Wohnhaus in Sulz House in Sulz Architekt • Architects: Bernardo Bader, Dornbirn Tragwerksplaner • Structural engineers: Mader & Flatz, Bregenz
Der markante hölzerne Baukörper steht am Rand eines eng parzellierten Neubaugebiets im Vorarlberger Rheintal, an eine unverbaubare Grünzone im Westen anschließend. Zeitweise stark frequentierte Spazier- und Radwege führen am Haus vorbei zu einem Naherholungsgebiet. Von Osten wird die künftige Bebauung heranrücken. Um in dieser Lage die gewünschte Privatheit zu gewährleisten, trotzdem aber auch in Bezug zur Umgebung zu treten, ist das Gebäude als introvertiertes Hofhaus mit gezielten Ausblicken konzipiert. Im Gegensatz zu vielen Wohnhäusern der Gegend, bei denen eher notdürftig mit Bepflanzung abgeteilte Freibereiche in erster Linie einen Restabstand markieren, steht hier
144
ein privater, vielseitig nutzbarer Innenhof im Zentrum. Große Glasflächen mit Schiebeelementen erweitern die Wohnräume nicht nur optisch ins Freie; die Bauherrnfamilie kann, teils überdacht, auch draußen wohnen. Ein großes Fenster rahmt den Blick von der Terrasse in den Landschaftsraum, bei Bedarf lässt es sich mit Schiebeläden schließen. Eine weitere mit Bedacht positionierte Öffnung findet sich über dem Essplatz: das annähernd quadratische Fenster in der Nordfassade ist hoch genug gesetzt, um Einblicke von außen zu verhindern, von innen bietet sich die Aussicht auf den am Hang liegenden Dorfkern von Viktorsberg. Küche und Essbereich gehen fließend in
den Wohnraum über, dabei zonieren unterschiedliche Höhen diesen Gemeinschaftsbereich. Mit einer Ausnahme sind auch die Schlafzimmer im Obergeschoss zum Hof orientiert. So lässt sich mit Abstand das Geschehen ein Stockwerk tiefer verfolgen, und über den Hof hinweg zeigt sich bei guter Sicht die Schweizer Seite des Rheintals. Die Fassaden sind mit sägerauer Tanne geschalt, die geschützten Bereiche an Eingang und Terrasse als gehobelte, glatte Flächen ausgeführt. Innen sorgen bandgesägte, somit leicht gewellte und aufgeraute Dielen für Fußwärme, da beim Gehen immer kleinste Lufträume erhalten bleiben. DETAIL 01– 02/2012