Signaletik – Orientierung im Raum

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STUD OLYMPISCHES 1

STUDENTENVIERTEL OLYMPISCHES DORF MÜNCHEN, D

Signaletik: design stauss grillmeier, München Architektur: ARGE Werner Wirsing bogevischs buero, München

Historischer Bezug Farbsystem Codierung durch Buchstaben und Zahlen

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Da eine Sanierung zu aufwendig gewesen wäre, wurden die von dem Architekten Werner Wirsing Ende der 1960erJahre für die Olympischen Spiele 1972 in München entwickelten und danach als Studentenunterkünfte genutzten Bungalows 2009 komplett abgerissen und neu errichtet. Die Designer griffen für das Studentendorf das auf den Gestaltungsrichtlinien der Olympischen Spiele 1972 basierende ursprüngliche Leit- und Orientierungssystem auf, konzipierten es neu, übersetzten die historischen Bezüge inhaltlich und gestalterisch in die heutige Zeit und bereinigten funktionale Schwächen. So wurde beispielsweise eine vereinfachte Hausnummernordnung eingeführt und das ehemalige Blocksystem durch ein alphabetisches Gassenraster ersetzt. Gekantete, um die Gebäudeecken laufende Schildelemente, die die Gassen wie Straßenschilder kennzeichnen, verbessern zusätzlich die Orientierung. Der vordere Schenkel der hellgrünen Schilder zeigt jeweils den Gassenbuchstaben und auf der rechten Seite der Gasse zudem einen genordeten Lageplan mit Kennzeichnung der Gasse sowie eine Liste der Bewohnerinnen während der Olympischen Spiele mit dem entsprechenden Anfangsbuchstaben. Der seitliche Schenkel weist in die Gasse und trägt die Hausnummern der jeweiligen Gassenseite in der Reihenfolge, wie sie sich dem die Gasse entlanggehenden Besucher erschließen. Das Konzept führt die zu den Olympischen Spielen 1972 eingeführte »informative Freundlichkeit« fort: Häufige Information, freundliche Farben und eine klare, deutliche Typografie sind wesentliche Bestandteile der Signaletik.


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