Prawda #6

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SPrüCHe (singt schon wieder) Arsch cken gehört auch dazu... Hey... dit is der Nachteil, ihr seid selber schuld. Was lasst ihr uns auch so spät auf die Bühne? Wenn wir um 20 Uhr anfangen, dann ist das ungefähr zehn, wenn wir infantil werden. Und um zehn sind wir nicht so anal xiert, das kommt dann immer so um Mitternacht. B: Darf ich auch noch was erzählen? Vor zwei Tagen hat Herbie Hancock hier gespielt, hat ein unglaubliches Konzert abgegeben, hat sich danach total betrunken und dann hat er gesungen: „Hallo, wir fahr'n in Puff nach Barcelona!“ f: Aber auf englisch wahrscheinlich, oder? All: Hello, we drive to the puff to Barcelona! f: Aber voll verjazzt wahrscheinlich: Dadbabadabndei... Puff... (dreht völlig frei) Barcelonahaha! Wir hingegen machen sowas nicht, das ist nicht unser Ding, wir spielen jetzt ein ganz anderes Lied. Nur echt mit uns. f (fängt endlich „Rebell“ an und singt): Ich bin dagegen, den Rod hier auf der Bühne achzulegen... B: Versuch das mal zu verkaufen, Montreux! f: di äzt - Jazz ist schwul! Nee sorry, wir müssen das Lied jetzt mal hinbringen, weil dann können wir von der Bühne gehen und können dann endlich die ganzen schönen Sachen machen, über die wir immer nur reden. Ick werd schon wieder geil. (fängt erneut „Rebell“ an) r: Ey... Moment. f: Wat is? r: Haben wir schon mal Votze gesagt heute abend? B: Ey Rod; Beckmann am Telefon, die Rainbirds wollen sich reunieren, willste wieder zurück? r: Ey Beckmann, na klar, ich bin dabei! f: Jetzt aber endlich zum letzten Lied! Es heißt „Rebell“. C'est une parole allemande pour... B: Hast du ein Reh, dann musst du bellen. Sie fangen an. f: Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür. Ich bin dagegen... (bricht ab) Die nächste Zeile hat übrigens ein ganz neues Licht: Ich bin nicht so wie ihr! ... Und alle so: Hehe... logisch, Alter! (weiter im Lied) Ich bin dagegen, egal worum es geht. Ich bin dagegen... (lacht)... weil ihr nichts davon

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25 versteht. (bricht ab) Ey, ich hör das Lied gerade zum ersten Mal so richtig. B: Ja, ick bin auch grad am Deuten. f: Okay, vergesst alles, was wir gerade gesagt haben: Hallo, wir sind di äzt aus Berlin! Wir sind nicht diese infantilen, arsch xierten Vollidioten. Nein, wir sind eine echte punkige Band, und wenn ich sage punkig, dann meine ich... (homoerotisch) uuuuh. (fängt wieder mit dem Lied an und bricht ab) Normalerweise würde ich an dieser Stelle sagen: „Wie kommen wir jetzt da raus?“. Bei Bela sag ich jetzt: „Wie komm ich jetzt da rein?“ B: Wenn wir uns das nächste Mal wieder sehen, werden wir sehr erwachsen und sehr alt sein. Naja, alt, aber nicht erwachsen. Versprochen! f: Ich frag mich, ob wir dann nicht lieber die ganzen Lieder weglassen. Und einfach nur „Wir sind di äzt aus Berlin... höhö... der Himmel ist blau... so dit reicht! Jetzt: Arsch cken!“. Und dann kommt tatsächlich das Lied!

In „Z spät“

f: Eines Tages, werd ich mich rächen, und können wir jetzt ausnahmsweise nicht über Fäkalien sprechen? B: Dann sprechen wir über Urin, zählt das auch zu den Fäkalien? f: Ja, Urin zählt auch zu den Fäkalien. B: Bitte überschütte mich nicht mit weiteren Repressalien, sondern sag mir einfach, worüber ich sprechen soll. f: Sprich einfach von... Liebe. Zwischen zwei... Menschen. B: Dürfen dit zwei gleichgeschlechtliche Menschen sein? f: Nein. B: Okay, Peter und Klaus, die trafen sich auf'm Berg. Peter war ein Riese, Klaus war ein Zwerg. Klaus war um genauer zu sein ungefähr so groß wie ein Tisch. Da sagt sich Peter: „Na, alter Klaus, allet frisch?“ f: Klaus antwortet dann: „Mnhhmhhmmhmn“. B: Jetzt hör mal auf zu bellen, willste nicht beim Blasen das Bierglas auf meinem Kopf abstellen. Scheiße, wir wollten doch schon längst fort von diesen Themen sein. Wir sind hier in Montreux auf dem Jazz-Festival, das fährt mir ganz gut rein. Ehrlich

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