alpenblick, Ausgabe 1/2020

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alpenblick

69. Jahrg. Ausgabe 1/2020

Mitgliedermagazin des DAV-Augsburg & Friedberg

Bergliteratur Schutzgebiete fĂźr Winterabende in den Bergen Von der Geierwally bis Kluftinger JahresrĂźckblick der Bergsteiger

Schneeschuhtour mit Winterzauber

Die Unterwegsgruppe im Paznauntal


Leidenschaft ist einfach. Wir engagieren uns für den Freizeitsport. Bewegung hält fit und macht Spaß.


Inhalt

Impressum Der alpenblick ist das offizielle Mitteilungsblatt der Sektionen Augsburg und Friedberg im Deutschen Alpenverein e.V. ISSN 2625-3291 Auflage: 11.500 Exemplare Herausgeber: DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Telefon: 08 21/ 51 67 80 E-Mail: sektion@dav-augsburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Facebook: www.fb.com/DAVSektionAugsburg 1. Vorsitzender: Dr. Thomas John 2. Vorsitzender: Dr. Jakob Lohmann Redaktioneller Inhalt, verantwortlich i.S.d. Pressegesetzes: Dr. Ekkehard Meßner (Schriftführer) Redaktion: redaktion@dav-augsburg.de Dr. Bernd Wißner (Redaktionsleitung), Dr. Jochen Cantner, Laura Jantz-Klinkner, Klaus Utzni, Gabi Wißner Gestaltung und Herstellung: Wißner-Verlag GmbH & Co. KG, Augsburg Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Vorwort Schutzgebiete in den Bergen

Bergsteiger Fitness

Stützpunkt Ausbildung Mountainbike Sportklettern Familienbergsteigen JUB AugsburgAlpin

Aus dem Vorstand Natur, Umwelt, Klima – Quo vadis, DAV?

Unterwegsgruppe

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Aus dem LLZ Wie kommen die „bunten Steine“ an die Wand? Ein Interview mit den Routenbauern Michael Ullrich und Christian Eberle Die Routendatenbank des LLZ

NUK-Theorie- und Themenabende

Für die Sektion Friedberg: Geschäftsstelle Herrgottsruhstr. 2, 86316 Friedberg, www.alpenverein-friedberg.de 1. Vorsitzender Richard Mayr Redaktion Friedberg: Dr. Rudolf Nägele (presse@alpenverein-friedberg.de)

NUK-Tipps: Die Reinheit der Bergwelt – oder: Was hat Mikroplastik mit dem Bergsport zu tun?

Gedruckt auf MultiArt Silk, FSC®

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Senioren

Öffnungszeiten der Servicestelle Augsburg: Montag 16–18 Uhr, Donnerstag 16–19 Uhr, Mittwoch und Freitag 9–13 Uhr Bücherei und Materialverleih sind donnerstags von 17–19 Uhr für Mitglieder geöffnet.

Fotos diese Seite: Riedberger Horn: © DAV, Jörg Bodenbender Berghaus Rinnen: Albert Lixl

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JDAV

Wir sind die neuen Bufdis!

Foto Titelseite: Klaus Satzinger

Aus den Abteilungen Ski

Titelthema

Anzeigenmanagement: Ursula Ertl anzeigen@dav-augsburg.de

Einsender von Leserbriefen, Manuskripten und sonstigen Schriftwerken erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Die Texte können ggf. gekürzt werden. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen sowie kein Anspruch auf Rücksendung. Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt, Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Alle Angaben ohne Gewähr. Kostenloses Mitgliedermagazin, Verkauf verboten.

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Aus dem Vorstand 66 67

Grußwort

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Geburtstage Einladung zur Jugendvollversammlung der JDAV Friedberg In memoriam Günther Berger Toten-Gedenken

Natur / Umwelt / Kultur Umweltfreundlich in die Berge: Alpiner Sonntagsausflug auf die Rotwand

Sektion Friedberg

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Was blüht denn da?

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Kurz berichtet

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Jubiläum Freundschaftstreffen mit Chor und Bergsteigern von SOSAT

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Trientiner Bergsteigerchor SOSAT zu Gast bei Friedberger Freunden

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Hütten Erinnerungen an das Berghaus Rinnen in Bildern

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Reportage Skibergsteigen vom Feinsten – Auf den Gipfel des Piz Palü im Schweizer Kanton Graubünden

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Engagement im Ehrenamt Tobi Stadler und Martin Eisensteger trainieren im Stützpunkt die 30 Leistungskletter-Kids

Vortragstipps

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Kurz gemeldet

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Aus der Geschäftsstelle

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Seniorengruppe

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Termine

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Vorankündigungen

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Tourenprogramm

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Termine / Kontakte

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Foto: Privat

Vorwort

Aktuelles aus der Sektion Liebe Bergfreund*innen, das neue Jahr ist schon wieder vier Wochen alt. Ich hoffe, Sie hatten einen guten Start und sind nicht allzu traurig, dass sich der weiße Winter dieses Jahr sehr viel Zeit lässt. In diesem Heft möchte ich Sie zunächst über verschiedene Änderungen, vor allem personeller Art informieren, die noch im alten Jahr stattgefunden haben. Personelle Veränderungen Letzten Sommer haben wir erfahren, dass Conny Wirth die Geschäftsstelle verlassen wird, ein anderes Angebot war zu verlockend. Das haben wir sehr bedauert, da Conny die Buchhaltung wirklich perfekt und zuverlässig im Griff hatte. Zum Glück konnten wir als ihre Nachfolgerin Christiane Reich gewinnen, die seit Oktober an Bord ist. Mit Tina Waibel haben wir zusätzliche Verstärkung erhalten, die viele Aufgaben rund um Mitgliederverwaltung und Service erledigt und dabei tatkräftig Christine Frede unterstützt (s. S. 24). Wir merken einfach, dass der Verein in den letzten Jahren stark gewachsen ist und das Ehrenamt an Grenzen gelangt. Nora Held schließlich wird sich nach ihrem großen Engagement für die Festschrift des alpenblick zur 150-Jahrfeier verstärkt um das Thema Öffentlichkeitsarbeit kümmern. Bei ihr laufen jetzt die Fäden diesbezüglich zusammen. Und Eva Deibele als Chefin der Geschäfts-

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stelle hat im Oktober eine Fortbildung zur Vereinsmanagerin gemacht. Leider lassen sich wohl manche Ämter im Vorstand mit Beruf und/oder Familie nicht immer leicht vereinbaren. Nach Ulrike Holzmann Anfang 2018 musste im letzten Herbst auch ihre Nachfolgerin für den Beisitz Infrastruktur, Monika Hötzl, kapitulieren. Zum Glück hat sich unser Referent für die Otto-Mayr-Hütte, Ernst Kundinger, bereit erklärt, das Amt kommissarisch fortzuführen und sich im Mai auf der Mitgliederversammlung zur Wahl zu stellen. Wir brauchen also ganz dringend eine*n Nachfolger*in als Hüttenreferent*in und fragen daher Sie ganz konkret, ob Sie sich eine Mitarbeit in diesem Bereich vorstellen können.

weggerissen. 2020 wird das Wegebauteam nach einer alternativen Aufstiegs– route suchen, die in Zukunft mehr Sicherheit verspricht. Auch mit den Steiganlagen rund um die Otto-Mayr-Hütte haben wir Kummer, da das erst 2017 verbaute Material bereits wieder defekt ist – offensichtlich ist das auf Materialfehler zurückzuführen. Unsere neuen Pächter auf der Otto-Mayr-Hütte haben sich gut eingelebt und blicken voll Erwartung auf die neue Saison. Und die Otto-SchweglerHütte „schnurrt“ dank des eingespielten Hüttenteams. Insgesamt sind auf allen Hütten eine Reihe von Investitionen nötig, die im Jahresbudget berücksichtigt sind. Abteilungen

Auch Ekkehard Meßner hat jüngst angekündigt, dass er sein Amt des Schriftführers im Vorstand im Mai abgeben möchte. Vielleicht wären Sie zu einer Mitarbeit in einem dieser Bereiche bereit – die anstehenden Aufgaben sind sicher fordernd, aber auch erfüllend. Die Stellenausschreibungen stehen auf Seite 12 im Heft. Hütten Für unsere Hütten war das Jahr 2019 eher gemischt. Der Weg zur Augsburger Hütte wurde Ende August durch den Abgang einer Mure in Teilen zerstört, die Brücke über den Gasillbach wurde

Aus den Abteilungen gibt es ebenfalls Neues zu berichten. AugsburgAlpin hat eine neue Führung. Helia Hollmann wird mit neuer Mannschaft parallel zu ihrer Tätigkeit im „Ausbildungs-Lehrteam Winter“ bei AugsburgAlpin für neue Impulse sorgen. Die Abteilung organisiert Gemeinschaftsfahrten und ist Plattform für alle selbständig agierenden Mitglieder, die sich hier kennenlernen und verabreden können. Den Anspruch der Abteilung, anspruchsvolle Bergfahrten und Hochtouren durchzuführen, wird Helia gleich mit fast 30 interessierten Bergsteigerinnen umset-

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Vorwort

zen: Im Programm sind Hochtouren nur für Frauen. Natürlich – bitte jetzt kein Stirnrunzeln, liebe männliche Bergkameraden – ist AugsburgAlpin offen für alle. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich hier eine aktive Community mit all unseren starken Bergsteigern*innen finden würde, die auch bei Stammtischen und Veranstaltungen sichtbar wird.

Die Kletterhalle selbst? Kurz und bündig: Sie läuft und entwickelt sich dank unserer Betriebsführer sehr positiv, die Zusammenarbeit mit dem Bergsportfachverband, das Nebeneinander von Breitenund Leistungssport funktioniert bestens. Feedback per Online-Umfrage Im Januar haben wir einen kleinen Versuchsballon gestartet und waren vom Ergebnis positiv überrascht. Über einen Link auf unserer Homepage und unserer

Facebookseite war eine Umfrage erreichbar, mit der wir ein Meinungsbild zum Thema „E-Mountainbikes/Pedelecs“ gewinnen wollten. Üblicherweise informieren wir Sie über unsere Medien und Versammlungen, auf denen dann auch rege Diskussionen stattfinden. Trotzdem empfinden wir den eigentlich mit Ihnen gewünschten Dialog eher als Oneway-Kommunikation. Als Verein wäre es aber sehr wünschenswert, Sie sagen und schreiben uns Ihre Ansicht, Ihre Fragen und Anregungen. Und hin und wieder, wenn wir zu einem besonderen Thema um Feedback dankbar wären, werden wir Sie – wie beim Versuch im Januar – per kleiner OnlineUmfrage um Ihre Meinung bitten.

Thomas John, 1. Vorsitzender

Foto: Bernd Wißner

Nachdem Raimund Mittler jahrelang den Bereich Ehrenamt/Inklusion allein geführt hat, bekommt er jetzt Unterstützung durch Alina Dajnowicz. Alina und Raimund werden sich als Doppelspitze die vielfältigen Aufgaben teilen (s. S. 24). Alina engagiert sich seit über einem Jahr sehr intensiv mit ihrer Gruppe „Die ParaVertikalen“ für Menschen mit Behinderung. Die Angebote finden großen Anklang und passen mehr als gut zu unserem Anspruch, ein Verein

für alle zu sein. In diesem Zusammenhang möchte ich auf das diesjährige LEW-Kletterhallen-Festival hinweisen, das am Samstag, den 9. Mai, stattfinden wird. Und am Sonntag, den 10. Mai, ist unsere Kletterhalle Austragungsort für den Special Olympics Wettbewerb. Sie sind herzlich dazu eingeladen!

Anschrift

Öffnungszeiten

Ilsungstraße 15b | 86161 Augsburg Tel.: 08 21 / 99 95 81-0 | Fax: 08 21 / 99 95 81-14 E-Mail: info@dav-kletterzentrum-augsburg.de Infos: www.dav-kletterzentrum-augsburg.de

Montag bis Freitag 9–23 Uhr Dienstag bereits ab 7 Uhr Samstag, Sonntag und an Feiertagen 9–22 Uhr

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Titelthema

Schutzgebiete in den Bergen von Jochen Cantner

Mit der Begrifflichkeit „Schutzgebiete in den Bergen“ verbindet man oftmals plakative und somit reduzierte Vorstellungen wie Nationalpark, Nutzungseinschränkungen oder gar Betretungsverbote. Im vorliegenden Beitrag soll daher eine umfassende Darstellung zum Thema erfolgen sowie konkrete Handlungsempfehlungen und Maßnahmen des Deutschen Alpenvereins für alpine Schutzgebiete dargelegt werden. Dies ist gerade in der Winterszeit und bei geschlossener Schneedecke, wenn wir als Bergsportler weglos auf Skiern und mit Schneeschuhen unterwegs sind, von besonderer Bedeutung. Aber auch im Sommer gibt es Bedarf. Schutzgebiete nach Naturschutzrecht Sogenannte Schutzgebiete im Naturund Landschaftsschutz sind abgegrenzte Landschaftsbestandteile oder Meer-/Seegebiete, bei deren Entwicklung die jeweils für schutzwürdig erachteten Ziele des Natur- und (Kultur-) Landschaftsschutzes beachtet werden und deren Nutzung daher erheblichen Einschränkungen unterliegt. Die Unterschutzstellung soll helfen, die besondere Funktion dieser Gebiete – wie zum Beispiel die Lebensraumfunktion für gefährdete Tiere und Pflanzen – dauerhaft zu sichern. Definitionen, Klassifikationen und Regelungen von solchen Schutzgebieten finden sich auf internationalen, nationalen und landesrechtlichen Ebenen. Für Europa etwa gibt es „Natura 2000“, ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union, dabei geregelt nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (sog. FFH-Gebiete) und der Vogelschutzrichtlinie (sog. Europäische Vogelschutzgebiete). Natura 2000

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Bitte nicht befahren oder betreten! © DAV, Foto: Manfred Scheuermann

sichert das europäische Naturerbe und ist zudem das größte Naturschutzprojekt der Welt. Es geht auf den Erdgipfel in Rio de Janeiro aus dem Jahr 1992 zurück. Mit diesem Projekt sollen die wichtigsten Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten auch für nachfolgende Generationen erhalten bleiben. In Deutschland stellt Bayern die meisten Natura 2000-Gebiete, so etwa Seen und Moore des Voralpenlandes, markante Bereiche der Alpenkette, Kalkfelsen des Jura und weitläufig bewaldete Mittelgebirge. Die in Deutschland rechtsverbindlichen Schutzgebietskategorien sind in erster Linie im Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), aber auch im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) oder dem Bundeswaldgesetz (BWaldG) definiert. Gebiete lassen sich anhand ihres Schutzzweckes und ihrer Schutzziele zum Beispiel nach der Größe der Fläche, der naturräumlichen Ausstattung oder dem Vorhandensein schützenswerter Pflanzen- und Tierarten kategorisieren. Im Wesentlichen wird dabei stets eine Unterteilung in Natur- und Artenschutz sowie in Landschaftsschutz vorgenommen. Der Natur- und Artenschutz umfasst Gebiete mit strengem Schutzstatus, wie z. B. Nationalparke, Naturschutzgebiete und das Natura 2000-Netz. Der Landschaftsschutz hingegen beinhaltet Schutzkate-

gorien, die einen vergleichsweise lockereren Schutzstatus besitzen, wie zum Beispiel Biosphärenreservate, Landschaftsschutzgebiete und Naturparke. Auf Landesebene werden die in den Bundesgesetzen getroffenen Regelungen konkretisiert und dabei regionale Besonderheiten beachtet. Es können beispielsweise gemäß § 30 BNatSchG zusätzlich zu den nach BNatSchG gesetzlich geschützten Biotoptypen von den Ländern weitere Biotoptypen unter Naturschutz gestellt werden. Zudem ist die Unterschutzstellung von Waldgebieten in den Landeswaldgesetzen noch einmal gesondert geregelt, zum Beispiel im Falle der Bann- und Schonwälder (vgl. z. B. in Bayern Artikel 11 BayWaldG). Entsprechend ihrer unterschiedlichen Definition und Zielsetzung können sich Objekte verschiedener Schutzgebietskategorien überlappen. Häufig kommt dies beispielsweise bei Natura 2000Gebieten und Naturschutzgebieten vor. Der Alpenplan Speziell die Alpen müssen gleichermaßen die Rolle als Wirtschafts-, Siedlungs-, Erholungs- und Naturraum erfüllen. Die Alpine Raumordnung versucht, durch integrative Raumordnungskonzepte

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Titelthema

eine nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes mitzugestalten – d. h. unberührte alpine Natur für nächste Generationen bewahren, Biodiversität erhalten, gleichzeitig aber auch attraktive Wirtschaftsräume schaffen. Dabei bestehen jedoch Nutzungskonflikte: p Die naturbelassenen Räume erfüllen in den Alpen gleich mehrere wichtige Funktionen: Erhalt der alpinen Landschaft, Rückzugsräume für Wildtiere, Erhalt der Artenvielfalt, Betätigungsraum für Bergsport. p Dem entgegen nehmen die Nutzungsansprüche an die naturbelassenen Räume weiter zu: Skigebiete expandieren und schließen sich zusammen, Wasserkraftwerke bedrohen Talschlüsse oder die noch frei fließenden Gebirgsflüsse. Der Rückzugsraum vieler Wildtiere und die Attraktivität ganzer Regionen für den Bergsportler sind bedroht. Das zentrale Instrument der Alpinen Raumordnung ist der sogenannte Alpenplan, der 1972 im Rahmen des Landesentwicklungsprogramms Bayern (LEP) erlassen wurde. Dieses Konzept dient dem Ziel, die Bayerischen Alpen, ihre Berglandschaft und die alpine Natur

gegenüber örtlichen Interessen und vor möglichen weiteren Belastungen zu schützen. Der Alpenplan regelt die Verkehrserschließung und unterteilt den bayerischen Alpenraum in drei Bereiche: p Zone A (Erschließungszone), in der Verkehrsvorhaben wie Seilbahnen oder Straßen landesplanerisch grundsätzlich unbedenklich sind. p Zone B (Übergangszone), in der Verkehrsvorhaben nur unbedenklich sind, wenn dies im Einzelfall im Hinblick auf landesplanerische Vorgaben geprüft wurde. p Zone C (Ruhezone), in der abgesehen von sogenannten landeskulturellen Maßnahmen (Alm- und Forstwege) Verkehrsvorhaben landesplanerisch unzulässig sind, d. h. Seilbahnen, Skipisten, Sommerrodelbahnen und öffentliche Straßen. Während also infrastrukturelle Erschließungen in den Zonen A und B unter bestimmten Voraussetzungen möglich sind (35 bzw. 22 % des bayerischen Alpenraumes), bleiben sie in der Zone C grundsätzlich ausgeschlossen (43 % des bayerischen Alpenraums). Auf diese Weise wird die einzigartige Bergwelt wirksam geschützt. Und nicht zuletzt ist damit

außerdem die Basis für einen naturnahen Tourismus und für alle bergsteigerischen Aktivitäten gesichert. Vor Inkrafttreten des Alpenplans waren viele Bergbahnen in Zone C geplant, die nach 1972 nicht gebaut wurden. Darunter fallen unter anderem Projekte am Watzmann, am Geigelstein, am Hochgern oder an der Alpspitze. Heute sind diese Berge bedeutende Schutzräume für Fauna und Flora, aber auch attraktive Ziele für Natursportler und Erholungssuchende. Der Alpenplan wurde jedoch in jüngerer Zeit außer Kraft gesetzt, als es um die weitergehende Skigebietserschließung, sprich „Skischaukel”, am Riedberger Horn ging. Nach massiven Protesten in der Bevölkerung, so insbesondere u. a. vom „Freundeskreis Riedberger Horn”, und erfolgreicher Klage einschlägiger Naturschutzverbände, d. h. BUND Naturschutz in Bayern e. V. (BN) und Landesbund für Vogelschutz e. V. (LBV), wurde diese Entscheidung im Frühjahr 2019 vom Bayerischen Kabinett zurückgenommen. Stattdessen wird nun ein Zentrum für sanften Tourismus am Riedberger Horn geschaffen, dabei mit fachkundiger

Danke Alpenplan – DAV-Kampagne „einfach schön“. © DAV

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Titelthema

Anleitung durch Ranger, Naturführer und Touristiker. Das neue Motto lautet „Berg- und Naturerlebnis“. Ganz in diesem Sinne setzt sich auch der Deutsche Alpenverein mit verschiedenen Kampagnen und Aktionen ein: Natürlich auf Tour Viele Bergbegeisterte und Erholungssuchende zieht es auch im Winter in die Wälder und auf die (Vor-)Alpengipfel – als Wintertourengeher mit Tourenskiern oder Schneeschuhen oder einfach nur zu Fuß. Genau dort, wo sie sich in möglichst unberührter Landschaft bewegen, haben mitunter Wildtiere ihren Lebensraum und Rückzugsort gefunden. Die Tiere sind oft extrem präzise auf bestimmte Lebensräume und Überwinterungsgebiete angepasst und reagieren stark auf Veränderungen oder Störungen. Die mitunter harschen Bedingungen im Winter können die Tiere nur überleben, wenn sie möglichst wenig Energie verbrauchen. Jedes Aufschrecken durch einen Menschen kann auf Dauer lebensbedrohlich sein. Von besonderer Bedeutung sind dabei die streng geschützten Rauhfußhühner, d. h. Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn. Andere Tierarten wie Schneehase, Rot- und Gamswild profitieren gleichfalls von der Ruhe im Wald. Bereits 1995 hat der Deutsche Alpenverein damit begonnen, sowohl den Interessen von Wintertourengehern wie auch stark gefährdeten Tierarten möglichst ausgewogen Raum zu geben. Gemeinsam mit Fach- und Gebietsexperten

Rauhfußhuhn. © DAV, Foto: Andreas Strauss

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Natürlich auf Tour – Naturverträgliche Wintertouren in den Bayerischen Alpen. © DAV, Foto: Daniel Hug

unterschiedlichster Verbände, Behörden touren- und Schneeschuhrouten mit und Interessengruppen wurden mögliche ausführlichen Tourenbeschreibungen Konfliktgebiete erfasst und rund 500 Rou- und hilfreichen Tipps. In den vorhandenen Karten sind alle Wald-Wild-Schontenempfehlungen für den gesamten bayerischen Alpenraum sowie den Baye- gebiete und andere Schutzgebiete einrischen Wald erarbeitet. Diese naturvergezeichnet. Alle Wintertouren mit dem träglichen Routen sind unter DAV-Gütesiegel entsprechen den dem Kampagne-Motto Vorgaben für naturverträgliche Vor „Natürlich auf Tour“ Touren. speziell ausgeschildert. Sie führen an besonWeitere Routenempfehlunders sensiblen Lebensgen werden laufend erarbeiräumen der Tiere tet, so etwa auch für den vorbei, die als „Waldaktuell in die Schlagzeilen Wild-Schongebiete“ geratenen Grünten mit seinen gekennzeichnet sind. umstrittenen BergbahnprojekNatürlich auf Tour-Logo. Die mittlerweile 230 austierungen (Stichwort „Over© DAV gewiesenen Schongebiete tourism“). Eine Ausschilderung auf den erarbeiteten Routen zu umfahfür die Wintertourengeher erfolgt im ren, ist eine Empfehlung, deren EinhalRahmen von Exkursionen vor Ort und im tung auf Freiwilligkeit basiert. Winter (sog. Aktionstage der Kampagne „Natürlich auf Tour”). Exkursionstermin Die Wintertourenempfehlungen für für 2020 ist Mitte Februar, hier wird sich 180 Tourenberge in den Regionen Alldas neue NUK-Team unserer Sektion gäuer Alpen, Ammergebirge, Berchebenfalls beteiligen. tesgadener Alpen, Chiemgauer Alpen, Estergebirge und Kocheler Berge, KarAber auch in den Sommermonaten gibt wendel, Kleinwalsertal, Mangfallgebirge, es schützenswerte Bereiche: Wettersteingebirge und Bayerischer Wald finden sich auf der DAV-Webseite Natur und Klettern unter: https://www.alpenverein.de/Natur/ Naturvertraeglicher-Bergsport/Natuerlich- Nicht nur in Kletterhallen und -zentren, auf-Tour/Tourengebiete/. Zudem finden auch an Naturfelsen erfreut sich das sich im Tourenportal der Alpenvereine Klettern großer Beliebtheit. In DeutschAlpenvereinaktiv.com zahlreiche Skiland stehen über 4.000 Wände und

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Türme zum Klettern in der Natur zur Verfügung. Aber viele Felsen gerade im Mittelgebirge sind Rückzugsgebiete für seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Daher sind Regelungen zum naturverträglichen Klettern sinnvoll und nötig. Nur dadurch kann gesichert werden, dass diese sensiblen Naturräume langfristig intakt bleiben. Der Deutsche Alpenverein setzt dabei so weit wie möglich auf freiwillige Vereinbarungen – sogenannte Kletterkonzeptionen –, die einen ausgewogenen Interessenausgleich zwischen Naturschutz und Klettersport gewährleisten. Hierzu hat der DAV das „Leitbild zum naturverträglichen Klettern in Deutschland“ entwickelt und die Kampagne „Natürlich Klettern“ mit entsprechenden Informationen zu den Konflikten am Fels und korrespondierenden Verhaltensempfehlungen zur Vermeidung erstellt. Felspflanzen sind wahre Überlebenskünstler: Sie müssen mit extremer Trockenheit und starken Temperaturschwankungen zurechtkommen. Werden sie beschädigt, brauchen sie viele Jahre, um sich wieder zu erholen. Oft sind Felspflanzen auch Relikte vergangener Zeiten und gesetzlich geschützt. Auf dem Weg zum Klettergarten und direkt am Fels findet man einige dieser Spezialisten, wie das Felsen-Hungerblümchen, den Braunstieligen Streifenfarn oder den Mauerpfeffer, Letzterer übrigens ausschließliche Futterpflanze der Larven des seltenen Apollofalters. Insbesondere zum Vogelschutz gibt es Lenkungsmaßnahmen. Denn gerade Felsbrüter fühlen sich durch die Klette-

Relikt aus der Eiszeit – das Felsen-Hungerblümchen. © DAV, Foto: Steffen Reich

tige Aufgaben beim Unterhalt der Wege. Selbst kleine Schäden können beim nächsten Unwetter schwerwiegende Folgen haben – von gravierenden Wegeschäden bis hin zu Bodenerosionen.

Kletterkonzepte: Kreuz und Pfeile kennzeichnen Kletterbereiche. © DAV, Foto: Steffen Reich

rer bedrängt, so dass sie ihre Brut unterbrechen und die Eier dadurch auskühlen. Daher sind bundesweit jährlich rund 300 Felsen während der Brutzeit von Wanderfalke, Uhu, Kolkrabe und Dohle gesperrt. Die Sperrzeiten reichen von Januar/Februar bis Juni/Juli – je nach Vogelart, örtlichen Gegebenheiten und Brutverlauf. In fast allen Klettergebieten beraten Vogelkundler und Kletterer über die notwendigen Sperrungen. Hierzu wurde schon im Jahr 1991 die „Kommission Klettern & Naturschutz“ des Deutschen Alpenvereins gebildet, und später das Webportal DAV-Felsinfo.de und das Gütesiegel für Kletterführer eingerichtet. Zudem finden sich erfolgreiche Best-Practice-Beispiele in den Regionen Nördlicher Frankenjura, Pfälzer Wald, Elbsandsteingebirge, Odenwald und Niedersachsen auf der DAV-Webseite unter: https://www.alpenverein.de/natur/ naturvertraeglicher-bergsport/kletternnaturschutz/klettern-und-vogelschutzbest-practice-beispiele_aid_29459.html Natürlich Biken Ob im Mittelgebirge oder in den Alpen, ein rücksichtsvolles Verhalten in Natur und Umwelt ist auch grundlegende Basis für die bergsportliche Betätigung mit dem Mountainbike (MTB). Denn es sollen Wege nicht beschädigt, Wildtiere und Pflanzenbewuchs ungestört bleiben und andere Wegenutzer nicht beeinträchtigt werden. Gerade im Gebirge ist die Pflege des Wegenetzes besonders anspruchsvoll. Jäger, Förster, Grundeigentümer und DAV-Sektionen erfüllen wich-

Basierend auf einem Beschluss der Mitgliederversammlung des Club Arc Alpin 2013 in Bovec/Slowenien hat der Deutsche Alpenverein hierzu „10 Tipps zum Biken“ (u. a. Fußgänger haben Vorrang, Hinterlasse keine Spuren, Rücksicht auf Tiere) zusammengestellt, verfügbar auf der DAV-Webseite unter: https://www.alpenverein.de/natur/ naturvertraeglicher-bergsport/natuerlichbiken/natuerlich-biken_aid_33483.html.

Mountainbike und Naturschutz ist kein Widerspruch. © DAV, Foto: Wolfgang Ehn

Angesichts der rasanten Zunahme des Bergradsports – auch infolge der neuartigen Aufstiegshilfen durch elektromotorunterstützte Bikes (sog. Pedelecs) – wird aktuell vom DAV eine MTB-Lenkungskonzeption im Rahmen zweier Pilotprojekte entwickelt und erprobt. Ergebnisse dieser vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Projektierung „Bergsport Mountainbike – nachhaltig in die Zukunft“ gibt es voraussichtlich noch in diesem Jahr. Aktion Schutzwaldschutz und World Cleanup Day Zu naturschutzdienlichen Maßnahmen in Schutzgebieten gehören ferner die DAV-Projektierungen „Aktion Schutzwald“ und der „World Cleanup Day“ in Klettergebieten: p Der alpine Schutzwald hält Steinschlag, Felsstürze, Muren und Lawinen von den Tallagen fern. Gleichzeitig alpenblick 1 | 2020

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Titelthema

ist er wichtig für das Trinkwasser und bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum. Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten haben Gebirgswälder widrige Wachstumsbedingungen, so dass eine sorgfältige Pflege notwendig ist. Die sogenannten neuartigen Waldschäden, bedingt durch Schadstoffbelastungen und verän-

Cleanup day teaser. © DAV

derte Klimabedingungen, belasten den Wald zusätzlich. Seit 1984 engagiert sich der Deutsche Alpenverein für diesen Schutzwald. Was mit einer bis zwei Aktionen pro Jahr begann, hat sich heute zu einem umfangreichen Programm mit bis zu 20 Aktionswochen entwickelt – von Oberstaufen im Allgäu über Bad Tölz bis nach Berchtesgaden. 2007 wurde das Projekt „Aktion Schutzwald“ mit dem Alpinen Schutzwaldpreis ausgezeichnet. An den Aktionen beteiligen sich pro Jahr insgesamt rund 130 Helferinnen und Helfer. Andere Organisationen sind hier ebenfalls aktiv, so insbeson-

„Aufbäumen!” – NUK-Team im Gunzesrieder Tal. Foto: Hanne Cornils

dere Bergwaldprojekt e.V. mit Sitz in Würzburg. Hier hat sich im letzten November unser neues NUK-Team bei einer Waldpflanzaktion im Gunzesrieder Tal beteiligt.

Nationale Schutzkategorien in Deutschland nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bzw. Bayerischem Naturschutzgesetz (BayNatSchG): p

Naturschutzgebiete Naturschutzgebiete (NSG) dienen als Kernflächen des Naturschutzes dem besonderen Schutz von Natur und Landschaft, insbesondere zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten. Naturschutzgebiete bilden zusammen mit den Nationalparken die nach Naturschutzrecht am strengsten geschützten Gebiete • Beispiele aus dem Einzugsgebiet der DAV-Sektion Augsburg: Hochmoore im Kemptener Wald, Hoher Ifen, Kissinger Heide, Aggenstein, Mindelrieder Paradies, Eistobel, Naturwaldreservat Neugeschüttwörth, Mertinger Hölle, Ammergebirge, Lechauen bei Thierhaupten, Allgäuer Hochalpen, Stadtwald Augsburg, Firnhaberauheide.

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Landschaftsschutzgebiete Landschaftsschutzgebiete (LSG) dienen, im Vergleich zum NSG, in erster Linie dem Schutz des Naturhaushalts und seiner Funktionsfähigkeit. Wichtige Schutzgüter sind neben der Pflanzen- und Tierwelt z. B. Boden, Grund- und Oberflächenwasser, Klima oder das Landschaftsbild. Auch aufgrund seiner besonderen Bedeutung für die Erholung kann ein Gebiet als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. Gegenüber dem NSG zielen LSGs auf das allgemeine Erscheinungsbild der Landschaft ab und sind oft großflächiger angelegt, Auflagen und Nutzungseinschränkungen sind hingegen geringer. Auswahl und Ausweisung der LSGs erfolgt durch die Landkreise bzw. die kreisfreien Städte. • Beispiele aus dem Einzugsgebiet der DAV-Sektion Augsburg: Lechauen, Wertachauen, Gögginger Wäldchen, Kobelwald, Wittelsbacherpark, Westliche Wälder, Wolf-

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zahnau, Elbsee, Ruinen Hohenfreyberg/Eisenberg, Schwaltenweiher, Weißensee, Grüntensee, Attlesee/Kögelweiher, Illerschleife, Faulensee, Niedersonthofener See, Großer und Kleiner Alpsee, Waldsee/Lindenberg, Eschacher Weiher, Forggensee, Hörnergruppe, Nagelfluhkette, Wertachschlucht, Illerwald/Illerauen. p

Nationalparke und Nationale Naturmonumente Ein Nationalpark ist ein Schutzgebiet, in dem sich die Natur weitgehend ungestört und möglichst ursprünglich entfalten kann. Er soll ein großflächiges Gebiet (Mindestgröße 10.000 ha = 10 × 10 km) mit besonders wertvoller Naturausstattung umfassen, das durch den Menschen wenig beeinflusst und nicht mehr Ziel einer wirtschaftlichen Nutzung ist. Zudem soll er der wissenschaftlichen Umweltbeobachtung, der naturkundlichen Bildung sowie dem Naturerlebnis der Bevölkerung dienen. Die Ausweisung erfolgt durch die Bundesländer im Benehmen mit dem Bundesumweltministerium. Als Nationale Naturmonumente können Gebiete ausgewiesen werden, die „1. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und 2. wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind.“ Im Unterschied zu Nationalparken können Nationale Naturmonumente deutlich kleinflächiger sein. • In Bayern gibt es die beiden Nationalparke Bayerischer Wald und Berchtesgaden. Schon seit langem wird ein dritter Nationalpark gefordert, so insbesondere das Gebiet des Steigerwaldes. Als erstes bayerisches Nationales Naturmonument gilt wohl bald der Donaudurchbruch bei Weltenburg (gegenwärtig sind noch bodenschutzrechtliche Erfordernisse zu klären).

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Titelthema

Die Kommission „Klettern & Naturschutz“ des Deutschen Alpenvereins hat das Thema „Müll in und um Klettergebiete“ bereits seit längerem auf der Agenda und thematisiert es auch in der Kampagne „Natürlich klettern“. Viele DAV-Sektionen beteiligen sich bereits an Aufräumaktionen im Umfeld von Klettergebieten. Nun soll eine zentrale Infoseite (s. https://www. alpenverein.de/natur/world-cleanupday-kletterer-machen-mit_aid_33986. html) über alle Termine und Destinationen informieren. Hierfür wurde der World Cleanup Day im Jahr 2019 als Anlass genommen, die ersten Aktionen in Klettergebieten zu ver-

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öffentlichen. Es gibt bereits zwei Eintragungen: „Sachsen, Nationalpark Sächsische Schweiz: Aktion Sauberes Gebirge“ und „Sachsen-Anhalt, Halle (Saale): Aktion im alten Löschteich“. Ob auf dieser Infoseite die DAV-Sektion Augsburg auch einmal erscheinen wird? Unser NUK-Team hat sich zumindest im Augsburger Stadtgebiet schon engagiert, so bei Müllsammelaktionen zusammen mit den Partnerorganisationen Greenpeace Augsburg und Forum Plastikfreies Augsburg. Und auch bei unseren „Besonderen Touren“ (d. h. NATour, UMWELTour, KULTour) war der „Drecksack“ bereits erfolgreich im Einsatz.

Naturparke Naturparke sind großflächige Gebiete von mindestens 20.000 ha, die in weiten Teilen bereits als Landschaftsoder Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Sie dienen der umweltverträglichen Erholung, dem natur- und umweltverträglichen Tourismus und einer dauerhaft natur- und umweltverträglichen Landnutzung. Zugrundeliegende Idee ist Schutz durch Nutzung. Im Gegensatz zu Nationalparken werden Naturparke geplant, gegliedert, erschlossen und weiterentwickelt. Ein Naturpark wird i. d. R. vom Landkreis oder der Kommune initiiert. Die Ausweisung erfolgt in Bayern durch das Umweltministerium. • Beispiele aus dem Einzugsgebiet der DAV-Sektion Augsburg: Augsburg-Westliche Wälder, Nagelfluhkette, Ammergauer Alpen. Naturdenkmäler Ein Naturdenkmal ist ein unter Naturschutz stehendes Landschaftselement. Damit sollen bestimmte Erscheinungsformen der Natur, wie Felsformationen oder Quellen, Einzelbäume oder Alleen, aus ökologischen, wissenschaftlichen, geschichtlichen oder heimatkundlichen Gründen unter Schutz gestellt werden. Die Ausweisung erfolgt durch Rechtsverordnung. Pflege und Betreuung der einzelnen Objekte sowie die mögliche Erstellung von Pflegeplänen liegt in der Zuständigkeit der Unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern oder kreisfreien Städten. • Ein Beispiel in Augsburg ist die Platane am Alten Rathaus Göggingen. Geschützte Landschaftsbestandteile Als geschützte Landschaftsbestandteile werden Teile der Kulturlandschaft ausgewiesen, die zwar von besonderer Bedeutung sind, jedoch nicht die strengen Kriterien von Naturdenkmälern erfüllen. Typische Beispiele sind Baumgruppen, Hecken, Feldgehölze, Moorflächen oder Streuwiesen.

Wer Interesse hat, sich bei solchen Gemeinschaftsaktionen zu beteiligen, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen! Mit bergsportlichen und gleichsam naturverbundenen Grüßen Ihr/Euer DAV-Naturschutzreferent Jochen Cantner & NUK-Team Vorstand/Beisitzer Natur, Umwelt, Kultur jochen.cantner@ dav-augsburg.de

• In Augsburg sind dies beispielsweise die Wellenburger Allee mit ihren Einzelbäumen, das Kurhaustheater in Göggingen mit seiner Parkanlage oder der Altstadtring mit seinen Bäumen und Sträuchern. p

Biosphärenreservate In Biosphärenreservaten sollen durch Erhalt und Förderung traditioneller, extensiver Landnutzungsformen sowie durch Entwicklung und Erprobung neuer, besonders schonender Wirtschaftsweisen großräumig charakteristische Landschaften gesichert werden. Es geht dabei in erster Linie um den Schutz der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften, nicht um Natur- oder Landschaftsschutz. Ausweisende Behörde ist in Bayern das Bayerische Umweltministerium. • In Bayern gibt es die beiden Biosphärenreservate Berchtesgadener Land und Rhön.

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Gesetzlich geschützte Biotope Bestimmte Teile von Natur und Landschaft, die eine besondere Bedeutung als „Biotope“ haben (d. h. Lebensräume einer Lebensgemeinschaft, so etwa Quell-, Bach- und Flusslandschaften, Wälder, Heide-, Rasen- und Wiesengebiete), sind gesetzlich geschützt. • Im Augsburger Stadtraum existiert eine Vielzahl kleiner Biotope. Gerade im stark versiegelten Innenstadtbereich sowie in der ausgeräumten Feldflur haben diese kleinräumigen Strukturen eine wichtige Funktion als Lebensräume.

Weitere Informationen finden sich auf den Web-Seiten des Bayerischen Umweltministeriums (BStMUV) und des Landesamtes für Umweltschutz (LfU) unter https://www.stmuv.bayern. de/ themen/naturschutz/schutzgebiete/schutzgebiete.htm bzw. https://www.lfu.bayern.de/ natur/schutzgebiete/schutzgebietslisten/index.htm.

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Aus dem Vorstand

Natur, Umwelt, Klima Quo vadis, DAV? von Thomas John

Spätestens seit Greta Thunberg und den Demos von „Fridays for Future“ versuche ich, dem im Leitbild des DAV dick unterstrichenen Naturschutz nicht nur privat, sondern auch in unserem Verein mehr Geltung zu verschaffen. „Fridays for Future“ haben in mir einen Prozess angestoßen, nach einem NurVerständnis-Haben und Es-Selbstverständlich-Gut-Finden in eine aktive Rolle zu schlüpfen. Der Vorwurf, wir verspielen die Zukunft der heutigen Jugend durch unser Nichtstun aufgrund unserer Bequemlichkeit, ist nur schwer auszuhalten. Wir wissen es seit 50 Jahren 1968 wurde der Club of Rome gegründet, 1972 das Buch „Die Grenzen des Wachstums“ veröffentlicht. Darin heißt es: „Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“ 30 Millionen Mal wurde das Buch verkauft. Im Alltag hatte es keine Konsequenzen.

1988 wurde der Weltklimarat IPCC als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen, um für politische Entscheidungsträger den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zusammenzufassen mit dem Ziel, Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten, ohne dabei Handlungsempfehlungen zu geben. Die Dramatik der jährlichen Berichte nahm zu – die politischen Reaktionen darauf blieben überschaubar. 2015 haben sich auf der Pariser Klimakonferenz 195 Staaten dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern. Ziel ist es, die Erderwärmung auf unter zwei, möglichst sogar unter 1,5 Grad Celsius zu beschränken. Vier Jahre später hat zumindest Deutschland ein Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht, wenig ambitioniert, aber immerhin. 2019: So richtig wach wurden die Menschen erst mit dem Auftreten von Fridays for Future. Selbst wenn nur ein kleiner Teil der Jugend protestiert, die Anklage, dass wir heute ihre Zukunft verspielen, sitzt. Nach fast 50 Jahren und einem „Fünf-Nach-Zwölf“ scheint es ein gewisses Erwachen zu geben – auch wenn es immer noch viel zu viele Ignoranten in Politik und Wirtschaft samt hilfloser Bequemlichkeit bei uns allen gibt. Naturschutz ist Schutz der Lebensgrundlagen In vielen Fällen wurde und wird beim Naturschutz unglücklich argumentiert.

Allein das Wort „Naturschutz“ impliziert, dass der Schutz der Natur um ihrer selbst willen betrieben werden soll. Das wurde und wird durch viele sicher gute Aktionen von Naturschützern auch befördert, wenn es sich z. B. um den Biber, die Fledermaus oder eine seltene Pflanzenart handelt. Damit wird jedoch vernachlässigt, dass Natur- und Umweltschutz vor allem im Zusammenhang mit dem Klima nur Mittel zum Zweck ist. Die Natur braucht nicht per se geschützt zu werden, sie hat viele Katastrophen überstanden, Eiszeiten, Warmzeiten und Meteoriteneinschläge. Heute geht es um das friedliche Weiterleben der Menschheit, die Zukunft unserer Jugend – und dazu gilt es, unsere menschlichen Lebensgrundlagen, eben die Natur, zu schützen. Es ist eine Frage der Argumentationskette. Was geht uns das an? Zunächst gilt es festzuhalten, dass der DAV beides ist, Bergsportverband und Naturschutzverband. Das Leitbild des DAV von 2012 beschreibt das sinnvolle und notwendige Zusammenspiel der scheinbaren Gegensätze „Bergsport“ und „Naturschutz“ aus Respekt und Verantwortung gegenüber Mensch und Natur. Unsere Freiheit hat Grenzen. Die DAV-Hauptversammlung Ende Oktober 2019 stand sehr stark unter dem Eindruck des Klimawandels und kam nach einer intensiven Diskussion

Aktionsradius: Berge vor der Haustüre? Berge der Zentral- und Westalpen? Berge der Welt?

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Alle Fotos: Thomas John

Aus dem Vorstand

Umsteigen auf andere Verkehrsmittel, wo möglich: vom Flugzeug auf den Fernzug, vom PKW auf Nahverkehr und Reisebus

zu drei Ergebnissen. Zunächst wurde eine Resolution verabschiedet, die sich an die Politik richtet, konsequent, mutig und sozialverträglich eine nationale Klimapolitik zu betreiben, die der Klimakrise als existentieller globaler Gefährdung entschieden entgegenwirkt. „Die Zeit des Zauderns ist vorbei, wir müssen handeln. Jetzt!“, heißt es da. Um glaubwürdig zu sein und mit einem eigenen Beitrag ein Zeichen zu setzen, wurde mit sehr großer Mehrheit auch eine Selbstverpflichtung beschlossen, in der alle Gliederungen des DAV aufgefordert werden, „in den Handlungsfeldern Emissionserhebung, Emissionsbereich Infrastruktur und Emissionsbereich Mobilität Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Emissionen deutlich zu senken.“ Und zuletzt hat sich die Hauptversammlung für die Einführung eines Klimabeitrags für alle Mitglieder ausgesprochen, der ab 2021 zweckgebunden eingesetzt werden soll. Leitbild und Ergebnisse der Hauptversammlung sind auf der Homepage des DAV-Bundesverbandes zu finden. Und wir, die Sektion Augsburg? Natur- und Umweltschutz stehen ganz oben auf unserer Agenda. Im Herbst 2019 haben wir für die Sektion Leitlinien erstellt und mit den Abteilungen zusammen beschlossen, um damit eine Basis für unser weiteres Handeln zu bekom-

men. Diese Leitlinien können auf unserer Homepage nachgelesen werden.

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Anfang November 2019 saßen Vorstand und Abteilungsleiter sowie Referenten zusammen, um in einem eintägigen Workshop gemeinsam zu überlegen, was wir innerhalb unseres Vereins umsetzen können. Der Workshop wurde dabei nicht als singuläres Ereignis verstanden, sondern als Einstieg in einen Prozess.

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Wir haben im Workshop drei Bereiche bearbeitet, nämlich unsere Naturschutzmöglichkeiten beim Mobilitätsverhalten, bei unserer Infrastruktur und bei unserem Auftreten in den Bergen selbst. Dabei wurden von den Teilnehmern*innen folgende Themen als besonders interessant herausgestellt, auf die wir in den nächsten Ausgaben des alpenblick im Einzelnen eingehen wollen. Mobilität Einrichtung einer Mitfahrzentrale für Bergbegeisterte p Kooperation mit Augsburger Busunternehmer in Sachen Bergsteigerbus (jeden Samstag in die Berge …) p Empfehlung, mit Autos spritsparend zu fahren (freiwillig Tempo 120 auf Autobahnen) p

Infrastruktur p Neues Energiekonzept für die OttoMayr-Hütte

Fahrradkonzept für die Kletterhalle in Zusammenarbeit mit der Stadt Augsburg Herstellung des Magazins alpenblick unter Öko-Gesichtspunkten

Verhalten in den Bergen p Natur-, Umwelt- und Kulturbildung als Bestandteil von Kursen und Touren p Fortsetzung der Natur-, Umwelt- und Kulturfahrten, die von uns als konkretes Informationsangebot an die Sektion gesehen werden p Entwicklung eines Öko-Tourensiegels, mit dem ökologisch besonders wertvolle Kurs- und Tourenangebote gekennzeichnet werden können Das sind erste Schritte, Projekte, die ausgearbeitet und umgesetzt werden sollen, das ist der Anfang. Klimakompensation als Retter in der Not? Als weiteres „Standbein“ für effizienten Umweltschutz finde ich persönlich eine Klimakompensation sehr interessant. Eine Kompensation, besser noch Überkompensation könnte nachprüfbar dafür sorgen, dass für jede von uns für den Bergsport ausgestoßene Tonne CO2 an anderer Stelle mindestens diese Tonne eingespart wird. Das würde Geld kosten, das uns die Fahrt in die Berge wert sein sollte, Geld, das dann z. B. in Photovoltaik oder eine andere Form von regenerativer alpenblick 1 | 2020

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Aus dem Vorstand

Kompensieren, wo nötig

„Und“-Prinzip: Sparen und Kompensieren

Energiegewinnung investiert werden könnte. Nicht irgendwo, sondern hier, vor Ort, in den Bergen oder jedenfalls in Deutschland. CO2 sparen in der Intensität, die je nach Bergsportaktivität möglich ist, und in dem Maß kompensieren, wie es nötig ist: Dieses Konzept gilt es auszuloten. „Und“ statt „Entweder – Oder“ Bei allem, was wir tun, darf der Kern des Alpenvereins nicht ignoriert werden. Wir sind zuallererst Bergsportverein, auch wenn der Naturschutz gleichrangig in unserer Satzung steht. Daher sind wir gefordert, Lösungen zu finden, die die Natur schützen, die die Freude am Bergsport jedoch nicht kaputt machen. Es geht nicht um ein „Entweder – Oder“, sondern um ein sinnvolles „Und“. Damit verbieten sich die ganz einfachen Lösungen, nämlich nicht mehr zu fliegen, nicht mehr Auto zu fahren – die ganzen „Nicht-mehrLösungen“. Auch wenn wir Alpenverein heißen, sind wir nicht nur ein Alpen-Verein. Das Leitbild des DAV von 2012 sieht den Verein nach wie vor in den Bergen der Welt zuhause. Somit brauchen wir Lösungen, die Wirkung zeigen, aber sicher keine rigorosen Vorschriften. Ein dogmatisches Herangehen an das Thema könnte dem Verein substanziell schaden.

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Ausblick Um eine CO2-Neutralität bis zum Jahr 2050 zu erreichen, müsste alle zehn Jahre der Ausstoß von Treibhausgasen in etwa halbiert werden. Das bedeutet eine jährliche Reduzierung um ca. sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Individuen können wir das nicht leisten, hier sind Politik und Wirtschaft gefordert – mit Rahmenbedingungen, technologischem Fortschritt und einem bislang schmerzhaft vermissten echten Wollen.

Das heißt aber nicht, dass wir uns privat und als DAV zurücklehnen dürfen. Wir können selbst mit unserem persönlichen Verhalten mithelfen. Ganz ehrlich, wenn wir von den notwendigen sieben Prozent jährlich zwei in jedem Bereich unseres Lebens schultern, wäre viel erreicht. Die Workshop-Ergebnisse können dafür Richtschnur sein. Dann können wir unseren Bergsport weiterleben und das mit gutem Gewissen. Weitere Infos von Thomas John: thomas.john@dav-augsburg.de

Willkommen im Team: Amt des Schriftführers Referent*in für die Otto-Mayr-Hütte Wir suchen Personen, die mit Spaß an einer ehrenamtlichen Aufgabe und Verbundenheit zum Verein ihre Kompetenz und etwas Zeit einbringen wollen. Als Schriftführer*in im Vorstand kümmern Sie sich zusammen mit der Geschäftsstelle um die interne und externe Kommunikation, die Koordination und Organisation von Veranstaltungen und haben Redaktionsverantwortung für die Sektionsmedien. Medienerfahrung, Organisationstalent und Freude im Umgang mit anderen Menschen setzen wir voraus: Als Hüttenreferent*in unserer wunderschönen Otto-Mayr-Hütte arbeiten Sie eng mit dem Vorstandsressort Infrastruktur und vor allem mit den Pächter*innen zusammen. Sie kümmern sich um Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen von Hütte und Wegenetz, organisieren das Helferteam und fühlen sich den Tannheimer Bergen verbunden. Bau-/handwerkliches Verständnis und die Bereitschaft, auch mal mit anzupacken, setzen wir voraus. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: • Thomas John (1. Vorsitzender), thomas.john@dav-augsburg.de, 0172 / 8 65 38 45 • Jakob Lohmann (2. Vorsitzender), jakob.lohmann@dav-augsburg.de

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Aus dem LLZ

Wie kommen die „bunten Steine“ an die Wand? Ein Interview mit den Routenbauern Michael Ullrich und Christian Eberle von Johanna Klein und Florian Schön Was ist das Wichtigste in einer Kletterhalle? – Natürlich, das sind die Kletterrouten und Boulder! Bei diesem Thema sind die Erwartungen unserer Besucher besonders hoch. Die Klettertouren sollen vielseitig und abwechslungsreich sein, alle Schwierigkeitsgrade abdecken und regelmäßig neu „geschraubt“ werden. Doch kaum jemand weiß, was hinter dem Routenbau alles steckt und welcher Aufwand damit verbunden ist. Um euch hier einen Einblick zu geben, haben wir (Jojo und Flo), die aktuellen Bundesfreiwilligen im DAV-Kletterzentrum, zwei Protagonisten dazu interviewt. Zum einen Michael Ullrich, der als Routenbauer sowohl im Leistungsals auch im Breitensport aktiv ist. Zum anderen Christian Eberle, der gemeinsam mit der Betriebsführung für die Planung und Durchführung des Routenbaus verantwortlich ist. Ein paar Fakten vorab: Momentan sind in unserer Kletterhalle ca. 350 Routen geschraubt. Diese werden im Schnitt 3-mal jährlich umgeschraubt. Rein rechnerisch ergibt das stolze 1.000 Routen pro Jahr und pro Woche ca. 20 neue Touren. Diese Zahlen betreffen alle Bereiche unserer Halle, also Neubau und Altbau, Indoor und Outdoor. Auch wenn es auf den Christian Eberle. Foto: Johanna Klein

ersten Blick einen anderen Anschein hat, sind die allermeisten Touren im durchaus gemäßigten Schwierigkeitsbereich (vom 3. bis zum 7. Grad), ca. 30 Prozent entfallen auf den Leistungssport. Die Boulderbereiche werden im 2-WochenRhythmus umgeschraubt, im Winter sogar wöchentlich. Doch nun zum angekündigten Interview: Seit wann baut ihr eigentlich überhaupt die Routen und was war der Auslöser, der euch zum Schrauben gebracht hat? Michi: Ich dachte mir schon immer, dass es doch cool sein muss, die Griffe einmal selbst an die Wand zu schrauben und eine Route zu entwerfen. 2009 war es dann so weit. Allerdings zu Beginn ziemlich selten, also ca. alle halbe Jahr einmal. Mittlerweile setzt mich Chris nun alle zwei bis drei Wochen zum Schrauben im „Breitensportbereich“ ein. Außerdem beauftragt mich der Landesverband regelmäßig für den Bau von Trainingsrouten für den Bayernkader. Chris: Ich habe mit Bouldern und Routenbau zeitgleich 2011 angefangen. Bouldern war cool, also habe ich das Schrauben auch einfach mal ausprobiert. Und siehe da: Macht auch Spaß! Meine Hauptaufgabe hier hat allerdings gar nicht einmal

Michael Ullrich. Foto: Florian Schön

so viel mit dem eigentlichen Schrauben zu tun, sondern eher mit dem „Dahinter“. Das klingt ja so, als bräuchte man dafür gar keine Ausbildung, sondern einfach ein paar Versuche und eine Halle, in der man schrauben darf. Oder gibt es doch eine Ausbildung? Chris: Ja, mittlerweile gibt es DAV-Ausbildungen zum Routenbauer für Breitenund Wettkampfsport, die von den meisten Kletterhallen vorausgesetzt werden. Infos finden Interessenten im Ausbildungsprogramm unter „Routenbauer Breitensport“. Das bedeutet aber, dass ihr euch euer Können noch selbst beigebracht habt. Michi, wie kommst du zum Beispiel auf die Idee, die Route oder den Boulder genau so zu schrauben, wie sie/er dann ist? Und wie schaffst du es, dass der von Chris vorgegebene Schwierigkeitsgrad am Ende auch rauskommt? Michi: Natürlich profitiere ich sehr stark davon, dass ich schon sehr lange und mittlerweile im oberen Schwierigkeitsbereich klettere und bouldere und dementsprechend einen großen Bewegungsschatz mitbringe. Im Endeffekt fange ich aber einfach an, lasse mich treiben und schaue, wohin die Reise geht. Allerdings wird mir schon viel dadurch vorgegeben, welches Griffset alpenblick 1 | 2020

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Aus dem LLZ

ich bekomme und in welchem Sektor ich schrauben soll. Trotzdem passiert es selbst mir noch oft genug, dass ich beim anschließenden Probeklettern die Route nicht so geil finde und sie gar nicht zum vorgegebenen Schwierigkeitsgrad passt. Das ist also immer auch ein bisschen Glückssache. Ein ganz wichtiger Bestandteil ist deswegen unsere Routendatenbank und dass sie auch genutzt wird, denn so bekommen wir ein qualifiziertes Feedback der Kletterer darüber, ob die Routen, die wir schrauben, dem angezeigten Schwierigkeitsgrad entsprechen und wie sie beim Hallenpublikum ankommen. Chris, du bist ja eher für alles, was „drumherum“ passiert, zuständig. Kannst du uns ungefähr sagen, wie viel ein Griff, beziehungsweise eine Route kostet? Chris: Also, erstmal hängt das ganz stark davon ab, ob wir eine Breitensportroute betrachten oder eine Leistungssportroute. Im Breitensport ist das noch relativ gemäßigt, hier kosten die Griffe für eine Route etwa 300 €. Dazu kommt der Routenbau mit 30 bis 50 € pro Tour. Leistungssportrouten sind deutlich teurer, da allein der Schrauber schon einen höheren Tagessatz hat. Das Griffset bewegt sich aufgrund der Größe und teilweise auch besonderen Ausführung, wie Dual Texture oder Ähnliches, oft in einem 4-stelligen Euro-Bereich für eine einzige Route. Eine „Finaltour“ der deutschen Meisterschaft kann dann schon mal über 10.000 € kosten. Nach oben ist also alles offen. Unsere Volumen kosten pro Stück etwa 100 € aufwärts, werden allerdings nicht jedes Mal neu gesetzt und außerdem von Breitensportrouten mitbenutzt. Grundsätzlich werden die Leistungssportrouten in enger Zusammenarbeit mit dem Bergsportfachverband Bayern sowie dem Bundesverband organisiert und finanziert und unterliegen auch einem anderen Umschraubrhythmus. Da ist in einer Route ein ganz schöner Batzen Geld verbaut! Wie viele Griffe besitzt unsere Halle denn eigentlich? Da kommt ja vermutlich eine nicht unerhebliche Summe zusammen, oder?

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Chris: Ja, allerdings. Grob überschlagen besitzen wir im Moment 25.000 Griffe mit einem Gesamtwert von gut 250.000 €. Hierzu zählen wir alle Griffe in Boulderwänden, Kletterwänden sowie die unbenutzten im Griffelager. Es sind dennoch nie genug … Das sind ja alles wirklich beachtliche Summen. Michi, bei dieser Anzahl an Griffen denke ich mal, dass sie auch aus einem guten Material sind und von guten Herstellern. Wieso kommt es bisweilen trotzdem vor, dass sich Griffe beim Klettern drehen? Michi: Das liegt nicht an der Qualität der Griffe, sondern einfach an den Temperaturunterschieden, denen die jeweiligen Griffe ausgesetzt werden. Teilweise reichen hier schon ungefähr fünf Grad aus, egal, wie fest der Routenbauer die Griffe angezogen hat. Aus diesem Grund spaxen wir im Außenbereich aber auch alle Griffe. Ok. Dann hoffen wir mal, dass euch auf der Bühne nie die Spax-Schrauben ausgehen. Nun noch ein paar Fragen zur Pflege des Materials: Was müsst ihr nach, beziehungsweise vor jedem Schrauben tun und wie haltet ihr die Griffe sauber? Chris: Die Arbeit fängt mit der Überlegung an, welche Linien neu geschraubt werden sollen. Dies hängt stark davon ab, welche Routen die ältesten sind. Diese Info beziehen wir aus unserer Routendatenbank. Daraufhin schraubt ein Mitarbeiter am Vortag aus den besprochenen Linien alle Touren heraus. Danach werden die Griffe gewaschen und dann nach Farbe, Hersteller und Form sortiert und vor Eintreffen des Routenbauers wieder sortiert und vorbereitet. Das Waschen der Griffe besteht aus mehreren Vorgängen. Zuerst werden die Griffe per Hochdruckreiniger vom Chalk befreit. Die dann chalkfreien Griffe werden anschließend in eine biologisch abbaubare Lauge gelegt und gleichzeitig mit Ultraschall von Dreck und Schuhabrieb gereinigt. Danach muss die Lauge wieder mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Der gesamte Waschvorgang dauert je nach Anzahl der Griffe ca. 45 Minuten pro Route.

Wir wussten gar nicht, dass das so ein Aufwand zwischen jedem Routenbauvorgang ist! Aber um gleich beim eigentlichen Schraubvorgang zu bleiben: Wie müsst ihr euch währenddessen absichern, gibt es eine besondere PSA (persönliche Schutzausrüstung) und was kostet diese? Michi: Für jeden, der die Hebebühne fährt, gibt es eine ausführliche Einweisung. Die Sicherheitsstandards im Hubsteiger sind Helm, Gehörschutz und Gurt, mit dem man sich an einem vorgeschriebenen Fixpunkt sichern muss. Beim Schrauben aus dem Seil wird grundsätzlich mit einer Lifeline gearbeitet. Also ein zweites Sicherungsseil, das nur im Notfall belastet wird. Dazu gilt allgemein: Am Boden muss großzügig abgesperrt werden, zum Schutz der Kletterer vor eventuell herunterfallenden Gegenständen. Das Routenbauen ist also gar nicht so einfach, wie man vielleicht denken mag. Nun noch zwei Fragen zum Schluss: Gibt es einen Unterschied zwischen Routen oder Bouldern draußen und drinnen und was muss man beachten, wenn man einen Wettkampfboulder beziehungsweise eine Wettkampfroute schraubt? Michi: Der wesentliche Unterschied ist, dass es Griffe gibt, die aufgrund ihres Materials und/oder Farbe nicht im Außenbereich oder an einer Stelle mit UV-Exposition geschraubt werden dürfen. Außerdem, wie vorher schon angesprochen, verbauen wir draußen einen Verdrehschutz. Bei Wettkampfbouldern und -routen wird natürlich ein ganz anderer Aufwand betrieben. Idealerweise ist die Route exakt so schwer, dass es nur ein einziger Athlet schaff t, die Tour komplett durchzusteigen. Schließlich muss ja der beste Kletterer ermittelt werden und auch den Zuschauern soll etwas geboten werden, natürlich unter Einhaltung des Reglements. Euch beiden vielen Dank für das Interview und bis bald mal wieder hier im DAV-Kletterzentrum.

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Aus dem LLZ

Die Routendatenbank des LLZ von Birgit und Richard Gebhard „Das ist doch nie und nimmer eine 7+!“ – Schon einmal diese Diskussion geführt? Na klar! Das Bewerten von Schwierigkeitsgraden gehört zum Klettern genauso wie das Kaffeetrinken! Dank der neuen Routendatenbank hat eure persönliche Einschätzung und Klettererfahrung nun direkt Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad und die Qualität des Routenangebots im LLZ. VR-Grad: In der Regel wird vom Routenbauer ein Schwierigkeitsgrad vorgeschlagen und die Kletterer, welche die Route bewältigt haben, bestätigen diesen oder schlagen eine andere Bewertung vor. Nach diesem bewährten Prinzip funktioniert das neue System. Der VR-Grad entspricht dem Vorschlag des Routenbauers und danach zählt jede eurer Bewertungen.

Alle Fotos: DAV-Archiv

Der C-Grade: Der Community-Grade gibt den ermittelten Grad aus allen Bewertungen wieder. Innerhalb der Routendatenbank erfolgt die Berechnung und Anzeige des C-Grades in Echtzeit. Je mehr Kletterer sich zur Bewertung äußern, desto verlässlicher ist der Grad.

Novum – Elektronische Routendisplays: Als erste und bisher einzige Kletterhalle weltweit setzt das LLZ elektronische Routendisplays mit einer direkten Schnittstelle zur Routendatenbank ein. Dadurch wird ermöglicht, dass eure Bewertungen nach ca. 15 Minuten auf den Anzeigen erscheinen. Anhand der Anzahl der Sterne und Bewertungen erkennt ihr dann auch sofort die Meinung der Community zur Qualität der Route.

Das elektronische Routendisplay ermöglicht unmittelbares Feedback.

Android-App verfügbar. Ihr könnt nun also superschnell am Handy bewerten, kommentieren und habt eure Projekte sowie die Tickliste immer dabei.

Routenqualität: Durch eure Resonanz kann die Kletterhalle den Schraubstil immer besser auf eure Wünsche anpassen. Weite Züge, Route hopp oder top? Ab jetzt gebt ihr eurer Kletterhalle einfach und schnell eine klare Rückmeldung.

Ausblick: Dank eurer vielen Rückmeldungen entwickelt sich die Routendatenbank Routes-Manager© stetig weiter. So steht neben vielen weiteren Features natürlich noch ein Übersichtsplan der einzelnen Sektoren auf der Roadmap.

Tickliste: Du willst dein Kletterniveau im Blick haben und dein Training optimieren? Erfasse dazu alles in der Tickliste. Diese bietet umfangreiche Statistiken und Auswertungen anhand eines Diagramms.

Statement aus dem LLZ Der Einsatz der neuen Routendatenbank bringt für uns im Betrieb ganz wesentliche Vorteile. Über das „Backend“ haben wir einen schnellen und sehr gut aufbereiteten Überblick über alle Eckdaten, die wir für den regelmäßigen Routenbau benötigen: Welche Routen sind am ältesten oder eventuell besonders schlecht bewertet? Passt die aktuelle Verteilung der Schwierigkeiten in allen Bereichen? Genauso ist die Pflege der Datenbank und damit auch der Informationsfluss bis hin zu den Routenschildern in der Wand wesentlich schneller und komfortabler zu erledigen. Der mit Abstand größte „Gewinn“ für uns ist aber die nun mögliche Interaktion mit unseren Kletterern! Jeder Benutzer kann sein Feedback zu Qualität und Schwierigkeit der Routen einfach und vor allem unmittelbar mit uns und der gesamten „KlettererGemeinschaft“ in der Halle teilen und hat damit auch Einfluss auf die Bewertung der Routen und den zukünftigen Routenbau!

Android App: Nachdem man die Routen am besten direkt nach dem Klettern bewertet, ist seit neuestem auch eine

(Ferdinand Triller, Geschäftsleitung LLZ)

Nähere Infos: Routendatenbank: www.llz-a.de und Android-App: www.routes-manager.de/app Das alles bietet die neue Routendatenbank.

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Aus dem LLZ

Wir sind die neuen Bufdis! von Johanna Klein und Florian Schön Servus! Wir sind vom 1. September 2019 bis 31. August 2020 die neuen Bundesfreiwilligendienstler der Kletterhalle. Oft werden wir auch „Bufdis“ oder „BFD-ler“ genannt bzw. wir nennen uns selbst so. Unsere Aufgaben? Eine der Hauptaufgaben der „Bufdis“ ist es, Klettertrainings und Kurse für Kinder und Jugendliche durchzuführen. Darüber hinaus pflegen wir unter anderem die Website, die Instagram- und die Facebook-Seite. Diese solltet ihr

übrigens dringend alle abonnieren! Auf Instagram findet ihr uns unter: dav_kletterzentrum_augsburg und auf Facebook unter: DAV Kletterzentrum Augsburg. Neben vielen anderen kleinen Aufgaben dürfen wir auch ca. einmal pro Woche im Routen- und Boulderbau aktiv werden. Und bei bevorstehenden Events sind wir immer auch Teil des Organisationsteams und unterstützen, wo wir können. Im Rahmen unseres „Dienstes“ absolvieren wir zudem eine Trainer C Ausbildung! Das hier Gelernte können wir dann in unseren regelmäßigen Trainings und anderen Kursen anwenden. Da unser Einsatzort im DAV-Kletterzentrum Augsburg keine gewöhnliche Kletterhalle ist, sondern das Bayerische Landesleistungszentrum, verläuft keine Woche wie die andere und wir können somit vielfältige Erfahrungen sammeln!

Hi, ich bin Jojo. Ich bin 16 Jahre alt und wohne in der Nähe von Starnberg. Ich habe gerade die Realschule abgeschlossen und leiste jetzt für ein Jahr Bundesfreiwilligendienst hier in der Kletterhalle.

Ich bin Flo. Wenn ihr oft in der Halle seid, solltet ihr mich eigentlich kennen, da ich vor meiner BufdiZeit schon einige Klettertrainings durchgeführt und die Geocaching Angebote angeleitet habe.

Das Bufdi-Jahr hier im Landesleistungszentrum bietet mir die besondere Möglichkeit einer dualen Karriere, denn ich kann die Hälfte meiner Arbeitszeit für mein Klettertraining nutzen.

Auch in den vergangenen Jahren war ich nahezu täglich in der Kletterhalle. Es wurden schon Wetten abgeschlossen, ob es möglich ist, dass man Klettern geht ohne mich zu treffen.

Momentan bin ich im Landeskader Bayern und verfolge das Ziel, mich für den Nationalkader zu qualifizieren, um bei internationalen Wettkämpfen starten zu dürfen.

Was kann ich euch noch über mich erzählen? Ich bin 18 Jahre alt, lebe auch diese 18 Jahre schon in Augsburg und außer Klettern interessiert mich alles, was mit Computer, Hard- und Software zu tun hat. Im Winter geht’s für mich auf Holzbrettern den Berg rauf und runter.

Bevor ich im März 2017 das Klettern für mich entdeckt habe, habe ich fünf Jahre im Leistungszentrum München geturnt, davon war ich vier Jahre Mitglied im Landeskader Bayern und zwei Jahre im Nationalkader des Deutschen Turnerbundes.

Nach meiner regulären Arbeitszeit in der Kletterhalle leite ich am Dienstag immer noch eine Jugendgruppe der JDAV-Sektion Augsburg. Hier bin ich auch im Jugendausschuss, meine To-Do-Liste besteht also immer aus Sachen für die JDAV oder die Kletterhalle!

Ich liebe das Klettern, weil ich dort meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Außerdem kann ich einfach mal abschalten und mich nur aufs Klettern konzentrieren.

2014 bin ich zum Klettern gekommen, als ich das Wahlfach „Sportkletten“ an meiner Schule entdeckt habe. Zeitgleich habe ich einen Platz in der JDAV-Gruppe „Wolpertinger” bei Ferdl und Ingrid bekommen. Von diesem Zeitpunkt an war es um mich geschehen!

Fotos: Lars Pick

Doch nun zu uns:

Wenn ihr euch für den Bundesfreiwilligendienst interessiert, schaut doch mal auf BSJ.org oder Bundesfreiwilligendienst.de vorbei! Ab August oder September sind unsere Plätze wieder frei und ihr könnt in unsere Fußstapfen treten. Doch bewerbt euch frühzeitig, die Nachfrage ist sehr groß!

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Natur / Umwelt / Kultur

NUK-Theorie- und Themenabende Natur / Umwelt / Kultur

Natur- und Umweltschutzthemen haben Hochkonjunktur – gerade auch für den Deutschen Alpenverein und unsere Sektion Augsburg. Hauptthema ist wohl die Klimaproblematik, welche – von der „Fridays for Future“-Bewegung massiv befördert – in all ihren Facetten die Schlagzeilen beherrscht und erst jüngst den DAV-Bundesverband im Konsens mit den Sektionen zur Verabschiedung einer Klimaresolution bewogen hat. Daneben sind viele andere Problemthemen von Interesse und Wichtigkeit. Man denke an den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt in ihren verschiedenen Lebensräumen, die touristischen Weiter- und auch Neuerschließungen unserer Alpen oder die übermäßige Ressourcenbeanspruchung durch unser Freizeit- und Konsumverhalten. Aber es gibt nach wie vor auch überaus Erfreuliches, über das man berichten kann und muss. So die Schönheiten in unserer alpinen Natur- und Kulturlandschaft und die Möglichkeiten, sie zu erfahren und zu erleben! Über dieses breite und reichhaltige Themen-Portefeuille unterrichten wir regelmäßig in den Newsmeldungen auf der Sektions-Webseite (www.dav-augsburg.de/ natur-kultur) und turnusmäßig im alpenblick. In der Winter- und Übergangszeit möchte das NUK-Team nun auf spezielle Einzelgebiete eingehen und sie unseren Sektionsmitgliedern in Form von Theorie- und Themenabenden im Burggrafenturm näherbringen. An acht Terminen werden insgesamt elf Fachvorträge und Co-Referate dargeboten (wobei zum Publikationszeitpunkt der vorliegenden alpenblick-Ausgabe die erste Veranstaltung bereits mit Erfolg stattgefunden hat). Einen Überblick über die Themenstellungen und die Referenten*innen, allesamt aus dem NUK-Team, gibt die Übersicht NUK-Theorie- und Themenabende (S. 18). Um für die interessierten Teilnehmer*innen eine „entspannte Atmosphäre“ zu schaffen, haben wir Publikumswünsche im Rahmen der Veranstaltungen im vergangenen Jahr aufgegriffen und für eine bequemere Bestuhlung des Vortragsraumes gesorgt. Mit der großzügigen Gabe eines Spenders und der Logistik-Unterstützung der „Neue Szene Augsburg“, dem

Stadtmagazin für Augsburg und Umgebung, konnte unser NUK-Team eine erfolgreiche Upcycling-Aktion realisieren. Eine Wagenladung mit modernen Stühlen – gebraucht, aber in tadellosem Zustand – wurde zum Burggrafenturm befördert, „up“ in den dritten Stock geschleppt und dort gegen den alten Stuhlbestand ausgetauscht. Die alten Stühle haben wir übrigens zwischengelagert und wollen sie gerne an Interessenten weitergeben (Anfragen an info@dav-augsburg.de). Das Ganze wird abgerundet durch eine neubeschaff te, kleine Lautsprecheranlage für Tonbeiträge. Wir bitten nun um zahlreiche Teilnahme bei den NUK-Themenund Theorieabenden mit guten Sitzmöglichkeiten und Akustikbedingungen und wir freuen uns auf euer Kommen! Weitere Umwelt- und Kulturbildung bieten wir auf den nachfolgenden Seiten mit den beiden neuen Rubriken Umweltfreundlich in die Berge und NUK-Tipps, die in der alpenblick-Ausgabe 4/2019 eingeführt wurden. Damit möchten wir unseren Sektionsmitgliedern Anregungen und Hilfestellungen geben, ihre bergsportlichen Aktivitäten noch natur- und umweltfreundlicher zu gestalten.

Upcycling-Aktion zusammen mit der „Neue Szene Augsburg“. Foto: Jochen Cantner

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NUK-Theorie- und Themenabende von Januar bis Juni 2020 Ort: Burggrafenturm (DAV-Geschäftsstelle, Peutingerstraße 24, 86152 Augsburg), im Andy-Schmidt-Raum. Uhrzeit: jeweils 19.00 bis 20.30 Uhr Montag, 13.1.2020, Themenabend „Klimawandel in den Alpen: Gletscher & Schnee“ Vortrag: Gletscherwelten im Klimawandel – Geographische Forschung am Beispiel der Ötztaler Gletscher Referentin: Dagmar Horn ist Lehrerin für Englisch, Italienisch und Geographie. Schon während des Studiums faszinierten sie die Forschungsbereiche der Glaziologie und Geomorphologie, doch als Geographin beobachtet sie auch, wie Siedlungen, Straßen und Freizeitnutzung das alpine Vorland und die Alpen selbst immer stärker unter Druck setzen. Co-Referat: Buchvorstellung „Wilde Winter – Wo der Schnee noch vom Himmel fällt“ Referentin: Dr. Gotlind Blechschmidt ist Geographin, freie Publizistin und Lektorin. Als begeisterte Alpinistin ist sie seit Kindheit DAV-Mitglied – heute in den Sektionen München & Oberland sowie Augsburg – und ehrenamtlich im Vorstand des alpinen Umweltschutzvereins Mountain Wilderness Deutschland e. V. aktiv. Dienstag, 4.2.2020, Themenabend „Klimaschutz: Mobilität & CO2 -Bepreisung“ Vortrag: Sektionsmobilität und Umweltschutz – Theoretische Annäherung und praktikable Konzepte Referent: Dr. Jakob Lohmann ist im Vorstand der Sektion als 2. Vorsitzender für das Projekt umweltfreundliche Mobilität verantwortlich. Zuvor hatte er sich in der Sektion Freiburg als 1. Vorsitzender mit derselben Thematik beschäftigt und nicht zuletzt führt er als Trainer immer wieder Touren selbst. Co-Referat: Internalisierung externer Effekte – CO2 -Bepreisung Referent: Dr. Jochen Cantner ist Wirtschaftswissenschaftler u. a. mit dem Spezialgebiet Umweltökonomie, Mitglied in der DAV-Sektion Augsburg und dort auch ehrenamtlich im Vorstand als Beisitzer für das Ressort „Natur, Umwelt, Kultur“ (DAV-Naturschutzreferent) sowie in der Redaktion (alpenblick, Ausbildungs- und Tourenprogramm, Internet) tätig. Montag, 17.2.2020, Theorieabend „Die Arktis“ Vortrag: Baffin Island – Trekking in der wilden Natur der kanadischen Arktis und Begegnung mit der Inuit-Kultur Referent: Dr. Martin Müller ist Arzt im Ruhestand. Aufgewachsen im Landkreis Werdenfels, Mitglied in der DAV-Sektion Augsburg seit über 40 Jahren. Mitglied im Naturwissenschaftlichen Verein Schwaben e.V. Montag, 2.3.2020, Theorieabend „Energiewende“ Vortrag: Der Energie-Atlas Bayern – Die richtige Ausrüstung für die umweltgerechte Umsetzung der Energiewende Referentin: Dr. Anne Theenhaus ist Diplom-Biologin und Mitglied in der DAV-Sektion Augsburg. Sie leitet die Redaktion des Energie-Altas Bayern (Thementeil) am Bayerischen Landesamt für Umwelt.

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Montag, 9.3.2020, Theorieabend „Schadstoff-Monitoring in den Alpen“ Vortrag: Das Unsichtbare sichtbar machen – SchadstoffMonitoring in den Alpen Referentin: Dr. Gabriela Ratz ist Projektmanagerin am Bayerischen Landesamt für Umwelt in Augsburg und bearbeitet das Projekt „PureAlps – Schutz der Alpen vor Umweltchemikalien“. Von Beruf ist sie staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin und beschäftigt sich seit fünf Jahren mit Umweltanalytik. Mit dem beruflichen Umzug nach Freising im Jahr 2010 entdeckte sie die Berge für sich und ist seitdem aktives DAV-Mitglied und zudem Mitstreiterin „der ersten Stunde“ im NUK-Team des Ressorts „Natur, Umwelt, Kultur“. Montag, 20.4.2020, Theorieabend „Heimische Vogelwelt“ Vortrag: Naturerfahrungen vor der Haustür – Die Vogelwelt an der Wertach im Stadtgebiet Augsburg Referenten: Klaus Blachut ist Lehrer für Chemie und Biologie am Holbein-Gymnasium Augsburg. Im DAV engagierte er sich bis vor wenigen Jahren als Trainer C für Sportklettern, seit 2017 dann als Hüttenwart im Team der Otto-Schwegler-Hütte. Tobias Fröhlich ist Biologie-, Chemie- und Geographielehrer am Holbein-Gymnasium. Schon von Kindesbeinen an beschäftigt er sich mit der heimischen Vogelwelt und seit seinem Studium auch mit Botanik und Insekten. Montag, 11.5.2020, Themenabend „Nachhaltigkeit“ Vortrag: Wandern ohne Fußabdruck – Von der Nachhaltigkeit in den Bergen Referentin: Andrea Maiwald ist Grundschullehrerin und bereits seit ihrer Kindheit in den Bergen unterwegs. Vor zwei Jahren hat sie ihre Leidenschaft für das Klettern und das hochalpine Gelände entdeckt. Sie versucht seit über zehn Jahren mit ihrer Familie plastikfrei zu leben. Als Gründerin des Forums „Plastikfreies Augsburg“ engagiert sie sich in vielen Bereichen des Stadtlebens, um Müll zu vermeiden und Augsburg und Umgebung plastikfreier zu machen. Das Forum „Plastikfreies Augsburg“ hat bereits den Augsburger Zukunftspreis sowie den Nachhaltigkeitspreis der RENN Süd gewonnen. Co-Referat: Nachhaltigkeit und Agenda 2021 Referent: Thomas Hecht gibt seit 15 Jahren Sportkletterkurse für die DAV-Sektion Augsburg. Er ist Physiker und Gymnasiallehrer und engagiert sich ehrenamtlich im Bereich Nachhaltigkeit, als Sprecher der Lokalen Agenda 21 Augsburg sowie des Fachforums Verkehr. Montag, 15.6.2020, Theorieabend „Nutztiere in der alpinen Kulturlandschaft“ Vortrag: Alte Haustierrassen Referent: Johannes Enzler ist von Beruf DiplomAgraringenieur. Ehrenamtlich ist er Vorsitzender der BUND Naturschutz Kreisgruppe Augsburg, Mitglied im Vorstand des Landschaftspflegeverbands Stadt Augsburg sowie im Naturschutzbeirat des Landkreises Augsburg. Außerdem ist er Mitglied in der DAV-Sektion Augsburg.

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Umweltfreundlich in die Berge

Foto: Tanja Kopton

Alpiner Sonntagsausflug auf die Rotwand (1.884 m) Mit Bahn und Bus in das Spitzinggebiet von Irene Gerstacker Diesmal möchten wir eine DAV-Tour auf den höchsten Gipfel der Tegernsee-Schliersee-Region vorstellen, die sehr einfach und bequem mit Bahn und Bus durchführbar ist. Die Rotwand ist nahezu ganzjährig begehbar, so auch bei Schneelage, zumindest bis zum Rotwandhaus (1.737 m), da es sich beim Weg bis dahin um einen Wirtschaftsweg handelt. Wir haben die Tour Mitte Mai letzten Jahres bei noch relativ viel Schnee wie folgt erfolgreich durchgeführt: Vom Augsburger Hauptbahnhof fahren wir mit der Regionalbahn nach München, wo wir in die Bayerische Oberlandbahn (BOB) Richtung Bayrischzell umsteigen, dann weiter bis Fischhausen-Neuhaus und von dort noch ein kleines Stück mit dem RVO-Bus bis Haltestelle „Spitzingsee Kirche“. Wir marschieren Richtung Süden auf dem Weg Nr. 645 vorbei an der Bergwachthütte. Hinter dieser folgen wir dem rechts abgehenden Weg über die Wildfeldalm. Bald stehen wir im Schnee (ca. 1.400 m), doch die Sonne scheint und verheißt Frühling. Unterhalb des Klammsteins wandern wir am Rotwandhaus vorbei. In nördlicher Richtung steigen wir sodann den Gipfelpfad hinauf. Belohnt werden wir mit herrlicher Fernsicht: Zugspitze, Großglockner, Watzmann und natürlich die umliegenden Gipfel wie Taubenstein, Sebaldstein und

Auerspitz. Aufgrund des Schnees gestaltet sich der Abstieg zum Rotwandhaus etwas anspruchsvoller als sonst, schließlich will keiner einen nassen Hosenboden. Trotz Brotzeit auf dem Gipfel gönnen wir uns im Rotwandhaus Kaffee und Kuchenstücke, deren Größe nichts zu wünschen übrig lässt. Geplant war im Weiteren ein Abstieg Richtung Süden auf dem Weg Nr. 646 über die Kümpflalm und den Pfanngraben, dann auf Weg Nr. 649 Richtung Spitzingsee. Der Hüttenwirt rät uns von diesem Abstieg aufgrund der Schneelage energisch ab. So bleibt uns nichts anderes übrig, als wieder denselben Weg zurück zu nehmen. Schließlich spazieren wir an der Ostseite des Spitzingsees entlang noch das Stück bis zur Bushaltestelle. Nun sind wir müde und zufrieden – und freuen uns aufs Relaxen nachher in der Bahn!

In Kürze: Wanderung auf die Rotwand (1.884 m) Schwierigkeit

leicht (mittel: mit Rückweg über Pfanngraben)

Gehzeit

5:30 h (6:15 h)

Höhenmeter

790 Hm

Distanz

7 km (8,5 km)

Jahreszeit

ganzjährig

Spitzingsee Spitzingsee Kirche Taubenstein

Ausgangspunkt Bushaltestelle „Spitzingsee Kirche“ Endpunkt

wie Ausgangspunkt

Einkehr

Rotwandhaus, Gasthäuser am Spitzingsee Augsburg Hbf: Regionalzug bis München, mit BOB bis Fischhausen-Neuhaus, mit dem RVO-Bus zur Haltestelle „Spitzingsee Kirche“

Dauer Anfahrt

knapp 2:30 h

Karte

AV-Karte BY-15: Mangfallgebirge Mitte (1:25 000)

645

Rotwand Klammstein Wildfeldalm

649

Anfahrt

Bergwachthütte

Sebaldstein Rotwandhaus

Auerspitz

Kümpflalm Pf an

ng

ra b

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646

© alpenvereinaktiv.com

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NUK-Tipps

Die Reinheit der Bergwelt – oder: Was hat Mikroplastik mit dem Bergsport zu tun? von Beate Gang

Plastik ist ein Thema, das uns alle angeht – auch, wenn wir es gerne verdrängen. Ein paar Fakten dazu: Weltweit werden circa 407 Millionen Tonnen Plastik im Jahr erzeugt. Es ist omnipräsent, also wirklich überall – sogar im Schnee und Eis der Arktis und in der von uns als rein und deshalb schön empfundenen Bergwelt. Es reichert sich zunehmend in unseren eigenen Körpern und in allen Lebewesen an! Plastik ist persistent, d. h. beim Eintrag in die Umweltmedien „Wasser, Erde, Luft“ bleibt es in seinen organisch-chemischen Verbindungen bis zu 500 Jahren unverändert erhalten, so klein die Teilchen auch sein mögen. Das wirklich Zerstörerische, Giftige für alle Lebewesen sind die kleinsten Teilchen, also jene, die kaum sichtbar sind und vom Nanobereich bis zu einer Größe von 5 Millimetern reichen. Hierbei sprechen wir von Mikroplastik. Dies macht drei Viertel der Plastikgesamtmenge aus. Es wird über die Luft je nach meteorologischen Gegebenheiten in alle Winkel der Erde verteilt – wie Experten des Alfred-Wegener-Instituts herausgefunden haben. Schnee wäscht das Mikroplastik übrigens besonders effektiv aus der Atmosphäre aus! Woraus besteht Mikroplastik und wo fällt mengenmäßig am meisten an? Es sind feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel, die Weichmacher (z. B. Bisphenol A), Styrolverbindungen, Phthalate und andere Bestandteile enthalten. Viele davon gelten als krebserregend, giftig oder wirken auf das Hormonsystem von Lebewesen. An der Oberfläche der Mikroplastikpartikel lagern sich etliche andere organische Stoffe an, darunter viele langlebige,

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kaum abbaubare Umweltgifte, etwa Kohlenwasserstoffe, DDT, Flammschutzmittel (z. B. Tetrabrombisphenol). Man unterscheidet: p Primäres Mikroplastik: Zu Gebrauchszwecken produzierte Mikropartikel, enthalten in Kosmetika, Zahnpasta, Babywindeln, Wasch- und Reinigungsmitteln und Funktionskleidung. Sie werden diesen Produkten eigens zugefügt!

Mikroplastik aus einem Peeling-Produkt und vom Atlantikstrand. Foto: NABU/Sandra Kühnapfel p

Sekundäres Mikroplastik: Es entsteht durch den Zerfall von Kunststoffprodukten, v. a. aus Plastikmüll.

Alle diese Partikel verursachen Umweltprobleme. Sie sind schwer abbaubar und weisen eine ähnliche Dichte wie Wasser auf. Von den 330.000 Tonnen Mikroplastik, die in Deutschland jährlich anfallen, stammt der größte Teil (35 %) aus dem Waschen von synthetischen Textilien, 28 % vom Abrieb der Kraftfahrzeugreifen. Maßnahmen zur Vermeidung Es gilt, Plastik in jeder Form und soweit es geht zu vermeiden und richtig zu entsorgen. Schon seit einiger Zeit beobachte ich mit Unbehagen, wie

schnell sich der Gelbe Sack im eigenen Haushalt füllt, v. a. mit Verpackungen von Nahrungsmitteln, Körperpflegeprodukten, Reinigungsmitteln usw. So sammle ich „gute“ Verpackungen – auch aus Glas – zur Wiederverwendung. Wenn sie schon einmal im Hause sind, kann man sie ja noch sinnvoll nutzen. Milch, Sahne und Joghurt sollte man im Glas kaufen und mit eigenem Behälter an die Fisch- bzw. Fleischtheke gehen, oder „Unverpackt-Läden“ aufsuchen. Außerdem finde ich Inspirationen in Büchern, die sich mit diesen Themen beschäftigen, z. B. „Besser leben ohne Plastik”, oder „Nachhaltig Einkaufen – im Handumdrehen“. Eine Anfangsausstattung bestehend aus Sheabutter, Kokosöl, Speisenatron, Zitronensäure, Kakaobutter, Rosenwasser usw. hilft, um sowohl ein paar Pflegeprodukte als auch einfache Reinigungsmittel selbst herzustellen. Was können wir Bergsportler für die Reinhaltung der Natur tun? Auf Eigenverantwortung zielt etwa die Empfehlung des berühmten Astrophysikers Stephen Hawking (1942–2018) ab: „Seid neugierig! Und ganz egal, wie schwierig euch das Leben vorkommt: Es gibt immer etwas, das ihr tun könnt. Gebt nie auf, das ist das Wichtigste! Lasst eurer Phantasie freien Lauf! Gestaltet die Zukunft!“ Abgesehen davon ein paar konkrete Anregungen für unseren Bergsport: 1. Funktionskleidung und alle Bekleidung aus Kunstfasern, z. B. aus Polyester, Polyamid, Nylon und

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NUK-Tipps / Was blüht denn da?

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Funktionskleidung – nützlich, aber nicht immer umweltfreundlich. Foto: NABU/Sandra Kühnapfel

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Elasthan usw. in Socken, Unterwäsche, Fleecepullis, Outdoor-Jacken usw. p Diese Bekleidungsstücke möglichst lange tragen und wenig waschen, da sich in der Waschlauge viele Kunststoff fasern befinden. p Speziellen Waschsack verwenden, der die Fasern auffängt, die dann im Hausmüll entsorgt werden und so

die Gewässer nicht belasten (Infos z. B. bei waschbaer.de/mikroplastik). Kleidung aus pflanzlichen und nachhaltigen Rohstoffen bevorzugen, z. B. Hanf, Lyocell, Sojaseide, und auf Gütesiegel achten (z. B. Global Organic Textile Standard, kurz GOTS). Kleidertauschparty organisieren und in Secondhand-Läden kaufen. „Upcycling“ (d. h. Wieder- und Weiter verwendung) – oder notfalls im Hausmüll entsorgen.

2. Mobilität – Stichwort Vermeidung und Verminderung von Reifenabrieb: p Wechsel vom Privat-Pkw zur Fahrgemeinschaft im Bus bzw. auf die Schiene p oder Mitfahrerbörsen organisieren.

3. Wasch-, Kosmetikartikel, Sonnencremes: p Die Verwendung zertifizierter Naturkosmetik belastet die Natur weniger. Auf den Webseiten von BUND Naturschutz und Greenpeace finden sich Listen von Produkten ohne Mikroplastik. 4. Verwendung von Apps (z. B. CodeCheck.info, ToxFox): p Mit einem Barcode-Scan lassen sich unerwünschte Inhaltsstoffe leicht erkennen und so beim Einkauf vermeiden. p Bei Eingabe „Sonnencremes ohne Mikroplastik” finden sich diverse Produkte einschließlich genauer Erklärungen.

Was blüht denn da?

Alpenaurikel (Primula auricula) von Andrea Nagl und Reinhard Mayer Wer früh im Jahr durch den letzten Schnee zu sonnenbeschienenen Felswänden stapft, der kennt die gelben Alpenaurikel: Felsspalten sind das bevorzugte Habitat des kleinen Frühlingsblühers. Die Blüten sehen auf den ersten Blick aus wie die unserer Flachland-Schlüsselblume, doch tatsächlich ist die Alpenaurikel mit unseren Gartenprimeln verwandt. Letztere wurden aus Kreuzungen der Alpenaurikel mit der Klebrigen Primel gezüchtet. Eindeutig von der Schlüsselblume zu unterscheiden ist die Alpenaurikel an ihren immergrünen, fleischigen, glatten Blättern, die am Boden rings um den Stängel wachsen und von einer Wachsschicht überzogen sind. Sie dienen als Wasserspeicher und das Wachs schützt vor Austrocknung an den extremen Standorten. Die Blätter geben dem Blümchen zudem seinen Namen.

„Auricula“ bezieht sich auf die Blattform und bedeutet „Ohr, Öhrchen“. Die Öhrchen sind zum Teil bemehlt, zum Teil mit Drüsenhärchen besetzt, das variiert je nach Unterart und Region. Eine weitere Besonderheit der Alpenaurikel sind ihre Wurzeln (Rhizome), die auch Heilkraft haben sollen und gegen Schwindelanfälle verwendet wurden. Aber Vorsicht mit Experimenten: Sie ist giftig und kann bei Berührung Hautentzündungen verursachen. Ohnehin steht sie unter Naturschutz und darf weder gepflückt noch ausgegraben werden. Die Aurikel liebt Kalk: In Felsspalten im Kalkgestein, auf kalkhaltigen Matten, Schotterflächen und alpinen Rasen bis in 2.900 m Höhe ist sie zuhause. Wo sie im Flachland auftaucht, z. B. im Erdinger Moos, sind das Relikte aus der Eiszeit.

Je nach Frühlingseinbruch triff t man die gelben Blütenbüschel mit vier bis zwölf Einzelblüten von April bis Juni an. In meinem Lieblings-Blumenbuch (Taschenbuch der Alpenpflanzen von 1928) ist außerdem vermerkt: „wohlriechend“. Also raus mit den Schneeschuhen oder Tourenskiern und hoch zum Alpengarten unserer Sektion im April/Mai. Dann nämlich ist in der Felswand am oberen Ende des (noch geschlossenen) Gartens alles über und über gelb.

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Mitarbeiter*in für Sektionsbücherei gesucht! Für unsere Sektionsbücherei suchen wir (Ursula und Hanna) langfristig eine weitere Person zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Die Aufgaben in der Bücherei sind: Ausleihe, Rücknahme, Beratung während der Öffnungszeiten donnerstags von 17–19 Uhr, 1- bis 2-mal monatlich nach Absprache. Neben den Öffnungszeiten sollte gelegentlich noch etwas Zeit eingeplant werden für die Verwaltung der Bücherei. Voraussetzungen: Teamfähigkeit, Freude am Umgang mit Menschen, offen für spätere EDV-Verwaltung, Gebietskenntnisse und eigene Bergsporterfahrungen sind von Vorteil. Bei Interesse und für nähere Infos: buecherei@dav-augsburg.de

Umweltminister Thorsten Glauber und die Vertreter der Partner der Bayerischen Klima-Allianz beim Festakt in der Münchner Residenz. © BStMUV

15 Jahre Bayerische Klima-Allianz von Jochen Cantner Ende letzten Jahres feierte die Bayerische Klima-Allianz ein Jubiläum: Vor 15 Jahren haben Staatsregierung und Bund Naturschutz diese Allianz gegründet. Die Partner der Bayerischen Klima-Allianz verfolgen ehrgeizige Klimaschutzziele, wie z. B. das Bewusstsein für das Thema Klimaschutz zu stärken, breit angelegte Informationen bereitzustellen, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und zu gemeinsamen Aktionen im Sinne eines nachhaltigen Klimaschutzes anzuregen. Dabei sollen Projekte entstehen, die das Verständnis für einen nachhaltigen Umgang mit knappen Ressourcen wecken und klimafreundliches Verhalten fördern. Inzwischen haben sich 48 Partner angeschlossen, zu denen auch der Deut-

Die neue Ausgabe der Zeitung „Lokale Agenda 21“, die sich für ein zukunftsfähiges Augsburg einsetzt, ist mit 84 Seiten die bisher umfangreichste Publikation zum Thema „Nachhaltigkeit in der Umweltstadt Augsburg“. Es wird kaum verwundern, dass diesmal Klimaschutz ein Schwerpunkt ist. Denn egal ob Kauf regionaler Produkte, Start einer Öko(lebensmittel)modellregion oder Neuplanung eines ganzen Stadtteils – vieles hat direkte Auswirkungen auf die Menge an Treibhausgasemissionen. Auch die Verringerung von Plastikgebrauch, 10 Jahre UNSER LAND-Produkte aus und in Augsburg oder die Fortsetzung der Nachhaltigkeitsprüfung bei Beschlussvorlagen des Augsburger Stadtrats sind Thema. Unsere DAV-Sektion Augsburg ist in der Publikation ebenfalls vertreten (S. 26–27). Die Zeitung ist übers Internet einsehbar (https://www.nachhaltigkeit.augsburg.de/ aktuelles/artikel/neue-agendazeitung-nr51-winter-2019-2020) und liegt an zentralen Auslegestellen auch in Printform vor.

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Foto: Mila Koller

Lokale Agenda 21 – neue Ausgabe erschienen Rezension von Jochen Cantner

sche Alpenverein zählt. Im Rahmen der Veranstaltung berichteten daher die Bundesverbandvertreter Hanspeter Mair (Geschäftsbereichsleiter Alpine Raumordnung) und Manfred Sailer (neuer DAV-Vizepräsident) über die vom Bayerischen Umweltministerium geförderten Projektierungen „Klimafreundlicher Bergsport“ und „Bergsport mit Zukunft“, die mittels vielfältiger Publikationen, Kampagnen, Ausstellungen und Vorträgen bereits in die Sektionen und somit in die praktische Umsetzung befördert werden. Hinzu kommt die vor kurzem verabschiedete DAV-Klimaresolution, die aber noch einer konkreten Ausgestaltung bedarf. Weitere Informationen unter: https://www.dav-augsburg.de/ aav/verein-berichte/1243-15-jahrebayerische-klima-allianz. Wander-Kultur-Reise nach Georgien vom 24.8. bis 4.9.2020 Die technisch einfachen Wanderungen führen uns nach Mestia, den Chkhunderi Pass, Ushguli und Kutaissi. Sie erfordern Kondition für Tagestouren von 5–10 Std. Preis ca. 1.300 EUR (inkl. Flug und Transfers in Georgien, HP/VP), 6 bis 11 Teilnehmer, Anmeldeschluss: 14.2.2020. Infos über Mila Koller: milakoller@ hotmail.com oder 0179 / 5 12 66 10.

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Am 15. November 2019 fand im Alpinen Museum des DAV unter dem Titel „Werner Bätzing – Alpen und Tourismus“ eine Festveranstaltung zum 70. Geburtstag des weithin bekannten Alpenforschers statt. Der emeritierte Professor für Kulturgeographie beschäftigt sich Prof. Bätzing bei der Diskussiseit über 40 Jahren mit aktuellen onsrunde. Foto: Jochen Cantner Entwicklungsprozessen in den Alpen. Seine beruflichen Stationen führten ihn an die Universitäten in Berlin, Bern und schließlich ans Institut für Geographie der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2014 setzt Prof. Bätzing seine Analysen im Rahmen des

Maus-Türöffner Tag im DAV-Kletterzentrum Augsburg von Eva Deibele

Foto: Eva Deibele

Am 3. Oktober 2019 konnten interessierte Kinder (und deren Eltern) einmal hinter die Kulissen der Kletterhalle schauen. Im Rahmen des Maus-Türöffner Tags, initiiert von der bekannten Sendung mit der Maus, werden jedes Jahr am 3. Oktober in Deutschland Türen „geöffnet“, hinter denen sich etwas Interessantes verbirgt und die sonst verschlossen sind. Damit können an diesem Tag Sachgeschichten quasi live erlebt werden. Unsere Abteilung Familienbergsteigen hat sich mit zwei Führungen und anschließendem Schnupperklettern im DAV-Kletterzentrum daran beteiligt. Die begrenzten Tickets waren schnell vergeben, und alle großen und kleinen Besucher*innen begeistert. Vielen Dank auch an den Kletterhallenreferenten Claus Bock, der mit viel Spaß die Fragen zu Haustechnik und Kletterwandbau beantwortet hat, und uns kompetent Griffelager, Hubsteiger und mehr gezeigt hat.

„Archivs für integrative Alpenforschung“ fort. Im Zentrum stehen bei ihm die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, ohne die – so Bätzing – man die Alpen nicht angemessen verstehen kann. Die Festveranstaltung, eröffnet von Rudi Erlacher (Vizepräsident des DAV 2015–2019, Vorstand Verein zum Schutz der Bergwelt) bot drei Fachvorträge, ein Streitgespräch zum „Tourismus in den Alpen – aktuelle Situation und Zukunftsperspektiven“ sowie musikalische Unterhaltung. Weitere Informationen unter: https://www.dav-augsburg.de/aav/verein-berichte/1246-naturkultur-werner-baetzing-alpen-und-tourismus. Zudem hat der DAV einen Livestream der Veranstaltung zur Verfügung gestellt unter: https://www.youtube.com/ watch?v=hP2BToRte98

1. Augsburger Alpinflohmarkt ein voller Erfolg von Sonja Schön

Foto: Sonja Schön

Feier für Prof. Dr. Werner Bätzing von Jochen Cantner

Am Samstag, 19. Oktober 2019, fand zum ersten Mal der Augsburger Alpinflohmarkt im DAV-Kletterzentrum Augsburg statt. Bereits ab 14 Uhr gab es kein Durchkommen mehr. Insgesamt tummelten sich die Besucher zwischen 30 Ständen. Hier wurde alles geboten, was das alpine Herz begehrt: Von Tourenski über Skistiefel und Schlitten, DAV-Karten, Kletterführer, Kletterseil, Kleidung bis hin zu antiquarischer alpiner Literatur und historischem Klettermaterial wurden die zahlreichen Gäste fündig und schleppten glücklich das ein oder andere Schnäppchen davon. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Verkäufern und Besuchern. Bei so viel Erfolg ziehen wir auf jeden Fall eine Wiederholung im nächsten Jahr in Betracht.

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Inklusion und Ehrenamt – Leitung in Doppelspitze von Raimund Mittler

Veränderungen im Team der Geschäftsstelle von Eva Deibele

antwortlich ist. In den letzten Jahren hat es in der Sektion einen hohen Zuwachs an Ehrenamtlichen gegeben. Die Anerkennungskultur durch jährlich stattfindende Ehrenamtsfeste und Incentives als Zeichen der Aufmerksamkeit haben hier ihren Teil beigetragen.

Wer in den letzten Wochen im Burggrafenturm war, hat sie bereits kennengelernt: Seit September bzw. Oktober unterstützen uns Christiane Reich und Tina Waibel als neue Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle.

Alina Dajnowicz und Raimund Mittler, die Ressortverantwortlichen „Ehrenamt und Inklusion“. Foto: Raimund Mittler

Die Aufgaben in Ehrenamtsmanagement und Inklusion nehmen immer mehr zu. Deshalb braucht es für die nächsten Jahre eine neue Struktur. Alina Dajnowicz, die sich bisher schon bei Sportangeboten für Menschen mit Behinderungen engagiert hat, verstärkt nun diesen Verantwortungsbereich und bildet mit dem bisherigen Referenten Raimund Mittler eine Doppelspitze. „Wir begrüßen das Engagement in diesem Bereich sehr“, sagt der stellvertretende Sektionsvorsitzende Jakob Lohmann, der im Vorstand für das Team Inklusion und Ehrenamt ver-

Alina Dajnowicz bringt als Trainerin C Klettern für Menschen mit Behinderung beste Voraussetzungen für inklusive Aufgaben mit. Sie hat im letzten Jahr ein engagiertes Team aus Klettertrainer*innen und Sicherer*innen geformt. Zusammen mit dem Ehrenamts-Team von Raimund Mittler kann die Sektion nun nicht nur Menschen mit Behinderungen bessere Zugangsmöglichkeiten zum Kletter- und Bergsport bieten, sondern auch Menschen mit Fluchterfahrung mehr Angebote eröffnen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit der JDAV und den Jugendleitern. Das Organigramm veranschaulicht die derzeitigen Aufgabenfelder mit den jeweils engagierten Ehrenamtlichen.

Jakob Lohmann 2. Vorsitzender

Alina Dajnowicz und Raimund Mittler Referenten Ehrenamt und Inklusion

Inklusion Klettern für Menschen mit Behinderung •Die ParaVertikalen •Die ParaVertikalen – MS Edition Trainer‐ und Sichererteam Alina Dajnowicz Hannes Bayer Matthias Benedek Zuzanna Dajnowicz Kerstin Fiedler Michael Füchsle Volker Hergeth Alexander Märtl Sarah Scheel Franzi Stowasser Sarah Weiler Sandro Wiedemann

Ehrenamt •Ehrenamtsmanagement •Ehrenamtsfest •Akquise von Ehrenamtlichen

Team Ehrenamt

Raimund Mittler

Markus Seifart Karina Staffler Ulrich Waldhauer Armin Wölzmüller

Organigramm „Inklusion und Ehrenamt“ (© Alina Dajnowicz)

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Integration Gruppe für Junge Geflüchtete

Fotos: Privat

Verstärkung der Aufgaben im Bereich Inklusion und Migration

Tina Waibel

Christiane Reich

Christiane kümmert sich als Nachfolgerin von Conny Wirth um Buchhaltung und Finanzen der Sektion. Die gebürtige Pariserin kann durch ihr Studium der Exportwirtschaft bestens mit Zahlen umgehen, und auch die Mitgliederbetreuung auf Französisch ist in der Servicestelle nun kein Problem mehr. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an Conny, der wir alles Gute für die Zukunft wünschen. Tina ist aktive Bergsportlerin, DSLVSkilehrerin, kommt aus dem Allgäu und daher die perfekte Ansprechpartnerin für alle Anliegen rund um Mitglieder- und Kursverwaltung. Mit viel Engagement und Geduld beantwortet sie die Anfragen unserer (Neu-)Mitglieder und unterstützt das gesamte Team der Geschäftsstelle.

Team

Hubertus Freisinger Petra Classen, Pervin Turhan Christoph Sporer Jugendleiter der jdav

Karolinenstraße 12 86150 Augsburg Tel. 0821 50224-0 augsburg@pustet.de

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Sektionsfahrt Nepal 2020: Einmal um den Manaslu herum von Thomas John

Die Umrundung des Manaslu (8.167 m) gehört sicher zu den Highlights in Nepal und ist als Lodgetrekking ausgelegt. Der höchste Punkt ist der 5.135 m hohe Larkya-Pass. Die Wanderung ist technisch einfach, erfordert aber eine sehr gute Kondition für tägliche Gehzeiten von fünf bis acht Stunden. Ein bisschen Kathmandu gehört am Ende des Trekkings natürlich dazu. Vermutlich werde ich wie 2019 für Interessierte ein Kulturprogramm in der Anschlusswoche organisieren.

Manaslu (8.167 m). Foto: Thomas John

Ich bin kein Ignorant, Klimaschutz ist mir wichtig. Das geht ja aus meinem Artikel in diesem Heft hervor. Andererseits sind wir auch Bergsteiger und haben den Wunsch, die Berge der Welt zu erkunden. Um dem Naturschutz trotzdem gerecht zu werden, ist bei der diesjährigen Nepalreise im Reisepreis eine Klimakompensation enthalten, die sehr konkret in den Ausbau der Photovoltaikanlage auf unserem Kletterzentrum fließen wird. Wir stoßen durch die Reise CO2 aus und reduzieren die gleiche Menge durch eine Investition in Ökostrom.

Reisedaten: 15.11. bis 6.12.2020, acht bis zwölf Teilnehmer, Preis je nach Anzahl der Teilnehmer von 1.725 € bis 2.000 €, Anmeldeschluss 31. Mai 2020. Der größeren Flexibilität bei der Anmeldung wegen, wird die Reise ohne Flug angeboten (Flug und Nebenkosten ca. 1.200 €). Extrakosten für das Kulturprogramm. Veranstalter ist die Alpinschule Augsburg.

Stoppt den Klimawandel: Aufbäumen! von Jochen Cantner Die Klimakrise trifft die Wälder verschiedener Regionen Bayerns und Deutschlands sehr hart. Vor allem die Nadelbaumarten Kiefer und Fichte leiden unter den zunehmenden Klimaextremen Hitze, Trockenheit und Stürme. Zu den probaten Klimaschutzmaßnahmen gehört insbesondere der Waldumbau von Nadelforsten zu klimaresistenten Laubmischwäldern, die im Weiteren als CO2Speicher fungieren. Und in den Bergen gilt es, den Schutzwald zu erhalten und zu erweitern. Der Schutzwald hält Steinschlag, Felsstürze, Muren und Lawinen von den Tallagen fern. Gleichzeitig ist er wichtig für das Trinkwasser und bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum.

Weitere Infos von Thomas John: thomas.john@dav-augsburg.de

„WILDE WINTER“ Rezension von Jochen Cantner Passend zur Wintersportzeit hat unsere Partnerorganisation „Mountain Wilderness Deutschland“ eine neue Publikation herausgebracht: „WILDE WINTER“! Klar, dass es hier nicht nur um wilde Abfahrten geht, sondern auch um die Schonung und Erhaltung unserer wunderbaren und wilden alpinen Natur. Wintersport auf Basis Energie fressenden Kunstschnees ist angesichts des Klimawandels vollkommen absurd! Mountain Wilderness Deutschland stellt in seiner neuesten Publikation daher kleine, aber sehr feine Naturschnee-Gebiete am Bayerischen Alpenrand (wie z. B. Laber, Herzogstand oder Kampenwand) vor, bei denen auf Speicherteiche und Schneekanonen nach wie vor verzichtet wird. Und im zweiten Teil dieses besonderen Winter-Führers werden wunderschöne Destinationen am Alpenhauptkamm präsentiert, die für einen wirklich sanften Winter-Tourismus stehen. Ihre hochgelegenen Ausgangspunkte bieten tolle Möglichkeiten, sich im Echt-Schnee auszutoben – egal ob mit Tourenski, Schneeschuhen, Schlitten oder beim Langlaufen. WILDE WINTER – 22 Ski- und Tourengebiete Wo der Schnee noch vom Himmel fällt © Mountain Wilderness Deutschland Preis: 10,– € (inkl. Versand) unter: wildewinter@mountainwilderness.de

„Aufbäumen!“ – Waldpflanzaktion in Kreppen/ Schlipsheim. Foto: Jochen Cantner

Auch unsere DAV-Sektion Augsburg möchte einen Beitrag zum Klimaschutz und speziell zum „Aufbäumen!“ leisten. Dies korrespondiert unmittelbar mit der Ende Oktober 2019 verabschiedeten DAV-Klimaresolution. Dazu hat sich das neugebildete NUK-Team an zwei Waldpflanzaktionen beteiligt. Zum einen bei einer Waldpflanzaktion im Gunzesrieder Tal nahe unserer Otto-SchweglerHütte mit Bergwaldprojekt e. V., zum anderen bei einer lokalen Waldpflanzaktion in Kreppen/Schlipsheim mit unserem Kooperationspartner „Netzwerk Augsburg für Naturschutz und Umweltbildung – NANU! e.V.“ und gesponsert von der StadtZeitung und Direktwerbung Bayern. Weitere Informationen unter: https://www.davaugsburg.de/aav/verein-berichte/1242stoppt-den-klimawandel-aufbaeumen-2 alpenblick 1 | 2020

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Reportage

Skibergsteigen vom Feinsten Auf den Gipfel des Piz Palü im Schweizer Kanton Graubünden von Fabian Altmann

Auf dem Persgletscher, im Hintergrund die Diavolezza

Wir sind schon einige Tage in der Schweiz und die Akklimatisationsphase ist bereits abgeschlossen, denn immerhin ist der Gipfel des Piz Palü 3.900 m hoch. Er ist in diesem Gebiet neben dem östlichsten Viertausender der Alpen, dem Piz Bernina, der bekannteste und zugleich beliebteste Berg. Seine drei Pfeiler erkennt man auf den ersten Blick, von jedem fällt ein markanter Felsgrat in die Tiefe. Ein mächtiger Hängegletscher kennzeichnet den Hauptgipfel des Piz Palü. An seinen Flanken fließen Gletscher mit großen Spalten und Eisbrüchen ins Tal hinab – man fühlt sich sofort wie in eine andere Welt versetzt. Die Landschaft ist ziemlich beeindruckend und faszinierend zugleich. Für mich persönlich ist der Piz Palü einer der schönsten Berge überhaupt und ich bin gespannt, ob ich den Hauptgipfel erreichen werde. Vorabend Am Abend vorher studiere ich intensiv das Wetter, denn für den geplanten Gipfelaufstieg muss alles passen. Doch so richtig toll sieht der Wetterbericht nicht aus. Am Vormittag ist noch sehr gutes Wetter vorhergesagt, aber ab 13 Uhr soll der Wind ziemlich auffrischen und das Wetter umschlagen. Wind ist für uns natürlich nicht besonders gut, da der Anstieg vom Skidepot steil, vereist und ziemlich ausgesetzt ist. Er verzeiht keinerlei Fehler und auch keine Ausfallschritte.

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Wir müssen also noch vor 13 Uhr den Grat verlassen und das Skidepot erreicht haben. Früh gehe ich ins Bett, aber gut schlafen kann ich in dieser Nacht nicht. Gipfeltag Nach einem ausgiebigen Frühstück in unserem Ferienhaus in Poschiavo fahren wir mit dem Auto zur Talstation der Diavolezza und nehmen um 8.20 Uhr die Gondel. Der Himmel erstrahlt in tiefem Blau und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. Frisch ist es an diesem Morgen dennoch an der Gipfelstation und unser Ziel liegt nun direkt vor uns. Doch bevor wir die Felle anlegen, müssen wir zunächst einmal einige Höhenmeter zum Persgletscher hinabfahren. Diese Abfahrt ist ziemlich hart und vereist. Wer hier den Z-Wert seiner Sicherheitsbindung zu locker eingestellt hat, kann durchaus den Ski bereits bei der ersten Abfahrt verlieren. Am Gletscher angekommen, legen wir unsere Steigfelle und Harscheisen an und steigen unterhalb eines Felskopfes in Richtung Cambrena-Eisbruch auf. Vor uns türmen sich große Eisberge und der Gletscher lässt tief in sein Inneres blicken. Die Aufstiegsspur wird steiler und wir kommen an der ersten Engstelle an. Eine steile Eisstufe, welche keinen Meter breit ist, muss überwunden werden. Rechts und links der Spur ist das blanke Eis zu sehen und die Felle an den Skiern finden kaum Halt. Mit einem großen Schritt belaste ich den rech-

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Reportage

Die Gletscherspalten sind zwar mit Schnee gefüllt, aber dennoch nicht ganz verschlossen. Wir müssen an einer entlangsteigen, um eine geeignete Stelle zum Überqueren zu finden.

Tiefe schwarze Löcher Vor uns liegt ein schöner und nach oben hin steiler werdender Hang. An seiner steilsten Stelle queren wir den Gletscher entlang einer mächtigen Spalte nach rechts. Dort finden wir eine Schneebrücke, um diese Spalte überwinden zu können. Links von ihr blickt man tief in die Dunkelheit des Gletschers hinab und rechts von ihr ist ein mächtiger Gletscherbruch zu sehen. Genau an dieser Ecke muss man auf der Schneebrücke eine Spitzkehre machen, um über den Abgrund zu gelangen. Doch wer glaubt, sich nach dieser Spitzkehre ausruhen zu können, hat sich geirrt: Eine weitere Spalte wartet direkt im Anschluss auf uns. Diese Überquerung finde ich sogar deutlich schwieriger, denn direkt neben meinem Ski sind

links und rechts tiefe schwarze Löcher erkennbar. Über so eine schmale Schneebrücke zu gehen, erfordert einiges an Mut. Von hier geht es dann unschwierig wenige Meter zum Fuß der Ostflanke, bis man schließlich das Skidepot erreicht hat. Das Wetter ist noch immer ziemlich gut und die Wolken sind noch weit im Norden. Mit dem Wissen, dass der Wind aber im Tagesverlauf deutlich zunehmen wird, lege ich zügig Steigeisen und Pickel an. Der Rucksack bleibt am Skidepot, weil er eine zu große Angriffsfläche für den Wind bietet. Vor mir liegt nun der steile Gipfelhang zum Ostgipfel und ich Alle Fotos: Fabian Altmann

ten Fuß und stütze mich auf meinem Stock ab. Mit einem zweiten Schritt nach vorne habe ich die Engstelle überwunden. Von hier ab queren wir den Eisbruch oberhalb, bis wir etwas flacheres Gelände erreichen. Der Schnee ist kalt und knirscht und es hört sich das eine oder andere Mal ziemlich hohl unter meinen Füßen an. Gehe ich gerade über eine Gletscherspalte? Wie dick ist wohl die Schneebrücke unter mir? Bevor es erneut steiler wird, rasten wir und füllen unsere Speicher mit ein wenig Wasser und Snacks auf. Dabei halten wir etwas Abstand von einander, damit nicht die ganze Gruppe direkt auf einer eventuellen Gletscherspalte steht.

Uns eröffnet sich ein grandioser Blick in die Welt der umliegenden Berge.

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Reportage

Die schwierigsten Stellen des Gletschers liegen hinter uns und wir befinden uns unterhalb des Skidepots. Im Hintergrund kündigt sich bereits ein Wetterumschwung an.

steige als Erster ein. Schritt für Schritt komme ich gut voran und ich wechsle auf Frontzackentechnik, um wieder direkt auf den Grat zu gelangen. Die Tritte sind hart und ich fühle mich ziemlich sicher auf meinen Steigeisen. Wind fühlen Durch genaues Beobachten und Fühlen des Windes kann ich jede einzelne Windböe schon erahnen. Diese kündigt

sich immer kurz vorher durch einen kleinen Windstoß an und nach kurzer Windstille triff t die Böe mit voller Kraft auf mich. Mit diesem Wissen komme ich nach einiger Zeit sicher am Ostgipfel an – vor allen anderen, da sich das Gruppenfeld inzwischen ziemlich in die Länge gezogen hat. Vom Ostgipfel aus hat man bereits einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge und in die Ferne, der weitere Weg zum Hauptgipfel ist gut ersichtlich.

In steilen Spitzkehren suchen wir uns einen Weg durch den Gletscherbruch.

Der Wetterumschwung macht sich auch am Gipfel bemerkbar.

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Alle Fotos: Fabian Altmann

Reportage

Der Hauptgipfel des Piz Palü ist 3.900 Meter hoch, links der Ostgipfel, über den wir gekommen sind. Der Weg führt immer am Grat entlang.

Auf schmalem Grat Ich warte noch auf den zweiten Mann aus der Gruppe und gemeinsam steigen wir zuerst etwas hinab, dann wieder hinauf und auf ziemlich schmalem und ausgesetztem Grat in Richtung Hauptgipfel. Rechts und links von uns geht es steil in die Tiefe. Auf dem Hauptgipfel des Piz Palü ist die Lage entspannter: Wer hier auf 3.900 m angelangt ist, hat genügend Platz, um die Aussicht zu genießen. Um ca. 12.30 Uhr erreiche ich glücklich und zufrieden den Gipfel. Doch ein Blick in Richtung Nord/Nordwest verrät, dass der Wetterumschwung nicht mehr lange auf sich warten lässt. Der Rückweg erfolgt über den gleichen Weg. Als ich erneut am Ostgipfel angelangt bin, treffe ich alle anderen aus meiner Gruppe und ich berichte von den Bedingungen. Alle entscheiden sich, ebenfalls zum Hauptgipfel aufzusteigen. Ziemlich zügig und mit sicheren Schritten steige ich zum Skidepot ab. Kaum dort angekommen, nimmt der Wind deutlich zu und schnell mache ich mich für die Abfahrt bereit. Unsere Gruppe hat sich nun zweigeteilt und wir fahren zu fünft den Aufstiegsweg über den Gletscher durch teilweise schönen Pulverschnee hinab. Sicher passieren wir trotz der mittlerweile schlechten Sichtverhältnisse alle Schwierigkeiten am Gletscher, bis wir auf die Talabfahrt nach Morteratsch kommen. Dieser

folgen wir bis ins Tal und lassen die tolle Skihochtour bei Kaffee und Kuchen Revue passieren. Kurze Zeit später treffen auch die restlichen Mitglieder aus unserer Gruppe ein und gemeinsam fahren wir mit dem Zug von Morteratsch zurück zum Auto an der Talstation der Diavolezza.

Infos Die Skihochtour auf den Piz Palü fand im Rahmen der von Vikki Schaefer organisierten Bernina-Fahrt mit der JUB-Gruppe im März 2019 statt. Die Tour ist nichts für Anfänger und erfordert eine gute Ski- und Spitzkehrentechnik sowie absolut sicheres Gehen mit Steigeisen und den Umgang mit Pickel. Je nach Schnee- und Wetterlage findet man unterschiedliche Bedingungen sowohl im Aufstieg als auch in der Abfahrt vor. Gletscher- und vollständige LVS-Ausrüstung sowie sicherer Umgang damit sollten selbstverständlich sein. Der Piz Palü ist sehr vielseitig und hält für jeden den passenden Aufstieg parat. Eine sehr interessante Klettertour für den Sommer ist der Weg über den Ostpfeiler. Dieser setzt aber sicheres Klettern im IV. Schwierigkeitsgrat und Gehen im Eis bis ca. 50 Grad voraus. Weitere Tourenberichte findet ihr auf meinem Blog www.gipfelstuermer-blog.de.

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Engagement im Ehrenamt

Schnell und sicher nach oben Tobi Stadler und Martin Eisensteger trainieren im Stützpunkt die Leistungskletter-Kids von Klaus Utzni

Man kann ganz banal sagen: Ehrenamt ist unbezahlte Arbeit. Richtiger wäre: Das Ehrenamt ist unbezahlbar, also nicht mit Geld aufzuwiegen. Das soziale Engagement kann auch verknüpft sein mit einer unbändigen Leidenschaft. Zwei, die sich mit großer Hingabe besonders im Kinder- und Jugendbereich engagieren, sind die Stützpunkttrainer im Kletterzentrum Tobias Stadler und Martin Eisensteger. Tobi Stadler, 36, im Zivilberuf Geograph, der sich beim Landesamt für Umwelt mit dem Hochwasserschutz beschäftigt, ist die Freude am Berg wie bei vielen anderen Mitgliedern des Alpenvereins quasi schon in die Wiege gelegt worden. Der Opa nahm ihn mit in die Berge, mit dem Vater machte er erste Klettersteigtouren, mit drei Jahren stand er bereits auf Skiern. Mit 18 trat er in die Sektion ein, während des Studiums an der Uni packte ihn das Kletterfieber. Und das ließ ihn nicht mehr los. „Anfangs kletterte ich nur in der Halle, später auch alpin. Und dann hab ich die ganze Bandbreite des Bergsports ausgebaut bis hin zum Eisklettern und zu Skitouren“, listet Tobi auf. Seinen Beruf und den Bergsport – mehr brauche er nicht. Halt, eine Kleinigkeit fehlt noch: Weil Tobi vor allem nach oben kraxelt, geht er zum Ausgleich auch mal in die Tiefe – unter Wasser. „Das ist eine komplett andere Welt, so als würde die Zeit langsamer laufen“, beschreibt er das Gefühl bei seinen Tauchgängen „zum Fische gucken“, wie etwa im Roten Meer in Ägypten.

Der Trainer muss fit bleiben, damit er den Kids etwas beibringen kann. Foto: Thomas Atzkern

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Tobi Stadler auf dem Matterhorn. Die erfolgreiche Besteigung wird per Selfie dokumentiert. Foto: Tobias Stadler

Dass ein Bergsport-Narrischer wie Tobi irgendwann in den Fängen des Ehrenamtes landet, war voraussehbar. „Ich sollte mal in der Jugendgruppe aushelfen. Das hat mir Spaß gemacht. So bin ich reingekommen und vor neun Jahren fester Jugendleiter geworden“, erinnert sich Tobi. Und als ihn Ferdl Triller und Ingrid Taubert bei einer Stützpunktfahrt fragten, ob er sich vorstellen könne, Stützpunkttrainer zu werden, habe er Ja gesagt. Als „Trainer B Wettkampf- und Leistungsklettern“ und „Trainer C Skibergsteigen“ engagiert sich der 36-Jährige außerdem als Jugendleiter und Kassenwart bei der Jugend in der Sektion. In der Kletterhalle trainiert er zehnbis 18-jährige Kinder und Jugendliche einmal die Woche zweieinhalb Stunden, um sie für das Leistungsklettern fit zu machen. „Diese Aufgabe macht mir großen Spaß“, bekennt er. So sechs bis acht Stunden pro Woche nehme das Ehrenamt in Anspruch, um das er sich „schon Gedanken“ mache. „Was ich nicht mag, ist Vereinsmeierei und fehlende Wertschätzung.“ Umso mehr freue er sich über ein Lob von Trainerkollegen oder aus der Geschäftsstelle. Die größte Freude empfindet er freilich, wenn er im Sommer mit den Kids auf große Fahrt geht.

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Engagement im Ehrenamt

Tobi klettert bis zum mittleren 9. Grad. „Das ist notwendig, denn ich möchte den Kids ja etwas beibringen“, begründet er. Als schönsten alpinen Erfolg hat er die Besteigung des Matterhorns 2018 in Erinnerung. Er sei aber keiner, der häufig in den Flieger steige und die Berge dieser Welt bezwingen wolle, gibt sich Tobi Stadler umweltbewusst. „Ich neige eher zum Sportklettern. Und da gibt es in Europa noch viele Ziele für mich.“ Martin Eisensteger, mit 22 Jahren Youngster unter den Stützpunkttrainern, ist selbst ein hervorragender Kletterer (bis 10-), war 2016 bayerischer Vizemeister im Lead und Finalteilnehmer bei den „Bayerischen“ 2019. Der Student der Mechatronik an der Hochschule Augsburg ist wie Tobi mit dem Alpenvereins-Gen auf

die Welt gekommen. Seine AV-Vita ist ganz „klassisch“: Die Eltern meldeten ihn schon als kleinen Buben bei der Sektion Gersthofen an, wo die Familie lebt, nahmen ihn mit in die Ammergauer. Früh entdeckte er seine Liebe zum Klettern. Und engagierte sich im Ehrenamt. Bei der Gersthofer Sektion ist er Beisitzer im Vorstand und Kletterbetreuer der Jugend. 2011 trat er auch in unsere Sektion ein, um im Stützpunkt trainieren zu können. „Und 2016, als ein weiterer Trainer gesucht wurde, hab ich mich gemeldet“, schildert Martin, der sich selbst als einen zurückhaltenden und hilfsbereiten Typ einschätzt. Die wöchentlichen Übungsstunden mit seinen Kids machen ihm großen Spaß. „Es ist einfach ne coole Truppe“, schwärmt er. Die Kids seien ehrgeizig, wollten immer mehr. Aber es gebe kein unfaires Konkurrenzdenken. „Wenn einer gut ist, dann jubeln alle.“ Im Training werde Wert auf Kraft und Ausdauer gelegt, auf Beweglichkeit und Körperspannung. Die Jüngeren kletterten schon bis 8-, die Älteren bis 9. „Momentan“, sagt Martin mit einem Augenzwinkern, „ist kein Kid besser als ich.“ Beim Speedklettern allerdings sieht das schon anders aus. Dass Sportklettern in diesem Jahr in Tokyo olympisch wird, sei eine „gute Sache“, findet Martin. Der Traum, irgendwann einmal bei den Olympischen Spielen teilzunehmen, sei aber sehr schwer umzusetzen. „Es gibt nur wenige Plätze und dafür muss man schon unheimlich gut sein, hart und viel trainieren“, glaubt Martin. Free Solo zu klettern, das ist wie bei Tobi auch nicht sein Ding. Dazu ist Martin zu risikobewusst. Im Urlaub klettert er auf Sizilien oder an der ligurischen Küste. Oder er schaut mal zum Klettergarten nahe der

Martin Eisensteger klettert im Urlaub gerne in südlichen Gebieten. Foto: Marco Bauer

Augsburger Hütte in den Lechtalern. Dort, am Gatschkopf, hat sich Martin zusammen mit Michael Ullrich „verewigt“. Beide legten im Fels sechs Kletterrouten an, zwei davon mit 9+ und benannten sie mit „Expecto Patronum“ und „Pedokles“. Die beiden Stützpunkttrainer Tobi und Martin können auf ihre Arbeit durchaus stolz sein. Neben dem großen Klettertalent Sandra Hopfensitz (s. S. 55), deutsche Vizemeisterin im Speed 2019, betreuen sie im Team gut ein Dutzend junge Wettkämpfer, die im vergangenen Jahr hervorragende Plätze erzielten.

Big Fat Boulder Session 2018: Platz 2 (Herren) für Martin Eisensteger. Foto: boulderwelt München Ost

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Vortragstipps

13.02.2020

12.03.2020

Veranstaltungsort:

Vortragssaal der Stadtwerke Augsburg, 86152 Augsburg, Hoher Weg 1. Beginn 20 Uhr. Einlass ab 19.15 Uhr. Eintritt: Gäste 10 €, DAV-Mitglieder 7 €, Jugend 3 €.

SKITOUREN IN NORD-NORWEGEN

LEIDENSCHAF(F)T LEBEN

Multimediashow von Reinhold Mayer Multimediavortrag von Johannes Roth Skitouren in Norwegen von einem gecharterten Schiff aus sind etwas ganz Besonderes. Eine unvergessliche Skitourenwoche in einem der entlegensten Naturreservate im hohen Norden. Traumhaftes Skifahren mit genialem Powder vor dem offenen Arktismeer, Polarlichtalarm jede Nacht, Robben und Delphine, selbstgeangeltes französisches Gourmetabendessen.

Bergsteigen in Peru und Ecuador - eine Reise, wie man sie nur einmal erleben kann. Mit spannenden Erlebnissen, Bildern von eisbedeckten, aktiven Vulkanen und der höchsten Gebirgskette des amerikanischen Kontinents. Ecuador und Peru bieten eine Fülle an Gegensätzen zwischen kulturellen Eindrücken und alpinistischen Herausforderungen in einer fantastischen Bergwelt.

Alles, was du draußen wirklich brauchst !

Karten an der Abendkasse.

www.facebook.com/davsektionaugsburg

Mehr zu unseren Vorträgen im Internet

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Aus der Geschäftsstelle

DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24 86152 Augsburg Telefon: 08 21 / 51 67 80, Fax: 08 21 / 15 15 45 E-Mail: sektion@dav-augburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Bankverbindung Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69 BIC: AUGSDE77 Öffnungszeiten Die Geschäfts- und Servicestelle der Sektion Augsburg ist für persönliche Besuche wie auch telefonisch zu folgenden Zeiten zu erreichen: Montag 16–18 Uhr Mittwoch 9–13 Uhr Donnerstag 16–19 Uhr Freitag 9–13 Uhr Die Bücherei und der Ausrüstungsverleih sind donnerstags von 17–19 Uhr für unsere Mitglieder besetzt.

Ihr neuer DAV-Ausweis 2020 Bis Ende Februar werden allen Mitgliedern die neuen DAVAusweise zugestellt. Je nach Zahlungsart des Mitgliedsbeitrags unterscheidet sich der Ablauf der Versendung. Falls Sie am Lastschriftverfahren teilnehmen, erhalten Sie Ihren Mitgliedsausweis bis Ende Februar zugeschickt. Wenn Sie uns Ihren Beitrag noch überweisen, erhalten Sie Ihren Ausweis nach Zahlung des Jahresbeitrags, frühestens Mitte Februar. Hierfür werden keine Beitragsrechnungen oder Überweisungsvordrucke versendet, die Höhe Ihres Beitrags können Sie auf unserer Website nachlesen. Um Zahlung bis 31. Januar wird gebeten. Wechsel zur Sektion Augsburg Sie sind Mitglied in einer anderen Sektion und möchten aufgrund eines Wohnortwechsels oder anderer Gründe Mitglied in Augsburg werden? Dann heißen wir Sie herzlich willkommen! Auf unserer Internetseite unter www.dav-augsburg.de/mitglied/aufnahmeantrag-pdf finden Sie hierzu alle notwendigen Informationen und Unterlagen. Wir unterstützen Sie gerne beim Sektionswechsel.

Jetzt Mitgliederdaten online ändern Sie sind umgezogen oder haben eine neue Bankverbindung? Im Online-Mitgliederportal „Mein Alpenverein“ können Sie Ihre Daten schnell, einfach und sicher selbst ändern und auch gleich überprüfen – damit sind Bearbeitungsfehler ausgeschlossen! Sie müssen sich dafür einmalig über den Button „Mein Alpenverein“ auf unserer Webseite (oder https://mein.alpenverein.de) unter Angabe Ihrer Mitgliedsnummer, den letzten vier Stellen Ihrer IBAN sowie Ihrer E-Mailadresse registrieren. Künftig können Sie sich dann mit Ihren Zugangsdaten anmelden und Änderungen der Mitgliedsdaten direkt online vornehmen.

Ermäßigter Jahresbeitrag für Senioren Mitglieder, die 2020 ihren 70. Geburtstag feiern, können bis 15. Dezember für die kommenden Jahre einen ermäßigten Jahresbeitrag beantragen. Bereits bestehende Ermäßigungen sind davon nicht betroffen.

!

Ressourcen sparen – Hefte digital Wir möchten künftig unsere Sektionsmedien sowie das DAV Panorama verstärkt digital bereitstellen. Indem Sie auf gedruckte Medien verzichten, leisten Sie nicht nur einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz, sondern unterstützen auch unsere Sektion durch eingesparte Mittel. Eine kurze Nachricht reicht zur Umstellung. Meldungen von Änderungen Änderungen der Anschrift und der Bankverbindung bitten wir rechtzeitig mitzuteilen. Dies geschieht leider nicht immer und führt zu Mehrkosten bzw. Verzögerungen bei Postzustellungen. Daher unsere Bitte: Melden Sie Änderungen (Anschrift, Bankverbindung u. ä.) immer zeitnah und direkt an die Sektion Augsburg und nicht dem Bundesverband in München. NEU: Ab sofort können Sie Ihre Änderungen auch direkt online über https://mein.alpenverein.de melden. Kündigungen Falls Sie Ihre Mitgliedschaft in der Sektion Augsburg kündigen möchten, muss Ihre Kündigung bis 30. September des laufenden Jahres bei uns eingehen. Bei späterer Meldung verlängert sich Ihre Mitgliedschaft um ein weiteres Jahr.

NEU: Jetzt unkompliziert sofort online Mitglied werden!

 www.dav-augsburg.de/mitglied/aufnahmeantrag-pdf 

Ihre Mitgliedschaft können Sie natürlich auch in der Geschäftsstelle oder über das Formular auf unserer Internetseite abschließen.

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Aus der Geschäftsstelle

Glückwünsche Wir gratulieren allen unseren Mitgliedern ganz herzlich, die zwischen Februar 2020 und März 2020 ihren Geburtstag feiern:

95 Jahre

Helmut Brenner Georg Eichlinger Günter Henkel Elfriede Jäger Helmut Palik Brigitte Rösler Prof. Dr. Erwin Röttinger Marianne Russ Dieter Schönwälder Gottfried Schröder Luise Stölzle

Erwin Schießl

90 Jahre Winfried Brecheler Erwin Geiger Benno Helf Karl Kästele Erni Lösch Josef Maier

85 Jahre

75 Jahre

Wolf-Dieter Beyer Mechthild Blum Martha Bolg Jürgen Kempter Bruno Müller Josef Seitz

Barbara Amler Herbert Bäßler Christine Geyer Günther Horrer Herta Jahnel Dr. Gerharda Lippes Herbert Loos Peter Niebling Urda Niefind-Kast

80 Jahre Oskar Bittner Franz Böhm

Reinhard Schwabe Ursula Schwabe Willibald Winter

70 Jahre Reinhold Bauer Hans Joachim Eger Manfred Fischer Rudolf Jakubowski Elisabeth Kehl Dr. Thomas Lensch Gisela Mahnkopf Erich Maurer Wolfgang Mayer Franz Mittelmaier Annemarie Müller Ursula Ott Hartwig Pröll Georg Schäff Gerhard Schmidt Gabriele Schröder Herta Schwegelbauer Katharina Winterholler

Mitglieder, die künftig an dieser Stelle nicht genannt werden möchten, widersprechen der Datennutzung bitte in der Geschäftsstelle.

Emilie Brabetz Franz Drexel Franz Eisele Reinald Hofmeister

Leo Holländer Oskar Liebert Xaver Ludwig

Carolin Martin Helene Müllhofer Virginia Pack

Irmgard Rataj Rosa Schurr Josef Seebald Johann Strasser

Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für die Treue, die sie der Sek�on und dem Alpenverein gehalten haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. 34

Foto: Bernd Wißner

Wir trauern um unsere Mitglieder

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Termine

Februar 2020 Dienstag, 4.2.2020 19 Uhr, NUK Theorie- und Themenabend Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24 Donnerstag, 6.2.2020 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-Schmidt-Raum Donnerstag, 6.2.2020 Ab 18.30 Uhr, Skilanglauf-Treff Wir freuen uns auf einen regen Austausch mit Langlaufinteressierten und Langlaufbegeisterten! Ort: Gasthaus „Zum Schober“, Stätzlinger Straße 12 (Alter Ostfriedhof) Samstag, 8.2.2020 9 Uhr, Fitness Spezial Vertiefung der Fitness mit 90 Minuten Workout – Übungsleiter Sandra & Raimund. Ort: Sporthalle im Förderzentrum Hören, Sommestr. 70/ Ecke Bgm.-Ackermann-Str., 86156 Augsburg. Nach 9 Uhr kein Einlass mehr. Bitte Matte selbst mitbringen. Dienstag, 11.2.2020 Ab 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartenteams Interessenten sind gerne willkommen. Ort: Il Porcino, Salomon-Idler-Str. 24b, 86159 Augsburg Donnerstag, 13.2.2020 20 Uhr (Einlass ab 19.15 Uhr), Skitouren in Norwegen Vortrag von Reinhold Mayer und Jürgen Felgenhauer Details siehe Seite 32 Ort: Stadtwerke Saal, Hoher Weg 1 Samstag, 15.2.2020 Powderday der Skiabteilung Eigenverantwortliches Freeriden und/oder Tourengehen. Je nach Schneelage Arlberg oder Kleinwalsertal, Voraussetzung sind ein sicherer Umgang mit LVS sowie mittlere bis gute Fahrtechnik abseits der Piste im Gelände und im Tiefschnee. Anmeldung online. Montag, 17.2.2020 19 Uhr, NUK Theorie- und Themenabend Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24 Dienstag, 18.2.2020 Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats 14.15 Uhr Anmeldung zu den Fahrten 15.00 Uhr Beginn der Monatsversammlung Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, Reischlesaal (1. Stock) Samstag, 22.2.2020 9 Uhr, Fitness Spezial Ort und Details siehe 8.2.2020 Donnerstag, 27.2.2020 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung Ort: DAV-Kletterzentrum, Seminarraum, Ilsungstr. 15b – Berichte über Schneeschuhtouren

– Bericht über Nepalfahrt 2019 – Termine und Ziele Sommerprogramm der Bergsteiger

März 2020 Montag, 2.3.2020 19 Uhr, NUK Theorie- und Themenabend Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24 Dienstag, 3.3.2020 Ab 18.30 Uhr, Skilanglauf-Treff Ort: Waldgaststätte „Viktoria“, Sportanlage Süd Donnerstag, 5.3.2020 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-Schmidt-Raum Samstag, 7.3.2020 9 Uhr, Fitness Spezial Ort und Details siehe 8.2.2020 Montag, 9.3.2020 19 Uhr, NUK Theorie- und Themenabend Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24 Dienstag, 10.3.2020 Ab 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartenteams Ort: Il Porcino, Salomon-Idler-Str. 24b, 86159 Augsburg Donnerstag, 12.3.2020 20 Uhr (Einlass 19.15 Uhr), Leidenschaf(f)t Leben – Bergsteigen in Ecuador und Peru Vortrag von Johannes Roth Details siehe Seite 32 Ort: Stadtwerke Saal, Hoher Weg 1 Dienstag, 17.3.2020 Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats Ort und Zeit siehe 18.2.2020 Samstag, 28.3.2020 9 Uhr, Fitness Spezial Ort und Details siehe 8.2.2020

April 2020 Donnerstag, 2.4.2020 Ab 18.30 Uhr, Skilanglauf-Treff Ort: Gasthaus „Zum Schober“, Stätzlinger Straße 12 (Alter Ostfriedhof)

Montag, 20.4.2020 19 Uhr, NUK Theorie- und Themenabend Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24 Dienstag, 21.4.2020 Monatsversammlung der Seniorenabteilung mit Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats Ort und Zeit siehe 18.2.2020 Donnerstag, 30.4.2020 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung – Jahreshauptversammlung mit Bilanz 2019 – Wahl der Abteilungsleitung der Bergsteigerabteilung – Vorstellung der Sommerfahrten – Anmeldung Gardasee – Anmeldung Reschensee Ort: DAV-Kletterzentrum, Seminarraum, Ilsungstr. 15b

Vorankündigung Samstag/Sonntag, 9.–10.5.2020 LEW Kletterhallenfestival (9.–10.5.) & „Special Olympics“ (10.5.) Ort: DAV-Kletter- und Landesleistungszentrum Donnerstag, 21.5. bis Sonntag, 24.5.2020 FitnessCamp 2020 Ort: Otto-Schwegler-Hütte

Regelmäßige Termine Montag: Lauftraining Jeden Montag ab 27.4. bis einschließlich 29.6.2020 um 18.30 Uhr. Dauer: 1 Stunde. Einsteigerorientiertes Lauftraining am Max-GutmannPfad oder im Gelände mit Lauf-ABC, Fahrtspiel usw. Nicht am Pfingstmontag 1.6.2020! Ziel ist der Landkreislauf Augsburg am 5.7.2020 in Zusmarshausen. Treffpunkt Eingang Sportanlage Süd. Montag: Klettertreff Jeden Montag 19–22 Uhr. Der Termin ist offen für alle, die sichern und klettern können. Man braucht keinen Kletterpartner und ein Klettertrainer ist anwesend (kein Kurs). Keine Zusatzkosten zum Halleneintritt. Ort: DAV-Kletterzentrum, Sportanlage Süd.

Donnerstag, 2.4.2020 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-Schmidt-Raum

Montag: Stammtisch der JUB-Gruppe Jeden 1. Montag im Monat ab 19.30 Uhr. Die Studierenden und jungen Berufstätigen treffen sich für einen Stammtisch. Infos zu Terminverschiebungen o. ä. findet ihr auf unserer Website und bei Facebook. Ort: DAV-Kletterzentrum/LLZ, Sportanlage Süd.

Dienstag, 14.4.2020 Ab 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartenteams Ort: Il Porcino, Salomon-Idler-Str. 24b, 86159 Augsburg

Montag: Frauen AugsburgAlpin Jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr. Alpintreff, START ab 30.3.2020. Ort: DAV-Kletterzentrum/LLZ, Sportanlage Süd.

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Termine

Dienstag: Fitness im Fugger bis einschließlich 31.3.2020 Die ideale Fitness für Ganzkörper und Kondition mit unseren 11 Übungsleitern! Bitte möglichst Matte (Gymnastik, Isomatte) selbst mitbringen! Matten sind den Schülern vorbehalten und dienen nicht immer unseren Übungsmethoden! 18 Uhr Halle 1 Basketball 18 Uhr Halle 2 Senioren + Berufstätige nach der Arbeit 19 Uhr Hallen 1 + 2 Jugend + Erwachsene (Parallelkurse) 20 Uhr Halle 2 Jugend + Erwachsene Ort: Turnhallen des Jakob-Fugger-Gymnasiums (Achtung: Eingang in der Stadtjägerstraße, Ecke Brunhildenstraße)

eine Kombination aus Laufen und Gymnastik und zwischendrin ein paar Pulsbeschleuniger. Genutzt wird von den Fitnesstrainern alles, was in den Weg kommt: Bäume, Parkbänke, Steinquader, Hügelchen und zum Abschluss die grüne Wiese zum Dehnen und Runterkommen. Kostenfrei für alle DAV-Augsburg-Mitglieder – einfach kommen und mitmachen. Ort: Treffpunkt ist vor dem Kletterzentrum an der Sportanlage Süd. Dienstag: Stammtisch Sportklettern Jeden letzten Dienstag im Monat um 20 Uhr. Ort: DAV-Kletterzentrum/LLZ, Sportanlage Süd.

Dienstag/Donnerstag: Boulder- und Klettertreff der JDAV Jeden 1. Donnerstag und jeden 3. Dienstag im Monat um 19 Uhr. Dienstag: Fit mit Basketball Alpenblick_Explorer-4 1_2020_DAV 17.12.2019 1 zwischen 16 und 27 und hast Lust mit GleichDu bist Verlängerung Basketball im Fugger, Halle 1: 19:56 Seite gesinnten bouldern und/oder klettern zu gehen? Jeden Dienstag vom 21.4. bis einschließlich 26.5.2020 Dann schließ dich an! Komm vorbei und hab mit uns von 18–19 Uhr. Spaß. Und wer weiß: Vielleicht geht’s ja schon bald Ort: Halle 1, Jakob-Fugger-Gymnasium gemeinsam in die Berge … Mehr Infos (z. B. Terminverschiebungen, Aktuelles) Dienstag: Fitness im Freien findest du auf unseren Social-Media-Kanälen Jeden Dienstag ab 14.4. bis einschließlich 7.9.2020 (facebook, Instagram) und auf unserer Website. um 18.30 Uhr: Fitness im Siebentischwald. Ort: DAV-Kletterzentrum/LLZ, Sportanlage Süd. Es geht rund eine Stunde durch Wald und Wiesen,

Mittwoch: Bouldertreff Sportklettern Jeden Mittwoch um 19 Uhr. Boulderbegeisterte treffen sich beim Bouldertreff der Sportkletterabteilung im DAV-Kletterzentrum. Dies ist kein Kurs, aber Betreuung durch Christian Eberle vor Ort. Keine Zusatzkosten zum Halleneintritt. Ort: DAV-Kletterzentrum/LLZ, Sportanlage Süd. Mittwoch: Nordic Walking Jeden Mittwoch um 9.30 Uhr. Fit durch das Frühjahr mit Übungsleiter Robbi Ruisinger! Neue Teilnehmer sind jederzeit willkommen. Infos bei Robert Ruisinger, Tel. 0821 30690. Ort: Treffpunkt meist an der Sportanlage Süd, aber jeden 1. Mittwoch im Monat vor der Gaststätte in Wellenburg. Donnerstag: Hallen-Volleyball Jeden Donnerstag vom 13.2.2020 bis 23.7.2020, jeweils 18.15–20 Uhr. Das Spiel steht im Vordergrund. Vorkenntnisse sind Pritschen, Baggern, Aufschlag. Anmeldungen bis 7.2.2020; TN-Gebühr für das gesamte Angebot: 40,– €. Ort: Mittelschule Bärenkeller Eingang der Sporthalle „Am Rehsprung“ gegenüber Haus Nr. 10, 86156 Augsburg.

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Die neuen Sporthotels in den Alpen Unkompliziert, trendig und preiswert Mitten in den Alpen gelegen sind die Explorer Hotels nicht nur die passende, sondern auch preiswerte Location für einen aktiven Familienurlaub in den Alpen. Das entspannte Familienerlebnis beginnt direkt am Hotel, denn von dort aus startet man aktiv in die Berge. Dank der unzähligen Skigebiete, Eislaufstadien, Rodelbahnen und Ausflugsziele bleibt im Winter kein Platz für Langeweile. Auch im Sommer bieten die Regionen der Explorer Hotels viele Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und Schwimmen.

Trendiger Familienurlaub Die Explorer Hotels bieten Dir alles, was Du für Deinen Aktivurlaub in den Bergen brauchst. Übernachtet wird im trendigen Design-Zimmer mit jeder Menge Stauraum. Das vitale Frühstücksbuffet versorgt alle Familienmitglieder mit leckeren, regionalen Produkten und die Eierbratstation zum Selberbrutzeln macht den normalen Morgen zu einem echten Frühstückserlebnis. Die interaktiven Touchscreens informieren die Gäste über die besten Skiregionen, Wander- und Bikerouten, Restaurants und aktuellen Events. An der Werkbank in der Ski und Bike Area lässt sich das eigene Sportequipment schnell wieder auf Vordermann bringen. Und die richtige Entspannung bekommt man im Sport Spa mit Sauna, Dampfbad, Infrarotkabine und Fitnessraum.

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Egal ob im Winter oder Sommer, Familienurlaub im Explorer Hotel ist ein Erlebnis für Kinder und Eltern.

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Tourenprogramm

Ausbildungs- und Tourenprogramm Winter 2020 – Chronologischer Überblick Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, nachstehend geben wir euch einen chronologischen Überblick zu den vielfältigen Ausbildungs- und Tourenveranstaltungen für die Wintersaison 2020. Die ausführlichen Beschreibungen der angebotenen Kurse und Touren sowie weitergehende Informationen findet ihr in der separaten Broschüre „Winter 2019/20 – Ausbildungsund Tourenprogramm der DAV-Sektion Augsburg e.V.“ Diese Broschüre kann wie folgt kostenlos bezogen werden: • Download als pdf-Datei im Internet unter www.davaugsburg.de.

Februar 2020 1.2.

Schneeschuhtour Immenstädter Horn

Bergsteiger

20-113

1.2.

Skitour Kleine Hörnertour

Ski

20-009

1.2.

Skitour im Lechtal

JUB-Gruppe

20-501

2.2.

Skitour Grünhorn (Kleinwalsertal)

Ski

20-010

3.–7.2.

Skitouren Schweinfurter Hütte

Ski

20-011

3.2.

Orientierung und alpine Gefahren

Ausbildung

4.2.

NUK Theorie- u. Themen- NUK abend: Klimaschutz – Mobilität & CO2-Bepreisung

– –

• Aufnahme in den Adress-Verteiler über das Kontaktformular unter www.dav-augsburg.de. Nach Eintragung in den Adress-Verteiler erhaltet ihr das Programm künftig nach Erscheinen auf postalischem Wege. • Darüber hinaus liegt das Programm in der Geschäftsstelle und in unserem Kletterzentrum zur Mitnahme aus. Kurse und Touren könnt ihr auch online reservieren unter www.dav-augsburg.de/tour-kurs-reservieren. Viel Vergnügen beim Schmökern wünscht die Ausbildungsund Tourenprogramm-Redaktion des alpenblick.

9.2.

6. Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

20-050

10.2.

Flaschenzug & Co Teil 1 und Teil 2

Ausbildung

20-404

11.2.

Schneeschuhtour auf den Breitenstein, den kleinen Bruder vom Wendelstein

Senioren

20-232

13.2.

Winterkombination am Hochhäderich für Winterwanderer, Langläufer und Schneeschuhgeher

Senioren

20-203

13.2.– 23.7.

Volleyball als Ausgleichstraining am Donnerstag

Fitness

20-710

14.–16.2.

Bergfüchse: Winterspaß auf der Schwandalpe

Familienbergsteigen

20-621

15.2.

Skitour Immenstädter/ Gschwender Horn und Schneeschuhwanderung für junge Familien

Ski

20-055

15.2.

POWDER DAY 2020

Ski

20-017

4.2.

5. Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

20-049

5.2.

Höhenweg über’m Ammersee

Senioren

20-202

5.2.

Theorieabend „Basisausrüstung Bergsteigen“

Ausbildung

20-403

5.2.

Skikurs für Tourengeher

Ausbildung

20-423

15.–22.2.

Skilanglauf Wochenfahrt

Ski

20-051

6.–10.2.

Skitouren in der Lombardei Ski

20-012

15.2.

Schneeschuhtour aufs Wertacher Hörnle

Bergsteiger

20-114

7.–9.2.

Skitouren aus dem Biwak – Ausbildung Schneebiwak bauen

20-424

15.2.

Zwergerl: Winterwandern im Wildpark Landsberg

Familienbergsteigen

20-632

7.–9.2.

Tiefschneekurs für Skitourengeher

Ausbildung

20-425

16.2.

Schneeschuhtour auf den Grünten

Bergsteiger

20-101

8.2.

Skitourenrunde zwischen Allgäu und Arlberg

Ski

20-013

16.2.

Familienklettertreff

Familienbergsteigen

20-602

9.2.

Schneeschuhtour Der Wank ruft!

Bergsteiger

20-103

17.2.

NUK Theorie- u. Themenabend: Die Arktis

NUK

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Tourenprogramm

19.2.

Schneeschuhwandern bei der Fallmühle/Pfronten

Senioren

20-233

19.2.

Theorieabend „Bessere Fotos“

Ausbildung

20-405

20.2.

Nachtskitour auf den Tegelberg (ca. 900 Hm)

Ski

20-014

20.–23.2.

Schneeschuhtouren im Obernbergtal (Stubaier Alpen)

Bergsteiger

20-115

21.2.

Skitour um Mittenwald 1

Ski

20-015

22.2.

Schneeschuhtour Wallgau – Weilheimer Hütte – Farchant

Bergsteiger

20-116

22.–26.2.

Trainingskurs Skibergsteigen – im steilen Gelände

Ausbildung

20-426

22.2.

Vielseitige Ski-Rundtour zwischen Allgäu und Bregenzer Wald

Ski

20-016

22.2.

Skitour um Mittenwald 2

Ski

20-018

23.2.

Schneeschuhtour auf die Hochblasse im Ammertal

Bergsteiger

20-120

23.2.

Skitour Hörlemannskopf

Ski

20-019

März 2020 1.–5.3.

Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

20-427

2.3.

NUK Theorie- u. Themenabend: Energiewende

NUK

4.3.

Bayerisch-Schwäbischer Jakobsweg / Etappe 9

Senioren

20-204

5.3.

7. Skilanglauf-Tagesfahrt

Ski

20-053

5.–8.3.

Kurs zur Planung und Durchführung einer Skidurchquerung

Ausbildung

20-428

5.–8.3.

Skitouren Weidener Hütte – Tuxer Alpen

Ski

20-023

5.3.

Pannenselbsthilfe auf Tour Ausbildung

20-429

7.–15.3.

Traumskitouren im Val Maira

Ski

20-024

7.3.

Schneeschuhtour: Sonnenseitig auf den Grünen Ups

Bergsteiger

20-119

8.3.

Skitour am Weltfrauentag

Ski

20-025

9.3.

NUK Theorie- u. Themenabend: SchadstoffMonitoring in den Alpen

NUK

23.2.

Arlberger Winterklettersteig JUB-Gruppe

20-502

23.2.

Skitour um Mittenwald 3

Ski

20-020

14.3.

Skilanglauf – Saisonabschluss

Ski

20-054

24.2.

Skitour um Mittenwald 4

Ski

20-021

14.3.

Skitour Riedberger Horn

Ski

20-026

27.2.– 2.3.

Skitouren im Safiental

Ski

20-022

14.3.

Schneeschuhtour im Allgäu

Bergsteiger

20-120

28.2.

Schneeschuhwandern in Buching/Ammergebirge

Senioren

20-234

14.3.

Skitour im Sellrain

Ski

20-027

28.2.– 1.3.

Skitouren-/FreeriderWochenende auf der Dortmunder Hütte

JUB-Gruppe

20-503

15.3.

Skitour Alpspitze

Ski

20-028

15.3.

Ski

20-029

28.2.– 1.3.

Schneeschuhhochtouren um die Franz-Senn-Hütte

Bergsteiger

20-117

Skitour GrünsteinUmfahrung

16.–20.3.

Ski

20-057

29.2.– 6.3.

Skizirkus Saalbach/ Hinterglemm …

Ski

20-044

Skitouren Neue Prager Hütte

16.3.

Ausbildung

20-406

29.2.

Schneeschuhtour auf den Piesenkopf

Bergsteiger

20-118

Knotenkunde Teil 1 und Teil 2

19.–22.3.

Skitouren im Val d’Ultimo

Ski

20-031

19.–22.3.

Skitouren vom Stützpunkt Jamtalhütte

Ski

20-056

19.3.

Wanderung zur Märzenbecherblüte im Neidlinger Tal

Senioren

20-205

20.–22.3.

Skitour Berchtesgadener Alpen

Ski

20-032

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22.01.2020 09:58:20


Tourenprogramm

20.–23.3.

Skitouren von der Franz-Senn-Hütte aus

JUB-Gruppe

20-504

21.3.

Skitour Bleicher Horn

Ski

20-033

22.3.

Familienklettertreff

Familienbergsteigen

20-603

23.3.

Flaschenzug & Co. Teil 1 und Teil 2

Ausbildung

20-407

26.–30.3.

Skihochtouren: Tagesdurchquerungen rund um Zernez

Ski

20-034

27.–29.3.

Skihochtouren in der Sesvennagruppe – Ladies only

AugsburgAlpin

20-950

30.3.– 3.4.

Skihochtouren Vernagthütte / Ötztaler Alpen

Ski

20-058

3.–5.4.

Skitouren-Wochenende Ski auf der Neuen Pforzheimer Hütte

20-035

5.4.

Skitour Namloser Wetterspitze

Ski

20-036

7.4.

Die Kuchalb – Wanderparadies um Donzdorf auf der Schwäbischen Alb

Senioren

20-206

18.4.

Zwergerlgruppe: Drehhütte bei Schwangau

Familienbergsteigen

20-633

19.4.

Skitour Hochalbpass am Widderstein

Ski

20-037

20.4.

NUK Theorie- u. Themenabend: Heimische Vogelwelt

NUK

23.4.

Der Albschäferweg um Neresheim / Etappe 6

Senioren

24.–26.4.

Von der Halle an den Fels 1 Ausbildung

20-430

24.–26.4.

Skihochtour: Pitztaler Ski Gletschertour – Linker und Rechter Fernerkogel

20-060

25.4.

Skitour Großer Wilder

Ski

20-038

26.4.

Familienklettertreff

Familienbergsteigen

20-604

Ski

20-039

Skitour Namloser Wetterspitze

Klassiker

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April 2020

26.4.

Allround

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22.01.2020 09:58:22


Aus den Abteilungen / Ski

Cartoon: www.bing.com

Der Trick mit dem Kick Richtungswechsel mit Bewegungsökonomie von Katrin Eller Keine Angst vorm steilen Hang und erst recht nicht vor der darin notwendigen Spitzkehre. Denn mit der richtigen Technik verlieren solche Hänge ihren Schrecken und mit der „Kickkehre“ wird der Richtungswechsel fast schon zum Genuss. Deshalb zeigen wir euch heute, wie ihr im Steilgelände nicht nur kräfteschonend, sondern auch mit einer Portion Eleganz die Kurve kriegt. Sobald man das absolute Anfängerdasein als Skitourenläufer hinter sich gelassen hat und das Gelände allmählich

anspruchsvoller, sprich „steiler“, wird, funktioniert der Richtungswechsel mittels Bogengehen oder Bogentreten nur noch bedingt. Ab einer Hangneigung von etwa 30° aufwärts bietet sich zum ökonomischen Ändern der Laufrichtung die einfache Kickkehre an. In steileren Hängen (35° bis 40°) sowie bei tiefer Spurarbeit erleichtert die doppelte Kickkehre das Vorankommen ganz erheblich. Denn gekonnte Spitzkehren sind nun mal keine Zauberei, sondern nur eine Frage der Übung.

Ganz wichtig für das Gelingen ist die korrekte Ausgangsposition: Die Skier befinden sich parallel in horizontaler Stellung, d.h. im 90°-Winkel zur Hangneigung. Und bei der Kehre selbst gilt: Je flüssiger der Bewegungsablauf, desto effizienter und kräfteschonender der Richtungswechsel. Und so funktioniert’s (mit etwas Übung) im Detail:

EINFACHE KICKKEHRE

p

p p

p

Ausgangsposition ist eine nahezu horizontale Stellung beider Skier. Eine zu steile Ausgangsposition ist einer der häufigsten Fehler. Bei Bedarf wird eine stabile, waagerechte Standfläche getreten. Der Schwerpunkt wird nun vollständig auf den Talski verlagert, die Stöcke stabilisieren den Stand, sie

p

dürfen beim Drehen des Skis aber nicht im Weg sein. Dann wird der Bergski leicht angehoben, in die neue Richtung gedreht und parallel zum Talski, mit möglichst geringer Schrittweite, abgestellt. Ein nicht annähernd paralleles Aufsetzen oder eine zu große Schrittweite sind häufige Fehler; die Stöcke

p

werden wieder zur Stabilisierung genutzt. Das Gewicht wird nun vollständig auf den bereits gedrehten Ski verlagert und der Talski angehoben. „Der Trick mit dem Kick“: Sobald die Spitze des Talskis nach oben geht, wird der nun unbelastete Ski möglichst nah ans Standbein herangezogen, mit einem Fersenkick die Skispitze weiter nach oben geholt und der Ski in die neue Laufrichtung gedreht. Bei Spuren mit steil angelegten Kehren ist es ratsam, ein oder zwei Schritte über die Kehre hinauszugehen und dort einen flachen Wendepunkt anzulegen.

Illustrationen: Georg Sojer

DOPPELTE KICKKEHRE

p

In sehr steilen Hängen oder bei einer tiefen Spur wird auch das Drehen des Bergskis durch einen Fersenkick unterstützt. Dadurch kann dieser Ski

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ebenfalls nahe am Standbein geführt werden. p Dazu wird der Bergski kurz zurückgezogen, es folgt eine Kickbewegung

p

und dann die Drehung in die neue Laufrichtung. Oft ist schon das Zurückziehen der Skispitze des Bergskis bis zur Ferse des Talschuhs ausreichend; danach erfolgt die Drehung um die Ferse mit Vorschieben und „rückwärts Einparken“ des Bergskis. Nun weiter wie bei der einfachen Kickkehre.

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Aus den Abteilungen / Ski

Alle Fotos: Reinhold Mayer

Winterzauber mit Spaßfaktor Schneeschuhtouren mal anders von Reinhold Mayer

Durch verschneite Bergwälder streifen, den lockeren, tiefen Pulverschnee in Lichtungen und auf Almwiesen durchstapfen – Winter erleben in seiner vielleicht ursprünglichsten Art – weit vor der ersten Skitour überhaupt: Dieses Geschenk ist für jeden einigermaßen trainierten Menschen sehr leicht zu haben! Der Skitourentourist, der sich abseits von Skipisten und Schneekanonentrassen bewegt, glaubt gerne, er gehe in die Einsamkeit der unberührten Schneegipfelregionen – weit gefehlt: Skitourengehen boomt von Jahr zu Jahr mehr. Die Anfänger schnaufen mit Stirnlampe bei der Trainingsabendtour entlang der gesicherten Skipisten auf der meist abgeschirmten Aufstiegsspur zu Hunderten, um auf der gewalzten Piste dann wieder sicher runterzukommen – auch ok. Der Versiertere tummelt sich auf den Tannheimer Hotspot-Touren wie Geißhorn, Ponten und sonstigen vielbevölkerten Modebergen – auch zu Hunderten.

Winterzauber pur

Deswegen braucht’s was ganz anderes abseits des Rummels rauf und runter – zum Abschalten und „Draußen-LebenErleben“: Mit Schneeschuhen am Waldrand wandern, durch die Lichtung im welligen Almengebiet, unter gefrorenen Fichtenästen, über Schneehauben von Baumstümpfen, durch Bacheinschnitte, über tückische Wurzeln und vergessene Stacheldrahtzäune. Den ganzen Tag mitten in der beinahe unberührten Winterlandschaft. Vor uns waren meist nur Reh, Hase, Fuchs und Wildschwein und so mancher Wintervogel da. Ganz leicht lässt sich ein Fährten-Bestimmungsspiel herzaubern, ebenso Baumbestimmungsraten (Bergahorn ohne Blätter kennen nur wenige)

und Ablesen der Himmelsrichtungen an den Wetterseiten der kalten Bäume. Der Winter-Zauber-Erlebnistag beinhaltet nicht zwingend viele Höhenmeter – zumal ja die (manchmal) genussvolle Powder-Abfahrt fehlt. Aber er kann durchaus sehr sportlich ausgeübt werden. Durch tieferen Schnee vorneweg zu spuren, ist für den Vordersten nach wenigen Minuten meist schweißtreibend und anstrengend. Der Fünfte, Sechste in der Reihe spaziert dafür lächelnd-entspannt hinterher und kann sich dem Winterwald mit seinen versteckten Geheimnissen genussvoll widmen. Natürlich müssen sich der Führende und die Gruppe mit den

Das Gehen mit dem ungewohnten Fortbewegungsgerät will gelernt sein.

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22.01.2020 09:58:27


Aus den Abteilungen / Ski

einschränkenden wichtigen Gegebenheiten (Wildschutz- und Ruhezonen/ Privatgelände), Gefahren und Grenzen (Lawinenkunde …) auskennen und diese beachten. Doch all dies kann bei den ersten Touren bestens kennengelernt, geschult und geübt werden. Die ersten Meter mit dem ungewohnten Fortbewegungsgerät bedeuten: anpassen an den Wanderstiefel und losstapfen oder – einfach losrennen, alle Teilnehmer nebeneinander im 50-Meter-Sprint. Da staubt’s, da stolpert’s, da gewinnt’s und verliert’s. Auf alle Fälle gewinnt man an Geherfahrung. Dann hintereinander um Bäume und Böschung rauf und runter, unter der Bachbrücke hindurchzwängen, schneebedeckte Baumstümpfe überschreiten – und für die Mutigen der Metersprung in den weichen Schnee im Steilgelände. Pulverschneehänge als Gruppe im Dauerlauftempo bergab rennen, das lässt sich besonders gut filmen, ebenso wie Mutproben beim Baumstammbalanceakt oder Weidezaunüberquerungen mittels Spezialtechnik. Natürlich machen auch der Erstkontakt mit dem LVS-Gerät und die Suche von

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Der Winterzauber-Erlebnistag geht zu Ende. Foto: Reinhold Mayer

vergrabenen Geräten Spaß – vor allem im Simulationswettkampf auf Zeit mit Sonden- und Schaufeleinsatz. Da darf ruhig mal etwas Stress aufkommen …

das Gruppenerlebnis perfekt. Sollte der Wintertag gar in einer warmen Hütte oder einem Waldgasthaus unterbrochen werden, dann ist er nicht zu toppen!

Highlight eines ausgedehnten Winterzauber-Erlebnistages ist immer das Bauen eines Schnee-Notbiwaks in Gemeinschaftsarbeit. Schaufeln was da Zeug hält. Und wenn im fertigen Mini-Iglu beim Reinkriechen noch eine kleine Belohnung in der Behausung vorgefunden wird, ist die Freude doppelt und

Winter geht auch anders! Obwohl der Verfasser auch gerne bestiegene Hänge runterfährt – einen hier beschriebenen Wintertag ersetzt der Skitourentag nicht so häufig. Der Autor Reinhold Mayer ist Bergwanderführer und Schneeschuhguide.

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Der Jahresrückblick 2019 Mit der Bergsteigerabteilung unterwegs von Thomas Sailer Dank des Engagements unserer vielen ehrenamtlich Tätigen konnten wir auch 2018/2019 eine Vielzahl verschiedener Touren durchführen: Insgesamt waren es 33 – von der Tagesbis zur Fünftagestour – sowie die Nepalfahrt im Frühwinter. Der Schwierigkeitsgrad war unterschiedlich, von einfachen Wanderungen über Bergtouren bis hin zu anspruchsvollen Klettersteigen. Die Anreise erfolgte umweltfreundlich entweder mit der Bahn, mit dem Reisebus oder in Fahrgemeinschaften im PKW.

Im Land der bleichen Berge. Foto: Melanie Olk

In Zahlen ausgedrückt: Im letzten Winter wurden allein bei 13 Schneeschuhtouren in ca. 80 Stunden insgesamt 14.000 Höhenmeter überwunden. Noch mehr Arbeit gegen die Schwerkraft musste von den Teilnehmer*innen im Sommer geleistet werden. Aufgrund der Vielzahl der Angebote waren hier schlussendlich ca. 68.000 Höhenmeter in insgesamt 460 Wanderstunden zu verbuchen. Aber auch im vergangenen Jahr konnten nicht alle Programmpunkte wie geplant durchgeführt werden. Teilweise wurden unsere Pläne von großen Schneemengen im Winter und vereinzelten Schlechtwetterphasen im Sommer durchkreuzt. Selbst wenn die Vorbereitungen viel Zeit und Aufwand kosten und die zahlreichen angemeldeten Teilnehmer*innen enttäuscht sind, wenn eine Absage erfolgt, so stehen doch die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder immer an erster Stelle. Viele Einzelfahrten Zu Jahresbeginn 2019 standen ein Schneeschuh-Ausbildungswochenende mit Uschi und Hans und eine Vielzahl von gefragten Schneeschuhwanderungen auf dem Programm. Unsere Tourenführer Uschi, Irene, Thomas John, Hans, Karl, Werner, Thomas Sailer und Enrico steuerten Ziele wie die Sonnenköpfe, den Bayerischen Wald und die Elmauer Alm an. Bereits im Mai wurden im Rahmen des Sommerprogramms Tagestouren ins Spitzinggebiet (Tanja und Irene) sowie auf die Krinnenspitze (Enrico) angeboten. Die letztgenannte Unternehmung war ursprünglich als Besteigung des Litnisschrofen geplant, jedoch aufgrund der Schneelage nicht möglich. Danach folgten eine Begehung des Mittenwalder Klettersteigs (Jürgen), eine Mehrtagestour in der Abgeschiedenheit der Kreuzeckgruppe (Carola), eine Besteigung des Feigenkopfes (Thomas J.) und eine Überschreitung des Roten Steins in den Lechtaler Alpen (Irene und Tanja).

Im Königsjodler-Klettersteig. Foto: Thomas Sailer

Auf einer viertägigen Runde konnten die Naturschönheiten im Schweizer Nationalpark und im Sesvennagebiet erwandert und bestaunt werden (Annette und Werner). Weitere Touren führten über das Rauhhorn auf das Geißhorn (Jürgen), zum Säuling und zum Koflerjoch (Annette und Werner) sowie durch das Gesäuse, eine Gebirgsgruppe in der Steiermark (Irene und Tanja). Außerdem sollen an dieser Stelle die Wanderung aufs Kienjoch (Thomas J.), die Begehung des anspruchsvollen Königsjodlers (Thomas S.), eine Panoramatour durch die bayerischen Voralpen u. a. mit der Benediktenwand (Annette, Werner) sowie eine aussichtsreiche Gipfelüberquerung im Kleinwalsertal und die Schwarzwasserhütte (Enrico) erwähnt werden. Vier Sektions- und Busfahrten Aufgrund des vielen Schnees zitterten wir bis zum Schluss, ob die Viertagesfahrt in die Piccole Dolomiti vom 20. bis 23. Juni – teilweise mit Klettersteigen – durchgeführt werden kann. Wir hatten Glück und konnten bis auf einen Regentag alpenblick 1 | 2020

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

unser Programm umsetzen: In vier Gruppen durchquerten wir das touristisch weniger erschlossene Gebiet über Klettersteige, durch eindrucksvolle Kriegsstollen und auf teils ausgesetzten Bergpfaden. Halbwegs bekannte Gipfel waren Cima Carega, Cima Palon und Monte Cornetto sowie die Hütten Rifugio Scalorbi oder Rifugio Campogrosso. Besonders beeindruckend war die üppige Blütenpracht der Bergblumen zu dieser Jahreszeit. Unsere viertägige Traditionsfahrt zum Augsburger Friedensfest führte uns ins „Land der bleichen Berge“ – den Sellastock – und dessen Nachbarregionen. Wir durchstiegen diese Berge abermals in vier Gruppen bei wunderschönem Bergwetter. Dabei lag das Tagespensum bei 1.000 Höhenmetern oder mehr im Auf- und Abstieg für alle Gruppen. Für die meisten waren in der Sella-Gruppe klassische alpine Klettersteige wie der Pößnecker auf den Piz Selva oder der Oskar-Schuster-Steig auf den Plattkofel das Ziel. Die Genusswanderer konnten von der „Sella Ronda“ aus Traumblicke auf die Dolomiten ergattern. Auch der höchste Gipfel der Sella-Gruppe, der Piz Boe mit seinen 3.152 Metern, wurde bestiegen. Weitere Steige und Gipfel waren u. a. der Pisciadu, der Vallon-Klettersteig und die Cir-Spitzen. Insgesamt waren es für alle Teilnehmer sehr eindrucksvolle Dolomiten-Tage!

bei den Outdoor-Aktivitäten als auch kulinarisch. An allen Tagen konnten wir diverse Unternehmungen starten, sei es eine Bergwerksbesichtigung, der Kellerbauer Höhenweg oder eine gemütliche Wanderung zur Eggespitz mit ca. 1.000 Höhenmetern. Besonders schön und warm war dann der Abreisetag, bei dem eine kleine Gruppe noch den Klettersteig an der sonnenbeschienenen Pursteinwand (C/D) durchstieg. Wider Erwarten erreichten wir Augsburg fast staufrei sogar vor 22.00 Uhr – schließlich waren wir an einem der Hauptverkehrswochenenden unterwegs. An dieser Stelle muss unbedingt Klaus Limmer lobend erwähnt werden. Denn als erfahrener Fachübungsleiter und engagierter Tourenplaner hatte er alle Mehrtagesfahrten bis ins kleinste Detail akribisch aus- bzw. mit ausgearbeitet und die Durchführung maßgeblich begleitet. Hoffen wir, dass Klaus noch lange für uns tätig ist! Den Ausklang nahm die Bergsaison mit unserer Abschlussfahrt ins Wettersteingebirge rund um Leutasch am 19.10.2019. Alle vier Gruppen wurden von föhnigem Herbstwetter begleitet und konnten alles wie geplant durchführen: Gehrenspitze, Ahrnplattenspitze, Wetterstein-Almrunde und Leutaschklamm mit Kranzberg.

Ein letztes Highlight der Saison war die Hotelfahrt nach St. Johann (Ahrntal) ins Hotel Steinpent vom 3. bis 6. Oktober mit ca. 55 Teilnehmern. Geplant und größtenteils durchgeführt wurden Touren mit bis zu fünf Gruppen pro Tag. Das Wetter war am ersten Tag zwar fast wolkenlos, dafür aber windig und bitterkalt. Die ersten Schneefälle hatten bereits ihre Spuren in der malerischen, spätherbstlich gefärbten Hochgebirgslandschaft hinterlassen. Und so kam es, dass wir am zweiten Tag unsere Programmpunkte zu höher gelegenen Gipfeln wie z. B. dem Ahrner Kopf nicht ganz verwirklichen konnten. Auf etwa 2.500 Meter war für uns „Schluss“, da neben dem teilweise knietiefen Schnee zudem das Wetter nicht sicher war. Trotzdem kamen alle auf ihre Kosten, sowohl

Nepalfahrt 2019

Kleinwalsertal. Foto: Uwe Bosch

Sesvenna: Gipfel Piz d’Immez. Foto: Annette Gröbner

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Zum vierten Mal besuchte eine Gruppe von Bergsteigern aus unserer Sektion – unter Leitung von Thomas John – Nepal. Reisezeit war Ende November bis Anfang Dezember. Als Gebietskenner und begeisterter Hobbyfilmer wird er in unserer Monatsversammlung am 27. Februar 2020 darüber berichten und zusätzlich einen Bericht im alpenblick veröffentlichen. Fazit Für die Bergsaison 2019 bleibt festzuhalten: Gute Auslastung, gelungene Touren, zufriedene Teilnehmer. Schließlich wurde

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Piccole Dolomiti. Foto: Klaus Limmer

die Saison unserer Abteilung offiziell in der Oktober-Monatsversammlung mit einem musikuntermalten Bilderrückblick beendet. Herzlicher Dank an Rudi Kappler, der diese aufwändige Präsentation für uns erstellt hat, und natürlich allen anderen, die entsprechende Beiträge oder Fotos zur Verfügung gestellt haben. Ankündigung Gardasee-Fahrt 2020 Als Ausblick soll schon jetzt auf die vom 21. bis 24. Mai 2020 stattfindende Fahrt an den Gardasee, dem Eldorado für Klettersteige, hingewiesen werden. Die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, bei den täglichen Unternehmungen eine einmalige Frühlingslandschaft zur schönsten Blütezeit zu erleben. Das in Riva del Garda gelegene Hotel (HP) ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen und Klettersteige mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeiten.

kann. Gut eingearbeitet in das Amt des stellvertretenden Abteilungsleiters hat sich Jürgen Schuller und wir hoffen, dass wir auch für das Amt des Schriftführers in 2020 eine/n engagierte/n Nachfolger/in finden. Die Abteilungsleitung bedankt sich bei all unseren Teilnehmern, die gemeinsam zum Gelingen der Fahrten beigetragen haben – insbesondere durch ihre Begeisterung für die Berge und den Sinn für unsere Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz hat. In diesem Sinne wünschen wir uns einen unfallfreien Winter und einen erfolgreichen Start in die Saison 2020.

Personelles Unsere „altgedienten“ Führer sind nach wie vor sehr engagiert. Trotzdem suchen wir schon lange Nachwuchs, der auch anspruchsvollere Touren führen kann. Deswegen freuen wir uns, dass Vikki Schaefer ihre Prüfung zur Fachübungsleiterin Bergsteigen bestanden und Tobias Fröhling den ersten Ausbildungsteil hinter sich hat. Gratulieren können wir ebenfalls Annette Gröbner, die erfolgreich die Prüfung Trainer C Bergwandern abgeschlossen hat. Markus Hammer wünschen wir, dass es für ihn gesundheitlich wieder bergauf geht und er seine Ausbildung in 2020 erfolgreich beenden

Auf der Krinnenspitze. Foto: Edith Walter

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Aus den Abteilungen / Fitness

Rückblick mit Vorfreude Fitnesscamp auf der Otto-Schwegler-Hütte 2019 von Anissa Schmidt-Mößinger

Inzwischen ist unser Fitnesscamp fast schon eine Veranstaltung, die man einen Erfolgsgarant nennen kann. Entsprechend voll besetzt mit erwartungsvollen Freizeitsportlern und gut vorbereiteten Trainern war die OttoSchwegler-Hütte auch 2019. Drei Tage Sport, Spaß und gute Gesellschaft erwarteten die 34 Teilnehmer – bei wieder weitestgehend gutem Wetter. Für die bunt gemischte Gruppe von Jung bis Junggebliebenen hatte sich das Trainerteam diesmal wieder ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht. Von A wie Ausdauer-(Lauf-)Training bis Z wie Zirkeltraining für Koordination und Kondition war die Zeit dicht gefüllt. Selbst für die wissbegierigen Theoretiker gab es eine Schulung „Orientierung mit Kompass und GPS“ sowie neueste Erkenntnisse und Produkte aus der sportwissenschaftlichen Forschung. Unter der Obhut von Hüttenwirt Martin und umsorgt vom bewährten Koch-Team

So sehen Fitnesscamper aus! Foto: Raimund Mittler

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Bernd & Monika kam das leibliche Wohl nicht zu kurz. Nach kulinarisch einladendem Empfang und einweisenden Worten ging es direkt an die erste Trainingseinheit: Autos entladen, Equipment schultern und Hütte beziehen! Wer danach gerade erst „aufgewärmt“ war, durfte den Nachmittag mit einer Runde Mountainbike-Fahrtechnik oder Koordination und Fitness in der Turnhalle verbringen und schließlich mit dem bekannten wie beliebten „Sunset-Run“ unter Lauftrainer Mike beschließen. Erstaunlich lange saßen die Teilnehmer noch bei Kartenspielen und Unterhaltung nach dem gewohnt guten Abendessen. Entsprechend reduziert fand sich die Gruppe am nächsten Morgen zum Frühsport ein – an Trainer Raimund hatte das allerdings sicher nicht gelegen! Unerwartet frisch und munter empfing die Frohnatur die wenigen „harten Kerle“ und führte mit Motivation und Elan sogar die unausgeschlafensten Teilnehmer durchs Programm. Das üppige

Die Fitnesscamper auf dem Klettersteig. Foto: Christoph Hunglinger

Frühstück hatten sich danach alle verdient – und für den gerade angebrochenen Tag wurde das auch benötigt! Auf dem Programm standen ein Klettersteig sowie Felskletterei, eine umfangreiche Mountainbike-Tour in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und dieses Jahr als Novum: das Fitness-Bootcamp! Trainerin Anissa hatte sich auf dieses Experiment aus der amerikanischen FitnessSzene ganz besonders gefreut und es fanden sich sogar ein ganzes Dutzend Teilnehmer als „Versuchskaninchen“. Trotz aller Anstrengung der Trainer waren die Teilnehmer nicht totzukriegen und fanden sich nach mittäglicher Stärkung zum Yoga, Athletik-Zirkel sowie dem Sunset-Run ein. Auch am dritten Tag ließ die Motivation noch nicht nach. Bei Fit & Beach wurde von Sandra und Raimund Spaß am Sport vermittelt. Trotz der intensiven Einheiten im Sand war die Stimmung hervorragend und keiner „schwächelte“. Geklettert und gewandert wurde ebenfalls ausdauernd, und die Slackline freute sich über experimentelle bis professionelle Nutzung. Die Party am letzten Abend, wieder musikalisch moderiert von Thomas Haala, ist inzwischen

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Aus den Abteilungen / Fitness

ebenso zu einer Institution geworden wie das Fitnesscamp selbst: Wer fleißig sportelt, kann auch ausgelassen feiern … und so begann der letzte Tag verhalten und die Morgensonne strahlte deutlich mehr als die – endlich – erschöpften Gesichter auf der Otto-Schwegler-Hütte! Sport macht bekanntlich munter, und in diesem Sinne „gönnten“ wir uns eine letzte Lauf- und Athletik-Einheit im nahe gelegenen Tobel, bevor dann die bekannten „Abschlussrituale“ folgten. Der Begriff Institution – schon öfter erwähnt – trifft sicher auf nichts und Startschuss! Koordinations- und Schnellkrafttraining. Foto: Raimund Mittler niemand im Zusammenhang mit dem Fitnesscamp besser zu als auf Raimund Mittler, ohne dessen unermüdliches Engagement, seine Motivation und sein Organisationstalent das alles gar nicht möglich wäre. Seine Fähigkeit, immer neue Trainer für die Fitness des DAV zu begeistern, neue Menschen, Trainingsmethoden und ein abwechslungsreiches Programm mitzubringen, macht diese Veranstaltung so einzigartig und Alpenblick_Markus 19.12.2019 lässt alle –1_2020_DAV Teilnehmer wie Trainer,15:37 KöcheSeite 1 und nicht zuletzt unseren (leid-)erprobten Hüttenwirt Martin – selbst nach diesen vier Tagen überzeugt sagen: Von Donnerstag „Christi Himmelfahrt“, 21. Mai bis Sonntag 24. Mai 2020 sind wir wieder dabei! Anmeldeschluss: „Fit and Beach“ auf dem Volleyballplatz in Sonthofen. Foto: Raimund Mittler 3.4.2020, Kurs Nr. 20-700.

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Aus den Abteilungen / JDAV

Alle Fotos: Pervin Turhan

Mit vollem Magen klettert es sich leichter von Pervin Turhan Afghanisches Fastenbrechen mit afrikanischem Trommelwirbel, gefolgt von lustigem UNO-Kartenspiel, das war das Mai-Projekt der Integrationsgruppe der Augsburger JDAV.

Das Jahr über wandern, klettern und bouldern wir zusammen. Im RamadanMonat 2019 traf sich die JDAV-Gruppe zum gemeinsamen Kochen und Fastenbrechen. Es wurde geschnippelt, geknetet und fleißig frittiert. Alle haben mitgeholfen und das gemeinsame Fastenbrechen zu einem wahren (Gaumen-)Erlebnis gemacht. Da es sich mit leerem Magen nicht wirklich gut wandern und klettern lässt, fühlten wir uns anschließend umso stärker und verbrachten unsere nächsten Projekte wieder im Wald und in den Bergen.

Das Warten auf das Fastenbrechen wird mit Trommeln überbrückt.

Wenn auch du die unterschiedlichen Kulturen unserer Gruppe kennenlernen willst und vielleicht sogar uns mit deiner Kultur bereichern willst, bist du bei uns genau richtig. Komm einfach zu uns – wir freuen uns auf dich!

Gemeinsam bereiten wir das Essen für uns alle vor.

Die Felsenfresser auf der Hanauer Hütte von Tim Schlemmer

Gruppenfoto mit allen Kids. Foto: Christian Pfahler

Alle schön im Gänsemarsch … Foto: Katja Ludwig

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Wir, die Felsenfresser, waren vom 13.7. bis 14.7.2019 auf der Hanauer Hütte und im umliegenden Gelände unterwegs. Auf der Hinfahrt herrschte gute Laune und beim Aufstieg konnten wir einen Waldarbeiter beobachten, der einen Baum fällte. Ein Stück weiter sahen wir die Hütte zwar schon, aber sie war noch weit weg. Nachdem wir uns auf der Hütte eingerichtet hatten, spielten wir Werwolf und unternahmen nachmittags eine Mini-Wanderung zu einem kleinen See. Dort gab es einen Steinmann-Wettbewerb: Welches Team baut wohl das höchste Steinmännchen? Danach ging es zurück zur Hütte. Der rutschige Weg machte das Absteigen nicht einfacher und der Hunger schon gleich dreimal nicht. Nachts schliefen noch andere bei uns im Matratzenlager, was nicht so cool war; die haben geschnarcht … Am nächsten Morgen packten wir schon mal einige unserer Sachen zusammen und liefen dann in Richtung Kogelseespitze los. Leider konnten wir nicht ganz auf den Gipfel, weil uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machte. Nach der Mittagspause stießen wir unterhalb vom Gipfel auf Murmeltiere und weil das noch nicht genug war, entdeckten wir sogar einen wunderschönen Steinbock. Wieder an der Hütte angekommen, füllten wir Energie und Wasserflaschen auf, damit wir weiter zum Auto absteigen konnten. Dort konnte jeder vor der Abfahrt bei einer Reflexionsrunde sagen, was er an dem Wochenende gut und was er schlecht fand.

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Aus den Abteilungen / JDAV

Fast schon in Tschechien Die Kletterhörnchen in der Oberpfalz von Cedric Elsässer und Tobias Vossmann

Unsere zweite Gruppenfahrt im letzten Jahr hat die Kletterhörnchen nach Waldsassen in die Oberpfalz geführt. Puhh ist das weit, fast schon in Tschechien! Nach Zeltaufbau und Abendessen am Freitagabend haben wir uns am Lagerfeuer aufgewärmt und mit glühenden Stöcken Lichtfiguren in die Nacht gemalt. Am Samstag waren wir an einem Felsen klettern, der leider sehr zugewachsen war. Trotzdem konnten wir dort Abseilen üben und ein Tipi im Wald bauen. Carl hatte an diesem Vormittag beschlossen, den Weltrekord im Klettergurt-Langzeittragen aufzustellen und seinen Gurt für das restliche Wochenende nicht mehr ausgezogen. Nachdem wir am Samstagabend viel zu viel Gemüse (ihh!) und leckere Würstchen (mhhh!) gegrillt hatten, wurde noch eine Runde Werwolf gespielt. Am Sonntag haben wir das Felsenlabyrinth Luisenburg besucht: ein perfektes Spielfeld für „Verstecken“ und „Der Boden ist Lava“. An beiden Tagen gab es außerdem ein Rätsel vom Rätselmeister Flo zu lösen: „Der Kaiser von China“ und „I can see the moon in the spoon“. Die Lösungen werden wir hier natürlich nicht verraten … Zwei Wochen später: Ob Carl seinen Klettergurt immer noch anhat? Kletterversuche in den leichteren Routen im Oberpfälzer Wellertal. Foto: Florian Schön

Felsenlabyrinth Luisenburg Das Felsenlabyrinth Luisenburg in Wunsiedel, ganz in der Nähe von Waldsassen, ist ein toller Spielplatz für Klein und Groß und nebenbei das größte Felsenlabyrinth Europas! Auf ausgeschilderten Wegen kann man das riesige Blockfeld erkunden. Der Rundgang dauert etwa zwei Stunden, man kann aber auch noch viel mehr Zeit in diesem Felsenmeer verbringen. Im Sommer finden dort übrigens die Luisenburgfestspiele statt, die Granitblöcke bieten eine tolle Kulisse für die Freilichtbühne. Ein Besuch lohnt sich also doppelt! Felsenlabyrinth Luisenburg. Foto: Anne-Sophie Hüncker

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Aus den Abteilungen / JDAV

Sommerfahrt der Faultiere nach Korsika von Annika Deißer

Gruppenfoto in der Calanche. Foto: Sebastian Wagner

Am Abend vor der Abfahrt trafen wir – eine Gruppe aus acht Faultieren und einer Schwester – uns voller Vorfreude auf unsere Gruppenfahrt: einen Roadtrip entlang der schönsten Klettergebiete Korsikas. Das neunte Faultier konnte infolge eines Bergunfalls aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mit am Start sein. Wohin uns unser Weg führen sollte, wusste zu dem Zeitpunkt niemand so genau. Wir wollten bleiben, wo es uns gefällt. Da neun Leute selten einer Meinung sind, hat sich für uns ein Abstimmverfahren mit unterschiedlichen Gesten für die einzelnen Optionen bewährt. Endlose, hitzige

Diskussionen ließen sich so durch auflockernde Meinungsbilder ersetzen. Wir kamen alle mit unseren Päckchen – das Gepäck war mal groß und schwer, mal eher minimalistisch. Bei der ersten Challenge, Bus beladen, bildeten sich die Teams „Stapel“ und „Regal“, je nachdem, von welcher Packmethode der Klamottenkisten wir überzeugt waren. Während bei kurvigen Bergstraßen T-Shirts und Socken von Team „Regal“ durch den Kofferraum purzelten und Team „Stapel“ sich über Punkte freute, konnte Team „Regal“ bei ungeplanten Badeaktionen oder Kältewellen punkten. Neben Klet-

Faultiere chillen gerne in Hängematten. Foto: Florian Klassen

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terzeug, Schlafsack und Handtuch brachten wir alle auch unser seelisches Päckchen mit – unsichtbar, aber nicht bedeutungslos. In zweieinhalb Wochen (nicht drei, wie manch einer dachte) hat uns auch dieser Ballast beschäftigt und es gab, anders als bei wöchentlichen Gruppenstunden, viele Gelegenheiten, sich bewegender Themen anzunehmen. Bei Reflexionsrunden und langen Abenden lernten wir uns noch besser kennen und die Gruppe wurde zusammengeschweißt. So wurde es abends oft spät und da Faultiere ausreichend Ruhezeiten brauchen, kam es durchaus vor, dass wir erst zur Mittagszeit am Felsen ankamen. Teilweise lag das jedoch nicht nur an unserem Bedürfnis nach Schlaf, sondern an unseren Englischkenntnissen (power plant heißt Kraftwerk und das ist nicht dasselbe wie ein Strommast!) und den spärlichen Beschreibungen und Markierungen der Zustiege. Des Weiteren ist bei der Auswahl der Klettergebiete zu beachten, dass in einem französischen Topo „O“ für West (= ouest) steht. Um unserem Gruppennamen gerecht zu werden, mussten wir (leider) auch die verschiedenen Strände besuchen oder zur Abkühlung in Gumpen springen. Neben Felsen und Stränden haben wir außerdem einige korsische Städte unsicher gemacht. Vielen Dank für diese mega schöne Fahrt!

Plattige Abendkletterei bei Ajaccio. Foto: Sebastian Wagner

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Aus den Abteilungen / JDAV

Sommerfreizeit 2019 im Gunzesrieder Tal

Baumkunde-Lerneinheit mehr über heimische Bäume und Sträucher. Obwohl das mitten in den Ferien war, fanden das alle ziemlich cool.

von Adrian Sommer

Am darauffolgenden Tag hatten wir ein volles Programm. Zuerst wanderten wir einen Berg hoch und fuhren diesen dann mit der Sommerrodelbahn runter, dies fanden alle sehr toll. Auf der Hütte angekommen, konnten wir uns entscheiden: auf der Hütte bleiben, um dort zu spielen, oder lieber unten Fußball spielen. Der Donnerstag war wahrscheinlich der beste Tag, denn da sind wir in den Wald gegangen und haben „Capture the Flag“ gespielt. Danach haben wir uns im Tobel abgekühlt. Blick von der Hütte. Foto: Jonathan Meiß

In der ersten Woche der Sommerferien 2019 packten wir unsere Koffer, um in die Sommerfreizeit zu gehen – eine ganze Woche ohne Eltern, dafür mit super Betreuern und jeder Menge Spaß. Das Wetter spielte diese Woche zwar nicht so gut mit, davon ließen wir uns aber nicht abhalten. Schon auf der Hinfahrt hatten wir mit cooler Musik in den Bussen sehr viel Spaß, bis wir auf der Vorderschönbuch Alpe ankamen. Anschließend lernten wir die anderen durch ein paar Spiele besser kennen und erfuhren mehr über sie. Dann bezogen wir unsere Betten und gingen zum Abendessen. Das Essen war wieder besonders, es gab nämlich fast nur

vegetarisches Essen, das auch echt gut geschmeckt hat. Am nächsten Tag unternahmen wir eine Wanderung. Zwischendurch legten wir eine Pause ein, um durch unsere selbstgemachte Brotzeit wieder Kräfte zu tanken. Das Beste an der Wanderung war das „Räuber und Gendarm“ spielen. Am zweiten Tag war das Wetter besser, das nutzten wir gleich aus, um vor dem Frühstück im Tobel zu baden. Ansonsten machten wir uns an diesem Tag mit verschiedenen Kartenspielen einen gemütlichen Vor- und Nachmittag auf der Hütte. Außerdem sind wir auf einen Baum geklettert und lernten durch eine kleine

Am letzten Tag gingen wir noch ins Hallenbad und reisten dann auch schon wieder ab, aus einer Sommerfreizeit, die viel zu schnell vergangen war. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die nächste coole Woche und auf ein paar neue Gesichter. Bis dann!

Ein einziger Knoten. Foto: Olivia Waldtahler

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Alle Fotos: Seniorenabteilung

Aus den Abteilungen / Senioren

Auf dem Weg vom Auerberg zum Forggensee – ein Spätsommermärchen Wanderung der Senioren im Voralpenland von Margrit Schönberg

Unterwegs vom Auerberg zum Forggensee

Zwischen Alpenhauptkamm, Bodensee und Lech liegt ein magisches Fleckchen Erde: das Allgäu mit seinem Voralpenland. Wenn wir von Augsburg auf dem Weg in die Berge sind, grüßen von weitem der Hohe Peißenberg und der Auerberg. Sie sind lohnende Ziele für kurz entschlossene Tagestouristen zu jeder

Jahreszeit. Es sind keine hochalpinen Touren. Es sind leichte Wanderungen, die bei jedem Wetter unternommen werden können. Der Ausblick auf die Allgäuer Alpen öffnet dabei Herz und Seele. Die Region um den Auerberg hat eine bewegte Geschichte. Schon die Kelten und

Römer schätzten die strategische Lage als Siedlungsort. Hier existierte die erste größere Römersiedlung in Bayern. Man kann noch heute ihre Spuren entdecken. Wir hatten die Wanderung auf den Auerberg und weiter zum Forggensee für den Herbst geplant. Mitte Oktober machten wir uns auf den Weg. Es wurde ein grandioser Tag. Das Wetter war bilderbuchmäßig: der Himmel wolkenlos und bayerisch blau. Die Laubbäume, bunt gefärbt, leuchteten in der Spätsommersonne. Ein Geschenk des Himmels, hier zu leben und so kurze Wege in eine traumhafte Landschaft zu haben. Wir starteten mit zwei Gruppen (B und C). Gruppe B wanderte von Bernbeuren durch die Feuersteinschlucht über einen wurzeligen Pfad zum Auerberg und weiter nach Sameister. Das sind 400 Hm auf ca. 14 km Strecke.

Gruppe B

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Der Weg führte zunächst durch den Ort Bernbeuren, dann auf dem Erlebnispfad

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Aus den Abteilungen / Senioren

weiter an Wiesen entlang und schließlich in einen Wald. Bei der Erlebnisstation „Aqua-Wasser“ betraten wir passend die Feuersteinschlucht. Über Treppen und Stufen ging es am wilden Wasser bergauf. Bald nach der Station zum Thema „Wild und Geweihe“ führte der Weg oberhalb der Schlucht weiter. So erreichten wir ihren oberen, sanfteren Teil. Wir orientierten uns an den Schildern „Jägersteig/Auerberg“ und gelangten schließlich zu dem Aussichtspunkt Buffernandl (1.023 m). Hier bot sich uns ein erstes grandioses Panorama über das Alpenvorland. Ein paar Höhenmeter weiter auf dem Gipfel des 1.055 m hohen Auerberges sahen wir auf der einen Seite weit in das oberbayerische Land hinein, bis zum Peißenberg und ins Ammergebirge. Auf der anderen Seite breitete sich das Allgäu mit Säuling, Gehrenspitze, Aggenstein und Breitenberg und vielen bekannten Berggipfeln aus. Ein Blick ins Paradies. Auf dem Auerberg verläuft auch die Grenze zwischen den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern und Schwaben. Nicht zu übersehen ist die Kirche Sankt Georg, die oben auf dem sanften Grasrücken thront. Aus romanischer Zeit stammt der mächtige Sattelturm. Der gotische Altarraum wurde im 15. Jahrhundert vollendet. Diese Kirche war lange Zeit Ziel vieler Pilger von weither.

Für den Nachmittag hatten wir eine Dampferfahrt über den Forggensee geplant. Daraus wurde jedoch nichts, denn die Schifffahrtsgesellschaft hatte schon auf Winterfahrplan umgestellt und unsere Wanderzeiten passten nicht zu den Anlegezeiten. Beide Gruppen machten sich daher auf den Weg zum nördlichen Teil des Forggensees, Richtung Roßhaupten, dem wohl schönsten Teil des Allgäus, dem Königswinkel mit der grandiosen Aussicht. Als 1950 mit dem Bau der Staumauer bei Roßhaupten begonnen wurde, zählte die Baustelle am Forggensee-Kraftwerk zu den größten Bauprojekten Bayerns. Die einstige Illasberg-Schlucht, die zu den eindrucksvollsten Schluchten Deutschlands gehörte, wurde überschwemmt. Außerdem wurden die Weiler Forggen und Deutenhausen mit ihren Bauernhöfen, Mühlen, Ziegeleien und Wiesen aufgelöst. So fand die Entwicklung einer alten Kulturlandschaft ein jähes Ende. Geblieben ist nur der Name Forggen, nach dem der See benannt ist. Der Forggensee ist mit 12 km Länge, bis zu 3 km Breite und einer Fläche von 16 km² der fünftgrößte See Bayerns. Er dient zum einen der Stromerzeugung, aber vor allem dem Hochwasserschutz. Nach Einsetzen der Schneeschmelze ist der See für die Hochwasserregulierung am Lech wichtig.

Für uns hieß es dann: Abstieg nach Sameister. Über geteerte Wirtschafts- und Naturwege erreichten wir den Langegger Weiher (817 m). Wir passierten die kleine Ortschaft Nachsee und gelangten durch das Roßgumpefilz und am Sameister Weiher entlang bald zum Gasthaus Adler zur Mittagseinkehr.

Unser Ziel zum Ausklang dieses schönen Tages war der Kiosk Panorama-Stadl oberhalb des nördlichen See-Endes. Von hier hatten wir eine weitere spektakuläre Sicht auf die Allgäuer Alpen, den Forggensee, Neuschwanstein, Hohenschwangau und das Festspielhaus vor Füssen.

Gruppe C sparte sich den Gipfelanstieg und wanderte von der Feuersteinschlucht gleich zum Langegger Weiher und weiter nach Sameister zur Gaststätte. Die Strecke betrug 9 km und 250 Hm im Aufstieg und 150 Hm im Abstieg.

Wen wundert es, dass König Ludwig II. diesen Teil Bayerns besonders liebte. Nirgendwo soll die Landschaft königlicher, die Berge und Schlösser majestätischer und die Geschichte mystischer sein. Danke für diesen herrlichen Tag!

Abstieg nach Eschach

Am Langegger Weiher

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Aus den Abteilungen / Stützpunkt

Sandra Hopfensitz meistert bei der DMOC dynamische Züge in der letzten Disziplin des Tages, dem Lead. Foto: Anouk Haffner

Die Wettkämpfe im LLZ mal anders Ein ganz spezieller Rückblick auf die Meisterschaften Ende September 2019 in Augsburg von Noa von Gunten Eigentlich sollte ich jetzt draußen an der Wand sein und um den Titel „Bayerischer Meister“ kämpfen. Da war es im Nachhinein betrachtet nicht die klügste Tat meines Lebens, zu vergessen, mich für den einzigen Speed-Wettkampf der Saison anzumelden, und daher keine Qualifikation für die Bayerischen Jugendmeisterschaften Olympic Combined (BJMOC) zu haben. Jetzt sitze ich hier, als Aufpasser in der Isolation, schaue all denen, die es geschaff t haben, beim Aufwärmen zu. Wenigstens darf ich mich am Buffet bedienen. Vom Wettkampfgeschehen an sich bekomme ich eigentlich relativ wenig mit. Meine Aufgabe besteht darin aufzupassen, dass niemand am Handy ist oder sich mit Außenstehenden unterhält. Das kommt tatsächlich aber quasi nie vor. Von daher ist mein Job bisweilen nicht wirklich spannend. Natürlich fiebert man mal mit den Augsburgern mit, wünscht ihnen alles Gute und freut sich, wenn sie gute Ergebnisse erzielen (Ergebnisse im Internet oder im alpenblick 04/2019).

Ganz anders war dagegen die Stimmung eine Woche zuvor bei den Deutschen Meisterschaften Olympic Combined (DMOC), bei denen ich die Isolationsleitung im Lead übernehmen durfte. Da läuft man mit einem Knopf im Ohr durch die Gegend und auf einmal steht ein Max Prinz vor einem und fragt nach dem Klo. Ein paar Momente später, kurz vor dem Start des Lead-Finales, kann man Jan Hojer(!) dabei zusehen, wie er ein Fingerbord aus der Tasche zieht und beginnt, daran Klimmzüge zu machen. Solche Größen dann auch noch live klettern zu sehen, ist schon ein krasses Gefühl. Davon darf man sich aber nicht ablenken lassen, denn die Aufgabe, die ich habe, ist nicht ganz unwichtig: Ich muss den ganzen Tag über alle Helfer der Isolation koordinieren. Alle Transfers müssen geregelt sein, alle Aufgaben verteilt werden. Und zwischendurch muss manchmal noch dem DJ der Musikwunsch eines Athleten mitgeteilt werden. Super, dass bei beiden Wettkämpfen alles klappte (nochmals danke an

Oben: Von morgens 7.45 Uhr bis zum Sonnenuntergang dauerte die BJMOC. Ein ganz schön langer Tag, sowohl für die Athleten als auch für die Helfer. Foto: Daniel Edrich Unten: Benno Haffner kämpft bei der BJMOC in Boulder 1 mit den teils griffigen, teils rutschigen „Dual Texture“-Griffen von bluepill. Foto: Daniel Edrich

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22.01.2020 09:58:48


Aus den Abteilungen / Stützpunkt

Spannende Duelle bei den Deutschen Meisterschaften Olympic Combined von Nora Held

Max Dinger im Lead (BJMOC). Foto: Daniel Edrich

Am 21./22. September 2019 fand im Kletterzentrum Augsburg ein spannendes Wettkampfwochenende statt: Bei der Deutschen Meisterschaft Olympic Combined (DMOC) lieferten sich erfahrene Athlet*innen heiße Duelle mit den Stars von morgen. Mit gut 400 Besuchern brodelte es bei der DMOC im Kletterzentrum, die Stimmung war gespannt und erwartungsvoll, wer das Rennen macht. Unser Kletterzentrum bietet dabei ideale Bedingungen für das Combined-Format. Da Lead-, Speed- und Boulderwände in der Außenanlage im Dreieck angeordnet sind, können die Zuschauer*innen von der Mitte aus zu jeder Zeit die spannenden Wettkämpfe mitverfolgen.

das klasse Team bei den deutschen Meisterschaften!) und die Augsburger Athleten recht gute Ergebnisse einfahren konnten.

Mit dabei war auch Sandra Hopfensitz, Sektion Augsburg. Letzten Endes konnten Alma Bestvater und Jan Hojer den Wettbewerb für sich entscheiden.

Sandra Hopfensitz im Finale. Foto: Marco Kost

Sandra Hopfensitz schaffte es nach einer sehr starken Qualifikation am Samstag (2. Platz) in der Gesamtwertung beim Finale leider nur auf den 4. Platz. Doch machte die Lokalmatadorin es ihren Gegnerinnen nicht leicht und angesichts ihrer bisherigen Erfolge, z. B. bei der Bayerischen Jugendmeisterschaft (2. Platz in der Gesamtwertung), können wir in den nächsten Jahren wohl noch viel von Sandra erwarten. Wir können also schon sehr gespannt auf die neue Wettkampfsaison sein, insbesondere auch in Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele in Tokyo.

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22.01.2020 09:58:51


Aus den Abteilungen / Stützpunkt

Stützpunktfahrt nach Fontainebleau – diesmal mit Wetterpech von Nikola Sedlmayr Am Samstag, den 26.10.2019, ging es um 9 Uhr bei Ferdl zuhause los. Voller Tatendrang freuten wir uns auf eine Woche Bouldern in Bleau. Aber schon am ersten Tag konnten wir nicht an den Fels, weil wir vom Regen überrascht wurden. Wir ließen uns jedoch nicht davon abhalten und gingen zum ersten Mal auf einer Stützpunktfahrt zum IndoorBouldern und zwar in die Karma-Halle in Fontainebleau. Am zweiten Tag konnten wir dann etwas draußen bouldern gehen und uns mit dem Felsen vertraut machen, am Abend spielten wir noch Kicker mit der DAV-Sektion Mannheim (das Endergebnis müssen wir hier nicht unbedingt preisgeben …). Leider suchte uns das schlechte Wetter am nächsten Tag nochmals heim. Da wir sowieso einen Tag Pause brauchten, weil unsere Finger von der Halle ziemlich durch waren, gingen wir einfach geocachen, was jedem Spaß machte. Am nächsten Tag nieselte es noch, wir wollten es aber dennoch am Fels versuchen. Wir mussten zwar erst eine selbstgemachte Schnitzeljagd absolvieren, um die Zeit, die der Fels zum Trocknen brauchte, totzuschlagen, dafür waren wir danach jedoch umso motivierter. Noa, Paula und Nikola konnten sogar eine 7A toppen!

Alle Fotos: Ingrid Taubert

An dem 7A-Boulder, den Paula A., Noa, Niko und Flo geschaff t haben.

Am folgenden Tag regnete es zur Abwechslung mal wieder. Trotzdem wollten wir draußen bouldern, was sich leider als Fehler herausstellte: Der Fels war nass und dann wurde auch noch in unser Auto eingebrochen. Aufgrund des schlechten Wetters beschlossen wir, am nächsten Tag nach Hause zu fahren. Am Rückreisetag legten wir am Abend noch einen Zwischenstopp in der Einstein Boulderhalle Ulm ein. Das war der krönende Abschluss unserer regenreichen Stützpunktfahrt!

Helene kämpft sich nach oben.

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Pause an einem anstrengenden, kalten Tag

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22.01.2020 09:58:54


Aus den Abteilungen / Ausbildung

Foto: Sarah Scheel

Die ParaVertikalen on the Rock von Alina Dajnowicz Im August 2019 wagten sich Die ParaVertikalen zum ersten Mal an den Fels. Da die Kletterer*innen sehr unterschiedliche Einschränkungen und Voraussetzungen mitbringen, bestand die erste große Herausforderung darin, ein passendes Gebiet zu finden. Wir fanden es im Frauenwasserl in Oberammergau. Schnell waren Kletterrouten im Schwierigkeitsgrad 3+ bis 5+ ausgesucht und Topropeseile eingehängt. In einer der Routen wurde ein Flaschenzug für die Teilnehmer, die ihre Beine nur bedingt mitbenutzen können, zusätzlich eingehängt. Zwischen den Routen wurde ein Interventionsseil installiert, um die Kletterer bei Bedarf begleiten und an schwierigen Stellen unterstützen zu können. Jetzt geht es an die Wand Es stellte sich schnell heraus, dass vier von unseren sieben Gruppenmitgliedern eine Begleitperson während des Kletterns gut gebrauchen können. So war unser Interventionsseil fast durchgehend von einem Trainer besetzt, der Tipps direkt in der Route gab – hier definieren ja keine bunten Griffe den nächsten Zug – oder beim Ablassen half. Die ersten Mutigen fanden sich schnell. Es war erstaunlich zu beobachten, wie unterschiedlich sich unsere Kletterer*innen am Fels bewegten. Manchen viel es schwerer als in der Halle, andere blühten richtig auf. Bettina zum Beispiel, die in der Halle noch nie das Top erreicht hatte, kletterte mit einer Leichtigkeit zwei über 20 Meter lange Routen und kam jedes Mal bis zum Top. Damit hatte keiner von uns gerechnet.

Aufgeben? – Nicht mit uns ... Mit Hilfsmittel, Fachwissen und Kreativität ist vieles möglich.

braucht. So übernahm ich das Sichern und Jürgen (gesichert von Alex) die Begleitung. Für den ganzen Kletter vorgang brauchten wir eine Kiste mit Ausrüstung, drei Trainer*innen und über eine halbe Stunde Zeit. Und, lohnte sich der Aufwand? Ein Blick in Michaels Gesicht und es war klar – es hat sich gelohnt: Der Stolz in seinen Augen war nicht zu übersehen. Ausklang

Eine ganz besondere Herausforderung für das Trainerteam stellte das Klettern mit unserem Rollifahrer Michael dar, der seine Beine nur bedingt bewegen und beim Klettern einsetzen kann. Aus diesem Grund bauten wir einen Flaschenzug auf. Da wir Michael bei seinem ersten Felsversuch optimale Unterstützung bieten und das Risiko möglichst gering halten wollten, war uns klar, dass er für die gesamte Route eine Begleitung

Zum Ausklang des Tages gönnten wir uns ein leckeres Eis in einer Oberammergauer Eisdiele und ließen die Aktion Revue passieren. Auch wenn der Tag sehr heiß und damit anstrengend war, waren unsere Kletterer*innen von dem gemeinsamen Erlebnis begeistert. Die wichtigste Rückmeldung war, dass sich alle stets sicher und gut begleitet gefühlt haben. Verbesserungsvorschläge und weitere Unternehmungen wurden ebenfalls besprochen. Von allen kam hierzu der einheitliche Wunsch: nächstes Jahr wieder und zwar zweitägig!

Zum ersten Mal am Top – Bettina in „Do schau her, 5“

Die ParaVertikalen on the Rock – ein rundum gelungener Tag in Oberammergau

Foto: DAV-Archiv

Foto: Jürgen Gmeiner

Michael – eine ganz besondere Herausforderung

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22.01.2020 09:58:55


Aus den Abteilungen / Mountainbike

Mountainbiken in Rumänien – Muntii Tarcu von Mircea-Ovidiu Breier

Aufstieg zum „Steinhaufen“ Brusturu (2.116 m). Foto: Mircea-Ovidiu Breier

Das Tarcu-Gebirge in Rumänien (Muntii Tarcu) liegt im westlichsten Teil der Mittelkarpaten und beherbergt eines der letzten naturbelassenen Gebiete Europas. Mein Kumpel Ovidiu und ich machen uns am 11. September 2019 auf den Weg dorthin, um die einzigartige Natur und Wildnis dieser Region mit dem Mountainbike zu erleben.

Auf dem Grat von Bergspitze zu Bergspitze. Foto: Ovidiu Rada

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Unser Einstieg in das Gebirge beginnt am Jigorea-Sattel, zunächst moderat über einen alten Karrenweg. Es dauert nicht lange und der Uphill wird immer steiler und technisch schwieriger. Mit dem Erreichen der Baumgrenze ähnelt der Trail immer mehr einem Rinnsal und das Fahren wird zum Schieben. Die nächsten 650 bis 700 Höhenmeter bewältigen wir letztendlich mehr schiebend als fahrend, werden aber dafür mit einem berauschenden Panorama belohnt. Endlich erreichen wir den Sadovanu (1.996 m), den ersten der vier Gipfel. Nun beginnt der nächste Teil der Tour und wir fahren auf dem Kamm von Bergspitze zu Bergspitze. Hin und wieder lassen uns die Hunde der Wanderhirten wissen, dass wir hier nur geduldet sind und die Schafe nicht zum Grillen da sind … Wir sind jedoch sehr froh, diese Hunde immer wieder zu hören, denn ansonsten müssten wir uns womöglich mit anderen Bewohnern der Wildnis auseinandersetzen: Die Gegend, in der wir uns bewegen, ist ein Bären- und Wolfsgebiet, mit einem der höchsten Vorkommen dieser Tierarten in Europa!

Die nächsten zwei Spitzen, Tarcu (2.190 m) und Caleanu (2.196 m), sind relativ schnell erreicht und dann folgt die böse Überraschung: Der Brusturu (2.116 m) ist ein Steinhaufen, der nur schiebend zu bewältigen ist und uns 2,5 Stunden wertvolle Zeit kostet. Endlich haben wir den Abstieg vom Brusturu geschaff t und dürfen uns auf einen weiteren kilometerlangen Downhill zum Dorf Maru freuen. Die 2,5 Stunden Zeitverlust machen es unmöglich, dass wir aus eigener Kraft zum Ausgangspunkt zurückkommen. Einheimische geben uns den guten Rat, nach Sonnenuntergang nicht mehr durch den Wald zu radeln, und deshalb wollen wir die Weiterfahrt nicht riskieren. Was nun? Wir haben Glück, denn ein hilfsbereiter Einheimischer ist so freundlich und fährt uns zurück zu unserem Auto. Am Ende der Reise gesteht mir mein Freund: „Das war das größte Abenteuer meines Lebens!“ Ja, diese Tour war eine etwas andere Art zu biken, abseits des durchorganisierten Tourismus, in einer wilden, ursprünglichen Landschaft – in einer fast perfekten Wildnis.

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22.01.2020 09:58:57


Aus den Abteilungen / Mountainbike

Alle Fotos: MTB-Archiv

Erste Hilfe extrem von Nadja Schöpf Egal ob beim Biken, Wandern oder Klettern, es kann immer was passieren, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Das richtige Vorgehen in so einem Fall war Hauptthema des Kurses, wie ein solches Szenario abgearbeitet werden soll. Knochenbrüche, Platzwunden und jede Menge Kunstblut – 11 Trainer und Ehrenamtliche unserer Sektion haben sich an einem langen Wochenende im letzten Oktober auf das Schlimmste vorbereitet: „Erste Hilfe extrem“, z. B. bei Unfällen im Gebirge.

Von den „Opfern“ wurde voller Einsatz und oft schauspielerisches Talent gefordert.

tung, wie das Absetzen des Notrufes mit den richtigen Informationen. Aber nicht nur der Umgang mit den Verletzten war wichtig, sondern auch die Betreuung der Gruppe, mit der man unterwegs war – alles gar nicht so leicht.

In der Jugendbildungsstätte Babenhausen wurden wir an drei Tagen mit einer abwechslungsreichen Mischung aus verständlicher Theorie und anschaulicher Praxis bestens geschult. Von vergleichsweise einfachen Platzwunden über schwerere Verletzungen mit Fremdkörpern bis hin zu Schädeltraumata und Wirbelsäulenverletzungen waren alle möglichen Unfallsituationen dabei. In verschiedenen kleinen Gruppen waren wir abwechselnd Verletzte oder Helfer, was die Szenarien sehr realistisch gemacht hat.

Am ersten Tag fand noch alles auf dem Areal der „Jubi“ statt, am zweiten Tag wurden auch Unfälle im Wald nachgestellt, um die Unwägbarkeiten im Gelände beim Training zu simulieren. Höhepunkt war eine Nachtübung, bei der wir als geschlossene Gruppe draußen im Wald zwei unserer Gefährten zunächst suchen und dann deren Verletzungen erstversorgen mussten.

Nachts im Wald gefunden. Was ist zu tun?

Gemeinsam und gut organisiert erfolgt die Erstversorgung des Verletzten.

Ein wichtiger Teil jeder Übung war außerdem die Organisation der Ret-

Wir möchten uns bei unserem Trainer Herbert Ringer für ein sehr interessantes, lehrreiches und spaßiges Wochenende bedanken und beim Team der „Jubi“ Babenhausen für die leckere Verpflegung.

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22.01.2020 09:58:59


Aus den Abteilungen / Sportklettern

Sportklettern – Wie wird’s gemacht? Verletzungen und Aufwärmübungen – Teil I von Elisabeth Kruse Immer wieder hört man von Freunden und Bekannten in der Kletterszene von den kleinen Wehwehchen, die sich beim Sportklettern einschleichen. Dem einen sein Ringband, ist dem anderen seine Kapsel … Typische Verletzungen im Breitensport sind zum Beispiel: Schulter- und Schulterblattbeschwerden, Einklemmungserscheinungen in der Schulter, Ansatz-Sehnenreizungen in der Schulter, Schleimbeutelentzündungen, Ellenbogenmuskelansatz-Sehnenreizungen, Muskelverhärtungen oder Kapselverletzungen. Im Leistungssport kommen noch Hüft- oder Knieprobleme hinzu. Um derartigen Verletzungen vorzubeugen und die Muskulatur optimal auf die hohe Belastung beim Klettern vorzuKleines Aufwärmprogramm: 1. Herz-Kreislauf-Apparat auf den Sport vorbereiten: Treppen steigen, eine Runde um den Block laufen, Hampelmänner. Dauer: 5–10 min 2. spezifisches Aufwärmen • Schultergürtel: Arme und Schultern kreisen (jeweils in beide Richtungen), 15-mal pro Seite • Oberarm/Unterarm: Streck- und Beugesehnen im Arm aktivieren, 15-mal pro Seite

bereiten, solltet ihr euch zuerst aufwärmen. Wir wollen euch hier zeigen, wie so ein kleines Aufwärmprogramm aussehen kann. Begonnen wird mit dem allgemeinen „in Schwung bringen“ des Körpers, aber auch mental solltet ihr euch auf die anstehende Anstrengung einstellen. Danach folgt das spezifische Erwärmen der für das Klettern am meisten benötigten Partien.

nach dem Klettern. Auch dabei gilt es, auf einiges zu achten. Vielen Dank an dieser Stelle an Annika von der „Physio im Kletterzentrum – Annika Karl“. Sie steht mir für diese Artikelreihe mit Rat und Tat zur Seite! Wir sehen uns beim Klettern!

Wenn ihr dieses kleine Programm durchlaufen habt, könnt ihr in die erste Tour einsteigen. Denkt daran, mit einer Tour zu beginnen, die deutlich unter eurem eigentlichen Kletterniveau liegt. In der nächsten Ausgabe des alpenblick befassen wir uns mit dem Abwärmen • Fingermuskulatur: Öffnen und Schließen der Hand, auch mit Unterstützung durch einen Ring, Ball oder Knete, Finger spreizen (siehe Foto), 20-mal pro Seite • Hüfte: Kreisen des abgewinkelten Beines seitlich vom Körper in beide Richtungen (siehe Foto), 10-mal pro Seite • Wirbelsäule: Katzenbuckel machen, Rotation des Oberkörpers nach rechts und links, je 10-mal

Oben: Seitliche Rotation der Hüfte. Foto: Annika Karl Unten: Erwärmen der Sehnen in Hand und Fingern. Foto: Elisabeth Kruse

Physiotherapie und Ausgleichstraining - privat und alle gesetzl. Krankenkassen Termine unter 0821-99958128 Termine unter 015165934058 Wo? Im DAV Kletterzentrum Augsburg/LLZ Bayern, Ilsungstr. 15b 60

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22.01.2020 09:59:26


Aus den Abteilungen / Familienbergsteigen

Familiengruppe I – den Kinderschuhen entwachsen von Eva und Florian Ziegler Wandern ohne Kinder, das war „einfach“. Eine Tour raussuchen, packen und los geht’s. Sobald man Nachwuchs bekommt, wird es schwieriger. Das fängt schon allein bei der Menge an Gepäck an, die man mit Babys oder Kleinkindern mitschleppen muss – von den Kindern einmal ganz abgesehen. Je kleiner die Kinder, desto schwieriger ist es, zu einem Bergerlebnis zu kommen, besonders, wenn man es sportlich haben will. Die Familiengruppen unserer Sektion bieten hier eine Möglichkeit, Berge auch mit kleinen Kindern zu erleben. Aber wie ist das eigentlich mit größeren Kindern? Laufen die nicht nur selbst, sondern auch von selbst? Oder finden sie Bergsteigen irgendwann langweilig und wollen lieber die sturmfreie Bude daheim genießen als mit den Eltern den schönen Ausblick? Unsere Familiengruppe I gibt es schon lange, länger als wir selbst dabei sind. Manche der Teilnehmer fahren schon immer mit und einige erst seit kurzem. Manche, so oft sie können, und andere probieren bei einer Tour aus, ob es etwas für sie ist. Dadurch ist die Gruppe sehr gemischt. Bergbegeisterte mit und ohne Kinder sind dabei und Kinder im unterschiedlichsten Alter. Bei Kindern bis zum Grundschulalter ist die Motivation ziemlich einfach: Die Eltern wollen wandern und die Kinder sollen mit. In der Gruppe lassen sich die Kleinen leichter motivieren, mit Freunden läuft es sich leichter und ein Erwachsener kann bei der Wanderung gleich mehrere Kinder „mitziehen“, indem er Geschichten erzählt oder Gummibärchen verteilt. Doch wie sieht es mit Kindern ab ca. 10 Jahren aus? Warum kommen die mit? Wir haben in unserer Gruppe nachgefragt, und je nach Situation ganz verschiedene Antworten erhalten.

Familiengruppe I im Tannheimer Tal: Herbstfahrt 2019. Foto: Eva Ziegler

Bei unseren Teenagern (zwischen 13 und 19) wird vorher gespannt herausgehorcht, wer denn wieder mitfährt. Trifft man die Freunde oder muss man sich neu orientieren? Wandern, Skifahren, das Hüttenleben, das ist toll. Aber vor allem, wenn die Freunde mitmachen, mit denen es schon als Kind besonders viel Spaß gemacht hat. Da man sich im Alltag meistens nicht trifft, kann man sich bei den Ausflügen über die Schule, eigene Probleme und wofür man sich als Teenager sonst noch so interessiert austauschen. Manche Jugendlichen fahren später im Erwachsenenalter nach Jahren wieder mit. Dabei ist die Liebe zu den Bergen sowie die Freude an der Natur natürlich die Grundlage. Das Hüttenleben mit dem gemeinsamen Essen und das Einkehren unterwegs in Hütten ist für viele einfach schön. Für manchen spielt auch das gemeinsame Erlebnis mit den Eltern eine große Rolle. Oder man kann Leute von früher wieder treffen und neue Bekanntschaften machen. Hinzu kommt ein Perspektivenwechsel: Hat man früher mit anderen Kindern gespielt, so

redet man jetzt mit den Erwachsenen und spielt mit ihnen Karten. Die Eltern, die trinken in Ruhe Kaffee, unterhalten sich oder kümmern sich um das gemeinsame Abendessen und genießen die über Jahre gewachsene Gemeinschaft, die Gespräche, die Leute und natürlich auch die Zeit mit den Kindern. Für die Erwachsenen bereitet das gemeinsame Kochen noch dazu einen großen Spaß. Mittlerweile haben wir so viele Erfahrungswerte, dass, egal ob Salat, Spaghetti mit Soße oder Kässpatzen, kaum Reste übrig bleiben und sich keiner am Sonntagvormittag erbarmen muss, drei Schüsseln Salat zu essen. Aber was ist, wenn die Kinder nicht mehr mitfahren, ausgezogen sind, schon erwachsen sind? Soll man dann diesen Teil seiner Freizeit aufgeben und verändern? Eigentlich nicht, denn die Gemeinschaft, die Freundschaften sind über Jahre gewachsen. Und die Touren sind immer noch schön Und wer weiß, vielleicht kommen die Kinder doch mal wieder mit. Oder die Enkelkinder! alpenblick 1 | 2020

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Aus den Abteilungen / JUB

Erster Glühweinstopp am Freibergsee. Foto: Marius Klinkner

JUB-Gruppe auf Glühweinwanderung von Laura Jantz-Klinkner Um zwischen den wundervollen spätherbstlichen Tagen und der Eröffnung der Skisaison nicht in bergsportliche Depressionen zu verfallen, hatte Marius auch 2019 wieder eine Glühweinwanderung organisiert. 17 JUBs machten sich Ende November mit Heißgetränken und Plätzchen im Gepäck auf den Weg nach Oberstdorf, um von dort gemütlich nach

Riezlern im Kleinwalsertal zu wandern. Das trübe Wetter war dabei nebensächlich, ebenso ging es nicht um Schnelligkeits- oder Höhenmeterrekorde – nicht einmal einen Gipfel haben wir bestiegen! Vielmehr genossen wir einfach die frische Luft, den ersten Schnee und die schöne Zeit bei netten Gesprächen und so einigen Glühweinpausen.

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22.01.2020 09:59:28


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10.12.2019

Alpinklettern

15:14 Uhr

Seite 1

Eisklettern

Berglauf/ Bergtouren

Skitouren/ Skihochtouren

Hochtouren

AugsburgAlpin wird umstrukturiert und erweitert. Ziel ist es, AugsburgAlpin neu auszurichten und als Team zu organisieren: Die neue Leitung Helia Hollmann, Franzi Ruoff, Alexandra Schaller und Henriette Schneider freut sich auf die Herausforderung. Wer Interesse hat, schickt uns bitte eine Email mit seinen Bergsportpräferenzen an folgende Adresse: augsburgalpin@dav-augsburg.de Außerdem freuen wir uns auf Euer Kommen zum ersten AlpinTreff am 09.03.2020 um 19.00 Uhr in der Kletterhalle unserer Sektion.

Neugründung der Gruppe FrauenAlpin Warum? Wir genießen es zwar gerne, den bereits geknüpften Knoten eingehängt zu bekommen, aber eigenverantwortliches Bergsteigen verlangt mehr! Unser Motto: Selbstständig und eigenverantwortlich die Berge erobern, im Sommer wie im Winter auf verschiedensten Wegen. Wir wünschen uns alpin ambitionierte, gleichgesinnte und motivierte Frauen, die den Knoten selbst knüpfen. Noch Fragen? Unser Treff FrauenAlpin, auch zur Planung gemeinsamer Touren, findet ab März jeden letzten Montag im Monat um 19 Uhr in der Kletterhalle statt. Oder schreibe uns einfach an: frauenalpin@dav-augsburg.de Unsere erste ausgeschriebene FrauenAlpin-Gemeinschaftsfahrt findet vom 27. bis 29.03.2020 in der Sesvennagruppe statt. (Siehe auch Tourenprogramm der Sektion Augsburg)

Wichtiger rechtlicher Hinweis: Alle Touren sind private Gemeinschaftsunternehmungen und keine Führungstouren! Die einzelnen Kontaktpersonen kümmern sich auf privater Basis um den organisatorischen Rahmen. Keinem Teilnehmer obliegt die bergsportliche Leitung der Unternehmungen. D.h. jeder Teilnehmer muss seine Fähigkeiten, die Voraussetzungen, das persönliche Können für die Tour eigenverantwortlich einschätzen. Die Verantwortung trägt jeder für sich selbst. Nur für Mitglieder des DAV greift der ASS Versicherungsschutz. Für "Schnupperteilnehmer" besteht kein Versicherungsschutz über den Verein! Weitere Infos: https://www.dav-augsburg.de/augsburgalpin-home

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22.01.2020 09:59:28


Wintertraum im Paznauntal von Christiane Altthaler Drei Tage im Schnee, eine Hütte inmitten herrlicher Dreitausender: Das war der Plan für ein wunderbares Winterwochenende im letzten Jahr. Die Wahl fiel auf die Heidelberger Hütte, 2.264 m hoch gelegen, die von Ischgl (1.339 m) über einen 14-Kilometer-Hatsch zu erreichen ist. Mit von der Partie waren Gerd, Christian, Victoria, Rudi, Christl, Jürgen, Christian II und natürlich meine Person. Der Anstieg ist – bis auf den ersten Aufschwung – eher flach, bescherte aber trotzdem bereits blutige Blasen. Da die Heidelberger Hütte auf schweizerischem Boden liegt, muss man die Grenze, die durch eine Tafel markiert ist, per Skier überqueren.

Alle Fotos: Christiane Altthaler

Aus den Abteilungen / Unterwegsgruppe

Am Anreisetag wurde der nahe Vorgipfel des Piz Mottana (2.872 m) erklommen, um gleich mal die Schneebeschaffenheit zu testen. Einhelliges Urteil: wunderbar! Für den Samstag hatten wir die Breite Krone (3.079 m) auf dem Programm, ein herrschaftlicher Dreitausender. Nachdem der Pulverschnee abschnittsweise gar so schön war, wurden die Felle im Talkessel wieder aufgezogen, um nun den Piz Laver (2.984 m) auf der anderen Talseite zu besteigen. Auch hier hervorragende Bedingungen bei der Wedelabfahrt. Für den Sonntag musste es nochmal ein Dreitausender sein, also entschied man, sich die Larainfernerspitze (3.009 m) hinaufzuquälen. Die Aufstiegsspur in der frostig klaren Winterluft war eisig hart – wohl dem, der seine Harscheisen dabei hatte! Um die Bruchharschabfahrt zu umgehen, suchten wir uns eine unbekannte, nordöstliche Route, die – wie erhoff t – wirklich noch Pulverschneepassagen für uns parat hatte, aber natürlich abenteuerlich war. Zurück bei der Hütte, wurde gebrotzeitelt und gepackt, bevor wir ins Tal abfuhren. Zuerst konnte man kräftig Fahrt aufnehmen, weil der Schnee gefroren war. Je weiter wir jedoch Richtung Ischgl kamen, desto sulziger wurde es. Da hieß es also kräftig schieben. Etwas erschöpft erreichten wir den Ort, der Kaffee auf einer Sonnenterrasse weckte jedoch schnell wieder unsere Lebensgeister. Dann mussten wir leider Abschied nehmen von herrlichen Skitagen mit idealen Bedingungen.

Oben: Abfahrt vom Piz Laver Mitte: Gipfel der Larainfernerspitze Unten: Auf der Breiten Krone

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Format A4

bot top-AnGe

11 Tage inkl.

ab € 14 63,–

Duftender Bergurwald, kultiviertes Bauernland, Rhododendren, Bambus und Orchideen. Schneefahnen umwehen die Achttausender. Wir wandern von den Subtropen in die faszinierende Bergwelt des Himalaya durch schmucke Dörfer der Gurung-Bauern, tropische Urwälder und Reisterassen. Vom Aussichtsberg Poonhill, 3194 m, genießen wir das beeindruckende Panorama der Himalaya-Gipfel: Es reicht vom Manaslu über die Eisdome der Annapurna bis zum Dhaulagiri.

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NEPAL: LODGE TREKKING BERGWANDERUNGEN ZU FÜSSEN VON ANNAPURNA UND MACHAPUCHARE

 11 Tage, technisch leichte Bergwanderungen  L odge-Trekking zu Füßen von Annapurna und Machapuchare  Wanderung durch das Gurung-Bergbauernland  Blick auf drei Achttausender von Dhaulagiri bis zum Manaslu

Im Reisepreis enthalten:

 Zeit für die Weltkulturerbestätten im Kathmandu-Tal

Deutsch sprechender einheimischer Kultur- und Bergwanderführer • Flüge ab/bis Deutschland nach Kathmandu und zurück, inkl. Flughafengebühren und 23 kg Freigepäck • 3 × Hotel***** im DZ, 1 × Boutique-Hotel**** im DZ, 5 × einfache Lodge im DZ • Halbpension, 2 × nur Frühstück • Busfahrten laut Programm • Gepäcktransport auf dem Trekking durch Träger, 13 kg Freigepäck • Versicherungen • U.v.m.

 Gipfelmöglichkeit: Poonhill, 3194 m

ab € 1463,– inkl. Flüge ab/bis Deutschland Termine (je 11 Tage): Starttage: 14.05. | 15.05. | 19.05. | 16.09. | 18.09. | 25.09. und 27.09.2020

Wir kompensieren den CO2-Ausstoß unserer Flugreisen zu 100 %

Detailliertes Tagesprogramm unter: www.davsc.de/HITOPANN

Persönliche Beratung: +49 89 64240-117 Beratung und Buchung: DAV Summit Club GmbH | Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins | Am Perlacher Forst 186 | 81545 München | Telefon +49 89 64240-0 | www.dav-summit-club.de

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

Grußwort Liebe Bergkameradinnen und Bergkameraden, mit einem gelungenen, sehr schönen Neujahrsempfang Richard J. Mayr, Vorsitzender des und der Ehrung unserer JubiDAV Friedberg. Foto: Richard J. Mayr lare sind wir – diesmal beim TSV Friedberg im Restaurant Vitalis – schwungvoll in das Jahr 2020 gestartet. Mein besonderer Dank gilt wie immer den „Men in Blech“, die uns mit Blasmusik auf höchstem Niveau begeisterten, und meinem Vorstandsteam für die Vorbereitungen und die Arbeit an diesem Abend. Der gesellschaftliche Höhepunkt im Vereinsleben des vergangenen Jahres war im Oktober das fünfzigjährige Jubiläum unserer Freundschaft mit SOSAT. Wir feierten gemeinsam mit einem Empfang im Rittersaal, dem Konzert des SOSAT-Chores im Schloss und der Festmesse in Herrgottsruh. Besonders berührend war das musikalische Gedenken am Grab unseres verstorbenen Ehrenvorsitzenden und Initiators der Freundschaft Beppo Pöller. In

einem ausführlichen Beitrag in diesem Heft wird uns dieses Jubiläumswochenende nochmals in Erinnerung gerufen. Für die Recherchen und die ausführliche Berichterstattung bedanke ich mich beim Motor dieser besonderen Freundschaft Paul Pöller und unserem Redakteur Rudi Nägele. In dieser Ausgabe ist der abschließende Artikel von Paul Pöller über wichtige Ereignisse in der Freundschaft zu SOSAT zu lesen, u. a. mit Chorauftritten zu Jubiläen, Fahrten nach Trient und Treffen mit SOSAT-Bergsteigern. Von unserem geliebten Berghaus Rinnen haben wir uns beim Ausräumen des Hauses Mitte November des vergangenen Jahres endgültig verabschiedet. Auch hier konnte sich unsere Sektion wieder auf eine große Helferschar verlassen, die zügig sämtliches Inventar abbaute, ausräumte, in die Fahrzeuge verstaute, nach Friedberg brachte und bei einem Mitglied unseres Vereines verstaute. Mit einer Bildergalerie über Ereignisse und Besucher des Berghauses Rinnen beenden wir nun diesen prägenden Abschnitt im Leben unserer Sektion. Bei der Suche nach einer neuen Unterkunft sind wir bereits einen entscheidenden Schritt weitergekommen: In Vorderhornbach im Lechtal nahe Reutte wurde uns ein Haus zum Kauf angeboten, das genau für solche Zwecke, wie wir es nützen wollen, schon verwendet worden ist. Im November dieses Jahres können wir einziehen, wenn uns unsere Mitglieder die Vollmacht zum Kauf geben. Dazu wird es am 17. März eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben. Ende Oktober des vergangenen Jahres mussten wir leider Abschied nehmen von unserem Ehrenmitglied Günther Berger, der uns im 87. Lebensjahr verlassen hat. Wir werden ihn nie vergessen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Erfreuliches gibt es für die Zukunft unserer Sektion zu berichten: Im Frühjahr beginnt nun die Renovierung des Hauses in der Schmiedgasse 1 für die Nutzung als Geschäftsstelle unserer Sektion. Wir hatten dazu beim Gebäude einen gemeinsamen Termin mit unserem Bürgermeister Roland Eichmann und Mitarbeitern der Stadt Friedberg. In diesem Jahr stehen bei der Hauptversammlung am 22. April (diesmal bei den Sportfreunden Friedberg) wieder die Wahlen des Vorstands und Beirats an. Ich möchte euch bitten, zahlreich an unserer Hauptversammlung teilzunehmen. Für die Mitglieder von Vorstand und Beirat ist eure Teilnahme ein wichtiger Vertrauensbeweis. Abschließend darf ich euch noch einen verletzungsfreien, erfolg- und erlebnisreichen Bergwinter mit vielen Sonnenstunden wünschen. Berg Heil Euer Richard J. Mayr

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

Die Sektion gratuliert allen Mitgliedern, die in der Zeit von Februar bis März einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können 80 Jahre

70 Jahre

60 Jahre

50 Jahre

Ehrentraud Mayr Ursula Hutter Richard Hutter

Franz Baumann Rudolf Nägele Reinhard Schuster Karl Wörl

Silvia Obermair Ursula Beinhauer Pia Huber Marianne Schweyer Waltraud Waltl Gerhard Frick Anton Schreiber

Sabine Büschel Andrea Spechtmeyer Monika Briese Martina Lenz Claudia Prechtl Janina Würtele Peter Salger Michael Schmid Christian Seitel Thomas Kroner Christian Lindermayr

75 Jahre Bärbel Kratzer Wolfgang Bernhard Horst Schlender

65 Jahre Ulrike Wunsch Virginia Kollmann Renate Heiß Josef Hofmann Josef Leibold Franz Josef Uhlemayr

Einladung zur Jugendvollversammlung der Jugend im DAV, Sektion Friedberg am Samstag, 28. März 2020, 14:00 Uhr in der Geschäftsstelle der Sektion, Herrgottsruhstraße 2, 86316 Friedberg Tagesordnung: 1. 2. 3. 4.

5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Begrüßung Feststellung der Beschlussfähigkeit Genehmigung der Tagesordnung Diskussion und Beschlussfassung über den Antrag zur Änderung der Sektionsjugendordnung (Möglichkeit für ein paritätisch besetztes Jugendreferat) Diskussion und Beschlussfassung über weitere Anträge an die Jugendvollversammlung Vorstellung und Diskussion des Arbeitsberichts des Jugendreferenten Vorstellung und Diskussion des Finanzberichts des Jugendreferenten Entlastung des Jugendreferenten Wahl des / der Jugendreferent*in Wahl der / des vertretungsberechtigten Jugendreferent*in im Vorstand der Sektion Wahl der Mitglieder des Jugendausschusses Wahl der Delegierten für die Jugendleitertage

13. Wahl der Delegierten für die Hauptversammlungen des Kreisjugendrings 14. Beschluss über die Verwendung des Jugendetats 2020 15. Beschluss des Jahresrahmenprogramms für die Jugendarbeit Teilnahme: Teilnahmeberechtigt sind alle Mitglieder der Sektionsjugend bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres, alle Jugendleiterinnen und Jugendleiter, alle gewählten JDAV-Funktionsträger, alle Leiterinnen und Leiter von Kinder- und Jugendgruppen der Sektion, der Sektionsvorstand sowie Gäste auf Einladung des Jugendausschusses. Antragsfrist: Anträge an die Jugendvollversammlung müssen spätestens bis zum 31. März 2019 schriftlich beim Jugendreferenten eingegangen sein. Gerd Kunert, Jugendreferent

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Sektion Friedberg / Aus dem Vorstand

In memoriam Günther Berger

Günther war begeisterter Bergsteiger und hat viele große Gipfel der Alpen bestiegen. Von Anfang an war er dabei, als unsere Sektion die Willi-Merkl-Hütte zu einem gemütlichen Bergsteigerheim gemacht und in den 70er Jahren den Friedberger Klettersteig errichtet hat. Insbesondere zu der Zeit, als sein bester Freund Eugen Weiß Hüttenwart war, hat er dort viele Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Auch in Rinnen war er immer ein fleißiger Helfer. Bei sämt-

Foto: Privat

Unser Gründungs- und Ehrenmitglied Günther „Bemberl“ Berger ist im Oktober 2019 von uns gegangen. Ihm ist unsere Sektion zu großem Dank verpflichtet. Der Alpenverein war für ihn wie eine zweite Familie. Er gehörte zu den Mitgliedern, die zusammen mit Beppo Pöller 1952 den Alpenverein Friedberg gegründet haben.

lichen Sektionsveranstaltungen war der Günther immer da und hat mit angepackt, wo er gebraucht wurde. Im Alter engagierte er sich bei der Seniorengruppe als Tourenführer und brachte anderen die Schönheit der Bergwelt nahe.

Am Dienstagabend konnte man ihn nach Geschäftsstellenschluss immer in der Linde beim Alpenvereins-Stammtisch treffen. Dort haben wir gerne mit ihm ein Glas Bier getrunken und über die Geschichten in Friedberg und den Alpenverein geratscht. Mit seinem trockenen Humor hat er uns oft zum Lachen gebracht und die wesentlichen Dinge kurz, klar und deutlich angesprochen. Für seine Verdienste hat ihn unsere Sektion im Jahre 2006 zum Ehrenmitglied ernannt. Wir werden das Andenken an Günther Berger bewahren und in Ehren halten. Richard J. Mayr

Unsere Sektion gedenkt der Verstorbenen

Sigrid Bach

Renate Krieger

Günther Berger

Helene Ritter

Angela Meißner Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für ihre Verdienste und Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein entgegengebracht haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Freundschaftstreffen mit Chor und Bergsteigern von SOSAT Über mehrere Jahre wurden auch die Trienter Bergfilmtage in Friedberg abgehalten von Paul Pöller

Im alpenblick 3/2019 habe ich die Entstehung und das Wachsen der Freundschaft zu Chor und Bergsteigern von SOSAT geschildert. Als Abschluss meiner Berichte möchte ich aus den vielen Treffen mit den Trienter Freunden ein paar prägende herausgreifen. Das zweite Konzert des Trientiner Bergsteigerchors in Friedberg 1972 feierte unser Verein sein 20-jähriges Jubiläum. Natürlich war das ein Anlass, den SOSAT-Chor um ein Konzert zu bitten. Wir erfuhren, dass der Chor sich auf Friedberg freue. Zudem konnte er diese Fahrt mit einer Begrüßung und einem Auftritt im Bayerischen Landtag und Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk verbinden. Das Konzert in der Turnhalle der Realschule war wieder ein voller Erfolg. Die Festansprache beim Empfang im Friedberger Rathaus hielt der damalige Intendant des Bayerischen Rundfunks, Christian Wallenreiter, ein geborener Friedberger, mit einer beeindruckenden Rede. Am Sonntagvormittag sang der Chor zum ersten Mal in Herrgottsruh, was sich ab da zu einem traditionellen Ereignis bei seinen Friedberg-Aufenthalten entwickelte.

Zum 20-jährigen Jubiläum unseres Vereins kam der Chor im April 1972 nach Friedberg. Er verband die Reise nach Friedberg mit Aufnahmen beim Bayerischen Rundfunk und einem Auftritt im Bayerischen Landtag. Das Bild zeigt die italienischen Gäste und Begleiter aus Friedberg beim Rundgang im Landtag. Foto: Vereinschronik

Einige Male bot sich in den folgenden Jahren die Gelegenheit zu einem Treffen, wenn der Chor anderswo Verpflichtungen hatte, aber die Möglichheit nutzte, bei den Friedberger Quartiergebern zu übernachten. Das war 1974 der Fall, als der Chor an der „Italienischen Woche“ in Augsburg teilnahm und dann zur Messe in St. Jakob sang. Trienter Bergfilmfestspiele in Friedberg Die Freundschaft mit dem SOSAT-Chor und der Sektion SOSAT bewirkte, dass

Der Alpenverein Friedberg vermittelte auch die Jugendkapelle Friedberg nach Trient. Als Festkapelle durfte sie sich 1973 beim Topolino, einem jährlich in Trient stattfindenden internationalen Skiwettbewerb, beteiligen. Foto: Vereinschronik

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Fotos: Vereinschronik

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Durch die Freundschaft zu SOSAT, die damit verbundenen Kontakte zu Trient und die Unterstützung des Bayerischen Rundfunks kamen die Trienter Bergfilmfestspiele nach Friedberg. Siebenmal fanden sie statt, erstmals 1974.

sich außerdem engere Kontakte zur Stadt Trient und zu ihrem „Internationalen Berg- und Forschungsfilm-Festival“ entwickelten. Im Herbst 1974 veranstaltete der Alpenverein Friedberg zusammen mit der Stadt und dem Bayerischen Rundfunk unter dem Titel „Trient in Friedberg“ Bergfilmtage, bei denen preisgekrönte Filme vorgeführt wurden. Einer der Höhepunkte war ein Konzert des SOSAT-Chors in der Turnhalle des Gymnasiums. Dass dies möglich war, hat der Alpenverein Friedberg der Unterstützung durch den Bayerischen Rundfunk mit seinem Intendanten Christian Wallenreiter und seinem Bergfilmpionier Dr. Otto Guggenbichler zu verdanken. Sieben dieser Filmtage wurden bis 1989 in Friedberg als einzigem Ort außer Trient durchgeführt. Auch das war für den Alpenverein Friedberg und die Stadt ein besonderes Privileg. Für die Freundschaft mit dem SOSAT-Chor war das insofern von Bedeutung, als fast jedes Mal bei diesen Veranstaltungen ein Konzert den Höhepunkt bildete.

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Zu den Jubiläumsfeiern des Alpenvereins Friedberg kam immer der Chor, so auch 1977 zum 25-jährigen Vereinsjubiläum. Er gab ein Konzert in der Turnhalle des Gymnasiums. Am Rednerpult: Beppo Pöller

Weitere Jubiläen mit SOSAT-Konzerten Die Tradition des Alpenvereins, Jubiläen als Anlass für Konzerte zu nehmen, diente der Festigung der Beziehung. Zum 25-jährigen und ebenfalls zum 30-jährigen Jubiläum unseres Vereins gab der Chor Konzerte in Friedberg, letzteres im Rahmen eines Bergfilmfestivals. Zum Jubiläum „20 Jahre Freundschaft SOSAT-Chor – AV Friedberg“ im Herbst 1989 wurde wieder ein großes Fest gefeiert, allerdings letztmals mit den Bergfilmtagen „Trient in Friedberg“, aber natürlich auch diesmal mit einem Konzert; dabei würdigte der Chor die überragende Leistung Beppo Pöllers für die Freundschaft auf ganz besondere Weise: Als zum Schluss der Chor noch das reizende Liedchen „Ciao Beppo ciao“ zur Überraschung des Ehrenvorsitzenden Beppo Pöller anstimmte, kannte die Begeisterung des Publikums kaum mehr Grenzen. Mit minutenlangem Beifall wurden die Sänger verabschiedet. [Helmut Reith, Friedberger Allgemeine vom 23.10.1989].

1999 wurde dann das Jubiläum „30 Jahre Freundschaft“ gebührend gefeiert. Vor dem Konzert hielt der damalige Präsident von SOSAT, Nino Baratto, eine sehr emotionale Rede, in der er betonte, welch hohen Stellenwert diese Freundschaft für SOSAT hat. Dass diese Beziehung ebenso von politischer Seite für sehr bedeutend gehalten werde, drückte der Präsident der Region TrentinoSüdtirol, Dr. Mauro Leveghi, in seiner Ansprache aus, in der er die völkerverbindende Wirkung herausstellte. Es passte sehr gut in diesen Zusammenhang, dass Silvio Detassis und Beppo Pöller für ihre Leistung mit einer Urkunde geehrt wurden. Von den vielen weiteren Begegnungen mit dem Chor seien noch zwei herausgegriffen: 2012, zur 60-Jahrfeier unseres Vereins, kam der Chor zur Willi-Merkl-Hütte, wo es ihm schon sechs Jahre zuvor so gut gefallen hatte. Die meisten Sänger ließen es sich nicht nehmen,

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Sektion Friedberg / Jubiläum

von Musau aus hinaufzumarschieren. In der Abenddämmerung wurde ein Sonnwendfeuer entzündet; dazu sang der Chor und wollte lange gar nicht aufhören. Mehrere Sänger blieben danach noch stundenlang in der Merkl-Hütte, bevor sie in ihr Quartier in die Füssener Hütte gingen. Trotz kurzer Nacht war das Freiluftkonzert am nächsten Vormittag ein Genuss, auch wenn sich Kühe durch Muhen daran beteiligten. 2014 war ein Doppeljubiläum: Die Freundschaft zwischen SOSAT und AV Friedberg bestand seit 45 Jahren und die Stadt Friedberg konnte auf 750 Jahre zurückblicken. Zur Adventszeit kam der Chor zusammen mit dem Bürgermeister von Trient, Dr. Alessandro Andreatta, nach Friedberg. Das weihnachtliche Konzert in der ausverkauften Stadtpfarrkirche St. Jakob war auch als Geschenk des SOSAT-Chors an die Stadt Friedberg zu ihrem Jubiläum gedacht. Begegnungen mit den Bergsteigern von SOSAT Dass der Chor innerhalb des Alpenvereins SOSAT eigenständig organisiert ist, habe ich in den vorangegangenen

In der Vereinschronik findet sich ein wunderbar gestalteter Gästebucheintrag anlässlich des 30-jährigen Vereinsjubiläums. Auf der rechten Seite haben sich die Chormitglieder eingetragen, als sie zum Konzert in Friedberg waren. Foto: Vereinschronik

Berichten schon erwähnt, ebenso unser erstes Treffen mit den Bergsteigern von SOSAT in der Brenta 1975. Im selben Jahr besuchte die SOSATJugend Friedberg. Unsere Gäste wurden vom 2. Bürgermeister Muther im Rathaus empfangen; nachmittags

ging’s zur Willi-Merkl-Hütte, wo gemeinsame Klettertouren und Wanderungen unternommen wurden. Ein zünftiger Hüttenabend half, das gegenseitige Kennenlernen zu fördern, so dass man am Sonntag schon mit neuen Freunden auf Touren unterwegs war.

Zur Feier „75 Jahre Willi-Merkl-Hütte“ kam im Juni 2006 auch der Chor auf die Hütte, begleitete eine Abendmesse und sang am Sonnwendfeuer. Foto: Ferdinand Zwick

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Sektion Friedberg / Jubiläum

Viele Treffen, von denen ich ein paar besonders herausgreifen will, folgten, und die Freundschaft entwickelte sich prächtig.

Fotos: Vereinschronik

Im Jahr 1980 hatten Mitglieder von SOSAT für eine Gruppe von uns in der Vigolana-Gruppe ein Quartier der Forstverwaltung, die Malga (Alm) Derocca vorbereitet. Ich zitiere aus den

Aufzeichnungen von Beppo: „Nach dem Aufstieg in der wildschönen und einsamen Vigolana erlebten wir in Trientiner Gastfreundschaft einen der schönsten Hüttenabende, die wir je hatten, bei ausgezeichneter Verpflegung und Getränken, die von den Mitgliedern der SOSAT schon vorher an diesem Tag hochgetragen worden waren. Am nächsten Tag unternahmen

1989 waren Mitglieder der Sektionen SOSAT und Friedberg zu der alljährlichen gemeinsamen Bergwanderung in der Brenta. Quartier war die Agostini-Hütte.

Im Oktober 1993 kamen Bergsteiger von SOSAT auf die Willi-Merkl-Hütte und machten mit einer Gruppe unserer Sektion eine Bergtour auf die Rote Flüh. Das Gipfelfoto zeigt die Tourengeher vor dem Gimpel.

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wir bei dichtem Nebel eine Tour auf den Becco di Filadonna und die Cima Vigolana, vorbei an der berühmten Madonnina, einer Madonnenfigur auf der Spitze einer Felsnadel. Wenigstens die sahen wir, weil man bis zu ihr hingehen kann. Sonst sahen wir nur Nebel.“ 2015 besuchten Heimatverein und Alpenverein gemeinsam SOSAT, perfekt organisiert von Regine Nägele; am Donnerstagabend erlebten wir eine Probe des SOSAT-Chors, welche eigentlich ein kleines Konzert für die Friedberger war, und den anschließenden Umtrunk; am Freitag führten uns der Sänger Rino dal Piva und Dolmetscherin Karin Krieg durch die Sektkellerei Ferrari. Nach einem Mittagsimbiss mit dem Chor-Präsidenten Andrea Zanotti im Roccabruna-Palast und der Besichtigung des Castello Buonconsiglio waren wir zum Empfang im Rathaus durch Bürgermeister Dr. Alessandro Andreatta geladen. Am nächsten Tag ging’s ins Fersental nahe Trient, italienisch Valle dei Mocheni genannt. Dieses Tal ist eine deutsche Sprachinsel, wo die im 14./15. Jahrhundert aus Bayern und Tirol eingewanderten Bewohner bis heute ihren ursprünglichen Dialekt sprechen. Ein Teil der Gruppe nahm an der Führung im Kulturhaus in Palai teil, besuchte das Museum Filzerhof und fuhr zum Castello Pergine. Die Bergsteiger gingen mit SOSAT-Begleitung über das Rifugio Sette Selle auf einem Teil des Sentiero della Pace (Friedensweg), auch Sentiero della Guerra (Kriegsweg) genannt, zur Cima delle Sette Selle. Dieser Weg führt an Schützengräben des 1. Weltkriegs vorbei, wo viele Soldaten unter unmenschlichen Bedingungen ausharren mussten, und es auf beiden Seiten unzählige Opfer gab. In Anbetracht dessen wird bewusst, welch großes Geschenk es ist, dass wir in Frieden leben und mit italienischen Freunden gemeinsame Bergtouren genießen dürfen.

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Alle Fotos: Rudi Nägele

Sektion Friedberg / Jubiläum

Der Trientiner Bergsteigerchor SOSAT im Innenhof des Friedberger Schlosses

Trientiner Bergsteigerchor SOSAT zu Gast bei Friedberger Freunden Der weltberühmte Chor feierte mit dem Alpenverein Friedberg das 50-jährige Freundschaftsjubiläum von Rudi Nägele Der Chor ist wieder da Im vergangenen Oktober war wieder einmal der weltberühmte Trientiner Bergsteigerchor SOSAT in Friedberg zu Gast. Mit ihm feierte unsere Sektion über ein Wochenende hinweg das 50-jährige Freundschaftsjubiläum. Nicht nur für Mitglieder unserer Sektion, auch für die Stadtgesellschaft war es ein emotionales, beeindruckendes Fest. Die Gäste – die Sänger des Chors und mitgereiste Bergsteiger von SOSAT – wurden, wie es schon Tradition ist, in Friedberger Gastfamilien aufgenommen. War die Zeit zwischen Ankunft in Friedberg und dem ersten Programmpunkt zwar kurz, so reichte sie doch, um im familiären Kreis bei Brotzeit, Kaffee und Kuchen sich über das Wiedersehen zu freuen oder sich kennenzulernen. Sprachschwierigkeiten gab es nicht, weil doch einige Italiener ein bisschen, teilweise sogar sehr gut Deutsch verstehen, einige Deutsche sich auf Italienisch verständigen konnten, und im Notfall Englisch herhalten konnte. Die zum Chor gehörenden Südtiroler konnten sich eh wie daheim fühlen.

Der Chor hatte den Wunsch, das neu renovierte Wittelsbacher Schloss zu erleben. So fanden nach der Museumsbesichtigung Empfang und Konzert in den Räumen des Schlosses statt. Beim Empfang im Rittersaal würdigte Vereinsvorstand Richard Mayr in seiner Begrüßung die Verdienste der verstorbenen Freundschaftsgründer Silvio Detassis und Beppo Pöller sowie die Leistungen des langjährigen Alpenvereinsvorstands Paul Pöller für diese Freundschaft. In ihren Grußworten zeigten sich der Präsident des SOSAT-Chors, Andrea Zanotti, und der Präsident der übergeordneten Alpenvereinsorganisation SOSAT, Luciano Ferrari, begeistert über die besonderen Beziehungen zu unserer Alpenvereinssektion und zu Friedberg; an vielen Orten in Deutschland bestreite der Chor Konzerte, aber zu keinem fahre der Chor so gerne wie nach Friedberg. Die persönliche Nähe zu den Bürgern und die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien erlebten die Chormitglieder sonst nirgends. Das sei echte europäische Verbundenheit. Bürgermeister Roland Eichmann, der sich stolz zu seiner jungen Mitgliedschaft im DAV Friedberg bekannte, sah es als besondere Ehre an nicht nur für den Friedberger Alpen-

verein, sondern für die ganze Stadt, die Sänger dieses weltberühmten Chors als Freunde aufnehmen zu dürfen. Sichtlich gerührt von der Anerkennung seines Wirkens bedankte sich Paul Pöller für die Unterstützung bei treuen und langjährigen Weggefährten aus Trient: bei Dario Scarpa, der als Sänger schon vor 50 Jahren in Friedberg war, bei Bruno Filippi, der langjährigen Kontaktperson beim SOSAT-Chor, bei Massimo Mattevi, der als Sekretär des SOSAT-Chors die neue Kontaktperson ist, und bei Remo Nicolini, der die Kontaktstelle zu den Bergsteigern von SOSAT bildet. Ein erfolgreiches Debut als Dolmetscherin gab die Studentin Victoria Wendeborn; sie übersetzte mit großer Professionalität und der Fähigkeit, die wesentlichen Inhalte und Kernaussagen der Redner aufzugreifen und in beide Sprachen zu übertragen. Das Festkonzert im Wittelsbacher Schloss In dem anschließenden eineinhalbstündigen Konzert im voll besetzten Großen Saal des Schlosses begeisterte der Weltklasse-Chor mit einer abwechslungsalpenblick 1 | 2020

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Links: Vorstand Richard Mayr (r.) übergab ein Erinnerungsgeschenk an Andrea Zanotti (l.), den Präsidenten des SOSAT-Chors, und an Luciano Ferrari (Mitte), den Präsidenten des Alpenvereins SOSAT. Mitte: Andrea Zanotti (r.) bedankte sich mit einer Riesenflasche Sekt. Rechts: Paul Pöller (r.), langjähriger Vorstand unserer Sektion und Motor der Beziehungen zum Trienter Alpenverein SOSAT, bedankte sich bei (v.l.) Dario Scarpa, Bruno Filippi, Massimo Mattevi und Remo Nicolini für ihre Verdienste um die Kontakte zwischen den Alpenvereinen SOSAT von Trient und Friedberg. Dario Scarpa war als einziger Sänger schon vor 50 Jahren in Friedberg dabei.

reichen Auswahl seiner Lieder. Zum Teil sind es historische Weisen in altem italienischem Dialekt aus dem Veneto, aus Piemont, Friaul und der Lombardei; sie stammen aber auch von Fuhrleuten aus Bayern und Tirol. Aus der nur diesem Chor eigenen, ungekünstelten und mit voller Dynamik geführten Gesangsweise sind Lebensfreude und die Lust am Singen herauszuhören. Für Heiterkeit im Publikum sorgte das Lied „Danza paesana“ (der Volkstanz), in dem ein Esel vorkommt, dessen Laute täuschend ähnlich von Tenorsänger Rino Dal Piva imitiert wurden. Die dem Lied „Der Auswanderer“ innewohnende Dramatik und Trauer verstand der Chor mit seiner unvergleichlichen Ausdruckskraft auf die Zuhörer wirken zu lassen. Die Akustik des Großen Saals im Schloss verstärkte die Tondynamik der

Darbietungen; ausklingende PianissimoPassagen wurden bis zum letzten gesungenen Ton wahrgenommen; der Zuhörer erlebte dies so, als sei er mitten im Chor. Mit dem spontan ins Programm eingefügten „Il testamento del capitano“ (das Testament des Hauptmanns), einem Lied über die Leiden der Gebirgssoldaten im Ersten Weltkrieg, gedachte der Chor des wenige Tage zuvor verstorbenen Ehrenmitglieds des AV Friedberg, Günther Berger, der seine Eintrittskarte nicht mehr nutzen konnte. Als Höhepunkt erklang zum Abschluss das Lied „La Montanara“, das, eigens für ihn komponiert, den Chor weltberühmt gemacht hat und zu seinem Markenzeichen geworden ist. Mit großer dynamischer Bandbreite interpretierte der Chor dieses Lied: Vom zarten Pianissimo über

ein reines, Sehnsucht ausstrahlendes Tenorsolo, vorgetragen vom Dirigenten Roberto Garniga, bis zum fulminanten Fortissimo reichte das Klangspektrum, mit dem er die Gegensätze der Gebirgswelt eindrucksvoll beschrieb. Mit langem, stehend dargebrachtem Applaus bedankten sich die Zuhörer beim Chor für dieses einzigartige Konzert. Freundschaftstreffen Beim anschließenden gemeinsamen Treffen von italienischen Gästen und deutschen Gastgebern entfalteten sich die besonderen Beziehungen: Bei italienischem Wein und bayerischem Bier pflegte man die alten Freundschaften und knüpfte neue Kontakte. Wie beim ersten Treffen vor 50 Jahren war es ein Fest unter Freunden. Immer wieder stimmte der Chor spontan Lieder an:

Links: Der Trientiner SOSAT-Chor ist der älteste Bergsteigerchor Italiens. Sein Lied „La Montanara“ hat ihn weltberühmt gemacht. Zur Feier der 50-jährigen Freundschaft zwischen diesem Chor und der Sektion Friedberg gab er im Großen Saal des Friedberger Schlosses ein großartiges Konzert. Rechts: Jeder italienische Gast, hier der Dirigent Roberto Garniga (l.), erhielt als persönliches Geschenk ein Brotzeitbrettl mit integriertem Messer. Verteilt wurden die Brettl von Richard Mayr und Andreas Ziegenaus (v.r.).

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Sektion Friedberg / Jubiläum

Beim Freundschaftstreffen gab der Chor nochmal ein kleines Konzert.

Mehrmals wurde kraftvoll ein „Prosit der Gemütlichkeit“ gesungen, gemischt mit italienischen Trinkliedern. Nochmals erklang, fast noch schöner als im Konzert, „La Montanara“ und dann ein vom Chor frisch einstudiertes gewaltiges Gloria. Der besondere Charakter der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Friedbergern und den Sängern des Chors zeigt sich an solchen Feiern und dem Umstand, dass die Gäste bei Gastfamilien unterkommen.

Begleitung des Gottesdienstes Den Festgottesdienst in Herrgottsruh zu Kirchweih begleitete der Bergsteigerchor am Sonntagmorgen. In der Apsis stehend füllte der Chor bei seinen Einsätzen selbst im Pianissimo den ganzen Kirchenraum aus. Mancher, der für das Konzert keine Karten mehr erhalten hatte, bekam in diesem Gottesdienst so die Gelegenheit, den Chor doch noch zu erleben.

Traditionell besuchte der Chor anschließend das Grab des Freundschaftsbegründers und Ehrenmitglieds des SOSATChors, Beppo Pöller. Ihm zu Ehren sang er ein ergreifendes Lied aus der italienischen Heimat und grüßte mit „Ciao Beppo“. Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einem Gruppenfoto am Marienbrunnen verabschiedeten sich Gäste und Gastgeber, alle hoffend, sich bald wieder zu sehen und zu hören.

Zum Abschied versammelten sich Gäste und Gastgeber am Friedberger Marienbrunnen.

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Sektion Friedberg / Hütten

Erinnerungen an das Berghaus Rinnen in Bildern von Rudi Nägele Im August 2019 mussten wir unser Berghaus Rinnen schließen. Über die Gründe haben wir im letzten alpenblick berichtet. Mittlerweile ist das Haus geräumt und an die Eigentümer zurückgegeben. Eine kleine Bildergalerie soll an das Haus und an schöne Momente dort erinnern. Das Berghaus Rinnen in den ersten Jahren. Die meisten Fenster hatten noch Fensterläden. Einen Freisitz gab es noch nicht. Foto: Archiv

Nachmittagskaffee in der Küche während der Umbauarbeiten 1982. Foto: Archiv Jakob Kaindl, der „Hahn im … Berghaus Rinnen“. Foto: Roman Held

Das später von uns angebrachte schmiedeeiserne Geländer am „Sommereingang“. Wir haben es beim Auszug wieder mitgenommen. Foto: Rudi Nägele

Silvesterfeier 2013. Foto: Albert Lixl

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Sektion Friedberg / Hütten

Bergmesse im September 2015 auf der Wiese hinter dem Haus mit Stadtpfarrer Markus Hau. Foto: Albert Lixl

Während des Skilagers 2017. Foto: Manuel Weindl Der Ort Rinnen mit unserem bisherigen Alpenvereinshaus. Foto: Albert Lixl

Holzarbeiten im Herbst 2016. Foto: Ursula Zeiper

Die Kindergruppe war im März 2017 in Rinnen. Foto: Matthias Schiebelsberger alpenblick 1 | 2020

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Alle Fotos: Rudi Nägele

Sektion Friedberg / Kurz gemeldet

Außerordentliche Mitgliederversammlung am 17. März 2020 Unserer Sektion wurde ein Haus im Lechtal in Tirol zum Kauf angeboten. Dieses Haus soll der Ersatz für das Berghaus Rinnen werden. Es steht in dem Ort Vorderhornbach, abseits der Lechtalstraße ruhig gelegen. Das Objekt ist bestens für uns geeignet: Es wurde bisher für die gleichen Zwecke verwendet, für die wir es auch nutzen wollen, ist bereits ideal eingerichtet und wir brauchen nichts umzubauen – nur noch einziehen. Am 1. November 2020 können wir es übernehmen. Die bisherigen Eigentümer haben sich im Dezember zum Verkauf an den Alpenverein Friedberg entschlossen, jetzt benötigen wir nur noch die Zustimmung unserer Mitglieder. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird der Vorstand das Kaufobjekt und die Kaufmodalitäten vorstellen und eine Abstimmung über den Kauf durchführen.

Bürgermeister Roland Eichmann als Anschieber am historischen Karussell auf dem Friedberger Altstadtfest 2019

Trauer um Mitglied des Trientiner Bergsteigerchors Aus Trient erreichte uns eine traurige Nachricht: Völlig überraschend ist der Sänger Luca Gretter am 4. Dezember 2019 im Alter von 43 Jahren gestorben. Er war bei der 50-Jahr-Feier unserer Freundschaft mit dem SOSAT-Chor in Friedberg dabei. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und dem Chor.

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Das unserem Verein angebotene Haus ist sehr gepflegt und gut ausgestattet.

Diese Mitgliederversammlung findet am 17. März 2020 um 19.30 Uhr im Vereinsheim der Sportfreunde Friedberg, Ottoried 2, 86316 Friedberg, statt.

Herzlich willkommen in unserer Sektion

Alpenverein dankt dem Ehepaar Gabriele und Hubert Raab

Wir begrüßen den Bürgermeister der Stadt Friedberg, Herrn Roland Eichmann, als neues Mitglied der Sektion Friedberg. Zum Einstand war er gleich aktiv und half beim letzten Altstadtfest als Anschieber des historischen Karussells, als die Kinder der Friedberger Kindergärten kostenlose Runden drehen durften. Wir wünschen ihm, dass er neben seiner zeitaufwendigen Tätigkeit auch immer wieder Gelegenheiten zu Wanderungen und Touren in den Bergen findet.

Als Dank für die Leistungen von Gabriele und Hubert Raab für die Friedberger historischen Stadtfeste schenkte unsere Sektion dem Ehepaar eine Tischgarnitur aus über 250 Jahre altem Holz, das also noch aus der Friedberger Zeit stammt. Das Holz wurde vom Dachstuhl des Priesterhauses bei Herrgottsruh abgebaut und sollte entsorgt werden, konnte aber aus dem Altholz-Container gerettet werden. Martin Miller fertigte daraus die wertvollen Möbel.

Beginn der Sanierungsarbeiten an der künftigen Geschäftsstelle Ein denkmalgeschütztes Altstadthaus in der Schmiedgasse wird unserem Verein von der Stadt Friedberg als künftige Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Ab 23. März 2020 sollen die Sanierungsarbeiten beginnen. Die Gewerke, die strenge Denkmalschutzauflagen erfüllen müssen, sind vergeben. Großteils haben örtliche Firmen den Zuschlag erhalten. Die Fertigstellung des Sanierungsvorhabens und die Übergabe an den Alpenverein werden voraussichtlich Ende 2020/ Anfang 2021 erfolgen.

Kurz vor Beginn der Sanierungsarbeiten trafen sich Bürgermeister Eichmann (1. v. l.), Finanzreferent Schuß (3. v. l.) und Frau Havelka (2. v. l.) von der Stadt sowie die Alpenvereinsvorstände Richard Mayr (1. v. r.) und Andreas Ziegenaus (2. v. r.) zu einer Besprechung auf der Baustelle und dem symbolischen Start der Arbeiten.

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Sektion Friedberg / Seniorengruppe / Vorankündigungen

Programm der Senioren Februar – April 2020 von Christine Dietz 19.2.2020

26.2.2020

26.2.2020

18.3.2020 25.3.2020

8.4.2020 29.4.2020

Stammtisch (Landgasthof Lindermayr, Haberskirch), 15.00 Uhr Anmeldung zum Fischessen (26.2.2020) und zur Ammerseefahrt (18.3.2020) Wanderung von Herrgottsruh nach Haberskirch zum Fischessen. Treffpunkt bei Herrgottsruh um 9.30 Uhr Fischessen im Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 12.00 Uhr Anmeldung erforderlich Gemeinschaftsfahrt zum Ammersee Stammtisch (Landgasthof Lindermayr, Haberskirch), 15.00 Uhr Anmeldung zur Fahrt zu den Osterseen (8.4.2020) Gemeinschaftsfahrt zu den Osterseen Stammtisch (Landgasthof Lindermayr, Haberskirch), 15.00 Uhr Anmeldung zur Fahrt in die Schwäbische Alb (13.5.2020)

Hinweis Der genaue Verlauf der einzelnen Unternehmungen wird jeweils bei der Anmeldung von den Führern der Gruppen A, B und C bekanntgegeben. Für alle Fahrten und Gruppen bleiben kurzfristige Änderungen der Touren- und Routenplanung durch den jeweiligen Wandergruppenführer vorbehalten. Aus Haftungsgründen ist die Teilnahme an den einzelnen Unternehmungen nur für Mitglieder des DAV möglich. Allgemeine Rückfragen und Anmeldungen bei Christine Dietz, Tel. 08 21 / 78 13 45. Mittwochswanderungen An jedem Mittwoch, außer an den Tagen mit Gemeinschaftsfahrt oder Stammtisch, finden Wanderungen im Friedberger, Aichacher und Augsburger Umland statt. In Fahrgemeinschaften fahren wir mit Privat-PKWs zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Streckenlängen betragen ca. 10 bis 15 km. Mittags kehren wir in einer Gastwirtschaft ein. Je nach Strecke kommen wir gegen 16 Uhr zurück. Treffpunkt: 9.30 Uhr am Parkplatz bei Herrgottsruh. Jeder ist willkommen. Weitere und kurzfristig aktualisierte Informationen: www.alpenverein-friedberg.de/seniorengruppe.html

Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen Vortrag von Astrid Süßmuth, 19. März 2020, 20 Uhr, Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg Von den Alpenblumen geht ein ganz besonderer Zauber aus. In leuchtenden Farben und nur scheinbar ganz zart beeindrucken sie mit ihrer Schönheit inmitten der rauen Bergwelt. Es sind extreme Standorte an windexponierten Graten, kalten Schneetälchen oder wilden Geröllkaren, an denen diese Pflanzen eine ungeheure Lebenskraft zeigen – die sie damit auch als große Heilpflanzen ausweist. In einem stimmungsvollen Bildbogen von den Ostalpen zu den Westalpen und von den Bayerischen Voralpen zu den Südtiroler Dolomiten erzählt uns die Bergsteigerin, Heilpraktikerin und Autorin Astrid Süßmuth an diesem Abend von Heilkraft, Mythen und überliefertem Wissen der (fast) vergessenen Pflanzenschätze unserer Alpen. Astrid Süßmuth gibt Bücher über Kräuterbrauchtum, Heilpflanzen und Alpenblumen heraus, hält Seminare und ist regelmäßig im Bayerischen Rundfunk mit Conny Glogger zu hören. Der Vortrag bei uns in der Sektion Friedberg betritt ein neues Terrain und verspricht Kurzweil und Spannendes. Der Vortrag findet nicht wie sonst üblich an einem Freitag, sondern am Donnerstag, den 19. März statt.

Fotos: Astrid Süßmuth

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Sektion Friedberg / Termine

Februar 2020

März 2020

Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg 19–20 Uhr

Jeden Mittwoch Skigymnastik Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg 19–20 Uhr

Samstag, 1.2. Ski- und Snowboardkurs (4. Kurstag)

Sonntag–Donnerstag, 1.–5.3. Skireise ins Val di Sole (Trentino)

Freitag–Sonntag, 7.–9.2. Skitouren-Wochenende für Anfänger und Wiedereinsteiger Ferienhaus Unterjoch Mittwoch, 19.2. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Dienstag, 17.3. Außerordentliche Mitgliederversammlung im Vereinsheim der Sportfreunde Friedberg Ottoried 2, 86316 Friedberg 19.30 Uhr Mittwoch, 18.3. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt zum Ammersee

Mittwoch, 26.2. Seniorengruppe: Fischessen Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 12 Uhr, Anmeldung erforderlich

Donnerstag, 19.3. Vortrag von Astrid Süßmuth: „Alpenheilpflanzen – von Heilkraft, Mythen und Wissen“ Max-Kreitmayr-Halle, Friedberg 20 Uhr

Freitag–Sonntag, 28.2–1.3. Sportliches Skifahren für Kinder und Jugendliche Ferienhaus Unterjoch

Mittwoch, 25.3. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Samstag, 28.3. Jugendgruppe: Jugendvollversammlung, Geschäftsstelle, Herrgottsruhstraße 2, 14 Uhr

April 2020 Sonntag–Freitag, 5.–10.4. Skitourenwoche in Nufenen (San Bernardino Pass) Mittwoch, 8.4. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt zu den Osterseen Mittwoch, 22.4. 44. Jahreshauptversammlung im Vereinsheim der Sportfreunde Friedberg Ottoried 2, 86316 Friedberg 19.30 Uhr Freitag–Sonntag, 24.–26.4. Willi-Merkl-Hütte: Arbeitswochenende (Kein Hüttenbetrieb) Montag, 27.4. Willi-Merkl-Hütte: Beginn der Hüttensaison (geöffnet bis 22.10.2020) Mittwoch, 29.4. Seniorengruppe: Stammtisch Landgasthof Lindermayr, Haberskirch, 15 Uhr

Kontakte Geschäftsstelle, Herrgottsruhstraße 2, Tel. 08 21 / 60 62 26, Fax 08 21 / 5 89 48 25, sektion@alpenverein-friedberg.de Jeden Dienstag 19.30 – 20.30 Uhr Anmeldung für Touren und Hütten, Beratung, Geräteausgabe Ab 20 Uhr Alpenvereinsstammtisch in der Geschäftsstelle Familiengruppe „Steinadler“: Leitung Bernhard Mayr, familiengruppe1@alpenverein-friedberg.de Familiengruppe „Die Gämsen“: Leitung Richard Mayr, familiengruppe2@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 4 70 88 55 Kindergruppe: Leitung Diane und Matthias Schiebelsberger, kindergruppe@alpenverein-friedberg.de Jugendgruppe: Leitung Gerd Kunert und Tatjana Grimminger, jugendgruppe@alpenverein-friedberg.de Mitgliederverwaltung: mitgliederverwaltung@alpenverein-friedberg.de Seniorengruppe: Leitung Christine Dietz mit Team, wandern@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 45 Sommertouren: Anmeldungen bei Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Wintertouren: Anmeldungen bei Georg Bogdain, Tel. 08 21 / 60 33 03 Willi-Merkl-Hütte: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) alpenblick Presse: Dr. Rudolf Nägele, presse@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 60 59 55 Vorträge: Christoph Lindner, vortrag@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 43 Internet: www.alpenverein-friedberg.de

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