ZPA (Templatevorlage)

KONGRESSKALENDER

ZEITSCHRIFT FÜR PRAKTISCHE AUGENHEILKUNDE & AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG

Ganglienzellen MAI 2016 37. JAHRGANG 5. HEFT

Visuelle Fähigkeiten und Psychoserisiko Erworbene Lidasymmetrie Pupillenrekonstruktion mit künstlicher Iris

CME-FORTBILDUNG:

Visuelles System und Training im Sport KONGRESSBERICHT:

Tübinger Tropenophthalmologie-Seminar u. v. a. m.

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Eine Publikation des Kaden Verlages

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INHALT 5 - 2016

KOMMENTAR

ZEITSCHRIFT FÜR PRAKTISCHE AUGENHEILKUNDE & AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG

MEDIZIN & GESCHICHTE

Aber bitte adrett!

R. Kaden 207

Wer war Hjalmar Schiøtz?

R. D. Gerste

251 ISSN 1436-0322

AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG Photorefraktive Keratektomie: 15-Jahresdaten deuten auf Regression bei höheren Myopien hin R. D. Gerste

215

„...bis ich auf einen Blinden traf, der mich lehrte, wie man richtig sieht.”

S. Landgraf

216

NACHRICHTEN & NOTIZEN GOÄ-Verhandlungen: Montgomery und Reinhardt übernehmen die Ämter von Windhorst 210 „Durchblick für Alle“: Augenkliniken behandeln kostenfrei Bedürft

Herausgeber und Verleger: Dr. med. Reinhard Kaden, Heidelberg

Woche des Sehens 2016

211

Erworbene Lidasymmetrie – kann eine Muskelerkrankung dahinterstecken?

V. Bau 223

Fünf deutsche Augenärzte unter den 100 einflussreichsten Personen der Augenheilkunde

212

Pupillenrekonstruktion mit einer künstlichen Iris aus Silikon Ch. Mayer 227

Nachfrage bei Terminservicestellen unverändert gering

212

Neue Tarifverträge für Medizinische Fachangestellte

213

Informationen zu Gesundheitsthemen: Fast 50 % gehen ins Netz

213

CME-FORTBILDUNG Visuelles System und Training im Sport – Möglichkeiten und Grenzen G. Jendrusch, J. Cordes

231

CME-Fragen zum Beitrag Visuelles System und Training im Sport – Möglichkeiten und Grenzen

Abrechnungsfähige Gebühren in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung online 214

243

DAK bietet Patienten medizinische Beratung mittels Videochat an

KONGRESSBERICHT 3. Tübinger Tropenophthalmologie Seminar 245

Schwedisches Kataraktregister: IOD-Senkung durch Kataraktoperation R. D. Gerste 250 SD-OCT bei Glaukom: Sensitivität und Spezifität R. D. Gerste 25

214

RUBRIKEN 209

Hingeschaut Impressum

REFERATE

Die ZPA veröffentlicht Originalarbeiten, Übersichten, Kasuistiken, Nachrichten und Berichte aus der Augenheilkunde und verwandter Wissensgebiete.

Die Auswahl der Manuskripte erfolgt mit dem Ziel, praxisnahe Beiträge zu publizieren und damit die Mehrzahl der Augenärzte anzusprechen.

Wissenschaftlicher und CME-Beirat: Prof. Dr. med. Gerd U. Auffarth, Heidelberg Prof. Dr. med. Dorothea Besch, Tübingen Prof. Dr. med. Horst Brewitt, Hannover Prof. Dr. med. Reinhard Burk, Bielefeld Prof. Dr. med. Holger Busse, Münster Prof. Dr. med. Claus Cursiefen, Köln Prof. Dr. med. Nicole Eter, Münster Prof. Dr. med. Nicolas Feltgen, Göttingen Prof. Dr. med. Gerd Geerling, Düsseldorf Prof. Dr. med. Michael Gräf, Gießen Prof. Dr. med. Eugen Gramer, Würzburg Prof. Dr. med. Franz Grehn, Würzburg Prof. Dr. med. Arnd Heiligenhaus, Münster Prof. Dr. med. Christoph Hintschich, München PD Dr. med. Christoph Hirneiß, München Prof. Dr. med. Antonia Joussen, Berlin Prof. Dr. med. Anselm Kampik, München Prof. Dr. med. Herbert Kaufmann, Gießen Prof. Dr. med. Thomas Klink, München Prof. Dr. med. Günter K. Krieglstein, Köln Prof. Dr. Dr. med. Bernhard Lachenmayr, München Prof. Dr. med. Maya Müller, Zürich Prof. Dr. med. Uwe Pleyer, Berlin Prof. Dr. med. Jens M. Rohrbach, Tübingen Prof. Dr. med. Klaus Rohrschneider, Heidelberg Prof. Dr. med. Klaus W. Rüther, Berlin Prof. Dr. med. Thomas Schmidt, Freising Prof. Dr. med. Steffen Schmitz-Valckenberg, Bonn Prof. Dr. med. Heimo Steffen, Würzburg Prof. Dr. med. Peter Szurman, Sulzbach Prof. Dr. med. Hagen Thieme, Magdeburg Prof. Dr. med. Michael Ulbig, München Prof. Dr. med. Frank Wilhelm, Greifswald Prof. Dr. med. Helmut Wilhelm, Tübingen PD Dr. med. Christopher Wirbelauer, Berlin

212, 226

Industrienachrichten nach: 214, 220, 226 Kongresskalender

nach: 242, 252

Personalia

208, 210

Report

nach 222, 244

Schriftleitung: Dr. med. Annelie Burk, Bielefeld

Redaktion: Dipl. Biol. Ulrike Blumröder, Heidelberg

Anschrift der Redaktion: Maaßstr. 32/1, 69123 Heidelberg Telefon: 06221/1377700 Fax 06221/29910 E-Mail: blumroeder@kaden-verlag.de

Dieser ZPA-Ausgabe liegen Sonderveröffentlichungen der Firmen Theà Pharma GmbH und Ursapharm GmbH und eine Beilage der Firma Santen bei.

Titelbild: Erworbene Lidasymmetrie © Viktoria Bau

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NACHRICHTEN & NOTIZEN

Antje Grosche erhält EYEnovative Förderpreis für Grundlagenforschung

Prof. Dr. med.

Antje Grosche

Mitte April 2016 wurde Prof. Dr. Antje Grosche (Regensburg) auf der Veranstaltung „Makula-Update“ mit dem EYE­novative ­Förderpreis für Grundlagenforschung von Novartis ausgezeichnet. Mit der Auszeichnung ist eine Förderung in Höhe von 25 000 Euro für ein neues Projekt zur Erforschung der diabetischen Retinopathie verbunden.

Im Fokus des neuen Projekts von A. Grosche stehen Müllerzellen und die Rolle der Müllerzell-spezifischen

miR-­Signatur im Verlauf der frühen und fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie. Ziel ist es, neue therapeutische Ansätze zu identifizieren.

A. Grosche studierte molekulare Medizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

2007 promovierte sie an der Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie der Universität Leipzig mit einer Arbeit zu den Müllerzellen.

Leipzig habilitierte sie sich 2013 im Fach „Experimentelle Neurowissenschaften“ an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Im selben Jahr wurde sie auf die ProRetina-Stiftungsprofessur am Institut für Humangenetik der Universität Regensburg berufen.

Sebastian Bemme erhält EYEnovative Förderpreis für klinische Forschung

Dr. med.

Sebastian Bemme

Ebenfalls mitte April 2016 wurde Dr. Sebastian Bemme (Göttingen) mit dem EYEnovative Förderpreis für klinische Forschung für seinen Projektentwurf „Prognostische Bedeutung einer hyper­reflektiven Bande zwischen

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innerer und äußerer Netzhaut in der OCT bei retinalem Zentralvenenverschluss“ ausgezeichnet – auch er erhält von Novartis eine Förderung in Höhe von 25 000 Euro.

Mit dem von S. Bemme vorgeschlagenen Projekt soll erforscht werden, ob das Auftreten einer Ischämie bzw. einen Risikofaktor für einen schwereren Krankheitsverlauf darstellt.

KURSANKÜNDIGUNG

DEGUM-Ultraschall­ abschlusskurs Am 29. und 30 Oktober 2016 findet an der Universitätsaugenklinik Leipzig der 8. DEGUM-Ultraschallabschlusskurs statt.

Im Rahmen des Ultraschallabschlusskurses der „Deutschen Gesellschaft Ultraschall in der Medizin“ (DEGUM) können bisher erworbene Kenntnisse in der Ultraschall-Untersuchungstechnik im Rahmen von Praktika vertieft werden. Namhafte Referenten präsentierten ausgewählte Themen der Ultraschall-Biometrie und B-Bild-Dia­gnostik: Zu speziellen Fragestellungen der IOL-Berechnung spricht Prof. Dr. Wolfgang Haigis (Würzburg), über „komplizierte“ Netzhautablösungen PD Dr. Ullrich Fries (Bonn).

Ultraschall bei Endo­tamponade ist das Thema von Prof. Dr. Frank Tost (Greifswald), Ultra­schall bei Orbita­erkrankungen das von Prof.

Dr. Ines Sterker (Leipzig). Daneben wird es eine Fallkonferenz geben, in der Ultra­schallbefunde demonstriert und mit dem Referentenpanel diskutiert werden.

Weitere Informationen zum Kurs erhalten stehen bereit unter: augen@medizin.uni-leipzig.de.

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

NACHRICHTEN & NOTIZEN

Abrechnungsfähige Gebühren in der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung online Das Institut des Bewertungsausschusses (InBA) hat im April 2016 auf seiner Internetseite die abrechnungs­ fähigen Gebührenordnungspositionen der ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) tabellarisch online gestellt. Die Tabellen im Excel-Format enthalten sämtliche Leistungen, die in der ASV abgerechnet werden können, eine Sortierung nach Fachgruppen ist möglich. Für jede Erkrankung wird der spezifische Leistungsumfang in einem sogenannten Appendix dargestellt.

Der erste Abschnitt befasst sich mit

den Gebührenordnungspositionen des EBM, der zweite Abschnitt enthält die Leistungen, die noch nicht Bestandteil des EBM sind.der ASV-Appendizes an.

Daher stellen die Tabellen eine gültige Abrechnungsgrundlage dar.

Weitere Informationen unter: http://institut-ba.de/service/ asvabrechnung.html.

DAK bietet Patienten medizinische Beratung mittels Videochat an Die DAK-Gesundheit bietet als erste Krankenkasse eine virtuelle Sprechstunde für alle Fachrichtungen an.

Mitglieder können sich mithilfe des kostenfreien Services von Fachärzten per Videochat beraten lassen. Patienten erhalten auf diesem Weg Beratungen zu Medikamenten, eine zweite Meinung oder die erste Einschätzung zu einer Erkrankung. Die DAK weist auf ihren Seiten ausdrücklich darauf hin, dass weder eine Untersuchung stattfinden, noch eine Diagnose gestellt werden kann. Es wird lediglich eine ausführliche und kompetente Videoberatung durch einen Facharzt vermittelt.

Für die Anwendung wird derzeit noch ein PC oder Laptop benötigt –

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Trauer um Friedericke Mackensen

eine App zur Nutzung mobiler Endgeräte wie Smartphones oder Tablets wird aktuell entwickelt. Der Computer muss mit Webcam und einem Mikrofon ausgestattet sein und über eine ausreichende Internetgeschwindigkeit verfügen (DSL 2000). Der Chat funktioniert mit den kostenlosen Internetbrowsern Mozilla Firefox, Chrome oder Opera.

Sobald Patienten auf den Link zum Ärzte-Videochat klicken, öffnet sich ein werden können.

Weitere Informationen unter: www.dak.de/dak/leistungen/DAK_aerzte-­ Videochat-1777536.html.

PD Dr. med.

Friederike Mackensen

Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod von Frau PD Dr. med.

Friederike Mackensen erfahren, die am 19. April 2016 ihrer schweren Krankheit erlegen ist. Sie war über viele Jahre eine geschätzte und treue Autorin der ZPA und seit 2013 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats. Sie hatte immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen, engagiert für die Sache tätig.

F. Mackensen war bis 2015 Oberärztin und augenärztliche Leiterin des interdisziplinären Uveitiszentrums der Universitätsaugenklinik Heidelberg. Ihre Schwerpunkte waren klinische Studien zur Therapie der Uveitis, insbesondere widmet sie sich der Genetik sowie der Uveitis im Kindesalter.

Zum 1. September 2015 wechselte sie an die Universitätsaugenklinik Mainz, um dort in Zusammenarbeit mit den Rheumatologen und Kinderrheumatologen eine Uveitissprechstunde aufzubauen.

Sie war in der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft aktiv lorem ipsum.

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NEUES AUS DER INDUSTRIE

ALCON PHARMA GMBH

Moderne Behandlung der bakteriellen Konjunktivitis mit Moxifloxacin lung bakterieller Bindehautentzündungen [1]. Das unkonservierte Vigamox® (Moxifloxacin) stellt für alle Altersklassen eine sehr Lebendzellzahl nach Anwendung von 0,5% Moxifloxacin* auf relevante effiziente und gut Keime einer bakteriellen Konjunktivitis. *0,5% Moxifloxacin wurde in verträgliche Theeiner 1:1 000 Verdünnung eingesetzt. rapiemöglichkeit dar [2].

Die Konjunktivitis ist die mit Abstand Eine bakterielle Konjunktivitis wird am häufigsten auftretende Augenerbei Erwachsenen meist durch Staphykrankung. Unbehandelt heilt eine baklokokken-Spezies sowie Streptococcus terielle Konjunktivitis in nur etwas mehr pneumoniae und bei Kindern meist als der Hälfte der Fälle spontan ab. durch Haemo­philus influenzae hervorDaher empfehlen BVA und DOG in der gerufen [3, 4]. n einer multizentrischen Regel topische Antibiotika zur Behand- Studie mit 56 Kindern (84 Augen) im

Alter von durchschnittlich 4,5 Jahren waren 81 % der mit Moxifloxacin behandelten Kinder schon nach 48 h symptomfrei.

1. BVA und DOG. Leitlinie Nr. 12 Bakterielle Konjunktivitis. Stand 2011.

2. Fachinformation Vigamox® 3. Fechner PU, Teichmann KD (2000) Medikamentöse Augentherapie. Georg Thieme Verlag. S 276 4. Meltzer JA et al (2010) Arch Pediatr Adolesc Med 164: 263 – 267

Weitere Informationen bei Alcon Pharma GmbH Blankreutestr. 1, 79108 Freiburg, Tel. 0761/13040, Fax 1304200, info@alcon-pharma.com www.alcon-pharma.de

ZIEMER OPHTHALMOLOGY (DEUTSCHLAND) GMBH

FEMTO LDV Z8 für die Hornhaut- und Kataraktchirurgie Kompakt, präzise, vielseitig und mobil: Der Ziemer FEMTO LDV Z8 verbindet ein äußerst breites Einsatzspektrum mit höchster Präzision und wirtschaftlicher Effizienz.

Je nach Anwendung lässt sich die Pulsenergie anpassen: Eingriffe an der Hornhaut werden mit dem Applanations-­Interface ausgeführt, für die Anwendungen in der Kataraktchirurgie steht ein Flüssig-Interface zur Verfügung, das die Hornhaut nicht verformt.

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Das Gerät passt sich dem Workflow, auch in einem sterilen OP, an.

Hat der Laser seine Arbeit getan, schiebt man ihn beiseite und schaltet ihn aus.

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Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

HINGESCHAUT!

W

issenschaftler des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen und des DFG-Forschungszentrums für Regenerative Therapien Dresden (Exzellenzcluster an der Technischen Universität Dresden) haben ein Modellsystem für künstliche Netzhäute aus Stammzellen entwickelt. Anhand dieser „Netzhaut-Organoide“ wollen sie Augenerkrankungen und Behandlungsstrategien untersuchen. Auf der Abbildung sieht man ein solches Netzhaut-Organoid in einem Querschnittpräparat unter dem Mikroskop: Die einzelnen Zelltypen sind farbig markiert: Photorezeptoren (türkis), Bipolarnervenzellen und Gliazellen (rot), Amakrinnervenzellen (grün). Von Untersuchungen an diesen Netzhaut-Organoiden erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse darüber, was zum Verlust von Netzhautzellen führt. Den Wissenschaftlern um Dr. Mike Karl gelang es mit ihrem Modellsystem, insbesondere die Produktion der Zapfen im Netzhaut-Organoid zu erhöhen, was für die Grundlagenforschung bis hin zu Studien im Bereich der regenerativen Medizin von Bedeutung ist.

Dr. med. Mike O. Karl ist Leiter der Arbeitsgruppe „Regeneration der Retina“ am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) sowie am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der Technischen Universität Dresden. Das DZNE erforscht die Ursachen von Erkrankungen des Nervensystems und entwickelt Strategien zur Prävention, Therapie und Pflege. Ziel des CRTD ist es, das Selbst­heilungspotential des Körpers zu erforschen und völlig neuartige, regenerative Therapien für bisher unheilbare Krankheiten zu entwickeln.

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Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

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AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG

Pupillenrekonstruktion mit einer künstlichen Iris aus Silikon (Pupillary reconstruction with a custom-made artificial iris made from silicone) VON CHRISTIAN MAYER, MÜNCHEN

DE

Summary: In the recent past, patients with congenital or acquir­ed iris defects are treated with iris-print contact lenses or sun glasses. A custom-made artificial iris provides an additional surgical treatment option. The flexible, foldable and cutable arti­ficial iris is made of silicone and can be used independently of an artificial lens. Due to the affected eyes having multiple impairments a careful and individual intraoperative ap­proach and postoperative follow-up are recommended. The use of an artificial iris leads to a significant functional improve­ment as well as good cosmetic appeal with high patient satis­faction.

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 227 – 230 (2016)

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 227 – 230 (2016)

B

isher beschränkten sich die Versorgungsmöglichkeiten bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Irisdefekten hauptsächlich auf bedruckte korneale Kontaktlinsen oder Lichtschutzbrillen. Deutlich seltener wurden zur Pupillenrekonstruktion

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EN

Zusammenfassung: Bisher werden Patienten mit angeborenen oder erworbenen Irisdefekten hauptsächlich mit bedruckten kornealen Kontaktlinsen oder Lichtschutzbrillen versorgt. Eine individuell angefertigte künstliche Iris eröffnet eine weitere operative Behandlungsmöglichkeit.

Die flexible, falt- und zuschneidbare künstliche Iris besteht aus Silikon und ist prinzipiell unabhängig von einer Kunstlinse einzusetzen. Aufgrund der meist vielfach vorgeschädigten Augen sind eine sorg­fältige Operationsplanung sowie längerfristige Nachkontrollen der Implantataugen notwendig. Die Implantation der künstlichen Iris führt zu einer deutlichen funktionellen Verbesserung sowie zu sehr guten kosmetischen Ergebnissen bei hoher Patientenzufriedenheit.

Irisnähte angewendet oder einfach aufgebaute Lochblenden implantiert [6, 8].

Die meisten Patienten sind vielfach bereits über einen längeren Zeitraum stark geblendet, kosmetisch beeinträchtigt und mit den angebotenen Therapie­alternativen unzufrieden. Eine

individuell angefertigte künstliche Iris eröffnet daher eine weitere effektive operative Behandlungsmöglichkeit [4, 5, 7]. Vielen betroffenen Patienten und deren betreuenden augenärztlichen Kollegen ist diese Versorgungsalternative noch unbekannt. starke subjektive

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

CH. MAYER: PUPILLENREKONSTRUKTION MIT EINER KÜNSTLICHEN IRIS AUS SILIKON

Abbildung 1a: Augenpartie einer 45-jährige Patientin nach schwerer perforierender Verletzung vor 15 Jahren am linken Auge. Ausgangsbefund mit subjektiv starker Blendung, Pseudophakie, peripheren Hornhautnarben und Visus 0,1

Bisher beschränkten sich die Versorgungsmöglichkeiten bei Patienten mit angeborenen oder erworbenen Irisdefekten hauptsächlich auf bedruckte korneale Kontaktlinsen oder Lichtschutzbrillen. Deutlich seltener wurden zur Pupillenrekonstruktion Irisnähte angewendet oder einfach aufgebaute Lochblenden implantiert [6, 8].

Implantationsvariationen der künstlichen Iris Die meisten Patienten sind vielfach bereits über einen längeren Zeitraum stark geblendet, kosmetisch beeinträchtigt und mit den angebotenen Therapie­alternativen unzufrieden. Eine individuell angefertigte künstliche Iris eröffnet daher eine weitere effektive operative Behandlungsmöglichkeit [4, 5, 7]. Vielen betroffenen Patienten und deren betreuenden augenärztlichen Kollegen ist diese Versorgungsalternative noch unbekannt.

Eine komplette künstliche Iris Die starke subjektive Blendung und die kosmetische Beeinträchtigung sind die wichtigsten Indikationen zur

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Abbildung 1b: Augenpartie 6 Monaten postoperativ. Optimale Zentrierung und sehr gute Farbtreue des Irisimplantates. Die Blendung ist nahezu nicht mehr vorhanden, der Visus beträgt 0,4 und die Patientin ist kosmetisch und funktionell sehr zufrieden.

chirurgischen Versorgung mit einer künstlichen Iris (Abbildung 1a). Gründe für eine Pupillenrekonstruktion sind W Iriskolobome, W eine angeborene oder traumatische Aniridie sowie W eine posttraumatische persistierende Mydriasis [2].

Die kosmetischen Ergebnisse sind aufgrund der individuellen Farbgebung denen der alternativen Implantate.

Der postoperative Visusanstieg Hervorzuheben ist, dass die betroffenen Augen oftmals neben Irisschäden weitere, zum Teil schwerwiegende verletzungs­bedingte Folgen wie ein Glaukom, eine Aphakie, Hornhautoder Netzhautnarben aufweisen.

Ein postoperativer Visusanstieg ist in der Regel nicht oder nur begrenzt zu erwarten und deshalb kein primäres Therapieziel bei der Versorgung mit einer künstlichen Iris. Die Implantation als Diaphragma nach Instillation einer Silikon­öltamponade in den Glaskörper zum Schutz des Hornhautendothels wäre ebenfalls möglich. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit.

Abbildung 2: Künstliche Iris aus Silikon (ArtificialIris, HumanOptics): Eine Pinzette wendet einen Teil der flexiblen Iris. Die Vorderfläche ist aus farbigem Silikon plastisch ausmodelliert, die Rückfläche lichtundurchlässig schwarz.

Das Irisimplantat Die flexible, falt- und zuschneidbare künstliche Iris besteht aus Silikon (Artificial­Iris®, HumanOptics). Sie ist prinzipiell unabhängig von einer Kunstlinse einzusetzen. Die Vorderseite wird, basierend auf einer fotographischen Vorlage des gesunden Partnerauges, mit verschiedenfarbigemSilikonmanuell nachgebildet, Vorderseite wird, basierend auf einer fotografische

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CH. MAYER: PUPILLENREKONSTRUKTION MIT EINER KÜNSTLICHEN IRIS AUS SILIKON

Abbildung 3: Gleiche Patientin wie in Abbildung 1a und b. Operationsablauf: Ausgangsbefund (a). Aufrollen der künstlichen Iris und Einlegen in den Injektor (b). Implanation in den Sulcus ciliaris (c, d). Ergebnis unmittelbar postoperativ (e).

Durchwanderung der Nähte aus weichen Silikon Der Durchmesser beträgt 12,8 mm und beinhaltet eine feste vorgegebene Pupillenöffnung von 3,35 mm (Abbildung 2). Das Implantat ist alternativ mit einem eingebetteten Gewebegitter erhältlich, um bei geplanter Nahtfixation eine Durchwanderung der Nähte aus dem weichen Silikon zu verhindern.

Die Implantation der künstlichen Iris erfolgt dabei immer.

Implantationsvariationen der künstlichen Iris Neben der Implantation einer Vollprothese in den Sulcus ciliaris kann auch ein sektorförmig zurechtgeschnittenes Teilimplantat Seite-zu-Seite in einen

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Iris­teildefekt eingenäht werden [3]. Diese alternative chirurgische Vorgehens.

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Fixation der künstlichen Iris Sollte ein beschädigter oder fehlender Kapselsack – meist kombiniert mit Linsenlosigkeit – vorliegen, ist die Fixation der künstlichen Iris im Sulcus ciliaris durch eine permanente Naht erforderlich. Bei kombiniert geplanter sekundärer IOL-Implantation muss wiederum zuerst die IOL implantiert und an der Sklera befestigt werden.

Darüber hinaus kann die Implantation zusätzlich zu einer in den Kapselsack implantierten Hinterkammerlinse erfolgen oder als „Sandwich“-Lösung,

bei der die künstliche intraokulare Linse und die künstliche Iris extraokular miteinander vernäht und gemeinsam in die Hinterkammer eingeführt.

Patientenmanagement An der Augenklinik der Technischen Universität München wurden seit 2011 bis dato insgesamt 48 Voll- und 2 Sektorimplantate (ein Operateur) zur Pupillenrekonstruktion eingesetzt. 2011 wurde mit den Krankenkassen eine kostendeckende Individualvereinbarung zur Pupillenrekonstruktion im stationären Bereich abgeschlossen.

Dies ermöglichte den betroffenen Patienten einen ansonsten zuzahlungspflichtigen Zugang zu dieser neuen operativen Methode. Die Kosten des Eingriffs sind im Rahmen des stationären Aufenthaltes auf der einen Seite

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

CH. MAYER: PUPILLENREKONSTRUKTION MIT EINER KÜNSTLICHEN IRIS AUS SILIKON

über die Diagnosebezogenen Fallgruppen (DRG ) und die Zusatzkosten für das Implantat (rund 3 300 Euro), auf der anderen Seite über das Zusatzentgelt ZE2015-108 abgedeckt. Dadurch entstand mit steigenden Fallzahlen ein Spezialzentrum zur Irisrekonstruktion (Abbildung 4).

Postoperative Nachsorge Die postoperative Nachsorge sollte regelmäßige Kontrollen des Augeninnendrucks, des richtigen Sitzes des Implantates, das Achten auf eine Pigmentdispersion und die Überwachung der Endothelzellzahlen beinhalten.Sämtliche Patienten gaben nach Abheilung eine erhebliche Besserung der subjektiven Blendempfindlichkeit sowie eine hohe Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam volutpat. Zufriedenheit an und würden die Behandlung wiederholen. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed

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Fazit Die Implantation der künstlichen Iris ist eine effektive Therapieoption zur Behandlung eines traumatisch bedingten Irisverlustes und führt zu einer deutlichen funktionellen Verbesserung – insbesondere der Blendung und des Kontrast­sehens – sowie sehr guten kosmetischen Ergebnissen bei hoher Patientenzufriedenheit (Abbildung 5).

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12

12

10 8 6

6

Dr. med.

Christian Mayer

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7

2 0

1. Forlini C et al (2013) Simultaneous

correction of post-traumatic aphakia and

aniridia with the use of artificial iris and

IOL implantation. Graefes Arch Clin Exp

Ophthalmol 251: 667– 675 2. Haritoglou C (2015) Irisersatz nach

schwerem Bulbustrauma. Ophthalmologe

112: 599 – 601 3. Mayer CS, Hoffmann AE (2015)

Chirurgische Versorgung mit einer

künstlichen Iris. Ophthalmologe 112: 865 – 868 4. Pozdeeva NA (2013) New model of

artificial iris-lens diaphragm for correction

of large iris defects (clinical and functional

results of implantation). Vestn Oftalmol

129: 38 – 42, 44 5. Roman S et al (2009) Artificial iris

intraocular lenses in aniridia or iris

deficiencies. J Fr Ophtalmol 32: 320 – 325 6. Srinivasan S et al (2014) Prosthetic iris

devices. Can J Ophthalmol 49: 6 – 17 7. Szurman P, Jaissle G (2011) Künstliche Iris.

Ophthalmologe 108: 720 – 727

KORRESPONDENZADRESSE:

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4

Literatur

2011

2012

2013

2014

2015

Abbildung 4: Anzahl der Implantationen einer künstlichen Iris aus Silikon an der Augenklinik der TU München von 2011 bis 2015

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde Technische Universität München Rechts der Isar Ismaninger Str. 22 81675 München

z Christian.Mayer@mri.tum.de

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KONGRESSBERICHT

3. Tübinger Tropenophthalmologie Seminar 10 Jahre Universitätspartnerschaft Tübingen / Blantyre Vom 5. bis 7. November 2015 kamen 25 Teilnehmer und Dozenten zum dreitägigen Tübinger Tropenophthalmologie Seminar nach Tübingen. Gleichzeitig feierte die Universitätsaugen­klinik ihre 10jährige Universitätspartnerschaft mit der Augenabteilung des College of Medicine, Blantyre, Malawi. Die Atmo­sphäre war bei sonnigem Herbstwetter wie immer herzlich.

VISION 2020 VISION 2020 und globaler Aktionsplan VON MARKUS SCHULZE SCHWERING, MERTERT/LUXEMBURG

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Wahrscheinlich fand der Kursus das letzte Mal in der „alten“ unter Gustav von Schleich 1909 eröffneten Augenklinik statt, bevor diese nach über 100 Jahren in den Tübinger Neubau umziehen wird. Aufgrund des interdisziplinären Ansatzes waren sowohl Augenärzte als auch in den Tropen tätige Pädiater und Internisten am Kurs beteiligt.

Die Initiative Vision 2020 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der „International Agency for the Prevention of Blindness“ (IAPB) und Nicht-Regierungs-Organisationen (Non-Governmental-­Organisations, NGO) 1999 als Initiative zur Verhütung von Blindheit gegründet. Das Ziel war, Die VISION 2020 Initiative beruht auf drei Zielen:

W Kontrolle der wesentlichen Augen­ erkrankungen wie Katarakt, Trachom, Onchozerkose, Erkrankungen im Kindes­alter, Refraktionsfehler, Retinopathia diabetica, Glaukom W Aufbau einer Infrastruktur zur Augenversorgung, wozu Kliniken, Einrichtung, Instrumente, Operationsausrüstung und Bedarf, z. B. Intraokularlinsen und Verbrauchsgüter, auch Brillen,

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

M. SCHULZE SCHWERING: 3. TÜBINGER TROPENOPHTHALMOLOGIE SEMINAR

Tabelle 1: Ursachen von Blindheit und Sehbehinderung mit geschätzten Angaben zur Anzahl der betroffenen Menschen (2010)

Abbildung 1: Globaler Aktionsplan der IAPB

75 % der Betroffenen erblinden an vermeidbaren oder behandelbaren Ursachen wie Katarakt, Glaukom, Trachom, Flussblindheit, Vitamin-A-Mangel und diabetischer Retino­pathie. Die Hauptlast der Blindheit tragen zu 90 % die Entwicklungsländer. 75 % der Erblindungen sind vermeidbar, d. h. entweder verhütbar oder behandelbar.

Die Prävalenz der Blindheit in armen Ländern (1– 2 %) war und ist immer noch zehnfach höher als in Industrie­ nationen (0,1– 0,2 %).

Augen­erkrankung

blind (Mio)

sehbehindert (Mio)

Summe (Mio)

Betroffene in %

unkorrigierte Refraktionsfehler

1,18

118,68

119,86

42

Katarakt

20,08

74,1

94,18

33

Glaukom

3,15

2,56

5,71

2

AMD

1,97

0,89

2,85

1

Hornhauttrübung

1,58

1,28

2,85

1

Trachom

1,18

1,67

2,85

1

diabetische Retinopathie

0,39

2,46

2,85

1

Augen­ erkrankungen im Kindesalter

1,58

1,28

2,54

1

undefiniert

8,27

43,1

51,37

18

Um weitere Erfolge in der Bekämpfung von Blindheit und Sehbehinderung zu erreichen, hat die IAPB den globalen Aktionsplan für die Jahre 2014 – 2019 festgelegt (Abbildung 1). Oleg Chestnow, stellvertretender Direktor für nicht übertragbare Krank-

heiten (non-communicable diseases, NCD) und mentale Gesundheit der WHO betont in seinem Vorwort zum globalen Aktionsplan von 2010 – um 25 % bis 2019 reduzieren Daten.

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AFRIKA AIDS in Afrika aus internistischer Sicht VON CAMILLA ROTHE, HAMBURG

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Wer als Arzt im südlichen Afrika arbeiten will, muss sich vor allem auf ein Thema vorbereiten: HIV und AIDS. Dies gilt für alle Fachdisziplinen. Ein Drittel der rund 37 Millionen HIV-positiven Menschen weltweit lebt in nur 10 Ländern im südlichen Afrika. Dies be-

deutet, dass rund 70 % der in internistischen Abteilungen der Krankenhäuser behandelten Krankenhauspatienten HIV positiv sind. Augenärzte sollten in der Lage sein, die wichtigsten opportunistischen Infektionen mit Augenbeteiligung zu erkennen. Zu nennen sind

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M. SCHULZE SCHWERING: 3. TÜBINGER TROPENOPHTHALMOLOGIE SEMINAR

z. B. das Kaposi-Sarkom, Toxoplasmose, Tuberkulose und die CMV-Retinitis.

Auch das konjunktivale Plattenepithelkarzinom, oder ein Stevens-­JohnsonSyndrom mit Augenbeteiligung treten gehäuft bei HIV-Patienten auf.

Rund die Hälfte der Menschen die mit HIV leben wissen nicht um ihre Infektion. Wer nicht weiß, dass er infiziert ist, kann auch nicht behandelt werden. Wer nicht behandelt wird, gefährdet nicht nur die eigene Gesundheit, sondern ist auch hochanste. In einer einzigartigen Hilfsaktion internationa-

ler Geber wurden in den vergangenen 10 Jahren antiretrovirale Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion auch den Ärmsten der Armen kostenlos zugänglich gemacht. Eine Pille am Tag hält die Viren in Schach.

Vorausgesetzt, sie wird regelmäßig eingenommen. 15 Millionen HIV-Patienten weltweit erhielten 2015 eine solche Therapie. Die WHO will diese Zahl bald mehr als verdoppeln. Sie fordert, dass von nun an jeder Mensch, der HIV-positiv getestet wird, umgehend eine Therapie erhalten soll. Bis-

lang war die Therapie nur Menschen mit fortgeschrittener Immunschwäche vorbehalten und besonderen Gruppen, wie schwangeren Frauen und Kindern unter 5 Jahren. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna aliquam erat volutpat. Ut wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci tation ullamcorper suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea commodo consequat. e virale Resistenzen und macht die Medikation unwirksam. Damit finge alles wieder von vorne an. An Herausforderungen wird es im Bereich HIV/AIDS in näherer Zukunft somit nicht fehlen.

HIV, Masern, Vitamin-AMangel aus pädiatrischer Sicht

sourcen nachhaltig. Am Beispiel von Malawi, einem der ärmsten Länder Afrikas, zeigt sich, wie der Mangel an gut ausgebildetem Gesundheitspersonal, ungenügend funktionierende Überweisungsmöglichkeiten und Unwissenheit der Eltern dazu beitragen, dass behandelbare Erkrankungen gerade bei Kindern und Jugendlichen gravierende Verläufe nehmen.

Erstes Beispiel sind die nationalen HIV-Programme, maßgeblich unterstützt durch Organisationen der internationalen Gemeinschaft, die viele Jahre allein auf Erwachsene aus-

gerichtet waren. Es dauerte nicht nur in Malawi viele Jahre, bevor Personal entsprechend geschult und Sprechstunden auf Kinder ausgerichtet etabliert wurden. Vor allem sind hier die Unterernährung und das Karposi-Sarkom zu nennen. Gerade bei Kindern unter fünf Jahren verläuft die Progression einer HIV-Infektion schneller als beim Erwachsenen und die antivirale Therapie wurde und wird immer noch zu spät initiiert.

VON CHARLOTTE ADAMCZICK, WALLISELLEN/ SCHWEIZ

Der Standard der Gesundheitssysteme, elterlicher Bildungsstand und finanzielle Möglichkeiten beeinflussen den Gesundheitszustand sowie die Krankheitsverläufe von Kindern in Ländern mit wenig finanziellen Res-

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Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

M. SCHULZE SCHWERING: 3. TÜBINGER TROPENOPHTHALMOLOGIE SEMINAR

Glaukom in Afrika VON BOGOMIL VOYKOV, TÜBINGEN

Obwohl das Krankheitsbild des Glaukoms in Afrika sich nicht wesentlich von dem der Europäer unterscheidet, sind die Ausprägung der Erkrankung und die Therapieoptionen nicht zu vergleichen. Auch das Ausmaß des Problems ist in Afrika größer. Betroffen sind 8,3 Millionen Menschen im Alter zwischen 40 und 80 Jahre. Die Prävalenz des Glaukoms liegt bei knapp 5 %.

Zwischen 4 % - 7 % der Erblindungen in dass bei Menschen afrikanischer Afrika sind durch Glaukom verursacht.

Herkunft die Inzidenz des primären Noch erschreOffenwinkelgckender ist die laukoms deutlich Die Zahl der GlaukompatienPrognose für die höher ist als bei Zukunft: Die Zahl Kaukasiern. Es ist ten wird um schätzungsder Glaukompaerstaunlich, dass weise 130 % bis zum Jahr tienten wird um dem Glaukom, 2040 steigen! schätzungsweise gemessen an der 130 % bis zum Größe des ProbJahr 2040 steigen! Die demografische lems, viel zu wenig Interesse in der m Alterung Glaukompatienten auf der einen daran, dass es keine Möglichkeit Welt führen. Welche spezifischen Rides Glaumerkrankten: Im Vergleich sikofaktoren spielen eine Rolle für die dazu sind 50 %.

Entstehung des Glaukoms in Afrika? ¶ Aus mehreren Studien ist bekannt,

10 JAHRE UNI-PARTNERSCHAFT 10 Jahre Uni-Partnerschaft Blantyre – Tübingen VON MARKUS SCHULZE SCHWERING, JOHANNA HOHMANN, MERTERT/LUXEMBURG

Seit Anfang 2005 besteht eine Partnerschaft zwischen der Universitätsaugenklinik Tübingen und der Augenklinik des „College of Medicine (COM)“ der Universität von Malawi in Blantyre.

Begründet wurde sie auf Initiative von Henry Nkume Batumba auf malawischer und von Markus Schulze Schwering auf deutscher Seite. Der Kontakt entstand über das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB).

Heutzutage wird sie geleitet von Professor Martin Spitzer und Petros Kayange im Team mit M. Schulze Schwe-

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

ring, Bogomil Voykov und Johanna Hohmann. Zudem besteht seit 2006 eine vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte fachbezogene Partnerschaft im Bereich der Augenheilkunde. Regelmäßig finden Aufenthalte Tübinger Klinikmitarbeiter in Malawi sowie Gegenbesuche afrikanischer Kollegen statt. Nach je vier Jahren intensiver Ausbildung konnten bis 2015 insgesamt vier malawische Ärzte ihre Facharztprüfung zum Ophthalmologen ablegen, fünf weitere sind derzeit in Ausbildung.

Das kombinierte Ausbildungsprogramm in der Augenheilkunde besteht aus einem Hauptanteil der Ausbildung (11/12 Monate) in Malawi, gepaart mit jährlichen, vierwöchigen Aufenthalten (1/12 Monat) an der Universitätspartnerklinik Tübingen in Deutschland.

Ferner konnte durch die großzügige

Chronik der Universitätspartnerschaft 2005

Gründung der Ausbildungspartnerschaft Tübingen/Blantyre

2006 bis heute

Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)

2011 bis heute

Förderung durch die Else Kröner Fresenius Stiftung (EKFS)

Erfolge in Malawi (Bevölkerung 15 Millionen, 2015) Augenärzte in Malawi 2005

3 tätig

2015

8 tätig

2015

5 weitere in Ausbildung

Förderung der Stiftung die Geräteausstattung in Blantyre erheblich.

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REFERATE

Schwedisches Kataraktregister: IOD-Senkung durch Kataraktoperation Eine Autorengruppe um die Ophthalmologin Charlotta Zetterström hat die Daten des Schwedischen Katarakt­ registers, das rund 97 % der durchgeführten Eingriffe erfasst, auf den oft diskutierten Effekt der Kataraktoperation auf den Intraokulardruck (IOD) genauer analysiert. Bei der Auswertung von 20 437 kataraktoperierten Augen ergab sich eine statistisch signifikante mittlere IOD-Reduktion um 1,46 mmHg. Verglichen wurde der präoperative und der im Schnitt 37,7 (+29,1) Tage nach der Operation erhobene IODWert. Das Alter der Patienten lag zum Zeitpunkt des Eingriffs bei 60,4 Jahren (Frauen) bzw. 73,8 (Männer). Die Höhe

der IOD-Senkung war abhängig von W Alter: In der Gruppe der 75- bis 80-Jährigen sank der IOD im Schnitt um 1,57 mmHg, bei den über 81-Jährigen um 1,8 mmHg. W Geschlecht: Bei Frauen sank der IOD stärker (1,51 mmHg) als bei Männern (1,38 mmHg).

W Anatomie: Bei kürzeren Augen ging der IOD stärker zurück.

W Begleiterkrankung: Bei 1842 der Patienten bestand ein (medikamentös therapiertes) Glaukom. Hier betrug die IOD-Senkung im Schnitt 2,28 mmHg. Bei den 1903 Patienten mit Pseudoexfoliationssyndrom sank der IOD um 2,30 mmHg. Bei den 286 Patienten mit

hohem Ausgangsdruck (23,6 mmHg) ging der IOD postoperativ um 5,50 mmHg zurück. Insgesamt lag der IOD bei allen Augen präoperativ im Mittel bei 15,98 mmHg. Die Studienergebnisse sind – so die Autoren – mit einem gewissen Vorbehalt zu sehen, inwieweit eine Glaukommedikation. rdg

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Zetterström C et al (2015) Changes in intraocular pressure after cataract surgery: Analysis of the Swedish National Cataract Register Data. J Cataract Refract Surg 41: 1725 – 1729

SD-OCT bei Glaukom: Sensitivität und Spezifität Die klinischen Veränderungen des neuroretinalen Randsaums bei einem Glaukom sind über die ISNT-Regel definiert. Bei einer gesunden Papille ist der Nervenfasersaum unten (I=inferior) am breitesten und oben (S = superior), nasal (N) und temporal (T) jeweils etwas dünner (ISNT). Ist dagegen der Nervenfasersaum unten oder oben am dünnsten, besteht der dringende Verdacht auf das Vorliegen einer Glaukomschädigung.

Zwei weitere Merksätze sind die IT-Regel (inferior breiter als temporal) und die ST-Regel (superior breiter als temporal). Mit den gewonnenen Daten sollten Sensitivität und Spezifität dieser Regeln überprüft werden. Die Sensitivität der ISNT-­Regel war mit 80,8 %

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besser als die der beiden anderen Regeln (IT 60,0 %, ST 29,6 %). Bei kleinen Papillen lag die Sensitivität in der Regel beträchtlich höher als bei größeren: Bei Papillen einer Fläche von 3 mm2 betrug diese für die ISNT-Regel 62 %, bei einer Fläche von 1,5 mm2 stieg sie auf 89 %. Ähnlich verhielt es sich bei der IT-Regel (41 auf 69 %) und der ST-Regel (19 auf 35 %).

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna aliquam erat volutpat. erlauben damit nach Einschätzung der Autoren „keine robuste Differenzierung glaukomatöser von nicht-glaukomatösen Papillen.“ Es sei zu bedenken, dass die Regeln

für linear ermittelte Randsaumbreiten entwickelt: „Es ist leicht zu verstehen, dass eine kleine Randsaumkerbe die lineare neuroretinale Randsaumbreite in diesem Meridian beträchtlich beeinflussen würde, während sie auf die Randsaumfläche, die als Durchschnitt des gesamten Quadranten ermittelt wird, keine signifikante Wirkung haben wird.“ Ronald D. Gerste

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Rao HL et al (2015) The ISNT rule in glaucoma: re­visiting with spectral domain optical coherence tomo­graphy. Acta Ophthalmol 93: e208 – e213

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

MEDIZIN & GESCHICHTE

Wer war Hjalmar Schiøtz?

VON RONALD D. GERSTE

E

s wird zwar nicht mehr häufig an- umzurechnen. Ohne Zweifel: Wer eine gewandt, doch vielleicht gerade Augeninnendruckmessung mit einem deshalb überkommt jeden junSchiøtz-Tonometer vornimmt, verlässt gen oph­thalmologischen Assistenzarzt für einige Augenblicke die Welt der ein Gefühl der Beklommenheit, wenn gegenwärtigen Hightech-Ophthalmoer das Schiøtz -Tonometer zum ersten logie.

Mal auf die Hornhaut eines Patienten aufsetzt. Zwar liegt es gut in der Hand, Schiøtz-Tonometer: doch der Gedanke, den am distalen Ende befindlichen, metallenen Stempel Ein robustes Gerät und des auf den ersten Blick ein wenig an (relativ) leicht zu handhaeinen Zirkel erinnernden Instrumentes ben auf die Hornhaut des Liegenden aufLängst gibt es modernere Geräte zur zusetzen, um an dem Ausschlag des damit verbundenen Zeigers festzustel- Tonometrie von Patienten, die sich nicht an ein Non-Kontakt-Tonometer len, welchen Widerstand die Hornhaut oder an die mit entgegen setzt, einem Goldmag den UngeMit Hilfe einer der kleinen Ummann-Tonometer übten zögern rechnungstabellen gilt es dann bewehrte Spaltlassen. Mit Hilfe aus dem Zeigerausschlag und lampe setzen einer der kleinen dem benutzten Gewichtlein, den können oder UmrechnungstaAugeninnendruck für die klinische in deren Umbellen, die übliEinschätzung in mm Hg umzurech- feld diese nicht cherweise dem nen zur Verfügung innen samtähnlich stehen. Doch verkleideten nicht überall auf der Welt und nicht Etui beiliegen, gilt es dann aus dem in allen Praxen oder Kliniken stehen Zeigerausschlag und dem benutzten diese Instrumente zur Verfügung, so Gewichtlein, den Augeninnendruck für dass das Schiøtz-­Tonometer trotz die klinische Einschätzung in mm Hg

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

seiner Schwächen noch nicht vollends außer Gebrauch ist. Der Mediziningenieur Ismael Cordero brachte es vor einiger Zeit auf den Punkt: „Auch wenn das Schiøtz-Tonometer nicht so präzise Messungen erlaubt wie andere Tonometer, so ist es doch preisgünstig, einfach anzuwenden, haltbar, es bedarf keiner Instandhaltung, enthält keine Elektronik, braucht keine Batterien und kann über Jahre gelagert werden.

Diese Eigenschaften prädestinieren es zum Screening und zum Einsatz in abgelegenen und mobilen Kliniken.“Bei seiner Einführung vor etwas mehr als einem Jahrhundert, wurde es von der augenärztlichen Gemeinschaft begeistert und dankbar aufgenommen.

Freundschaft und Kollaboration mit Emile Javal Es würde indes dem langen und fruchtbaren Ophthalmologenleben des Hjalmar Schiøtz nicht gerecht werden, würde man sich seiner „nur“ wegen der Erfindung des Impressionstonometers erinnern. Hjalmar Schiøtz wurde am 9. Februar 1850 in Stavanger

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R. D. GERSTE: WER WAR HJALMAR SCHIØTZ?

geboren. Als 19-Jähriger hatte er das Medizinstudium an der Universität von Krstiania begonnen, als reifer Arzt erlebte er die Umbenennung der Hauptstadt in Oslo. Nach Examen und Erwerb des Doktorgrades 1877 unternahm Hjalmar Schiøtz die damals beinahe übliche akademische Ausbildungstour auf dem europäischen Kontinent. In Wien begann er bei Ernst Fuchs und Ferdinand Arlt seine Weiterbildung zum Augenarzt, bevor es ihn nach Paris zog. Dort wurde er schnell zum engsten Mitarbeiter und Freund Emile Javals, an dessen Institut ihm der Titel eines Assistenzprofessors verliehen wurde. Beide Forscher (Javal war elf Jahre älter als Schiøtz) hatten sowohl eine Faible als auch ein Talent für die Feinmechanik und die Mathematik. Ihrer engen Kooperation entsprangen mehrere neue Instrumente z. B. das Ophthalmometer. Javal selbst hatte darauf bestanden, es als „Javal & Schiøtz-Ophthalmometer“ zu bezeichnen. Lorem ipsum dolor sit

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Hjalmar Schiøtz wird zum ersten Professor der Augenheilkunde in Norwegen Schiøtz nahm nach seiner Rückkehr in die Heimat 1881 eine Anstellung als Chirurg (die Augenheilkunde war vielerorts Teil der Chirurgie) auf Abteilung B des Rikshospitalets an. Er setzte sich umgehend für die Einführung einer neuen chirurgischen Lehre ein, die er in Wien und Paris kennen gelernt hatte, der Aseptik. Seine operative Tätigkeit war überwiegend ophthalmologisch, neben Katarakten waren es vor allem plastische Eingriffe an Auge und Gesicht. 1883 habilitierte er sich mit einer Arbeit über die optischen Eigenschaften der Hornhaut. 1901 wurde Schiøtz zum ersten ordentlichen Professor für Augenheikunde in Norwegen ernannt.

Am 10. Mai 1905 stellte Hjalmar

Schiøtz sein Tonometer auf der Tagung der Norwegischen Medizinischen Gesellschaft vor, noch im gleichen Jahr publizierte er seine Erfahrungen mit der neuen Untersuchungsmethode im „Norsk Magazin for Legevidenskapen“. Für den Rest seines Ophthalmologenlebens arbeitete er mit dem Gerät, modifizierte es und suchte nach Wegen, die Messungen zu standardisieren. Zu seinen Lebzeiten 4 Gramm, 5,5 Gramm, 7,5 Gramm, 10 Gramm und 15 Gramm geliefert.

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Literatur: 1. Cordero I (2014) Understanding and carinfor a Schiøtz tonometer.

Community Eye Health 27: 57 2. Keeler CR et al (2014) Hjalmar Schiøtz, the great Norwegian innovator and hophthalmoscope. Acta Ophthalmol 92: 588–592 3. Ravin JG et al (2006) Are we there yet?

Die Schwächen der Indentation bei der Tonometrie Dass er immer weiter nach Verbesserungen und Verfeinerungen der Tonometrie suchte, dürfte darauf deuten, dass ihm die heute bekannten Schwächen der Indentationstonometrie bewusst waren – oder er sie zumindest erahnt hat. Die Messung wird durch die Kurvatur der Hornhaut und ihre Dicke ebenso wie durch die okuläre Rigidität beeinflusst; mit der

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Eindellung der Hornhaut durch den Stempel des Tonometers wird eine relativ große Quantität von Flüssigkeit verdrängt, was zu einer Augeninnendruckerhöhung führt, die von der Rigidität des Bulbus abhängig ist. Wenn die Rigidität hoch ist, besteht die Gefahr den Augeninnendruck zu überschätzen; bei geringer Bulbusrigidität wird der IOD eher als zu niedrig ge-

messen. Die Flüssigkeitsverdrängung durch Stempel führt dazu, dass bei mehreren Messungen hinter einander sinkende und damit wenig valide Augeninnendruckwerte ermittelt werden.

Dennoch: Mit dem Schiøtz-­Tonometer wurde die Bedeutung des Auge.

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Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

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KALENDERBLATT

APR

Francisco José de Goya y Lucientes: Erkrankt am Vogt-KoyanagiHarada-Syndrom?

VON RONALD D. GERSTE

S

o düster sein Werk auch war: Goya, der uns auf seinem Selbstporträt von 1815 abgeklärt, aber keineswegs verstört anschaut, hat nie vergessen, dass im diesseitigen Jammertal neben viel Dunkelheit und Übel auch Schönheit existiert. Kurz vor seinem Tod in Bordeaux am 16. April 1828 erschuf er mit dem „Milchmädchen“ noch einmal ein Bild voll Anmut und Hoffnung – denn die Hoffnung war in der von Dämonen erfüllten Welt des Francisco Goya trotz allem nie vollends von ihm gewichen.

Der Maler wurde am 30. März 1746 in dem Dörfchen Fuendetodos, gut 55 Kilometer von Saragossa entfernt, geboren. Seine Mutter war von einfachem Adel, sein Vater Kunsthandwerker.

Schwindel, Sehstörungen, Hörverlust und Tinnitus

Selbstbildnis des Francisco José de Goya y Lucientes von 1815

Er arbeitet hart, verfasst im Oktober 1792 noch einen Bericht gen Gleichgewichtsstörungen gekommen. Er war unfähig, für die Kunstakademie in Madrid, kurz darauf verliert sich Treppen zu steigen, und klagte über heftige Ohrgeräusche. seine Spur in der Hauptstadt. In den ersten Monaten des Dann schließlich sei Stille über den Maler gekommen. Goya Jahres 1793 hält der Maler war vollständig ertaubt. sich bei seinem FördeDieser Zustand erwies sich Goya habe ein starkes Dröhnen im Kopf verspürt, rer Sebastian Martinez in als irreversibel, während darauf hin sei es zu Schwindel mit heftigen GleichCadiz auf. Dieser berichtet die in der Akutphase der gewichtsstörungen gekommen. in einem Brief über die Erkrankung aufgetretenen Erkrankung des Künstlers Sehstörungen allmählich und dessen Symptome. Goya habe ein starkes Dröhnen wieder nachließen. Im Juli 1793 taucht Goya wieder in im Kopf verspürt, darauf hin sei es zu Schwindel mit heftiMadrid auf, doch sichtlich verändert. Er sei außer Stande, zu

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

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CME

CME-FORTBILDUNG

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CME PUNKTE cme.kaden-verlag.de

Visuelles System und Training im Sport

Unabhängigkeitserklärung der Autoren: Die Autoren versichern, dass sie keine Verbindungen zu einer der Firmen, deren Namen oder Produkte in dem Artikel aufgeführt werden, oder zu einer Firma, die ein Konkurrenzprodukt vertreibt, unterhalten.

Die Autoren unterlagen bei der Erstellung des Beitrages keinerlei Beeinflussung. Es lagen keine kommerziellen Aspekte bei der inhaltlichen Gestaltung zugrunde.

Sofern in dieser Zeitschrift eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchs­ namen verwendet werden, auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind, gelten die entsprechenden Schutz­bestimmungen.

Möglichkeiten und Grenzen

VON GERNOT JENDRUSCH 1, JESSICA CORDES 2, BOCHUM, ULM

1

Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Sportmedizin und Sporternährung | 2 Universitätsaugenklinik Ulm

DE

Schlüsselwörter: Sportophthalmologie, Sehtraining, Wahrnehmungsschulung, Bewegungswahrnehmung, Sports Vision Training

Zusammenfassung: „Bewegungen lesen und antworten“ ist eine wesentliche Voraussetzung für sicheren und erfolgreichen Sport – für den Athleten wie für den Trainer. Deshalb sollte visuelle Wahrnehmungsfähigkeit nicht isoliert betrachtet und nicht isoliert ins Training eingebaut werden. Sie ist Bestandteil jeder umfassenden Ausbildung von Sportlern, Spielern und Trainern. Ausgehend von gesicherten Erkenntnissen zur Trainierbarkeit der Seh- und Wahrnehmungsleistung – speziell der blickmotorischen Leistung –, werden Trainingsansätze sowie Beispiele zur Optimierung der Beurteilungskompetenz dargestellt.

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 227 – 230 (2016)

EN

Keywords: sports ophthalmology, motion perception, perceptual motor performance, sports vision training

Summary: „Reading“ and answering movements is a basic precondition for safety and success in sports – for athletes as well as coaches. Therefore visual perception should not be looked at and be trained isolated. Visual perception and training of visual perception belong to the education of every athlete and coach. Based on proofed findings concerning the trainability of visual and perceptive (especially oculomotor) performance training approaches and examples for optimization of the expertise of observation and assessment of movements are illustrated. Furthermore current findings of the effectiveness.

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 227 – 230 (2016)

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Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

G. JENDRUSCH, J. CORDES: VISUELLES SYSTEM UND TRAINING IM SPORT – MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN

Räumliches Sehen und Tiefenwahrnehmung Die Qualität des räumlichen Sehens (Tiefen­sehen, Stereosehen) ist in vielen Sportarten leistungsbeeinflussend. Das gilt u. a. für das richtige Abschätzen von Entfernungen wie zur Slalomstange oder zum Weitsprungbalken [17, 18].

Das räumliche Sehen basiert auf einer Reihe von binokularen und monokularen Leistungen des visuellen Systems. Bis zu Entfernungen von rund 6 – 10 m ist die Beidäugigkeit für das räumliche Sehen von besonderer Bedeutung (Stereosehen). Aus geometrisch-optischen Gründen entsteht bei der Betrachtung dreidimensionaler Objekte im Raum eine horizontale Differenz zwischen den Abbildungen der Objekte auf den Retinae des linken und rechten Auges, die sogenannte Querdisparation. Neben den Disparitätsanteilen werden zusätzlich Informationen z. B. aus Vergenzbewegungen und Akkommodationsvorgängen für das Tiefensehen mitverrechnet und führen damit zu einer Mehrkanalität der Tiefenwahrnehmung.

Zusammenhänge zwischen der Tiefenwahrnehmung und der sportlichen Leistungsfähigkeit Die Wichtigkeit des räumlichen Sehens im Sport kann aufgezeigt werden, wenn künstlich die Beidäugigkeit aufgehoben wird (z. B. durch Abdecken eines Auges) oder aber die Sehschärfe eines Auges mit Hilfe von Okklusionsfolien stark reduziert und damit das räumliche Sehvermögen vor allem im Nahbereich beeinträchtigt wird. Untersuchungen im Tennis und Tischtennis

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

haben gezeigt, dass selbst Spitzenspieler aufgrund der durch die Folien verschlechterten Tiefen-/Entfernungseinschätzung den Ball nur schlecht auf der Schlagfläche treffen und ihn unpräziser im gegnerischen Feld platzieren.

In Bezug auf mögliche Zusammenhänge zwischen der Tiefenwahrnehmung

CME

In Bezug auf mögliche Zusammenhänge zwischen der Tiefen­ wahrnehmung und der sportlichen Leistungsfähig­keit zeigt sich insgesamt ein heterogenes Bild.

Abbildung 4: Verteilung der Fixationsorte bei einem Volleyballangriff („Finte“) durch einen Linkshänder (a) ohne Vorankündigung, (b) mit Vorankündigung; Leistungsspieler (ο) vs. Anfänger [36]. In (a) wird deutlich, dass die meisten Beobachter nicht wissen.

und der sportlichen Leistungsfähigkeit zeigt sich aber insgesamt ein heterogenes Bild.

So finden R. McGee et al. in einer Studie mit 7-jährigen Kindern signifikante Zusammenhänge zwischen dem Tiefensehvermögen und der motorischen Leistungsfähigkeit in verschiedenen sportmotorischen Tests, z. B. Standweitsprung und Balancieren mit offenen bzw. geschlossenen Augen [30]. Auf der anderen Seite ergeben sich keine korrelativen Zusammenhänge z. B. zur Wurfleistung im Basketball

Sportler mit fehlendem stereoskopischem Sehen sind in vielen Sportarten wie z. B. Tennis, Tischtennis oder Badminton benachteiligt.

Die Möglichkeit das räumliche, beidäugige Sehvermögen zu trainieren wird von zahlreichen Autoren beschrieben.

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CME

G. JENDRUSCH, J. CORDES: VISUELLES SYSTEM UND TRAINING IM SPORT – MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN

Bei der Bewegungs­beurteilung durch Kampf­richter oder Schiedsrichter liegen häufig sogenannte synchronoptische Sehanforderungen vor.

Die Blickmotorik ermöglicht es, sich bewegende Objekte im Gesichtsfeld „einzufangen“, foveal zu erfassen und kontinuierlich mit den Augen zu verfolgen.

Bewegungssehen

Bewegungssehen

Das Bewegungssehen dient wesentlich der Beobachtungskompetenz Beurteilungskompetenz Handlungssteuerung und benötigt W Bewegungs-Sehschärfe W Sollwertpräzision neben Perzeption W Blickmotorik W Analogieschluss W Seh-/Blickstrategie W Bewegungserfahrung (afferentes Sehen) auch die aktive Exploration und das Verfolgen sich bewegender Beurteilungsleistung Objekte durch Augen- und Kopf- wie auch Abbildung 1: Einflussgrößen auf die beim Bewegungssehen zu erbrinKörperbewegungende Beurteilungsleistung (modifiziert nach [45]) gen (efferentes Bewegungssehen) – vor allem dann, wenn Details Objektgeschwindigkeiten mit einer des sich bewegenden Objektes lorem gleitenden Augenfolgebewegung ipsum dolor sit identifiziert werden bis zu rund 50 – 100°/s kontinuierlich sollen (Tabelle 1) [11]. mit den Augen zu verfolgen. Die bei höheren Objekt­geschwindigkeiten resultierende retinale Bildwanderung ist Grundlage für den Einsatz von Sakkaden, d. h. ruck­artigen Blicksprüngen. Über den blickamplitudenabhängig bis zu 600 – 700°/s schnellen Blicksprung erfolgt wiederum eine möglichst präzise Annäherung an das sich bewegende Sehobjekt.

Bewegungswahrnehmung und Blickmotorik Abbildung 5: „Sports Vision Training“ – ausgewählte Übungsformen und Trainingsgeräte

Die Blickmotorik ermöglicht es, sich bewegende Objekte im Gesichtsfeld foveal zu erfassen und bei geringeren

22

Voraussetzung für die Bewegungsbeobachtung und -beurteilung (Abbildung 1) ist die Fähigkeit zum „Bewegungssehen“. Bewegungssehen ist hier im weitesten Sinne als Synonym für „visuelle Wahrnehmung von Bewegung“ zu verstehen. Es

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

FRAGEN ZUR CME-FORTBILDUNG

CME

Fragen zum Artikel „Visuelles System und Training im Sport – Möglichkeiten und Grenzen“ Pro Frage ist jeweils nur eine Antwort möglich. An der zertifizierten Fortbildung der ZPA können ausschließlich Abonnenten teilnehmen.

Im Zweifelsfall ist dies anhand der Kundennummer auf dem Adressaufkleber zu erkennen, die sich zwischen zwei * über der Adresse befindet.

Die Kennzeichnung für Abonnenten ist ein vorangestelltes A. Weitere Einzelheiten können auf der Fortbildungsseite im Internet cme.kaden-verlag.de unter der Rubrik „Registrieren“ eingesehen werden.

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Welche Aussage ist falsch?

Vorwiegend reaktives und antizipatives Handeln dominiert in Sportarten wie

I. Kunstturnen II. Baseball III. Tennis IV. Hockey V. Fußball a) I ist falsch b) II ist falsch c) III ist falsch d) IV ist falsch e) V ist falsch

3

I. Bewegungsparallaxe II. perspektivische Verkürzungen III. Linienüberschneidungen IV. scheinbare Gegenstandsgröße V. Verteilung Licht und Schatten a) I ist richtig b) II ist richtig c) III ist richtig d) IV ist richtig e) V ist richtig

4 2

Welche Aussage ist falsch?

Für den Sport wichtige Sehleistungen sind:

I. räumliches Sehen/ II. peripheres Sehen/Gesichtsfeld III. Kontrastsehen IV. dynamisches Sehen/

blickmotorische Leistung V. Antizipationsleistung a) I ist falsch b) II ist falsch c) III ist falsch d) IV ist falsch e) Keine der Aussagen ist falsch

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Welche Aussage ist richtig?

Monokulare Tiefenkriterien sind:

elche Aussage zum periW pheren Sehen ist richtig?

I. Es spielt im Sport eine

untergeordnete Rolle.

II. Außenbereiche des Gesichtsfelds können durch gezieltes Seh-/Wahrnehmungstraining.

III. Es beinhaltet Anforderungen.

IV. Konzentration ist kein

relevanter Parameter.

V. Das periphere Sehen kann nicht

trainiert werden. a) I ist richtig b) II ist richtig c) III ist richtig d) IV ist richtig e) V ist richtig

5

elche Aussage zum BeweW gungssehen ist falsch?

I. Bewegungssehen beruht u. a.

auf Perzeption.

II. Bewegungssehen beruht u. a.

auf aktiver Exploration.

III. Die Blickmotorik ermöglicht es, sich bewegende Objekte „einzufangen“ ´.

IV. Mit der Blickmotorik lassen sich bewegte Objekte bei Geschwindigkeiten von bis rund 50 – 100°/s den Augen. a) I ist richtig b) II ist richtig c) III ist richtig d) IV ist richtig e) V ist richtig

Die oben aufgeführten Fragen können ausschließlich von ZPA-Abonnenten und nur online über unsere Internet­ seite www.kaden-verlag.de oder http:// cme.kaden-verlag.de beantwortet werden.

Der Teilnahme­schluss ist der 28.

Februar 2017.

Beachten Sie bitte, dass per Fax, Brief oder E-Mail ein­gesandte Antworten nicht berücksichtigt werden können.

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KONGRESSKALENDER

4.6.2016 FÜRSTENFELDBRUCK

8. – 12.6.2016 AARHUS, DÄNEMARK

16.6.2016 BERLIN

6. Flugophthalmologisches Symposium Anfragen: Dr. J. Frischmuth, Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe, Comed GmbH Rolandstr. 63, 50677 Köln Tel. 0221/8011000, Fax 80110029 info@comed-kongresse.de www.comed-kongresse.de

Nordic Congress of Ophthalmology (NOK) Anfragen: NOK 2016, c/o KongresKompagniet A/S, Pakhus 13, Nodhavnsgade 4 DK-8000 Aarhus C Tel. 0045/86296960, Fax 86296980 nok2016@kongreskompagniet.dk www.nok2016.com

4.6.2016 BERLIN

9. – 11.6.2016 NÜRNBERG

Berliner Immunologie Seminar (BIS) Anfragen: Prof. Dr. U. Pleyer, Universitäts­ augenklinik Charité, Campus Virchow Klinikum Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Tel. 030/450554202, Fax 450554900 uwe.pleyer@charite.de, anke.walz@charite.de augenklinik.charite.de/aktuelles/veranstaltungskalender

29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) Anfragen: MCN Medizinische Congress­ organisation Nürnberg AG Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg Tel. 0911/3931617, Fax 3931620 lausenmeyer@mcn-nuernberg.de www.doc-nuernberg.de

2. Berliner Tumorkurs Anmerkung: Es findet nur der 2. Berliner Tumorkurs statt, der Kurs für Histopathologie entfällt.

Anfragen: Frau Prof. Dr. A.M. Joussen, Universitätsaugenklinik, Charité Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin Congress-Organisation-Gerling GmbH Werftstr. 23, 40549 Düsseldorf Tel. 0211/592244, Fax 593560 info@congresse.de, nadja.wall@charite.de tumor.congresse.de

10.6.2016 BILBAO

Weitere ständig aktualisierte Kongresstermine unter www.kaden-verlag.de 4.6.2016 DÜSSELDORF Fortbildung für Augenärzte Thema: Netzhaut Anfragen: Prof. Dr. G. Geerling, Universitäts­ augenklinik, Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf Tel. 0211/8104865, Fax 8116298 Karin-Eva.Spuling@med.uni-duesseldorf.de www.uniklinik-duesseldorf.de/augenklinik

6. – 10.6.2016 LUGANO ESASO Module: Surgical Retina Anfragen: European School for Advanced Studies in Ophthalmology c/o Università della Svizzera Italiana Via G. Buffi 13, CH-6904 Lugano Tel. 0041/58/6664629, Fax 58/6664619 info@esaso.org www.esaso.org/

24

XXVI. Congreso de la Sociedad Española de Cirugía Plástica Ocular y Orbitaria (SECPOO) Anfragen: SECPOO, C/. Donoso Cortés, 73-1.º Izda., ES-28015 Madrid Tel. 0034/91/544/8035, Fax 91/544/1847 carlotagsicilia@oftalmo.com www.oftalmo.com

8. – 10.6.2016 GLASGOW Annual Scientific Meeting of the British Oculoplastic Surgery Society (BOPSS) 2016 c/o Meeting Makers Block 4, Unit 4, Kelvin Campus West of Scotland Science Park, 2317 Maryhill Road GB-Glasgow G20 0SP Tel. 0044/141/9456880 conference@bopss.co.ukwww.bopss.co.uk/ meetings/

12. – 18.6.2016 WALCHSEE, TIROL 41. Strabologische Seminarwoche Anfragen: Frau U. Anselstetter, SSW-­ Organisation, Bernbacher Str. 15, 90768 Fürth Tel. 0911/754597, Fax 7540550 ssw.anselstetter@gmx.de

8. – 12.6.2016 AARHUS, DÄNEMARK Nordic Congress of Ophthalmology (NOK) Anfragen: NOK 2016, c/o KongresKompagniet A/S, Pakhus 13, Nodhavnsgade 4 DK-8000 Aarhus C Tel. 0045/86296960, Fax 86296980 nok2016@kongreskompagniet.dk www.nok2016.com

9. – 11.6.2016 NÜRNBERG 29. Internationaler Kongress der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC) Anfragen: MCN Medizinische Congress­ organisation Nürnberg AG Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg Tel. 0911/3931617, Fax 3931620 lausenmeyer@mcn-nuernberg.de www.doc-nuernberg.de

Die Termine der hier genannten Kongresse beruhen auf Angaben der Veranstalter. Änderungen sind möglich, deshalb empfiehlt es sich vor dem Kongressbesuch beim Veranstalter nachzufragen. Der Verlag haftet nicht für diese Angaben..

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

SELBSTTEST

Hätten Sie’s gewusst?

Folge 13

Die nachstehenden Multiple-Choice-­Fragen, die „quer-Beet“ aus sehr unterschiedlichen Gebieten der Augenheilkunde stammen, sollen dem Leser die Möglichkeit geben zweckfrei im stillen Kämmerlein oder auf der grünen Wiese sein augenheilkundliches Wissen zu überprüfen.

Die Fragen sind bewusst von unterschiedlichem Schweregrad. Trotz sorgfältiger Bearbeitung kommt es bei Multiple-Choice-Fragen immer wieder vor, dass doch mehr als eine Antwort richtig ist bzw. sich nicht verbindlich klären lässt, welche von den Antwortmöglichkeiten die Beste ist. Die Leser werden gebeten, sich in diesem Fall schriftlich bzw. per E-Mail an die Redaktion zu wenden und abweichende Lösungsvorschläge, möglichst mit einer kurzen Begründung, anzugeben. Bei allgemeinem Interesse können derartige alternative Lösungsvorschläge in einem der folgenden Hefte diskutiert werden.

1

Welche Feststellung trifft für die Graft versus-Host-Erkrankung (GvHD) zu?

a) Sie ist die häufigste Komplikation nach allogener Knochenmarks- & Blutstammzelltransplantation. b) Momentan leiden allein in Deutschland zirka 10 000 Patienten an einer chronischen GvHD. Jährlich treten schätzungsweise 500 Neuerkrankungen auf. c) Bei chronischer GvHD kommt es bei 50 – 80 % der Patienten zu einer okulären Beteiligung. d) Typische Symptome einer okulären chronischen GvHD sind eine Entzündung der Augenoberfläche mit Trockenheits- und Fremdkörper­gefühl, Lichtempfindlichkeit, Juckreiz. Es kann auch zu visusbeeinträchtigenden Hornhaut- und intraokulären Entzündungen kommen. e) Pathognomonische Zeichen einer okulären chronischen GvHD gibt es nicht, deshalb kommt der Anamnese große Bedeutung zu.

2

Wie hoch ist die Rate der Steroidresponder in der Normalbevölkerung?

3

Wieviele Meibomdrüsen befinden sich im Durchschnitt in den Augenlidern des Menschen?

4

a) je 10 am Ober- und Unterlid b) je 15 am Ober- und Unterlid c) je 18 am Ober- und Unterlid d) 25 – 40 am Oberlid, 20 – 30 am Unterlid e) 60 am Oberlid, 40 am Unterlid

Was ist das pathognomonische Zeichen eines Talgdrüsenkarzinoms?

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

a) 5 % b) 10 % c) 15 % d) 30 – 40 % e) 65 %

a) chronische Blepharitis b) chalazionartiger Lidtumor c) papillomatöser Lidtumor d) Blepharokonjunktivitis e) kein pathognomisches Zeichen

25

LÖSUNGEN ZUM SELBSTTEST

Hätten Sie’s gewusst?

1

Beim Keratokonus ist in erster Linie das Stroma der Hornhaut und nicht das Epithel betroffen. Verdünnungen des Epithels führen zur Vorwölbung (Aufsteilung) der Hornhaut mit Induktion von Aberrationen höherer Ordnung (irregulärer Astigmatismus).

Neben isoliert auftretenden Formen des Keratokonus wird sowohl eine familiäre Häufung (5 – 10 % der Fälle) als auch eine Assoziation mit systemischen Erkrankungen beobachtet werden.

Am häufigsten ist die Assoziation mit einer atopischen Diathese (35 – 50 %). Down-Syndrom und Ehlers-Danlos-Syndrom sind andere systemische Erkrankungen, bei denen gehäuft ein Keratokonus beobachtet wird. Die chemische Induktion vermehrter Quervernetzungen des Kollagens (Crosslinking) ist ein relativ neues Verfahren, mit dem es nach heutigem Kenntnisstand in den meisten Fällen gelingt, die Progredienz des Konus aufzuhalten oder wesentlich abzumildern.

2

Typischerweise treten Lisch-Knötchen bei Neurofibromatose Typ I auf.

Lisch-Knötchen (Irishamartome) gehören zu den Diagnosekriterien der Neurofibromatose Typ I. Sie sind aber nicht obligat vorhanden, je nach Studie werden sie bei 90 – 100 % der Patien-

26

4

Häufigste Ursache für eine Visusminderung bei diabetischer Retinopathie ist die diabetische Makulopathie.

Bei Typ-I-Diabetikern kommt es während der ersten 3 – 5 Jahre Diabetesdauer bzw. vor der Pubertät nur selten zu Visusbeeinträchtigungen durch diabetische Retinopathie. Dagegen weisen von den Patienten mit Diabetes Typ II bei der Diagnosestellung bereits bis zu 20 % eine Visusbeeinträchtigung durch diabetische Fundusveränderungen auf. Betrachtet man alle Visusminderungen bei Diabetikern zusammen, so sind sie mit Abstand am häufigsten auf makuläre Veränderungen im Sinne eines umschriebenen oder diffusen Makulaödems zurückzuführen. Exakte statistische Angaben werden dadurch erschwert, dass im Laufe der Erkrankung bei vielen Patienten kombinierte Veränderungen (Makulopathie, Katarakt, Glaskörperblutung) auftreten und es dann nicht möglich ist, exakt anzugeben, welcher Teil der Visusminderung auf welche Komplikation zurückzuführen ist.

Auf Druck entleert sich bei einem Molluscum contagiosum dünnflüssiges blutiges Sekret.

Diese Aussage ist falsch.

Ursache der Erkrankung ist eine Infektion mit dem Molluscum-contagiosum-Virus, einem den Pocken-Viren verwandten DANN-Virus. Immunsupprimierte Patienten und solche mit HIV/ AIDS werden neben Kindern bevorzugt befallen. Die Erkrankung äußert sich in einzelnen bis zahlreichen hervorstehenden Papeln mit einer zentralen Vertiefung (Dellwarzen) und ist häufig von einem lästigen Juckreiz begleitet. Auf Druck entleert sich der zähflüssige, schwammige Warzenkern. Neben den üblichen Warzenmitteln werden in der Behandlung vor allem physikalische Methoden eingesetzt.

3

ten gefunden. Bis zur Pubertät sind Lisch-Knötchen seltener. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt ihre Zahl zu. zu befürchten.

Die individuelle Variabilität der Neurofibromatose Typ I, wie sie zum Teil sogar bei Zwillingen beobachtet wird, macht eine allgemeine Beschreibung schwierig und problematisch. Neurofibromatose Typ I kommt bei beiden Geschlechtern gleich häufig vor und betrifft etwa 1 von 3 500 Personen.

Erste histologische Veränderungen bei einem Keratokonus sind Epithelverdünnungen und Erosiones. Diese Aussage ist falsch.

5

Der wichtigste Risikofaktor für einen steroid-in duzierten Augeninnendruckanstieg ist eine positive Familienanamnese für Glaukom.

Risikofaktoren für die Entwicklung einer steroid-induzierten Augeninnendrucksteigerung sind neben einem bereits vorliegenden primären Offenwinkelglaukom erbliche Faktoren im Sinne einer positiven Familienanamnese. Daneben gelten auch Myopie, Diabetes mellitus und bestimmte Bindegewebserkrankungen als Risikofaktoren. Auch wenn bereits bei früheren Behandlungen mit Steroiden ein Anstieg des Augeninnendrucks erfolgte, muss damit bei erneuter Behandlung natürlich in besonderem Maße gerechnet werden. Beachten sollte man, dass bis zum steroid-induzierten Augeninnendruckanstieg meist

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AAD 2016

Augenärtzliche Akademie Deutschland AAD2016 Augenheilkunde im Spannungsfeld zwischen Studien und „real life“ 8. bis 12. März 2016 | CCD Düsseldorf FIRMENVERANSTALTUNGEN WÄHREND DER AAD … XXX NEUES AUS DER INDUSTRIE … XXX AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG … XXX

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

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AAD 2016: FIRMENVERANSTALTUNGEN

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AAD 2016: NEUES AUS DER INDUSTRIE

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AAD 21016: AUGENÄRZTLICHE FORTBILDUNG

Basalzellkarzinom – aktuelle Leitlinien und neue Behandlungsoptionen ANNA LENTZSCH 1, VINODH KAKKASSERY 2, LUDWIG M. HEINDL 3, KÖLN, BOCHUM

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VOM BEFUND ZUR DIAGNOSE

Lichtblitze und Visusabfall VON ANGELIKA LIEDER, MARCUS BLUM, MÜNCHEN

Abbildung 1: OCT des rechten Auges vom Aufnahmetag, Unregelmäßigkeiten auf Ebene der Photorezeptorenschicht (Pfeil) leichte Netzhautverdickung nasal mehr als temporal der Fovea bei noch angedeutet vorhandener fovealer Senke Abbildung 2: Goldmann-Perimetrie am Aufnahmetag, großes Zentralskotom rechts (Marke III/4)

Ein 46-jähriger Patient stellt sich Freitagnachmittag in der Notfallsprechstunde der Augenklinik vor. Auf seinem rechten Auge habe er seit ungefähr 3 Wochen Lichtblitze bemerkt, er beschreibt sie „als sei eine Wunderkerze im unteren Gesichtsfeld entzündet worden“. Ebenfalls

Befund Der Visus auf dem rechten Auge war auf Handbewegungen und vages Fingerzählen reduziert, links betrug die Sehschärfe s.c.= 1,0. Beidseits wurden normale Tensiowerte gemessen, die Vorderabschnitte waren unauffällig und reizfrei.

32

rechtsseitig beklagt er einen zentralen schwarzen Fleck, ein Druckgefühl und einen Bulbusbewegungsschmerz. Auf Nachfragen nach weiteren Krankheiten im Vorfeld gibt er an „es seien auch Knochenschmerzen aufgetreten“. Die Eigenanamnese war bis auf eine Migräne leer.

Rechtsseitig bestand ein relatives afferentes Pupillendefizit. Am rechten Fundus war eine diskrete Aufhellung der Makula zu erkennen. Die Papille war randscharf und vital, die Gefäße waren leicht gestaut. Am linken Fundus lag ein Normalbefund vor.

Ein im Vorfeld ambulant angefertigtes MRT des Kopfes war ohne patholo-

gischen Befund. In der optischen Kohärenztomographie (OCT) konnte am rechten Auge subfoveal eine Unregelmäßigkeit auf Ebene der Photorezeptoren und des retinalen Pigmentepitheles dargestellt werden (Abbildung 1). In der kinetischen Perimetrie zeigte sich rechtsseitig ein großes Zentralskotom (zirkulär bis zirka 20°, Abbildung 2). Am

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

A. LIEDER, M. BLUM: LICHTBLITZE UND VISUSABFALL

rechten Auge waren keine reproduzierbaren visuell evozierten Potentiale ableitbar.

Laborchemisch boten sich am Aufnahmetag keine wegweisenden Befunde.

Serologien und Vaskulitisparameter wurden am Freitagnachmittag zwar noch abgenommen, mit den Befundergebnissen für die Antikörper-Titer war jedoch erst am Anfang der kommenden Woche zu rechnen.

Diagnose Bei ungesicherter Diagnose wurde der Patient unter dem „Verdacht auf“ Neuritis nervi optici über das Wochenende mit einer Megadosis Methylprednisolon (1000 mg i.v.) behandelt. Der Befund der Makula hatte sich bereits nach einem Tag (Samstag) zurückgebildet. Der Patient hatte rasch keinen Bulbusbewegungsschmerz mehr, der Visus blieb jedoch unverändert schlecht.

Abbildung 3: Fundus des rechten Auges am 2. Behandlungstag (Dienstag) mit Ceftriaxon, Visus Fingerzählen

Am darauffolgenden Montag konnte anhand eines positiven Treponema-pallidum-Partikel-Agglutinationstestes (TPPA) eine Syphilis diagnostiziert werden. Mittels des veneral disease research laboratory-(VDRL)-Testes und spezifischer Titer für IgM und IgGAnti-Treponema-Antikörper wurde die Syphilis als „vermutlich vor längerer Zeit erworben und noch nicht ausreichend behandelt“ eingestuft.

Syphilis Die Syphilis ist eine durch die Spirochäte Treponema pallidum hervorgerufene zyklische Allgemeininfektion.

Okuläre Manifestationen der Syphilis gelten als selten, sind dennoch an nahezu allen okulären Strukturen zu finden. Am häufigsten erscheint die okuläre Syphilis als Panuveitis [8, 15]. Als Manifestationen am Vorderabschnitt sind eine granuloma­töse Konjunktivitis, Keratitis, Skleritis sowie Iridozyklitis beschrieben [1, 11]. Zu den typischen Hinterabschnittsveränderungen zählen

Abbildung 4: Multifokales ERG am 3. Behandlungstag mit Ceftriaxon, Visus Fingerzählen, deutliche zentrale Amplitudenreduktion am rechten Auge

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

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A. LIEDER, M. BLUM: LICHTBLITZE UND VISUSABFALL

fertigt, welches deutliche zentrale Amplitudenreduktionen aufzeigte, sodass nun trotz des blanden ophthalmoskopischen Befundes von einer syphilisassoziierten Makulopathie auszugehen war.

Im weiteren Verlauf konnten unter der antibiotischen Therapie ein deutlicher Rückgang des Zentralskotoms (Abbildung 5) und ein langsamer Visusanstieg verzeichnet werden. Zwei Wochen nach Therapieende war der Visus auf 0,5p angestiegen. Ein erneuter Treponema-Pallidum-Screeningtest war negativ.

retinopathie (ASPPC) (Abbildung 6).

Dieses Krankheitsbild wurde erstmals 1990 von J. D. M. Gass so bezeichnet [4]. Es beschreibt eine seltene okuläre Manifestation einer Syphilis im Stadium II mit gelben, unscharf begrenzten konfluierenden Flecken am hinteren Pol. Nach Abheilung verbleiben Pigmentverschiebungen, wie sie auch im geschilderten Fall vorlagen. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit

¶

Akute syphilitische posteri- Literatur ore plakoide Chorioretinopathie Rückblickend handelte es sich bei der Makulopathie in unserem vorgestellten Fall am ehesten um eine akute syphilitische posteriore plakoide Chorio-

1.

Haritoglou C (2015) Irisersatz nach schwerem Bulbustrauma.

Ophthalmologe 112: 599 – 601 Mayer CS, Hoffmann AE (2015) Chirurgische Versorgung mit einer künstlichen Iris. Ophthalmologe 112: Pozdeeva NA (2013) New model of artificial iris-lens diaphragm for correction of large iris defects (clinical and functional results of implantation). Vestn Oftalmol

KORRESPONDENZADRESSE:

Augenklinik des Helios-Klinikum Erfurt GmbH Nordhäusser Str. 74 99089 Erfurt

z m.blum@helios-kliniken.de

Forlini C et al (2013) Simultaneous correction of post-traumatic aphakia and aniridia with the use of artificial iris and IOL implantation. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 251: 667– 675

Abbildung 5: Goldmann-Perimetrie des rechten Auges am 1. und 11.

Behandlungstag mit Ceftriaxon, deuliche Verkleinerung des Zentralskotoms (1. Tag mit Marke III/4 Visus Fingerzählen, 11. Tag Zentral­ skotom mit Marke I/4, mit Marke III/4 kein Zentralskotom mehr zu erheben, Visus cc 0,2)

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Abbildung 6: Typischer fundoskopischer Befunbd einer ASPPC (aus [1] Mit freundlicher Genehmigung des Springer Verlages)

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

PHARMA-REPORT

PR-BEITRAG

Versorgungsforschung und Real-Life-Daten zur nAMD in Deutschland

D

ie Therapiemöglichkeiten für die neovaskuläre altersabhängige Makula­degeneration (nAMD) sind in den letzten Jahren durch die Anti-VEGF-Therapie gravierend verbessert worden, so belegen es die Daten der großen klinischen Studien.

Doch mangelt es in Deutschland an aktuellen, validen Daten zu der Frage, inwieweit sich diese Ergebnisse auf den Alltag in den Kliniken sowie Praxen übertragen lassen.

Zu untersuchen, wie die Patienten ärztlich versorgt werden, und vor allem, was die Patienten erwarten, ist das Ziel der PONS-Studie1, deren Ergebnisse Prof. Dr. rer. oec. Thomas Wilke, Fakultät der Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Wismar.

und sowohl von der Altersstruktur (77 Jahre), dem Geschlechterverhältnis (60 % Frauen) als auch von den Befunden dem „typischen“ Patienten

Neovaskuläre AMD: Versorgung im Alltag lässt sich verbessern Was ist dem Patienten wichtig? Die Patienten haben eine ganz klare Präferenz und das ist die bestmögliche Visusentwicklung, der Visuserhalt bzw. der Visus­gewinn. Dafür sind sie bereit, in jeglicher Hinsicht einen hohen Aufwand in Kauf zu nehmen. Dennoch haben sie realistische Erwartungen: Sie erwarten zu 5 % einen deutlich

verbesserten Visus, zu 70 % einen stabilen Visus und zu 13 % eine deutliche Verschlechterung des Visus. Aufgrund der Studiendaten durchaus gerechtfertigte und machbare Vorstellungen, meint Th. Wilke.

Die Realität sieht laut der PONSStudie jedoch anders aus. Trotz der eher zurückhaltenden Erwartungen wird schon nach kurzer Zeit ein Teil der Patienten enttäuscht.

Pharma-Report, ZPA Ausgabe Juli 2016, veröffentlicht von KIM – Kommunikation in der Medizin im Dr. R. Kaden Verlag GmbH & Co. KG, Heidelberg in Zusammenarbeit mit Bayer Vital GmbH, Leverkusen

PONS: Multizentrische Kohortenstudie über insgesamt zwei Jahre Für die multizentrische Kohortenstudie wurden bundesweit in 23 Facharztpraxen und Universitätskliniken 480 Patienten rekrutiert, die mit einer Anti-VEGF-Therapie behandelt wurden

Pharma-Report, ZPA Ausgabe Juli 2016, veröffentlicht von KIM – Kommunikation in der Medizin im Dr. R. Kaden Verlag GmbH & Co. KG, Heidelberg in Zusammenarbeit mit Bayer Vital GmbH, Leverkusen

Z. prakt. Augenheilkd. 37: 245 – 249 (2016)

Abbildung 1: Visus­entwicklung nach Therapiebeginn. Visusverlauf in den ersten 12 Monaten nach initialer IVOM (PONS1- und CATT2-Studien im Vergleich)

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