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sonders ungleich verteilt sind. Ebenso fällt auf, dass diese beiden Länder entgegen dem allgemeinen Wohlstandsniveau ein geringes Vermögen pro Kopf aufweisen. Dies geht einher mit dem höchsten Mieteranteil der in der Studie untersuchten Länder - und damit dem niedrigsten Wert an Eigenheimbesitzern. Das ist auch politisch gewollt, schließlich fördert der Staat das Mieten über die Bereitstellung günstigen Wohnraums deutlich stärker als den Erwerb von Eigenheimen. Das erhöht naturgemäß die Ungleichheit, wo das Eigenheim traditionell den höchsten Vermögenswert eines Haushalts darstellt.
Vom wachsenden Kuchen profitieren alle Die Debatte über die Verteilung des wachsenden Wohlstands ist enorm wichtig, sie wird aber durch skandalisierende Meldungen in die falschen Bahnen geleitet. Die Realität zeigt, dass vom wachsenden Kuchen so gut wie alle profitieren. Die Reichen werden zwar immer reicher, die Armen aber nicht ärmer. Das ändert nichts daran, dass es in Österreich nach wie vor Armut gibt. Menschen, denen das Dach über dem Kopf fehlt, die nach schweren Schicksalsschlägen aus der Bahn geworfen wurden, die in der modernen Wettbewerbsgesellschaft nicht mithalten können. Hinzu kommen jene Menschen, die Gefahr laufen, in die Armut abzurutschen. In Österreich gilt jemand als armutsgefährdet, der weniger als 1.161 Euro netto im Monat zur Verfügung hat. Die Schwelle, ab der jemand als armutsgefährdet gilt, steigt bei uns stetig an. Dennoch weist Österreich im internationalen Vergleich eine geringe Armutsgefährdung aus. Zweifellos ist das ein Erfolg des Sozialstaats und der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft.
Freier Markt als Schlüssel Auch die globale Einkommensverteilung zeigt in ihrer Tendenz über die Jahre hinweg eine Entwicklung hin zu mehr Gleichheit. Die Ungleichheit von Einkommen ist nun nicht mehr durch Klassen innerhalb einer Gesellschaft begründet, sondern wird durch den Geburtsort definiert. Ländern, die sich dem freien Markt öffnen, geht es hier durchwegs besser als jenen, die sich dieser Entwicklung verschließen. Die globale Ungleichheit ist noch nicht besiegt. Aber es gibt sichtbare Fortschritte mit mehr Freiheit, Globalisierung, Innovation und Wachstum.
Die Agenda Austria ist eine 2013 gegründete wirtschaftsliberale Denkfabrik. Selbst gestecktes Ziel des von Franz Schellhorn geleiteten Vereins ist es, Österreich gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich zu öffnen und neue Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit zu geben. Die Studie „Armut, Ungleichheit und Verteilung“ von Hanno Lorenz und Michael Christl kann im Internet auf agenda-austria.at kostenlos heruntergeladen werden.
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