarchivs allerdings für fast unmöglich.

Was? … passiert in Zukunft mit den Dialekten? „Die Wahrnehmung der Bevölkerung ist häufig, dass die örtlichen Dialekte verflachen. Wissenschaftlich betrachtet handelt es sich aber eher um einen logischen Anpassungsprozess an überregionalere Formen.“ Vor allem in der städtischen Umgebung würden sich diese etablieren, im ländlichen Raum sei dies aber noch lange nicht der Fall, erklärt Kathrein. „Dass Dialektbegriffe aus bestimmten Domänen aussterben, ist klar, der bäuerliche Bereich zum Beispiel gehört nun mal nicht mehr zur heutigen Lebensrealität.“ In anderen Teilbereichen unseres Alltags erlebe Dialekt dafür eine Renaissance, beispielsweise beim Massaging per Handy und Smartphone. „Dialekt funktioniert eben nach wie vor als Erkennungsmerkmal und vermittelt das typische ‚Wir‘“, meint Kathrein.

Innsbruck ist in puncto Dialekte eine Multikulti-Stadt.

Gerade deshalb braucht man den eigenen Dialekt keinesfalls zu verstecken (was ja meist ohnehin nur schwer möglich ist.)

Mehr oder weniger Dialektfärbung, je nachdem woher der Gesprächspartner kommt, ist wohl für alle die einfachste Lösung. Und für den Fall, dass man aufgrund fehlender Anpassungsfähigkeit des Gegenübers, selbst nichts versteht, fragt man am besten ebenfalls übertrieben mundartig oder mit einem astreinen „Wie bitte?“ nach.

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Die Aufschneider Hinter den Kulissen einer Abteilung für Pathologie von KRISTINA HALABI Fotos: MILO HALABI

Ein Schnitt wird auf einen Objektträger gezogen.

„Pathologisch“ ist, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte – Das gilt sowohl für unsere Organe als auch für die kleinsten lebenden Einheiten unseres Körpers, die Zellen. Ein Pathologe beschäftigt sich mit dem Körper in seiner Ganzheit nach dem Tod und mit dem Organismus in seinen Einzelheiten zu Lebzeiten. Warum er dann hinter den Kulissen agiert und für den Patienten nicht präsent ist?

Verkaufen die Prosekteure, die Assistenten im Obduktionssaal, wirklich die Augen der Toten auf dem Schwarzmarkt, so wie im österreichischen Film „Der Aufschneider“ oder ist das alles nur schwarzer Humor? Es wird viel gemunkelt und dazu tragen nicht zuletzt Artikel wie jener über den Sezierkurs von Vice bei (“Achselfett, Leichen-Selfies und verschwundene Penisse: Einblicke ins Medizinstudium”). Schon alleine der Titel regt die Phantasie an. Aber wie geht es dann auf einer Pathologie wirklich zu? Im Rahmen eines der für mein Studium obligaten Praktika war ich zwei Wochen als Famulantin (eine Famulatur ist ein Praktikum auf einer medizinischen Abteilung, famulus ist Latein für Gehilfe) auf einer

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Pathologie. Als Medizinstudentin im Auftrag der Aufklärung.

Viele denken sicher, ein Pathologe führt Obduktionen am laufenden Band durch und stellt dabei gekonnt Vermutungen an, wie das Opfer eines Verbrechens zu Tode gekommen sei. Die Opfer potentieller Gewalttaten zu obduzieren ist jedoch Aufgabe des Gerichtsmediziners, der wiederum selten Vermutungen anstellt, sondern der Polizei nur Fakten liefert. Wie man schnell bemerkt, geht es in einem Krankenhaus weder zu wie bei Grey’s Anatomy (eher wie bei Gray’s Anatomy, dem Anatomiebuch, an dessen Titel die bekannte Arztserie angelehnt ist) noch wie bei CSI. In Wahrheit nehmen die Obduktionen nur einen geringen Teil der Aufgaben eines Pathologen/einer Pathologin (tatsächlich sind 50% des ärztlichen Personal auf einer Pathologie weiblich; keine Nachtdienste sind ein Vorteil für Familienplanung) ein. Die Ärzte der Abteilung wechseln sich dabei ab. Was die anderen dann in der Zwischenzeit machen? Die sitzen vor ihren Mikroskopen und beurteilen Gewebsschnitte, die von verschiedenen OPs oder Biopsien auf die Pathologie geschickt werden, um befundet zu werden.

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50 Shades of Red and Blue Die Gewebestücke müssen erst aufgearbeitet werden, bevor sie den Pathologen unters Mikroskop kommen. Bei großen Stücken, beispielsweise einem Teil des Darms, der während einer Operation entfernt wurde, muss eine genaue Dokumentation erfolgen. Das kann aber auch eine Gallenblase oder ein entzündeter Blinddarm sein. Das alles wird genau inspiziert und dokumentiert. Meistens wird dann diktiert „Appendix (Blinddarm), ca. acht Zentimeter lang, ca. einen Zentimeter im Durchmesser, deutliche Gefäßzeichnung (was für eine Entzündung sprechen könnte), wird zur Gänze aufgearbeitet“. Das bedeutet, dass alle Teile des vorhandenen Organs zur weiteren Untersuchung vorbereitet werden. Alle entnommenen Gewebsstücke kommen dann in kleine Behältnisse, werden entwässert und mit Wachs ausgegossen. Dann werden wenige Mikrometer dicke Schnitte angefertigt, die auf Objektträgern landen und gefärbt werden, sodass sich die verschiedenen Bestandteile der Zellen unterschiedlich anfärben. Die Objektträger kommen dann unter das Mikroskop des Pathologen. Er muss dann beurteilen, was er sieht, wie die Zellen aussehen, wie sie sich zueinander verhalten und ob sie verändert sind. Wer einmal einen Blick in ein Mikroskop geworfen hat, der weiß, dass das gar nicht so einfach ist. Manchmal muss auch ein sogenannter Schnellschnitt gemacht werden. Das heißt, dass ein während einer Operation entnommenes Gewebsstück analysiert werden muss; der Chirurg will dann wissen, ob der Pathologe etwas erkennt, das auf einen bösartigen Tumor hindeutet. Da fraglich ist, ob das

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www.mci.edu

EMIUM

Hier sieht man mikroskopisch vergrößerte, veränderte Zellen aus dem Eierstock der Frau.

betroffene Organ im Körper belassen werden kann und der Verlauf einer Operation davon abhängt, wie der Pathologe das Stück beurteilt, muss schnell und genau gearbeitet werden.

Oft hängt von den Beurteilungen der Pathologen die ganze Therapie ab, die den Patienten ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung zukommt. Der Pathologe stellt mittels verschiedener Färbungen der Zellschnitte die Diagnose und daraus ergibt sich dann die Behandlung.

Ein anderer großer Bereich ist die Zytologie. Wer von euch schon mal beim Frauenarzt war, weiß, dass einmal im Jahr ein Abstrich genommen wird, der sogenannte PAP-Abstrich (benannt nach dem Erfinder, Dr. Papanicolaou). Dabei werden Zellen vom Muttermund abgeschabt, die dann wiederum auf den Objektträger kommen. Aufgabe der Pathologen ist es, diesen dann zu beurteilen. Mit dieser Methode können Veränderungen am Muttermund relativ einfach festgestellt werden. Damit ist es möglich geworden, Vorstufen von Krebs frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.

Mit all ihren verschiedenen Aufgabengebieten ist die Pathologie also abwechslungsreicher, als man anfangs denkt. Obwohl sie

Ein Gewebsstück wird in ein kleines Behältnis gelegt; anschließend werden die enthaltenen Stücke entwässert und mit Wachs ausgegossen.

also nicht am Bett der Patienten auftauchen, so sind die Pathologen doch wichtiger Bestandteil der Prävention und der Diagnosestellung von Krankheiten. Natürlich stehen auf der Pathologie auch Obduktionen auf dem Programm. Sich tagtäglich mit dem Tod zu beschäftigen, ist nicht leicht zu verdauen. Apropos Verdauen: Im Gegensatz zum Praktikum auf der Chirurgie, wo es jeden Moment für Stunden in den OP gehen kann, weiß ich aus Erfahrung, dass man als Praktikant mit empfindlichem Magen auf der Patho vielleicht lieber nicht frühstücken sollte. Morgens um acht liegen die Zettel zu den anstehenden Obduktionen aus. Ein guter Zeitpunkt, um einen Blick darauf zu werfen und zu überlegen, woran der Patient gestorben sein könnte. Die betreuenden Ärzte haben ihre vermutete Ursache schon dazu gekritzelt. Heute steht die verstorbene Frau K. auf dem Obduktionsschein, vermutet wird Herzversagen. Gemeinsam mit der Pathologin N. geht’s in den Keller (wenigstens ein Klischee wird erfüllt), wo die im Krankenhaus verstorbenen Patienten liegen.

Es werden übrigens nicht alle in der Klinik Verstorbenen obduziert, bei manchen kennt man die Todesursache, weil zum Beispiel ein weit fortgeschrittener Tumor bekannt ist. Wir wechseln

Ein in Wachs gegossenes Gewebsstück; als nächstes wird es von speziellen Fachkräften von Hand in dünne Scheiben geschnitten.

die Schuhe und ziehen einen Schutzmantel an. N. bietet mir einen Mundschutz an, um die unangenehmen Gerüche auszusperren. Der Prosekteur, den wir Robert nennen, hat die Leiche von Frau K. schon vorbereitet. Das bedeutet, dass der Oberkörper schon eröffnet wurde. Das Herz mit Lunge wird als ein Paket entnommen, genauso wie der Magen mit Darm und Nieren. N. muss nun nach der Todesursache suchen. Sie erklärt mir genau, worauf sie achtet. Zuerst werden mit bestimmten Schnitten Herz und Lunge inspiziert. Am Gewebe kann N. erkennen, ob Frau K. einen Herzinfarkt hatte oder beispielsweise ein Problem in der Lunge zum Tod geführt hat. Mit dem Magen-Darm-Nieren-Paket verfährt N. genauso. Ich habe schon mehrere tote Menschen gesehen - ich denke, das ist eines der Dinge, an die man sich mit der Zeit gewöhnt. Man merkt, dass der Mensch tot ist, nicht nur am eröffneten Körper - aus jeder Zelle scheint das Leben gewichen zu sein. Der Geruch eines verstorbenen Menschen beißt sauer, blutig, fleischig in der Nase. Durch die ganzen Verdauungsenzyme, die nach dem Tod frei werden, beginnt sofort die Selbstverdauung. Falls ihr schon einmal Erbrochenes gerochen habt, wisst ihr, wie halb Verdautes riecht. Nach dem Ende der Obduktion werden die behandelnden Ärzte gerufen, die dann mit der Pathologin die Diagnose besprechen. Meistens decken sich die Aussagen, nur manchmal kommt es vor, dass man bei der Obduktion etwas entdeckt, aus denen sich die Ärzte der anderen Abteilungen keinen Reim machen konnten. Auch in Zeiten hochmoderner Technik hat der Körper noch Geheimnisse, die den Behandelnden manchmal verborgen bleiben.

Ein geübter Blick durchs Mikroskop kann hierbei einen von Krebs befallenen Lymphknoten erkennen.

Aus diesem Schnitt wird Fettgewebe (helle, große Kammern links im Bild) von Brustkrebs infiltriert.

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Das Nax – Innsbrucks gmiadliche Bierbar von TABEA BRAUN

Vor drei Jahren öffnete das Nax – Heute ist es aus der perfekten Ausgehwoche nicht mehr wegzudenken. Was wäre der Montag ohne die Vorfreude auf das Feierabendbier, die Bögen ohne ein Vorglühen in der gemütlichen Bierbar am Eck und das Studentenleben ohne Bieryoga?

Von der Sowi einmal um die Ecke und schon liegt der Bierhimmel Innsbrucks vor dir: Über 30 verschiedene Sorten können im Nax verkostet werden. Vom Tegernseer über‘s Augustiner bis hin zum Wochinger, hier findet jeder seinen Favoriten. Besonders die A**Hole Monday Aktion mit 2l Pitcher Bier für 10 Euro rettet so manchen Studenten vor dem frustrierenden Wochenanfang. Wer es lieber alkoholfrei mag: Die hausgemachte Limo ist ein guter Tipp! Für den kleinen Hunger gibt es Suppen und Toasts und mit der neuen Speisekarte kommen nun auch noch weitere Gerichte hinzu.

Immer was los

Nach einem gemütlichen Kinoabend, vor dem Feiern oder einfach für ein Bier mit Freunden ist das Nax dank seiner Lage und dem chilligen Ambiente ein beliebter Treffpunkt.

Zudem organisiert die Bar regelmäßig coole Events: Fett im Kalender anstreichen sollte man sich unbedingt jeden ersten Freitag im Monat, wenn das Nax zum lässigen Beer mit Beat lädt. Jeden zweiten Donnerstag im Monat gibt es Live-Musik mit wechselnden Bands, wer wann spielt, kann man auf Facebook nachlesen. Im letzten Semester gestaltete beispielsweise Sängerin und Songwriterin Stefanie Tipelius einen der Abende im Nax. Und auch der angebotene Trend Bieryoga hat sich mittlerweile herumgesprochen. So lautet das Fazit einer Zeitlos-Redakteurin: „Bieryoga ist eine anstrengende, aber sehr spaßige Kombination aus Entspannung, Sport und Vorglühen“. Wenn das nicht Lust zum Ausprobieren macht!

Und es gibt noch etwas, das alle freuen wird: Vom Wintersemester 2018/19 an sind noch mehr Veranstaltungen geplant.

So haben an den Live-Musik-Abenden nun auch Singer, Songwriter, Newcomer die Möglichkeit, ins Rampenlicht zu treten und für die, die lieber knobeln, ist das Pubquiz sicher eine tolle Alternative. Man darf gespannt sein, was noch so kommt! Auf jeden Fall werden auf der Facebook-Seite alle Events rechtzeitig angekündigt.

Anlass zum Feiern?

Fotos: JAKOB KRAUT

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Was viele vielleicht nicht wissen: Im Nax kann man wunderbar sein eigenes Fest veranstalten, egal ob man 20, 50 oder sogar 100 Gäste einladen will. Ob Sponsions-, Geburtstagsoder Weihnachtsfeier, das Nax eignet sich wunderbar für kleine und große Anlässe.

Das Nax Kapuzinergasse 8 6020 Innsbruck +43 664 5 99 6320

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info@dasnax.com Öffnungszeiten: Mo - Fr 18:00 - 01:00 Sa 19:00 - 01:00 So und Feiertags geschlossen

Höret, Höret der

ZEITLOSFUNK ist da!

Seit Mai 2018 beschallen wir mit unserer Radiosendung Zeitlosfunk die Ohren der Innsbrucker Studierenden und darüber hinaus. Jeden dritten Mittwoch im Monat senden wir von 17 bis 18 Uhr live aus dem Studio von Freirad – Freies Radio Innsbruck. Neben Print und Online kann man sich nun also auch am Medium Radio bei der Zeitlos austoben.

Wie in unserem Magazin üblich, versuchen wir auch im Zeitlosfunk Themen aufzugreifen, die Studierende betreffen und interessieren, wie das Mountainbiken am Berg. Außerdem durften wir schon den Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi bei uns im Studio begrüßen, um mit ihm über die Mietzinsbeihilfe oder seine Studienzeit zu quatschen. Wir versuchen außerdem so oft es geht die Meinungen und Interessen von Studierenden mit einzubringen, etwa über kurze Umfragen oder Interviews.

Neben den Hauptthemen haben wir auch ständig wiederkehrende Rubriken wie den „Trend des Monats“, bei dem wir versuchen etwas Kurioses vorzustellen, das (noch) nicht in aller Munde ist, oder die „Überraschung“. In diesem Fall bringen wir immer wieder etwas Frisches und Neues in die Sendung rein und sorgen so auch immer wieder für Unterhaltung und heitere Szenen im Studio.

Wollt ihr also auf den neuesten Stand der Dinge gebracht werden und erfahren, was in Innsbruck so los ist, dann freut es uns, wenn ihr den Zeitlosfunk regelmäßig einschaltet. Ihr findet uns auf der Frequenz 105,9 MHz. Falls ihr selbst Lust aufs Radiomachen bekommen habt oder gerne einmal hineinschnuppern möchtet, seid ihr bei uns natürlich immer herzlich willkommen.

In diesem Sinne: Wir hören uns!

66 Für den Zeitlosfunk verantwortlich sind: BIANCA, JUDITH, JUTTA, KATRIN, MATTHÄUS, VALENTIN, MORITZ & TABEA Foto: Freirad (Radio im Park Zeitlosfunk)

Porträt

von BIANCA BRODBECK

Wolfgang Dibiasi Oder: wie ihn das Leben fasziniert

Aspisviper

Kreuzspinne

Nematostella vectensis (giftig)

Fotos: WOLFGANG DIBIASI

Lieblingstier? Spinnen, Schlangen, alles was giftig ist.

Aber eigentlich ist Wolfgang fasziniert von allen Tieren.

Der 28-jährige Südtiroler studiert Zoologie im Master und hat zu Hause seinen eigenen kleinen Zoo mit teilweise sehr exotischen Lebewesen. Genauer gesagt kümmert er sich um Gespenstschrecken, eigens gezüchtete Raubwanzen, Hundertfüßer, zwei Vogelspinnen, Skorpione und eine harmlose Kornnatter. Auch mit dem menschlichen Leben setzt er sich auseinander, unter anderem mit Lebenskunst und Philosophie. Alles im Universum – Menschen, Tiere, Energie – ist aufeinander abgestimmt und beeinflusst sich gegenseitig. „Alles was passiert und existiert hat seinen Sinn. Wir interpretieren nur dann etwas als sinnlos, wenn unser Verstand zu begrenzt ist, den Sinn einer Sache zu erkennen.“, so die favorisierte Lebensweisheit des Studenten. In seiner freien Zeit schreibt er außerdem Bücher über Schlangen und philosophiert über Fragestellungen aus verschiedenen Lebensbereichen: fünf Bücher hat er bereits veröffentlicht und an fünf weiteren arbeitet er derzeit. Darüber hinaus hält Wolfgang die materielle Schönheit der Natur in der Fotografie fest. Videos von Tieren läd er auf seinem Youtube-Kanal hoch. Dabei erklärt Wolfgang warum Feuerwanzen rot sind, wieso man eine Schlange nicht einfach auf den Arm nehmen soll oder wie man glücklich wird. Kurz gesagt: seine Interessen und Aktivitäten sind durchaus vielseitig.

Faszination exotische Tiere

Schlangen und Spinnen, am besten giftig. Faszination ist es, die Wolfgang dazu bewegt hat, seinen Studienschwerpunkt darauf zu legen und in seiner Wohnung exotische Tiere zu halten. Doch was ist Faszination und wie fühlt er sich, wenn er sich mit seinen Vogelspinnen und seiner Kornnatter beschäftigt? „Ich finde es atemberaubend, wie eine derartige Lebensform überhaupt entstehen konnte. Ist es nicht erstaunlich, dass aus einer Wolke von Atomen ein solch hoch organisiertes System wie ein Lebewesen entsteht? Ein Lebewesen, das autonom handelt und sich nach bestimmten Regeln verhält. Ein Lebewesen, das so etwas wie ein Gift besitzt – Gift, eine Substanz, die dazu gemacht ist, einen anderen Organismus, der ebenfalls nach bestimmten Regeln lebt, Schritt für Schritt lahm zu legen.

Alles ist fein aufeinander abgestimmt und beeinflusst sich gegenseitig.“ Wolfgang beschreibt Faszination als einen Zustand der Euphorie, der sich einstellt, wenn er etwas Neues lernt oder über das Thema Faszination nachdenkt.

„Meditation“ mit Giftschlangen?

Da Wolfgang als Kind Kampfkünste gelernt hat, nimmt er Geräusche und Bewegungen in der Umgebung intensiver wahr als andere. Diese starke Aufmerksamkeit, die Wolfgang verinnerlicht hat, ist zum Beispiel im Umgang mit einer Kobra wichtig. Er muss stets den Überblick über die Gesamtsituation und das Verhalten des Tieres behalten. „Negative Gedanken, Ärger, Wut, Sorgen oder Angst existieren in diesem Moment nicht. Es geht einzig und allein um das Tier und mich.“ Die Arbeit mit Giftschlangen hat für Wolfgang einen meditativen Effekt, denn er muss sich auf das Jetzt konzentrieren und sämtliche Gedanken verbannen, die ihn von seiner Konzentration auf die Kobra abhalten könnten. Die Schlange kontrolliert er, indem er sie an einem Haken hält. Es ist wichtig, das Tier zu verstehen, sodass keine Gefahr für ihn entstehen kann. Schlangen haben eine viel simplere Denkweise als Menschen und ordnen Dinge in der Umgebung für gewöhnlich in eine von drei Kategorien ein: Beute, Feind oder Sexualpartner.

Wenn man mit einem Beutetier, zum Beispiel einer Maus, in Kontakt kommt und dessen Geruch annimmt, wird man unter Umständen von einer Kobra mit einer Maus verwechselt.

Gefährlich wird es, wenn die Schlange den Haken hochklettert und man ihn nicht auf den Boden legt. „Wenn dich die Kobra als Beute sieht, kommt der Jagdbiss. Das sollte man vermeiden, sonst bekommt man die volle Ladung Gift ab.“ Viele Menschen haben Angst vor giftigen Tieren, obwohl deren Gifte eine heilende Wirkung haben können und manche sogar in Medikamenten verwendet werden. Warum fürchten sich viele Menschen eigentlich vor Schlangen und Spinnen?

Diese und viele weitere Fragen stellt sich Wolfgang im Bezug auf das menschliche Leben und deren Denkweisen.

Wolfsspinne (giftig)

Oreocryptophis porphyraceus (harmolose südostasiatische Natter)

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Giftige Raubflilege

Wunderland Welt

„Mich fasziniert, wie der Mensch seine Umwelt interpretiert, was er erlebt hat, welche Erfahrungen er gemacht hat und wie er diese Erfahrungen in seinem Leben nutzt. Menschen faszinieren mich insbesondere dann, wenn sie ihre eigenen Grenzen überwinden und sich dadurch ihrer eigenen Stärke bewusst werden.“ Denn laut Wolfgang leben wir in einem faszinierenden Wunderland. Je mehr man über die Welt weiß, desto faszinierender ist sie. Die Natur hat dem Menschen ein Gehirn gegeben und die Evolution hat es zu einem annähernd perfekten Werkzeug weiterentwickelt, das wir zum Lernen nutzen können. Trotzdem schaffen es viele, sich darin zu langweilen, da sie ihren Geist verschließen, ihre Komfortzone nicht verlassen und sich mit Scheuklappen vor der Außenwelt verschließen. Wolfgang ist fasziniert von dem, was Menschen erreichen können, wenn sie sich mit Dingen beschäftigen. „Es ist beeindruckend, wie sehr Menschen ihr eigenes Leben verschwenden können, wenn sie sich ihrer eigenen Größe nicht bewusst werden.“ Philosophische Gedanken können Antworten darauf geben, wie solche Verschwendungen verhindert werden können. „Alles was passiert und existiert, hat seinen Sinn. Wir interpretieren nur dann etwas als sinnlos, wenn unser Verstand zu begrenzt ist, den Sinn einer Sache zu erkennen.“ Wolfgang ist der Ansicht, dass Glück im Leben eine untergeordnete Rolle spielt, da jeder Glück und Pech erlebt. „Dein Erfolg ist nicht von Glück abhängig, sondern von deiner Disziplin und deiner Bereitschaft, dich der Welt zu öffnen, deine Komfortzone zu verlassen und deine Ziele konsequent zu verfolgen.“ Denn das Leben wird zu dem, was man daraus macht. In seinen Büchern diskutiert Wolfgang das ausführlich.

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Feuersalamander

Pfeilgiftfrosch

Laufkäfer

Fliegen

Sandburg des Lebens

Die Lieblingsbeschäftigung eines jeden Kindes am Strand ist es, Sandburgen zu bauen. Danach zertritt es diese wieder. Ein erwachsener Mensch würde keinen Nutzen darin sehen, ein vollendetes Projekt wieder zunichte zu machen. Das Kind hingegen sieht den Sinn im Bauen selber und nicht in der erfolgreichen Fertigstellung der Sandburg. Solche autotelischen Handlungen kann jeder Mensch auf sein gesamtes Leben beziehen. Das heißt, dass sich jeder seine persönliche „Lebenssandburg“ bauen sollte. Diese zerfällt letztendlich von alleine und gibt einem Kind die Chance, eine Neue zu bauen. „Der Genuss des Lebens sollte nicht nur im Erreichen von Zielen bestehen, sondern auch in der Lust an Entwicklung und der Tatsache, dass man jeden Tag zu einer besseren Version von sich selbst werden kann.“ Denn der Weg ist das Ziel.

Skorpion

Wolfgang Dibiasi mit Naja Naja (sehr giftige Brillenschnge)

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Fotos: ARIA SADR-SALEK | photography.snow.at

Campus Tirol Motorsport E-Mobility, Motorsport und junge Inspiration vereint

Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb, bei dem Studierende verschiedener Universitäten mit selbst entwickelten Autos antreten. So setzen sich motivierte, junge Köpfe mit einer vielversprechenden Zukunftstechnologie, der Elektromobilität, auseinander. Dabei entwickeln sie nicht nur ihre technischen und mechanischen Kompetenzen weiter, sondern sammeln Erfahrungen in den Bereichen Business Administration, Marketing und Teamwork. Im Jahr 2016 hat sich in Innsbruck ein Team gebildet, das in naher Zukunft an den Rennen von Formula Student teilnehmen möchte: Campus Tirol Motorsport, ein 30-köpfiges Team, das Elektrorennwagen selbst designt, konstruiert und fertigt. Die Rennen von Formula Student werden die Mitglieder natürlich selber fahren. Eine Redakteurin der Zeitlos hat Lukas Dür, den Obmann und Mitgründer von Campus Tirol Motorsport e. V., in der Werkstatt des Vereins getroffen.

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Formula Student – mehr als Formel 1 für Studenten Bei der Formel 1 werden Autorennen gefahren. Jeder Rennfahrer strebt dabei den Sieg an. Formula Student ist hingegen kein reiner Renn- sondern eher ein Konstruktionswettbewerb. Ursprünglich kommt Formula Student aus den USA und wurde dort 1981 zum ersten Mal veranstaltet. Mittlerweile finden jedes Jahr acht dieser Wettbewerbe statt, vier davon in Europa. Dabei treten Teams verschiedener Universitäten in acht Disziplinen gegeneinander an. Die Fahrzeuge werden in die Kategorien „Verbrennungsmotor“ oder „Elektroantrieb“ eingeteilt und getrennt bewertet. Lukas Dür erklärt: „Die Grundidee der Formula Student ist es, einen Prototyp herzustellen, den man an Kunden, die im Bereich Motorsport tätig sind, verkaufen könnte“. Im Gegensatz zur Formel 1 werden bei der Formula Student Punkte auch für die Konstruktion des Autos vergeben. Außerdem spielen die Effizienz des Fahrzeugs beim Langstreckenrennen, das 22 Kilometer misst, bei der Bewertung eine wichtige Rolle.

Bewertet werden statische und dynamische Disziplinen.

Erstere beziehen sich auf das Projekt. Dabei werden unter anderem Punkte für das Präsentieren des eigenen Projekts vergeben. In zweitgenanntem, den dynamischen Disziplinen, fährt jedes Team vier Rennen: Autocross, ein 1,5 Kilometer langer Sprint und Kriterium, um sich für die nächste Disziplin zu qualifizieren. Endurance ist das Langstreckenrennen, bei dem es bereits eine Herausforderung ist, mit E-Antrieb die Ziellinie überhaupt zu überqueren. Sieger in Efficiency ist das Team, dessen Auto beim Langstreckenrennen am wenigsten Energie verbraucht. Die volle Beschleunigung aus dem Stand wird in der Disziplin Acceleration gemessen. Manche Fahrzeuge beschleunigen von 0 auf 100 km/h in weniger als zwei Sekunden. Zuletzt wird das Fahrwerk in Skid Pad bewertet, wobei eine liegende Achterschleife je zwei Mal im und gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird. Seit 2016 arbeitet auch das Campus Tirol Motorsport-Team daran, sich bald mit der Konkurrenz „TU Fast München“, „GreenTeam Uni Stuttgart“ und anderen zu messen. Natürlich will jedes Mitglied selbst an den Start gehen. „Wer das Rennen fahren darf, machen wir vorher auf der Kartbahn aus. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Zeit jemand in das Projekt investiert hat“, so Lukas Dür.

Das Team des Campus Tirol Motorsport Gegründet wurde Campus Tirol Motorsport am Institut für Mechatronik im Herbst 2016. Nachdem sich Bachelor- und Master-Studenten verschiedener Studienrichtungen beworben haben, entstand schnell ein etwa 30-köpfiges Team. Später wurden sie zu einem eigenständigen Verein. „Am Anfang war es eine große Herausforderung, das Team zu koordinieren. Jeder brauchte eine Aufgabe, da sich jeder engagieren wollte“, so der Obmann und Mitgründer Lukas Dür. Zu Beginn gab es noch keine Strukturen, auf die die Studenten zurückgreifen konnten. Darüber hinaus hat keiner aus dem Team vorher an der Konstruktion eines elektrischen Autos mitgearbeitet. Ab Oktober wird das Projekt von einem Aufsichtsrat unterstützt. Dieser besteht aus Vertretern der Universität Innsbruck, der Privaten Universität für Medizinische Informatik und Technik, der Fachhochschule Kufstein und des Management Centers Innsbruck. Unterstützung erhält Campus Tirol Motorsport von relevanten Fachbereichen derer Instituten. Die Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, um durch Sponsorengelder, Schrauben, Werkzeug, Computer und weiteres Material zu beschaffen. „Am Anfang hatten wir nicht mal einen Schraubenzieher. Teilweise wussten wir nicht einmal, wo wir bestimme Schrauben herbekommen. Es hat eine Weile gedauert bis

wir die Basis des Teams und Kontakte zu Firmen aufgebaut hatten“, so Lukas. Mittlerweile sehen zahlreiche große Unternehmen das Projekt als Chance, talentierte Studenten nach dem Studium zu rekrutieren, denn E-Mobility ist ein Thema der Zukunft. Damit die Ideen nicht ausgehen, heißt Campus Tirol Motorsport neue Mitglieder, Frauen eingeschlossen, gerne Willkommen. Innovation lebt von den Ideen aus den Köpfen von Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, Zukunftsperspektiven und Motivationen. All das ist notwendig, um an der Weiterentwicklung von E-Mobility zu arbeiten.

Man könnte meinen, Campus Tirol Motorsport bestehe ausschließlich aus Mechatronikern, Ingenieuren und Menschen, die Abschlüsse in ähnlichen technischer Bereichen gemacht haben. Tatsächlich ist der Verein jedoch in vier Bereiche unterteilt: Chassis/Aerodynamics, Suspension, Powertrain/ Electronics und Business Administration. Wer sich in letzterem Tätigkeitsfeld engagiert, ist zum Beispiel verantwortlich für die Beziehungen zu den Sponsoren, die Erneuerung der kreativen Werbemappe oder beteiligt sich an der internen Organisation des Teams.

Fortschritte des Campus Tirol Motorsport In der Werkstatt von Campus Tirol Motorsport sieht man den aktuellen Status quo des Autos, das komplett mit einer CAD-Software entworfen wurde, auf einem Bildschirm. Die Daten liegen dabei auf einem Server, sodass jedes Teammitglied den neuesten Stand von seinem eigenen Computer aus abrufen und weiterbearbeiten kann. Daneben liegen Stahlverkleidungen für die Motoren, die mit einem 3D-Drucker gefertigt wurden. An einem anderen Tisch findet man eine Steuerung des Autos, die das Team selbst entwickelt hat. In einem speziellen Raum werden Teile gelagert, die Feuer fangen oder unter falscher Bedienung einen Stromschlag verursachen können. Im Jahr 2017 haben sie bereits ihren ersten Rennwagen vorgestellt.

Angefangen hat das Team mit der Entwicklung eines Konzepts für ihren mit Elektrizität angetriebenen Rennwagen.

Daraus haben sie die technische Konstruktion entwickelt: Ein Rennwagen mit Elektro Allrad Antrieb und vier Motoren. Entstanden ist das Modell e01, welches im August 2017 seinen ersten offiziellen Auftritt am Red Bull Ring hatte. Im Oktober desselben Jahres haben die Mitglieder von Campus Tirol Motorsport das Fahrzeug in Innsbruck der Öffentlichkeit vorgestellt. Allerdings ist nicht alles problemlos verlaufen. Obwohl das Auto mechanisch fertig war, wurde die Elektronik nie eingebaut.

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„Wir mussten das Auto leider wieder auseinanderbauen, bevor es richtig fertig war. Aus zeitlichen und materiellen Gründen haben wir die Ressourcen aus der Fertigstellung des e01 geschont. Man muss bedenken, dass die Komponenten aufwändig durch Sponsoren finanziert wurden. Deswegen sehen wir uns verantwortlich, diese sinnvoll einzusetzen. Letztendlich haben wir uns dazu entschieden, mit den vorhandenen Ressourcen und den gewonnenen Erkenntnissen des ersten Modells eine neue Konstruktion auszuarbeiten. Dabei sollen Kinderkrankheiten beseitigt werden und eine konstruktivere Basis für mehrere Saisons entwickelt werden.“ Lukas fügt hinzu, dass einen jedes neue Projekts vor spezielle Herausforderungen stellt. Gerade entsteht das e02 aus dem Vorgängermodell, das das Team nach langem Überlegen in seine Einzelteile zerlegt hat. Eine der Hauptänderungen war ein vergrößerter Rahmen, um Platzprobleme für Kabel, Kühlung und andere Komponenten zu lösen. Außerdem wird das Auto mit komplett neu entwickelten Akkupacks auf Basis der Zellanordnung aus dem e01 und verbesserten Schienen für dieselben ausgestattet.

“Für die Zukunft nimmt ein Trend immer deutlicher Form an:

Die vollständige Elektrifizierung des Antriebs.“ - DIETER ZETSCHE, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG

e02

Antrieb: Elektro-Allradantrieb mit vier am Radträger befestigten, aktiv gekühlten Motoren und selbstkontruierten Akkupacks Steuerung: Aktive Regelung des Allradantriebs über selbstentwickelte und gefertigte Steuerungsplatine Getriebe: schrägverzahntes 2-stufiges Planetengetriebe aus Eigenkonstruktion mit konstanter Übersetzung Karosserie: neukonstruierter Stahlrahmen aus E355 Rundrohren Aerodynamik: Front- und Heckflügel aus Carbon sowie geschlossener Unterboden aus Polyamid

Ein gesunder Ehrgeiz ist bei allen Teams vorhanden, die bei der Formula Student antreten. Alle wollen siegen. Doch die Veranstaltung dient auch dazu, sich gegenseitig auszutauschen und von anderen zu lernen. So werden die Autos aller Teams ständig verbessert. Das Ziel der Teilnehmer ist neben dem sportlichen Aspekt auch, Know-how im Bereich nachhaltiger Mobilität zu entwickeln, denn die Ausbildung von jungen Fachkräften in diesem Bereich ist von großer Bedeutung. Momenten bringt man Autos, die mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden, mit dem Dieselskandal, Umweltverschmutzung und Feinstaubbelastung in Verbindung.

Aus diesem Grund arbeitet die Automobilindustrie seit Jahren an umweltfreundlicheren, nachhaltigeren Lösungen. Der Elektro-Antrieb bietet eine Möglichkeit, den Personen- und Güterverkehr sowie den Motorsport energieeffizienter zu gestalten. Diese Technologie findet auch Anwendung in der Industrie, zum Beispiel bei Antrieben von Produktionsanlagen.

Um diesen innovativen Ansatz weiterzuentwickeln, bedarf es Ideen und technisches Know-how zahlreicher Menschen. von BIANCA BRODBECK

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Symphonie der Gegensätze – Wie jedes Musikgenre für sich ein Sehnsuchtsort sein kann Die Musik spricht aus uns heraus, erzählt von Sehnsüchten und Träumen, versetzt uns in andere Welten. Sie schafft einen Sehnsuchtsort, einen Ort des Rückzugs, an den wir uns flüchten können, wenn einmal alles zu viel wird oder man einfach abschalten will. Wie sehr sich diese Sehnsüchte aber von Genre zu Genre unterscheiden, soll diese kleine Auswahl für euch veranschaulichen.

Fotos: JASMIN PENZ

Blasmusik: Die Sehnsucht nach der Heimat Musiktipp: Viera Blech – Euphoria

Punk-Rock: Die Sehnsucht, wahrgenommen zu werden Musiktipp: Simple Plan – Welcome To My Life

Wie der Schlager ist auch die Blasmusik bekannt für Szenerien einer heilen Welt, ideal um der Realität zu entfliehen.

Viele verbinden damit aber auch alte Leute, Volksfeste und altbackene Lieder. Doch das ist Blasmusik längst nicht mehr, wie Bands, wie LaBrassBanda, Viera Blech und zahllose andere junge Musikensembles zeigen. Durch die Symbiose aus Brass und Blasmusik haben sie die immer noch traditionell anmutenden Klänge hip und tanzfähig gemacht. Das Publikum ihrer Konzerte und Festivals sind vorwiegend junge Leute, die zusammen feiern, Spaß haben und ihre Vorliebe für Blasmusik teilen. Die Devise lautet: Volksmusik ist jung, aber gleichzeitig auch ein Stückchen Tradition und Heimat in unseren schnelllebigen und zukunftsgerichteten Zeiten.

Punk ist laut, Punk ist lustig, Punk ist Rebellion. Alle, auch die, die nichts mit ihm anfangen können, kennen zumindest Bands dieser Musikrichtung. Durch ihren außergewöhnlichen Kleidungsstil und den in allen Farben des Regenbogens leuchtenden Irokesenschnitten stechen sie deutlich aus der Masse heraus. Denn Punk erregt Aufsehen und gibt jenen eine Stimme, die sich als Außenseiter fühlen, nicht wahrgenommen werden; ist Sprachrohr für jene, die normalerweise von der Gesellschaft vergessen werden, gibt ihnen Halt und einen Ort, an dem sie gegen festgefahrene Strukturen und gesellschaftliche Normen rebellieren können.

EDM: Die Sehnsucht, ein bisschen weniger allein zu sein Musiktipp: Alan Walker – Alone DJs sind heutzutage bei weitem nicht mehr nur Discjockeys, die Lieder von anderen Künstlern remixen, sondern vorwiegend selbst Produzenten. Ihre Songs sind für den Club bestimmt, sie sollen die Menge zum Tanzen und Singen bringen, doch schaffen sie auch ein Gefühl der Gemeinschaft. Einerseits aufgrund der Nähe zu oft Hunderten von verschwitzten Körpern, andererseits vor allem aufgrund der gedanklichen Nähe: Alle zusammen sehnen den Moment herbei, an dem die Musik ihren Höhepunkt erreicht und alle springen, denn dann ist man für einen Moment nicht mehr allein, sondern Teil eines großen Ganzen.

Reggae: Die Sehnsucht nach einer geeinten Welt Musiktipp: Shanti Powa – One Day Das Motto des Reggaes lautet: „Peace, Love & Unity“ – eine geeinte Welt ohne Krieg, ohne Diskriminierung, ohne Hass und das spiegelt sich auch in den Texten wieder. Untermalt mit rhythmischen Klängen, die an einen Tag am Strand erinnern, erzählen sie von purer Liebe als Heilmittel für den Schmerz der Welt, gleichzeitig aber auch von den Missständen, aktuellen Problemen und davon, dass die Menschen all diese nur gemeinsam lösen können. Ihre Songs leben uns vor, wie es funktionieren kann und eine solche Lebenseinstellung, wie die des Reggaes, kann die Welt momentan doch mehr als je gebrauchen.

Hat euch jetzt auch die Lust gepackt, mal wieder in ein anderes Genre hineinzuschnuppern oder Altbekanntes erneut aufzulegen? Dann nichts wie los: Kopfhörer aufsetzen, Musik ganz laut aufdrehen und abtauchen in euren ganz persönlichen Sehnsuchtsort der Musik! von JASMIN PENZ

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Das Szene setzt sich in Szene – Ein Festivaltagebuch über das größte Festival im zweitkleinsten Bundesland

Foto: Szene Atmo // MATTHIAS RHOMBERG

von PAULINE TAGWERKER

2. August 2018, ein dynamischer Donnerstag Ich erreiche nach einer angenehmen Anreise mit Bahn und einem bestens organisierten Shuttlebussystem bestens gelaunt den Austragungsort des 29. Szene Openairs: Lustenau.

Nach einer kleinen Suchaktion finde ich dann auch den richtigen Stand, bekomme das richtige Bändchen (Dieses Jahr ist es stylisch grün) und kann richtig motiviert in den Festivaldonnerstag starten.

Was einmal zu Beginn auffällt: Vorarlberg ist klein, das Szene Openair noch kleiner. Die Wahrscheinlichkeit, dass du jemanden kennst, liegt bei ungefähr 99,9999 Prozent. Gespräche á la „Oh Gott, da drüben sitzen meine alten Klassenkameraden, schnell weg, bevor die mich sehen!“ oder Konzertbesuche, die regelmäßig von einer stürmischen Umarmung und einem „Dich habe ich ewig nicht gesehen, wie geht’s dir?“ unterbrochen werden, sind an der Tagesordnung.

Das Ganze kommt einer außenstehenden Person vermutlich vor, wie ein riesengroßes Familientreffen, inklusive der Verwandten, die man nüchtern gar nicht aushält.

Nachdem ich den ersten Smalltalk überstanden habe, darf ich mich eine Runde mit Lennart und Jakob von den Leoniden unterhalten. Die Leoniden sind eine Indie-Rock-Band aus Kiel und spielen diese Festivalsaison einen Auftritt nach dem anderen. Außerdem machen sie selten Urlaub (das erste Mal im Januar!), haben bei sämtlichen Bandangelegenheiten überall ihre Finger im Spiel und besprechen, wenn sie von der Bühne gehen, oft als erstes den Auftritt.

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„Wir wissen, dass man das eigentlich nicht machen sollte, aber wir sind irgendwie echt in einer Selbstoptimierungsspirale gefangen“, erklärt Lennart schmunzelnd. Sänger Jakob meint dazu: „Wir überlegen immer, wie wir etwas noch besser machen und selber noch besser werden können. Und ja, wir haben immer etwas zu tun! Also so etwas wie: Wir liegen alle zusammen in der Badewanne und sagen: „Mann, Leute, es läuft so gut! Ist das nicht schön?“, das gibt’s bei uns nicht.“ Pünktlich sind sie immer („Rechne es dir aus: Wenn acht Leute zwei Minuten auf eine einzige Person warten müssen, hat man 16 verschwendete Minuten!“) und ihr wichtigstes Bandritual ist die Inventur. „Jemand gibt nach dem Einladen das Kommando und dann muss jeder zählen, was er alles eingeladen hat“, führt Lennart aus. „Du weißt gar nicht, was man alles vergessen kann. Und wie schlimm das ist!“ Musikalisch betrachtet legen die Veranstalter schon am ersten Tag die Latte sehr hoch. Käptn Peng und die Tentakel von Delphi begeistern das Publikum, das tanzt, als gäbe es kein Morgen. Die Leoniden beweisen danach, dass sie nicht nur sympathisch sind, sondern auch einiges auf dem musikalischen Kasten haben. Nach einem wirklich tollen Auftritt, der mit tosendem Applaus und begeisterten „Zugabe!“-Rufen (Sie werden leider nicht erhört.) von Seiten des Publikums frequentiert wird, ist die Bühne frei für Bilderbuch, die der tanzwütigen Menge mit ihren Hits den Rest geben.

Foto: Szene Atmo // JANA SABO

3. August 2018, ein fantastischer Freitag Es ist heiß, sehr heiß. Die Temperaturen klettern schon im Laufe des Vormittags auf gefühlte 100°, aber davon lässt sich keiner allzu sehr beeindrucken, immerhin ist heißes Wetter besser als strömender Regen, denn normalerweise regnet es auf dem Szene immer irgendwann, wobei die Meinungen im Laufe der Tage auseinander gingen. (Kleiner Spoiler: Dieses Jahr hat es ausnahmsweise wirklich nicht geregnet.) Das hat zur Folge, dass das Festivalgelände am Freitag nicht allzu dicht bevölkert ist, denn der Großteil der Camperinnen und Camper hat sich an die Ufer des Alten Rheins verzogen.

Dort lässt es sich im Schatten und/oder Wasser einigermaßen gut aushalten. Ich nütze die Zeit wieder für ein kleines Pläuschchen (Das findet dankenswerterweise im Schatten statt!), diesmal mit einer Band aus Ravensburg: Neon Diamond. Bei ihnen ist der Name Programm. Immerhin steht bei jedem Auftritt ein selbstgebauter Diamant aus 15 Neonröhren auf der Bühne, der zusammen mit dem Namen entstanden ist und sich auch bei der Benennung des eigenen Musikstils wiederfindet: „Rein schubladenmäßig geht unser Stil in Richtung Indie-Pop, vielleicht eine etwas spacigere Version davon. Aber wir selber nennen das eigentlich viel lieber Neon-Pop“, erklärt Sänger Marlon. Wenn sich Neon Diamond in fünf Worten beschreiben müsste, wäre das wie folgt: lustig, familiär, eigenwillig und komplementär. Wer jetzt den Besserwisser raushängen lassen möchte: Ja, es sind nur vier Eigenschaften. Mehr ist ihnen und mir nicht eingefallen (Sorry Jungs!). Übrigens gab es bei den Ravensburgern nie den einen Punkt, an dem sie gedacht haben, dass sie nicht weiterkommen. „Bei uns kommen tatsächlich viele neue,

coole Sachen Schritt für Schritt. Wir haben viel erreicht, sind viel herumgekommen und deswegen auch nicht auf diesem einen Level geblieben. Außerdem arbeitet man ja immer auf etwas hin.“ Funkelnd ist nicht nur der Neondiamant, sondern auch der „Ich-bin-auf-einem-Festivalund-glitzere-mich-ein-Trend“, der seit einiger Zeit auf sämtlichen Veranstaltungen dieser Art Einzug gehalten hat. Die Anzahl der mit Glitzer und Glitzersteinchen verschönerten Mädchen und Jungs kann ich jedenfalls nicht mehr zählen, es sind einfach zu viele.

In musikalischer Hinsicht bietet der Tag natürlich auch eine enorme Bandbreite. Nach einer Performance des deutschen Rapperinnen-Duos SXTN, bei dem ich mich gefragt habe, ob das Konsumieren von Drogen auf der Bühne überhaupt legal ist, begeistert Fil Bo Riva mit seiner einzigartigen Stimme das Publikum. Bitte unbedingt einmal anhören! Krönender Abschluss des Abends: Kraftklub, die bereits zum dritten Mal das Szene Openair beehren. Mit „Drei Schüsse in die Luft“, „Songs für Liam“, „500K“und vielen weiteren Songs (die teilweise vom Glücksrad ausgesucht werden, weil sich keiner entscheiden kann) begeistern sie die Festivalmeute.

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Foto: Leoniden // EVA SUTTER

4. August 2018, ein sensationeller Samstag Der letzte Festivalltag bricht an, die meisten machen immer noch im Schatten am Alten Rhein hitzefrei. Ich hingegen stehe mit ein paar Musikbegeisterten vor der kleineren Szene-Bühne, warte auf den Auftritt von Neon Diamond. Obwohl es so heiß ist und die Zuschaueranzahl sich in Grenzen hält, ist die bemerkenswert große Motivation der Ravensburger spürbar und sie überzeugen mit einem tollen Auftritt.

Prädikat absolut hörenswert!

Bei mir stehen nach diesem Act, der anhand der Schweißtropfenanzahl eher auf ein Workout im Fitnessstudio hindeuten würde, noch zwei Interviews an: Ich treffe Fred und Luca von den Giant Rooks und Beatsteaks-Schlagzeuger Thomas. Die Giant Rooks sind eine Indie-Pop-Band aus Hamm, Deutschland, die sehr gerne einmal mit Amy Winehouse zusammengearbeitet hätte und in Bezug auf ihre Musik eher perfektionistisch veranlagt ist. „Wir versuchen wirklich immer zu sehen, was wir alles erreicht haben, aber man denkt immer daran, was man alles auch noch und besser machen könnte und dann wird man schnell unzufrieden, was sehr schade ist“, erklärt Fred. „Aber eigentlich sind wir wirklich glücklich darüber, dass es momentan so gut läuft.“ Dass sie auch mit schwierigen und ungeplanten Situationen gut zurechtkommen, beweisen die Jungs, als sie bei ihrem Auftritt, bei dem eine Zeit lang die Technik streikt, ihre Künste als Stand-Up-Comedian und Solo-Entertainer unter Beweis stellen. Und nachdem alles wieder so funktioniert, wie es sollte, machen sie das, was sie am besten können: Musik.

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Auf die Frage wie man den Sound der Beatsteaks am besten beschreiben könnte, antwortet Thomas: „Wir sind eine Rockn-Roll-Band und wir bedienen uns eigentlich am Wegesrand an allem, was uns so gefällt. Im Vordergrund steht auch nicht das „Noch-eine-Schippe-Drauflegen“, das ist nicht so unser Slang. Wenn wir gesund bleiben und weiterhin gemeinsam Musik machen können, ist das echt top.“ Wenn es um die Gestaltung neuer Songs geht, gibt es auch nicht wirklich einen fixen Ablauf. „Beim Songwriting ist alles möglich. Es kann sein, dass einer mit einem komplett fertigen Lied daherkommt und fragt, ob wir das so spielen können. Manchmal tun sich zwei zusammen. Vielleicht greift einer eine Idee auf, die bei einem anderen Song nicht verwendet wurde oder hat nur ein Riff. Im Prinzip ist wirklich alles möglich.“ Auf der Bühne zeigen die Beatsteaks auf jeden Fall, dass sie Spaß an der Musik haben und es auch schaffen, andere dafür zu begeistern. Die Menge tobt, springt und jubelt und als am Ende eine Coverversion von „Where is my mind“ von den Pixies ertönt, singen alle mit.

Beendet wird der Abend mit einer Einlage des Ski-Schuh-Tennis-Orchestra und dann ist es auch schon wieder vorbei. Das war das 29. Szene Openair. Aber eines ist sicher: Nächstes Jahr geht es weiter. Übrigens hat sich schon ein Gast für die 30. Auflage des Festivals angekündigt: Otto Waalkes kommt mit seinen Friesenjungs!

Foto: Beatsteaks // MATTHIAS RHOMBERG

Foto: Fil Bo Riva // JANA SABO

Foto: Bilderbuch // MATTHIAS RHOMBERG

Foto: Kaeptn Peng und die Tentakel von Delphi // JANA SABO

Foto: Bilderbuch // MATTHIAS RHOMBERG Foto: Neon Diamond // JANA SABO

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Fotos: ULRICH RINGHOFER

Vom Trinken und Spielen

von MORITZ JELTING

Das Trinkspiel: der Ursprung vieler Räusche, üblicher Zeitvertreib des gemeinen Partygängers und manchmal der letzte Motivationsschub für den faulen Trinker. Ein jeder Student hat wohl zumindest schon bei einem Trinkspiel zugeschaut, wenn nicht gar mitgemacht. Doch was steckt hinter diesem alkoholischen Zeitvertreib? Die Zeitlos hat sich für euch ins Feld gestürzt und keinen Kater gescheut, um das Phänomen zu untersuchen.

Trinkspiele gibt es schon seit dem antiken Griechenland. Kein Wunder, musste man sich doch bei den unzähligen Symposien und Trinkgelagen irgendwie zum Weitertrinken motivieren. Beim ersten überlieferten Trinkspiel beispielsweise, dem sogenannten Kottabos (gr.: κότταβος), wurde versucht, das letzte Norgerl Wein in eine etwas weiter entfernte Schale zu schleudern. Hatte man nicht getroffen, musste man entweder die nächste Runde zahlen oder es wurde schlichtweg als ein Zeichen für Pech in der Liebe gesehen.

Wie das Trinken von Alkohol, so haben sich auch die Trinkspiele seit der Antike um einiges weiterentwickelt. Versucht man deren Geschichte ein bisschen Ordnung zu verleihen, so lässt sich die Entwicklung in drei Kategorien einteilen:

Sport- und Geschicklichkeits-Trinkspiele:

Die meisten und wahrscheinlich beliebtesten Trinkspiele fallen unter diese Kategorie. Obwohl Spielaufbau und Ablauf meist recht unterschiedlich sind, ist die Basis dieselbe: der Trinkspieler muss eine Aufgabe mit körperlicher Ertüchtigung, anstrengender Konzentration oder präziser Geschicklichkeit bewältigen und dann entweder bei Misserfolg oder Erfolg des Gegners trinken. Oft wird hierbei selbst das Trinken zur körperlichen Ertüchtigung. Nach und nach wird durch den Alkoholkonsum dann die jeweilige Leistungsfähigkeit eingeschränkt, was es im Laufe des Spiels immer schwieriger macht, nicht trinken zu müssen. Die klassische, teuflische Trinkspielspirale ist somit in Gang gesetzt und der feuchtfröhliche Abend kann seinen Lauf nehmen.

66Populäre Beispiele: Beer-Pong, Rage Cage, Flipcup, Flunky Ball, Looping Louie

Sport- und Geschicklichkeits-Trinkspiele: Diese Kategorie der Trinkspiele soll nicht nur dem Zeitvertreib dienen, sondern viel eher dem Entlocken von Geheimnissen des Gegenübers. Auch hier bleibt das eigentliche Motto trotz meist unterschiedlichster Ausführungen recht gleich.

Eine Person, ausgewählt durch Zufall, Karten oder einfach der Reihe nach, muss irgendetwas von sich preisgeben. Wenn sie es nicht oder nicht ausreichend tut, muss getrunken werden und zwar solange bis der Alkohol dafür sorgt, dass die wichtigen Details ans Licht kommen. Wird das Trinkspiel in gemischt-geschlechtlicher Besetzung gespielt, könnte diese Kategorie als eine Art Paarungsritual gesehen werden, dient sie doch dem Kennenlernen des Gegenübers und führt auch nicht allzu selten zum postpartykulären Koitus.

Populäre Beispiele: Flaschendrehen, Ring of Fire, „Never have I ever”

Trinkspiele zum Einfach-nur-besoffen-werden: Diese Kategorie von Trinkspielen ist meist der letzte Ausweg einer langweiligen Party und reduziert sich aufs Wesentliche.

Wen interessieren lästige sportliche Aktivitäten oder Kennenlernspielchen, wenn man doch eigentlich nur betrunken werden will? Der Titel sagt bereits alles: Man will trinken und braucht irgendeinen Grund, um sich selbst und möglichst viele andere dazu zu motivieren. Na dann, Prost.

Populäre Beispiele: Busfahren, Das Roxanne Spiel, „Wenn der Kommentator x,y sagt“, Würfel-Roulette

das „Zeitlos“ Trinkspiel: Genug der Geschichtsstunde, jetzt geht’s ans Spielen: Für das Spiel benötigt man keine Utensilien und es kann in einer beliebig großen Gruppe ab 3 Spielern gespielt werden.

Ziel des Spiels ist es, bis 10 zu zählen. Der Clou dabei: es darf keine Zahl von mehreren Personen gleichzeitig gesprochen werden und es darf NICHT in irgendeinem Muster (also z.B. im Uhrzeigersinn) gezählt werden. Wird eine Zahl von zwei oder mehreren Personen genannt, müssen diese Personen trinken und es wird von vorne begonnen.

Ist das Ziel erreicht, muss jeder trinken und es darf diejenige Person, die am Schluss alleine 10 gesagt hat, für irgendeine Zahl eine Regel erfinden (z.B. anstatt „drei“ muss man „Zeitlos“ rufen, anstatt „fünf “ muss man den Namen einer Person im Raum sagen oder anstatt „neun“ muss man klatschen, o.ä.). Wird die Regel nicht befolgt oder machen es wieder zwei Personen gleichzeitig, muss getrunken werden. Wird 10 erreicht, kann eine weitere Regel aufgestellt werden Dann so lange spielen, wie es Spaß macht.

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Foto & Edit: FELIX DE ZORDO UND ULRICH RINGHOFER

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Engagier Dich!

Fünf Innsbrucker Projekte Kindern beim Lernen hilfst, Poetry Slams organisierst oder über besuchte Konzerte schreibst, kannst du Gutes tun, das kulturelle Leben sich noch viele weitere tolle Projekte, die sich über neue Gesichter freuen.

Bildquelle: Viva von A gua

Spenden sammeln für den guten Zweck – Viva con Agua dengelder Wasserprojekte der Welthungerhilfe in Malawi gung, sanitäre Grundversorgung und Hygiene) wird Zugang

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Lehrer und die Bewohner des umliegenden Gebiets ermöglicht. Gesundheitsclubs und Wasserkomitees, bestehend aus Menschen aus der Umgebung, klären Grundschüler über die Bedeutung von Wasser auf. Ziel von Viva con Agua ist es, eine ohne dass die Spendengelder zwecklos versickern. Du willst einen kleinen Beitrag leisten und so zu großer Veränderung in Teilen Malawis beitragen? Engagiere dich ehrenamtlich bei der zu sammeln.

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Kindern helfen bei Schularbeiten– Lerncafé

gagement gefragt ist, ist die Lernhilfe der Caritas in Innsbruck.

Alle Schüler im Alter von 6 bis 15 Jahren können von Montag bis Freitag zwischen 14.00 und 17.00 Uhr die angebotene Nachhilfe in Anspruch nehmen. Damit die Kinder beim Lernen bestens begleitet werden, braucht es viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die an einem oder mehreren Nachmittagen in der Woche ihre Zeit und ihr Wissen mit ihnen teilen.

sbruck zese Inn der Diö s ta ri a lle: C Bildque

Dem Ressourcenverbrauch und Konsumdenken möchte feld, der Verein zur Nutzung von Ungenutztem, entgegenwirken. Beim Projekt abgeernteten Feldern sammeln die Mitglieder beispielsweise die konservieren sie dann das Obst und Gemüse. Dabei wird auf Müllkon vermeidung bei der Verpackung und umweltbewussten Transport ver

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im Spielraum Kochlokal und der Bäckerei Moschen am Claudiaplatz, liegen die Produkte später aus. Gezahlt wird nach eigenem Ermessen. lilie Wer Spaß am gemeinsamen Kochen hat und Ideen zum Umgang mit W

(Initiative Nachhaltige Universität Innsbruck). Sie wurde im April 2018 von Studierenden gegründet. Ihre Mission: Nachhaltigkeit zu einem festen Bestandteil der Uni zu machen und langfristige Veränderung auf allen Ebenen der Uni anzustoßen. kussionsrunden mit verschiedenen Akteuren der Uni sollen haltigkeit angeboten werden. Es gibt Pläne für Poetry-Slams, für selbst mitgebrachte Becher sowie Uni Gardening. Für deren Umsetzung und weitere Vorschläge sind neue Gesichter herzlich willkommen, Kontakt kann über Facebook aufgenommen werden.

Bildquelle: INU

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Werde Teil eines Studentenmagazins – Die Zeitlos Artikel schreiben, das Magazin layouten und Anzeigenpartviel Erfahrung du schon hast, beim Studentenmagazin Die Zeitlos sind alle willkommen mitzumachen. Einmal wöchen, Organisieren und Diskutieren: Es geht um neue Artikelideen, die neue Website, die Printausgabe, das Marketing, Layout und vieles mehr. Zudem planen wir Veranstaltungen, wie den Students Snow Day und Release Partys. Danach sitsen. Klingt interessant? Dann melde dich bei uns und komm vorbei! ie Zeitlos

Bildquelle: D

Eigene Idee? Trau dich! kommst du beispielsweise bei der Jugendinfo Tirol. Mit dem Programm Eure Projekte unterstützt die Organisation Vorhaben junger Menschen mit bis zu 500 Euro. Voraussetzung ist, dass die Mitglieder deiner Gruppe mehrheitlich unter 25 sind und ihr mit eurem Projekt einen guten Zweck für die All66 von Tabea Braun, Bianca Brodbeck, Pauline Tagwerker, Antonia Moschin

Freezing?

Very close to the train station you can find the beautiful BATH HOUSE in Art Nouveau style where you can warm up!

In wintertime, when the average temperature outside is below 0°C, this is a perfect place for relaxing and a must see for those who are interested in architecture of the 10th century.

Skate & Bike The SKATEHALLE Innsbruck is the biggest indoor skating area in Austria. It features a mixture of street parcour and park elements like bowls, miniramps and wallrides in a 2000m2 hall.

It regularly hosts top-class skating and BMX-events.

by JULIA WOLFSCHÜTZ The student city in the mountains attracts young people due to its great views, outdoor activities, young and fancy lifestyle and cultural highlights. Students from all over Europe come here to enjoy the combination of nature and party opportunities. Whether you just moved to Innsbruck or you´ve been studying here for a decade already – there is always something new to see and explore. For a fresh start into the new semester we collected some insider tips and highlights to see and explore.

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Steak´n´Football If you are looking for fabulous stakes and are a football fan, AUI´s is the best place in town. They show all European leagues, the Champions League and of course the Austrian Bundesliga. While watching you can enjoy steaks with various side dishes. Sometimes, if bartender Flo is in a good mood, you get a free shot for each goal.

Don´t call it Schnitzel The traditional TIROLER BAUERNKELLER is one hell of a place. They offer 20 different types of Cordon Bleu, which is basically a Wiener Schnitzel stuffed with a variety of ingredients. On Wednesdays the have a special offer: all-you-caneat Spätzle! A must-try for every hungry student of Innsbruck.

Im November 2018 eröffnet die neue Stadtbibliothek Innsbruck in der Amraser Straße 2. stadtbibliothek.innsbruck.gv.at

Sausages and Bananas Ever heard about HNRX? You can find may modern artworks by the most popular Tyrolian graffiti artist disperse all over the city! Check one out very close to the train station.

You want to create your own piece of street art? There are some special open spaces for grafitti artists where they can spray legally and for free in Innsbruck.

Ring the Bell To get in, you have to ring the doorbell. Don´t worry, it´s just to avoid drunken trouble makers. The JOLLYS has a huge beer selection, the legendary giant pizza sandwich, a big selecton of art prints and Backgammon nights on Mondays.

It is one of the oldest student bars – perfectly located in the charming student’s district of Wilten.

S T A D T B I B L I O T H E K N E U Lernplätze, Ruhezone, Sonnenterrasse & Café / gratis WLAN / 3.000 Filme & Serien / fremdsprachige Literatur / Magazine / 10.000 digitale Medien / Veranstaltungen & Workshops / ermäßigte Jahresgebühr für Studierende

A Student´s Living Room The student bar named ZAPPA is situated in a basement and has a great living room feeling. Vengaboys, Rammstein and Frank Zappa himself – be your own DJ by choosing from their huge playlist. With different specials every night it never gets boring. Check out the happy hour between 18:00 – 20:00.

You are looking for more cultural highlights, location tips and insider spots? Find a huge variety of special locations and cool spots in and around the capital of the mountains in the new city map for young people written and designed by locals. Check out the map online at www.mei-infoeck.at/youthmap or grab a hard copy at the InfoEck in the city centre.

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Foto: FELIX DE ZORDO

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Teig:

3 Eier 250g Staubzucker 140ml Öl 500g Mehl 450g passierter Jungspinat 1 Päckchen Vanillezucker 1 Päckchen Backpulver

Creme:

200g weiße Schokolade 500ml Sahne

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Grün, gesund und voller Vitamine – die perfekte Mahlzeit!

Bekommt man zumindest von klein auf eingetrichtert. Doch sind wir uns mal ehrlich, du warst sicherlich auch kein Fan von dem „macht groß und stark“ Gemüse. Genau, ich rede von dem grasgrünen, schleimigen Spinat – dem absoluten Lieblingsessen aller Kinder. Doch der grüne Teufel kann auch anders.

Lass dich überraschen von dem unglaublichen Geschmackserlebnis unserer giftigen Sehnsuchtstorte.

Teig: Staubzucker, Vanillezucker und Eier schaumig rühren. Öl hinzugeben.

Mehl mit Backpulver vermengen.

Abwechselnd Mehlgemisch und Spinat unterheben.

Runde Springform mit Backpapier auslegen und Masse hineingeben.

Bei 150°C Umluft ca. 45 min backen.

Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

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Creme: Sahne kurz aufkochen lassen, die Schokolade hinzugeben und so lange verrühren bis eine cremige Masse entsteht.

Anschließend für mehrere Stunden im Kühlschrank kaltstellen.

Abgekühlte Masse mit dem Mixer aufschlagen bis eine schaumige Creme entsteht.

Schlussendlich den Teig in der Hälfte durchschneiden, mit der Creme befüllen und nach Belieben verzieren.

Tipp: Am besten die Creme am Vortag aufkochen und dann über Nacht kühlstellen. Sollte die Masse beim Aufschlagen am nächsten Tag nicht fest werden, muss diese noch länger in den Kühlschrank. von KATRIN SCHEFBÄNKER

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Getreide, Wasser, Salz und ein Backtriebmittel, mehr Zutaten braucht es eigentlich nicht, um ein Brot zu backen. Dennoch weiß jeder, dass Brot nicht gleich Brot ist. Angefangen beim Geschmack über die Zutaten und Konsistenz bis hin zum Preis gibt es deutliche Unterschiede.

Aber wo gibt’s das Beste? Die Zeitlos hat sich durch fünf Innsbrucker Brote geknabbert… von LISA PROBST

Schmecken soll es, sattmachen und gesund soll es sein, deshalb fällt unsere Wahl auf Dinkelvollkornbrot. Überzeugen soll das perfekte Brot sowohl in den Punkten Geschmack, Konsistenz und Geruch als auch bei den Zutaten und dem Preis. Zur Auswahl stehen Brote der Innsbrucker Bäckereien Ruetz, Brotschmiede und Bäckerei Moschen sowie aus dem Spar-Supermarktregal und ein Selbstgebackenes aus der WG-Küche.

Jung und urig

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Brotschmiede klingt schon nach Handwerksbetrieb und das ist sie auch. Der gesamte Produktionsprozess, vom Getreideanbau bis zum fertigen Gebäck, liegt in den Händen der Schmiedemeister. Dabei werden ausschließlich Urgetreidesorten verwendet. Natürlichkeit, Qualität und Nachhaltigkeit hat sich die Brotschmiede auf die Fahne geschrieben – und das schmeckt man auch. Unser Testbrot mit Kürbiskernen überzeugt mit mild-würzigem Geschmack, einer gleichmäßig luftigen Konsistenz und einer knackigen Kruste. Und natürlich bleibt auch der Pluspunkt für die ausgezeichneten Zutaten nicht aus. Diese Qualität hat allerdings ihren Preis und der ist mit 9,80 Euro je Kilo dem Studentengeldbeutel nicht unbedingt wohlgesonnen. Verkauft werden Brote und Kleingebäcke jeden Dienstag- bis Samstagvormittag auf dem Bauernmarkt in der Innsbrucker Markthalle.

Fotos: LISA PROBST

Gesamteindruck:

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Zutaten:

Preis:

Jahrzehntelange Tradition

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Auf die Frage nach der besten Bäckerei in Innsbruck, lautet die Antwort nicht selten Bäckerei Moschen. Der Traditionsbetrieb mit drei Filialen arbeitet bereits seit 1965 an seinem guten Ruf. Beim Dinkelbrot wird er diesem durchaus gerecht. Der geschmacklich eher milde Teig ist feinporig, luftig und trockener als bei den Konkurrenten, jedoch nicht bröselig. Umgeben wird er von einer knusprigen Kruste. Daneben fällt das Brot auch durch seinen leicht-säuerlichen Duft positiv auf. Ein Minuspunkt findet sich allerdings unter den Zutaten, denn das Brot enthält einen Emulgator, der längere Frische gewährleisten soll. Der Kilopreis von 8,45 Euro ist aus Geschmackssicht zwar gerechtfertigt, mit Blick auf die Zutatenliste kann das Brot damit aber nicht mit der Konkurrenz mithalten.

Gesamteindruck:

Zutaten:

Preis:

Nah und gut

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Der Weg zum nächstgelegenen Bäcker führt viele Innsbrucker zum Bäcker Ruetz, immerhin gibt es 15 Filialen im Stadtgebiet. Für ein Dinkelvollkornbrot lohnt sich der Weg allemal, denn es überzeugt im Geschmack, bei den Zutaten und dem Preis. Der Teig schmeckt angenehm würzig, ist eher dicht und fest, aber trotzdem saftig, und auch die Kruste wird ihrem Namen gerecht. Neben Dinkelmehl, -körnern und -flocken sind Wasser, Sonnenblumenkerne, Honig, Salz und Öl enthalten, keinerlei Zusatz- oder Konservierungsstoffe also. Damit schneidet das Brot auch bei den Inhaltsstoffen zufriedenstellend ab. Über den Preis kann man sich ebenso wenig beschweren, denn mit 6 Euro pro Kilo schafft es das Ruetz-Brot an die Preis-Leistungs-Spitze.

Gesamteindruck:

Hausgemachtes Unikat

Zutaten:

Preis:

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Selbstgemacht schmeckt doch am besten – aber nicht unbedingt wenn es um Brot geht. Trotz Lieblingsrezept, guten Zutaten und Brotbackerfahrung, schafft es das eigene WGBrot nicht, sich bei der Jury gegen die gekauften Konkurrenten durchzusetzen. Kritik gibt es sowohl für den Geschmack als auch für die ungleichmäßige Konsistenz. Preislich ist dies natürlich die günstigste Variante, die man auch noch beliebig variieren kann. Hinzu kommen allerdings noch etwas Zeit und vermutlich viel, viel Übung. Brotbacken ist eben doch eine Kunst für sich.

Gesamteindruck:

Zutaten:

Preis:

Brot vom Band

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Das Spar-Supermarktbrot der Marke Ölz hebt sich deutlich von den anderen Testbroten ab. Bei keinem unserer Bewertungskriterien kann es wirklich überzeugen: sehr feste Konsistenz, die Rinde eher speckig als knusprig, geschmacklich süß-säuerlich, zu intensiv und im Vergleich zur restlichen Auswahl unnatürlich. Die Süße im Brot kommt vom Zuckerrübensirup. Daneben sorgen Weizenfasern, ein natürliches Ballaststoffkonzentrat, für mehr Volumen, feinere Poren und länger anhaltende Frische. Schließlich kann das Brot in dem Test nicht einmal die Kategorie ‘Preis‘ für sich entscheiden. Mit 6,49 Euro pro Kilo, liegt es eher im Mittelfeld unserer Teilnehmer.

Gesamteindruck:

Zutaten:

Preis:

Brot ist nicht gleich Brot, aber dass die Unterschiede so gravierend sind, hätte keiner der Zeitlos-Brottester erwartet.

Die drei Bäckereien konnten mit ihren Broten definitiv überzeugen. Das Supermarktbrot hat im direkten Vergleich dazu nur noch wenig mit frischem Brot zu tun. Und wer lieber selber bäckt, sollte im Zweifelsfall wohl Risikofreude, gute Nerven und ein verlässliches Rezept mitbringen.

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Foto: MATTHÄUS MASÈ

„Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Ignoranz ist Stärke. Der Slogan der „Partei“ im dystopischen Roman „1984“ von GEORGE ORWELL“

„Es muss nicht immer der idealisierte Gesellschaftsentwurf sein“ Man kann den Eindruck gewinnen, dass die Welt, wie wir sie heute kennen, im Umbruch ist. Daher wird es Zeit, um sich über den Begriff der Utopie Gedanken zu machen.

Andreas Oberprantacher, assoziierter Professor für Philosophie an der Universität Innsbruck, erklärt im Gespräch woher Utopien kommen, welche Rolle der Imperialismus dabei spielt und warum Amazon dystopisch ist.

Herr Oberprantacher, was ist eine Utopie?

Der Begriff der Utopie lässt sich etymologisch mit dem Begriff der Eutopie, also des guten Lebens, in Verbindung bringen. Wenn von Utopie seit Thomas Morus die Rede ist, ist auch immer die Frage gestellt worden, was ein gutes Leben an einem anderen Ort sein könnte. Typisch für die erste Reihe der utopischen Literatur seit Morus ist, dass diese anderen Orte räumlich gedacht wurden, das heißt entlegen, anderswo. Also ein Zwischenbereich, der geografisch so gar nicht zugänglich ist. Erst später im 19. Jahrhundert, hat die Utopie eine zeitliche Dimension angenommen. Typischerweise wurde sie nach vorne in die Zukunft projiziert. Diese Systematisierung wird neu überlagert von einer weiteren Systematisierung, von abstrakten bzw. von konkreten Utopien. Karl Marx hat etwa kritisiert, dass utopisches Denken insofern problematisch ist, weil etwas Abstraktes vorgestellt wird, das nicht erreichbar ist. Später entgegnete Ernst Bloch, dass es auch konkrete Utopien gibt, nämlich dann wenn man sich überlegt, wie Utopien realisierbar sein können.

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Karl Marx‘ Vorstellungen, wie das gesellschaftliche Leben organisiert werden sollte, waren eine Kritik an den damaligen Verhältnissen. Ist es nicht auch utopisch, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie man eine Gesellschaft weiterentwickeln könnte?

Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen den Vorstellungen von Marx und den konventionellen Utopien seiner Zeit: Ihm war es ein Anliegen gesellschaftliche Verhältnisse im Detail zu studieren, um zu erfahren, warum man sich in dieser misslichen Lage befindet. Darüber hinaus war es Marx auch ein Anliegen, zu bedenken, welche Tätigkeiten wichtig wären, um die Verhältnisse konkret verändern zu können.

Die Idee einer klassenlosen Gesellschaft, wo etwa auch das Privateigentum zu einem großen Teil abgeschafft oder ersetzt wird, ist für ihn kein utopisches Denken sondern Teil einer politischen Programmatik.

Also wichtig ist ein Plan, eine Anleitung, um die Umsetzung zu ermöglichen?

Das wäre zumindest ein Teil der Programmatik der kommunistischen Philosophie von Karl Marx und Friedrich Engels gewesen. Wobei diese kommunistische Philosophie alles andere als utopisch war, sondern in dem geendet hat, was dann als Dystopie einer ehemaligen kommunistischen Utopie bezeichnet wurde.

Sie haben die Dystopie erwähnt: was ist das und worin unterscheidet sie sich von einer Utopie?

Sobald die Frage der Realisierbarkeit stärker in den Vordergrund rückt, wird der Vorwurf erhoben, dass das, was als Utopie bezeichnet wird, im Grunde eigentlich in einer Dystopie enden wird. Gerade die historischen Erfahrungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben die Thematik der Dystopie stärker in den Mittelpunkt der literarischen Diskussion gebracht. Klassische Beispiele dafür wären etwa „1984“ von George Orwell oder „Brave New World“ von Aldous Huxley.

Dystopien scheinen modern zu sein, auch in der Filmbranche: Überwachung, Zombie-Apokalypsen oder die Purge-Reihe haben Hochkonjunktur. Spiegelt die Auseinandersetzung mit solchen Zukunftsvisionen den Zeitgeist einer Gesellschaft wieder?

Vielleicht könnte man sagen, dass es fast schon ein paradoxes Verhältnis gibt. Zum Teil sind dieselben multinationalen Unternehmen wie Amazon, die eine ganze Reihe von dystopischen Filmen finanzieren, selbst die Avantgarde der gegenwärtigen Unternehmen, die sich als realisierbare Utopie präsentieren. Diese Paradeunternehmen wollen sich selbst einen utopischen Charakter geben, etwa in der Schaffung ihrer Arbeitsumgebung. Gleichzeitig sind diese aber durchaus bereit Dystopien zu produzieren und zu finanzieren. Selbst

Amazon-Chef Jeff Bezzos meinte, dass sein ganzes Geld nur dazu diene, irgendwann einmal den Mars und fremde Planeten besiedeln zu können. Die Idee andere Planeten bevölkern zu können ist irgendwie ein utopisches Traumbild.

Foto: FELIX DE ZORDO

Um beim Beispiel des Privateigentums zu bleiben: auch Thomas Morus hat in seiner Schrift „Utopia“ dessen Abschaffung gefordert. Bei Ihm ist das aber Utopie, eine Fiktion.

Definiert man also selbst, ob eine Idee eine Utopie ist oder nicht?

Die Frage des Privateigentums ist fast schon ein klassischer Utopos. Für Marx entscheidend ist, wie man sich die Umsetzung dieser Vorstellung konkret leisten kann, welche konkreten Schritte notwendig sind, damit sich die Verhältnisse auch tatsächlich so ändern, dass von Privateigentum nicht mehr gesprochen werden kann. Etwas anderes ist es, wenn man sich dieses Szenario fiktiv vorstellt.

ANDREAS OBERPRANTACHER, assoziierter Philosophie-Professor an der Uni Innsbruck

Sind Konstrukte wie die Vereinten Nationen oder die Europäische Union utopische Vorstellungen oder sind diese schon so stark institutionalisiert, dass sie keine Utopien mehr sind?

Es gab Momente, in denen die EU gewisse utopische Züge angenommen hat. Wobei der dystopische Beigeschmack der Diskussion vorhanden war, weshalb die EU zum Beispiel auch als bürokratisches Monster bezeichnet wurde. Solange die EU im Selbstverständnis etwas Begrenztes bleibt, bleibt sie für viele bestenfalls auch nur eine begrenzte Utopie. Diese Utopie ist mit der Zeit sehr brüchig geworden. Es gibt aber auch keine andere, radikalere Utopie-Alternative dazu. Wobei im Umfeld von Europa immer wieder utopische Projekte entstanden sind. Ich denke etwa an das Manifest von Lampedusa, in dem dazu aufgefordert wurde radikal für Bewegungsfreiheit und Niederlassungsfreiheit einzutreten. Das sind aber marginale Projekte geblieben.

Es gibt ganz unterschiedliche Vorstellungen von Utopien.

Gibt es Themen, die alle Utopien gemeinsam haben?

Ob es etwas wie einen gemeinsamen Nenner gibt, kann ich nicht sagen. Aber man wird sie historisch kaum verstehen können, wenn man sie nicht auch mit der historischen Erfahrung, dass Gebiete von verschiedenen europäischen Ländern kolonialisiert worden sind, in Beziehung setzt. Es ist ja auch kein Zufall, dass die Schrift von Thomas Morus im Zuge der

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(Wieder-)Entdeckung Amerikas entstanden ist. Auch nach Morus gibt es eine ganze Reihe von Fantasien, die zunächst utopisch und dann immer stärker dystopisch in dieses literarische Genre verpackt worden sind. Aus einer analytischen Perspektive wäre es wichtig Utopien und Dystopien im Verhältnis zur Erfahrung des Imperialismus und Kolonialismus zu sehen.

Ist das in der heutigen Vorstellungen auch noch so?

Teils schon. Es gibt durchaus auch wirtschaftspolitisch utopische, völlig problematische Konzepte, wie etwa das Phänomen der „Charter Cities“ von Paul Romer. Er argumentiert, dass man das Modell von Singapur oder Hong Kong übernehmen könnte, um beispielsweise in Guantanamo, Afrika oder Indien „special zones“ zu schaffen, die wie Stadtstaaten funktionieren, allerdings von dritten Ländern verwaltet werden. Und er glaubt, wenn es vermehrt solche Stadtstaaten geben würde, dann würde das auch vermehrt Menschen davon abhalten auszuwandern. In dem Umfeld sind auch andere Projekte entstanden, etwa Stadtstaaten auf hoher See, also außerhalb der bisherigen rechtlichen Ordnung. Für manche Wirtschaftswissenschaftler wäre das eine utopische, aber dennoch konkrete Vorstellung. Für andere, die damit Erfahrungen gemacht haben, eine völlig dystopische Idee.

Utopien sind typischerweise in der Zukunft angesiedelt.

Könnte eine Utopie aber auch ein Rückbesinnen auf vergangene Zeiten sein, Stichwort „gute alte Zeiten“?

Diese alltäglichen Nostalgien, die einen gerade in Zeiten des Umbruchs glauben lassen, dass früher alles besser war, dass die Grenzen noch intakt waren, täuschen einen völlig. Ich glaube, die Menschen hatten schon immer ein verklärtes Bild von der Geschichte der Nationalstaaten, die immer schon zu einer gewissen Entgrenzung tendiert haben. Es gehörte dazu, die eigene Vergangenheit zu verklären, wobei diese im Moment der Krise überhaupt erst erfunden wird. Dieses vergangene Paradies des Nationalstaates, in dem alle in einer kollektiven Umarmung friedlich miteinander gelebt haben, hat es nie gegeben. Das ist eine absolute Fiktion.

Utopien sind Fantasien, kaum realisierbar. Wie sinnvoll ist es dann überhaupt darüber nachzudenken?

Es gibt mehrere gute Gründe, warum sich eine Auseinandersetzung mit Utopien trotzdem lohnt. Beispielsweise etwa um einen Teil unserer Geschichte anders oder besser verstehen zu lernen. Vielleicht verstehen wir die Geschichte der Glo-

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balisierung auch anders, wenn wir uns mit der Geschichte von utopischen und dystopischen Texten auseinandersetzen.

Die Utopien sind also wichtig für unser Selbstverständnis.

Ebenso ist eine gewisse Kritik an bestimmten Argumentationsmustern, die auch Gewalt legitimiert haben, wichtig. Also wie man versucht hat gewisse Ordnungen durchzusetzen, ohne Rücksicht auf Minderheiten oder auf Menschen, die solche Ideen als verletzbar erfahren haben. Gleichzeitig kann man sich trotz allem in diesen Umbrüchen, die wir auch gegenwärtig erleben, die Frage stellen, ob nicht eben auch Formen des utopischen Denkens dennoch möglich wären, wenn wir versuchen würden, etwas Neues zu beginnen. Auch das kann natürlich utopisch sein. Es muss nicht immer dieser idealisierte umfassende Gesellschaftsentwurf sein. Auch eine gewisse Intervention kann utopisch sein, eine Querstellung zu den gegenwärtigen Verhältnissen, durch die man etwas nimmt, das bereits vorhanden ist und neu zusammensetzt.

Haben Sie eine Utopie und wie sieht diese aus?

Meine Utopie wäre jene, dass in diesem Zwischenraum, zwischen Europa als Idee und der EU als Institution, eine gewisse Fraktur als Gelegenheit dienen könnte, um gewisse, einseitige Grenzziehungen der EU im Namen eines anderen Europas auch auszudehnen oder auszufransen. Das findet gerade statt, aber auf eine sehr problematischen Art und Weise. Im Moment in dem argumentiert wird, dass die sogenannten Außengrenzen anders geschützt werden müssen, zum Teil auch durch militärische Intervention, handelt es sich natürlich auch um eine Reaktion auf diese Differenz.

Man könnte aber auch umgekehrt diese Abweichung als Gelegenheit begreifen, um die Frage zu stellen, wie eine zukünftige Infrastruktur aussehen könnte, die Menschen nicht so verletzbar macht oder sie nicht so gefährlichen Querungen aussetzt. Ich denke, dass wir keine demokratiepolitischen Rechte gewinnen werden, in dem wir glauben, in erster Linie unsere Rechte schützen zu können.

Das Gespräch führte MATTHÄUS MASÈ

was wäre wenn ich meine arme ausbreiten könnte und einfach starten losfliegen, in richtung weit ganz weit weg richtung horizont

sterne, himmel und sonne ein klarer fluss, ein kleines zelt du, sehnsucht du hältst mich, du trägst mich auf meinen flügeln sammelt sich staub aus der ferne er drückt mich in die tiefe bis ich fast die füße ausstrecken kann und landen, spüren wie die erde unter mir stillsteht dieser staub das bist nicht du du bist nur da wenn ich stehe hier unten, auf beiden beinen wo ich nicht fliegen kann nur in meinem kopf, mit dir kann ich fliegen, wenn ich mir sage was wäre wenn.

von JUTTA STACKELBERG

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Dahoam ist’s am schönsten!

von TJARA-MARIE BOINE

Fast so gut wie jeden Tag ertappe ich mich dabei, wie ich tagträumerisch an das Meer, den Strand und die Sonne denke. Irgendwo sein, wo man in einem Strandkorb mit der besten Freundin einen Cocktail schlürfen und dem Wasser lauschen kann. Oder in einem anderen Land eine unbekannte Stadt erkunden. Und dann bekomme ich wieder Sehnsucht. Sehnsucht nach Erholung, neuen Orten und unbekannten Städten.

Sicher kennst du das auch. Man merkt es schon, wenn mit Freunden über die nächsten Ferien geredet wird: der eine geht für drei Monate nach Asien, die nächste für zwei Wochen nach Spanien an den Strand.

Jeder hat das Gefühl an einen anderen Ort flüchten zu müssen.

Sehnsucht ist doch echt eine komische Sache. Anstatt an das Hier und Jetzt zu denken, träumt man sich lieber in die Ferne. Man fragt sich, wieso man eigentlich noch hier Zuhause fest sitzt und nicht einfach in das nächste Flugzeug steigt. Dabei kann es doch Daheim so schön sein. Innsbruck ist das beste Beispiel dafür. Man hat die Berge direkt vor der Haustür und es gibt immer etwas zu erleben.

Das sollte man ausnutzen! Denn Heimat ist nicht nur ein Ort. Heimat sind alte Freunde, mit denen man schon in die Vorschule gegangen ist. Heimat ist der Geruch nach Apfelkuchen, aus Omas Küche. Heimat sind Erinnerungen, die man für immer mit sich tragen wird. Denn selbst wenn man glaubt, schon alles gesehen zu haben, gibt es auch in der vertrautesten Stadt garantiert noch neue Dinge zu entdecken.

Die Heimat ist etwas so schönes, an das man sich noch lange erinnern wird und man sollte sie erkunden, solange man noch die Zeit dafür hat.

Grafik: LARA LEONARDI

Sich immer an andere Orte zu träumen, bringt einem nämlich nichts.

Stattdessen bringt es nur das Gefühl etwas zu verpassen und lässt einen die Zeit in der Gegenwart nicht genießen. Also egal, ob alleine oder mit der Freundin, dem Freund, der Schwester, dem Opa oder der Mama – geht raus und erkundet eure Heimat. Trinkt Kaffee in einem Café, in dem ihr noch niemals zuvor wart. Geht in die eine Bar, an der ihr jeden Tag vorbei lauft, aber euch noch nie hineingetraut habt. Lernt neue Menschen kennen. Denn das eigene Zuhause hat sehr viel mehr zu bieten, als man vielleicht denken mag.

Roma 44

www.caffettando.com

Die Sache mit dem Fer�weh – War�m „Woanders“ besser ist

von JUTTA STACKELBERG

Und wieder einmal packe ich meine Siebensachen. Die Umzugskartons lagerten noch im Keller, vom letzten Umzug, der noch gar nicht allzu lange her ist.

Das Zimmer, in dem ich jetzt sitze, wirkt leer, groß, offen. Vorfreude durchströmt mich hier. Ein Gefühl von Anspannung und Abenteuer. Ich ziehe nach Berlin, 750 Kilometer von Innsbruck entfernt. Es ist nur auf Zeit, trotzdem: ein Wechsel. Wie schon so viele zuvor.

Der Sehnsucht nachgeben!

Neues Lernen!

Was ist Heimat? Eine gute Frage, die nicht selten diskutiert wird. Heimat ist ein Gefühl, antworten die meisten. Die Erinnerung an das Knacken der alten Heizung, das Rauschen des Dorfbaches, an den Geruch von frisch gemahlenem Kaffee oder frischer Wäsche: Das muss nicht an einen geographischen Ort gebunden sein. Ein Gefühl von Heimat kann man überall entwickeln, und zurück nach Hause kommen kann man sowieso immer.

„Wer nicht fragt, bleibt dumm“ - und wer nicht umherzieht, im Zweifelsfall auch. Wenn wir immer nur dort bleiben, wo wir schon immer waren, dann lernen wir nichts Neues.

Alles bleibt, wie es war. Zugegeben, das ist bequem. Aber es ist auch langweilig. Wer sich entwickeln will, muss woanders hin.

Nur an fremden Orten kann man erleben, wie Fremdes zu Bekanntem wird. Nur dort kann man erleben, wie Ungewohntes zu Gewohntem wird, wie Neues zum Alltag wird.

Dass der Mensch in seinem Innersten ein Nomade sei, schrieb schon der britische Schriftsteller Bruce Chatwin. Seit der Sesshaftwerdung sitzt uns allen ein kleiner Wicht inne (der „Fernwicht“ sozusagen), der die Sehnsucht nach neuen Orten und neuen Begegnungen schürt. Es treibt uns in die Ferne, denn wir brauchen Abwechslung. Warum sonst fahren so viele Leute vor, während und nach der Ausbildung ins Ausland? Ganz zu schweigen von möglichst häufigen Urlauben auf sämtlichen Kontinenten... Wir Menschen sind darauf ausgelegt, uns zu bewegen.

Natürlich ist es schön und wichtig, eine Basis zu haben, zu der man jederzeit zurückkehren kann. Einen Geburtsort, eine „Originalheimat“. Aber was macht diese Originalheimat so liebenswert, wenn nicht der Kontrast zu anderen Orten? Warum nicht mehrere Heimatorte in einem Herzen vereinen?

Natürlich kann es hart sein, Freunde und Familie an mehreren Orten - womöglich auf der ganzen Welt - verteilt zu haben. Der Fernwicht, der direkt neben deinem Herz sitzt, wird immer ein wenig sticheln und dich dazu verleiten, dann und wann verträumt nach günstigen Zug- und Flugtickets zu googeln.

Aber genau das, dieses Sticheln, ist es, was das „Woanders“ so schön macht. So wertvoll.

So wichtig.

Das wissen Bruce Chatwin und der Fernwicht.

Und Du weißt es auch.

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Fotos: ANTONIA MOSCHIN von ANTONIA MOSCHIN

Kap Verde

- eine einzigartige Mischung aus Europa und Afrika im Atlantik Beim ersten Googeln bekommt man den Eindruck, Kap Verde sei kaum mehr als weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser. Die abgelegenen Inseln vor der Küste Westafrikas bieten aber deutlich mehr als das. Jede der 15 Inseln hat ihre ganz eigene Landschaft: trockenes Ödland, tropisch-grüne Berghänge oder hochaktiver Vulkanismus – um nur einige Beispiele zu nennen. Ich möchte euch das Land der Kreolen vorstellen, das sich aus der absoluten Armut verabschiedet hat und sich nun in der Moderne positionieren muss.

The Ufo has landed und was Entwicklung so mit sich bringt.

Nach einigen heißen Tagen in den Bergen landet unsere Wandergruppe im Ufo. Wir befinden uns auf Santo Antão, einer der bergigen Inseln auf Kap Verde. Bis vor einigen Jahren hat diese Insel nur vereinzelt BesucherInnen angezogen, inzwischen haben sich die BewohnerInnen an das hohe Aufkommen von schwitzenden Outdoor-Touristen jedoch gewöhnt.

Wir wandern auf abenteuerlichen Eselspfaden mitten durch die abgelegenen Berge. Bis vor einigen Jahrzehnten stellten diese noch die wichtigsten Versorgungswege der Insel dar.

Unser lokaler Guide, der gut ausgebildet ist und fließend Englisch spricht, erzählt uns aus seiner Kindheit auf der Insel vor 25 Jahren, als die Welt hier noch eine andere war. Damals gab es hier noch kein Fernsehen und so waren die Kinder beim

Anblick des ersten Hubschraubers überzeugt, dass dies die Heuschreckenmutter sein müsse, die ihre Kinder zusammen ruft. Heute schmunzelt er über diese kindliche Naivität. Versunken in diese Geschichte aus einer anderen Zeit sind wir nun in einem kleinen Fischerdorf an der Küste und eben im Ufo angekommen. Das Ufo heißt nicht wirklich so und ist ein vor zwei Wochen neu eröffnetes schickes Hotel-Hochhaus mit allen westlichen Annehmlichkeiten. Es liegt direkt am kleinen Fischerhafen des 2000 EinwohnerInnen-Dorfes Ponta do Sol. Die uniformierten MitarbeiterInnen warten mit grünen Cocktails samt Schirmchen am blitzblank geputzten Eingang und begrüßen uns mit breitem Lächeln. Mir werden drei Fernbedienungen in die Hand gedrückt und beim Betreten meines klimatisierten Zimmers begrüßt mich der

Fernseher persönlich mit meinem Namen. Was für ein Unterschied zu den sonst familiären und einfachen Unterkünften auf den Inseln.

Am nächsten Morgen beim Frühstücksbuffet werden direkt vor dem Fenster die Thunfische aus Fischerbooten entladen, zerlegt und auch gleich verkauft. Während mir das Hotel völlig fehl an diesem Platz vorkommt, scheinen sich die EinwohnerInnen nicht im Geringsten am Ufo zu stören. Warum auch? Viele Menschen aus dem Ort haben Arbeit gefunden und müssen nicht mehr auf benachbarte Inseln oder ins Ausland abwandern, wie es früher der Fall war. Das moderne Leben ist mit diesem Hotel in ihrem Ort eingezogen und das scheint gut so zu sein. Ich freue mich für die Menschen und kann mir trotzdem meine Überlegungen nicht verkneifen: Wann wird sich die Motivation der MitarbeiterInnen durch anstrengende Gäste und gleichbleibend geringe Bezahlung dem Unmut vieler anderer Hotelbediensteter dieser Welt anpassen? Am Abend sitzen wir auf der Dachterrasse und haben einen wunderschönen Blick auf den theatralischen Sonnenuntergang über dem Meer. Es ist schön, aber ich merke, dass das Meer hier oben weit weg ist und die Menschen im Fischerdorf dort unten noch viel weiter.

Kap Verde befindet sich mit der Entstehung dieser modernen Einrichtungen gerade an einem entscheidenden Punkt in der Entwicklung. Seit der Jahrtau-sendwende ist es zu ei-

nem der Länder mit mittlerem Einkommen aufgestiegen und ist somit unter den am weitesten entwickelten afrikanischen Ländern. Durch den Tourismus, gute Ausbildungsmöglichkeiten und Geldüberweisungen von im Ausland lebenden KapverdianerInnen hat sich der Lebensstandard in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert und trotzdem fehlt es an allen Ecken.

Kap Verde lässt sich schwer beschreiben. Es passt in keine Kategorie. Es lässt sich kaum mit einem anderen Ort auf der Welt vergleichen. Kap Verde ist nicht Afrika, aber auch nicht Europa. Es ist eine Mischung und doch etwas Eigenes: es ist kreolisch. Hier werden Mais, Maniok und Zuckerrohr angebaut und die Frauen tragen wie in großen Teilen Afrikas ihre Produkte auf dem Kopf zu den Märkten. Aber sie tragen kurze Hosen und die Kinder werden in Kinderwägen geschoben wie in unserer westlichen Welt. Kleintaxis fahren auf abenteuerlichen Routen über die Inseln, aber die Fähren legen exakt nach Fahrplan ab. Die HIV-Raten sind gering, es gibt freie Wahlen und eine relativ freie Presse. Die Inseln sind sowohl geprägt von afrikanischen als auch von europäischen Einflüssen. Ihre Kultur ist eine Kombination beider Kontinente und es ist vielleicht auch ein Fehler, das Land dem Einen oder Anderen zuordnen zu wollen. Genauso falsch wäre es zu erwarten, dass die bisher weniger touristischen Inseln sich nun nur nach der Idee vom sanften Tourismus entwickeln sollten. Sie werden ihren eigenen Weg finden müssen.

Sodade

Sodade Das Wort bedeutet so viel wie „sehnen“ und

kapverdiDas Wort bedeutetfasst so den viel Gemütszustand wie „sehnen“ auf unddenfasst den über viele Jahrhunderte Gemütszustand aufschen den Inseln kapverdischen Inseln über zusamviele men. Früher war war es wohl vor allem SehJahrhunderte zusammen.

Früher es wohl vordas allem nen der Inselbewohner nach der Ferne und das Sehnen der Inselbewohner nach der Ferne und einem besserender Leben oder das Sehnen der besseren Leben odereinem das Sehnen Ausgewanderten nach der es Heimat auf den der Heimat auf denAusgewanderten Inseln. Derzeitnach scheint zumindest, Inseln.der Derzeit scheint es zumindest, als ob sich die Sodade KapverdianerInnen nachals derob sich die Sodade der als KapverdianerInnen nach Moderne und der Identitätsfi ndung Kreolen zwischen Afrika und Europa erfüllt. Wie diese neue Entwicklung die Kreolen zwischen und Europa bisher weniger touristischen InselnAfrika beeinfl usst, wirderfüllt. sich Wie diese neue Entwicklung die bisher wenierst zeigen. erst zeigen.

Fogo

Oft wurde Portela, eine der letzten Siedlungen am Fuß des

Fogo aktiven Vulkans Pico do Fogo, von den häufig vorkommen-

den Vulkanausbrüchen verschont. Bei dem letzten Ausbruch 2016 wurde dann jedoch fast das gesamte Dorf mitbrüchen verschont.

Bei dem sind letzten Ausbruch 2016 wurde dann jeLava bedeckt.

Menschen nicht zu Schaden gekommen, doch gesamte Dorf Lava und bedeckt.

Menschen sind–nicht aber fast diedas Zerstörung der mit Häuser – viel wichtiger der zu Schaden aber diean Zerstörung Häuser Doch und – eiviel Felder hat gekommen, zu Abwanderung die Küsteder geführt. wichtiger – der Felder hat zubauten Abwanderung an die am Küstegleichen geführt. nige hundert Menschen ihre Häuser Doch einige hundert Menschen bautendes ihre Häuser am gleichen Ort wieder auf – direkt unterhalb Vulkans.

Dafür gibt Ort wieder auf – direkt desLage Vulkans. gibt es gute es gute Gründe, dennunterhalb durch die sind Dafür die TemperatuGründe, die mehr Lage sind die Temperaturen und es ren kühldenn unddurch es fällt Niederschlag auf diekühl fruchtbafällt Niederschlag auf die fruchtbaren Böden.

Hierund wachsen ren mehr Böden.

Hier wachsen Trauben, Äpfel, Pfirsiche das ist eine absolute Ausnahme für eine Region in den Breiten eine in denViele Breiten der Sahelzone.

Viele Touristen der Region Sahelzone.

Touristen kommen um den kommen Vulkan um den Vulkanund zu besteigen undauch neuerdings auch zum Klettern zu besteigen neuerdings zum Klettern – Routen –sind Routen sindeines dank lokal eines lokal ansässigen Deutschenvorhanden. vorhanden. dank ansässigen Deutschen Der Grund für die der Menschen in die hochDerwichtigste wichtigste Grund fürRückkehr die Rückkehr der Menschen in gefährliche Umgebung des Vulkans ist ein anderer: Heimat. die hochgefährliche Umgebung desaber Vulkans ist aber ein anderer: Heimat. Die Menschen fühlen sich zwischen den Hause, sonst bekommen sie ein Sehnsuchtsgefühl … eben schroffüberall en Berghängen zu Hause, überall sonst bekommen Sodade. sie ein Sehnsuchtsgefühl … eben Sodade.

Peixe Peixeseine subtropische Lage gibt es nur wenige landwirtDurch

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Durchliche seineProdukte subtropische es nur wenige landwirtschaft undLage auchgibt keine Bodenschätze auf Kap Verde. Dafür gibt es umso mehr Leben im nährstoffreichen und kühlen Wasser, welches eine unglaubliche Fülle und kühlen Wasser, welches eineDelphine, unglaubliche Fülle an an Lebewesen anzieht: Wale, riesige ThLebeunfische, Makrelen und Hummer, um nur einige zu nennen. Da die und Hummer, um nur einige zu nennen. die Fischer mit ausFischer mit ihren Fangmethoden dasDa Potential nicht ihren Fangmethoden das Potential nicht ausschöpfen könschöpfen können, werden Lizenzen an chinesische Fangflotten vergeben, die nun aber eine Konkurrenz für lokale die nun darstellen. aber eine Konkurrenz für lokale Fischer darstellen.in der Fischer Dass kapverdische SchülerInnen Dass kapverdische SchülerInnen in der Schule nicht nurauch Schule nicht nur Englisch und Französisch, sondern Englisch und Französisch, sondern auch Mandarin lernen, Mandarin lernen, zeigt Chinas Bedeutung für Kap Verde zeigt Chinas Bedeutung für Kap Verde besonders deutlich. besonders deutlich.

Crioulo Crioulo

Die kapverdischen Inseln waren bis zur

Die kapverdischen Inseln waren bis zur EntEntdeckung durch die Portugiesen im deckung durch die Portugiesen im 15. Jahr15. Jahrhundert unbewohnt. Da der hundert unbewohnt. Da der Sklavenhandel Sklavenhandel nach Amerika über die nach Amerika über die kapverdischen Inkapverdischen Inseln abgewickelt wurseln abgewickelt wurde, kamen dort bald de, kamen dort bald europäische Koloeuropäische Kolonialherren mit afrikaninialherren mit afrikanischen Sklavinnen schen Sklavinnen zusammen. Deren freie zusammen. Deren freie Nachfahren, die Nachfahren, die Kreolen, sprechen kreoKreolen, sprechen kreolisch, eine Milisch, eine Mischung aus Portugiesisch und schung aus Portugiesisch und afrikaniafrikanischen Sprachen. schen Sprachen.

Grogue Migração

Armut und trieben großegroße Teile Teile der Armut undHunger Hunger trieben der Bevölkerung in die Diaspora, Bevölkerung in die Diaspora, vorvorallem nach allem nachLuxemburg Portugal, Luxemburg und USA. in Portugal, und in die Deren die USA. Deren bis heute anhaltenden bis heute anhaltenden Rücküberweisungen Rücküberweisungen sind eine wichtige für den sind eine wichtige Einkommensquelle Einkommensquelle für Inselstaat.

Inselstaat. Seit Kurzem den ist Kap Verde aufgrund Seit Kurzem ist Kap Verde aufgrund der der besseren wirtschaftlichen Situation aber auch ein Einwanderungsland für Menschen aus auch ein Einwanderungsland für MenWestafrika. schen aus Westafrika.

Grogue Grogue

Auf dem größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird Zuckerrohr angebaut – und der wird fast ausschließder zu wirdSchnaps fast ausschließlich zu Schnaps gelich gebrannt. Getrunken wird es natürlich brannt.

Getrunken wirdfür es natürlich gerauch gerne und sorgt legendäreauch Partys. ne und sorgt für legendäre Partys.

Vento

Kap VerdeVento ist geprägt von starken Winden: Kap Verde ist und geprägt starken feuchten Passatwinden sehrvon trockenen Winden: feuchtenDas Passatwinden und Winden aus der Sahara. sorgt für eine sehr trockenen aus der Sahasehr vielfältige, zerklüftWinden ete Landschaft , die ra. DasInseln sorgt für eine sehr vielfältige, sich auf einigen zum Wandern, Biken und Klettern bestens eignet. Aber der starke Kap Verde Factbox: einigen Inselndazum Wind ist eben immer undWandern, kann zurBiken Herund Klettern Inseln: 15, davon 9 bewohnt ausforderung werden.bestens eignet. Aber der starke Wind ist eben immer da und Einwohner: 550 000 Kap Verde Factbox:

InInseln: Diaspora: 700 000 15, ca. davon 9 bewohnt kann zur Herausforderung werden.

Hauptstadt: Praia Einwohner: 550 000 Unabhängigkeit von700 Portugal: In Diaspora: ca.

000 1975 Hauptstadt: Praia Distanz zum afrikanischen Kontinent: 570km Unabhängigkeit von Portugal: 1975 Amtssprache: Portugiesisch Distanz zum afrikanischen 570km Nationalsprache: kapverdisches Kontinent: Kreol (ans Portugiesische angelehnt) Amtssprache: Portugiesisch Beste Zeit zum Reisen: Oktober-April

Nationalsprache: kapverdisches Kreol (ans Portugiesische angelehnt) Beste Zeit zum Reisen: Oktober-April

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Fotos: FELICIA KASPAR

„Ich war noch niemals in

New York...“

von FELICIA KASPAR

Nachdem man als Student ja bekanntlich sowohl zu viel Zeit als auch zu viel Geld hat, haben meine Freundin und ich unserer – glorreich beim Ausgehen geborenen – Idee, doch jetzt einfach mal nach New York zu fliegen, kleinbeigegeben.

Der achtstündige Flug über den Atlantik war zwar zu Beginn schon einschüchternd, aber mit einem Baileys in der Hand dem Sonnenuntergang entgegenzufliegen, machte das Ganze dann doch relativ aushaltbar.

In der Stadt, wo anscheinend alle zehn Minuten ein Mord passiert, dann angekommen, werden wir direkt von einem netten Amerikaner aufgegabelt und höchstpersönlich bis zu unserem Hostel begleitet. Dort werden wir herzlichst empfangen. Also Vorurteile hin oder her, ihr Akzent ist zwar nervig, ja, aber an den Persönlichkeiten der Trumpwähler gibt es eigentlich nichts aussetzen...Um ja nicht vom Jetlag übermannt zu werden, hieß

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es WACH BLEIBEN!!! So war unser erster Stopp natürlich der Times Square. Ziemlich bekannt kam er uns ja schon vor, aufgrund der hunderten Fotos und Filmaufnahmen, die man so im Laufe seines Lebens konsumiert. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen, war dieser Anblick einfach nur überwältigend. Pulsierend! Lebendig! Überrascht von dem durchaus mediterranen Klima, das uns so manchen Sonnenbrand verschaffte, kamen regelrechte Urlaubsgefühle auf während wir durch das weltberühmte Manhattan marschierten. Super an New York: Man kann nahezu ALLES zu Fuß erkunden, einfach die Fith Avenue von oben nach unten abgehen und eine Sehenswürdigkeit nach der anderen schießt aus dem Boden. Hier gleich mal ein Tipp für zukünftige New York - Erkunder: Kauft einen dieser typischen

Touristenpässe, man spart richtig viel Geld und meidet meterlange Warteschlangen. Sofern man kein absoluter Museumsfreak ist, reichen drei bis vier Sehenswürdigkeiten sowieso aus, da das meiste dann doch von außen bewundert werden kann.

Ernährungstechnisch hat New York auch extrem viel zu bieten.

Abgesehen von ein, zwei... drei Eskalationseinkäufen – bei denen keine der 50 verschiedenen Geschmacksrichtungen Oreo Kekse vor uns sicher war – mussten wir natürlich von Pop Tarts über Bagels bis hin zu Froot Loops alles ausprobieren, was die USA so zu bieten haben. Gute Neuigkeiten: Man muss sie nicht unbedingt jeden Tag haben diese Fett und Zuckerbomben. Wir waren dann doch relativ froh, als wir im Flugzeug endlich mal wieder was Gescheites und vor allem Warmes zu beißen bekommen haben. (Ja, das sagt schon alles...)

Wem das Großstadtgetümmel mal zu viel wird (solche Leute solls ja geben), kann Zuflucht in einem der kleineren aber feinen Ausgehviertel, wie Little Italy, Soho&Co., suchen. Das sind übrigens auch jene Viertel, in denen die New Yorker „gut“ Essen gehen und man für stolze dreißig Dollar ein Hühnerschni-

tzel (immerhin mit Senfbirnen und Rucola) bekommt. Wie viele Kalorien genau man dabei aber zu sich nimmt, lässt sich allerdings nicht so leicht erfragen, dafür muss man schon in ein Starbucks gehen, hier wird nämlich großen Wert darauf gelegt, den Kunden das Ausmaß ihrer Sünde klar zu machen.

Obwohl die Freiheitsstatue ein bisschen kleiner ist als so mancher vermuten könnte – ich persönlich musste erst mal ein Weilchen suchen, bevor ich das Figürchen ausfindig machen konnte – ist so ein Abstecher mit der Fähre auf Liberty Island nur empfehlenswert. Eine super Möglichkeit, die Skyline aus der Ferne zu bewundern und gleichzeitig ein bisschen Meeresluft zu schnuppern. Schafft es übrigens auch mehr, das Bedürfnis nach Natur zu befriedigen als der berühmte Central Park, der sich als von Hochhäusern eingekasteltes Labyrinth mit Kunstfelsen offenbarte.

Und wenn wir schon von Skyline sprechen: Ein absolutes HIGHLIGHT unserer Reise war die Nachttour mit dem City Bus. Nicht nur ist es absolut umwerfend die Megacity hell erleuchtet zu sehen, auch für alle Foto- und Social Media-Freaks (ein bisschen Angeben muss ja sein), ist dieses Erlebnis ein absolutes Muss. Bei der Fahrt über die Manhattan Bridge kann man das Bild der nächtlichen Skyline geradezu aufsaugen und mit halbwegs qualitativer Kamera auch festhalten. Dient vielleicht als kleiner Trost, wenn man gerade das schöne Licht der

untergehenden Sonne auf der Brooklyn Bridge verpasst, oder schon wieder die indische Großfamilie den perfekten Instagram Schnappschuss sprengt.

Was sonst noch zu sagen bleibt: Haltet euch fern von Hershey‘s Schokolade, ist ekelhafter als Froot Loops, passt auf mit den U-Bahnen, dass sich diese in einer Großstadt befinden, ist ihnen reichlich egal, die fahren trotzdem nur alle halben Stunden und ab 22:00 Uhr dann gar nicht mehr. Für alle meine Leidensgenossen mit Mickey Mouse Blase, im Renaissance Hotel am Times Square kann man nicht nur super schick frühstücken, sondern auch schnell mal aufs Klo sprinten, wenn gerade super dringend... Eine Show am Broadway darf natürlich auch nicht fehlen! Dafür stellt man sich schon mal eine Stunde in die Schlange vor der TKTS Ticket Booth. Hier sind Tickets am Tag der Vorstellung bis zur Hälfte reduziert und so zumindest Einzelne auch für den Normalsterblichen leistbar, man kann sich ja ein bisschen informieren, worum genau es jetzt eigentlich geht bei den jeweiligen Shows. Und an die Shoppingqueens: Es reicht, wenn ihr den halben Koffer leer lasst beim Packen, das soooooollte dann reichen, um alles Geshoppte in die geliebte Heimat zurück-zu-liefern.

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Fotos: BINHO BARDUZZI

A b h ä n g e n

a u f

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A r t !

Scarification und Body Suspension mit Binho Barduzzi Wem von Blut schlecht wird und wer Angst vor Nadeln hat wird bei dem 33 Jahre jungen Brasilianer an sein*ihr Limit getrieben. Selbst für abgehärtete Konsorten reizt der Bodymodification Artist und Piercer BINHO BARDUZZI die Grenze von Schmerz und Ratio aus. Besonders für Individuen, außerhalb der Tattoo- und Bodymodification Szene, ist Binhos Arbeit unverständlicher Irrsinn. In einem Gespräch mit dem charmanten Südamerikaner versucht das Studentenmagazin Die Zeitlos einen Einblick in den vermeintlichen Wahnsinn und den Hintergrund seiner Passion zu gewinnen und wird von einer positiven, vielleicht etwas verrückten Persönlichkeit überrascht.

Zugegeben schon Binhos Erscheinungsbild legt die Vermutung nahe, dass er wohl kaum als neuer Kundenberater bei der Bank Deines Vertrauens am Schalter steht. Seinen kahl rasierten Schädel zieren mehrere Tattoos, sowohl in seinen Ohren als auch in seiner Nase befinden sich zentimetergroße Tunnel und seine ehemaligen weißen Augäpfel sind pechschwarz. So streift er nun als etwas düster wirkende Gestalt durch die oberbayrische Kleinstadt Landsberg am Lech und zieht die Blicke ihrer Bewohner auf sich. Der normalerweise

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in Lissabon wohnende Bodymodification Artist, hat inzwischen in dem bayrischen Studio 22 Skin Art ebenfalls einen Platz gefunden, wo er Nasen durchlöchert und Zungen spaltet.

Doch abgesehen von dem neckischen Nasenpiercing für die Allerweltsstudentin, hat er noch ganz andere Angebote im Repertoire. Dazu zählen neben den bereits recht bekannten Bodymodifikationen wie subdermalen Implantaten und gespaltenen Zungen, auch Dinge wie Scarification und Body Suspension.

Fotos: BINHO BARDUZZI

Heutzutage ist Bodymodification kein unbekannter Begriff mehr und nahezu jeder kam, sei es durch die Medien oder durch Bekanntschaften, schon einmal damit in Berührung. Doch bei den Begriffen wie Scarification und Body Suspension ploppen bei vielen Menschen noch Fragezeichen über den Köpfen auf. Diese Praktiken gehen in der Geschichte jedoch weiter zurück, als man vielleicht annehmen mag. Vor allem Scarification, das gezielte Zufügen von Narben, ist bereits bei mehreren Urvölkern als Schönheitsideal verbreitet und barg abgesehen davon bedeutende Funktionen.

Diese Narben dienten als Erkennungsmerkmal von bestimmten Stämmen und Klassen oder spiegelten den Charakter einer bestimmten Person wieder. Auch wurden diese Narben benutzt, um seine*ihre aktuelle Phase im Leben zu visualisieren.

Bei Scarification werden mittels Skalpell Muster und Motive in die Haut geschnitten und je nach Motivwunsch müssen ganze Hautpartien ausgeschabt werden. Bei dem Prozess handelt es sich um eine sehr schmerzhafte und blutreiche Angelegenheit, weswegen viele Bodymodification Artists sogar ein Lokalanästhetikum benutzen.

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lich Suspensions durch. Unter anderem ist er auch auf diversen Body Suspension Festivals vertreten. Binho erklärte, dass es in den letzten Jahren hauptsächlich durch die sozialen Medien leichter geworden ist, Gleichgesinnte zu finden und sich mit diesen auszutauschen. Das bestätigt auch sein voller Terminkalender, laut dem einige Damen und Herren mit seiner Hilfe ihre Seele baumeln lassen wollen.

Der religiöse Hintergrund von Body Suspension lässt sich vor allem in Heilungs-, Buße- und Verehrungsritualen finden, bei denen versucht wird, sich in einen meditativen Trancezustand zu versetzten. Manche der uralten Rituale, die das Piercing oder Body Suspension enthalten, gehen über mehrere Tage, bei denen zusätzlich auf Nahrung verzichtet wird. Durch die Simulierung eines Nahtodzustand erhoffen sich die Teilnehmer Visionen und können mit ihrer spirituellen Welt kommunizieren.

Body Suspension hingegen hat ihren Ursprung in religiösen Riten und wurde hauptsächlich von bestimmten Stämmen der Prärieindianer wie zum Beispiel den Lakota und Sioux, aber auch von hinduistischen Sekten praktiziert. Dabei werden größere Haken, auch Piercing genannt, durch die Haut gestochen und anschließend tanzt die „gepiercte“ Person in einem Ritual an den befestigten Haken bis die Haut durchreißt. Bei anderen Formen des Piercings oder der Body Suspension werden die Teilnehmer an diesen Haken aufgehängt und verbleiben teilweise bis zu Stunden in diesem Schwebezustand. Die Empfindung der dabei entstehenden Schmerzen wird unterschiedlich wahrgenommen.

Meistens jedoch wird es als ein brennendes Ziehen, aufgrund der extremen Dehnung der Haut, beschrieben. Vor 14 Jahren, als Binho Barduzzi damit anfing, war Body Suspension kaum verbreitet.

Deshalb führte er die ersten Versuche an sich selbst durch, wovon er immer noch die Narben an seinen Knien trägt. Im Gegensatz zu den religiösen Riten, bei denen die Piercings hauptsächlich in der Brust oder dem Rücken befestigt werden, werden innerhalb der Bodymodification Szene die Teilnehmer auch an den Beinen, Knien, Armen oder sogar am Hals aufgehängt. Inzwischen ist die Community deutlich gewachsen und er führt fast wöchent-

Binhos Erfahrung nach stellt sich das Brennen bei seinen Kunden relativ schnell ein und nur wenige leiden unter extremen Schmerzen während des Prozesses. Er selber beschreibt es als Gefühl von Freiheit und Euphorie, weswegen es bei ihm und auch bei zahlreichen anderen nicht bei einem Versuch bleibt. Die Beweggründe innerhalb der Bodymodification Szene sind recht unterschiedlich. Body Suspension, aber auch andere Bodymodifikationen, dienen der Individualisierung, dem künstlerischem Interesse, dem Spirituellen oder auch der Ausreizung physischer und psychischer Grenzen. Binho Barduzzi gibt zu, dass diese Praktiken durchaus ein Sucht-Potential beinhalten und dass der Kick jedes Mal ein Stückchen extremer sein muss.

Die geschichtlichen Hintergründe der verschiedenen Praktiken und Riten sind wissenswert, jedoch sollte man vorsichtig damit sein, sein Handeln darin zu begründen. Denn das Aufhängen einer Person für ein Musikvideo sollte nicht mit einer tiefverwurzelten, religiösen Praktik, mit wochen- teilweise jahrelange Vorbereitung, verwechselt werden. Deshalb wurden auch traditionelle Riten der Prärieindianer, welche das Piercing beinhalten, für Außenstehende verboten und wollen sich damit von der in der Bodymodification entstanden Body Suspension abgrenzen. von LISA MARIE HARTGE

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Ich kann meine Blicke kaum abwenden als ich SIE am Eingang bemerke.

Ihre Ausstrahlung zieht mich an als wären wir zwei Magneten. Ich bin gefesselt von dem Glitzern in ihren Augen. Tief in mir wünschte ich, ich wäre an einen anderen Ort gefesselt - von ihr.

Sehnsuchtsblick

Nach was sehnst du dich?

Als Student in Innsbruck kann man sich nun wirklich nicht beklagen. Sport, Sonnendeck, Konzerte, Parties und vieles mehr stehen am Tagesprogramm. Doch sicherlich sind dir auch einige Situationen bekannt, in denen du dich lieber an einen anderen Ort sehnst.

Erfolgserlebnis Konzentrationsvermögen

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Müde, ausgelaugt und verzweifelt suche ich nach diesem verflixten Buch für meine Bachelorarbeit.

Mit meinem Kopf bin ich jedoch längst nicht mehr in der Bibliothek.

In meinen Gedanken atme ich die frische Luft ein und greife nach dem nächsten Griff in der Felswand.

Bücherlabyrinth Freiheitsgefühl

- inniges, schmerzliches Verlangen nach jemandem, etwas

Angestrengt blicke ich aus dem Fenster.

Eingequetscht von Einkaufstaschen zapple ich auf und ab. Ich will endlich raus aus der Enge und in Ruhe meine wohlverdientes Feierabendbier genießen können!

von FELIX DE ZORDO MORITZ JELTING ULRICH RINGHOFER KATRIN SCHEFBÄNKER

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Erleichterung

Gewinnspiel

Gewinne 2x2 Kino-Packages im Metropol Kino Innsbruck! Drei Fragen stehen zwischen dir und einer Kinokarte, Popcorn und einem eiskalten Getränk. Mach mit und sende uns die richtigen Antworten an

medienimperium@diezeitlos.at!

Verlost werden die Gewinne vom Nikolaus am Donnerstag, 6. Dezember 2018.

Dialektr ätsel von

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In Berlin trinkt m nn? an alles dan n ganz s ne Molle, geht s chna tratzen u Voralberg nd Moatla u fte. In Wien wä und Buib re es ehe findet das nd Buab r dulli. W n. In Vor a sind, s ind im P alb auf der G ustertal as in igagamp erg sitzen diese Gitschn im Sche fa immer w sa oder ieder gü , während die E spie lt x genland la e wird ma , ob die Goga n rn nochejassa u len nd ic n und in O ht doch gruanba plä be ch Dort sag rösterreich ist e ti und ist audud ra. Im Burs t man au lt ch Tirken hei, im Tiroler O . In Bayern und Ost berland österreic und nich hal. h. In Sac t Kukuru während hse z, wie in manche Bayern rorts in Z n gibt es Mutsc Manche hek rS ürich ein Chrüsim iebchen, geht ma chwabe wird da üs n zum n schon w ap onderfit i herrscht. potscha zig. In K sne. Dab fatzn in die Har ärn p ei sollte iachtn, s man in O fm, da ist es hoff ten on entlich beröster in Tirol g st wird auf nied reic erösterre ilt man d ichisch g h auch nicht afür als L Siach. es app, Terc her, Flam empert und mes, od er Na, hast du alles verstand Die Auflö en sung gib t’s auf Se ? it e 8!

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Wie viele Studierende wirkten an der Erstellung dieser Ausgabe mit?

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Fotos ©: TVB Pitztal (Kletterer) Gaelle Marcel, Unsplash; Medieninhaber und Herausgeber: Verkehrsverbund Tirol GesmbH; Verlagsort: Innsbruck; Satz-, Druckfehler und Tarifanpassung vorbehalten; Stand: Oktober 2017; Es gelten die aktuellen Tarif- & Beförderungsbestimmungen

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