alpenblick, Ausgabe 1/2018

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alpenblick

67. Jahrg. Ausgabe 1/2018

Mitgliedermagazin des DAV-Augsburg & Friedberg

Drachen, Geister und Dämonen – die unheimliche Seite des Alpenraums

Klimawandel und Bergsteigen

14 Tage Hüttenleben

Abenteuer Kaukasus

Foto: Florian Pressler

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Begeisterung ist einfach. Wir engagieren uns für den Freizeitsport. Bewegung hält fit und macht Spaß.

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Editorial

Impressum Der alpenblick ist das offizielle Mitteilungsblatt der Sektionen Augsburg und Friedberg im Deutschen Alpenverein e.V. Auflage: 10.000 Exemplare Herausgeber: DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24, 86152 Augsburg Telefon: 08 21 / 51 67 80 E-Mail: sektion@dav-augsburg.de Internet: www.dav-augsburg.de 1. Vorsitzender: Ulrich Kühnl, verantwortlich i.S.d. Pressegesetzes für den redaktionellen Inhalt: Reinhard Mayer (Schriftführer) Redaktion: redaktion@dav-augsburg.de Dr. Florian Pressler (Redaktionsleitung), Dr. Bernd Wißner (Redaktionsleitung ab Ausgabe 2/2018), Dr. Jochen Cantner, Franziska Ruoff, Reinhard Mayer, Veronika Stirling (Tourenprogramm), Dr. Ekkehard Meßner (Rubriken), Elke Brown, Dr. Karl-Georg Michel, Nadja Schöpf, Laura Jantz (Aus den Abteilungen), Jan Kruspe (Friedberg), Klaus Utzni, Ricarda Veidt Gestaltung und Herstellung: Wißner-Verlag GmbH & Co.KG, Augsburg Druck: Druckerei Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg Anzeigenmanagement: Ursula Ertl anzeigen@dav-augsburg.de Öffnungszeiten der Servicestelle Augsburg: Montag 16–18 Uhr, Donnerstag 16–19 Uhr, Mittwoch und Freitag 9–13 Uhr Bücherei und Materialverleih sind donnerstags von 17–19 Uhr für Mitglieder geöffnet. Für die Sektion Friedberg: Geschäftsstelle Herrgottsruhstr. 1, 86316 Friedberg, www.alpenverein-friedberg.de 1. Vorsitzender Richard Mayr Redaktion Friedberg: Dr. Rudolf Nägele (presse@alpenverein-friedberg.de) Einsender von Leserbriefen, Manuskripten und sonstigen Schriftwerken erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung einverstanden. Die Texte können ggf. gekürzt werden. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen sowie kein Anspruch auf Rücksendung. Alle Inhalte sind urheberrechtlich geschützt, Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Alle Angaben ohne Gewähr. Kostenloses Mitgliedermagazin, Verkauf verboten.

Gedruckt auf MultiArt Silk, FSC®

Dr. Florian Pressler, Redaktionsleitung alpenblick. Foto: privat

Liebe Leserinnen und Leser, während Alpinisten und Wintersportler sich über Schnee in den Bergen freuen, betrachteten die Bewohner des Alpenraums während früherer Jahrhunderte die kalte Jahreszeit als existenzielle Bedrohung. Mit grimmigen Masken und Glocken versuchten sie bei Perchtenläufen den Winter auszutreiben – und diese Tradition wird in Bayern und Österreich vielerorts auch heute noch gelebt. Doch Perchtenläufe sind nur eine Facette der unheimlichen Seite des Alpenraums, der das Titelthema dieses Hefts gewidmet ist. Überall in den Alpen gibt es unzählige Legenden und Sagen über Geister, Drachen und Dämonen, deren Hintergründe der Kunsthistoriker und Volkskundler Dr. Stefan Hartmann in seinem Artikel ab Seite 8 beleuchtet. Solche Schreckgespenster machen den modernen Alpenbewohnern keine Angst mehr. Heute sind es ganz andere Bedrohungen, mit denen sich der Alpenraum konfrontiert sieht. So bedroht der Klimawandel und Gletscherschwund die Natur der Berge und die alpine Infrastruktur. Dr. Jochen Cantner liefert in seinem sehr persönlichen Bericht ab Seite 15 ein anschauliches Beispiel dafür. Marius Böttner entführt uns in seiner Reportage dorthin, wo trotz Klimawandel noch immer riesige Gletscher die

Berge bedecken. Zusammen mit zehn anderen Augsburgern hat er sich auf den Weg zu Russlands höchstem Berg gemacht und ihn bestiegen. Lesen Sie über das Abenteuer Kaukasus – die Besteigung des Elbrus ab Seite 28. Nicht nur bei extremen Touren wie z. B. der Elbrusbesteigung ist die richtige Ausrüstung wichtig. Doch was packt man denn nun in den Rucksack? Dr. Thomas John gibt ab Seite 30 Tipps und erklärt, was bei einer Bergtour unbedingt dabei sein muss. Abschließend noch ein Wort in eigener Sache: Nach zwei Jahren als leitender Redakteur des alpenblicks warten neue Herausforderungen auf mich und ich gebe meine Funktion ab. Die Arbeit an den acht Ausgaben unseres Hefts unter meiner Leitung hat oft an meinen Kräften gezehrt – aber mir doch auch viel gegeben und sehr viel Spaß gemacht. Ab dem kommenden Heft wird Dr. Bernd Wißner die Leitung der Redaktion übernehmen. Ich weiß, dass sie bei ihm in guten Händen ist und wünsche ihm und seinem Team viel Erfolg. Ihnen wünsche ich viel Spaß beim Lesen und viele schöne Touren. Ihr / Euer Dr. Florian Pressler, Redaktionsleitung alpenblick 1 | 2018

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Inhalt

Drachen, Geister und Dämonen – die unheimliche Seite des Alpenraums Editorial / Impressum

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Vorwort

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Gastkommentar

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Aus dem Vorstand Einladung zur Jugendvollversammlung 2018 Ehrenamt – Sektionsbücherei sucht Mitarbeiter*in

Vortrag: Das Lechtal ruft … Rodeln im Allgäu Teilnehmer gesucht für neue Integrationsgruppe der JDAV Anmeldeverfahren in der Seniorenabteilung

Titelthema Drachen, Geister und Dämonen – die unheimliche Seite des Alpenraums

Augsburger Hütte: 14 Tage Hüttenleben

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Projekt Kletterhalle: Abschluss der Bauarbeiten und Neueröffnung im April 2018

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Nepal-Trekking 2018

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Erfolgreiche Spendenaktion – 15 kg Kletterequipment aus Augsburg für Nepal

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Natur, Umwelt, Kultur Klimawandel und Bergsteigen Was blüht denn da: Glockenblumen

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Kurz berichtet Rezension „Schwarzbuch Alpen“ – Warum wir unsere Alpen retten müssen Wettkampfhelfer – Team für Augsburg gesucht! Team Ehrenamt – Aus 1 wird 3

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Inhalt

Sektion Friedberg

Reportage Abenteuer Kaukasus: Mit elf Augsburgern auf Russlands höchstem Berg

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Einladung zur Jahreshauptversammlung

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Geburtstage

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Grußwort

Tipps zu Sicherheit und Ausrüstung Was gehört in den Rucksack?

Aus dem Vorstand

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Aus den Abteilungen Tourenberichte und Informationen der Abteilungen

ab 71

Engagement im Ehrenamt Von großen Bergsteigern und kleinen „Gämsen“: Thomas Sailer und Martina Lehmann

33

Aus der Geschäftsstelle

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Geburtstage

39

Termine und Ankündigungen

82

Tourenregister

40

Kontakte

82

Termine

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Vortragstipps

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Aus den Abteilungen Skiabteilung

ab 46

Bergsteigen

ab 49

JDAV

ab 53

Senioren

ab 56

Stützpunkt

ab 59

Sportklettern

ab 61

Ausbildung

ab 63

Mountainbike

ab 64

Familienbergsteigen

ab 67

Unterwegsgruppe

ab 68

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Vorwort

Helmut Schmidt, Beisitz Ausbildung & Bergsport. Foto: Thorsten Stahl

Liebe Bergfreundinnen, liebe Bergfreunde, noch ist das Jahr jung und ich wünsche allen ein tolles und erlebnisreiches, vor allem aber unfallfreies Bergjahr 2018. Ich bin sicher, dass wir mit dem bald erscheinenden Ausbildungs- und Tourenprogramm einen guten Beitrag dazu leisten können. Wir hatten endlich wieder einmal einen frühen Start in die Wintersportsaison, wenn wohl auch für viele ein wenig getrübt, nachdem der Bayerische Landtag der Änderung des Alpenplans zugestimmt hat und nun das Riedberger Horn aus der höchsten Schutzzone herausgefallen ist. Sicher nicht der beste Start in das Jahr 2018. Für unsere Sektion wird 2018 ein bedeutendes Jahr, 149 Jahre nach unserer Gründung werden wir im April unser neues Kletter- und Landesleistungszentrum einweihen. Augsburg wird ein fester Bestandteil, zumindest der nationalen Wettkampfszene werden, im Juli richten wir sogar die Deutsche Meisterschaft im Sportklettern aus, erstmalig im olympischen Format. So bedeutend unsere Halle auch für den Leistungssport werden mag, es bleibt immer noch unsere Halle, ein Treffpunkt für Jung und Alt, für unsere Ausbildung, unsere Jugend. Mehr noch, anders als

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in der Vergangenheit, wird die Kletterausbildung in der Halle zukünftig ein Teil unseres Ausbildungsangebotes und damit auch die Grundlage für unsere Felskletterkurse sein. Die Kletterhalle mit dem Landesleistungszentrum zeigt aber nur einen (kleinen) Ausschnitt unserer Tätigkeiten und Schwerpunkte für 2018. Wir haben einige junge und engagierte Bergsteiger gewinnen können, die uns in Zukunft als neue Trainer unterstützen werden. Unsere Trainer sorgen für gute Ausbildung, sichere und gut geführte Touren und damit für die Basis von eigenverantwortlichem Bergsteigen. Eigenverantwortungsvolles Bergsteigen bedeutet mehr als die dem Können angepasste Schwierigkeit der Touren. Es bedeutet, Verantwortung für sich und sein Handeln zu übernehmen. Es bedeutet, sich der Verantwortung für den Seilpartner, die anderen Gruppenmitglieder, die Umwelt und vieles mehr bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Werte, die wir in den Bergen leben und die uns nicht nur dort helfen. Das Ehrenamt ist die Basis unserer Sektion und es ist toll zu erleben, wie sich immer wieder bergbegeisterte Mitglieder bereit erklären, sich zu engagieren

und Verantwortung zu übernehmen. Das Team bleibt dadurch dynamisch, entwickelt sich stetig weiter und bleibt zukunftsfähig. Und so, wie sich das Bergsteigen vom klassischen Alpinismus immer weiter zu Disziplinen wie z. B. dem Eisklettern, Sportklettern, Bouldern oder Wettkampfklettern entwickelt und differenziert hat, so haben sich auch die Anforderungen an unsere ehrenamtlichen Trainer verändert. Nach einer guten bergsteigerischen Ausbildung auf breiter Basis erfolgt die Spezialisierung, die notwendig ist, um für Euch tolle Touren und Kurse anbieten zu können, damit wir gemeinsam einzigartige Bergerlebnisse haben. Mit unserem Wachstum und den sich stetig ändernden Anforderungen werden wir auch weiter engagierte Mitglieder brauchen, die mit ihrer Mitarbeit unsere Sektion aktiv unterstützen. Aus eigener Erfahrung darf ich sagen, dass es riesig Spaß macht, egal in welcher Funktion. Ich freue mich auf ein spannendes und tolles, unfallfreies Bergjahr mit Euch, mit vielen schönen Erlebnissen Euer Helmut Schmidt

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Gastkommentar

Urs Stöcker ist seit Anfang 2017 als Bundestrainer Wettkampfklettern auch für die Vorbereitung des Deutschen Kaders auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo zuständig. Foto: David Schweizer

Die Olympischen Spiele sind in aller Munde. Dieses riesige Ereignis löst so kontroverse Emotionen bei der Bevölkerung aus wie kaum ein anderes. Seit zwei Jahren ist nun auch das Wettkampfklettern in der olympischen Familie angekommen. Ich kann mich gut erinnern, wie ich in der Nacht des 3. August 2016 gebannt die Übertragung der IOC-Sitzung verfolgte und dieser für uns so wichtigen Entscheidung entgegenfieberte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mein Flug-Ticket für Rio schon in der Tasche. Das österreichische Olympische Komitee hatte mich beauftragt, ihnen bei der Betreuung einer Publikums-Kletterwand in Rio zu helfen. Ich genoss die Faszination der gesamten Spiele und besuchte einige Wettkämpfe. Neben all den tollen Impressionen beschäftigten mich auch kritische Gedanken. Wie wichtig sind Großveranstaltungen in dieser Form für den Sport? Was lösen diese gesellschaftlich, medial und sportlich aus? Und die für mich wichtigste Frage: Passt das Klettern mit seinen Wurzeln im Natur- und Erlebnissport in diese kommerzielle Welt? Vor ein paar Jahren wurde mir während einer Podiumsdiskussion um Olympia die Frage gestellt, wieso ich möchte, dass Klettern olympisch wird. Ich finde, es ist das größte Erlebnis für einen

Sportler, an den Olympischen Spielen teilnehmen zu dürfen. Ich wünsche mir, dass viele unserer Athleten die Chance bekommen, diesen besonderen olympischen Geist spüren, erleben und leben zu dürfen. Zwei intensive Wochen lang ist man Teil einer großen Familie von Athleten, Trainern und Verantwortlichen aus verschiedensten Sportarten, die vereint sind in der Leidenschaft und im Streben nach sportlichen Höchstleistungen. In diesen Aspekten kann ich auch den Klettersport wiederfinden. In dieser Podiumsdiskussion gab ich auch zu bedenken, dass eine Aufnahme ins olympische Programm eine Partnerschaft auf Augenhöhe sein muss. Die Teilnahme darf nicht um jeden Preis geschehen. Viele Kritiker sehen in der neuen olympischen Kombination genau einen solchen Verlust der Werte und Identität des Kletterns. Hingegen war Vielseitigkeit schon immer ein Ziel eines kompletten Kletterers, der in verschiedensten Gesteinsarten, Wandhöhen und Absicherungsmöglichkeiten Leistungen erbringen wollte. Somit kann die neue Disziplin auch als Rückbesinnung auf diese ursprünglichen Werte gedeutet werden. Anfang 2017 wechselte ich als Bundestrainer der Schweiz nach Deutschland.

Ein entscheidender Grund war, dass ich im deutschen Wettkampfklettern enormes Entwicklungspotential sehe. Deutschland ist gesegnet mit einer tollen Infrastruktur, die viele Kletter- und Boulderhallen beinhaltet. Leider sind die meisten dieser Hallen nicht ausreichend für Spitzensport und vorwiegend auf den Breitensport ausgelegt. Diese Lücke wird nun mit dem bayerischen Landesleistungszentrum in Augsburg geschlossen. Hier werden der Landesund Bundesverband optimale Trainingsbedingungen in allen drei Wettkampfdisziplinen Bouldern, Speed und Lead schaffen. Anlagen in diesem Format existieren bislang nur in Frankreich und Österreich, was für Deutschland eine enorme Chance im Trainingsbetrieb bedeutet. Ich persönlich bin voller Vorfreude auf Tokyo 2020 und die Vorbereitung dafür. Für uns ist die Eröffnung des neuen LLZ in Augsburg ein weiterer Schritt in die richtige Richtung in Hinblick auf Olympia. Daher freue ich mich sehr über die Umsetzung dieses tollen Projektes. Urs Stöcker

Gastkommentare in unserem Heft geben die Meinung des Autors wieder und entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.

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Die Gipfelregionen der Alpen galten lange Zeit als Rückzugsort übernatürlicher Wesen. Viele der Traumziele heutiger Alpinisten waren für die Talbewohner früherer Jahrhunderte unzugängliche Orte des Schreckens. In den heute gut kartierten und durch Alpenvereinshütten erschlossenen eisigen Höhen vermuteten sie damals Drachen, Hexen und Dämonen. Die mythischen Gestalten, die man in den höchsten Höhen vermutete, werden von Wissenschaftlern aber auch als Personifikationen alpiner Gefahren wie Lawinen, Muren und Sturzbächen gedeutet. Auf diese alten Traditionen mythischer Bergwesen gehen auch die heutigen Perchtenläufe zurück, wie der hier abgebildete Pongauer Perchtenlauf im Salzburger Land.

Fotograf: Holger Uwe Schmitt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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Drachen, Geister und Dämonen – die unheimliche Seite des Alpenraums AB_18_1_Buchdatei.indb 9

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Titelthema

Drachen, Geister und Dämonen – die unheimliche Seite des Alpenraums VON DR. STEFAN HARTMANN

Dutzende fratzenhafter, zum Teil durch Narben entstellte, fellgerahmte, häufig gehörnte Gesichter im Halbdunkel – was sich wie die Schilderung eines Albtraums liest, ist eine Kurzbeschreibung des Raums mit Masken des Alpengebiets im Internationalen Maskenmuseum von Michael Stöhr (Diedorf ). Herr Stöhr selbst bezeichnet diesen Raum als „Hölle“. Es gibt aber noch eine Steigerung, sozusagen einen weiteren Höllenkreis. Über eine Leiter erreicht man den Dachspitz. Hier meint man der unheimlichen Seite des Alpenraums ganz nah zu sein. Man muss sich hier auf allen vieren – oder in stark gebückter Haltung – fortbewegen und hat dabei das Gefühl, von den Masken beobachtet zu werden. Eine schwache Lichterkette sowie ein rot leuchtender Teufelskopf

spenden etwas Helligkeit, ansonsten dominiert die Dunkelheit. Weitgehend im Dunkeln liegt auch der Ursprung des Perchtenlaufs zum Jahreswechsel, aus dessen Kontext ein Großteil der Masken stammt. Herr Stöhr erzählt von „Fruchtbarkeitskulten“ aus dem Mittelmeerraum. Frau Perchta sei als Göttin für den zyklischen Kreislauf von Werden und Vergehen, Frühjahr und Winter, Geburt und Tod zuständig gewesen. Letztlich könne diese Tradition bis zur „magna mater“ der Steinzeit zurückverfolgt werden. Eine zweite Traditionslinie verweise auf die griechische Mythologie, auf Persephone und ihre Mutter Demeter. Letztlich weiß man es nicht so genau. Fakt ist: Perchtenläufe erfreuen sich heute großer Beliebtheit.

Und dafür muss man nicht einmal in die Berge, denn auch in Diedorf findet jedes Jahr um den Jahreswechsel ein solcher Lauf statt, natürlich mit den Masken des Museums. Dabei ändern sich die Masken durch den Einfluss der jüngeren Generation. Ein Beispiel aus der Sammlung etwa weist zwei große Hörner sowie Piercings (Ringe) in Nase und rechter Augenbraue auf. Blut strömt aus den Augen und einer klaffenden Seitenwunde. Die Übernahmen aus den Bereichen Gothic Metal/ Schwarze Szene sind deutlich. Das Antlitz des Grauens ändert sich – was offenbar bleibt, ist seine Faszination. Mit einer furchteinflößenden Kreatur sah sich auch der heilige Magnus (St. Mang) von Füssen im 8. Jahrhundert konfron-

Links: Der Dachboden des Maskenmuseums in Diedorf gleicht einem Höllenkreis. Gruselige Masken aus dem Alpenraum bedecken alle Wände. Der Gründer des Museums Michael Stöhr hat in seinem Museum tausende von Masken zusammengetragen. Foto: Stefan Hartmann Rechts: Um Perchtenläufe zu erleben, muss man nicht unbedingt in die Alpen fahren. Auch in Diedorf findet jedes Jahr um den Jahreswechsel ein solcher Lauf statt – natürlich mit den Masken aus dem dortigen Maskenmuseum. Foto: Anton Rager

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Titelthema

Drachenspuren, Drachenschnitzereien, Drachenstatuen. Auf dem Drachenweg bei Roßhaupten begegnen einem Drachen auf Schritt und Tritt. Foto: Florian Pressler

tiert: Ein Drache versperrte bei Roßhaupten den Weg durch eine Schlucht (die „Drachen-Schlucht“). Mit seinem Stab, den er wohl von seinem Lehrer (dem Hl. Kolumban) erhalten hatte, konnte er das Monster bezwingen. Von dieser Begegnung existieren zahlreiche Darstellungen, etwa in der Füssener Kirche St. Mang oder in St. Walburga in Weißensee. In einem Gebet, das beim Füssener St. Mang-Fest gesprochen wird, heißt es: „Wie einst Moses mit dem Stab die Fluten des Roten Meeres geteilt hat, um dem auserwählten Volke eine geebnete Straße durch das Meer zu bahnen, so war es auch der Stab des heiligen Magnus, durch den du, o Gott, dem Glauben und der Gnade in die Herzen der Menschen Eingang bereitet und die höllischen Geister vertrieben hast.“ Der Drache steht also für das Böse, die „höllischen Geister“, die vor der Macht des Heiligen zurückweichen. Zugleich steht er für die unberechen-

bare Natur. So erklärte denn auch der Schweizer Mediziner und Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer (1672–1733) zahlreiche Berichte über Drachen ganz pragmatisch mit Naturphänomenen. Grundsätzlich zweifelte Scheuchzer aber nicht an der Existenz von Drachen. Auf 20 Seiten schildert er in seiner Naturgeschichte des Schweizerlandes zahlreiche Drachen der Schweiz, ge-

ordnet nach Kantonen. Insbesondere der Kanton Luzern erscheint bei ihm als wahrer Hort von Drachen. Die Basis bilden dabei schriftliche Quellen sowie Erzählungen. Mit Scheuchzer befinden wir uns am Anfang des Zeitalters der Erforschung, Erkundung und Vermessung der Alpen. Die „Entzauberung der Welt“ war aber noch nicht so weit gediehen, um einen Naturforscher an der Exis-

An der B16 bei Roßhaupten am Forggensee erinnert der Brückendrache an ein mythisches Untier, das der heilige Magnus (St. Mang) von Füssen im 8. Jahrhundert an dieser Stelle besiegte. Hier startet auch der „Drachenweg“, eine etwa einstündige Erlebniswanderung für Familien. Foto: Florian Pressler

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Titelthema

tenz von Drachen zweifeln zu lassen. Wenig später verlagert sich der „Lebensraum“ von Drachen, Dämonen und Hexen dann in den Bereich populärer Publikationen, wo sie bis heute höchst lebendig sind. Ebenso wie in engen, unwegsamen Tälern mit Bächen, die zu reißenden Flüssen anschwellen können; mit Wasserfällen und dunklen Höhlen – solche Landschaften bieten doch ideale Lebensräume für seltsame Kreaturen. Ganz und gar nicht furchterregend wirkt der Berggeist des Allgäuer Malers Josef Madlener (1881–1967). Eine Postkarte (1935) mit dieser Darstellung diente Tolkien übrigens als Inspirationsquelle für seine Romanfigur Gandalf. Madlener stellt den Berggeist als altes Männlein dar, mit rotem Mantel, breitkrempigem grünem Hut und langem weißem Bart. Er sitzt an einem Bachlauf auf einem

Findling und streichelt – oder füttert – ein Albino-Reh. Hohe Bäume, auf denen sich ein Eichhörnchen und zahlreiche Vögel tummeln, flankieren die Szene. Im Hintergrund geht die sanfte, grüne Wald-Hügellandschaft langsam in eine schroffe Gebirgskette über. Es handelt sich um eine idyllisch-idealisierende Naturdarstellung, in die sich auch der „Berggeist“ harmonisch einfügt; die Tiere haben keine Angst vor ihm. Das Waldidyll mit dem kauzig-niedlichen „Berggeist“ stellt in jeder Hinsicht ein Gegenbild dar zu den industrialisierten Städten seiner Entstehungszeit: Die vermeintlich unberührte Natur wird hier als friedvoll, harmonisch und zugleich mystisch präsentiert. Die Erfahrung einer solchen intakten Natur, des einfachen Lebens fernab von Lärm, Hektik, Schmutz und Kommerz der Städte suchten nicht zuletzt die Mitglieder der um 1900 ge-

gründeten Wandervogelbewegung, die sich auch in den 1920er Jahren großer Beliebtheit erfreute. Freilich wird kaum ein „Wandervogel“ einem ähnlich putzigen Berggeist begegnet sein. Perchtenmasken, Drachensagen und Josef Madleners Berggeist sind nur drei der zahllosen Manifestationsformen der irrationalen Seite des Alpenraums. Insbesondere seit Beginn der Moderne fungiert das Gebirge als Projektionsraum, als Gegenbild zu den immer dichter bevölkerten, hektischen Städten mit Industrieanlagen, Armut, Ruß und Schmutz. Die Ausgangspunkte freilich liegen schon früher, etwa in den Schriften Jean-Jacques Rousseaus (1712– 1778), der sich mit der Verklärung des einfachen Landlebens letztlich eines antiken Topos bediente. Bei Rousseau haben insbesondere die Schweizer Alpen

Oben: Bis in 18. Jahrhundert hinein glaubten auch Wissenschaftler an die Existenz von Drachen im Alpenraum. Hier ein Bild eines Tatzelwurms aus der „Naturgeschichte des Schweizerlandes“ von Johann Jakob Scheuchzer um 1723. Foto: Johann Jakob Scheuchzer (Public domain) Rechts: Der „Berggeist“ von Josef Madlener. Die ca. 1935 entstandene Darstellung wirkt gar nicht bedrohlich und diente als Vorbild für Tolkiens Romanfigur Gandalf. Zu sehen ist das Original in der MEWO Kunsthalle in Memmingen. Foto: © Stadt Memmingen – MEWO Kunsthalle

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Titelthema

Internationales Maskenmseum Michael Stöhr, Diedorf Lindenstraße 1, 86420 Diedorf

Alpensagen zum Anhören, Nachlesen und Nachwandern

Öffnungszeiten und Führungen auf Anfrage: Tel.: +49(0) 82 38 / 6 02 45 oder +49(0) 82 38 / 30 04 26 http://www.maskenmuseum.de/ Eintrittspreise: 8 Euro pro Person, Gruppe (bis 8 Personen): 25 Euro Kindergruppen: Kunstschule Diedorf (mit museumspädagogischem Begleitprogramm): http://www.kunstschule-diedorf.de/maskenmuseum.htm Das Internationale Maskenmuseum Michael Stöhr wurde vor 16 Jahren am heutigen Standort gegründet. Es beherbergt circa 8.000 Masken aller Kontinente, die Michael Stöhr über Jahrzehnte gesammelt hat. Vor einigen Jahren wurde das „Haus der Kulturen Diedorf“ ins Leben gerufen. Neben dem Museum beherbergt das Gebäude auch Künstlerateliers und Seminarräume.

Alpensagen. Von Geistern Hexen und Rittern: Alpensagen aus dem Allgäu zum Anhören für Kinder und jung Gebliebene – vom Quadro Nuevo Verlag als Hörbuch vertont.

Perchtenlauf Diedorf (immer um den Jahreswechsel): Interessierte, die Lust am Mitmachen haben, können sich bei Herrn Stöhr melden (Telefonnummer siehe oben).

eine besondere Bedeutung – in „Julie ou la nouvelle Héloïse“ (1761) werden die Walliser Alpen geradezu zur „therapeutischen Landschaft“ verklärt. Durch Reiseberichte, Gedichte und Druckgrafiken wurden die Schweizer Alpen Ende des 18. Jahrhunderts als Sehnsuchtsziel etabliert. Bald darauf beginnt auch in der Schweiz das Sammeln von „Volkssagen“, in denen selbstverständlich seltsame Wesen (wie die „Bergmännchen“) eine Rolle spielen. Die Schweizer Alpen als Traumland der Aufklärung erscheinen nun als Reservate des Irrationalen, von „uralten“ Sagen und Vorstellungen. Und hier schließt sich der Kreis zur Gegenwart: Die Suche nach einer „unberührten“ Natur, die Ehrfurcht vor

den erhabenen Gebirgslandschaften und Wetterphänomenen, das „einfache“ Leben in den Bergen und die Faszination „uralter“ Bräuche, von schauderhaften Masken und Geistersagen – all das gehört heute zum festen Bestandteil nicht nur des Schweizer „Alpenmythos“. Im Allgäu etwa kann man sich auf dem Roßhauptener Drachenweg noch auf die Spuren des Drachens begeben, den St. Mang besiegte.

Franz Elsensohn, Glockenklang und Geistertreiben: Franz Elsensohns dreibändige Sammlung von Mythen und Sagen aus dem Allgäu ist leider nur noch antiquarisch zu beziehen. Die Anthologie ist aber immer noch das Standard-Werk zum Nachlesen.

Und wenn man sich nach einer anstrengenden Wanderung erholen möchte, hilft vielleicht eine Einreibung mit dem „Berggeist Kräuteröl“ und eine Flasche „Graminger Berggeist“ (Weizenbock-Bier).

Karolinenstraße 12 86150 Augsburg Tel. 0821 50224-0 augsburg@pustet.de

Frank Eberhard, Mystische Pfade Allgäu. 35 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen: Alpensagen aus dem Allgäu zum Nachwandern. Der Bruckmann Verlag hat 35 Tourenvorschläge für all diejenigen zusammengestellt, die den Zauber alpiner Mythen live und vor Ort erleben möchten. alpenblick 1 | 2018

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Aus dem Vorstand

Einladung zur Jugendvollversammlung 2018 Am 4.5.2018 findet ab 16 Uhr die erste Jugendvollversammlung der JDAV Augsburg im neuen DAV Kletterzentrum Augsburg statt. Hierzu eingeladen sind alle Mitglieder der JDAV Augsburg, das heißt alle DAV Augsburg Mitglieder unter 27 Jahren, sowie alle Leiter von Kinder- und Jugendgruppen. Die Jugendvollversammlung bietet für alle unter 27 Jahren die Möglichkeit, in der Jugendabteilung mitzuentscheiden. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder der Sektion bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres.

Tagesordnung Top 1 Begrüßung Top 2 Bericht der Jugendreferentin Top 3 Bericht des Kassenwartes Top 4 Würdigungen/Ehrungen Top 5 Wahl der stellvertretenden Jugendreferenten*innen Top 6 Wahl des Jugendausschusses Top 7 Änderung der Sektionsjugendordnung Top 8 Wünsche und Anregungen für die Zukunft Im Anschluss an die Sitzung werden wir die Möglichkeit haben, die neue Halle

genauer unter die Lupe zu nehmen. Genaueres über das geplante Programm findet ihr auf der Homepage der JDAV und auf unserer Facebookseite. Der Entwurf für die neue Sektionsjugendordnung kann hier auf der Homepage der JDAV Augsburg online eingesehen werden, zudem liegt sie in der Servicestelle der Sektion zur Einsicht aus. Bei Rückfragen wendet euch an jdav@dav-augsburg.de. Wir freuen uns auf rege Teilnahme!

Ehrenamt – Sektionsbücherei sucht Mitarbeiter*in VON DR. JOCHEN CANTNER – BEISITZ NATUR, UMWELT, KULTUR Für unsere Sektionsbücherei suchen wir langfristig eine weitere Mitarbeiterin oder einen weiteren Mitarbeiter. Die Aufgaben in der Bücherei sind: • Ausleihe, Rücknahme, Beratung während der Öffnungszeiten donnerstags von 17–19 Uhr, 2 x monatlich nach Absprache.

• Darüber hinaus gibt es einen weiteren Zeitaufwand für die Verwaltung, wie Aktualisierung des Büchereibestandes, Katalogisierung etc. • Speziell in der nahen Zukunft ist ein höherer Zeitaufwand nötig für die Umstellung auf EDV, Digitalisierung und Verschlagwortung des gesamten Bestandes.

Voraussetzungen • Teamfähigkeit, Organisationstalent, viel Zeit und Freude an der Tätigkeit. • Gebietskenntnisse und eigene Bergsporterfahrungen sind von Vorteil. Interessenten*innen wenden sich bitte an: Ursula Ertl (Sektionsbücherei), buecherei@dav-augsburg.de und / oder Dr. Jochen Cantner (Beisitz Natur, Umwelt, Kultur), jochen.cantner@dav-augsburg.de

Ordnung in der Sektionsbücherei – alles am Platz! Foto: Dr. Jochen Cantner

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Natur / Kultur / Umwelt

Klimawandel und Bergsteigen Großer Piz Buin, wir sind wieder da! Doch Freude mit Abstrichen: die Spuren des Klimawandels sind allerorten wahrnehmbar VON DR. UWE BRÖHL , DR. JOCHEN CANTNER, HANNE CORNILS UND ANGELIKA PIEPER-BRÖHL

Großer Piz Buin im Morgenlicht (Blick von der Wiesbadener Hütte: links der Vermuntgletscher, rechts der Ochsentaler Gletscher). Foto: Hanne Cornils

Im vorletzten alpenblick (Ausgabe 3/2017, S. 50 f.) war von einer ungeplanten Piz Buin-Tour zu lesen: Anstatt des beabsichtigten Gipfelsturms musste sich die Gruppe 3 der Bergsteigerabteilung mit einer bloßen Umrundung des Piz Buin-Massivs begnügen (mit Augenzwinkern: „Die Große Umrundung des Piz Buin“). Ursächlich hierfür war eine Routenwahl ausgehend von der Silvretta-Hütte über die Cufin-Scharte auf den Ochsentaler Gletscher, wobei aufgrund des offensichtlich rapiden Gletscherschwunds ein Abstieg von der Scharte ohne geeignetes Seilmaterial nicht möglich war. Etwas enttäuscht rief man aus: „Großer Piz Buin, wir kommen wieder!“ So war es dann auch: Eine kleine Delegation (Angelika & Uwe, Hanne & Jochen) machte sich Mitte August 2017 auf zum Gipfel. Diesmal sollte es der Normalweg sein. Somit war der Ausgangspunkt die Wiesbadener Hütte (2.443 m). Aufstieg zum Piz Buin 2017 … Von der Hütte folgten wir dem deutlich sichtbaren Pfad hinunter zum Bach und weiter ging es unterhalb der grünen Kuppe in Richtung Ochsentaler Gletscher. Am beeindruckenden Gletschermund vorbei galt es, die westliche Begrenzung des

Gletschers (erst Felsriegel, dann Schutt und Geröll) zu erklimmen. Nun hatten wir den „Anseilplatz“ erreicht. Anfangs steil hinauf (150 Hm, bis 30°) erwartete uns sogenanntes Blankeis. Da es hier noch keine Spalten gab, standen wir vor der Frage „Anseilen oder nicht?“. Nach kurzem Zögern entschieden wir uns für das Seil. Trotz der Steilheit vermittelten die Steigeisen ein Gefühl der Sicherheit. Weiter ging es hinein in das flache Becken des Ochsentaler Gletschers. Hier gab es nun zur Genüge Spalten. Die Wegfindung hinauf zur Buinlücke (3.054 m, Scharte zwischen Kleinem und Großem Piz Buin) war aber kein Problem. Wir hatten in der Hütte ausgiebig gefrühstückt und somit anderen Seilschaften die Möglichkeit gegeben, am Berg vorauszugehen. Als Entschädigung durften sie aber immerhin spuren. In der Lücke, am Beginn des Felsanstiegs, entledigten wir uns der Eisen und weiterer, hier jetzt unnützer Ausrüstungsgegenstände (Eisschrauben, Pickel etc.). Das Seil nahmen wir jedoch mit. Im Geröll, den Steigspuren folgend, ging es leicht zum „unteren Kamin“ (Schwierigkeit II-, Länge 5 m), der aber eher eine Verschneidung ist. Den sogenannten „oberen Kamin“ (II+, 10 m) hat dann die vorauskletternde Angelika im festen Fels umgangen. Dass wir auf dieser Variante nicht die Ersten alpenblick 1 | 2018

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Natur / Kultur / Umwelt

waren, sahen wir an einigen Bohrhaken. Vermutlich nehmen die Bergführer auch diesen Weg und umgehen damit den Stau im Kamin, welchen wir nun von oben bewundern konnten. Jetzt war leichtes Gehgelände erreicht, das bis zum Gipfel führte. Hurra der Gipfel! Der Gipfel ist aber nur die halbe Miete, man muss auch wieder heil runterkommen. Zurück an den bereits erwähnten Bohrhaken entschieden wir uns für das Abseilen (das Seil wollte ja auch nicht umsonst geschleppt werden). Ja, das Abseilen. Wie war das nochmal mit dem Tube? Und dann noch der Prusik! Wieder unten am Gletscher ging es dann zügig Richtung Tal bis zum Steilstück! Dort war bereits eine Seilschaft damit beschäftigt, sich an Eisschrauben abzuseilen. Wir haben es dann auch so geschafft. Ein mulmiges Gefühl war es schon, bloß nicht stolpern oder gar ausrutschen! Der erfolgreiche Tag wurde dann am Abend in der Hütte mit einer Runde Willy zünftig beendet. … und vor rund 30 Jahren und noch früher Am Gipfelkreuz hatte Jochen übrigens einen besonderen Auftrag, denn die Tour war auch eine Reminiszenz an seinen unlängst verstorbenen Vater Manfred: Er legte ihm zum Gedenken ein Steinchen aufs Gipfelbuch bzw. ans Gipfelfundament.

Der Große Piz Buin war einst Manfreds bergsteigerisches Highlight gewesen. Vor rund dreißig Jahren hatte er zusammen mit Jochens Bruder (Uwe Cantner, ebenfalls Mitglied der DAV-Sektion Augsburg) die Tour Augsburg–Piz Buin–Augsburg an nur einem Tag bewältigt. Damals war die Tour noch als sicherer Rundkurs ausgelegt. Von der Wiesbadener Hütte ging es östlich an der Grünen Kuppe vorbei auf den Vermuntgletscher und von dort aus über das Wiesbadener Grätle weiter zur Buinlücke und hinauf zum Gipfel. Dies war der traditionelle Normalweg, den auch die Erstbesteiger nahmen. Der Übergang Eis zu Fels ließ sich unschwer bewältigen und das Grätle war weniger steinschlaggefährdet. Der Rückweg zur Hütte erfolgte dann über den Ochsentaler Gletscher. Bei der Erstbesteigung am 14. Juli 1865, also vor gut 150 Jahren, waren die Gletscher- und somit die Tourenverhältnisse sogar noch weitaus besser. Einer der damaligen Kämpen, Johann Jakob Weilenmann, wird wie folgt zitiert: „In seiner schimmernden Firnpracht, unter dem wonnigen Himmel bietet der Buin und der gewaltige Eisstrom, der vor ihm ins Thal hinabreicht, ein Bild von überschwänglicher Schönheit.“ Dies ist heute grundlegend anders. Vor allem die Steinschlaggefahr unter dem freigelegten brüchigen Fels hat dazu geführt, dass bereits überlegt wird, die ehemalige Normalroute zu sperren. Der Einstieg aufs Wiesbadener Grätle wird durch das niedrigere Eisniveau immer schwieriger, so dass er im Hochsommer oft den Schwierigkeitsgrad IV+ erreichen oder sogar gänzlich unbegehbar sein kann. Der neue Normalweg führt, wie beschrieben, über den Ochsentaler Gletscher und die Buinlücke auf den Gipfel. Klimawandel, Gletscherschwund und Rückgang des Permafrostes Der Klimawandel und der damit einhergehende Gletscherschwund sowie Rückgang des Permafrostes, dem „Kitt“ des hochalpinen Gesteins, ist auf der Wiesbadener Hütte eindrucksvoll in einer Wandeltafel-Ausstellung der DAV-Sektion Wiesbaden (Umweltreferentin Michaela Tremper) dokumentiert.

Grüne Kuppe und Aufstiegsflanke zum Ochsentaler Gletscher. Foto: Hanne Cornils

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Dort wird in Wort und Bild beschrieben und gezeigt, wie seit Mitte des 19. Jahrhunderts – also mit Beginn der Industrialisierung – bis Mitte der 1970er Jahre die Gletscher im Durchschnitt etwa ein Drittel ihrer Fläche und die Hälfte des Volumens verloren haben. Seitdem sind weitere 30 Prozent abgeschmolzen. Im extrem heißen Sommer 2003 gingen nach Schätzungen allein 10 Prozent ihres Gesamtvolumens vom Jahr 2000 verloren. Inzwischen erreicht der Schwund eine Größenordnung, die erst für das Jahr 2025 erwartet worden war. Gletscherforscher rechnen mit dem fast vollständigen Abschmelzen der Alpengletscher noch in diesem Jahrhundert.

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Natur / Kultur / Umwelt

Umgehung Kamin – beim Auf- und beim Abstieg. Foto: Dr. Jochen Cantner

Mehr Schmelzwasser plus Starkregen führt zu lokalen bis regionalen Hochwassern, was die Landwirtschaft und das Leben in vergletscherten Regionen beeinträchtigt. Noch gravierender ist allerdings der nach dem weitgehenden Gletscherrückgang zu erwartende Schmelzwassermangel. So schmilzt auch das Wasserreservoir vieler hochgelegener Hütten dahin. „Der Klimawandel als Wegefresser“ Doch die Auswirkungen des Klimawandels stellen nicht nur ein ökologisches Problem dar. Die Bergsteiger sind durch den Gletscherschwund und das Auftauen des Permafrostbodens gezwungen, mit Geländeveränderungen und damit veränderten Tourenbedingungen zurechtzukommen. Dies betrifft insbesondere sommerliche Hochtouren, was in der DAVWandeltafel-Ausstellung unter „Der Klimawandel als Wegefresser“ thematisiert wird: • Gletscher werden tückischer, weil die Spaltenbrücken immer weniger tragen können und an den Rändern das Eis einbrechen kann. • Gletscherbäche und Sümpfe erschweren Begehungen.

• Früher einfache Firnpassagen sind nun heikle Traversen in blankem Eis. • Die Zustiege auf die Gletscher führen immer länger über unsicheres, loses Moränengelände. • Einstiege zu Kletterrouten liegen plötzlich oberhalb vom Firn und sind nicht mehr erreichbar. • Durch auftauenden Permafrost mehren sich Bergstürze und Muren. Resümee Dies haben wir nun alles am Großen Piz Buin erfahren. Angelika, die auch als „Wanderleiterin“ mit alpiner Erfahrung für unsere Sektion fungiert, zieht ein Resümee: Unsere Erlebnisse bei der aktuellen Piz Buin-Besteigung, aber auch bei den mit der Bergsteigerabteilung durchgeführten Fahrten Silvretta (2016) und Bernina (2017) zeigten deutlich die starken Abweichungen der ausgeschriebenen Hochtouren im Vergleich zu den tatsächlichen Bedingungen am Berg. Die Gletscher tauen so rasant ab, dass beschriebene Wege nicht

Gipfelglück auf dem Großen Piz Buin (3.312 m). Foto: Dr. Jochen Cantner

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mehr gangbar sind, die Steinschlaggefahr sowie Eisstürze enorm ansteigen, massive Felsstürze zunehmen und die Gletscher abschnittsweise sehr steil und spaltenreich werden. Die Gefahren und der Schwierigkeitsgrad bei der Durchführung alpiner Hochtouren wachsen zusehends an. In Zukunft steht auch die Bergsteigerabteilung unserer Sektion mit angebotenen Hochtouren vor neuen Herausforderungen. Im Folgenden ein paar Gedanken zur Realisierung erfolgreicher Bergfahrten: • Eine Möglichkeit besteht in der Reduzierung der Gruppengröße, um z. B. mehr Zeit zur Verfügung zu haben, um die Teilnehmer an längeren Passagen am Gletscher abzusichern oder an Übergängen vom Fels auf den abgesunkenen Gletscher abzuseilen. • Eine andere Variante wäre in der Vorbereitung der angebotenen Touren,

See und Sumpf am Fuße des Ochsentaler Gletschers. Foto: Dr. Jochen Cantner

den aktuellen Zustand der Bergregion zu erkunden. Das würde einen sehr hohen Zeitaufwand beanspruchen und sehr kostenintensiv sein. Ist das noch ehrenamtlich durchführbar

für die Tourenleiter der Bergsteigerabteilung? • Eine weitere Möglichkeit besteht im Buchen von Bergführern der regionalen Bergsteigerbüros. Diese kennen die sich jährlich verändernden Bedingungen am Berg und die somit erfolgreich zum Gipfel gangbaren Wege und Passagen. Alle Varianten würden zwangsläufig zu höheren Kursgebühren für die Teilnehmer führen. Wie groß ist die Bereitschaft dafür?

Ausschnitt aus DAV-Tafel Nr. 1, linkes Bild: Foto aus dem Buch „3312 Piz Buin: Literarische Erkundungen“, Prof. Dr. Tschofen; rechtes Bild: Michael Sauter, DAV-Sektion Wiesbaden

Wir in der Bergsteigerabteilung wollen auch in den kommenden Jahren gemeinsam mit unseren Sektionsmitgliedern schöne Bergfahrten durchführen. Die Verantwortung ist hoch, sich achtsam bei rasant verändernden Bedingungen am Berg zu bewegen und alle Menschen gesund vom Berg zurückzubringen. Ideen sind gefragt, um neue Wege gemeinsam zu meistern. „Großer Piz Buin, wir sind wieder da!“ – wie lange wird man das noch sagen können?

Ausschnitt aus DAV-Tafel Nr. 4, oberes Bild: Archiv Franz Karl Eggler, Bludenz; mittleres Bild: Marianne Berndsen, DAV-Sektion Wiesbaden; unteres Bild: Michael Sauter, DAV-Sektion Wiesbaden

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Ausschnitt aus DAV-Tafel Nr. 7, oberes Bild: Archiv Matthias Fiedler, DAV-Sektion Wiesbaden; unteres Bild: Michaela Tremper, DAV-Sektion Wiesbaden

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Was blüht denn da? / Kurz berichtet

Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri) Was blüht denn da: Glockenblumen VON ANDREA NAGL Kämpfer mitten im Geröll finden. Den Botanikern macht sie das Leben nicht leicht, denn sie kreuzt sich gern mit ihrer rundblättrigen Verwandten, Campanula rotundifolia. Dann heißt es genau hinschauen. Erbreine Scheuchzers haben nickende Knospen, schräg nickende Blüten und ungezahnte, schmale Blätter.

2018 erklären wir in unserer kleinen Blumenrubrik zum Jahr der Glockenblumen – und wir starten mit DER Glockenblume schlechthin, deren ganzen Namen aber viele nicht kennen: Scheuchzers Glockenblume. Johannes Scheuchzer war ein Schweizer Arzt und Botaniker. Typischerweise blüht die Scheuchzer-Glockenblume blau mit Stich ins Violette, aber es gibt auch weißblühende Exemplare. Die ganze Pflanze ist überaus zart: durchsichtiges Glöckchen, dünner Stängel, lanzettlich-schmale Blätter. Doch diese zarte Erscheinung ist ein typischer Bergbewohner, der außerhalb der Alpen nur sehr selten anzutreffen ist, und klettert bis auf 3.200 Hm.

Übrigens hat Scheuchzers Glockenblume auch runde Grundblätter, die sind aber zur Blütezeit im Juli und August meist schon verwelkt. Scheuchzers Glockenblume. Foto: Reinhard Mayer

Normalerweise blüht sie in Wiesen und an Wegesrändern, aber in höheren Lagen kann man sie auch als einsamen

Im Alpengarten unserer Sektion blüht Scheuchzers Glockenblume im Magerrasen und den steinigen Matten.

„Schwarzbuch Alpen“ – Warum wir unsere Alpen retten müssen VON DR. JOCHEN CANTNER Unlängst wurden im Kulturmagazin „Capriccio“ des Bayerischen Rundfunks ein nachdenklich machendes Buch und sein Autor vorgestellt. Es handelt sich um das „Schwarzbuch Alpen“ von Matthias Schickhofer, einem österreichischen Umweltschützer, Fotograf und Journalist. Die Botschaft seines Buches lautet: Die Gebirgskette zwischen Nizza und Wien ist der bedeutendste Wildnis-Nahraum im Herzen Europas. Gleichzeitig sind die Alpen das touristisch am intensivsten erschlossene Gebirge unseres Planeten. Kein Gebirge der Welt ist dichter besiedelt und

wird intensiver wirtschaftlich genutzt. In keinem Gebirge wird mehr Ski und Auto gefahren. Aber Klimawandel und fortschreitende Erschließung alpiner Naturlandschaften führen unsere Berge an ihre Grenzen. Machen wir weiter wie bisher – mit der Intensivierung des Tourismus, der Industrialisierung, der Bewirtschaftung – wird dieser Lebensraum für unsere Kinder unwiederbringlich verloren sein. Doch was wären Alternativen, die auch wirtschaftlich funktionieren würden? Unsere Alpen, das Rückgrat Europas, brauchen einen radikalen Systemwechsel – weg vom ständigen immer Mehr und immer Größer.

Schwarzbuch Alpen. Foto: Christian Brandstätter Verlag GmbH & Co KG

Das „Schwarzbuch Alpen“ mit 200 Seiten und rd. 40 Abbildungen ist im Brandstätter-Verlag erschienen (ISBN 978-37106-0165-1, www.brandstaetterverlag. com). Ein Exemplar liegt in unserer Sektions-Bücherei zur Ansicht aus. alpenblick 1 | 2018

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Kurz berichtet

Wettkampfhelfer – Team für Augsburg gesucht! VON INGRID TAUBERT

Liebe Sektionsmitglieder, liebe Kletterfreunde, mit der Wiedereröffnung wird unser neues DAV Kletterzentrum ja nicht nur für uns selbst als moderne und vielsei-

tige Sportstätte dienen, sondern zudem als bayerisches Landesleistungszentrum zukünftig mehrmals im Jahr ein möglicher Austragungsort für regionale, nationale, aber auch internationale Kletterwettkämpfe sein. Als Ausrichter suchen wir auf diesem Weg nach Interessenten, die sich gerne bei diesen Events in unserer Augsburger Kletterhalle engagieren möchten. Gesucht werden unter anderem motivierte Sicherer, Schiedsrichter, Helfer für die Videoaufzeichnung, Mitarbeiter im Verpflegungsteam und vieles mehr.

Simon Unger beim Boulderworldcup 2015 in München. Foto: Archiv DAV

Unser Ziel ist es, mittelfristig ein größeres Team für die verschiedenen Bereiche aufzubauen, auf das wir dann situativ zugehen werden. Für interessierte Team-Mitglieder werden wir zudem verschiedene Aus- und Fortbildungen anbieten, insbesondere für die Sicherer, aber auch Lehrgänge für zukünftige Jury-Assistenten.

Bitte meldet Euch bei uns! Alle Details erfahrt ihr dann persönlich! Übrigens: Wir brauchen Eure Unterstützung schon im April: Bereits zur großen Neueröffnung am 7./8. April 2018 findet in Augsburg ein bayerischer Jugend-Qualifikationswettkampf im Overall (also Speed, Lead und Bouldern) statt. Das Finale am Sonntag ist dann das Highlight der Eröffnungsfeier, zu der auch hochkarätige Gäste wie zum Beispiel unser Innenminister, Herr Herrmann, sowie OB Gribl anwesend sein werden. Und im Juli findet dann am 14./15.7. im Zuge der Neuorientierung des Wettkampfsports hinsichtlich Tokio 2020 die erste deutsche Meisterschaft im Olympic Combined Format statt … Kontaktadresse für Eure hoffentlich zahlreichen Meldungen: ferdinand.triller@dav-augsburg.de

Team Ehrenamt – Aus 1 wird 3 VON RAIMUND MITTLER Erfreulich viele Mitglieder unserer Sektion fühlten sich von zwei Aufrufen im alpenblick zur ehrenamtlichen Mitarbeit aufgerufen. Sie arbeiten inzwischen schon in vielen Bereichen mit oder sind dabei, ihre Trainerausbildungen oder Qualifizierungen anzutreten. Ein großer Erfolg! „Ich freue mich sehr, dass der Aufruf auch zwei Sektionsmitglieder dazu motivierte, zukünftig in unserem ‚Team Ehrenamt und Inklusion‘ mitzuarbeiten. Ich bin dann nicht mehr Einzelkämpfer, wir können uns die vielfältigen Aufgaben

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gut aufteilen“, gibt Raimund Mittler, zuständiger Referent, bekannt. Und in der Tat, es gibt viel zu tun für dieses Team: Ehrenamtsfest vorbereiten, alle Ehrenamtlichen übersichtlich in einer Tabelle zusammenführen (und siehe da, es sind dann fast 250 Personen!), Mitwirkung bei verschiedenen Entscheidungsprozessen im Verein, Geburtstagsgrüße, Krankenbesuche und vieles mehr. Das Team Ehrenamt ist direkt unserem 2. Vorsitzenden, Thomas John, zugeordnet.

Die beiden Neuen im Team: Armin Wölzmüller und Karina Staffler, mit Raimund Mittler (von links nach rechts). Foto: Joachim Dederichs

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Kurz berichtet

14 Tage Hüttenleben VON VALENTINE HUYBRECHTS UND ANOUK HAFFNER

Mit einer traumhaften Aussicht, leckerem Essen und zwei super netten Wirtinnen thront sie auf 2.298 m über dem Lechtal. Die Idee, auf der Augsburger Hütte zu helfen, kam von unserem Trainer Ferdi, der erfahren hatte, dass die AugschiMädels Hilfe brauchen. Uns war nicht bewusst, was man auf einer Hütte alles können muss: Erstmal natürlich servieren, aber auch kochen, putzen, smalltalken oder mal die UV-Anlage auseinanderbauen, wenn sie dreckig ist. Außerdem muss man ziemlich spontan sein, wenn mal wieder jemand kurz vor knapp reserviert oder absagt, solange er überhaupt dran denkt, oder wenn dann veganes Essen gefragt ist. Einmal hatten wir eine Gruppe von fünf „Schränken“ da, für die wir vorsichtshalber die doppelte Menge Ofenkartoffeln gemacht hatten – für uns ist nix mehr übrig geblieben. Aber wir hatten unseren Spaß. Was uns am besten in Erinnerung bleiben wird: Putzen, Klettern, unsere Fails und der Gatschkopf. Putzen ganz einfach, weil es jeden Morgen im Programm war, Klettern ist sowieso supertoll gerade an diesem griffigen Fels. Unsere Fails waren auch echt lustig: So bleibt bei uns ein Hefeweizen klar, der Zopf geht wegen des falschen Mehltyps (ja es gibt verschiedene Weizenmehle!) nicht richtig auf und kochende Milch frühzeitig zu erkennen, ist auch schwierig. Aber wir haben den Weg schneefrei geschippt, die Betten

Wenn wegen des Schnees keine Gäste kommen, dann bauen wir eben Schneemänner. Foto: Anouk Haffner

waren (meistens) alle picobello und die Schokolade für die Nussecken ist weder angebrannt, noch in der ganzen Küche verteilt. Dafür entdeckte Gudrun einmal ein verirrtes Teighäufchen im Regal – Geschmack: Roggen … Wir waren schon ganz neidisch, als Gudrun an einem Abend noch schnell auf den Gatschkopf rennen konnte (#sturmfrei), und waren total happy, als wir am nächsten Morgen dann auch noch durften. Bei Nebel, Schnee und Nässe war es so einsam, dass sogar die Gämsen rauskamen. Durch den Schnee waren relativ wenig Gäste oben, deshalb verbrachten wir unsere restliche freie Zeit mit Rummikub, Lesen oder Backen. Außerdem glauben wir nicht, dass in nächster Zeit wieder jemand so einen schönen Schneemann bauen wird :) Vielen Dank für die tollen Erfahrungen und leckeren Rezepte, die wir in den zwei Wochen gesammelt haben! Unsere Hütte mit einem Besucher aus der Luft. Foto: Anouk Haffner

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Das Lechtal ruft … VON SABINE NÖRR … und alle sind gekommen! Unglaublich, mit einem solchen Ansturm von Zuschauern hatten wir nie gerechnet. Der Vortragssaal der Stadtwerke Augsburg war schnell ausverkauft und rund 40 Berg- und Naturfreunde mussten abgewiesen werde. Das tut uns sehr leid. Das Ehepaar Claus und Marlies Hock entführte die Besucher ins Tiroler Lechtal, dem ursprünglichsten Teil der nördlichen Kalkalpen. Wir begleiteten den letzten „Wilden“ genüsslich auf dem Lechweg mit dem Rad vom Formarinsee bis zum Lechfall nach Füssen, im Winter auch auf einer schönen Loipe. Weiter ging es in mehreren Etappen auf dem Lechtaler Höhenweg, dem Augsburger Höhenweg und weniger bekannten Wegen zu anspruchsvollen Gipfeln wie der Parseierspitze, Holzgauer Wetterspitze, Steinkarspitze und anderen. Von Bergfreunden für Bergfreunde präsentierte das Ehepaar Hock eindrucksvolle1Bilder, live kommentiert: Ad_BADER_3-2017_Layout 29.11.2017 20:36 Seite 1

Der ausverkaufte Vortragssaal vor Beginn der Veranstaltung. Foto: Claus Hock

eine Erkundung des Lechtals in allen alpinen Spielarten und zu jeder Jahreszeit. Der Lech ist halt der Lebensnerv Augsburgs, er verbindet das Lechtal mit seiner Schönheit und einmaligen Bergen seit vielen hundert Jahren mit unserer Stadt. Sie ist geprägt vom Lech und so sind im

Lechtal „unsere“ Berge zu finden. Sicher war das mit die Ursache für den enormen Zuspruch zum Lechtal-Vortrag. Mit diesem Thema werden wir uns weiter beschäftigen. Denn sicher ist: Lechtal, wir kommen wieder!

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Kurz berichtet

Die neue Leidenschaft einer jungen Familie Rodeln im Allgäu: Eine sportliche Alternative im Winter VON ANITA UND JENS GEIGER Schnee im Allgäu Es herrscht Sonnenschein, Pulverschnee und winterliche Temperaturen. Was unternehmen wir denn heute? – Na klar, auf geht’s zum Rodeln mit unserem Kleinen.

wieder machen wollen. Die Auswahl der Strecken im Allgäu ist groß und es sind viele darunter, die auch für Kinder geeignet sind. Das Gute vorweg: Jeder kann rodeln und es ist kein Kurs nötig, um mit einem Rodel und viel Freude ins Tal zu fahren. Zudem ist es für Familien eine vergleichsweise günstige, einfache und gesellige Winteraktivität, bei der alle auf ihre Kosten kommen und jede Menge Spaß haben können. Strausberg Hütte

Das magische Wort für die Freizeitgestaltung mit Kind lautet: Entschleunigung. Ungeduld ist zweifelsfrei fehl am Platz, wenn wir durch den verschneiten Winterwald den Schlitten nach oben ziehen, wo eine gemütliche Hütteneinkehr auf uns wartet. Wer das Rodeln einmal für sich entdeckt hat, wird es unbedingt

Unsere Lieblingstour führt uns von dem Ort Imberg hoch über dem Illertal zur wunderschön gelegenen Strausberg Hütte. Mitten im Ort sucht man sich einen Parkplatz und läuft gemütlich, aber stetig bergauf Richtung Ziel, der wunderschön gelegenen Hütte. Schon während des Aufstiegs eröffnen sich immer wieder tolle Blicke auf die hohen Allgäuer Berge und auf das tief unter uns liegende Illertal. Nach ca. einer Stunde Gehzeit erreichen wir unser heutiges Tagesziel. Spätestens hier kann man den Panoramablick ins Allgäu voll und ganz genießen. Natürlich gibt es jetzt zur Belohnung erst einmal einen Kaffee und hausgemachten Kuchen von den sehr sympathischen Hüttenwirten. Nach ausreichender Rast geht es dann mit dem Rodel bergab, wobei mit Kind das Tempo doch eher gedrosselt ist.

Rennrodel für die ambitionierten Mamas. Foto: Jens Geiger

Rodel Modell „Davos“ – am besten geeignet für den Kindertransport. Foto: Jens Geiger

Abfahrtsfreuden. Foto: Anita Geiger

Tipps Rodel: Es gibt verschiedene Ausführungen und Materialien (siehe Bilder) Schuhe: Feste hohe Winter- oder Wanderschuhe mit gutem Profil, da der Rodel mit den Füßen gelenkt und gebremst wird. Bekleidung: Warme Winterbekleidung, Mütze, Handschuhe, ggf. Gamaschen Brille: Der Tipp schlechthin R eine Skibrille; schützt die Augen vor der Wintersonne und man behält den Durchblick im Schneewirbel. Helm: Beim Rodeln ist er für Kinder sinnvoll, aber auch für Erwachsene als Vorbildfunktion. Kinder: Unter sechs Jahren nicht alleine rodeln lassen; kleine Mitfahrer setzt man am besten vorne zwischen die Beine der Eltern und vor allem: Sehr langsam fahren!! Gefahren: Rodeln kann eine sehr gefährliche und verletzungsträchtige Aktivität sein, daher sollte man immer die Geschwindigkeit den Bedingungen anpassen und kontrolliert abfahren. Niemals sollte man alkoholisiert den Berg hinab rodeln. Literatur: Rodeln – Allgäuer Alpen mit Lechtal und Bregenzerwald; Georg und Rosemarie Loth; Bergverlag Rother GmbH, München; 1. Auflage 2008

Rodel Modell „Geiger“ – Spaßgerät für den Papa. Foto: Jens Geiger

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Kurz berichtet

Teilnehmer gesucht für neue Integrationsgruppe der JDAV Nach einem Begegnungswochenende auf der Otto-Schwegler-Hütte Anfang Oktober 2017 hat die JDAV Augsburg eine neue Gruppe für Jugendliche von etwa 16–25 Jahren gegründet, bestehend aus Geflüchteten und weiteren Mitgliedern der JDAV. Wir treffen uns etwa alle zwei Wochen, abwechselnd donnerstags zu einer kleinen Aktion in Augsburg und einer größeren Aktion am Wochenende. Die großen Aktionen planen wir gemeinsam bei den Donnerstagstreffen. Kommt doch einfach mal dazu, wir freuen uns immer auf neue Gesichter! Anmeldung und Infos unter: jdav-integration@dav-augsburg.de Die JDAV hat eine Integrationsgruppe für Jugendliche von 16–25 Jahren gegründet. Foto: Florian Klassen

Die nächsten Termine: 10.02. 22.02.

11–13 Uhr: Schlittschuhlaufen (in Augsburg; Treffpunkt noch offen) 19–21 Uhr: Programmplanung + LVS-Theorie (Jugendraum/Geschäftsstelle)

10.03. 22.03. 14.04.

Schneeschuhwanderung (im Allgäu; Uhrzeit & Treffpunkt noch offen) 19–21 Uhr Gruppenabend mit Film (Jugendraum/ Geschäftsstelle) Bouldern (in Augsburg; Uhrzeit & Treffpunkt noch offen)

Anmeldeverfahren in der Seniorenabteilung

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VON MARGRIT SCHÖNBERG

Für alle Interessierten, die gerne an den Touren der Senioren teilnehmen möchten und nicht wissen, wie sie sich dazu anmelden können, hier unser Anmeldeverfahren:

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Auf den Monatsversammlungen der Seniorenabteilung (jeden 3. Dienstag im Monat im Reichlesaal des Zeughauses) besprechen wir die Touren, die für den nächsten Monat geplant sind. Hier

können sich die Teilnehmer persönlich einschreiben. Danach werden die Anmeldungen, die telefonisch, schriftlich, per E-Mail oder online über die Geschäftsstelle erfolgen, berücksichtigt.

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DAV erha ihre 20 € Bew


Kurz berichtet

Projekt Kletterhalle: Abschluss der Bauarbeiten und Neueröffnung im April 2018 VON DR. FLORIAN PRESSLER

Am Sportzentrum Süd lässt sich der Fortschritt unseres Bauprojekts DAVKletterzentrum Augsburg praktisch täglich beobachten. Der Baukörper ist nun abgeschlossen und der Innenaus-

bau sowie der Bau der Kletterwände gehen voran. Insgesamt ist das Projekt im Zeitplan. Da auch das Bestandsgebäude umgebaut und saniert wird und ein Kletterbetrieb bei gleichzeitigen

Der Baukörper der neuen Kletterhalle ist geschlossen. Auch wenn außen Schnee liegt, wird im Inneren mit Hochdruck gearbeitet. Die Neueröffnung ist für Anfang April 2018 geplant. Foto: Britt Faber

Bauarbeiten nicht möglich ist, muss das Kletterzentrum leider seit Weihnachten geschlossen bleiben. Umso mehr freuen wir uns auf die Wiedereröffnung der Halle, die im April 2018 geplant ist. Unser Kletterzentrum Augsburg ist dann gleichzeitig Landesleistungszentrum Sport und Wettkampfklettern und zählt mit ca. 4.390 m2 Kletter- und Boulderfläche zu den größten und modernsten Kletterhallen Deutschlands. Mit einer speziellen Ausbildungswand, vielen Kletterkursen, einem gemütlichen und vollkommen neu gestalteten Bistro sowie Kletter- und Boulder-Routen in allen Schwierigkeitsgraden bieten wir dann optimale Trainingsbedingungen und unvergessliche Erlebnisse für Kletteranfänger und Profis. Wir bitten um Euer Verständnis für die derzeit notwendige Schließung und freuen uns darauf, Euch ab dem 9. April wieder begrüßen zu dürfen. Euer Projektteam Kletterzentrum

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Nepal-Trekking 2018 18 Tage Helambu – Gosainkund – Langtang VON DR. THOMAS JOHN

Die Yaks dienen als Packesel. Foto: Dr. Thomas John

Im Spätherbst geht es jetzt zum dritten Mal mit der Sektion nach Nepal – heuer ins Langtang-Gebiet. Diesmal ist die Alpinschule Augsburg der Veranstalter. Der größeren Flexibilität bei der Anmeldung wegen, wird die Reise ohne Flug angeboten, dieser kann / sollte aber zeitnah durch Vermittlung der Alpinschule gebucht werden.

Kyangjin, von dem aus je nach Verhältnissen zwei Gipfel erreicht werden können: der Kyangjin Ri (4.500 m) oder der Tsergo Ri (4.984 m). Klöster, Gebetsmauern und Gebetsfahnen zeugen von der Religiosität der Bevölkerung, Rhododendronwälder, Yaks und der Blick auf mächtige Schneeberge bringen uns zum Staunen. Die Wanderung ist technisch einfach, erfordert aber Kondition für tägliche Gehzeiten von 5 bis 7 Stunden.

Programm Reisedaten Nach der Ankunft in Nepal nehmen wir uns einen Tag Zeit, um Kathmandu zu besichtigen und in das quirlige Leben einzutauchen. Den Ausgangspunkt des Trekkings im nördlich der Hauptstadt gelegenen Helambu-Gebiet erreichen wir per Bus. Durch bäuerliche Landschaften mit kleinen Dörfern und anfangs bewaldetes Gebiet wandern wir über den 4.600 m hohen Laurebina Pass zu den für Shiva-Anhänger heiligen Gosainkund-Seen. Im Langtangtal ist unser Ziel das Kloster

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15.11. bis 02.12.2018, 5 bis 11 Teilnehmer, Preis je nach Anzahl der Teilnehmer von 1.090 € bis 1.350 € (Flug und Nebenkosten ca. 1.000 €), Anmeldeschluss 31. Juli 2018. Weitere Infos von Thomas John: thomas.john@dav-augsburg.de

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Kurz berichtet

Erfolgreiche Spendenaktion – 15 kg Kletterequipment aus Augsburg für Nepal VON LAURA JANTZ /JUB-GRUPPE

Ausgerechnet im Land mit den höchsten Bergen der Welt fristete der Klettersport lange Zeit eher ein Nischendasein, war Nepal doch bislang vor allem durch Höhenbergsteigen und Trekking-Tourismus berühmt. Freizeitaktivitäten, die nicht in größerem Maße touristisch genutzt werden können, spielen dort eine eher untergeordnete Rolle – was nicht verwunderlich ist in Anbetracht der prekären wirtschaftlichen Situation des Landes, das nach wie vor mit den Folgen des Erdbebens von 2015 zu kämpfen hat. Für viele Menschen steht nach wie vor das tägliche Überleben ganz oben auf der Prioritätsliste. In den letzten Jahren bildete sich allerdings eine stetig wachsende Klettergemeinde in Nepal heraus. Es gibt mittlerweile sogar die Möglichkeit, in Kathmandu und Pokhara an künstlichen Wänden zu trainieren. Dort lernte ich 2014 auch Bikash Gurung kennen, professioneller Outdoor-Guide und Kletter-

talent. Er und seine Freunde beeindruckten mich von Anfang an mit ihrer Leidenschaft für den Klettersport und ihren Einsatz als Nachwuchstrainer. Zwar gibt es die Nepal Mountaineering Association (NMA) als wichtige landesweite Bergsportvereinigung. Doch fehlen auch hier stets die finanziellen Mittel, um alle Sportarten und Aktivitäten in gleichem Maße zu fördern. Daher sind es gerade beim Klettern die vielen unermüdlichen privaten Initiativen, die neue Gebiete erschließen, Wettkämpfe organisieren und somit auch zu einer vermehrten internationalen Sichtbarkeit nepalesischer Kletterer sowie einer Bekanntmachung Nepals als Kletter-Destination beitragen. Klettern ist ein kostspieliges Hobby, wie sicher auch der eine oder andere Leser des alpenblick bestätigen kann. In Nepal kosten hochwertige Klettersachen oft genauso viel wie hierzulande, was bei einem durchschnittlichen jährlichen Pro-Kopf-Einkommen von 733 USD

jedoch noch einmal eine andere Dimension erhält. Über die Jahre war ich mit Bikash in Kontakt geblieben und hatte durch ihn von diesem Dilemma erfahren. Gern wollten wir daher bei unserer Nepalreise im Oktober 2017 gebrauchtes Material mitnehmen und damit die Kletter-Community ein wenig unterstützen. Von der starken Resonanz auf unseren Spendenaufruf in der Sektion waren wir dann sehr beeindruckt: Insgesamt 15 kg Schuhe, Gurte, Karabiner, Expressschlingen und Seile kamen zusammen – vieles davon sogar neu! Wir übergaben die Sachen einem strahlenden Bikash vor der Astrek Climbing Wall in Kathmandu, der diese wiederum an junge Kletterer, Trainer sowie den kostenlosen Equipment-Verleih der NMA für nepalesische Alpinisten verteilte. Sein „You are amazing, guys!“ geben wir gern an alle Sektionsmitglieder weiter, die die Aktion und damit viele Nachwuchstalente unterstützt haben. Wir sagen Dhanyabad – vielen Dank!

Ein Berg Klettersachen – Übergabe der Spenden in Kathmandu (v.l.n.r. Florian Pressler, Andrea Volland, Bikash Gurung, Laura Jantz, Aron Nuber, Marius Klinkner). Foto: Marius Klinkner

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Reportage

Abenteuer Kaukasus: Mit elf Augsburgern auf Russlands höchstem Berg VON MARIUS BÖTTNER

Am 30. August starteten wir endlich in das Abenteuer Kaukasus, mit 11 Leuten, vollem Gepäck und aller notwendigen Ausrüstung für mögliche extremere Bedingungen. Organisiert mit Hilfe des DAV Summit Clubs, ging es mit Aeroflot von München über Moskau bis nach Mineralny Vody (östlich von Sotschi). Mit einem Kleinbus fuhren wir weitere

vier Stunden, bis wir schließlich im Baksan-Tal ganz im Süden Russlands bei unserer Unterkunft in Tscheget ankamen – einem schönen, aus Holz gebauten Hotel im Wald. Was wir nicht wussten: An diesem Abend gab es die vorerst letzte warme Dusche. Nach einem nicht enden wollenden Ge-

witter in der Nacht wurde das gesamte Tal durch Erdrutsche, die mehrere Tote forderten, abgeschnitten (es gab auch kein Gas und Wlan mehr). Ein Glück, dass wir noch rechtzeitig vorher ankamen, denn auch wenn die Ankunft des Bergführers, der Lunchpakete und aller weiteren Versorgung unklar war, blieb der Elbrus – der höchste Berg Russlands – weiterhin unser Ziel und wir hatten ja mindestens unsere eigene Bergführerin: Mila. Die erste Eingewöhnungstour auf den Tscheget, sehr grenznah zu Georgien, führte uns auf 3.000 m. Abends fand eine ordentliche Ausrüstungskontrolle durch Oleg statt, dem inzwischen wieder verfügbaren Bergführer. Unabhängig von Marke und Farbe erkannte er mit seiner Erfahrung sofort, wo im Einzelnen noch nachzubessern war.

Gemütlicher als sie aussehen: Unsere Basislager-Botschkis (Wohncontainer aus Sowjetzeiten). Foto: Josef Metz

Am Samstag ging es dann zum ersten Mal zu unserem Basislager auf 3.750 m, wo noch frischer Schnee von der gewaltigen Niederschlagsnacht vor unseren Botschkis (alte Wohncontainer aus Sowjetzeiten) lag. Ein für die kommenden Tage angekündigtes sonniges und warmes Wetter legte den Fahrplan für die Elbrusbesteigung fest: Dienstag sollte unser summit day werden. Schon an den ersten Abenden verliebten wir uns in das Pivo 5642 – unser Gipfelbier. Hier lernten wir auch die wichtigsten russischen Ausdrücke: „Pivo niet“, „Ja taky znal“ und vor allem „Pivo jest“.

Das Leben ist schön: Gute Stimmung bei gutem Wetter. Foto: Josef Metz

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Am Sonntag stand der Bezug der Botschkis an. Der farbige Einersessellift von der Station MIR auf 3.500 m funktionierte gerade einmal nicht, da half nur noch der URAL – für alle, die sich nicht mehr an den kalten Krieg

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Reportage

Auf dem Weg zum Gipfel: Ein steiler Aufstieg mit Steigeisen bei guter Sicht. Foto: Archiv DAV Augsburg

erinnern: der Standard-Militärlastkraftwagen des Warschauer Paktes. Bei Steigungen von bis zu 40 % und groben Steinen kämpfte sich das Fahrzeug die Piste hoch. Und dies mit aller Verpflegung (wir Deutsche hatten sicherheitshalber zusätzlich unzählige Kilos an Essen dabei, es könnte ja mal nichts geben), die sicher auch für mehrere Wochen Expedition gereicht hätte. Die Generalprobe fand am gleichen Tag im Entenmarsch hinter Oleg bis zu den Pastukovfelsen auf 4.700 m statt, und ein paar von uns ließen sich das Zusatzangebot, bis auf 5.000 m zu einem alten, ausrangierten Snow-Cat weiterzugehen, nicht nehmen. In der Dunkelheit kehrten wir zurück und waren nach dem Abendessen alle gut gerüstet für den Gipfeltag am Dienstag. Nach endloser Wartezeit ging es nun endlich los, um 3:45 Uhr bei sternenklarem Himmel mit voller Montur und Steigeisen, zunächst mit Ratrak und Die-selruß. Bei kalten Temperaturen und Wind steigen wir die steile Piste in engen Kehren so weit hinauf, bis wir um halb sechs den Sonnenaufgang erleben. Nach dem langen steilen Aufstieg ging es nach einer kurzen Pause auf 5.100 m in die Querung. Aufgrund der optima-

Auf dem Gipfel des Elbrus, dem höchsten Berg Russlands. Je nach Definition der innereurasischen Grenze gilt der Elbrus auch als höchster Gipfel Europas. Foto: Marius Böttner

len Bedingungen konnten wir diese problemlos meistern und erreichten den Sattel zwischen dem West- und Ostgipfel auf 5.350 m. Nun kam unser schon seit Beginn angezogener Klettergurt zum Einsatz. Am Fixseil ging es nun die steilste Stelle hoch. Allerdings wurden wir jetzt auf unsere schwerste Probe gestellt. Der Grund: Stau durch andere Seilschaften, die nach dem für sie schon kräftezehrenden Aufstieg sehr erschöpft schienen. Nur ein durchtrainierter russischer Paparazzo war in der Lage, uns bei dieser Höhe zu überholen und bei traumhaftem Wetter abzulichten (eine ausgewählte Bildermappe gab’s am nächsten Abend zum Kauf ). Nach viel Geduld und dennoch Konzentration überwanden wir den letzten Steilaufschwung und der Gipfel lag nun frei vor uns. Bei gigantischer Szenerie haben wir in unbeschreiblichem Glücksgefühl den Gipfel um halb 11 erreicht. Uns war allen klar: Bei widrigeren Bedingungen mit noch stärkerem Wind und schlechterer Sicht wäre der Aufstieg für uns nicht so glatt verlaufen. Nun standen noch zwei freie Reservetage zur Verfügung, denn den Gipfel hatten wir sogar noch einen Tag vor Plan erreicht. Mit unserer Köchin sind wir mit

dem Einersessellift und den alten Kabinenbahnen zufrieden am nächsten Tag ins Tal zurückgekehrt – alles, was nun noch anstand, war Zugabe mit einer tollen Überraschung. Am Freitag führte uns Oleg mit Hilfe zweier alter russischer Geländewagen in ein wunderschön abgelegenes, einsames Tal mit Passaufstieg bis zu 3.400 m. Bier, Schafherde, Männer dominiert, selbstgemachter Käse, Bären und Luchse, der Kaukasus hat noch so viele Geheimnisse und Schönheiten zu bieten, das wurde uns an diesem letzten Tag nochmal bewusst. Der abschließende Moskauaufenthalt hat die Sektionsreise vollends abgerundet. Bei wunderschönem Wetter beeindruckten uns der Rote Platz, der Gorky Park und die schön verzierten Kirchen. Dazu die 870-Jahrfeier Moskaus mit Feuerwerk, Bier (auch bei importierten deutschen Gläsern bricht mal der Boden weg) und Erlebnissen mit der Taxiorganisation Uber. „Kinder, ist das herrlich!“ Vielen Dank Mila, wir haben viele neue Erinnerungen dazugewonnen. Josef, Hubert, Claudia, Hans-Jörg, Uta, Marcus, Stefan, Arnold, Marius, Thomas und natürlich auch Max. alpenblick 1 | 2018

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Tipps zu Sicherheit und Ausrüstung

Was gehört in den Rucksack? VON DR. THOMAS JOHN

Von Einstein stammt der Spruch: „Man muss die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.“ Das gilt auch für den Wanderrucksack oder – weiter gefasst – für die ganze Ausrüstung beim Wandern und Bergsteigen draußen im Gelände. Zwei Fälle Fall 1: Tiefkarspitze. Zu fünft sind wir Ende September von der Hochland-Hütte aufgestiegen. Dreier-Gelände. Nachmittags gegen drei Uhr Gipfelbrotzeit. Stress kam erst auf, als wir festgestellt haben, dass der Abstieg zur Dammkarhütte nicht zu finden war. Nicht da, wo er laut AV-Führer sein sollte. Also Abstieg nach Süden durch steiles, wegloses Schrofengelände. Bei aufkommender Dunkelheit dann der Beschluss, zwischen den Latschen zu biwakieren.

Die unverzichtbare Basis

Muss. Draußen kommt der Notarzt nicht 15 Minuten nach dem Anruf, wenn man überhaupt ein Netz hat. In der kalten Jahreszeit sind das entsprechend wärmere Sachen, die neben dem, was ich anhabe, zusätzlich im Rucksack verstaut sind. Ein Notfall im Winter ist noch eine ganz andere Hausnummer, selbst bei der kleinen Schneeschuhtour irgendwo im Gunzesrieder Tal.

Alle Fotos: Dr. Thomas John

Das Pflaster

Wettersturz

„Haste mal ’n Pflaster für mich?“ Ehrlich gesagt, das ist unkameradschaftlich und fahrlässig. Jeder, der draußen unterwegs ist, braucht ein anständig ausgestattetes Erste-Hilfe-Set samt Einmal-Biwaksack. Ach ja, wann haben Sie denn den letzten Erste-Hilfe-Kurs gemacht? Ich meine den letzten wirklich brauchbaren?

Fall 2: Fiktiv, aber typisch. Sonnentag, Sommerwetter. Einfache Wanderung, nicht mehr. Einer vertritt sich den Fuß, kann nicht mehr weiter. Kein Handynetz. Die Kumuluswolken werden immer größer. Bis ein Abtransport erfolgt, vergeht viel Zeit. Vielleicht fängt das Gewitter schon vorher an. Die unverzichtbare Basis Für mich gilt, dass ich immer mindestens so viel dabei habe, dass ein Notfall nicht lebensbedrohlich wird. Vor allem ein Verletzter, auch ein leicht Verletzter, braucht Schutz und Wärme. Egal wie heiß daher ein Tag beginnt, die lange Hose, eine Fleecejacke, ein regendichter Anorak, eine Regenüberhose, leichte Handschuhe und eine Mütze sind ein absolutes

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Erste-Hilfe-Set

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Tipps zu Sicherheit und Ausrüstung

ten Lasten und im unwegsamen Gelände. Mit leichten Schuhen kommen auch wir einen Wanderweg hoch. Abstiege, vor allem im Geröll, Querungen von Grashängen oder Schneefeldern erfordern feste Schuhe, die bis über die Knöchel hoch geschnürt werden können: Kategorie B, besser noch B/C. Sie müssen von Anfang an passen und auch bei dicken Socken und warmen Füßen dürfen die Zehen niemals vorne anstoßen, den Nagelbetten zuliebe.

Hilfsmittel zur Orientierung

Orientierung

Wanderstöcke – Kapitel 2: Wer Trittsicherheit braucht oder sie üben will, sollte Wanderstöcke zuhause oder am Rucksack lassen. Ansonsten entlasten sie beim Aufstieg die Beine um zehn bis zwanzig Prozent. Beim Abstieg verwende ich sie der höheren Trittsicherheit wegen selten, allenfalls bei großen Stufen oder vereisten Wegen, und schone ansonsten meine Knie, indem ich sie immer unter Spannung halte und eher langsam absteige. Vorsicht mit den Handschlaufen – die sind beim Sturz meist Ursache für Verletzungen des Daumengrundgelenks.

Jeder sollte in jeder Situation wissen, wo er sich befindet und dementsprechend alles dafür Nötige dabei haben. Uhr, Karte, Kompass, Höhenmesser, GPS-Gerät. Und mit dem Handy lässt sich der Standort auch ggf. unter der 112 europaweit kommunizieren. All in one – nur das Smartphone? Bitte immer mit einem analogen Backup, sprich Karte! Und damit umgehen sollte man natürlich auch können. Wir bieten dazu TheorieAbende an. Trinken Verhungern dauert länger, der Blutzuckerspiegel lässt sich schnell wieder anheben, aber ein Flüssigkeitsmangel ist gefährlich. Käsebrot, Ei, Apfel sind willkommener Luxus bei der Tagestour – ein Müsliriegel ist vielleicht nicht ganz ausreichend. Obwohl, dank der Rundungen in der Körpermitte reichen mir bei meinen wochenlangen Wanderungen auch mal ein Caffè Latte und eine Scheibe Weißbrot am Morgen und Wasser für unterwegs ein großes Essen am Abend. Aber tagsüber brauche ich viel Wasser, manchmal mehr als drei Liter. Und im Winter: warmen Tee aus der Thermosflasche. Drei Kapitel für sich Schuhe – Kapitel 1: Für Nepalesen ist die Standardfußbekleidung eine einfache Plastiksandale, selbst bepackt mit schwers-

Schuhe, Stöcke, Rucksack – den Bergen angemessen

Rucksack – Kapitel 3: So klein wie möglich, aber nicht zu klein. Es muss alles reinpassen, nichts wird außen oben oder seitlich oder hinten draufgebunden. Nur die Wanderstöcke, die Schneeschuhe oder die Ski. Und innen herrscht kompakte Ordnung. Schwere Sachen sind rückennah verpackt. Ein seitlicher Reißverschluss hilft ungemein, an weiter unten Verstautes ranzukommen. Hüft- und Brustgurt werden aus meiner Sicht beim Tagesrucksack überbewertet, erst bei einem hohen Gewicht spielen sie ihre Vorzüge aus und bei Lawinengefahr im Winter bleiben sie offen. Der übliche Rest Sonnenbrille, Sonnencreme, Fotoapparat, Stirnlampe, das Papier für den Fall der Fälle, … das wissen Sie ja eh. Vielleicht auch eine kleine Papier-Abfalltüte? In der Natur verrottet vieles, aber das Papiertaschentuch braucht dafür zwei Jahre, auch die Bananen- und Orangenschale. Selbst der Apfelbutzen ist alpenblick 1 | 2018

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Tipps zu Sicherheit und Ausrüstung

viele Tage für den Wanderer nach Ihnen einfach nur hässlich. Also Abfälle bitte mitnehmen! Die Gewichtsdiskussion Leider gibt es in Reiseführern immer wieder Empfehlungen, wie schwer ein Rucksack maximal sein sollte – und was aber dann doch alles reingehört. Ich frag mich da immer, mit wie viel Geld für hochedle Ausrüstung dieser Widerspruch aufgelöst werden kann. Außerdem, welches Rucksackgewicht zählt denn nun? Das bei Sonnenschein und den Regensachen im Rucksack oder das eine halbe Stunde später, wenn die schwarze Wolke sich gerade entleert und ich dankbar meine schützenden Sachen angezogen habe? Mich interessiert daher nur das Gewicht der Gesamtausrüstung. Tragen muss ich immer alles. Mein geliebter PC Wer mich kennt, kennt auch meine hohe Affinität zu Excel, dem Tabellenkalkulationsprogramm auf dem PC. Bei der üblichen Tagestour weiß ich natürlich, was ich brauche und mitnehme. Bei anspruchsvolleren Touren, bei Weitwanderungen oder Trekkingtouren schreibe ich alle Teile in die Tabelle samt ihrem Einzelgewicht und der jeweiligen Anzahl.

Alles, was du draußen wirklich brauchst !

Differenziert nach dem, was ich voraussichtlich am Körper trage und was in den Rucksack kommt. Excel rechnet mir dann aus, was das alles wiegt. Und ich ändere meine Ausrüstung am Schreibtisch so lange, bis das Gewicht passt. Das geht einfacher, als Rucksack packen, wiegen, auspacken, wieder packen, wieder wiegen, … Excel-Tabelle zur Gewichtsbestimmung

Zum Schluss Bergausrüstung ist teuer. Modisch muss sie nicht sein, aber funktionell und robust. Auch das kostet viel Geld, aber auf Dauer macht sich eine hohe Qualität auch im Sinne der Nachhaltigkeit bezahlt. Und da in den Bergen die häusliche Komfortzone verlassen wird, von der Ausrüstung die eigene Sicherheit und Gesundheit abhängen, gilt auch hier wieder Einsteins Spruch.

RUCKSÄCKE & TA

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CAMPINGMÖBEL

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Engagement im Ehrenamt

Von großen Bergsteigern und kleinen „Gämsen“ Thomas Sailer und Martina Lehmann VON KLAUS UTZNI

Die Berge entdecken, erobern, schützen – aber auch genießen. Das ist das Credo des Alpenvereins. Gestandene Bergsteiger genießen das Gipfelerlebnis. Kinder gehen eher auf Entdeckungsreise. Wir stellen heute zwei Ehrenamtliche vor, die völlig unterschiedliche Altersgruppen betreuen: Thomas Sailer, Leiter der Bergsteigerabteilung – sozusagen das Herz der Sektion – und Martina Lehmann, die für die Abteilung Familienbergsteigen verantwortlich zeichnet und mit ihrem Team den „Nachwuchs“ begeistert. Über die Skigymnastik im „Fugger“ fand Thomas Sailer, 55, im Jahr 1983 den Weg zur Sektion, geriet dann unter die Fittiche von Robby Ruisinger, der ihn dazu animierte, sich ausbilden zu lassen – zum Fachübungsleiter Bergsteigen. Als Neuling in der Sektion beeindruckte ihn, dass er sofort mit offenen Armen aufgenommen wurde. „Ich kannte zuvor keinen Menschen und hatte gleich viele Kontakte.“ An seine erste geführte Tour auf die Kreuzspitze in den Ammergauern erinnert er sich noch besonders gut, nicht zuletzt auch deshalb, weil einer der Teilnehmer eine Kreislaufschwäche erlitt, sich zum Glück aber schnell wieder erholte. Als Ted Kramer als Leiter der Bergsteigerabteilung aufhörte, sprang Thomas in die Bresche. Ein Ehrenamt, das er nun seit 22(!) Jahren mit Leib und Seele ausfüllt. Rund 150 bis 200 Sektionsmitglieder – von 20 bis 80 Jahren – gehören zum „harten Kern“ der Abteilung, die offen für alle ist. Ein Team von 25 Tourenleitern unterstützt ihn tatkräftig. Denn der Organisationsaufwand ist groß für die ein- bis fünftägigen Sektionsfahrten mit Varianten in vier Gruppen von

In der Wand: Thomas Sailer. Foto: Alois Mair

„leicht“ bis „anspruchsvoll“. „Viel Zeit, die man nicht so sieht“, erfordere das Freiwilligenamt, von unzähligen Telefonaten bis hin zur Fortbildung. Auch nach mehr als zwei Jahrzehnten hat Thomas noch Spaß an seiner Aufgabe. „Es ist eine persönliche Bereicherung. Ich mache es gern. Mir würde etwas abgehen, wenn ich es nicht mehr machen würde.“ Er sei keiner, der in der Abteilung nur anschafft, sagt Thomas. „Ohne das Team bin ich ein Niemand.“

sich wohl fühlen, sollen gerne dabei sein, Kameradschaft spüren. Denkt er nach 22 Jahren Ehrenamt ans Aufhören? Die Antwort wird alle beruhigen, die ihn mögen und seine Arbeit schätzen: „Ich mache es so lange, bis es einen Nachfolger gibt.“

Viele unterstützten ihn, so zum Beispiel Klaus Limmer, der alle Sektionsfahrten vorher mit dem Motorrad erkundet. Thomas Sailer ist aber auch einer, der ein offenes Wort nicht scheut. „Ich sage nicht zu allem Ja und Amen.“ Beispiel: „Wenn ein Teilnehmer glaubt, er bucht als Kunde eines Reisebüros, dann ist er bei uns falsch.“ Alle Teilnehmer sollen alpenblick 1 | 2018

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Engagement im Ehrenamt

Schon auf ideale Weise kann Martina Lehmann, 43, ihren Beruf mit dem Ehrenamt verknüpfen. Als Sozialpädagogin und Geschäftsführerin des Kreisjugendringes Donau-Ries – und natürlich als Mutter eines Buben, 5, und eines Mädchens, 7, – ist sie fit im Umgang mit dem Nachwuchs, weiß, was Kinder mögen, wie sie zu begeistern sind. Die Freiwilligenarbeit ist ihr auch quasi in die Wiege gelegt worden. Ihre Mutter ist noch mit 74 Jahren als Übungsleiterin Sport in einem Verein aktiv. Über das Klettern bei Jugendfreizeiten kam sie vor mehr als 20 Jahren zum Alpenverein, sei aber, so sagt sie mit Augenzwinkern, „als Mitglied nie besonders aufgefallen“. 2014 startete sie dann im Viererteam mit einer neuen Zwergerlgruppe für Familien mit ganz Kleinen durch. Zeitgleich übernahm sie zusammen mit Eva Deibele die Leitung der „kleinen Abteilung Familienbergsteigen“. Die Familiengruppe (Kinder von 7 bis 13 Jahren) um Klaus Becker wurde durch das neue Angebot perfekt ergänzt. Inzwischen haben sich die „Zwergerl“ in „Bergfüchse“ umbenannt und bedienen Familien mit Kindern zwischen 5 und 8 Jahren. Peu à peu folgten neue Gruppen: Die „Gämsen“ (3 bis 6 Jahre) und der Familienklettertreff (5 bis 7 Jahre) für kletterbegeisterte Eltern und Kids. Es sind offene Gruppen, die parallel etabliert sind und Familien die Möglichkeit bieten, immer zusammenzubleiben. Neun Gruppenleiter sind im Team aktiv, insgesamt 30 bis 40 Familien sind dabei, um den Abenteuerspielplatz Berge zu entdecken. Wichtig, so sagt Martina, „ist das Draußensein“. „Die Kinder wollen Freiheit erleben, wollen am Bach spielen, sehen Dinge, die Erwachsene nicht mehr sehen.“ Und die Eltern könnten sich – wie auch der Nachwuchs – vom eng getakteten Alltag „entschleunigen“. Ein Beispiel: Bei einer Wochenendfahrt geht es einzig um das Thema „Feuer“ in all seinen Facetten. Und Kinder, die schon einmal Gemeinschaft auf Fahrten erlebten, die eine Gruppe toll fänden,

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Betreut „Bergfüchse“ und „Gämsen“: Martina Lehmann. Foto: Volker Hergeth

neigten später eher dazu, so glaubt Martina, ein Ehrenamt zu übernehmen, sich zu engagieren. Wie nahezu alle Alpenvereins-Ehrenämtler sagt auch Martina Lehmann, diese Arbeit müsse einfach Spaß machen, einen Mehrwert bringen. „Und sie muss natürlich mit der Lebenssituation kompatibel, mit privaten Interessen vereinbar sein.“ Es entstünden Freundschaften, sie verspüre eine große Wertschätzung. „Die Familien sind total dankbar.“ Was so zurückkomme, sei „ein Stück Antrieb“.

Die wohl größte Motivation, sich weiter ehrenamtlich zu engagieren, ist für Martina aber der Dank der Kinder, „wenn man ihre leuchtenden Augen sieht, wenn man sieht, wie sie sich entwickeln, ihre Fertigkeiten immer größer werden“. Bei dem einen oder anderen „Bergfuchs“ oder der „Gämse“ schließt sich vielleicht einmal der Kreis: Wenn ihre jetzt geweckte Begeisterung für die Berge anhält und sie etliche Jahre später einmal mit der Bergsteigerabteilung Gipfelerlebnisse genießen. Vielleicht auch dann noch mit Thomas Sailer.

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Aus der Geschäftsstelle

DAV-Sektion Augsburg e.V. Peutingerstr. 24 86152 Augsburg Telefon 08 21 / 51 67 80, Fax 08 21 / 15 15 45 E-Mail sektion@dav-augburg.de Internet: www.dav-augsburg.de Bankverbindung Stadtsparkasse Augsburg IBAN: DE03 7205 0000 0000 6294 69 BIC: AUGSDE77 Öffnungszeiten Die Geschäfts- und Servicestelle der Sektion Augsburg ist für persönliche Besuche wie auch telefonisch zu folgenden Zeiten zu erreichen: Montag 16–18 Uhr Mittwoch 9–13 Uhr Donnerstags 16–19 Uhr Freitag 9–13 Uhr

In unserer Geschäftsstelle begrüßen Sie (von links nach rechts): Christine Frede, Eva Deibele (Leitung), Cornelia Wirth und Nora Held

Die Bücherei und der Ausrüstungsverleih sind donnerstags von 17–19 Uhr für unsere Mitglieder besetzt. Meldungen von Änderungen Änderungen der Anschrift und der Bankverbindung bitten wir rechtzeitig mitzuteilen. Dies geschieht leider nicht immer und führt zu Mehrkosten bzw. Verzögerungen bei Postzustellungen. Daher unsere Bitte: Melden Sie Änderungen (Anschrift, Bankverbindung o. ä.) immer zeitnah und direkt an die Sektion Augsburg und nicht dem Bundesverband in München. Zustellung von Panorama und alpenblick Möchten Sie Panorama und alpenblick in Zukunft lieber elektronisch lesen und dabei Papier sparen? Sie können beide Publikationen zeitnah zum postalischen Erscheinungstermin auch als PDF-Version im Internet abrufen (das Panorama sogar per App) und damit auf die postalische Zustellung verzichten. Eine kurze Nachricht reicht zur Abbestellung. Ermäßigter Jahresbeitrag für Senioren Mitglieder, die heuer 70 Jahre alt werden, können bis 15. Dezember für die kommenden Jahre einen ermäßigten Jahresbeitrag ab 2018 beantragen. Bereits bestehende Ermäßigungen sind davon nicht betroffen. Kündigungen Falls Sie Ihre Mitgliedschaft in der Sektion Augsburg kündigen möchten, muss Ihre Kündigung satzungsgemäß bis 30. September des laufenden Jahres bei uns eingehen. Bei späterer Meldung verlängert sich Ihre Mitgliedschaft um ein weiteres Jahr. Ihr neuer DAV-Ausweis 2018 Bis Ende Februar werden unseren Mitgliedern die neuen DAV-Ausweise zugestellt. Je nach Zahlungsart des Mitgliedsbeitrags unterscheidet sich der Ablauf der Versendung. Falls Sie am Lastschriftverfahren teilnehmen, erhalten Sie Ihren Mitgliedsausweis bis Ende Februar zugeschickt. Wenn Sie uns Ihren Beitrag noch überweisen, erhalten Sie Ihren Ausweis erst nach Eingang des Jahresbeitrags, frühestens Mitte Februar. Wie üblich, werden hierfür keine Beitragsrechnungen oder Überweisungsvordrucke versendet. Bitte entnehmen Sie die Höhe Ihres Beitrags unserer Website.

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Aus der Geschäftsstelle

DAV-Kletterzentrum Augsburg DAV-KIlsungstraße 15b 86161 Augsburg Telefon: 08 21 / 5 89 40 77 Fax: 08 21 / 5 89 40 78 E-Mail: bergbader@arcor.de; ferdinand.triller@gmx.de Das Kletterzentrum ist zurzeit wegen des Umbaus zum Landesleistungszentrum geschlossen. Die Wiedereröffnung soll voraussichtlich Anfang April 2018 erfolgen.

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Unsere Sektion gedenkt der Toten Winfried Bleicher

Christa Janitzky

Karl-Michael Frank

Manfred Maatz

Friedrich Grimminger-Larson

Rudolf Ohnheiser

Anton Groß

Alfred Wagner

Wir gedenken der Verstorbenen in Dankbarkeit für die Treue, die sie der Sektion und dem Alpenverein gehalten haben. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.

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Aufnahmeantrag

(bitte in Druckschrift ausfüllen)

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An die Sektion PLZ / Wohnort Telefon

Straße, Hausnr.

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Ort, Datum Unterschrift (bei Minderjährigen eines/einer gesetzlichen Vertreters/Vertreterin)

✗ Fensterkuvert

Hinweise zur Mitgliedschaft: Mit nebenstehender Unterschrift bestätigt die Antrag stellende Person, dass sie die Ziele und insbesondere die Satzung der Sektion anerkennt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Mitgliedschaft kalenderjährlich gilt und sich, sofern nicht fristgerecht gekündigt wurde, jeweils automatisch um ein weiteres Jahr verlängert (gilt auch mit Erreichen der Volljährigkeit). Im Falle eines Austritts muss dieser jeweils bis zum 30. September schriftlich gegenüber der Sektion erklärt sein, damit er zum Jahresende wirksam wird. Die Mitgliedschaft beginnt mit der Entrichtung des Jahres-Mitgliedsbeitrags.

Bei Minderjährigen: Name und Vorname des/der gesetzlichen Vertreters/Vertreterin

Ja, ich möchte das Touren- und Ausbildungsprogramm der Sektion Augsburg postalisch erhalten (2x jährlich). Als Alternative steht das Programm als Download auf unserer Website www.dav-augsburg.de zur Verfügung.

Meine Partnerin oder mein Partner möchte auch Mitglied werden: Name

Vorname

Titel

Beruf (freiwillige Angabe)

E-Mail

Telefon

Ort, Datum

Unterschrift des Partners

Geburtsdatum

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Meine Kinder möchten auch Mitglied werden: Name

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Geburtsdatum

Name

Vorname

Geburtsdatum

Name

Vorname

Geburtsdatum

Ort, Datum

Unterschrift (bei Minderjährigen eines/einer gesetzlichen Vertreters/Vertreterin)

Folgende Familienmitglieder sind bereits Mitglied in dieser Sektion: Name

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Vorname

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Eintrittsdatum

Mitgliedsnummer

Eintrittsdatum

Ich bin bereits Mitglied in einer anderen Sektion und möchte Gastmitglied werden: Name

Vorname

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Eintrittsdatum

Der Sektion bzw. der DAV-Bundesgeschäftsstelle wird das Recht eingeräumt, zu überprüfen ob eine entsprechende Hauptmitgliedschaft vorliegt und gegebenenfalls die Anschriften abzugleichen.

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Bitte auch 2. Seite ausfüllen. 29.01.2018 09:38:14


Aufnahmeantrag

(bitte in Druckschrift ausfüllen)

Datenschutzerklärung Wir möchten Sie darüber informieren, dass die von Ihnen in Ihrer Beitrittserklärung angegebenen Daten über Ihre persönlichen und sachlichen Verhältnisse (sogenannte personenbezogene Daten) gleichermaßen auf Datenverarbeitungs-Systemen der Sektion, der Sie beitreten, wie auch des Bundesverbandes des Deutschen Alpenvereins (DAV) gespeichert und für Verwaltungszwecke der Sektion, bzw. des Bundesverbandes verarbeitet und genutzt werden. Verantwortliche Stelle im Sinne des § 3 (7) BDSG ist dabei die Sektion, der Sie beitreten. Wir sichern Ihnen zu, Ihre personenbezogenen Daten vertraulich zu behandeln und nicht an Stellen außerhalb des DAV, weder außerhalb der Sektion, noch außerhalb des Bundesverbandes, weiterzugeben. Sie können jederzeit schriftlich Auskunft über die bezüglich Ihrer Person gespeicherten Daten erhalten und Korrektur verlangen, soweit die bei der Sektion und der Bundesgeschäftsstelle gespeicherten Daten unrichtig sind. Sollten die gespeicherten Daten für die Abwicklung der Geschäftsprozesse der Sektion, bzw. des Bundesverbandes nicht erforderlich sein, so können Sie auch eine Sperrung, gegebenenfalls auch eine Löschung Ihrer personenbezogenen Daten verlangen. Der Bundesverband des DAV sendet periodisch das Mitgliedermagazin DAV Panorama in der von Ihnen gewählten Form (gedruckt oder digital, s. unten) zu. Sollten Sie kein Interesse am DAV Panorama haben, so können Sie dem Versand bei Ihrer Sektion des DAV schriftlich widersprechen. Nach einer Beendigung der Mitgliedschaft werden Ihre personenbezogenen Daten gelöscht, soweit sie nicht, entsprechend der steuerrechtlichen Vorgaben, aufbewahrt werden müssen. Eine Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten für Werbezwecke findet weder durch die Sektion, den Bundesverband, noch durch Kooperationspartner des Bundesverbandes des Deutschen Alpenvereins statt.

Ich habe die oben stehenden Informationen zum Datenschutz zur Kenntnis genommen und akzeptiert: Ort, Datum

Unterschrift des Antragstellers und ggf. des Partners

Ich willige ein, dass die Sektion sowie der Bundesverband des DAV meine E-Mail-Adresse zum Zwecke der Übermittlung der von mir ausgewählten Medien nutzt (Eine Übermittlung der E-Mail-Adresse an Dritte ist dabei ausgeschlossen): Ort, Datum

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Ich willige ein, dass die Sektion sowie der Bundesverband des DAV, soweit erhoben, meine Telefonnummern zum Zwecke der Kommunikation nutzen (Eine Übermittlung der Telefonnummern an Dritte ist dabei ausgeschlossen): Ort, Datum

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Wichtiger Hinweis: Bitte melden Sie jede Anschriftenänderung sofort Ihrer Sektion (nicht der DAV-Bundesgeschäftsstelle in München). Sie sichern sich dadurch die fortlaufende Zusendung des DAV Panorama und Ihrer Sektionsmitteilungen.

Mitgliedermagazin DAV Panorama: Ich möchte das Mitgliedermagazin DAV Panorama nicht als gedruckte Ausgabe sondern in digitaler Form beziehen.

Bitte entnehmen Sie die aktuellen Mitgliedsbeiträge und Aufnahmegebühren der Sektion Augsburg unserer Internetseite: www.dav-augsburg.de/mitglied/beitragskosten

Erteilung eines SEPA-Lastschriftmandats

Vorname und Name (Kontoinhaber)

Ich ermächtige die DAV-Sektion

Name des Kreditinstitutes

Name / Sitz der Sektion

IBAN

Gläubiger-Identifikationsnummer (wird von der Sektion ausgefüllt)

BIC

Augsburg

DE

DE52ZZZ00000026775 Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Vor dem ersten Einzug einer SEPA-Basislastschrift wird mich die Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der DAV-Sektion auf DAV-Sektion über den Einzug in dieser Verfahrensart unterrichten mein Konto gezogene Lastschrift einzulösen. und mir die Mandatsreferenz mitteilen. Wichtiger Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditunternehmen vereinbarten Bedingungen. Ort, Datum

Unterschrift (bei Minderjährigen eines/einer gesetzlichen Vertreters/Vertreterin)

Wichtiger Hinweis: Falls sich Ihre Bankverbindung ändert, teilen Sie die Änderungen bitte Ihrer Sektion für den Beitragseinzug mit. Denn solange der Jahresbeitrag nicht bezahlt ist, haben Sie keinen Versicherungsschutz.

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29.01.2018 09:38:14


Aus der Geschäftsstelle / Vortrag

Wir gratulieren allen unseren Mitgliedern ganz herzlich, die zwischen Februar 2018 und März 2018 ihren Geburtstag feiern 95 Jahre Ingeborg Winkler

90 Jahre Helmut Beyer Wilhelm Markmiller Dr. Otto Mayr Annemarie Sailer

85 Jahre Hermann von Dohlen Leo Holländer Ernst Patz Alfred Steinbichler Elisabeth Wagner

80 Jahre Adolf Bartmann Manfred Bischoff Hilde Bommler Dietmar Etschberger

Anton Fiener Hildegard Haider Peter Harnisch Helga Hofmeier Karl Katzenschwanz Friedrich Löfflad Astrid Mader Hubert Meier Christine Mokosch

Heinz Quade Helmut Riedel Gisela Ritter Gottfried Schröder Waldemar Steffelbauer Reinhard Steinhauser Thea Teufel

75 Jahre

Michal Blau Dr. Konrad Boenchendorf Barbara Duch Jürgen Fischer Brigitte Franzek Manfred Frisch Margitte Irmscher Anneliese Kunz Heinz Matthes Dr. Manfred Renn Kurt Schachtner Hermann Schreiber Franz Stützle Elisabeth Wiedemann Maria Anna Zeitler

Helmut Bestle Werner Diepolder Peter Donn Wolfgang Eidelsburger Dieter Ermold Dr. Thomas Hahm Christa Hartung Adolf Haug Joachim Just Jürgen Kaufhold Jürgen Nemec Walter Pfuff Karl Probst

70 Jahre

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39

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Tourenregister

Ausbildungs- und Tourenprogramm Winter 2017 / 2018 – Chronologischer Überblick Liebe Bergfreundinnen und Bergfreunde, nachstehend geben wir Euch einen chronologischen Überblick zu den vielfältigen Ausbildungs- und Tourenveranstaltungen für die Wintersaison 2017 / 2018. Die ausführlichen Beschreibungen der angebotenen Kurse und Touren sowie weitergehende Informationen findet Ihr in der separaten Broschüre „Winter 2017/18 – Ausbildungs- und Touren-

programm der DAV-Sektion Augsburg e.V.“ Diese Broschüre kann wie folgt kostenlos bezogen werden:

• Darüber hinaus liegt das Programm in der Geschäftsstelle und in unserem Kletterzentrum zur Mitnahme aus.

• Download als pdf-Datei im Internet unter www.dav-augsburg.de.

Kurse und Touren könnt Ihr ab sofort auch online unter www.dav-augsburg. de/tour-kurs-reservieren reservieren.

• Aufnahme in den Adress-Verteiler über das Kontaktformular unter www.dav-augsburg.de. Nach Eintragung in den Adress-Verteiler erhaltet Ihr das Programm künftig nach Erscheinen auf postalischem Wege.

Viel Vergnügen beim Schmökern wünscht die Ausbildungs- und Tourenprogramm-Redaktion des alpenblick.

Februar 2018 Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

1.–4.2.2018

Aufbaukurs Skibergsteigen

Ausbildung

18-409

2.-4.2.2018

Schneeschuhgehen Teil 2

Ausbildung

18-412

2.–5.2.2018

Maltatal (Kärnten), Östl. Tauern

2.–6.2.2018

Skitouren im Schächental

3.2.2018

Rodeltour

JDAV

18-813

3.2.–10.2.2018

Skilanglauf Wochenfahrt: Schweiz

Skilanglauf

003-18

4.2.2018

Großer Daumen (2.280 m)

Skiabteilung – Skitouren

18-011

7.2.2018

KULTour: Landshut – Stadt und Umgebung

Senioren

18-202

7.2.2018

Theorieabend Knotenkunde Teil 2

Ausbildung

10.2.2018

Simetsberg (1.840 m)

Bergsteiger

18-108

10.2.2018

Roter Stein (2.366 m)

Skiabteilung – Skitouren

18-012

10.–14.2.2018

Tiefschneekurs/Freeride

Ausbildung

18-403

17.2.–19.2.2018

Vom Inn zur Traun in 3 Tagen

Bergsteiger

18-110

18.2.2018

4. Skilanglauf-Tagesfahrt: Barmsee, Wallgau, Vorderriß Skilanglauf

004-18

18.2.2018

Skitouren-Runde zwischen Allgäu und Arlberg (Bergauf-Bergab)

18-013

Datum

40

Disziplin

Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren

Skiabteilung – Skitouren

18-009 18-010

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29.01.2018 09:38:15


Tourenregister

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

19.2.2018

Theorieabend Wanderausrüstung

Ausbildung

21.2.2018

Theorieabend Wetterkunde

Ausbildung

21.–25.2.2018

Skisafari – Mittendrin im Skizirkus

Skiabteilung – Ski Alpin

18-037

22.2.2018

Winterkombination in Wallgau

Senioren/Skilanglauf 18-203

22.–26.2.2018

Sappada

23.–25.2.2018

Skitouren im Lechtal

24.2.2018

Schneeschuhwanderung auf den Jochberg

Bergsteiger

18-107

24.2.2018

Skitour im Lechtal

Studierende und junge Berufstätige

18-502

24.2.–28.2.2018

Grundkurs Skibergsteigen

Ausbildung

18-408

25.2.2018

Ausfahrt Familienklettergruppe

Familienbergsteigen 18-621

25.2.2018

5. Skilanglauf-Tagesfahrt: Westallgäu

Skilanglauf

005-18

26.2.2018

Theorieabend Bessere Fotos

Ausbildung

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

1.3.2018

6. Skilanglauf-Tagesfahrt: Kleinwalsertal

Skilanglauf

006-18

2.–4.3.2018

Brennertouren

Skiabteilung – Skitouren

18-016

3.3.2018

Lumberger Grat (1.860 m)

Bergsteiger

18-111

3.3.2018

KULTour: Westliche Wälder

Bergsteiger

18-122

4.3.2018

Von Rinnen auf das Joch

Bergsteiger

18-112

4.3.2018

7. Skilanglauf-Tagesfahrt: Ziel je nach Schneelage

Skilanglauf

007-18

5.3.2018

Theorieabend Knotenkunde Teil 1

Ausbildung

6.3.2018

Schwäbisch-Bayerischer Jakobsweg (5)

Senioren

18-204

10.3.2018

Schneeschuhwanderung auf die Scheinbergspitze

Bergsteiger

18-109

10.3.2018

Hörnertour im Allgäu über 4 Gipfel

10.3.2018

Skibergsteigen umweltfreundlich – Überschreitung der Nagelfluhkette

10.–13.3.2018

Julische Alpen: Im Reich der Rinnen

10.–14.3.2018

Aufbaukurs Skibergsteigen

Datum

Disziplin

Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren

18-014 18-015

März 2018 Datum

Disziplin

Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren Ausbildung

18-017 18-018 18-019 18-410

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Tourenregister

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

11.3.2018

8. Skilanglauf-Tagesfahrt – Saisonabschluss

Skilanglauf

008-18

11.3.2018

Ochsenloch – Kleinwalsertal

Skiabteilung – Skitouren

18-020

12.3.2018

Theorieabend Knotenkunde Teil 2

Ausbildung

15.–18.3.2018

K2 am Wochenende?

Datum

Disziplin

Karwendelwochenende auf der Pleisenhütte – auf ein Neues Skihochtouren-Wochenende auf der Kürsinger Hütte

Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren Studierende und junge Berufstätige

18.3.2018

Wolfskopf (1.526 m)

Bergsteiger

18.3.2018

Ausfahrt Familienklettergruppe

Familienbergsteigen 18-622

18.3.2018

Grünstein-Umfahrung

Skiabteilung – Skitouren

18-023

19.3.2018

Theorieabend Flaschenzug & Co.

Ausbildung

21.–25.3.2018

Zufallhütte – Skitoureneldorado am Cevedale (3.769 m)

Skiabteilung – Skitouren

18-024

22.3.2018

KULTour: Märzenbecherblüte an der Donau

Senioren

18-205

24.3.2018

Schneeschuhwanderung auf den Schnippenkopf

Bergsteiger

18-113

24.3.2018

Der Reichsstadtweg bei Weißenburg

Bergsteiger

18-123

24.3.2018

Hochalppass (2.030 m)

24.–31.3.2018

Skitourenreise Island

25.3.2018

Schochen – Oberstdorf/Nebelhorngebiet

28.3.–1.4.2018

Hochtourenkurs Skibergsteigen

28.3.–3.4.2018

Hoch Tirol

30.3.–2.4.2018

Freeriden und Skitouren in der Bernina

31.3.–7.4.2018

Skitourenreise Island

16.–18.3.2018 17.–18.3.2018

Skiabteilung – Skitouren Alpinschule Augsburg Skiabteilung – Skitouren Ausbildung Skiabteilung – Skitouren Studierende und junge Berufstätige Alpinschule Augsburg

18-021 18-022 18-503 18-114

18-025 18-02a 18-026 18-411 18-027 18-504 18-02b

April 2018 Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

2.4.2018

Ochsenhofer Kopf

Skiabteilung – Skitouren

18-028

4.4.2018

KULTour: Von Fürstenfeldbruck durch die Amperschlucht nach Grafrath

Senioren

18-206

7.–14.4.2018

Skitourenreise Island

Alpinschule Augsburg

18-02c

Datum

42

Disziplin

alpenblick 1 | 2018

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Tourenregister

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

8.–11.4.2018

Rojen – Val di Roja auf 2.000 m, Südtirol am Reschenpass

Skiabteilung – Skitouren

18-029

9.4.2018

Theorieabend NATUR: Klettern und Naturschutz

Ausbildung

12.–15.4.2018

Touren von der Vernagthütte auf umliegende Gipfelziele – Ötztal

12.–15.4.2018

Venediger (3.666 m)

12.–16.4.2018

Zernez – Engadin

14.–21.4.2018

Skitourenreise Island

Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren Skiabteilung – Skitouren Alpinschule Augsburg

19.4.2018

Alb-Schäferweg (2)

Senioren

18-207

19.–23.4.2018

Skitouren-Eldorado rund um die Zufallhütte

Skiabteilung – Skitouren

18-033

21.4.2018

Frühjahrswanderung im Allgäuer Voralpenland

Bergsteiger

18-124

21.4.2018

Woleckleskarspitze

Skiabteilung – Skitouren

18-034

22.4.2018

Familienklettertreff

Familienbergsteigen 18-623

27.–29.4.2018

Kletterkurs: Von der Halle an den Fels

Ausbildung

18-418

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

2.5.2018

Hersbrucker Schweiz – rund um Hirschbach

Senioren

18-208

4.–6.5.2018

Pitztaler Gletschertour – Linker und Rechter Fernerkogel (ca. 3.500 m)

Skiabteilung – Skitouren

18-035

10.–13.5.2018

Fitness-Sport Camp 2018 „Action and fun“

Fitness

9XX-18

12.–18.5.2018

Werra-Burgen-Steig

Bergsteiger

18-141

26.5.2018

Alpenrandweg 3 – Etappe 1

Senioren

18-209

Veranstaltungstitel

Abteilung

Kurs-/ Fahrt-Nr.

Spontane Schneeschuhwanderung

Bergsteiger

18-101

Ortler Nordwand

Alpinschule Augsburg

18-03

Datum

Disziplin

18-030 18-031 18-032 18-02d

Mai 2018 Datum

Disziplin

ohne konkretes Datum Datum

Disziplin

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Termine

Februar 2018 Donnerstag, 1. Februar 2018 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-SchmidtRaum Samstag, 10. Februar 2018 9 –10.30 Uhr, Fitness Spezial an ausgewählten Samstagen im Winter Vertiefung der Fitness mit 90 Minuten Workout. ÜL Sandra & Raimund. Nach 9 Uhr kein Einlass mehr. Ort: Sporthalle im Förderzentrum Hören, Sommestr. 70, Ecke Bgm.-Ackermann-Str. Donnerstag, 15. Februar 2018 20 Uhr, Wandern auf den Kanaren. Das kleine Archipel am Rande Europas: üppig, schroff, lieblich, feurig. Vortrag von Michael Markewitsch Details siehe Seite 45 Ort: Stadtwerkesaal, Hoher Weg 1 Dienstag, 20. Februar 2018 14.30 Uhr, Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats der Seniorenabteilung 15 Uhr, Monatsversammlung der Seniorenabteilung Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, Reichlesaal, 1. Stock Dienstag, 20. Februar 2018 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartens Interessenten sind gerne willkommen. Ort: siehe Termine auf unserer Homepage Donnerstag, 22. Februar 2018 19.30 Uhr, Monatsversammlung der Bergsteigerabteilung Berichte und Vorbesprechungen: – Berichte über Schneeschuhtouren – Bericht über die Nepalfahrt 2017 – Sommerprogramm der Bergsteiger Ort: Kolpinggaststätte, Frauentorstr. 29

März 2018 Donnerstag, 1. März 2018 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-Schmidt-Raum Dienstag, 13. März 2018 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartens Interessenten sind gerne willkommen. Ort: siehe Termine auf unserer Homepage Donnerstag, 15. März 2018 20 Uhr, Abenteuer Winter. Touren zwischen Jochberg, Aletschhorn und Nordkap. Vortrag von Bernd Ritschel Details siehe Seite 45 Ort: Stadtwerkesaal, Hoher Weg 1 Samstag, 10. März 2018 9–10.30 Uhr, Fitness Spezial an ausgewählten Samstagen im Winter Vertiefung der Fitness mit 90 Minuten Workout. ÜL Sandra & Raimund. Nach 9 Uhr kein Einlass mehr. Ort: Sporthalle im Förderzentrum Hören, Sommestr. 70, Ecke Bgm.-Ackermann-Str.

44

Dienstag, 20. März 2018 14.30 Uhr, Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats der Seniorenabteilung 15 Uhr, Monatsversammlung der Seniorenabteilung Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, Reichlesaal, 1. Stock

April 2018 Donnerstag, 5. April 2018 20 Uhr, Treffen der Unterwegsgruppe Ort: Burggrafenturm, Peutingerstr. 24, Andy-Schmidt-Raum Dienstag, 10. April 2018 18 Uhr, Stammtisch des Alpengartens Interessenten sind gerne willkommen. Ort: Waldgaststätte Viktoria, Sportanlage Süd Samstag, 14. April 2018 9–10.30 Uhr, Fitness Spezial an ausgewählten Samstagen im Winter Vertiefung der Fitness mit 90 Minuten Workout. ÜL Sandra & Raimund. Nach 9 Uhr kein Einlass mehr. Ort: Sporthalle im Förderzentrum Hören, Sommestr. 70, Ecke Bgm.-Ackermann-Str. Dienstag, 17. April 2018 14.30 Uhr, Anmeldung zu den Fahrten des Folgemonats der Seniorenabteilung 15 Uhr, Monatsversammlung der Seniorenabteilung Ort: Zeughaus, Zeugplatz 4, Reichlesaal, 1. Stock Donnerstag, 26. April 2018 19.30 Uhr, Jahreshauptversammlung der Bergsteigerabteilung – Jahresbericht der Abteilung – neue Geschäftsordnung der Abteilung – Neuwahl der Abteilungsleitung – Sommerprogramm der Bergsteiger – 3. Sektionsreise nach Nepal – Restplätze Hotelfahrt Sächsische Schweiz Ende Mai – Anmeldung Chiemgaufahrt Mitte Juni – Anmeldung Karwendelfahrt Ende Juni Ort: Kolping, Frauentorstr. 29, Piccolo-Raum

Vorankündigung Donnerstag, 10. Mai 2018 FitnessCamp 2018 – Outdoor auf der Otto-Schwegler-Hütte Donnerstag 10. Mai (Christi Himmelfahrt) bis Sonntag, 13. Mai 2018.

Regelmäßige Termine Montag: Lauftraining Jeden Montag um 18 Uhr vom 9.4.2018 bis einschließlich 18.6.2018 (nicht Ostermontag 2.4., Pfingstmontag 21.5.). Einsteigerorientiertes Training: Warmlaufen, Lauf-ABC, Dauerlauf, je nach Konstitution und Leistungsvorstellungen auch Intervalle und Fahrtspiele, mit Lauftreff-Leiter Michael und Team. Auch als Vorbereitung zum Landkreislauf am Sonntag, 24.6.2018 in Neusäß. Treffpunkt: Vor dem Kletterzentrum DAV an der Sportanlage Süd. Montag: Studierende und junge Berufstätige Wir treffen uns am ersten Montag in jedem Monat um 19.30 Uhr für einen Stammtisch im Unikum / Univiertel.

Montag: Klettertreffpunkt Augsburg Alpin (offen für alle Abteilungen & Gruppen) Nach Wiedereröffnung der Kletterhalle – voraussichtlich ab Anfang April – jeden Montag von 18–22 Uhr. Ort: DAV-Kletterzentrum, Sportanlage Süd. Ein Fachübungsleiter ist anwesend. Dienstag: Klettertreff Sportklettern Nach Wiedereröffnung der Kletterhalle – voraussichtlich ab Anfang April – jeden Dienstagvormittag von 10–12 Uhr, außer in den Schulferien. Der Termin ist offen für alle, die sichern und klettern können. Man braucht keinen Kletterpartner und ein Klettertrainer ist anwesend (kein Kurs). Keine Zusatzkosten zum Halleneintritt. Ort: Kletterhalle, Sportanlage Süd. Dienstag: Fitness im Fugger bis 20.3.2018 Die ideale Fitness für Ganzkörper und Kondition mit unseren 11 Übungsleitern. Jeden Dienstag in den Turnhallen des Jakob-FuggerGymnasiums (Achtung: Eingang in der Stadtjägerstraße, Ecke Brunhildenstraße). 18 Uhr Halle 1 Basketball 18 Uhr Halle 2 Senioren 19 Uhr Halle 1 + 2 Jugend + Erwachsene 20 Uhr Halle 2 Jugend + Erwachsene (nicht am Faschingsdienstag, 13.2.2018) Fit mit Basketball Verlängerung Basketball im Fugger in Halle 1, 18–19 Uhr: Dienstag, 10.4. bis einschließlich Dienstag, 24.4.2018 Dienstag: Fitness im Freien ab 3.4.2018 Jeden Dienstag um 18.30 Uhr bis inklusive 4.9.2018 Fitness im Siebentischwald. Auch in den Ferien und am 1.5.2018. Es geht rund eine Stunde durch Wald und Wiesen, eine Kombination aus Laufen und Gymnastik und zwischendrin ein paar Pulsbeschleuniger. Genutzt wird von den Fitnesstrainern alles, was in den Weg kommt: Bäume, Parkbänke, Steinquader, Hügelchen und zum Abschluss die grüne Wiese zum Dehnen und Runterkommen. Kostenfrei für alle DAV-Augsburg-Mitglieder – einfach kommen und mitmachen. Treffpunkt: Vor dem Kletterzentrum an der Sportanlage Süd. Anfragen zu allen Fitness-Angeboten gerne unter der E-Mail: raimund.mittler@dav-augsburg.de Mittwoch: Nordic Walking Fit durch den Winter mit Übungsleiter Robbi Ruisinger Jeden Mittwoch um 9.30 Uhr. Treffpunkt meist an der Sportanlage Süd, aber jeden 1. Mittwoch im Monat vor der Gaststätte in Wellenburg. Neue Teilnehmer sind jederzeit willkommen. Infos bei Robert Ruisinger, Tel. 08 21 / 3 06 90. Mittwoch: Mountainbike-Treff Jeden Mittwoch, 18 Uhr in den Westlichen Wäldern, erstmals in diesem Jahr am 18. April. Treffpunkt in Deuringen am Trimm-Dich-Pfad-Parkplatz. Mittwoch: Bouldertreff Sportklettern Nach Wiedereröffnung der Kletterhalle – voraussichtlich ab Anfang April – treffen sich Boulderbegeisterte jeden Mittwoch um 19 Uhr beim Bouldertreff der Sportkletterabteilung in der Kletterhalle (Sportanlage Süd). Dies ist kein Kurs, aber Betreuung durch Christian Eberle. Keine Zusatzkosten zum Halleneintritt.

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Vortragstipps ab_01-2018 Vortragstipps_Layout 1 31.12.2017 16:45 Seite 1

15.02.2018 WANDERN AUF DEN KANAREN Das kleine Archipel am Rande Europas: üppig, schroff, lieblich, karg, kühl und feurig. Die Inseln des ewigen Frühlings locken, wenn bei uns Nebel und Nieselregen die Seele verdunkeln. Jenseits der zugebauten Touristenzentren gibt es für Wanderer viel zu entdecken - eine mannigfaltige und kontrastreiche Landschaft. Jede der Inseln ist ein kleiner Kontinent mit unterschiedlichen Charakteren: dem höchsten Berg Spaniens, Lorbeerund Kieferwäldern, Palmen, Vulkanen, malerischen Dörfern. Multivisionsvortrag von Michi Markewitsch

15.03.2018 ABENTEUER WINTER Skitouren, Hochtouren und Schneeschuhtouren zwischen Jochberg, Aletschhorn und Nordkap. Ob Schneeschuhtouren in den bayerischen Alpen oder Winterbergsteigen am Jubiläumsgrat der Zugspitze, die Faszination des Wintersports ist ungebrochen. Der Vortrag erzählt von jenen perfekten Tagen am Berg mit blauem Himmel und Pulverschnee, aber auch von wilden Abenteuern, Risiken und unkalkulierbaren Gefahren. Ein Streifzug durch viele der ganz großen alpinen Tourenregionen. Live-Reportage von Bernd Ritschel Veranstaltungsort: Vortragssaal der Stadtwerke Augsburg, Hoher Weg 1. Beginn 20 Uhr. Einlass ab 19.15 Uhr. Eintritt 7 €, DAV-Mitglieder 5 €, Jugend 3 €. Karten an der Abendkasse.

Mehr zu unseren Vorträgen im Internet www.facebook.com/davsektionaugsburg

Den Unterschied hören! Das erfolgreiche Verfahren zur Anpassung von Hörgeräten: Das Audioeffektiv Prinzip®. Denn Hörgeräte bringen dann den gewünschten Erfolg, wenn das Gehirn auf das Hören mit Hörsystemen vorbereitet wurde. Hören Sie den Unterschied! Ihr Hörakustiker in Augsburg, Neusäß, Schwabmünchen und Gersthofen Telefon 0821 | 36 101 www.hoerzentrum-boehler.de

Über 25 Jahre

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Aus den Abteilungen / Ski

FitnessCamp 2017 – Sport, wohin das Auge reicht VON ANISSA SCHMIDT-MÖSSINGER

„Dies ist kein Bootcamp!“, versprach Raimund schon bei der Vorbesprechung. „Wir werden nicht gedrillt, wir werden Spaß und Freude haben und können viele Sportarten im Outdoorbereich ausprobieren.“ Genau das taten wir dann auch. Und das jeden Tag aufs Neue. Denn jeder Teilnehmer konnte täglich wählen, wonach ihm oder ihr war: Morgengymnastik oder Lauftraining? Bergtouren, Klettersteig oder Mountainbiken? Vielleicht Discgolf,

Jetzt Termin vormerken und anmelden:

FitnessCamp 2018 10.–13. Mai 2018 (Donnerstag, Christi Himmelfahrt, bis Sonntag) Kurs-Nr. 900-18 Seite 88 im aktuellen Tourenprogramm

Slackline, Fit & Beach, Knotenkunde? Oder doch lieber ganz einfach entspannen? Sportlich unterwegs waren wir dann auch im Alltag: Bestzeiten beim Essen für Kochteam Bernd und Moni, die immer pünktlich und in hoher Qualität servierten. Dazu Runde um Runde Gesellschafts- und Kennenlernspiele, bei der die Uhrzeit zum Schlafengehen ganz übersehen wurde – gut, dass wir in Martin Stingl einen ebenso sportbegeisterten wie verständnisvollen Hüttenwart hatten. Was gehörte noch dazu? Natürlich ein leckeres Kuchenbüfett, das inzwischen Kult auf dem Camp ist. Und ein schneller Sunset-Lauf mit Mike vor dem Abendessen, für einen guten Tages-

Power Fitness

Gemeinsames Functional-Training

abschluss. So kam der letzte Tag viel zu schnell. Zwar nutzten ihn nur die ganz Unermüdlichen für eine letzte Klettertour. Einstimmig aber das Feedback: Raimund und sein Trainerteam haben wieder etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt! Jeder kam auf seine Kosten, wir haben Wetter, Natur und vor allem viele neue Bekanntschaften genossen und möchten auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder kommen!

Alle Fotos: Raimund Mittler

Fürs FitnessCamp 2018 haben wir wieder einige neue Ideen: Zusätzlich zum Programm 2017 kommen wir vielleicht auch noch beim Kanufahren und beim Sommerbiathlon auf unsere Kosten!

Otto-Schwegler-Hütte

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Aus den Abteilungen / Ski

Im Klettersteig

Sunset Run

Auf Bergtour

Beim Klettern

Tagesablauf

Abschlussbild

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Aus den Abteilungen / Ski

Auf eine klasse Skisaison 2017/18! VON OTTO SCHLAUGAT

Ihr

skitouren

experte AM FUSSE DER

Die ersten Skitouren und -fahrten fanden bereits bei bester Witterung statt. Die Mitglieder hatten entsprechenden Spaß – bei der Skieröffnung am Staubaier Gletscher ebenso wie auf anderen Touren. Ihr wollt dabei sein? Dann schaut auf der DAV-Webseite oder im Tourenführer nach. Dort findet ihr alles zu unseren Touren, zu Langlauf oder Alpin. Anmeldung online oder über unsere Freunde in der Geschäftsstelle. Wir hoffen, dass viele von Euch dieses Angebot annehmen werden.

ZUGSPITZE

Funktionsbekleidung und Ausrüstung der Extraklasse – das seit 120 Jahren! Persönlich in einer unserer SkitourenFachabteilungen oder online unter:

sport-conrad.com

Und damit ihr immer auch die entsprechende Freude habt, heißt es: fit bleiben! Mit den entsprechenden Angeboten sorgt Raimund dafür, dass ihr die Saison in Topform genießen könnt. Mehr dazu findet ihr im alpenblick oder im Internet. Ich freue mich, wenn ihr Euch zahlreich anmeldet und wünsche Euch eine weiterhin tolle Skisaison. Euer Otto Schlaugat Schriftführer Skiabteilung

Jahreshauptversammlung der Skiabteilung Die kommissarische Leitung der Skiabteilung der DAV-Sektion Augsburg beruft am 21.3.2018 um 19.00 in der Waldgaststätte Viktoria, Ilsungstraße 15 A (neben Kletterzentrum/Waldpavillon) die Jahreshauptversammlung der Skiabteilung ein. Tagesordnung: • Jahresbericht • Jahresrechnung • Entlastung der kommissarischen Leitung • Neuwahl der Abteilungsleitung • Beschlussfassung über vorliegende Anträge (Anträge der Mitglieder müssen mindestens acht Tage vor Versammlungstermin bei der kommissarischen Leitung eingegangen sein: skiabteilung@dav-augsburg.de) • Überführung der Unterabteilung Fitness in eine eigenständige Abteilung • Erstmalige Wahl der Abteilungsleitung Fitness

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conrad GmbH // 82467 Garmisch-Partenkirchen Chamonixstraße 3–9 // 82377 Penzberg Bahnhofstraße 20 // 82418 Murnau Obermarkt 18 // 82407 Wielenbach Blumenstraße 35 // sport-conrad.com

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Der Jahresrückblick 2017 Mit der Bergsteigerabteilung unterwegs VON THOMAS SAILER Die Bilanz 2017 kann sich sehen lassen. Obwohl ein paar Touren wegen schlechten Wetters ausfallen mussten, konnten wir 33 Touren durchführen – und waren damit insgesamt an 93 Tagen unterwegs. Vor allem unsere beiden Trekkingtouren schlagen hier heftig zu Buche, aber auch die Einzelunternehmungen im Sommer und Winter. Die beiden viertägigen Hotel-/Sektionsfahrten mit festem Stützpunkt waren hochbegehrt und auch unsere beiden Busfahrten mit jeweils vier Gruppen waren ein großer Erfolg. Bei Hotel- und Busfahrten boten wir wieder für zum Teil fünf Gruppen Bergtouren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade an, die anspruchsvolleren Touren waren meist sofort ausgebucht. Bei allen Touren freuen wir uns über unsere treue „Stammkundschaft“, aber auch über alle Neulinge, die herzlich willkommen sind, um gemeinsam ein paar erholsame Tage im Gebirge zu verbringen und vom Alltagsgeschehen abzuschalten.

LVS-Übung. Foto: Anja Vehre

Brotzeit beim Aufstieg aufs Hörnle. Foto: Dr. Thomas John

27 Einzelfahrten im Sommer und Winter Naturgemäß beginnen wir mit den Schneeschuhtouren und Winterwanderungen: Dank Uschi Schweizer konnten wir eine dreitägige Tourenausbildung auf der Otto-Schwegler-Hütte durchfüh-

ren, ebenso eine Schnuppertour und die klassische Hörnerüberschreitung. Karl Gamperling durchquerte in insgesamt sieben Tagen das Gebiet von Reutte über Ehrwald nach Lenggries, die An- und Abfahrt erfolgte jeweils mit dem Zug. Gesundheitsbedingt musste Thomas John die Führung seiner Tagestouren

Schneeschuhtour auf den Herzogstand. Foto: Thomas Sailer

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

von den Ammergauern bis zum Walchensee an andere Kollegen abgeben.

Gruppenfreude auf dem Salzburger Almenweg. Foto: Carola Ammann

Mit Günter Frede ging es in mehreren Tageswanderungen durchs Voralpenland. Ein besonderer Höhepunkt war sicher die erste Etappe des Moselsteigs in sechs Tagen. Zwei Touren führte Hans Klusch in kleinen Gruppen: eine im Juli zur Bleispitze, die zweite war eine Viertagesfahrt im August rund um das Kölner Haus in den Samnauner Bergen. Thomas Sailer zeigte Klettersteigneulingen im Juli den Salewa-Klettersteig, die Klettersteig-Ersatztour des „Königsjodlers“ ging wegen des vielen Neuschnees zum südseitigen und schneefreien Adler-Klettersteig. Carola Ammann bot die Fortsetzung des Salzburger Almenwegs an und war mit ihrer Gruppe sieben schöne Tage unterwegs. Sektions- und Busfahrten

Märchenwiese in den Karawanken. Foto: Andreas Tremmel

Lärchenturm in den Karawanken. Foto: Andreas Tremmel

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Unsere erste viertägige Sektionsfahrt in diesem Jahr ging bei optimalem Bergwetter Mitte Juni über Fronleichnam in die Karawanken. Letztmalig waren wir vor zehn Jahren dort: Von der Abgeschiedenheit des Gebiets und den größtenteils einsamen Touren in einer herrlichen Berglandschaft mit üppiger Vegetation waren wir alle begeistert. Ein Lieblingsgebiet von Willi Tröndle, der die Fahrt mit viel Liebe zum Detail ausarbeitete. Wie damals kamen wir im (zu Recht!) vielgelobten Familiengasthof Sereinig unter und waren über Bewirtung und Gastfreundschaft voll des Lobes. Die Tscheppaschlucht, der Lärchenturm mit einem anspruchsvollen Klettersteig und der Hochstuhl sind nur ein kleiner Auszug aus den empfehlenswerten Touren. Diverse Touren erforderten aber auch eine Anfahrt mit Bus-Taxi oder Privat-PKW. – Herzlichen Dank an Günter und Franz Geist-Schell! Mitte Juli durchquerten wir in vier verschiedenen Gruppen den Wilden und den Zahmen Kaiser. Der Kufsteiner Klettersteig fiel leider am Samstag der Nässe zum Opfer, aber am Folgetag

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Aufstieg auf zerklüftetem Eis in der Bernina. Foto: Mila Koller

Bergsteiger auf der Ellmauer Halt. Foto: Jens Geiger

bestiegen zwei Gruppen bei guter Sicht die Elmauer Halt über den Kaiserschützensteig, andere erklommen die Pyramidenspitze als höchsten Gipfel des Zahmen Kaisers. – Ergebnis: Eine gelungene Zweitagesfahrt mit gut gelaunten Bergsteigern! Ein Höhepunkt war die Bernina-Fahrt vom 5. bis 8. August. Das gesamte Bernina-Gebiet ist einfach gigantisch anzusehen: Piz Bernina, Piz Palü, BiancoGrat, Piz Roseg – einfach eine Augenweide! Das krasse Gegenteil sind leider die schwindenden Gletscher: Von oben sehen sie aus wie gut gestreute Eiswege. Je näher man kommt, umso trauriger wird der Anblick. Starker Rückgang in der dreidimensionalen Ausdehnung, tiefe Schrunten, blankes, teilweise mit rußigen Ablagerungen bedecktes Eis, rauschende Bäche, Furcht erregende Gletschermühlen. Zwei Gruppen machten leichte Gletschertouren in den Gebieten Coaz- und Bovalhütte, eine Gruppe unternahm einfache Touren beim Piz Kesch, die andere in der Nähe des Julier-Passes. Eines hatten alle ge-

Auf dem Piz Boval in der Bernina. Foto: Rudi Kappler

meinsam: Die Besteigung von Dreitausendern. Zu guter Letzt fuhren wir bei einem starken Unwetter nach Hause mit der Erkenntnis, dass Gletschertouren künftig deutlich risikoreicher und schwerer durchführbar sein werden. Wie schon im vergangenen Jahr fiel auch diesmal die geplante Lechtal-Fahrt den Widrigkeiten des Wetters zum Opfer: Starker, aber für die Jahreszeit nicht unüblicher Schneefall – wir mussten schweren Herzens absagen. Sehr gefragt war unsere zweite Sektionsfahrt vom 30. September bis 3. Oktober, deren Stützpunkt die Cusanus-Akade-

mie in Brixen war. Klaus Limmer hatte genügend Touren für die unterschiedlichen Schwierigkeitsanforderungen der Bergsteiger ausgearbeitet, Gott sei Dank auch für den Regentag; die meisten „erwanderten“ Brixen, ein paar Hartgesottene ließen sich aber von einer Bergwanderung nicht abhalten. Alpine Ziele bei Super-Wetter am Montag waren u. a. der Günther-Messner-Steig und der Peitlerkofel – Traumsicht, grandiose Wolkenstimmung! Wanderungen mit kulturellen Zielen waren z. B. das Kloster Neustift und das Kloster Säben. Am Vormittag des Rückreisetags dürfte wohl die absolut idyllische Rastenbachklamm im steilen Urwald direkt oberalpenblick 1 | 2018

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Aus den Abteilungen / Bergsteiger

Auf dem Adolf-Munkel-Weg im Villnösser Tal. Foto: Dr. Thomas John

Nebelwanderung auf der Plose bei Brixen. Foto: Ekkehard Messner

halb des Kalterer Sees am beeindruckendsten gewesen sein – MaronenSammeln inklusive. Zum Schluss reichte es sogar noch für ein Eis am See. Trotz wechselhaften Wetters eine Sektionsfahrt mit Zeit für gute Gespräche unter Bergkameraden. Herzlicher Dank an Klaus, der in gewohnter Manier alles bis ins kleinste Detail geplant hat.

Pfronten. Erstiegen wurden bei föhnigem Wetter der Saloberkamm, der Kienberg und der Einstein mit Schönkahler wie geplant. Zum Abschluss der Saison genossen wir bestens gelaunt in fröhlicher Runde in Pfronten ein Abendessen.

Die Abschlussfahrt Mitte Oktober in die Tannheimer wurde kurzerhand wegen eines Kälteeinbruchs von Sonntag auf Samstag verschoben. Anstatt mit dem Bus fuhren ca. 20 Wanderfreunde in Fahrgemeinschaften in die Region um

Die Trekkingtouren 2017 Ende August/Anfang September war eine Trekkinggruppe am Elbrus erfolgreich. Die Sektionsreise in den Kaukasus organisierte Mila Koller zusammen mit dem DAV Summit Club. Details stehen in einem eigenen Artikel in diesem Heft (s. S. 28).

Zum Abschluss des Bergsteigerjahres besuchte eine zweite Trekkinggruppe Nepal mit den Zielen Everest-Basecamp und Kala Pattar. Organisiert wurde die Sektionsreise von Thomas John, durchgeführt ebenfalls vom DAV Summit Club. Der Bericht hierüber soll im alpenblick 04/18 erscheinen. Zu guter Letzt Bei unserer Abschlussversammlung im Oktober gab Hermann Kunzmann seine Abschlussvorstellung in einem engagiert zusammengestellten zweiteiligen Bilder-Vortrag mit Kommentaren aus seiner Sicht. Wesentlichen Anteil hatte auch Rudi Kappler mit hochwertigem Bildmaterial – erstklassig aufbereitet. Ihnen, und allen anderen, die Bilder und Filme zur Verfügung gestellt haben, herzlichen Dank. Die Planungen der Fahrten für 2018 laufen bereits auf Hochtouren. Ich wünsche uns, dass wir in dieser schnelllebigen Zeit auch künftig viele Bergfreunde jeden Alters für unsere lebendige und verlässliche Gemeinschaft begeistern können. Bergsteigen ist schön, mit Gleichgesinnten noch schöner! In diesem Sinne unfallfreie Wintertouren und alles Gute für 2018!

Am Kienberg bei Pfronten. Foto: Andreas Tremme

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Aus den Abteilungen / JDAV

Mit „Felsenfressern“ in der Fränkischen Schweiz Von den Felsenfressern (9–11 Jahre) mit Katja Ludwig Am Freitag fuhren wir mit dem DAV-Bus und unseren Jugendleitern zum Campingplatz nach Morschreuth. Wir hatten beim Aufbauen des Zelts ein paar Probleme: Wir legten die Zeltplane immer falsch herum auf den Boden. Aber mit unseren Jugendleitern standen die Zelte bald. Dann sammelten wir im Wald Holz und machten ein kleines Feuer. Wir haben von Katja Stockbrotteig bekommen und Stockbrot gemacht, das war voll lecker.

Am Samstag waren wir dann am Lindenstein klettern. Den Weg haben wir aber nicht gleich gefunden. Katja und Max hingen dann ein paar Seile für uns ein. Das Klettern hat uns allen sehr viel Spaß gemacht, auch wenn die Hände am Abend wund waren. Wir durften uns auch einmal selber abseilen, das war toll und lustig. Es war sehr heiß, deswegen sind wir dann ins SchwimmGanz schön mutig: Mara beim Abseilen.

bad gegangen. Als Max geschlafen hat, haben wir ihm eine Wasserflasche drübergekippt. Als Strafe hat er aber dann Moritz in den Pool geworfen und Florian unter die kalte Dusche gehalten. Am Zeltplatz haben wir dann ein Spiel gemacht, das Saftpong heißt. Da konnten wir alle viel trinken. Das hat viel Spaß gemacht. Am Abend gab es wieder ein Feuer. Dieses Mal verfeuerten wir sehr viel Holz und das Feuer war groß. Das Stockbrot war wieder lecker, aber mühsam zu machen. Manchmal hat uns aber ein Jugendleiter geholfen. Beim Saftpong: die Felsenfresser Freya, Mara, Konrad und Moritz

Alle Fotos: Katja Ludwig

Am Sonntag mussten wir die Zelte wieder abbauen. Das war anstrengend, weil es sehr heiß war. Das Klettern am Duplo und Signalstein war aber wieder sehr toll. Ein paar von uns haben sich sogar das erste Mal am Fels vorsteigen getraut. Abgeseilt haben wir uns auch wieder und wir durften sogar noch ein zweites Mal, weil wir so viel Spaß hatten.

Darum heißen wir Felsenfresser: Weil wir uns gern in die Felsen fressen!

Jeder hat an diesem Wochenende viel gelernt und sich mit den anderen aus der Gruppe nochmal mehr angefreundet. Das Klettern gefiel allen sehr und die Abende waren echt super spaßig. Das einzige Problem war dann am Ende nur, diesen Text hier zu schreiben. alpenblick 1 | 2018

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Aus den Abteilungen / JDAV

Die Affenlawine auf der Schwarzbergalpe GEDICHTET VON LEA, ANNE, JULIA, NIKLAS, THERESA UND MASCHA Auf der Schwarzbergalpe, da war’s schön, mit viel Gelache und Gedröhn.

Das Essen war lecker schmecker, aber wir gingen nie zum Bäcker.

Wir liefen die Berge rauf und runter und waren dabei alle munter.

Spiele gab es vor der Nacht, wir schliefen alle in voller Pracht.

Am Nachmittag gab’s ’ne Wasserschlacht, da haben wir alle viel gelacht :D

Es war viel zu schnell vorbei, und wir sagten zur Hütte „Goodbye!

Die Anne wird dabei pitschnass, sie schrie und wir fragten alle: „Was???“

Einige Teilnehmer der Tour: Niklas, Simon, Mascha (hinten, v.l.), Madita, Lea, Merle (vorne, v.l.). Foto: Nicole Bähner

Wolpertinger und Stützpunkt in Fontainebleau VON INGRID TAUBERT

13 Kinder der JDAV-Gruppe Wolpertinger sowie sieben der jüngeren Stützpunktkids haben letztes Jahr die erste Woche der Sommerferien mit Ferdl, Peter, Marco und Ingrid in Fontainebleau verbracht. Ausgehend von unserem Stützpunkt, dem Campingplatz „Les Prés“, nahe

Nemours am Flüsschen Loing gelegen, verbrachten wir die Tage abwechslungsreich mit vielen Aktivitäten. Natürlich gingen wir oft zum Bouldern, in den attraktiven Gebieten dort konnten sich die ganz Kletterwütigen den Tag über an den Felsen austoben, solange Haut und Kraft mitmachten. Andere verbrachten die Tage aber neben Bouldern auch

mit Ballspielen, Verstecken, Chillen, Wandern und was uns sonst so einfiel. Jeden Tag konnten wir im Loing baden – was im August natürlich eine super Sache ist. Eine Geocaching-Aktion sowie die Stadtbesichtigung von Nemours rundeten das Ganze ab. Alles in allem war es eine super Woche, die uns viel Spaß gemacht hat – was natürlich auch an den vielen netten Teilnehmern lag. Gerne wiederholen wir das nächstes Jahr wieder! Einen ausführlichen Artikel, geschrieben von Marco Bauer, sowie viele Bilder findet ihr auf den Seiten der JDAV und des Stützpunkts im Internet.

20 Kids der Gruppe Wolpertinger und des Stützpunkt Augsburg mit Ingrid, Ferdl, Peter und Marco in einem Bouldergebiet bei Fontainebleau. Foto: Chris Eberle

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Aus den Abteilungen / JDAV

Minigeckos auf Hühnerjagd Fünf Gipfel und mehr: ein richtig cooles Wochenende auf der Lenggrieser Hütte VON ANNIKA, BENNO, CARLO, JAKOB UND RUDI Wir, die Minigeckos, sind am 29. September, einem Freitag, nach der Schule mit dem Zug nach Lenggries gefahren. Dort gingen wir erst mal aufs Fünf-SterneKlo beim Bahnhof. Mit leeren Blasen starteten wir den Aufstieg. Nach etwa einer Stunde über Felder und Wiesen kamen wir in einen dichten Wald, es wurde immer dunkler. Wie Höhlenmenschen setzten wir mit unseren Stirnlampen den Marsch fort. Nach mehreren Fehlalarmen tauchte irgendwann tatsächlich die hell erleuchtete Hütte vor uns auf. Die letzten Meter rannten wir motiviert zur Hütte, denn wir waren alle sehr hungrig. Zuerst sahen wir das Free-Wlan Schild, welches wir natürlich dieses Wochenende gar nicht brauchten. Wir bekamen dann zum Glück noch warmes Essen.

Nach einer kalten Nacht und leckerem Frühstück starteten wir auf eine monstergeile Gipfeltour. Es war zwar etwas anstrengend, aber wir waren glücklich. Denn wir konnten daheim voller Stolz erzählen, dass manche von uns vier und die anderen immerhin drei Gipfel bestiegen haben – und das in nur einer Wanderung. Natürlich gab es auf jedem Gipfel ein Beweisfoto. Wieder an der Hütte angekommen, sagte die Hüttenwirtin, dass wir die Hühner einsammeln können. Das machten wir … leider erfolglos. Vor dem Essen gingen wir in den Wald und schnitzten. Nach dem Essen hatten wir noch nicht genug. Und so stiegen einige von uns noch schnell mit Stirnlampen bewaffnet auf den fünften Gipfel direkt an der Hütte. Weil wir immer noch nicht müde waren, erschreckten wir uns gegenseitig im finsteren Wald. Das war ganz schön aufregend! In der Hütte haben wir noch einen sehr witzigen, weil sehr betrunkenen Typen kennengelernt. Am Sonntag mussten wir leider im Regen noch vor der Hütte „Königsfrei“ spielen. Das geht so ähnlich

Der Regen am letzten Tag hat uns rein gar nichts ausgemacht

wie „Verstecken“. Danach sind wir dann abgestiegen. Vielen Dank an unsere lieben Jugendleiter, die mit viel Mühe alles organisiert haben. Insgesamt war es ein richtig cooles Wochenende! Die Lenggrieser Hütte ist von Lenggries aus mit Kindern in etwa drei Stunden gut erreichbar. Von dort kann man ein paar kleinere Touren gehen. Direkt an der Hütte gibt es ein Trampolin, eine Slackline und Wald – also eine sehr gute Hütte für Familien mit Kindern.

Links: Drei, vier oder fünf Gipfel? Egal, die Minigeckos waren auf allen

Alle Fotos: Sebastian Wagner

Rechts: Ergebnis positiv: Die Slackline direkt bei der Hütte wurde intensiv getestet

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Aus den Abteilungen / Senioren

Da geht noch was! Nach oben kein Limit, fast kein Limit VON MARGRIT SCHOENBERG Das Recht auf Glück ist ein originäres, individuelles Freiheitsrecht, das sogar in der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten enthalten ist. Seit einigen Jahren begeistern sich immer mehr Menschen für die Sportart Klettern. Doch ist dieser Sport auch für Senioren geeignet? Die Antwort lautet: „Ja“! Klettern steigert die körperliche und geistige Fitness. Klettern bietet gerade für Senioren ideale Einstiegsmöglichkeiten und ganzkörperliche Trainingseffekte. Wofür ehemals ein Abstecher in die Berge geplant und durchgeführt werden musste, bieten heute rund 300 Kletterhallen in Deutschland Erleichterung. Über 200.000 Kletterbegeisterte tummeln sich in den Kletter- und Boulderhallen. Unterschieden wird dabei zwischen klassischem Klettern mit diversen Ausprägungsformen und dem Bouldern. Beim klassischen Klettern wird der Kletternde durch einen Klet-

tergurt und ein Kletterseil von einem Bodenpartner gesichert und folgt festen Routen, die durch in den Fels oder in die Wand eingelassene Bohrhaken markiert sind. Die Variante Bouldern kommt ohne Sicherungstechnik aus, da in der Regel Felsblöcke in geringer Höhe erklettert werden. Für die Dämpfung von Stürzen werden Matten, sogenannte „Crashpads“ verwendet. Bei dieser Art des Kletterns steht die Technik und die Geschicklichkeit im Vordergrund. Klettern im Alter, das ist nichts mehr für uns? Ein großer Irrtum. Klettern im Alter ist gut für Körper, Geist und Seele. Es gibt Kraft, fördert die Konzentration und stärkt den Zusammenhalt. Klettern ist ein sozialer Sport, den man mit Partner oder Partnerin und in einer Gruppe ausüben kann. Ganz unabhängig vom Kletterniveau der einzelnen Teilnehmer. Klettern ist für ältere Menschen, die sich aktiv bewegen möchten, eine ideale Sportart. Klettern ermöglicht es, individuell die eigene Kraft und Beweg-

lichkeit zu verbessern und fördert damit das Vertrauen in den Körper und dessen Leistung. Durch verschiedene Routen, die sich durch unterschiedliche Höhen und Schwierigkeitsgrade auszeichnen, wird die Konzentration und geistige Kreativität angeregt. Jeder Kletterer erfährt eine Route anders und muss Wege finden, Schwierigkeiten zu überwinden. Durch den Sicherungspartner, auf den man sich verlassen will und einlassen muss, entsteht ein besonderes Gemeinschaftsgefühl und Vertrauensverhältnis. Gerade das Hallenklettern, dessen Risiken bei richtiger Ausführung überschaubar sind, bietet die Möglichkeit, auch im Alter noch einmal etwas Neues und Spannendes auszuprobieren. Ein Mangel an Kraft ist dabei kein Hindernis, da sich beim Klettern die Intensität durch unterschiedliche Wandneigungen und Griffgrößen gut steuern lässt. Immer wieder schaute ich in unserer Kletterhallte auf die bunten Wände, an denen die jungen Leute oft mit unglaublicher Akrobatik ihre Routen kletterten. Ich dachte: „Der Zug ist wohl für mich abgefahren, für Senioren ist das kein Sport.“ Aber warum eigentlich? Im Alter kann man doch auch etwas Neues ausprobieren! Warum also nicht Klettern in der Halle?

Alle Fotos: Margit Schoenberg

Auf einer unserer Monatsversammlungen stellte ich mal die Frage, ob jemand Lust hätte, sich auf das „Experiment Hallenklettern“ einzulassen. „Hast Du eine Absprache mit der Deutschen Rentenversicherung geschlossen?“, war eine der Bemerkungen, die ich erhielt, als ich vorschlug, eine Klettergruppe für Senioren ins Leben zu rufen. Es gab vie-

Ein toller Erfolg: Die Senioren gehen die Wände hoch!

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Aus den Abteilungen / Senioren

Von der Theorie in die Praxis – Wie binde ich mich richtig ein? Wie funktioniert so ein Sicherungsgerät?

le andere Stimmen, die sagten: „Das ist toll, da würde ich gern mitmachen. Aber ich traue mich nicht! In meinem Alter!“ oder „Sicher bin ich früher auf Klettersteigen unterwegs gewesen. Aber jetzt noch einmal an die Wand – kann ich mir nicht vorstellen.“ Ich entgegnete: „Lasst es uns versuchen!“ Schließlich waren wir 17 Interessierte. Wie sollte das gehen? Eine Rückfrage bei Helmut Schmidt – dem Referenten unserer Ausbildungsabteilung – ergab, dass die Sektion uns auf jeden Fall helfen und unterstützen würde. Er sagte spontan: „Gute Idee! Das kriegen wir hin!“ Schließlich waren wir noch sechs Teilnehmer, die sich auf das Abenteuer Klettern in der Halle einließen. Unser Ausbildungsreferat stellte einen Ausbildungskurs für unsere Bedürfnisse zusammen. Die notwendigen Utensilien wie Klettergurte, Karabiner, Seil usw. wurden gestellt. Für sechs Teilnehmer hatten wir zwei Trainer: Helmut Schmidt und Jürgen Gmeiner nahmen uns unter ihre Fittiche. Ideale Bedingungen für das Gelingen diese „Projektes“. Und los ging es: Zunächst einmal waren Theorie und praktische Knoten- und Anseiltechnik angesagt. Dafür hatten wir im Burggrafenturm einen theoretischen Seil- und Sicherungsabend zu absolvieren. Dieser doppelte Achterknoten war gar nicht einfach zu binden. Wie steigt

Die rüstige Klettergruppe und ihre Trainer

man in den Klettergurt? Wie seilt man sich an? Wie sichert man? Hohe Konzentration war gefordert. Gar nicht leicht: Üben, üben ist die Devise. Dann kam der erste Abend in der Kletterhalle. Wichtig sind die richtigen Kletterschuhe. Sie dürfen nicht zu weit und auf keinen Fall bequem sitzen. Sie sollten ein bisschen wehtun! Naja, das geht ja gut los. Die Experten kennen sich hoffentlich aus. Schließlich hatte jeder die passenden Schuhe an. Der Klettergurt sollte richtig sitzen. Als Auftakt unternahmen wir ein paar Boulderversuche im Quertrassieren. Das ging ja schon mal ganz gut! Mit Ehrfurcht schauten wir auf die hohen Wände der Kletterhalle. Ob wir da jemals hochkämen? Vielleicht am letzten der vier Übungsabende? Vergiss die Worte: Klettern, steile Wände, Schwindelfreiheit, körperliche Handicaps wie operierte Knie- und Hüftgelenke, Kraft in den Armen, Kraft in den Beinen. Fang einfach an! Bereits am ersten Abend schafften wir die 25 m hohe „orange“ Route im Schwierigkeitsgrad IV! Die Glücksgefühle, die wir da spürten, kann man nicht verstehen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Unter der Aufsicht von Helmut und Jürgen fühlten wir uns sehr sicher. Sie machten uns Mut, über unsere

Grenzen hinauszugehen. Es waren einfach tolle Abende. Wir lernten sehr viel. Danke für Eure Geduld und Euer Einfühlungsvermögen. Gleichwohl hängten wir zwei weitere Trainingsabende dran, um das Kursziel zu erreichen. Man kann sich viel einreden. Es gibt heute so viele Möglichkeiten, seinen Tag im Alter zu gestalten. Klettern sollte daher kein Lückenbüßer oder Ersatz für langweilige Stunden auf dem Sofa sein. Natürlich reicht die Aussicht auf mehr Fitness und mögliche Glückseligkeit nicht aus, um mit dem Klettern im Alter zu beginnen. Es muss der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren, die Antriebsfeder sein. Die richtige Herausforderung wartet aber noch auf unsere Gruppe. Wenn die neue Kletterhalle im Frühjahr eröffnet wird, werden wir weitermachen. Es war keine Eintagsfliege! Vielleicht brauchen wir zur Auffrischung noch einen Übungsabend mit unseren Trainern. Andererseits freuen wir uns auf weitere Kletterbegeisterte, die mit uns Senioren neue Wege gehen wollen. Im Frühjahr wollen wir einen weiteren Einsteigerkurs anbieten. Wer hat Lust, dabei zu sein? Bitte meldet Euch in der Seniorenabteilung, ihr seid herzlich willkommen!

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MAROKKO – JEBEL TOUBKAL, 4167 m

ab € 595,–

Hüttentrekking im Atlas-Gebirge zum höchsten Gipfel Nordafrikas Das Königreich Marokko im Nordwesten Afrikas beeindruckt mit einem vielfältigen Angebot an idyllischen Oasen, karge Berglandschaften und endlosen Wüsten. Marrakesch, eine der vier bekannten Königstädte, ist wohl die exotischste Stadt Marokkos und zugleich Ausgangspunkt für unser spannendes Hüttentrekking im Hohen Atlasgebirge. Besteigen Sie mit uns den Jebel Toubkal (4167 m), dem höchsten Gipfel Nordafrikas und genießen Sie das atemberaubende Gipfelpanorama.

 Anspruchsvolle Bergwanderungen

und leichte Hochtouren,  8 Tage Hütten-Trekking im Hohen Atlas  A uf die höchsten Gipfel Nordafrikas  I mlil: buntes Berber-Dorf im Hohen Atlas  Königsstadt Marrakesch: Märchen aus 1001 Nacht  G ipfelmöglichkeiten, u. a.: • Jebel Toubkal, 4167 m • Timesguida, 4089 m • Ras Ouanoukrim, 4083 m

IM REISEPREIS ENTHALTEN Reiseleitung durch einen Deutsch sprechenden, einheimischen Kultur- und Bergwanderführer • ab/ bis Hotel in Marrakesch • Busfahrten laut Programm • Vollpension während des Trekkings, sonst Halbpension • 2 × Hotel***, 2 × Hotel*, jeweils im DZ • 3 × Hütte im Lager • Gepäcktransport durch Mulis, 15 kg • Begleiter: Führer, Koch, Helfer • Deutschsprachiger Stadtführer Marrakesch • Versicherungen • U.v.m.

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Persönliche Beratung: +49 89 64240-132 Beratung und Buchung: DAV Summit Club GmbH | Bergsteigerschule des Deutschen Alpenvereins | Am Perlacher Forst 186 | 81545 München | Telefon +49 89 64240-0 | www.dav-summit-club.de

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Aus den Abteilungen / Stützpunkt

Erfolgreiche Augsburger beim Arge Alp Cup VON SANDRA HOPFENSITZ

Paula beim Klettern auf der Arge Alp. Foto: Daniel Kretschmer

Annika mit Pokal und Medaille. Foto: Tobi Stadler

Für Annika war es bereits nach den bayerischen Nachwuchswettkämpfen der Jugend D klar: Sie durfte mit ihrem 2. Platz in der Gesamtwertung auf dem internationalen Arge Alp Cup in Saalfelden starten. Schon da war die Freude riesig, dass jemand aus Augsburg dort mitmachen durfte. Bei den Bayerischen Meisterschaften ergatterten sich auch Paula (Jugend C) und Sandra (Jugend B), beide mit einem 3. Platz in der bayerischen Gesamtwertung, die begehrte Teilnahmeberechtigung für den Arge Alp Cup. So waren es schon drei Augsburger.

Ländern traten nun je drei Athleten pro Altersklasse in der Disziplin Klettern am 28.10.2017 gegeneinander an.

Doch was ist der Arge Alp Cup überhaupt? Arge Alp ist die Abkürzung für Arbeitsgemeinschaft Alpenländer. Dazu gehören aus Deutschland: Bayern; aus Österreich: Tirol, Salzburg und Vorarlberg; aus der Schweiz: Graubünden, St. Gallen und Tessin; aus Italien: Südtirol, Lombardei und Trentino. Aus all diesen

Am Freitag vor den Herbstferien machten wir uns, also Annika, Paula und Sandra, mit unserem Trainer Ferdl (er war als Coach für das gesamte Team Bayern dabei) auf den Weg nach Saalfelden. Nach einer ungeplant staureichen Fahrt kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Abendessen im Hotel Schörhof (4-Sterne) an. Nachdem alle satt waren, wurden die teilnehmenden Länder feierlich durch einen Fahneneinzug vorgestellt und begrüßt. Am nächsten Tag ging es dann ausgeschlafen und gestärkt von dem leckeren Frühstücksbuffet zur Kletterhalle Felsenfest. Dort warteten schon die schweren Routen auf alle Starter. Perfekt aufgewärmt und vorbereitet ging es in die zwei Qualirouten. Paula gelang es, eine davon zu toppen und Annika schaffte sogar beide. So standen Annika und

Paula im Finale. Sandra verpasste dieses leider knapp. Auch das Finale lief super für die beiden. Paula konnte sich von ihrem 7. Platz in der Quali auf einen 4. Platz verbessern. Da sich Annika mit sieben anderen den ersten Platz nach der Quali teilte und sogar im Finale ihre Route neben zwei weiteren toppte, zählte dort die Zeit. Mit einer fast doppelt so schnellen Zeit wie die beiden anderen sicherte sich Annika aufgrund ihrer Spitzenleistung den obersten Platz auf dem Treppchen. Am Ende des Tages hatte Annika einen 1. Platz, Paula einen 4. Platz und Sandra einen 9. Platz. Insgesamt wurde Bayern in der Länderwertung Dritter nach Südtirol und Tirol. Dieses Erlebnis werden wir so schnell ganz sicher nicht vergessen und vielleicht sind wir ja sogar nächstes Jahr wieder dabei.

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Aus den Abteilungen / Stützpunkt

Herbstfahrt nach Osp VON VALENTINE HUYBRECHTS

4 Kleinere, 4 Größere und 4 Trainer vom Stützpunkt Augsburg waren dieses Jahr für die Herbstfahrt nach Slowenien am Start. Die Trainer kutschierten uns am Samstag gemütlich über den steilen und kurvenreichen Wurzenpass bis ans slowenische Mittelmeer. Zwei der super erfolgreichen ArgeAlp-Starter kamen abends dazu. Nach einem Pflichtschnaps mit dem Vermieter und einigen Aufteilungsschwierigkeiten richteten wir uns in unseren Ferienwohnungen ein und gingen bald ins Bett. Es folgten drei volle Klettertage mit meist sonnigem Wetter, nur ab und zu machte uns starker Wind das Leben beim Sichern schwer. Der griffige, aber vor allem in den leichten Routen teilweise sehr abgespeckte Fels trieb uns in immer schwerere Projekte. So schaffte am dritten Tag Sandra schon eine 7b+. Der Pausentag wurde kurzerhand zum Kulturtag in Triest erklärt und wir Kinder entdeckten die Spielecke des örtlichen Aquariums für uns. Im Anschluss waren wir im Meer baden und vom späteren Pizzaessen konnte uns auch keine Schranke abhalten. Das Klettergebiet am vorletzten Tag war sehr schwer aufzufinden, schattig und ziemlich brüchig, sodass wir nach nur einer Route entschieden, doch wieder ins altbekannte „Babna“ zu gehen. Aus Zeitgründen blieben wir aber im unteren schweren Sektor. Dort holten unsere kleinen Mädels, Nele und Annika, eine 7a ab. Zur Belohnung für alle gab es am Abend selbstgemachte Kasknödel. Auch der letzte Klettertag hatte einen schwierigen Start – es regnete nämlich. Zum Glück traten wir durch Tobis Überzeugungsarbeit doch den

Es ist viel kälter, als es aussieht! Foto: Ingrid Taubert

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Coole Truppe vor malerischer Ruine. Foto: Tobi Stadler

Marsch ins Klettergebiet an und siehe da – kurze Zeit später kam die Sonne raus. Sehr lohnend war dieser letzte Tag auf jeden Fall, Anouk packte die „Fragile“ 7b+ und unser Duo Nele und Annika stiegen ihre 7a+ sauber durch. Auf der Heimfahrt fanden alle: „War ’ne coole Woche!“ Annika hat neben dem Gedicht „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ ein neues Wort gelernt: Sinter! (wurstförmiger Felsauswuchs, entstanden durch Ablagerung).

Nele in einer 7a im Sektor „Babna“. Foto: Ingrid Taubert

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Aus den Abteilungen / Sportklettern

Wo die Blaumerle wohnt VON CHRISTIAN SCHMIDT

Zu Ostern waren wir letztes Jahr wieder einmal Mal in Leonidio. Kennt ihr nicht? – In der Kletterszene spricht es sich langsam herum – bei Naturfreunden und Wanderern (und Bikern) ist es noch ziemlich unbekannt: eine kleine schöne Stadt in Arkadien auf dem Peloponnes/ Griechenland. Der erste Eindruck: überwältigende große, oft tiefrote Kalkwände. Eine wilde Schlucht aus dem Gebirge, die sich zum Meer hin öffnet und ein fruchtbares Delta ausformt, mit viel frischem Gemüse, Tomaten, Oliven und überall Orangen und Zitronen. Die Hochflächen – altes Kulturland, mühsam dem karstigen Boden abgerungen, terrassiert mit Lesesteinmauern und dann doch lehmigem, rotem Boden, auf dem zumindest Wildgetreide und Gras wachsen kann. Leonidio: Nicht nur ein Kletter-, sondern auch ein Naturparadies

Nun, zunächst und zuallererst zum Klettern. Mittlerweile gibt es über 1.000 Routen, meist eher schwere Sportklettereien,

zunehmend auch moderate Schwierigkeiten im Bereich des oberen französischen 5ten und 6ten Grades, auch Mehrseillängen-Routen durch die mächtigen roten Gemäuer. Vor allem in der „kalten Jahreszeit“ (bei uns natürlich ;-)) bietet es sich an, dorthin zu fahren – im Sommer brennt es einen vermutlich aus der Wand.

Alle Fotos: Christian Schmidt

Warum fahren wir dahin?

Kalymnos ist sicherlich vielfältiger und hat viel mehr Routen – für Leonidio spricht aber schon allein die einfache Anreise. Ein günstiger Flug nach Athen ist schnell gefunden, ein kleines Mietauto und in 3–4 Stunden ist man bereits am Ziel. Die Unterkünfte sind nicht ganz so billig – dafür aber oft komfortabler. Schöne Steinhäuser, die gut ausgestattet sind, und ein Zeltplatz direkt am Meer. Wir hatten über AirBnB eine

tolle preiswerte Unterkunft am Ortsrand gefunden. Aber neben Klettern, der einfachen Anreise und den sehr gastfreundlichen Einheimschen (die den Klettertourismus freudig unterstützen!) gibt es noch mehr Gründe: Die Landschaft rundum ist wunderschön und es wert, entdeckt zu werden – Wandern auf alten historischen „gepflasterten“ Wegen oder mit dem Bike in steilen Serpentinen die verschiedenen Schluchten rauf zu den Hochflächen und vielleicht weiter in die hohen Berge. Im Frühjahr ein Blütenmeer mit überwältigender Farbenpracht. Anemonen, Wildtulpen, Gladiolen und Orchideen in großer Vielfalt. Interessante Insekten, Eidechsen, Schlangen und Schildkröten. Und dann natürlich die

Die Blaumerle: Eine schöne, scheue, stahlblaue Sängerin der steilen Felshänge

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Aus den Abteilungen / Sportklettern

Theo und Daniela beim Klettern. Mittlerweile gibt es über 1.000 Routen, meist eher schwere Sportklettereien

Ein außergewöhnliches Schauspiel zum Osterfest: Übermannsgroße Montgolfieren steigen in den Himmel

Vogelwelt – Schlangen- und Bonelliadler, vielleicht sogar weiter oben in den Bergen ein Kaiseradler, überall Kolkraben, Wander- und Turmfalken, aber auch verschiedene Singvögel (z. B. die Samtkopfgrasmücken mit ihren roten Augen, die prächtigen Bluthänflinge, elegante Steinschmätzer und die bunten Rotkopfwürger) und nicht zuletzt die schöne, scheue, stahlblaue Sängerin der steilen Felshänge: die Blaumerle.

schmaus für die Familien. Der Montag ist ein Ruhetag – alles still, alle Geschäfte geschlossen – die Menschen müssen sich offensichtlich erholen vom wichtigsten religiösen Fest der orthodoxen Christen.

Ja, und solltet ihr die Möglichkeit haben, zum griechischen Osterfest nach Leonidio zu kommen, dann erwartet Euch ein wirklich außergewöhnliches Schauspiel. Neben dem „üblichen“, oft in Griechenland zu findenden Geböllere, Schießen, Dynamit-Werfen gibt es einen ganz speziellen Osterbrauch, für den auch viele Griechen extra Leonidio besuchen. Am Karfreitag wird die gesamte Innenstadt von ausgehöhlten und mit Kerzen bestückten Orangen illuminiert. Ein magischer Anblick. Dann ziehen Prozessionen mit den Reliquien der verschiedenen Kirchen zum zentralen Platz und feiern einen gemeinsamen Gottesdienst. Am Ostersamstag ist die ganze Stadt auf den Beinen und nach der Ostermesse werden ab Mitternacht hunderte von übermannsgroßen Montgolfieren entzündet und in den Himmel geschickt. Ein gigantischer Anblick, ergreifend und wunderbar. Danach ein großes Fest und Feuerwerk. Das Ende der Fastenzeit wird ausgelassen gefeiert und es wird geschlemmt. Am Sonntag sind überall die Grillspieße in Betrieb und die Lämmer bilden den Fest-

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Sto kaló (Für immer) Angie & Christian

Facts: Alle wichtigen Infos unter http://climbing-leonidio.com/. Kletterführer von der örtlichen Kletter-Genossenschaft „Panjika“ 27,– € zur ersten Übersicht oder/und Kombination mit anderen Gebieten: Aris Theodoropoulos, Greece Sport Climbing: The Best Of, 35,– € Wanderrouten z. B. bei https://agreekadventure.com/hiking-in-leonidio-greecegorges/#11/37.1674/22.8591 Sarantos, ein freundlicher junger Mann in Leonidio, bietet geführte Wanderungen an: http://walk4fun.gr/de/ Ornithologische Infos: http://www.ornithologiki.gr/page_in.php?tID=2000&sID=137

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Aus den Abteilungen / Ausbildung

Partnercheck statt Partner weg – bedeutsame Sekunden … VON FRANZI RUOFF

Dieser Satz auf dem Plakat sticht jedem Besucher unserer Kletterhalle in Augsburg geradezu ins Auge. Englischer Humor vom Feinsten, aber der Hintergrund ist schockierend! Immer wieder kommt es durch Unachtsamkeit leider auch zu tödlichen Unfällen, die mit einer gegenseitigen Kontrolle zu vermeiden gewesen wären. Berichte zum PARTNERCHECK und über Sicherheitsmaßnahmen beim Klettern sowie im alpinen Gelände sind gerade in letzter Zeit in vielen alpinen Zeitschriften zu lesen – kein Wunder, der PARTNER-

CHECK feiert beim Sportklettern seinen 20. Geburtstag! Aber Geburtstag hin oder her, PARTNERCHECK gehört großgeschrieben, in der Halle, im alpinen Gelände und überall, wo wir mit lebenserhaltender Achtsamkeit auf Sicherungsprozesse angewiesen sind. Allein durch den PARTNERCHECK und der damit verbundenen Kontrollroutine können sehr viele Unfälle vermieden werden. Ein typisches Beispiel aus der Kletterszene ist der nicht zu Ende geknüpfte Einbindeknoten. Abgelenkt ist man schnell durch einen Schluck Tee oder das anregende Gespräch mit dem Kletterpartner oder nur das geistige Durchsteigen der bevorstehenden Kletterroute – an Ablenkung mangelt es ja in den Kletterhallen oder Klettergärten seltenst. Auch im Winter bei den Ski- oder Schneeschuhtouren spielt der PARTNERCHECK eine große Rolle, nur heißt er hier „LVS-Check“ vor Beginn jeder Skitour. Die Materialkontrolle, die jeweiligen Kompetenzen und die Tagesform am Anfang und während einer Tour sind auch ein PARTNERCHECK. Es ist kein Misstrauen oder Spießigkeit dem Partner gegenüber, sondern ein Backup zur gemeinsamen Sicherheit. Dieses Backup heißt vier-Augenvier-Hände Prinzip: ALLES, was es zu kontrollieren gilt, muss angegriffen, gezogen und gedrückt werden, bei gleichzeitiger Beobachtung beider Partner. Dies gehört zur Routine eines jeden Kletterers und Alpinsportlers.

Partnercheck beim Klettern. Foto: Mark Brand

Partnercheck LVS. Foto: Mark Brand

Ein gegenseitiger Check kann LEBEN erhalten. Es sind oft nur Kleinigkeiten, wie etwa das Knöpfchen am Lawinenverschüttetensuchgerät zu drücken, damit es eingeschaltet ist. Wenn nicht, sendet es nicht und verringert somit die Chance, lebendig aus einer Lawine geborgen zu werden, immens. Zeit für den Check – bedeutsame Sekunden für dein weiteres LEBEN!

Plakat – Aufklärung Partnercheck und Partnercheck-Schild für Kletterwand. Foto: Deutscher Alpenverein, https://www. alpenverein.de/bergsport/sicherheit/klettern/ aktion-sicher-klettern-kampagne-partnercheck_ aid_10488.html

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Aus den Abteilungen / MTB

Rock around the Lago! MTB Gardaseeumrundung mit Idrosee VON HARTMUT SEELUS

Es ist Ende Oktober. Ein schöner, langer Radlsommer liegt hinter uns. Die Kondition ist gut; also nichts wie los. Wenn Sonne und Wolken sich abwechseln, zeigt sich der Gardasee von seiner rauen Seite. Trotzdem oder gerade deshalb sollte die Tour ein abwechslungsreicher Abschluss der Saison werden. Es wurde ein tolles Erlebnis, weit entfernt vom üblichen Lagorummel mit toller Trackführung und knackigen Trails. Anreise. Plötzlich lag er vor uns. Tiefblau und mächtig und auf die letzten Kilometer schlängelte sich die Straße nach Torbole hinunter. Briefing beim gemeinsamen Abendessen. Voll motiviert nahmen wir, Jürgen, Stefan, Mike, Markus und Hartmut, die 5 Etappen mit ca. 250 km und über 9.500 Hm unter die Stollenreifen. Trails vom Feinsten. Foto: Hartmut Seelus Archiv MTB

Torbole – Vesio, 56 km, 2.100 Hm Idrosee – Torri del Benaco, 32 km, 1.600 Hm Zunächst der „schönste Weg“ am See, die Ponalestraße, und über den Trimalzo mit einer grobschottrigen Abfahrt und Trail via Corna Veggio bis nach Vesio.

Einsame und von steilen Rampen durchzogene Trails prägen die Auf- und Abfahrten. Vom Hafen Toscolano setzten wir mit der Fähre nach Torri zu unserem Hotel über.

Vesio – Idrosee, 47 km, 2.050 Hm Torri – Monte Baldo, 51 km, 2.150 Hm Wunderschöne herbstliche Auffahrt auf den Monte Stino und dann ein Spitzkehrenfestival vom Feinsten hinunter bis zum Idrosee. Bei 130 Spitzkehren habe ich aufgehört zu zählen …

Anfangs geht es über einen Höhenweg mit tollen Seeblicken und steil weiter über die Flanke des Monte Baldo-Massivs. Dieses für Biker nahezu unbekannte Gebiet bietet faszinierende Panoramablicke bis in die Poebene und ins Etschtal. Übernachtung im Rifugio Monte Baldo. Monte Baldo – Altissimo – Torbole, 54 km, 1.540 Hm Nach den vielen Highlights ist es schwer, noch eine Steigerung zu finden. Doch das Gipfelplateau des Altissimo sollte jeder einmal gesehen und gefühlt haben. Zum Abschluss stand jedoch noch der Trailzauber auf dem legendären 601 bevor. Dies ist einer der anspruchsvollsten Trails am Lago. Nur unsere beiden Experts sind ganz durchgefahren; wir anderen sind nach der Hälfte auf die Straße abgebogen und die lange Abfahrt nach Torbole hinab gerollt. Mit dem obligatorischen Finisherbier am Strandkiosk und einem gemeinsamen Abendessen ging eine tolle Woche zu Ende. Auf dem Trimalzo. Ab hier geht’s nur noch bergab. Foto: Hartmut Seelus Archiv MTB

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Aus den Abteilungen / MTB

Berge und Adria: Von Arnoldstein nach Piran Vorschau DAV-Alpencross 2018 VON HELMUT RÖHM

Abseits der üblichen Transalp-Routen zum Gardasee geht es heuer durch das stille, beschauliche Slowenien. TraumTrails, alte Militärstraßen, aussichtsreiche Höhenzüge und Hügelketten warten auf uns.

etwa 40 km Strecke mit 1.400 Hm Downhillrausch auf uns. Vom Pass abwärts treffen wir auf die noch junge türkisfarbene Soča, die hier in dieser Gegend entspringt. In Bovec

diese Gegend kaum zu toppen, denn hier tobte der Erste Weltkrieg am härtesten. Unten in Tolmin werden wir wieder auf die Soča treffen, die stetig zu einem Fluss anschwillt.

Unsere Transslowenien-Tour beginnt in Arnoldstein im Dreiländereck. Über den Monte Forno erreichen wir das bekannte Wintersportzentrum „Kranjska Gora“. Hier steigen wir in den Alpe-Adria-Trail ein, dem wir teilweise folgen werden. Unser Ziel ist die Hafenstadt Piran und folglich ist heuer unser Ziel ein etwas größerer „Lago“, nämlich das Mittelmeer. Gleich zum Beginn der Tour erwarten uns fantastische Bilder, die uns die gesamte Strecke begleiten werden. Vom Jasna-See aus bietet sich ein BilderbuchPanorama hinein in den Triglav-Nationalpark der Julischen Alpen. König Triglav, der höchste Berg Sloweniens, ist immerhin 2.864 m hoch. Es geht durch das Pišnica-Tal, das wir dann zum „Werschetzpass“ (Vršičpass) hin verlassen. Sloweniens höchster Pass bildet die Wasserscheide zwischen der Save im Norden bei Kranjska Gora und der im Süden liegenden Soča. In dieser Traumlandschaft sollte man doch auf andere Gedanken kommen, aber selbst hier tobte der Erste Weltkrieg mit brutaler Härte. Die Passstraße wurde von russischen Kriegsgefangenen gebaut. Über 400 Menschen kamen damals bei einem Lawinenabgang ums Leben. Die „Russenkapelle“, ein beschauliches Kirchlein im orthodoxen Stiel, erinnert an die Opfer. Die Aussicht am Pass ist dann für uns der Lohn für die unzähligen Serpentinen bergauf. Bis nach Bovec warten

Am Werschetzpass. Foto: Jürgen Sedlmair

verlassen wir die Soča und den AlpeAdria-Trail. Wir werden die alte Militärstraße nördlich vom Berg Stol hochkurbeln und den Bergkamm entlang bis Kobarit fahren. Die Aussicht dort oben ist mit Sicherheit beeindruckender als unten, entlang der Soča. In Kobarit lohnt sich der Besuch des „Kobariški muzej“ (dt.: Kobarit-Museum). Die zwölf „Isonzoschlachten“ erlangten eine traurige Berühmtheit mit zig Tausenden von Toten. Benannt wurden sie nach dem Fluss Isonzo, dem ital. Namen der Soča. Von Kobarit geht’s wieder hoch zum Alpe-Adria-Trail, der uns durch eine abwechslungsreiche Hochebene führen wird. Es schließt sich eine DownhillStrecke mit 35 km und gut 1.000 Hm an, die wir zur Besichtigung der JavorcaKirche unterbrechen können. An Monumenten und Kriegerdenkmälern ist

Ab Tolmin geht es dann gemächlich auf und ab, immer schön entlang eines Bergkammes, der beste Aussicht verspricht. Vom Berg Korada (811 m) sieht man bereits die Adria. Bergab nach Šmartno passieren wir die ersten Weingüter. Die Landschaft wird flacher. Obwohl ab Šmartno die Hügel nur mit viel Mühe eine Höhe von 600 m erreichen, kommt durch das ständige bergauf und bergab doch einiges an Höhenmetern zusammen. Zwischen Wald und Weingütern führt der Weg hoch zu einer Kammlinie, die entlang der Soča führt. Hier verlief die Frontlinie im Ersten Weltkrieg. Wir kommen nun nach Italien und aus dem Fluss Soča wird der Isonzo. Die Grenze Italien – Slowenien verläuft mitten durch die italienische Stadt Gorizia (dt.: Görz). alpenblick 1 | 2018

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Aus den Abteilungen / MTB

www.tannheimertal.com

Die Regionen Triest und Koper werden wir über Lipica großräumig umfahren. Über eine Hügellandschaft passieren wir Koper und Izola. In Portoroz erreichen wir die Adria und die letzten Küstenkilometer bis nach Piran sind sicher ein Finale besonderer Art. Ein nettes Restaurant zum Ausklang werden wir dort mit Sicherheit finden und der Sonnenuntergang an der Strandpromenade bei einem Glas „Žametovka“ ist garantiert.

Vorabinfo zur DAV-Transslowenien-Tour:

Skispaß ohne Ende

• Datum: 16.–23. Juni 2018 • Verbindliche Reservierung ab sofort möglich bei juergensedlmair@gmx.de • Eigene Anreise nach Arnoldstein • Sechs Fahrtage • Strecke: 8.500 Hm über ca. 350 km

• Fantastische, abwechslungsreiche Landschaften • Urige Berghütten, gemütliche Gasthäuser • Nette, kleine Ortschaften • Gepäcktransport während der Tour • Rücktransport zum Startpunkt

dank Winterbergbahnen inklusive

WINTERBERGBAHNEN INKLUSIVE KOSTENLOS BERGBAHN FAHREN - Das perfekte Schnee-Erlebnis im Tannheimer Tal - 12. bis 15. März 2018 - ideal für Skifahrer, Wanderer und Rodler - von Montag bis Donnerstag - bei Buchung von mindestens 3 Nächten

Infobox und MTB-Trikot VON HARTMUT SEELUS Die neue WhatsApp-Gruppe „MTB DAV-Augsburg“: • • • •

Nur für DAV-Mitglieder Infos und News rund um das Bike Infos zu geplanten Touren Spontane Touren von den Guides organisiert und durchgeführt • Tourenvorschläge von Mitgliedern, die über die Guides/Admins eingestellt werden Ihr wollt in die Gruppe aufgenommen werden? Dann sprecht unsere Guides beim nächsten Treffen gerne darauf an! Für die Bike-Saison gibt es ein neues DAV-MTB-Trikot – wieder in einer Top-Qualität mit einem durchgehenden Reißverschluss. Bestellungen sind noch bis 28. Februar 2018 möglich. Fragen dazu bitte direkt an peter.nachtrub@web.de.

· www.tannheimertal.com 66

Das neue DAV-Mountainbike-Trikot

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Aus den Abteilungen / Familienbergsteigen

Die 12 besten Gründe … VON MARTINA LEHMANN

Es gibt viele Gründe, bei den Angeboten der Abteilung Familienbergsteigen dabei zu sein … ob beim Familienklettertreff, bei Wochenendfahrten oder Tagesausflügen. Kinder und Erwachsene haben erwartungsgemäß einen unterschiedlichen Blick auf die Dinge … 1. Weil wir viel erleben, Sachen schnitzen und viele Tiere beobachten können. Antonia (6 Jahre) 2. Weil es Spaß macht und Gemeinschaft wirklich spürbar und erfahrbar ist. Petra (Bergfüchse) 3. Was gibt es Schöneres, als sich mit Gleichgesinnten eine Auszeit in der Natur zu gönnen? Ursula (Bergfüchse) 4. Weil wir da immer auf Hütten übernachten und tolle Sachen spielen. Moritz (5 Jahre) 5. Eine perfekte Möglichkeit, meine Hobbys – vor allem das Klettern und Wandern – mit meiner Familie teilen zu können und dabei viel Spaß zu haben. Liane (Familienklettern) 6. Es ist so schön, wenn man manchmal am Lagerfeuer sitzt – ich liebe es, ins Feuer rein zu schauen –

Der Blick der Kinder …

und gemeinsam Lieder singt. Karla (7 Jahre) 7. Wenn du mit deinen Kindern in die Berge willst, bist du immer mal am Motivieren. Mit der Familiengruppe tun das die anderen Kinder. Besser geht’s nicht! Andreas (Bergfüchse) 8. Man erlebt immer etwas Tolles bei den Ausflügen, meine Freunde machen so was nicht. Ich weiß gar

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Alle Fotos: Volker Hergeth

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nicht, was am schönsten war. Ich will aber unbedingt wieder zum Piratenschiff! Valentin (7 Jahre) Das Schönste an unseren Fahrten? Alle sind zufrieden, haben ihresgleichen zum Austausch & Quatschen (die Jungen wie die Alten), wir kochen und essen zusammen und die gemeinsamen Wanderungen zwischendrin sind lustig, sportlich und machen glücklich. Carolin (Familiengruppe I) Ich glaube, es war im Winter, da haben wir alle zusammen ein Iglu gebaut, das war echt cool. Simon (10 Jahre) Die Unbeschwertheit in den Momenten zwischen Erwachsenen und Kindern. Markus (Bergfüchse) Das gemütliche Bier zwischen Wanderung und Kinderbespaßung. (Ein anonymer Vater)

… und die Sicht der Eltern ergänzen und bereichern sich beim Familienbergsteigen

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Aus den Abteilungen / Unterwegsgruppe

Die UNTERWEGSGRUPPE auf den Spuren des LAND-ART-KÜNSTLERS Hama Lohrmann VON CHRISTIANE ALTTHALER

Die Runde umfasst ca. 6 km, also lauftechnisch keine Herausforderung, doch da von den 30 Teilnehmern viele Fragen gestellt wurden, waren wir mehr als vier Stunden unterwegs. Bei jeder der neun Stationen erzählte uns Hama eine kurze, unterhaltsame Geschichte. Hintergrund dieser Exclusiv-Führung vom Künstler persönlich war die jahre-

lange Verbindung durch den DAV. Selbstverständlich wurden da viele alte Geschichten von Bergwanderungen aufgewärmt, die wir vor vielen Jahren gemeinsam durchgeführt hatten. Aber auch die Neumitglieder fanden die Aktion sehr interessant. Anschließend wurde im Bräustüble in Bonstetten eingekehrt.

Alle Fotos: Christiane Altthaler

Diesmal hatten wir uns eine für Bergsteiger eher untypische Tour ausgesucht: Wir besuchten den Kunstpfad in Bonstetten, den der Land-Art-Künstler Hama Lohrmann geschaffen hatte. Man traf sich am Sonntagnachmittag am Dorfplatz in Bonstetten, um gemeinsam mit dem Künstler die inzwischen auf neun Kunstwerke gewachsene Schöpfung zu durchwandern.

Der Künstler Hama Lohrmann

Schief

Eingezäunt

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Gruppenbild aller Teilnehmer

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Aus dem Vorstand / Sektion Friedberg

Grußwort

Wie in jedem Winterhalbjahr erfreut sich unsere wöchentliche Skigymnastik wieder großer Beliebtheit. Ein herzliches Dankeschön hierfür an unseren unermüdlichen Organisator Georg Bogdain und den fachkundigen Trainer Diplom-Sportlehrer Bernd Thurner vom Therapie- und Trainingszentrum Friedberg. Eine besinnliche Einstimmung auf den Heiligen Abend war unsere Bergsteigermette in der Stadtpfarrkirche St. Jakob, die von der städtischen Jugendkapelle Friedberg gestaltet wurde. Richard J. Mayr, Vorsitzender des DAV Friedberg. Foto: Richard J. Mayr

Liebe Bergkameradinnen und Bergkameraden, nach vielen Jahren ohne Schnee durfte ich im Dezember des vergangenen Jahres bei der traditionellen Nikolausfeier unser Berghaus Rinnen und die umgebende Berglandschaft wieder einmal eingehüllt in eine dicke Schneedecke erleben. So konnten wir auch unsere Traditions-Skitour auf das Galtjoch wieder von der Haustüre weg auf Skiern starten. In solchen Momenten wird dem Besucher bewusst, welch großen Standortvorteil uns dieses Haus bietet.

Unser diesjähriger Neujahrsempfang erwies sich wieder einmal als gut angenommener geselliger Termin, bei dem ich zahlreiche Mitglieder begrüßen und die Jubilare beglückwünschen durfte. Abschließend darf ich Euch alle bitten, zahlreich an unserer Jahreshauptversammlung am Donnerstag, 19. April 2018, im Gasthaus Metzger in Friedberg-Wulfertshausen teilzunehmen. Euer Richard J. Mayr

Aufgrund der schlechten Bausubstanz des Hauses, bedingt durch das unzureichende Fundament, mussten wegen eines Wasserschadens die Dusche und der Herrenwaschraum komplett neu gefliest und auch die Fußbodenheizung erneuert werden. Hier möchte ich ein großes Dankeschön dem RinnenTeam und ganz besonders Thomas Lutz sagen, die den Schaden kurzfristig und fachmännisch wieder behoben haben. Auch das neue Team unserer Willi-Merkl-Hütte hat sich in der vergangenen Saison sofort an die Arbeit gemacht und sich bereits bestens bewährt. Die Hüttenbelegung wurde organisiert, und bei zahlreichen Aufenthalten auf der Hütte wurden die anstehenden, vielfältigen Arbeiten erledigt. Bei einem sehr schönen Hüttenabschluss im Oktober konnten wir mit dem Bürgermeister von Musau, Herrn Sieghart Wachter, und seiner Frau das Fundament für eine solide Vertrauensbasis schaffen. Den Jahreswechsel beging unsere Alpingruppe auf der Merklhütte mit einer sehr zünftigen Silvesterfeier. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt zeichnet sich auch wieder eine sehr gute Auslastung unserer Hütte für die Saison 2018 ab. Auch hinsichtlich unserer neuen Geschäftsstelle in der Schmiedgasse 1 konnten wir mit der Stadt Friedberg weitere Einzelheiten abklären. Es wurde uns eine Raumplanung für das Gebäude vorgestellt. Als voraussichtlichen Zeitpunkt für die Fertigstellung nannte uns die Abteilung Gebäudewirtschaft das Frühjahr 2020. alpenblick 1 | 2018

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Aus der Geschäftsstelle / Sektion Friedberg

Die Sektion gratuliert allen Mitgliedern, die in der Zeit von Februar bis März einen runden oder halbrunden Geburtstag feiern können 90 Jahre

75 Jahre

65 Jahre

50 Jahre

Rosemarie Brockmann

Thea Teufel Roman Michl Sybille Raab Gertraud Schmid

Joachim Nowak Gerhard Schallermeir Inge Englmann Karl Mecklenburg Johann Fritsch Roland Schmitt Eva Muther-Mueller Peter Vöst

Monika Rohde Matthias Hollmann Christoph Walling Monika Kunert Harald Weigand Thomas Lutz Robert Linsenmeyer Birgit Thurner Susanne Spaar Ludwig Schuster Heidi Büchler Horst Kosel André Rohleder Rolf Ocklenburg Wolfgang Rieß

85 Jahre Hans Hicker Josef Bihler

80 Jahre Bolko von Zerboni Alma Palatzky Jakob Huber Albert Kling

70 Jahre Petra Swoboda Hans Muther Anton Schuster Anton Straßmeir

60 Jahre Ludwig Angermeier Walter Miehle Josef Sommer

Unsere Sektion gedenkt des Verstorbenen

Lechner Josef Wir gedenken des Verstorbenen in Dankbarkeit für seine Verdienste und Treue, die er der Sektion und dem Alpenverein entgegengebracht hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

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Aus den Abteilungen / Familiengruppe / Sektion Friedberg

Berg- und Hüttenspaß für junge Gämsen Familiengruppe „Die Gämsen“ zu Pfingsten in Rinnen VON ANDREA SPECHTMEYER

Die Gämsen am Holzgauer Klettersteig. Foto: Familie Mayr

Hurra, es geht wieder in die Berge! Nach einer entspannten Anfahrt am Sonntagmorgen kommen wir schon gegen Mittag in Rinnen an und treffen noch unsere Vorgängergruppe an. Die verkrümeln sich dann nach und nach, und so langsam trudelt auch der Rest unserer Gruppe ein. Wir nehmen die Hütte in Beschlag. Nachdem alles verstaut ist, kümmern sich die Frauen um das Wichtigste auf der Hütte: Ums Essen. Dass das mal bloß nicht zu kurz kommt! Wer nach der Woche Rinnen abgenommen hat, ist selber schuld. Das ist nämlich nahezu unmöglich bei dem kulinarischen, exakt durchgeplanten Angebot. Nach der ersten Stärkung brechen wir zum Warmwerden auf zum heimischen Wasserfall am Rotlech. Erst runter, dann

wieder hoch, nach dem Wasserfall gelangen wir zur Badestelle im eisigen Bach. Brrr! Nur die Mutigen legen sich ganz rein. Und natürlich die Kinder! Am Abend wieder Essen. Was sonst. Die Wettervorhersage war für die gesamte Woche nicht gerade vielversprechend. Umso erstaunter waren wir, jeden Tag aufs Neue den blauen Himmel über den Bergen zu sehen. Nur ab und zu hat sich die Sonne etwas mehr Zeit gelassen zum Rauskommen. Also stapften wir Montag beschwingt los nach Holzgau zum Klettersteig. Nach einem doch recht kurzen, aber langweiligen Betonanstieg erreichten wir den Klettersteig. Vor einer Höhle

konnten wir alles abladen und die erste Gruppe fertig machen für den Einstieg. Wir wussten gar nicht, dass wir so viele Nachwuchsgämsen in der Gruppe haben. Und auch die Erwachsenen, die sich das erste Mal am Klettersteig versuchten, machten durchweg eine sehr gute Figur. Brotzeit erfolgte abwechselnd, je nachdem, wer gerade im Berg war. Nachdem alle mit Klettern und Essen fertig waren, ging’s weiter zur? Natürlich Badestelle. Dieses Mal legte sich aber keiner freiwillig ins Eiswasser. Nur unfreiwillig. Nach einer ausgedehnten Rast und wieder Essen sind wir schon auf dem Rückweg und überqueren zum Spaß noch die schöne Hängebrücke. Der Tag klingt aus mit: Essen.

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Aus den Abteilungen / Familiengruppe / Sektion Friedberg

Der Dienstag ist richtig heiß. Wir wandern nach der Fahrt durchs Namlostal von Forchach am Lech entlang zur Johannisbrücke. Nach einigem Suchen haben wir dann doch den eingezeichneten, glasklaren Baggersee gefunden zum? Essen und Baden! Wärmer war das Wasser aber auch nicht. Danach ging’s auf der anderen Lechseite zurück zum Treffpunkt mit der Naturführerin. Mit ihr sind wir dann über einen Lechseitenarm mitten auf eine große Kiesbank getrappt, auf der uns drei neugierige Kühe misstrauisch beäugten. Anscheinend waren auch sie stark an Geologie interessiert. Der Super-Vortrag musste auch nur kurz unterbrochen werden, als die Kühe dann doch ziemlich nahe kamen, um zu sehen, was wir denn im Steinrechteck alles ausgebreitet hatten. Da es kein Futter war, zogen sie gelangweilt wieder ab, und wir konnten noch mehr über die Steine im Lechtal erfahren. Zurück am Parkplatz gab’s: Essen. Der Mittwoch begann stark bewölkt, und wir waren lange unsicher, ob wir unser geplantes Badino-Programm auch ohne Sonne durchziehen sollten („Badino“ ist ein Naturbadeteich bei Vorderhornbach). Unser Mut wurde be-

Die Gämsen müssen über den Bach. Foto: Familie Mayr

lohnt. Nach einer Stunde Badino kam die Sonne raus und wir konnten unser tägliches Bad mit Felssprung und Liane genießen. Herrlich, dieser Spaß für alle. Vor allem für uns Erwachsene, als wir den Kindern für bestimmt eine ganze Stunde den Beach-Volleyballplatz weggenommen haben. Essen haben wir zwischendurch auch nicht vergessen.

Der letzte ganze Tag in Rinnen war wieder heiß. Wir konnten die Kinder nur mit Mühe überreden, nicht wieder ins Badino zu gehen, sondern auf den Ehrenberg zur Schlossfestung zu steigen. Ein Aufstand konnte gerade noch so verhindert werden. Mit der Schatzkarte in der Hand ging’s dann aber doch, und die Mühe wurde mit herrlicher Aussicht, vielen Segelfliegern auf Augenhöhe und der Schatzkiste belohnt. Der Abstieg erfolgte mit der Vorfreude auf eine Abkühlung im Urisee ziemlich fix, so dass wir den See noch einmal durchqueren konnten, bevor uns das Gewitter wieder in die Autos getrieben hat. Den Kuchen zwischendurch haben wir natürlich auch nicht vergessen. Auf der Hütte gab’s dann wieder leckeres Essen. Am Abfahrtstag hat jeder seine Sachen verräumt, geputzt, und ab ging’s ein bisschen wehmütig wieder heim. Es war einfach zu schön und muss selbstverständlich wiederholt werden.

Geologische Betrachtungen auf der Sandbank im Lech. Foto: Familie Mayr

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Aus den Abteilungen / Jugendgruppe / Sektion Friedberg

Schiffe Versenken Jugendgruppe und Jungmannschaft auf Kanutour VON GERD KUNERT Anfang Juni erfreute uns das Wetter mit sehr warmen, sonnigen Tagen. Was gibt es da Schöneres, als sich am Wasser aufzuhalten. Aber mit der Gruppe nur baden gehen? Also entschieden wir uns für eine Kanutour auf der Altmühl. Am Sonntag früh fuhren wir nach Dollnstein, wo am Abend unsere Kanufahrt enden sollte. Von dort ging es dann nach einem Fußmarsch zum Bahnhof mit dem Zug zur AktivMühle nach Sollnhofen.

Anfangs hatte die ein oder andere Bootsbesatzung dann auch wirklich Probleme, die Ideallinie in der starken Strömung zu finden, und landete immer wieder im Ufergestrüpp. Nachdem wir jedoch die Bootsbesatzungen etwas durchgewechselt und insbesondere die Steuerleute richtig verteilt hatten, schafften es alle gut, dem Fluss zu folgen.

Nach einer kurzweiligen Einführung, wie wir uns in dem wilden Gewässer verhalten sollen und wie wir sicher durch die Stromschnellen des reißenden Flusses kommen, durften wir dann auch endlich unsere Boote zu Wasser lassen.

Warmfahren nach dem Stapellauf (Lukas, Christian, Max , Felix, David, Jakob)

Das Damenboot (Christina, Maxi, Editha). Beide Fotos: Gerd Kunert

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Aus den Abteilungen / Jugendgruppe / Sektion Friedberg

Aber was passiert mit Hitzköpfen bei hohen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung? Sie kochen über. Also begannen bald wilde Wasserschlachten nach dem Motto: Ich seh’ da noch eine trockene Stelle auf deinem T-Shirt – das darf nicht sein! Als alle den ersten Hunger verspürten, machten wir an einer Untiefe im Fluss unsere Mittagspause. Am Nachmittag ging die Wasserschlacht dann in die zweite Runde. Wasserladungen in andere Boote zu befördern, war nicht mehr zeitgemäß. Daher wurden Kampfschwimmer abgesetzt mit dem Ziel, die anderen Boote zu entern oder zu versenken. Zum Glück waren alle wichtigen Dinge in wasserdichten Tonnen und Säcken verpackt und gut geschützt. Nach letztem Stand mussten wir nur den Verlust einer Sonnenbrille hinnehmen. Gut durchnässt kamen wir dann bereits an der ersten Bootsrutsche an. So mussten wir uns auch keine Sorgen machen, was bei einem möglichen Kentern passieren würde. Auf den Geschmack gekommen, ging es dann zügig weiter bis zur zweiten Bootsrutsche kurz vor Dollnstein. Hier schafften es nicht alle, den richtigen Kurs zu finden, und durften einmal mehr baden gehen. An dieser Bootsrutsche blieben wir dann auch länger und trugen die Boote mehrfach wieder hinauf, um die Fahrt nochmal zu wagen, nun teils auch mit unterschiedlichen Bootsbesatzungen. Zum Glück tauchen die Boote ja von allein wieder auf! Schließlich legten wir noch die letzte kurze Etappe zum Ausstieg zurück, wo die Bootsübergabe erfolgte, und alle wieder trockene Kleidung anziehen konnten. Mit den Autos fuhren wir zurück nach Sollnhofen, um die Fahrräder von Lukas und Michi abzuholen, mit denen sie schon am Vortag hierher gefahren waren. Den Abschluss des Tages genossen wir dann noch gemütlich im Biergarten, bevor wir den Heimweg antraten.

Bootsrutsche – Teil 1–3 (Lukas, Editha, Max, Maxi, Christian, Christina). Alle Fotos: Gerd Kunert

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Aus den Abteilungen / Seniorengruppe / Sektion Friedberg

Das Wandern ist des Seniors Lust Vielseitiges Natur- und Kulturprogramm der Seniorengruppe VON JOHANN MAUSELE, ROSI WOLF, KURT PROTIVINSKY

Verschnaufpause auf dem Weg zum Rötelstein. Foto: Kurt Protivinsky

Eine umtriebige und hochaktive Gruppe in unserer Sektion ist die Seniorengruppe. Dank der großen organisatorischen Leistung ihrer Führungspersonen (Christine Dietz, Alfred Wanzel, Johann Mausele, Kurt Protivinsky, Rosi und Rupert Wolf ) durfte die Gruppe im Jahr 2017 wunderbare Natur- und Kulturausflüge erleben. Einen Ausschnitt des

Rast auf dem Rötelstein. Foto: Kurt Protivinsky

Programms können wir nachfolgend miterleben, eine Fortsetzung folgt im nächsten alpenblick. Im Mai ins Estergebirge bei Kochel am See Für Gruppe C war eine Schifffahrt geplant, wegen trüben Wetters fiel sie jedoch aus. Das nahe gelegene Freilichtmuseum Glentleiten bot dafür einen informativen Ersatz. Im weitläufigen Museumsgelände sind auf 38 ha rund 60 historische Gebäude aus ländlichen Gebieten Oberbayerns wieder aufgebaut worden. Neben größeren Höfen befinden sich auch Handwerker- und Kleinbauernanwesen, aus dem 18. und 19. Jahrhundert Wetzsteinmacherei, Mühlen, Sägen und Schmieden auf dem Museumsgelände. Die Gruppe B wurde von Fred auf abenteuerlichen Wegen in großem Bogen rund um die Glentleiten geführt.

Hörnertour: Auf dem Weiherkopf. Foto: Rosi Wolf

Die Gruppe A machte sich mit Rupert um 9.30 Uhr auf den Weg zum Rötelstein. Durch einen hellgrün leuchtenden Buchenwald wanderten wir zunächst fast eben in Richtung Süden. Noch hatten wir genügend Luft zum Ratschen während des Anstieges. Horst meinte: „Die Frauen haben zwei Lungen, eine zum Reden und eine zum Laufen.“ Nach einer Stunde folgten wir einem sehr steilen und groben Schlepperweg, dann ging es nach links auf einen Waldpfad, der bis zum bewaldeten Gipfelrücken führt. Ein kräftiger Wind pfiff uns am Grat um die Ohren. Auf einem sehr steilen, felsigen Pfad stiegen wir nun mühsam weiter, zum Gipfelkreuz auf 1.394 m hinauf. Eine überraschend gute Fernsicht bot sich von hier auf Heimgarten, Herzogstand und den Kochelsee – der ideale Ort für die verdiente Brotzeit. Für den Abstieg wählten wir die Aufstiegsroute und erreichten am frühen Nachmittag den Bus bei der Glentleiten. Von hier aus fuhren alle Gruppen gemeinsam nach Benediktbeuren zur alpenblick 1 | 2018

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Aus den Abteilungen / Seniorengruppe / Sektion Friedberg

Aufstieg zur Hochalm. Foto: Johann Mausele

Hörnertour: Wanderer in hohen Wiesen. Foto: Rosi Wolf

Besichtigung der Klosterkirche und zum heimlichen Tagesziel: der Klosterschänke.

Ofterschwang blinzelte die Sonne schon aus der noch recht dicken Wolkendecke.

Im Juli auf Hörnertour

Gruppe A stieg auf einem recht steilen und teilweise auch saftigen Steig in knapp 1 3/4 Stunden zum Ofterschwanger Horn auf 1.408 m, das waren 540 Höhenmeter! Bei immer mehr Sonne und herrlichem Ausblick auf die hohen Allgäuer ging’s zum Rangiswanger Horn auf 1.616 m. Bei einer längeren Pause wanderte der Blick

Die Stimmung im Bus bei unserer Fahrt zu der Hörnergruppe im Allgäu war trotz Regen recht gut; denn die „Wetter App“, die auch die Senioren gut befragen können, versprach für den Süden Bayerns gutes Wetter, und so war es auch. Beim Aussteigen der Gruppen A und B in

zum Großen Daumen, dem Nebelhorn und dem Rubihorn; im Mittelgrund erkannten wir die Kette mit Sonnenkopf, Heidelbeerkopf und Schnippenkopf. Die Sicht wurde immer besser. Man hörte das Mittagsläuten der Kirchtürme von Hinang und Schöllang. Es war nur schön. Irgendwann mussten wir dann doch wieder bergab, durch herrliche Blumenwiesen, zum Angriff auf den letzten Gipfel, den Weiherkopf, mit 1.685 m der höchste Punkt der Tour. Nachdem wir uns ins Gipfelbuch eingetragen hatten, stiegen wir ab zum Hörner Haus. Auf der Terrasse gab’s das verdiente Weißbier oder Kaffee und Kuchen und den herrlichen Blick auf die Allgäuer Landschaft gratis dazu. Die letzten 450 Höhenmeter hinab zur Talstation waren zwar steil, aber schnell geschafft. Im August in den Isarwinkel Mit dem Wetter kann man auch Glück haben: Nach einer gewittrigen Nacht mit ergiebigen Regenfällen hatten wir einen regenfreien Wandertag im Isarwinkel. Je nach Lust und Leistungsfähigkeit teilten sich traditionell die Teilnehmer in drei Gruppen. Kurt führte Gruppe C von Gaisach auf dem west-

Gipfelrast auf der Hochalm. Foto: Johann Mausele

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Aus den Abteilungen / Seniorengruppe / Sektion Friedberg

lichen Isar-Uferweg durch die idyllischen Isarauen 7 km nach Bad Tölz. Nach der Überquerung der Isarbrücke ging’s auf der Marktstraße hinauf zur Einkehr in den Ratskeller. Der Nachmittag brachte dann auch der Gruppe C noch eine Bergtour: Es ging zum Kalvarienberg. Der Weg zurück führte von sonnigem Wetter begleitet über die westliche Uferpromenade zur historischen Altstadt von Tölz. Für die Gruppe A mit Rupert begann in Fleck der Aufstieg zur Schönbergspitze. Durch den starken Regen der letzten Nacht musste so manches Feuchtgebiet

passiert werden, bis der Gratrücken und kurz darauf der Gipfel erreicht waren. Das Gipfelkreuz, etwas unterhalb des Gipfels, lud geradezu zur Brotzeit ein. Es bot sich von hier ein umfassender Ausblick über das Isartal bis zum Karwendel und Wetterstein. Imposant reckten sich der nahe stehende Rossstein und Buchstein in den blauen Himmel. Die Tour der Gruppe B mit Ferdinand zur Hochalm startete in Stuben am Achenpass. Die kurze und recht einsame Tour ist abwechslungsreich und kommt fast ohne Forststraße aus. Durch den Wald

aufsteigend folgten wir einem kleinen Bach, dessen Zuläufe wir oftmals querten. Auf einer großen Lichtung steht die Mitterhütte, die wir linksseitig passierten; von dort stiegen wir in 30 Minuten zur verfallenen Hochalm auf. Beim nahe stehenden Gipfelkreuz machten wir um 12.00 Uhr eine verdiente Brotzeit. Unser Rückweg zum Sylvensteinstausee zog sich in die Länge. Nachdem beim Abstieg die Mitterhütte passiert war, ging’s abwechslungsreich steil bergab durch Bergmischwald und Almflächen zur Höllelalm und weiter zum Stausee, dem Schlussziel unserer Wanderung.

Programm der Senioren Februar – April 2018 VON CHRISTINE DIETZ

14.02.2018

Wanderung nach Ottmaring zum Fischessen Treffpunkt: Parkplatz Herrgottsruh (9.30 Uhr)

14.02.2018

Fischessen in der Sportgaststätte Ottmaring (12.00 Uhr) Anmeldung bei Christine Dietz erforderlich

28.02.2018

Stammtisch Gelegenheit zur Anmeldung für die Gemeinschaftsfahrt am 14.03.

14.03.2018

Gemeinschaftsfahrt zur Schwarzen Laber Abfahrt: 7.00 Uhr bei Herrgottsruh

28.03.2018

Stammtisch Gelegenheit zur Anmeldung für die Gemeinschaftsfahrt am 18.04.

18.04.2018

Gemeinschaftsfahrt zur 5-Seen-Runde nach Seeg Abfahrt: 07.00 Uhr bei Herrgottsruh

25.04.2018

Stammtisch

Mittwochswanderungen An jedem Mittwoch, außer an den Tagen mit Gemeinschaftsfahrten oder Stammtisch, finden Wanderungen im Friedberger, Aichacher und Augsburger Umland statt. In Fahrgemeinschaften fahren wir mit Privat-PKWs zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Streckenlängen betragen ca. 10 bis 15 km. Mittags kehren wir in einer Gastwirtschaft ein. Je nach Strecke kommen wir gegen 16 Uhr zurück. Treffpunkt: 9.30 Uhr am Parkplatz bei Herrgottsruh. Jeder ist willkommen. Hinweis Der genaue Verlauf der einzelnen Unternehmungen wird jeweils bei der Anmeldung bekanntgegeben. Aus Haftungsgründen ist die Teilnahme an den einzelnen Unternehmungen nur für Mitglieder des DAV möglich. Für alle Fahrten und Gruppen bleiben kurzfristige Änderungen der Touren- und Routenplanung durch den jeweiligen Wandergruppenführer vorbehalten. Weitere und kurzfristige Informationen www.alpenverein-friedberg.de/seniorengruppe.html

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Aus den Abteilungen / Sommertouren / Sektion Friedberg

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt Vereinsfahrt in den Chiemgau aus Sicht eines Kindes VON AUGUSTE SCHMID (11 JAHRE)

Ich hasse es, so früh aufzustehen. Geweckt wurde ich um 4.05 Uhr. Deshalb fing der Tag schon nicht gut an. Wir wollten mit der Sektion Friedberg wandern gehen, und ich hatte anfangs gar keine Lust darauf. Und der Wetterbericht klang auch nicht so toll. Um 5.30 Uhr fuhr der Bus los zum Walchsee in Österreich. In der Nähe des Golfplatzes stiegen wir aus und wanderten zum Brennkopf (1.353 m). Der Weg führte über Wiesen und durch Wälder. Die Wiesen waren total matschig, weil es viel geregnet hatte. Da regte sich plötzlich etwas im nassen Laub: ein wunderschöner Feuersalamander. Er hatte die Geduld, zu warten, bis er fotografiert war. Ein Feuersalamander am Weg zum Brennkopf. Foto: Berni Mögele Ein Naturschauspiel über Inntal und Zahmem Kaiser. Foto: Berni Mögele

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In den Wolken wandern. Foto: Auguste Schmid

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Aus den Abteilungen / Sommertouren / Sektion Friedberg

Wolkenstimmung beim Abstieg von der Tölzer Hütte. Foto: Berni Mögele

Am Brennkopf im Chiemgau eröffnete Auguste bereits Anfang Oktober die Schneeballsaison. Foto: Robert Schmid

Von einer Lichtung aus sah ich weiße Berge. Jetzt weiß ich, warum der Brennkopf in einer Tourenbeschreibung im Internet als „Logenplatz mit Blick zum Wilden Kaiser“ genannt wird. Dieser Ausblick war so schön, dass ich viele Fotos schoss.

Schneeballschlacht in diesem Winter machen und gleich ein paar Treffer landen (sorry, Christian).

Frisch gestärkt stiegen wir nach Huben ab, wo der Bus zur Rückfahrt nach Friedberg wartete.

Wir wanderten und wanderten. Dann kehrten wir in der Priener Hütte ein. Dort trafen wir die andere Gruppe wieder, die den Geigelstein (1.808 m) überschritten hatte. Sie musste richtig durch Schnee stapfen. Auf der Hütte gab es leckeres warmes Essen.

Übrigens: Schade, dass nicht mehr Kinder dabei waren. Das frühe Aufstehen hat sich nämlich gelohnt.

Es war kalt und oben auch noch windig. Zum Glück hatte ich Handschuhe, Mütze und Regenjacke dabei. Oben lag ein wenig Schnee; so konnte ich die erste

Feine Weisheiten und purer Blödsinn Faschingsvortrag von Andi Dick am 9. Februar 2018, 20 Uhr, Stadthalle Friedberg Der Februar bringt uns eine echte Faschingsgaudi. Andi Dick, geprüfter Berg- und Skiführer, arbeitet als Alpinjournalist in der Redaktion von PANORAMA und hat zusammen mit G. Hohenester das Büchlein „101 Dinge, die ein Bergsteiger wissen muss“ und einige andere publiziert. Am 9. Februar präsentiert er in der Stadthalle Friedberg „Berg Heil!“, die weltweit einzige Berglieder-Kabarett-Gesundheits-Show. Seit es Voltaren gibt, war kein Spektakel mehr abgedreht. Feine Weisheiten und purer Blödsinn – mehr Vielfalt war bisher nicht auf der Bergbühne!

„Berg Heil!“ – eine Herausforderung fürs Zwerchfell, Irrsinn mit Niveau. Foto: Andi Dick

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Aus den Abteilungen / Wintertouren / Sektion Friedberg

Skitourengehen (wieder) entdecken Eine Wiedereinsteigerin berichtet über Freud und Leid VON HEIDI THIEM

Der Traum eines Tourengehers. Hier: Panorama beim Aufstieg zum Tschachaun

Unsere Sektion möchte ihre Mitglieder unter anderem wieder an traditionelle Bergskisportarten wie das Tourengehen mit anschließenden Abfahrten im Tiefschnee heranführen. Deshalb veranstaltet sie auch in diesem Jahr (23.–25.2.) ein Skitourenwochenende für Einsteiger und Wiedereinsteiger. Von den Erlebnissen der letztjährigen Veranstaltung berichtet die Wiedereinsteigerin Heidi Thiem.

Alle Fotos: Heidi Thiem

Zu den Erwartungen an eine Skitour gehören nicht zuletzt ein geselliges Beisammensein in einer Hütte und der Aufenthalt in der Bergwelt bei schönem Wetter. All dies ging in Erfüllung bei unserem Skitourenwochenende vom 10.–12. Februar 2017. Das Wetter war traumhaft, strahlender Sonnenschein und keine Wolke am Himmel das ganze Wochenende über. Nach der Ankunft saßen am Freitagabend alle 20 Skitourengeher noch gemütlich im Berghaus Rinnen zusammen, es Christian Münz (Mitte) wird von Reinhard Frohnauer und Berni Mögele nach dem Skibruch ins Tal begleitet

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Aus den Abteilungen / Wintertouren / Sektion Friedberg

war ein lustiger, für einige ein langer Abend. Am nächsten Morgen allerdings hieß es um 8 Uhr Abmarsch für alle. Eine 8-köpfige Gruppe machte sich mit dem Skitourenführer Franz Reif auf den Weg zum Tschachaun (2.334 m, 1.150 hm), eine zweite Gruppe bestieg den höheren Nachbargipfel, die Namloser Wetterspitze (2.554 m, 1.370 hm). Die Bedingungen waren gut, es war nur Lawinenstufe 2 gemeldet. Der Aufstieg auf den Tschachaun von Namlos aus über das Faselfeiltal war zuerst flach, dann wurden die Hänge steiler. Für uns Einsteiger und Wiedereinsteiger war diese landschaftlich schöne Hochtour durchaus eine Herausforderung. Am Gipfel blies dann auch noch ein starker Wind. Aber während der Pause unterhalb des Gipfels wurden wir mit einem tollen Bergpanorama belohnt. Bei der Abfahrt geriet ein Mitfahrer in ein Loch, was ein Ski nicht verzeihen wollte: Er brach in der Mitte auseinander. Nur auf dem intakten Ski fahrend und teilweise im Huckepack, meisterte unser Abfahrkollege die lange Abfahrt. In Gruppe 2 hatte eine Mitfahrerin noch mehr Pech; sie stürzte bei der Abfahrt schwer und musste mit dem Helikopter ins Krankenhaus nach Reutte gebracht werden. Die Diagnose dort lautete: Kreuzbandriss. Diese Ereignisse machten uns auch die Risiken des Skifahrens und Tourengehens wieder voll bewusst. Neben dem

Christian Münz „Huckepack“ auf Berni Mögele und in „3-Skitechnik“ auf der Talabfahrt vom Tschachaun

Verletzungsrisiko begleitet den Tourengeher selbst bei größter Vorsicht immer auch die Lawinengefahr. Deshalb standen das theoretische Wissen über die Lawinenverschüttetensuchgeräte und der praktische Umgang damit für den nächsten Tag auf dem Programm der (Wieder-)Einsteiger. Kurze Rast vor dem Gipfelhang am Tschachaun

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Termine und Ankündigungen / Kontakte / Sektion Friedberg

Februar 2018 Jeden Mittwoch Skigymnastik in der Stadthalle (19–20 Uhr) Freitag, 9.2. Kabarett „Berg Heil“, Faschingsvortrag von Andi Dick, Stadthalle Friedberg (20 Uhr) Freitag – Sonntag, 23.–25.2. Berghaus Rinnen: SkitourenWochenende für Anfänger und Wiedereinsteiger Mittwoch, 28.2. Seniorengruppe: Stammtisch

März 2018 Jeden Mittwoch Skigymnastik in der Stadthalle (19–20 Uhr) Freitag–Sonntag, 2.–4.3. Sportliches Skifahren für Kinder und Jugendliche (Aufenthalt im Berghaus Rinnen) Sonntag–Donnerstag, 4.–8.3. Skiurlaub im Fassatal

Freitag, 9.3. Vortrag von Dr. Eberhard Pfeuffer: „Der Lech“, Stadthalle Friedberg (20 Uhr)

„Der Lech“ Vortrag von Dr. Eberhard Pfeuffer am 9. März 2018, 20 Uhr, Stadthalle Friedberg

Mittwoch, 14.3. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt zur Schwarzen Laber Sonntag – Donnerstag, 25.–29.3. Frühjahrsskitour

Der Lech – der letzte Wildfluss der Alpen. Coverabbildung zum gleichnamigen Buch von Eberhard Pfeuffer. Foto: Wißner-Verlag

Mittwoch, 28.3. Seniorengruppe: Stammtisch

April 2018 Sonntag, 15.4. Jugendvollversammlung in der Geschäftsstelle (14.30 Uhr) Mittwoch, 18.4. Seniorengruppe: Gemeinschaftsfahrt nach Seeg zur 5-Seen-Runde Donnerstag, 19.4. 42. Jahreshauptversammlung im Gasthof Metzger, Wulfertshausen (19.30 Uhr) Mittwoch, 25.4. Seniorengruppe: Stammtisch Freitag – Sonntag, 27.–29.4. Willi-Merkl-Hütte: Hüttenöffnung

Im März erwartet uns ein naturkundliches Thema. Für Friedberg und Augsburg ist das Lechtal gleichermaßen das Einfallstor in die Alpen. Dabei sind die Wege am Lech schon seit der Römerzeit begangen und befahren. Der beste Kenner des Lechtals und des Flusses, Dr. Eberhard Pfeuffer, wird uns diese Region als unsere bevorzugte Ausflugslandschaft näherbringen und insbesondere die Geheimnisse erklären, die seit den Römern, den Kelten und den Eiszeiten den Lech herabgeflossen sind.

Kontakte Geschäftsstelle, Herrgottsruhstr. 1, Tel. 08 21 / 60 62 26, Fax 08 21 / 5 89 48 25, sektion@alpenverein-friedberg.de Jeden Dienstag 19.30 – 20.30 Uhr Anmeldung für Touren und Hütten, Beratung, Geräteausgabe Ab 20 Uhr Alpenvereinsstammtisch im Gasthof „Zur Linde“ Familiengruppe „Steinadler“: Leitung Bernhard Mayr, familiengruppe1@alpenverein-friedberg.de Familiengruppe „Die Gämsen“: Leitung Richard Mayr, familiengruppe2@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 4 70 88 55 Kindergruppe: Leitung Diane und Matthias Schiebelsberger, kindergruppe@alpenverein-friedberg.de Jugendgruppe: Leitung Gerd Kunert und Tatjana Grimminger, jugendgruppe@alpenverein-friedberg.de Mitgliederverwaltung: mitgliederverwaltung@alpenverein-friedberg.de Seniorengruppe: Leitung Christine Dietz mit Team, wandern@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 78 13 45 Sommertouren: Anmeldungen bei Franz Reif, Tel. 08 21 / 60 97 53 Wintertouren: Anmeldungen bei Georg Bogdain, Tel. 08 21 / 60 33 03 Willi-Merkl-Hütte: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) Berghaus Rinnen: Anmeldungen jeden Dienstag von 19.30 – 20.30 Uhr (Geschäftsstelle) alpenblick Presse: Dr. Rudolf Nägele, presse@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 60 59 55 Vorträge: Christoph Lindner, vortrag@alpenverein-friedberg.de, Tel. 08 21 / 6 08 00 82 Internet: www.alpenverein-friedberg.de

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