Gegen den Strom. Die Omaha. Francis La Flesche und seine Sammlung

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UND BESCHREIBENDER KATALOG VON GEBRAUCHSGEGENSTÄNDEN

VORWORT

In den Sammlungen des Ethnologischen Museums in Berlin befindet sich ein Konvolut von rund sechzig Objekten der Kultur der Umonhon, das der Indigene Ethnologe Francis La Flesche zwischen 1894 und 1898 im Auftrag des Königlichen Museums für Völkerkunde zusammenstellte. Die Gegenstände wurden damals von ihm mit der Absicht ausgewählt, seine eigene Kultur – die der Umonhon – zu repräsentieren, deren Auslöschung man befürchten musste. Das Berliner Team, das 2017 begann, sich mit diesem Sammlungsbestand näher zu beschäftigen, um daraus eine Ausstellung für das Humboldt Forum zu entwickeln, stand zunächst der Aspekt im Vordergrund, welch große Herausforderung die Repräsentation einer ganzen Kultur in nur sechzig Dingen gewesen sein muss. Welche Gegenstände würde man heute wohl auswählen, um die eigene Kultur zu repräsentieren? Auf wie viele könnte man sich vielleicht beschränken? Erste Ideen für partizipative Projekte mit offenen Aufrufen an die Besucher*innen standen im Raum.

Die Kontaktaufnahme zu Vertreter*innen der Umonho n Nation in Nebraska und eine Reise dorthin im Frühjahr 2018 veränderten dann jedoch diese ersten Überlegungen der Annäherung an die sechzig Objekte grundlegend. Spätestens mit dem ersten Besuch einer Delegation aus Nebraska in Berlin im Herbst 2018 war klar, dass das Thema heute, das die Menschen wirklich interessiert, die direkt und persönlich mit diesen kulturellen Gegenständen verbunden sind, ein ganz anderes ist: „We are still here!“ – Wir sind immer noch hier!

der Ausstellung hin zu einer Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart. Neben den Sammlungsstücken, die das historische Leben darstellen, erzählen nun in der Ausstellung Vertreter*innen der Umonhon ihre heutigen Geschichten in einer im Rund angelegten Filminstallation – in einer Gestaltung, die Bezug nimmt auf die bei den Umonhon zentrale Form des Kreises. Der Katalog, den Francis La Flesche mit der Übergabe der Objekte an das Berliner Museum Ende des 19. Jahrhunderts verfasst hat, erläutert den Besucher*innen heute wie damals die Stücke in ihrer Bedeutung und Nutzung | vgl. S. 37–106 |. Das in seinen Aufzeichnungen bewahrte Wissen wird nun wieder in der Lehre am Nebraska Indian Community College eingesetzt.

Dieser von La Flesche erarbeitete Katalog steht im Zentrum des vorliegenden Buches –als ein einzigartiges Dokument, das hier erstmals als Faksimile und in vollständiger Transkription publiziert wird.

In der Beschäftigung mit den Inhalten und der Gestaltung der Ausstellung gemeinsam mit den Partner*innen aus Nebraska erschienen museumsübliche Begriffe wie „Konvolut“, „Artefakte“ und sogar „Objekte“ zunehmend unpassend für die Beschreibung der Sammlung. Um sich der Bedeutung anzunähern, die diesen Gegenständen innewohnt, wirkten die Begriffe viel zu nüchtern und sachlich. Das englische Wort „belongings“, das Dinge beschreibt, denen man sich zugehörig fühlt oder die einem zugehörig sind, trifft die emotionale Verbindung, die hier relevant ist, weitaus besser.

Abb. 1: Francis La Flesche mit Federhaube, undatiert

Im Austausch und in enger Zusammenarbeit mit Vertreter*innen der Umonhon, Lehrenden und Studierenden des Nebraska Indian Community College und Nachfahren von Francis La Flesche veränderte sich die Konzeptidee

Unser großer Dank gilt den Vertreter*innen der Umonhon, mit denen wir auf diese auch für uns sehr inspirierende Weise zusammenarbeiten konnten. Zudem danken wir den Berliner Kurator*innen, die mit viel Zuhören und Feingefühl die Entwicklung dieser wunderbaren Ausstellung begleitet und vorangetrieben haben, sowie dem ganzen Team, das die Umsetzung im Raum ermöglicht hat.

Für das Humboldt Forum ist die Ausstellung eine enorme Bereicherung und ein großartiger Schritt auf dem Weg, ein Ort der internationalen Vielstimmigkeit zu werden.

ESSAY FRANCIS LA FLESCHE ZWISCHEN

ZWEI WELTEN

Ilja Labischinski und Elisabeth Seyerl-Langkamp

Francis La Flesche lebte sein Leben zwischen zwei Welten: Als Umonhon (Omaha) kämpfte er für deren Rechte, als Wissenschaftler erforschte er seine eigene Kultur. Heute gilt er als erster Indigener Ethnologe Nordamerikas.

Stellvertretend steht Francis La Flesche für die vielen Indigenen Akteur*innen, ohne die ethnologische Sammlungen niemals entstanden wären. Die meisten dieser Personen sind uns heute nicht mehr bekannt bzw. wurden bewusst unsichtbar gemacht. Im Zentrum standen und stehen bis heute die europäischen und nordamerikanischen Sammler*innen. Francis La Flesche bildet hier eine Ausnahme: Seine Arbeit bietet uns heute die Möglichkeit, einen Einblick in Indigene Handlungsmacht und deren Widerstand gegen Rassismus und Kolonialismus sowie die aktive Teilhabe am Handel mit Objekten in den Fokus zu nehmen.

Doch was bedeutete es, als Indigener Ethnologe seine eigene Kultur zu erforschen? Dazu muss man zunächst verstehen, wer Francis La Flesche war und woher er kommt.

FRANCIS LA FLESCHE –SEIN LEBEN

Abb. 2: Francis La Flesche im Anzug, undatiert

Francis La Flesche wurde 1857 als Sohn von Tainne und Joseph La Flesche auf dem Reservat der Umonhon, in den heutigen US-Bundesstaaten Nebraska und Iowa, geboren. Er war das erste Kind seiner Mutter, sein Vater hatte bereits drei Kinder mit seiner ersten Frau Mary.

Joseph La Flesche (auch Estamahza oder Iron Eyes) war der Sohn einer Ponca-Frau (einer benachbarten Indigenen Nation der Umo n ho n ) und eines französischen Pelzhändlers. Nach dem Tod seines Vaters wurde Joseph von Big Elk, dem obersten Chief der Umonhon, adoptiert. Als Big Elk starb, wurde Joseph selbst zu einem der einflussreichsten und zugleich umstrittensten Chiefs. Gemeinsam mit seiner ersten Frau Mary war er Teil einer kleinen Gruppe, die zum Christentum konvertierte und in einem Bereich des Reservats lebte, das abschätzig das „make-believe-white-man-village“ (etwa: Dorf der Umonho n, die glaubten Weiße zu sein) genannt wurde. Joseph schickte seine Kinder auf die Missionsschule, wo sie einerseits Englisch lesen und schreiben lernten, andererseits jedoch gezwungen wurden, ihre bisherige Sprache und Lebensweise aufzugeben. Die Missionsschule bot den Kindern aber zusätzliche Bildungsmöglichkeiten, was sicher auch dazu führte, dass zwei von Francis’ Schwestern bis heute zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Indigenen Nordamerika zählen. Während Susette La Flesche (1854–1903) eine wichtige Aktivistin für die Bürgerrechte von Native Americans wurde, war Susan La Flesche (1865/66–1915) die erste Indigene Frau in den USA, die Medizin studierte und anschließend das erste Krankenhaus auf einem Reservat gründete.

Mit acht Jahren wurde Francis La Flesche auf die Missionsschule geschickt. Seine dortigen Erlebnisse verarbeitete er später in dem Buch The Middle Five. In vielen der Schulen für Indigene Kinder in Nordamerika war damals Gewalt an der Tagesordnung und es wurde systematisch psychischer und physischer Missbrauch an den Kindern betrieben. Die größte dieser Boarding Schools (Internatsschulen für die Indigene Bevölkerung), die Carlisle Indian School in Pennsylvania, stand unter dem Motto: „Kill the Indian, Save the Man“ (Vernichte den Indianer, Rette den Menschen). Das Erleben von systematischer Gewalt und Missbrauch lässt sich aus dem erwähnten Buch von Francis La Flesche nicht herauslesen. Dennoch traumatisierten die Erlebnisse auf den Schulen mehrere Generationen von

Native Americans bis heute. Dieses System der Boarding Schools wird rückblickend von den Betroffenen wie von vielen Historiker*innen als kultureller Genozid eingeordnet.

Nachdem die Missionsschule 1869 wieder schließen musste, kehrte Francis La Flesche auf das Reservat der Umonhon zurück. Dort achtete Joseph darauf, dass Francis nicht wieder verlernte Englisch lesen und schreiben zu können. Francis musste seinem Vater oft stundenlang englische Bücher vorlesen, obwohl Joseph selbst gar kein Englisch verstand. In dieser Zeit nahm Francis La Flesche auch an wichtigen gesellschaftlichen und religiösen Ereignissen der Umonhon teil. Im Gegensatz zu vielen anderen Native Americans seiner Generation, die ihre gesamte Kindheit auf einer Boarding School verbrachten, lernte Francis La Flesche dadurch von Kindesbeinen an, die Kultur der Umonhon zu leben.

Als junger Mann auf dem Reservat der Umonhon kam Francis La Flesche erstmals in Kontakt mit Ethnolog*innen und ihrer Wissenschaft. James Owen Dorsey (1848–1895) verbrachte ab 1878 mehrere Jahre auf dem Reservat. La Flesche war für Dorsey ein wichtiger Informant und Übersetzer. In seiner unter dem Titel Omaha Sociology 1884 erschienenen Arbeit dankt Dorsey Francis La Flesche ganz explizit für seine Unterstützung und beschreibt ihn als einen jungen Mann, der sehr an der Geschichte und Kultur der Umonhon interessiert sei. „Er verfügt über recht anständige Kenntnisse des Englischen, schreibt gut und ist dem Lesen äußerst zugetan. Er ist der einzige Omaha, der seinen einheimischen Dialekt schreiben kann.“ Vermutlich war es diese Arbeit mit James Owen Dorsey, die La Flesche bewusst machte, welche Bedeutung ethnologische Methoden für die Bewahrung von Kultur und Geschichte auch für die Umonho n haben könnten. Durch Dorsey lernte er die Möglichkeiten kennen, Geschichte, Kultur, Musik und Gegenstände zu dokumentieren und für spätere Generationen zu bewahren. Noch während Dorsey mit seiner Forschung auf dem Reservat der Umonhon beschäftigt war, entschloss sich La Flesche 1879 gemeinsam mit seiner Halbschwester Susette, den Chief der Ponca, Standing Bear, bei seiner

Reise durch die USA im Kampf für die Bürgerrechte von Native Americans zu begleiten und zu unterstützen. Infolge der gewaltvollen Umsiedlung der Ponca in ein neues Reservat 1878 verstarb der 16-jährige Sohn von Standing Bear. Beim Versuch seinen Sohn im ursprünglichen Siedlungsgebiet der Ponca zu begraben, wurde Standing Bear verhaftet und anschließend zurück in das neue Reservat der Ponca in Nebraska gebracht. Im darauffolgenden Gerichtsverfahren wurde Standing Bear freigesprochen mit dem historisch bedeutenden Urteil, dass auch Native Americans Anspruch auf die Grundrechte der rund einhundert Jahre zuvor verabschiedeten Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika hatten. Nach dem Gerichtsverfahren zog Standing Bear gemeinsam mit Susette und Francis La Flesche durch den Osten der USA, um sich für die Durchsetzung der vom Gericht anerkannten Bürgerrechte für alle Native Americans einzusetzen.

Während dieser Reise lernte Francis La Flesche den Senator von Iowa kennen, der ihm eine Anstellung als Beamter beim Bureau of Indian Affairs in Washington D. C. verschaffte. In Washington begann La Flesche nach einigen Jahren, neben seiner Arbeit abends Jura zu studieren. Er erlangte 1891 seinen Bachelor und nur ein Jahr später seinen Masterabschluss als Jurist. In dieser Zeit lernte er auch Alice C. Fletcher (1838–1923) kennen, die sein Leben auf nachhaltige Weise beeinflussen sollte.

Alice Fletcher kam 1882 nach Washington D. C., und arbeitete ebenfalls für das Bureau of Indian Affairs . Sie war zunächst Lehrerin und hatte rege Kontakte zu Indigenen Nationen, kümmerte sich um soziale Belange und auch Landzuweisungen. 1887 bekam sie vom Commissioner of Indian Affairs den Auftrag, den neu erlassenen Allotment Act bei den Umonhon durchzusetzen. Ziel dieses Gesetzes war es, das Land, das Indigenen Nationen Nordamerikas durch die Vertragsverhandlungen mit der US-Regierung zugesichert wurde, in kleine Parzellen aufzuteilen und den Bewohnern der Reservate als Besitz zuzuteilen. Native Americans sollten zu amerikanischen Farmern umerzogen werden, die ihr eigenes

Land bewirtschafteten. Andere Formen von Landbesitz sollten damit unmöglich gemacht werden. Ziel war es auch, das Gemeinschaftsgefüge der Indigenen Nationen zu durchbrechen und mehr Land weißen Farmern zugänglich zu machen. Alice Fletcher hingegen sah darin die Möglichkeit, Native Americans die gleichen Möglichkeiten und Rechte zuzugestehen wie der gesamten weißen US-amerikanischen Bevölkerung.

Francis La Flesche begleitete Fletcher bei ihrem Auftrag als ihr Schreiber, Übersetzer und Informant. Durch seine Unterstützung des Allotment Acts wird La Flesches Rolle bis heute ambivalent gesehen. Auch damals war sein Engagement innerhalb seiner Familie umstritten: So stellte sich seine Halbschwester Susette, die den Allotment Act als gewaltsame Integration ablehnte, gegen Francis. Andere befürworteten das Vorgehen, da sie es als einzige Möglichkeit betrachteten, nicht gewaltsam aus ihrem Territorium vertrieben zu werden, ähnlich wie es wenige Jahre zuvor den Ponca widerfahren war.

Nach ihrer Rückkehr nach Washington D.C. waren Fletcher und La Flesche in unterschiedlichen Funktionen im Bureau of Indian Affairs beschäftigt. Gemeinsam bearbeiteten sie ihr reichhaltiges Forschungsmaterial. Fletcher veröffentlichte erste Ergebnisse unter dem Titel A study of Omaha Indian Music und würdigte dabei La Flesches Rolle auf der Titelseite. 1910 veröffentlichten sie schließlich gemeinsam ihre gesamten Forschungsergebnisse im 27. Jahresbericht des Bureau of American Ethnology unter dem Titel The Omaha Tribe. Es ist das bis heute umfangreichste und vollständigste Werk über die Kultur der Umonhon

Abb. 3: Francis und seine Schwester Susette La Flesche, undatiert

Zur gleichen Zeit führten Alice Fletcher und Francis La Flesche gemeinsam wissenschaftliche Forschungen auf dem Reservat der Umonhon durch. Dabei war es La Flesche, der Alice Fletcher das Forschungsthema vorschlug: die Erforschung und Aufzeichnung der Zeremonien der Umonhon. Fletcher und La Flesche befürchteten, dass die damit zusammenhängenden Objekte verschwinden würden. Mit den Objekten würde wertvolles Wissen über das Wesen und die Bedeutung der Zeremonien, die den Kern des kulturellen Lebens der Umonhon bildeten, für immer verloren gehen. Alice Fletcher und Francis La Flesche schlugen Joseph La Flesche vor, die Objekte zur sicheren Aufbewahrung an das Peabody Museum der Yale University in Connecticut zu schicken. Joseph stimmte zu und überzeugte die Bewahrer*innen der Objekte, dass dies der richtige Schritt sei. Die ersten Objekte, die ins Museum geschickt wurden, waren der Inhalt des heiligen Kriegszelts. Später kam auch der Umon’hon’ti, der heilige Pfahl der Umonhon hinzu. Das bis heute wichtigste Objekt wurde 1989 an die Umonhon zurückgegeben.

Francis La Flesche und Alice Fletcher waren beruflich wie privat eng miteinander verbunden. Beruflich war ihr Verhältnis jedoch nicht auf Augenhöhe. Alice Fletcher galt zu der Zeit als etablierte Wissenschaftlerin und verkehrte in den dementsprechenden Kreisen. La Flesche hingegen war, trotz aller Wertschätzung, in ihren Augen nicht mehr als ihr Assistent. Mit der Zeit erhielt jedoch auch er immer mehr wissenschaftliche Anerkennung. Fletcher missfiel sein zunehmender Erfolg, nicht zuletzt wohl auch

deshalb, weil sie sich als Frau in einer von Männern dominierten Wissenschaft ständig beweisen musste und fürchtete, dass sein Erfolg ihrer Karriere schaden könnte.

Bereits 1884 bekam Francis La Flesche die Möglichkeit, ihre gemeinsame Forschung zu den heiligen Pfeifen der Umonhon bei der American Association for the Advancement of Science zu präsentieren. 1890 hielten La Flesche und Fletcher getrennt Vorträge auf dem National Congress of Music, nachdem sie sich nicht einigen konnten, wer ihre Forschungsergebnisse zur Musik der Umonhon vortragen sollte. 1895 reiste La Flesche schließlich allein auf das Reservat der Umonhon, um Lieder und Zeremonien aufzunehmen und aufzuzeichnen. 1910 wurde er als Ethnologe im Bureau of American Ethnology angestellt. Im selben Jahr brach er zu seiner Feldforschung bei den Osage (einer benachbarten Indigenen Nation der Umonhon) auf. Fletcher erteilte La Flesche umfangreiche Anweisungen und Ratschläge, wie er seine Arbeit zu tun habe, ein Ausdruck ihres zwiespältigen Verhältnisses. Die Ergebnisse erschienen zwischen 1922 und 1930 in mehreren Bänden auf Tausenden Seiten.

Die private Beziehung der beiden war ebenfalls sehr eng. Alice Fletcher hatte 1891 Francis La Flesche sogar offiziell als ihren Sohn adoptiert. Gemeinsam verbrachten sie ihr Leben in Washington D.C., bis Alice Fletcher 1923 verstarb. 1932 starb auch Francis La Flesche. Selbst sein Tod offenbarte, wie er zwischen zwei Welten lebte und wie er von anderen wahrgenommen wurde: Auf dem für seinen Nachruf veröffentlichten Foto wurde die Fliege des Anzugs wegretuschiert, so dass nur der Fellumhang zu sehen war.

Abb. 4: Susan La Flesche im Krankenhaus, undatiert

Abb. 5: Das Krankenhaus von Susan La Flesche im Reservat der Umonhon, 2018

Francis La Flesches Lebensweg war keinesfalls eine Assimilation eines Native Americans zu einem weißen amerikanischen Staatsbürger. Vielmehr bestimmten seinen Weg und seine Entwicklung eine Reihe von bewussten Entscheidungen, geprägt von Selbstbehauptung und Durchsetzungskraft, von Kompromissen und Zugeständnissen und vom Eintreten für die Freiheit und die Interessen von Native Americans in den USA.

FRANCIS LA FLESCHE –DER INDIGENE ETHNOLOGE

„How does it feel to be a problem?“ (Wie fühlt es sich an, ein Problem zu sein?), fragte der afroamerikanische Wissenschaftler und Bürgerrechtler W. E. B. Du Bois 1897 in seinem Aufsatz Strivings of the Negro People, in dem er das Konzept des „doppelten Bewusstseins“ beschrieb: „Es ist sonderbar, dieses doppelte Bewusstsein, dieses Gefühl, sich selbst immer nur durch die Augen anderer wahrzunehmen, der eigenen Seele den Maßstab einer Welt anzulegen, die nur Spott und Mitleid für einen übrig hat. Stets fühlt man seine Zweiheit.“ Du Bois beschreibt damit den internen Konflikt kolonisierter Menschen, sich selbst immer durch die Augen einer rassistischen weißen Gesellschaft zu betrachten und sich dadurch mit den Mitteln einer Nation zu messen, die verächtlich zurückblickt.

Den Konflikt, der auf die Erfahrungen Schwarzer Menschen in den USA bezogen war, beschrieb Du Bois zu einer Zeit, als das damals so genannte „Indianerproblem“ in den USA die US-Regierung beschäftigte. Der kollektive Landbesitz Indigener Nationen im Mittleren Westen stand im Konflikt zu der Kolonialisierung durch weiße Siedler*innen. Die US-Regierung versuchte kollektiven Landbesitz durch Gesetze zu verbieten und damit die Enteignung von Land zu vereinfachen. Die Situation der Indigenen Bevölkerung war dadurch geprägt von Landverlust, Rassismus und Gewalt.

Wie Du Bois suchte auch Francis La Flesche einen Platz für sich und die Umonhon in der noch jungen amerikanischen Nation. Die ebenso noch junge Disziplin der Ethnologie zur Jahrhundertwende nahm eine wichtige gesellschaftliche Rolle im Prozess der Nationenbildung der USA ein. Wissenschaftliche Forschungen über Native Americans waren wichtig für die Schaffung einer nationalen amerikanischen Identität, in Bezug auf das Verhältnis zu den Native Americans und in Abgrenzung zu Europa. Daraus entstand jedoch auch die widersprüchliche Situation, dass einerseits Studien über Traditionen, Verwandtschaftssysteme und Musik von Native Ameri-

cans von der Regierung finanziert wurden, man andererseits aber Kinder auf Internate schickte, wo es ihnen verboten war, ihre Sprache zu sprechen. Und gleichzeitig wurde durch den Allotment Act Native Americans ihr Land und damit ihre Lebensgrundlage genommen.

Auf den ersten Blick war Francis La Flesche ein typischer Ethnologe seiner Zeit. Sein Interesse lag in einem möglichst umfangreichen Sammeln und Dokumentieren von Daten und Gegenständen. Das gemeinsame Interesse von La Flesche und zeitgenössischen Ethnolog*innen bestand darin, Dinge und Wissen zu bewahren. Seine Arbeit basierte auf dem Wissen und der Zusammenarbeit mit Indigenen Informant*innen, die auch er nur selten in seinen wissenschaftlichen Publikationen erwähnte oder würdigte. La Flesche stellte die damals vorherrschenden wissenschaftlichen Annahmen weder in Frage, noch versuchte er, die im Entstehen begriffene wissenschaftliche Disziplin der Ethnologie zu verändern oder in eine andere Richtung zu lenken. Es erschien ihm vermutlich als der einzig mögliche Weg, wie er selbst zu einem anerkannten Ethnologen werden konnte. Unabhängig von seinen Ansichten boten sich La Flesche kaum andere

Möglichkeiten, als sich den vorherrschenden ethnologischen Meinungen und Methoden anzuschließen.

Wirft man allerdings einen genaueren Blick auf die ethnologischen Arbeiten von Francis La Flesche, so zeigt sich ein komplexeres Bild. Sie offenbaren viel über seine Motivation und Ziele, die offenbar nicht darin bestanden, allgemein verständliche Texte zu formulieren. Während er in seinen Kurzgeschichten und dem Buch The Middle Five zeigte, dass er durchaus in der Lage war, für ein breites Publikum zu schreiben, sind seine ethnologischen Arbeiten von einer enormen Komplexität gekennzeichnet. Aus seiner Sprache geht hervor, dass er sein Publikum nicht in einer breiten amerikanischen Leserschaft sah. Francis La Flesche hatte vermutlich aber auch die Zielgruppe der Ethnolog*innen nur an zweiter Stelle im Blick. Es scheint fast so, als würden sich seine Arbeiten zuallererst an die Umonhon selbst, vermutlich sogar an die Umo n ho n zukünftiger Generationen richten. Das von ihm aufgezeichnete Wissen über die Geschichte, die Traditionen, die Religion und Kultur seiner Vorfahr*innen sollte für spätere Generationen gesichert werden. La Flesches Interesse galt den Liedern und Zeremonien der Umonhon. Er wusste, dass diese zentral für das kulturelle Leben der Umonhon sind, jedoch im Schwinden begriffen waren. Dies stellte eine Bedrohung für das kulturelle Leben der Umonhon dar. Er setzte sich daher zum Ziel, jedes kleinste Detail, möglichst viel Wissen und Information in seinen Büchern festzuhalten. Sie sollten so vollständig wie möglich werden. Dies war für La Flesche nicht nur eine Frage der Wissenschaft, sondern auch des kulturellen Überlebens der Umonhon.

Francis La Flesche befand sich sicher im Zwiespalt zwischen der Anerkennung in der professionellen Gemeinschaft der Ethnologie und seiner Herkunft als Umonhon. Um Anerkennung als Ethnologe zu erhalten, musste er auch einige ethnologische Grundannahmen über die Umonhon und Native Americans übernehmen, unabhängig von seiner persönlichen Meinung. Diese Ambivalenz gab sozusagen den Rahmen vor, in dem La Flesche seine Forschungen, aber auch seine Arbeit

zum Erhalt des kulturellen Lebens durchführen konnte.

La Flesche war in seiner Arbeit über die Umonhon auf deren Kooperation und Bereitschaft angewiesen. Es waren nicht allein seine Rolle als Insider und sein eigenes Wissen, die seine Arbeit und Forschung möglich machten. Seine Arbeit war möglich, weil er ein anerkanntes und wissendes Mitglied der Umonhon war. Doch so wie Alice Fletcher von ihm abhängig war, war auch La Flesche von den anderen Umonhon abhängig. Umso mehr muss es für La Flesche ein ständiger Konflikt gewesen sein, zu entscheiden, welche Informationen er teilte und welche nicht. So schrieb er 1894 an den Direktor des Peabody Museums, Frederic Ward Putnam: „Zu viele private Angelegenheiten zahlreicher Omaha wurden bereits ohne deren Einwilligung vom Bureau of Ethnology veröffentlicht und ich möchte nicht noch mehr hinzufügen.“

Abb. 6: W.E.B. Du Bois, 1917

Abb. 7: Alice C. Fletcher am Schreibtisch, undatiert

So wundert es auch nicht, dass Francis La Flesche heutzutage eine durchaus umstrittene Persönlichkeit ist. Durch seine besondere Stellung als Indigener Ethnologe hatte La Flesche Zugang zu vielen kulturell sensiblen Bereichen und Daten, die er der

Wissenschaft und den Museen zugänglich machte. Bis heute umstritten ist Francis La Flesche insbesondere durch die Übergabe des Umon’hon’ti, des heiligen Pfahls, an das Peabody Museum. Tat er das Richtige, indem er die Objekte für spätere Generationen in Sicherheit brachte, oder verriet er seine Gemeinschaft, indem er diese Objekte zu seinem eigenen Vorteil, für sein berufliches Streben nach Anerkennung, in ein Museum brachte?

FRANCIS LA FLESCHE UND BERLIN

Einen einmaligen Einblick in die spezifische Perspektive eines Indigenen Ethnologen des 19. Jahrhunderts bietet der Katalog, den Francis La Flesche für die Sammlung von Objekten anfertigte, die er 1898 an das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin sandte und die sich heute gemeinsam mit diesem Katalog in der Sammlung des Ethnologischen Museums befindet. Neben handkolorierten Fotos der Objekte und ihrer Kontexte enthält der Katalog umfangreiche Beschreibungen zu einzelnen Objekten, deren Bedeutungen und Verwendungen. Die Fotografien nutzte La Flesche, um deren Gebrauch zu illustrieren.

1894 beauftragte das Königliche Museum für Völkerkunde La Flesche, eine Sammlung von Objekten seiner eigenen Kultur, der Umonhon, zusammenzutragen. Vier Jahre später traf die Sammlung mit rund 60 Gegenständen in Berlin ein. Die Sammlung besteht aus Objekten, die verschiedene Aspekte der Kultur der Umonhon repräsentieren; darunter Zeremonialgegenstände, ein Kriegshemd, Werkzeuge, Spiele und Musikinstrumente. Während wir zwar heute wissen, dass die Objekte von Francis La Flesche zusammengetragen wurden, sind die Produzent*innen der Objekte und ihre früheren Besitzer*innen unbekannt.

Die Sammlung der Umonhon in Berlin hat in vielerlei Hinsicht einen anderen Hintergrund als La Flesches Sammlungen in amerikanischen Museen: Nicht nur wurde La Flesche beauftragt, sie gezielt für das Museum anzulegen, er hatte auch einen Großteil der Objekte neu dafür herstellen lassen, da sie nicht mehr existierten oder in Benutzung waren. Es war das selbsternannte Ziel von La Flesche, ein möglichst umfangreiches Bild seiner Kultur zu zeigen. Vor allem Objekte des täglichen Gebrauchs wählte er aus.

Abb. 8: Francis La Flesche, unbearbeitetes Foto, 1933

Abb. 9: Francis La Flesche, retuschiertes Foto für seinen Nachruf, 1933

Abb. 10: Pierre Merrick, Nachfahre von Francis La Flesche, im Ethnologischen Museum Berlin, 2019

In seinen Briefen an das Berliner Museum machte La Flesche immer wieder auf die Situation der Umo n ho n aufmerksam. So schrieb er, dass sich in der Sammlung keine Waffen befänden, da alle Männer tot seien, die Krieger gewesen seien und damit befähigt solche herzustellen. Er führte weiter aus, dass junge Menschen nicht mehr in der Lage

seien, viele der Gegenstände herzustellen, da das Wissen darüber verloren gegangen sei. Materialien seien nicht mehr vorhanden, was nicht zuletzt in Zusammenhang mit der Ausrottung des Büffels im Zuge der Kolonisierung stünde. Die Verzögerung der Sendung der Objekte nach Berlin liege nicht daran, dass die Menschen nicht hart genug arbeiten würden, sondern daran, dass sich die Arbeiten an den Objekten aufgrund ihrer Armut verzögerten.

Im Katalog machte Francis La Flesche eine bemerkenswerte Aussage: „Der Zusammenbruch der alten Organisationsformen der Omaha, die Zerschlagung ihrer religiösen Riten, der Verlust der Autorität ihrer Häuptlinge und der Stammesordnung, die geistige Entwurzelung, die mit dem jähen Umsturz ihrer Vorstellungswelt, ihrer alten Tätigkeiten und all ihrer vertrauten Formen des gesellschaftlichen Umgangs einherging, lässt sich hier nicht ausführlich schildern. Zwar wäre es eine herzergreifende und lehrreiche Geschichte, sie gehört jedoch nicht zu meinen Aufgaben für die vorliegende Publikation.“

Es scheint fast so, als sei es die Hoffnung von Francis La Flesche gewesen, dass die Geschichte der Umonhon auch in Berlin erzählt werden wird. Über 100 Jahre nachdem La Flesche die Objekte nach Berlin schickte, soll dies nun in der Ausstellung Gegen den Strom. Die Omaha, Francis La Flesche und seine Sammlung im Humboldt Forum geschehen.

ESSAY

FRANCIS LA FLESCHE UND DIE UMO ⁿ HO ⁿ IN EINER ZEIT

DES WANDELS

Wynema Morris

Francis La Flesche lebte in einer Zeit des Wandels, in der sich das Volk der Umonhon (Omaha) mit drastischen Veränderungen konfrontiert sah. Sein monumentales Werk, verfasst in Zusammenarbeit mit Alice C. Fletcher, hatte jene Publikation zur Folge, die heute als 27th Annual Report of the Bureau of American Ethnology bekannt ist. Im Folgenden findet sich eine kurze Beschreibung der gesellschaftlichen Strukturen der Umonhon, wie sie von Francis La Flesche dokumentiert wurden.

DUALITÄT DES LEBENS

Abb. 1: Stammeskreis.

Historische Skizze des Umonhon Stammes in Nebraska, 1885, von Alice C. Fletcher

Die aktuelle Ausstellung im Humboldt Forum spiegelt das Umonhon-Vorbild des Kreises wider, dessen Zirkularität und Geschlossenheit verehrt wurde. Der Kreis galt als heilig, da die Umonhon ihn als bevorzugte Form der Schöpferkraft Wa’kúnda wahrnahmen. In den gesellschaftlichen Strukturen der Umonhon kam der unerschütterliche Glaube an die Dualität des Lebens zum Ausdruck. Zwei Gegensätze ergeben ein Ganzes. So bilden etwa Tag und Nacht einen vollständigen Tag. Auch die Himmelsrichtungen Nord und Süd ergeben ein Ganzes; die Sonne wiederum folgt einem Pfad von Osten nach Westen, womit die vier Himmelsrichtungen bezeichnet wären, die der Menschheit am vertrautesten sind. Die Umonhon kannten jedoch noch drei zusätzliche Richtungen: nach oben, nach

unten und in die Mitte – was insgesamt sieben Ausrichtungen ergibt.

Was Francis La Flesche beschreibt und was auch für die heutigen Umonhon noch gilt, ist der Sacred Circle, der „heilige Kreis“. Er wird gebildet durch die Tipis der zehn Clans, die an bestimmten Stellen innerhalb dieses Kreises positioniert sind. Die in der Ausrichtung des Kreises reflektierte Dualität besteht aus den beiden Hälften Nord und Süd. Die nördliche Hälfte steht dabei für den Himmel, während die südliche Hälfte die Erde darstellt. Die Verbindung von Himmel und Erde ergibt wiederum das Ganze. Der Eingang zum heiligen Kreis, den die Tipis besonders während der jährlichen Bisonjagd der Umonhon bildeten, wies stets nach Osten in Richtung der aufgehenden Sonne. Jede Hälfte des Kreises –also Nord und Süd – wurde von fünf Clans repräsentiert, und die zehn Clans bildeten gemeinsam den heiligen Kreis. Dies vervollständigte die Ganzheit der Gemeinschaft, im Einklang mit jener Form, die auch Wa’kúnda bevorzugte.

DIE ERDSEITE DES HEILIGEN KREISES

ELK CLAN: Der erste der Clans, wenn man den heiligen Kreis betritt und ihn von links nach rechts abschreitet, ist der Clan des Hirsches. Jeder der Clans trug eine wichtige Verantwortung für das allgemeine Wohl des Stammes, und jeder wurde von einem „Häuptling“ geleitet und angeführt. La Flesche zufolge besaß der Elk Clan auch ein „heiliges Kriegszelt“ und war für die Kriegsführung zuständig. Eine der besonderen Pflichten des Anführers dieses Clans war die Instandhaltung dieses heiligen Kriegszeltes, das sich ganz in der Nähe des Häuptlingstipis befand. Zu den Pflichten des Anführers des Clans gehörten zudem die Pflege und Instandhaltung aller heiligen Gegenstände, die in den Zeremonien zur Vorbereitung auf einen möglichen Kampf zum Einsatz kamen. Unter diesen zahlreichen Objekten befand sich auch die „heilige Kriegspfeife“, das heiligste Objekt, das vor einem Krieg in einer besonderen Zeremonie geraucht wurde. La Flesche zufolge war Krieg stets der letztmögliche Ausweg, denn die Umonhon setzten

Mon'thindagaxe

Tecin'de

Tha'tada

Sky People

Earth People

Kriegsführung nicht als Akt der Aggression ein, sondern in erster Linie, um wieder auf den Weg des Friedens zu finden. Denn sie hatten schlussendlich erkannt, dass ständiger Krieg lediglich Hungersnöte und Tod hervorbrachte. Es lag in der Verantwortung des Elk Clan, den Stamm zu beschützen, dessen Krieger auszubilden, Vergeltungsmaßnahmen zu setzen und den Frieden um jeden Preis aufrechtzuerhalten.

Interessanterweise berichtet La Flesche, dass der Häuptling und seine Begleiter nach der letzten kriegerischen Vergeltungsmaßnahme bekannt gaben, dass ihre Pflichten nun ein Ende gefunden hätten. Die Vereinigten Staaten hatten den Großteil des ursprünglichen Landes übernommen, das im Abkommen von 1854 abgesondert worden war, und 1882 war das Territorium für die Reservate noch weiter reduziert worden. Zudem hatte die US-Kavallerie ein wachsames Auge auf jene Stämme, von denen die Umonho n traditionellerweise angegriffen wurden. Krieg war nun nicht länger notwendig. Somit wurde auch das Kriegszelt nicht mehr benötigt.

Ingthe'zhide

Inshta'cunda

We'zhinshte

Inke'cabe

a – Sacred Tent of War b – Tent of Sacred Pole

c – Tent of Sacred White Buffalo Hide

– Location of Pole during He'dewach

Aus Respekt vor Hirsch und Antilope berührte oder verspeiste dieser Clan kein Teil dieser Tiere.

I ⁿ KÉ’ SABÉ CLAN (SCHWARZE-SCHULTERDES-BÜFFELS-CLAN ): Dieser Clan, der nach dem riesigen dunklen Höcker des amerikanischen Bisons benannt ist, kam in der Reihenfolge nach dem Clan des Hirsches. Die Hauptverantwortung des Schwarzschulter-BüffelClans war die Sicherung des inneren Friedens und das Schaffen von Ordnung unter den Menschen. Zudem sangen die Mitglieder des Clans die Marschlieder und gaben das Tempo vor, wenn es jedes Jahr – ungefähr von April bis September – zur Büffeljagd ging. La Flesche zufolge bildeten die marschierenden Menschen einen Zug, der eineinhalb Meilen lang und zwei Meilen breit war. Es war wohl ziemlich herausfordernd, alle zusammenzuhalten, um das Ziel gemeinsam zu erreichen. Eine weitere Pflicht der Mitglieder dieses Clans war die gerechte

Abb. 2: Stammesordnung des heiligen Kreises. Basierend auf Hu’thugah –der Stammesform der Umonhon

Abb. 3: Die Teilnehmer*innen einer NICC-Sprachenkonferenz der Umonhon und Ponca, 2021

Tapa'

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Gegen den Strom. Die Omaha. Francis La Flesche und seine Sammlung by Deutscher Kunstverlag - Issuu