Prawda #10.666

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ins Rauchergeschoss oder Kuchen essen. Das Kap ist ein beliebter Ausgangspunkt für Stuttgarter Nachttouren, ist aber auch tagsüber wirklich besuchbar. Wenn wir das Kap leergetrunken haben, geht es weiter, die Hirschstraße hoch bis zum Ende. Gegenüber wäre jetzt das „Schocken“, Stuttgarts Walhalla für Studentenrock- und Hamburger-Schulhonk-Konzerte mit ebenfalls sehr gutem Kaffee und feinen Getränken in nettem Ambiente. Hier gäbe es auch garantiert ein lecker „Butterbrezele“, hehe. Wir haben jetzt aber langsam Hunger und wenden uns links. Am Parkhaus vorbei kommen wir direkt zum „Vegie Voodoo King“, Stuggis ältester Falafel-Brutzler und bestens geeignet zur eischlosen Zwischenmahlzeit. Aufgegessen und essensrestbereinigt kommen wir aus dem Vegie Voodoo King und wenden uns links den kleinen Buckel (schwäbisch) hoch, unter dem Gebäude durch, zur Eberhardstraße. Wer jetzt den Blick nach links oben richtet, kann eine architektonische Schönheit der Landeshauptstadt bewundern, den Tagblatt-Turm (Fans von Bauwerken sei an dieser Stelle noch die „Weißenhofsiedlung“, die Bauhaus-KultSiedlung auf dem Killesberg, empfohlen). Jetzt geht’s links die Eberhardstraße runter, sie wird gleich zur Torstraße, weiter bis zum Restaurant „Tauberquelle“. Gegenüber der „Tauberquelle“ ist übrigens der berüchtigste Absackerladen der Stadt, das „Oblomow“. So ziemlich jeder Nachtschwärmer dürfte sich schon einmal nach durchzechter Nacht bei Sonnenschein und Vogelgezwitscher aus dem „Oblomow“ geschleppt haben, während um ihn rum die armen Würmer bereits um diese Zeit wieder überall zu ihrer Ameisenarbeit eilen. Jetzt isses aber noch zu früh, hier sieht man uns frühestens um halb fünf morgens wieder, wir laufen jetzt an der Tauberquelle rechts in die Nesenbachstraße. Nach 150 Metern stehen wir vor dem „Flaming Star“, dem Laden für Rock-'n'-Roll-Klamotten und vor allem wunderschöne Stuttgart-Souvenirs. Jetzt heißt’s erst mal „Happy Shopping“: Stuttgart-Shirts, Wrestlingmasken und Krimskrams.

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Im hauseigenen Coiffeurstudio kann man sich bei Melli (hat mir übrigens ihren ersten Iro ever geschnitten) nach rechtzeitiger Terminabsprache sämtliche Frisuren machen lassen, die man bei „Salon Ulla“ immer so schmerzlich vermisst – hier geht alles! Nachdem wir wahrscheinlich gar nicht mehr gehen wollten und schließlich vom freundlichen Personal herauskomplimentiert werden mussten, geht’s zurück zur Tauberquelle, links die Torstraße/ Eberhardstraße hoch, ein gutes Stück, so zehn Minuten, bis zum Verkehrsknotenpunkt Rotebühlplatz. Auf dem Weg kommen wir z. B. vorbei am Kellerklub (rechts), hier geht man z. B. wochenends zum Gitarrenmucke hören, und an meinem Lieblingstürken „World of Kebab“. Da kann man prima das Tagesgericht oder alle anderen Tellergerichte essen. Wir gehen aber jetzt ganz hoch bis zum Rotebühlplatz, überqueren den Platz auf der linken Seite und kommen nach 100 Metern zu unserer Einkehrstation Nummer drei, dem „Mos Eisley“. Hier stopfen wir uns gediegen die Wampen voll, mein Tipp: die Suppen! Hier kann man übrigens auch an einem der wenigen Orte in Stuggi richtig gut frühstücken! So, vollgemampft geht’s zurück zum Rotebühlplatz, hier ist die S-Bahn-Haltestelle, die uns beinahe im Minutentakt in kurzer Fahrt zurück zum Hauptbahnhof bringt. Darf’s jetzt zum Abschluss vielleicht noch ein wönziges Butterbrezele sein? So, hoffe, ich hab euch mit der kleinen Tour einen Eindruck von unserer geliebt-gehassten Landeshauptstadt geben können. Wer hier ein paar Tage verbringen sollte, dürfte damit ein paar ganz anständige Anhaltspunkte bekommen haben. Natürlich hat Stuggi noch viel mehr zu bieten, nette Caf s im Süden oder Westen, Ratzer Records in der Hauptstätter Straße zum Musik stöbern, im Osten den alten Punkrocktreffpunkt „Bonny and Clyde“, das „Bad Berg“ oder die ganzen Mineralbäder in Cannstatt und und und … Aber halt mal, wer bin ich denn eigentlich ;) ? Bleibt doch lieber zu Hause und lasst uns unsere Ruhe, wir haben schon genug Scherereien mit


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