Das Magazin für die Zukunftskraft Genossenschaft Herausgeber:3/2022ÖGV Einzelpreis EUR 10,–Jahresabo EUR 36,–RÜCKBLICK & AUSBLICK Die scheidende und die neue Generaldirektorin der Volksbank Steiermark im Doppelinterview Seite 16 GENOSSENSCHAFT IN ZAHLEN Eine neue Studie der WU Wien nimmt die aktuelle Gründungsdynamik in Österreich unter die Lupe Seite 28 Alle Bilder, alle Höhepunkte: Das war die offizielle Jubiläumsfeier des ÖGV im Kursalon Wien Seite 6 150 JAHRE –DAS FEST

Was auch immer Ihre Ziele sind, wir unterstützen Sie auf all Ihren Wegen, um diese gemeinsam mit Ihnen zu erreichen. verbindet.
VOLKSBANK. Vertrauen
Erfolg fängt an, wo man vertraut.
www.volksbank.at

Ein Fest für Genossenschaftdie

Am 15. September ist im Kursalon Wien das offizielle Fest zum 150-Jahr-Jubiläum des ÖGV über die Bühne gegangen. Mitglieder und Wegbegleiter, aber auch Gäste aus Wirtschaft und Politik konnten sich dabei von der Kraft des kooperativen Wirtschaf tens überzeugen. Es war eine Veranstal tung, die ein starkes Ausrufezeichen setzte und wertvolle Impulse für die Zukunft gab. Wir bringen in dieser Ausgabe eine aus führliche Nachlese.
direktorin zum Doppelinterview gebeten. Und schließlich berichten wir über eine neue Studie der WU Wien, die den jüngsten Genossenschaftsboom erstmals auch wis senschaftlich belegt.

Günther Griessmair Chefredakteur
EDITORIAL
„Wenn eine Organisation seit 150 Jahren besteht, dann muss sie vieles richtig gemacht haben“, hat Rainer Borns im letzten Heft – unserer großen Jubiläumsausgabe –geschrieben. Das gilt nicht nur für den ÖGV mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Funktionären und Mitgliedern, sondern auch für die Genossenschaft als Unternehmensform. Sie steht daher heuer besonders im Rampenlicht.
Um den Aufbruch in die Zukunft geht es auch in der Volksbank Steiermark: Hier hat im Sommer ein Wechsel an der Spitze statt gefunden. Wir haben für dieses „coopera tiv“ die scheidende und die neue General
Abschließend noch ein Hinweis für alle ge schichtlich interessierten Leserinnen und Leser: Anlässlich unseres Jubiläums haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Nationalbibliothek ein ganz besonderes Service umgesetzt. Unter anno.onb.ac.at sind ab sofort alle historischen Ausgaben unseres Verbandsmagazins seit 1872 digi tal abrufbar. Schreiben wir weiter gemein sam an der Erfolgsgeschichte der Genos senschaft!
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Apropos Zukunft: Mit dem „Zukunftstag Genossenschaft“ haben wir im Juni einen ersten inhaltlichen Höhepunkt unseres Ju biläumsjahrs gesetzt. Hochkarätige Spea ker wie der Bestsellerautor Marc Elsberg und der deutsche Philosoph Julian NidaRümelin zeigten schlüssig, warum Koope ration in vielen Fällen die beste Form des Wirtschaftens ist. Angereichert wurde der Tag mit erfolgreichen Beispielen aus der genossenschaftlichen Praxis.

20 Firmenkunden im Fokus
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Bankenkongress in Wien zeigt innovative Strategien



WISSEN
32 Mediation
Das war die offizielle Jubiläumsfeier des ÖGV im Kursalon Wien
14 Verbandstag 2022
26 Ideenfabrik
Eine Studie der WU Wien nimmt die Gründungsdynamik in Österreich unter die Lupe
Was sie für Unternehmen bringt und warum sie auf genossenschaftlichen Prinzipien beruht
TIPPS & SERVICE
10 Zukunftstag Genossenschaft
Interessante Redner und kluge Köpfe beim GenossenschaftenMakerCampinBerlin
Der neue ÖGV-Präsident Clemens Pig: „Vertrauen ist unser Markenkern“
16 Rückblick & Ausblick
Die scheidende und die neue Generaldirektorin der Volksbank Steiermark im Doppelinterview
06 10 INHALT
PRAXISKRAFT
06 150 Jahre – das Fest
Das Erfolgsmodell des kooperativen Wirtschaftens im Rampenlicht
28 Genossenschaft in Zahlen
66
INSIDER
Starke Allianz mit Volksbank und PowerSolution für die Energiewende

48 Volksbanken-Verbund Große Feier zu 15 Jahren Partnerschaft mit den ÖSVSkispringern

Gezeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Gender-Hinweis: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir die maskuline oder feminine Sprachform. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des jeweils anderen Geschlechts.
cooperativIMPRESSUM–Das Magazin für die Zukunftskraft Genossenschaft 3/2022
Eine Reise nach Rajasthan, die Geschichten aus Tausendundeiner Nacht wahr werden lässt
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38 Märchenland
// Schulze-Delitzsch, Löwelstraße 14, A-1010 Wien, Tel: +43 (0) 1 313 28-0, Fax: +43 (0) 1 313 28-450, weitere Informationen zum Medieninhaber nach dem MedienG: www.genossenschaftsverband.at HERAUSGEBER Österreichischer Genossenschaftsverband // Schulze-Delitzsch CHEFREDAKTEUR Günther Griessmair REDAKTION Daniela-Monica Essler, Hermann Fritzl, Peter Haubner, Hans Hofinger, Markus Rothenbach, Wolfgang Schmidt, Anton Schmoll, Peter Weiß ARTDIRECTOR Daniel Dobernig LAYOUT-DESIGN Reichl und Partner COVERFOTO Felicitas Matern DRUCK Berger, Horn KONTAKT redaktion@oegv.volksbank.at


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FREIZEIT
150. Jahrgang DVR 0048577 MEDIENINHABER (VERLEGER) Österreichischer Genossenschaftsverband
36 Infografik
Am Puls der Unternehmen: Die wichtigsten Ergebnisse der neuen Volksbank-Studie
69 cooperativ abonnieren
65 Sport 2000
INHALT
44 ÖGV
Gemeinschaft der Sportfachhändler ist erneut Nummer 1 bei der Kundenzufriedenheit
FIX IM BLICK Buchtipps Neues von gestern
Matern
– das Fest Jahre
V. l. n. r.: WKO-Präsident Harald Mahrer, ÖGV-Verbandsanwalt Peter Haubner, ÖNB-Gene raldirektorin Johanna Rachinger, ÖGV-Präsident Clemens Pig, Moderatorin Daniela Philipp, ÖGV-Vizepräsident Rainer Borns und Finanzminister Magnus Brunner

Text: Günther Griessmair Fotos: Felicitas
Mit viel Prominenz aus Politik, Wirt schaft, Bank- und Genossenschafts wesen ist am 15. September im Kursalon Wien die offizielle Feier zum 150-Jahr-Jubiläum des ÖGV über die Bühne gegangen. Es war ein Abend voller Highlights, der ganz im Zeichen des kooperativen Wirtschaftens und der Zukunftskraft Genossenschaft stand.
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VIEL PROMINENZ AUS DEM IN- UND AUSLAND
„Gemeinsam Geschichte schreiben“, laute te das Motto beim Bühnenauftritt von ÖNBGeneraldirektorin Johanna Rachinger und ÖGV-Vizepräsident Rainer Borns. Letzterer stellte die „cooperativ“-Jubiläumsausgabe mit der Geschichte des ÖGV vor. Die Chefin
„Wohin soll’s denn gehen?“ – der Abend begann mit einer Überraschung: Auf der Leinwand lief ein Film mit ORF-Star Hanno Settele in seiner Paraderolle als Taxifahrer. In den Gesprächen mit den Fahrgästen – alle wollten zum Kursalon – erfuhr der prominente Taxler nach und nach, was es mit dem rätselhaften Ziel der Fahrt, dem ÖGV, seinen Mitgliedern und dem koope rativen Wirtschaften auf sich hat. Zuletzt kutschierte Settele ÖGV-Verbandsanwalt Peter Haubner, den er dann auch zum LiveAuftritt auf die Festbühne begleitete.
Tänzerinnen und Tänzer der Vereinigung Wiener Staats opernballett in Aktion

„Genossenschaften liefern Antworten auf die großen Herausforderungen der Zu kunft, und Vertrauen ist der Schüssel für ihren Erfolg“, erläuterte Haubner im Ge spräch mit Moderatorin Daniela Philipp das Jubiläumsmotto „Mit Vertrauen Zu kunft bauen“. Im Publikum saßen unter anderem Finanzminister Magnus Brunner, Wirtschaftskammerpräsident Harald Mah rer, schen,UnterdeslicheGäste:wandteBundespräsidentschaften.VolksbankengereistVorstandsvorsitzenderBVR-Präsidentin–Banken-derJohannaNationalbibliothek-GeneraldirektorinRachinger,hochrangigeVertreterösterreichischenundinternationalenundGenossenschaftsverbändeausDeutschlandwarenunteranderemMarijaKolakundDGRV-EckhardOttan–,sowiezahlreicheVorständederundderWarengenossenAlexanderVanderBellensichmiteineVideobotschaftandie„DerÖGVvereintvieleunterschiedBranchenunterdemDachgedankenGemeinschaftlichen,desKooperativen.demGedanken,dasswiralsMenaberauchalsGesellschaftgemein
PRAXISKRAFT
sam immer weiter kommen als allein. Und da kann ich nur zustimmen“, so der Bundes präsident. Die Grußworte der Bundesregie rung überbrachte Finanzminister Magnus Brunner, der betonte, dass Genossenschaf ten mit ihren Werten wie Zusammenhalt und Zusammenarbeit gerade in diesen tur bulenten Zeiten hochmodern seien.
Finanzminister Magnus Brunner bei seiner Festrede

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EINE ERFOLGSSTORY – AUCH DIGITAL
„DIE ZUKUNFT IST DIGITAL, DIVERS UND NACHHALTIG“
Unternehmerischer Mut war das Thema der Keynote von Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer. Vor allem ging es ihm auch um Mut zur Ehrlichkeit: Mahrer betonte den Ernst der aktuellen wirtschaftlichen Situati on und plädierte dafür, die Herausforderun gen gemeinschaftlich – auf europäischer Ebene – zu bewältigen. Der ÖGV sei hier ein Vorbild.
Das Schlusswort des Abends gehörte ÖGV-Präsident Clemens Pig. Der Chef der Austria Presse Agentur blickte in die Zu kunft der Genossenschaft. Diese Zukunft sei digital, divers und nachhaltig. Es gelte, den kurzfristigen Profit durch nachhaltiges ökonomisches Handeln abzulösen. Das ge linge am besten durch Kooperation. Denn: „Wer als kleines oder mittleres Unterneh men in der digitalen, von internationalen Konzernen dominierten Welt bestehen will, muss schlau sein.“ Genossenschaften wür
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Taxi-Fahrgäste unter sich: Gernot Schödl (VdFS), Sonja Slavik (Malag), Andreas Goldberger, Monika Cisar-Leibetseder (Volksbank Steiermark) und Peter Haubner

150 Jahre ÖGV – da gratuliert auch Raiffeisen: Justus Reichl und Andreas Pangl kamen mit Geschenk
Deutsch-österreichischer Bankengipfel: BVR-Vorstand Daniel Quinten, DGRV-Vorstandsvorsitzender Eckhard Ott, DZBank-Chef Uwe Fröhlich, BVR-Präsidentin Marija Kolak, Volksbank-Wien-Generaldirektor Gerald Fleischmann, ÖGVVerbandsanwalt Peter Haubner, die ÖGV-Vizepräsidenten Rainer Borns und Gerhard Hamel (v. l. n. r.)


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der Nationalbibliothek berichtete über den erfolgreichen Abschluss eines großen Di gitalisierungsprojekts: In Partnerschaft mit dem ÖGV ist es gelungen, sämtliche histori schen Ausgaben der traditionsreichen Ver bandszeitschrift auf anno.onb.ac.at digital abrufbar zu machen. Der Wissensschatz reicht zurück bis ins Jahr 1872.
dem Motto „Sharing Wine and Vi sions“ klang der Abend untermalt vom DJane-Kollektiv Etepetete aus. Als Erinne rung gab es ein von der Genossenschafts brauerei Murau gebrautes Jubiläumsbier –das streng limitierte „Zukunfts-Craft“ – mit auf dem Heimweg. g ÖGV-Präsident Clemens Pig bei seinem Abschluss-Statement
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„LAND DER BERGE“: DAS MITARBEITERFEST AM GRÜNDUNGSTAG

den das seit langem vorleben und kämen so auch besser als andere durch Krisen. Sie könnten aber auch das zentrale Erfolgs modell einer neuen Plattformökonomie werden. „Die Zukunft gehört dem genos senschaftlichen Prinzip“, gab sich Pig fest Künstlerischüberzeugt. umrahmt wurde die Feier von Tänzerinnen und Tänzern der Vereinigung Wiener Staatsopernballett, die – eigens für diesen Anlass choreografiert – ihre Inter pretation des Menschen als Homo coope rativus zum Besten gaben. Im letzten Teil der Darbietung fertigte der Speed Painter Michael Raivard aus Goldstaub die Jubi läumszahl „150“ an. Das Werk wurde am Ende stellvertretend für alle Mitglieder und Mitarbeiter des ÖGV an Präsident Pig über Unterreicht.
Trotz Urlaubszeit ließen es sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ÖGV nicht nehmen, am 4. August – auf den Tag genau 150 Jahre nach der Verbandsgründung – in kleinem Rahmen im ÖGV-Haus zu feiern. Das Fest stand unter dem Motto „Land der Berge“ und war geprägt von Regionalität – Dirndl, Lederhosen und Jodelkurs inklusive.
PRAXISKRAFT

WIE START-UPS KOOPERIEREN
Bestsellerautorselbst
Bühne frei ZukunftstagWirtschaftenkooperativesfürGenossenschaft:
PRAXISKRAFT
Es war ein erster Höhepunkt im Rahmen des 150-Jahr-Jubiläums: Gemeinsam mit den Volksbanken hat der ÖGV am 9. Juni zum „Zukunftstag Genossenschaft“ ins Wiener Museumsquartier geladen. Hochkarätige Speaker und Diskussionsrunden rückten dabei das Erfolgsmodell des kooperativen Wirtschaftens ins Rampenlicht.
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Text: Günther Griessmair
Auch bei Start-ups sei Zusammenarbeit eine Voraussetzung für den Erfolg,
Fotos: Felicitas Matern
immer zu mehr Wachstum, geringerem Risiko und auch einer Abmilderung von Krisen führen. Elsberg, der für sein Buch akribisch recherchiert hat, sprach beim „Zukunftstag Genossenschaft“ von einem „Eins„Kooperationsplus“.pluseinsergibt in diesem Fall drei“, so Elsberg in der anschließenden Diskussion, die von Barbara Battisti, Leiterin der ZiBWirtschaftsredaktion im ORF, moderiert wurde. Die Genossenschaft sieht er als „er probte und eingespielte Organisationsform für Kooperation“, die seit mehr als 150 Jah ren funktioniere. Dass Kooperation in der Wirtschaft dem reinen Egoismus überlegen sein kann, räumte auch Lukas Sustala, Di rektor des liberalen NEOS Lab, ein. Wichtig sei allerdings, dass Vertrauen unter den Akteuren herrsche, hier seien Transparenz und Mitbestimmung wesentlich.
Marc Elsberg: „Kooperation als ökonomische Erfolgsformel“
Nach einer gemeinsamen Begrüßung der rund 200 Gäste durch Peter Haub ner, Vorstandsvorsitzender des ÖGV, und Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien, führte Puls-4-Infochefin Corinna Milborn durch den Tag, der für die Volksbanken zugleich Teil ihrer jährlichen Managementkonferenz-Reihe war. Dass die Genossenschaft und das kooperati ve Wirtschaften nicht nur eine historische Erfolgsstory sind, sondern auch großes Potenzial für die künftigen Herausforderun gen bieten, wurde dabei von Experten und Praktikern gleichermaßen bestätigt.
KOOPERATION ALS ÖKONOMISCHE ERFOLGSFORMEL
Einer, der es wissen muss, ist Bestsellerau tor Marc Elsberg: In seinem Roman „Gier“ dreht sich alles um Kooperation als ökono mische Erfolgsformel. Anhand eines simp len Modells – auch online abzurufen unter farmersfable.org – rechnet er vor, dass ko operatives Handeln und Teilen langfristig
Gregor Fauma: „Sind programmiert auf Ko operation“

Die Genossenschaft sieht er als Modell, das Effizienz und Solidarität gekonnt verbin det. In einem Gedankenspiel zeigte er, dass das auch in der aktuellen Energiekrise eine Lösung sein könnte: „Wäre der Verbund, Österreichs größter Energieversorger, als Genossenschaft im Eigentum der Konsu menten organisiert, dann könnte er jetzt auf
CASE STUDIES AUS DER GENOSSEN SCHAFTLICHEN PRAXIS
Dass das alles auch in der genossenschaft lichen Praxis funktioniert, bewiesen beim „Zukunftstag Genossenschaft“ drei Case Studies, die von Jakob Steinschaden, Grün der des digitalen Medienhauses „Trending Topics“, moderiert wurden:
Oliver Picek, Chefökonom des MomentumInstituts, lieferte weitere gute Argumente für genossenschaftliche Kooperation: „In der Genossenschaft kommen Gewinne nicht nur einigen wenigen, sondern allen Mitgliedern zugute. Sie schützt vor feindli chen Übernahmen und wird nicht von den Interessen einzelner Investoren geleitet.“
einen Teil des Gewinns verzichten und da für moderatere Strompreise bieten.“ Den wissenschaftlichen Hintergrund für Kooperation lieferte der Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe Gregor Fauma in seiner Keynote. „Als soziale Wesen sind wir programmiert auf Kooperation. Der Algo rithmus, der uns dabei leitet und der tief in uns verankert ist, lautet ‚Tit for Tat‘ (sinnge mäß: Wie du mir, so ich dir, Anm.)“, erklärte der Experte. Nur durch dieses Sozialver halten in der Gruppe sei es für die Spezies Mensch überhaupt möglich zu überleben, dasselbe könne man auch bei vielen Tier arten beobachten.

PRAXISKRAFT
wenn das nicht immer auf den ersten Blick offensichtlich sei, erklärte Selma Prodanovic. Sie hat mit ihren Initiativen die Start-up- und Business-Angel-Szene in Österreich und Europa maßgebend mitge staltet und weiß, wovon sie spricht: „Sich gegenseitig helfen, voneinander lernen und gemeinsam finanzieren – all das ist in der Start-up-Community gelebte Praxis.“
Diskussion mit Oliver Picek, Selma Proda novic, Lukas Sustala, Marc Elsberg und Mo deratorin Barbara Bat tisti (v. l. n. r.)
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» Als „genossenschaftliches Start-up“ bezeichnet sich Smart, eine junge Kooperation von Künstlern, Kreativen und Selbstständigen. „Wir wandeln die in der Kulturbranche üblichen Werkverträge in Anstellungen für unsere Mitglieder um“, bringt Prokuristin Lisa Pointner das Geschäftsmodell auf den Punkt. Das habe sich in der Coronakrise als besonders wertvoll erwiesen: „Dank unseres Modells konnten viele Künstlerinnen und Künstler die Kurzarbeit nutzen.“ Als weiteren Vorteil betonte Pointner die weitreichenden Mitbestimmungsrechte der Mitglieder, die selbst über den Leistungsumfang und das Gebührenmodell der Genossenschaft entscheiden könnten.
Networking-Highlight: Vorabendempfang für die Volksbanken im ÖGV-Haus


Der Philosoph und Buchautor Nida-RümelinJulianbeiseinerKeynote
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Puls-4-Infochefin Corinna Milborn führte durch den Tag

» Ein neues Genossenschaftsmodell, das die perfekte Antwort auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit bietet, stellte Energieexperte Roland Kuras vor: Mit Energiegenossenschaften ist es möglich, Unternehmen, Bürger und Gemeinden zu Akteuren der Energiewende zu machen, indem sie gemeinsam erneuerbaren Strom erzeugen, speichern, verbrauchen und auch verkaufen. Kuras ist selbst Gründer einer der ersten Genossenschaften nach diesem Modell: Die WGE GrätzlEnergiegemeinschaft versorgt Unternehmen und Bürger im 23. Wiener Gemeindebezirk mit Strom aus Fotovoltaik.
HaubnerÖGV-VerbandsanwaltKrawinklerLisaderatorgieexpertetorVolksbank-Wien-GeneraldirekGeraldFleischmann,Ener-RolandKuras,MoJakobSteinschaden,Pointner(Smart),Natascha(SPORT2000)undPeter(v.l.n.r.)

NIDA-RÜMELIN: „GENOSSENSCHAFT BIETET GÜNSTIGE BEDINGUNGEN“
PRAXISKRAFT
» Die Fachhändlergemeinschaft SPORT 2000 wurde vor 50 Jahren als Einkaufsgenossenschaft gegründet, sie bietet aber heute auch technische Dienstleistungen und Marketing-Support für die Händler. Als Erfolgsfaktor und Wettbewerbsvorteil gegenüber Konzernen nennt Marketingleiterin Natascha Krawinkler, dass die teilnehmenden Händler auf gemeinsame Leistungen wie etwa eine Online-Plattform für den Skiverleih zurückgreifen können, aber zugleich dennoch unabhängig und selbstständig bleiben.
Ein Höhepunkt des „Zukunftstags“ war die Keynote von Julian Nida-Rümelin: Der be kannte Philosoph und Buchautor zeichne te das „Modell einer humanen Ökonomie“. Der einseitigen Sichtweise auf Märkte stell te er seine Kernthese gegenüber: „Ökono mische Praxis, die erfolgreich ist, braucht auch Moral.“ Er belegte dies anhand der für wirtschaftlichen Erfolg unabdingbaren Kommunikation, die nur durch Wahrhaftig keit, Vertrauen und Verlässlichkeit funktio nieren könne. Es brauche also Regeln, die Kooperation ermöglichen. „Das genossen schaftliche Unternehmensmodell stellt da für besonders günstige Bedingungen be reit“, so BespielhaftNida-Rümelin.dafürnannte er das genossen schaftliche Identitätsprinzip, welches Kun den- und Produzenteninteressen in einer Organisation vereine, und das Regionali tätsprinzip, das ein starkes Zugehörigkeits
unternehmen im besten Sinne und fit für die digitale Zukunft. Mit dem ÖGV an ihrer Seite sind sie für die künftigen Herausfor derungen bestens gerüstet.“ Abschließend regte er noch eine innovative Neugründung an: Pig, der auch Präsident der Nachrich tenagentur-Allianz EANA ist, tritt für die Gründung einer europäischen Technolo giegenossenschaft der freien Nachrichten agenturen und Medien ein – „als konkrete Formulierung einer Zukunftsvision für ko operatives Wirtschaften in der europäi schen Digitalökonomie“, wie er sagt. g
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45 Neugründungen binnen drei Jahren, davon zwölf allein heuer: Diese Erfolgszahlen hat der ÖGV bei einem Presse gespräch im Vorfeld des „Zukunftstags“ präsentiert. Verbandsanwalt Peter Haubner führt den neuen Gründerboom darauf zurück, dass Genossenschaften die richtigen Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie Energiewende, Digitalisierung, Lieferengpässe oder Fachkräftemangel bieten. Als Beispiel nannte er vor Journalisten die neuen Energiegenossenschaften, mit denen Bürger, Unternehmen und Gemeinden gemeinsam erneuerbaren Strom er zeugen, verbrauchen und vermarkten können. Auf die Genossenschaft als Zukunftskonzept setzen auch die Volksbanken: Gemeinsam mit dem ÖGV und den Energieexperten von PowerSolution bieten sie ein Gesamtpaket für all jene, die auf genossenschaftlich erzeugten Strom setzen möchten. Das Angebot reicht von der Gründungsberatung über die technische Abwicklung bis zur Finanzierung. Generaldirektor Gerald Fleischmann hob beim Pressegespräch auch die Bedeutung der genossen schaftlichen Organisation für die Volksbanken selbst hervor – sie stehen letztlich im Eigentum ihrer rund 500.000 Mitglieder. „Dadurch bleiben Dividenden in der Region und können dort wieder investiert werden. Wir schaffen also einen Kreislauf, der nachhaltig ist“, erklärte Fleischmann. ÖGV-Präsident Clemens Pig verwies auf die Stärke der Genossenschaft angesichts der Herausforderungen durch die rasante technologische Entwicklung und die Konzentration auf wenige große Digitalplayer. „Die beste Antwort darauf ist Kooperation. Gäbe es die Genossenschaft noch nicht, man müsste sie für die digitale Welt erfinden“, so Pig, der als konkretes Beispiel für kreative Kooperation auch eine plattformübergreifende Login-Lösung für OnlineMedien nannte, die heuer im Herbst starten soll.
ÖGV-PRESSEGESPRÄCH MIT ERFOLGSBILANZ

PRAXISKRAFT
gefühl erzeuge. Sein Schlusswort: „Genos senschaften können auch in den nächsten 150 Jahren sehr selbstbewusst auftreten. Ihr Angebot lautet: Wir betten das ökonomi sche Prinzip der punktuellen Optimierung in eine Organisation ein, die Kooperation Einefördert.“Vorlage, die Clemens Pig, geschäfts führender Vorstand der Austria Presse Agentur und Präsident des ÖGV, in seinem Abschlussstatement gerne aufgriff: „Ge nossenschaften brauchen mehr Selbst bewusstsein, sie sind Gemeinschafts
„MitgliederVerbandsanwaltPeterHaubner:optimalbegleiten“ PRAXISKRAFT
EIN MODERNER UND EFFIZIENTER VERBAND
Als neues Geschäftsfeld bezeichnete Haubner die gesamtheitliche Betreuung der Genossenschaften im VolksbankenVerbund. Speziell dafür wurde im ÖGV die GENOS-Datenbank für das Mitglieder management programmiert, außerdem gibt es zusätzliche Leistungen in den Be reichen Buchhaltung und Gremialbetreu ung. Und mit Blick auf die Zukunft wurde im Frühjahr ein partizipativer Prozess ge

Im frisch renovierten Ver anstaltungssaal des ÖGV und unter dem Jubiläums motto „Mit Vertrauen Zukunft bauen“ ist im Mai der Verbandstag 2022 über die Bühne gegangen. Er brachte viel Zuversicht, eine Rückbesinnung neuenClemensWertegenossenschaftlicheaufundmitAPA-ChefPigaucheinenPräsidenten.
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Dieses gute Zeugnis ist für Verbandsan walt Peter Haubner zugleich auch Auftrag: „In unserem Verband spiegelt sich die ge samte Vielfalt der österreichischen Wirt

schaft wider – von den Banken über das produzierende Gewerbe bis zu den Dienst leistungen. Es gilt, alle Mitglieder mit ihren vielfältigen Herausforderungen optimal zu begleiten, diesen Weg wollen wir kon sequent fortsetzen. Danke, dass Sie uns dabei vertrauen!“ Für die Zukunft sieht Haubner den ÖGV bestens aufgestellt: „Unser großes Ziel, moderner und digitaler zu werden, haben wir früher als geplant er reicht.“ Als Beispiel nannte er die Revision, die dank moderner IT, papierloser Doku mentation und Datenmanagement in der Cloud heute nicht zur effizienter, sondern auch nachhaltiger sei.
„Vertrauen
Text und Fotos: Günther Griessmair ist unser VerbandstagMarkenkern“2022:
Wirtschaftlich blicken die im ÖGV organi sierten Genossenschaften trotz des Uk raine-Kriegs mit all seinen Verwerfungen überraschend optimistisch in die Zukunft: 39 Prozent erwarten, dass sich die eigene ökonomische Lage in den kommenden zwölf Monaten verbessert, nur 16 Pro zent fürchten eine Verschlechterung. Das geht aus einer aktuellen Mitgliederumfra ge hervor, die IMAS-Experte Paul Eisels berg am Verbandstag präsentierte. Dabei wurden auch die Zufriedenheit mit dem ÖGV – neun von zehn Mitgliedern sind mit ihrem letzten Kontakt zum Verband „sehr zufrieden“ – und die Bereitschaft zur Wei terempfehlung – zwei Drittel vergeben hier die Bestnote – abgefragt.
Grußwort.forderungenModellgen„SieLanzesicherungführerzuvorBeimwerden“,MitgliederauchorientiertWerteinÖGVdent.sitzenderVolksbank-Vorarlberg-VorstandsvorGerhardHamel,wirdVizepräsi„VertrauenistderMarkenkerndesundseinerMitglieder.WirwerdendiesemJubiläumsjahrdietraditionellendesÖGVmodernundzukunftsinterpretieren.DamitwollenwirneueZielgruppenansprechen,neueakquirierenundnochstärkersoderneuePräsident.GruppentagderVolksbankenhatteschonFranzRudorfer,GeschäftsderBundessparteBankundVerinderWirtschaftskammer,diefürdieGenossenschaftgebrochen:istdieAntwortaufvieleoffeneFraderZukunft.DasgenossenschaftlichederVolksbankenkannalleHerausmeistern“,sagteerinseinem
Im Rahmen des Verbandstags ist es auch zu einem Wechsel an der Spitze des ÖGV gekommen: Clemens Pig, geschäftsfüh render Vorstand der Austria Presse Agen tur, wurde vom Verbandsrat zum neuen Präsidenten gekürt. Sein Vorgänger im Amt,
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PRAXISKRAFT
EIN ABSCHIED UND EIN NEUZUGANG
BlumenmeilewerdenClemensÖGV-PräsidentPig:„WirdieExtragehen“zumEinstand:
startet, um gemeinsam mit den VolksbankGenossenschaften die nächsten Entwick lungsschritte zu planen.
Einen Wechsel hat es im Verbandsrat des ÖGV gegeben: Monika Cisar-Leibetseder, die neue Generaldirektorin der Volksbank Steiermark, wurde frisch ins Aufsichts gremium des ÖGV gewählt. Sie folgt dort auf Regina Ovesny-Straka, die bisherige Chefin der Volksbank Steiermark tritt ihren Ruhestand an. Für ihre Verdienste um die Genossenschaft wurde sie am ÖGV-Ver bandstag mit der Schulze-Delitzsch-Me daille in Gold geehrt. g


CLEMENS PIG NEUER PRÄSIDENT
Vizepräsident Gerhard Hamel mit Neo-Verbandsrätin Monika Cisar-Leibetseder

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„Jetzt kommt die Zeit der Ernte“
PRAXISKRAFT
Wachablöse an der Spitze der Volksbank Steiermark: Monika Cisar-Leibetseder hat Ende Juni von Regina Ovesny-Straka die Leitung der Regionalbank über nommen. Wir haben die beiden zum großen Interview über Umbrüche, Erfolge und Zukunfts perspektiven gebeten.
Interview und Fotos: Günther Griessmair

Ovesny-Straka: Die Herausforderungen bei meinem Amtsantritt gestalteten sich alles andere als einfach. Zwar waren die Fusionen zur neuen Regionalbank zumin dest technisch bereits abgeschlossen, aber es blieben noch mehrere Problemfelder: So gab es etwa im Kredit- und Immobilien portfolio noch einiges zu bereinigen, das hat uns viel Geld gekostet. Und die Eigen kapitalquote war ausbaufähig. Aber wir sind in die Erfolgsspur gekommen, weil wir im Vorstandsteam an einem Strang gezogen haben und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Weg mitgegangen sind. Alle haben begriffen: Hier geht es um das Über leben der Bank, da gab es auch Akzeptanz etwa für Gehaltskürzungen. Geholfen hat vermutlich auch, dass ich von außen ge kommen war und mich leichter tat, unange nehme Entscheidungen zu treffen. Aber das ist Geschichte. Jetzt kommt die Zeit der Ern te, und das ist ein günstiger Moment für die Übergabe. Für mich persönlich war es eine wahnsinnig spannende Zeit, auch wenn es große Herausforderungen gab. Monika (Cisar-Leibetseder, Anm.) sagt immer: Wenn ich nicht zehn Bälle gleichzeitig in der Luft habe, bin ich unglücklich. Und sie muss es wissen – wir sind nicht nur Kolleginnen, sondern mittlerweile auch Freundinnen. Ein seltenes Glück!
„cooperativ“: Vielen Dank, dass Sie sich für dieses gemeinsame Gespräch Zeit genommen haben. Und Sie haben sogar die Kleidung farblich aufeinander abge stimmt …
Cisar-Leibetseder: Die Kunst besteht darin, einerseits in kleinen Einheiten zu agieren, vor Ort zu sein und die Kunden zu kennen, zugleich aber auch die Professionalität und die Chancen zu nutzen, die eine größere Einheit bietet. Ich sage immer: Wenn es un ser Modell der Genossenschaftsbank nicht schon gäbe, dann müsste man es erfinden. Denn der genossenschaftliche Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe ist heute noch genauso modern wie einst. Nach Zeiten der Entbeh rungen gilt es jetzt verstärkt, den Regionen auch wieder etwas zurückzugeben – etwa durch Dividenden oder die Förderung von Projekten. Dabei fließen unsere Dividen den nicht an irgendwelche US-Hedgefonds, sondern sie bleiben bei uns in der Steier mark. Diese Trumpfkarte müssen wir noch viel mehr ausspielen!
Monika Cisar-Leibetseder: Seltsam. Es ist uns schon öfter passiert, dass wir farblich zusammenpassen, ganz ohne Absprache.
Frau Cisar-Leibetseder, Sie sind Volks bank-Urgestein, kommen aus der Südund Weststeiermark. Eine echte Re gionalbankerin also. Wie wollen Sie das Thema Regionalität in Zukunft anlegen?
Ovesny-Straka: Ein großer Unterschied be steht im Umgang miteinander. In der Finanz branche gehört das Intrigenspiel fast überall dazu, einen erheblichen Teil der Zeit muss man aufwenden, um solche Intrigen abzu wehren. Das ist im Volksbanken-Verbund völlig anders: Zwar sind auch hier nicht im mer alle einer Meinung, aber Konflikte wer den offen ausgetragen und letztlich auch aufgelöst. Gemeinsamkeiten sehe ich am ehesten mit den Sparkassen. Allerdings ha ben die sich immer schwergetan, aus ihren Wurzeln einen tieferen Sinn abzuleiten. Ich glaube, sie suchen heute noch danach und finden nur den „George“! Bei uns liegt die ser Sinn für Mitarbeiter, Kunden und Gesell
Frau Ovesny-Straka, Sie haben in der Fi nanzwelt viel erlebt und gesehen – Cre ditanstalt, BA-CA, Slovenská sporitel´na, Salzburger Sparkasse, um nur einige Sta tionen zu nennen. Was unterscheidet die Volksbanken von Ihren früheren Arbeit gebern? Und was sind die Gemeinsam keiten?
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Frau Ovesny-Straka, Sie sind seit 2016 Generaldirektorin der Volksbank Steier mark und gehen nun mit 30. Juni in Pensi on. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz über diese sechs Jahre an der Spitze aus?
Regina Ovesny-Straka (lacht): Nein, das ist reiner Zufall. Aber wir haben das heute früh auch schon bemerkt und gesagt: Das ist jetzt aber nicht wahr!
Sie bilden gemeinsam mit Hannes Zwanzger das Vorstandsteam. Wie sind die Agenden aufgeteilt?
Cisar-Leibetseder (lacht): Nicht das Kernöl! Ovesny-Straka: Nein, das vermisse ich si cher nicht. Am meisten werden mir die Menschen fehlen – Kollegen in der Bank, Freunde, Geschäftspartner, Kunden. Ich werde es auch vermissen, in einem Bu schenschank zu sitzen und über die Wein berge bis nach Slowenien zu blicken. Und ich werde es sehr vermissen, am Samstag auf den Kaiser-Josef-Markt in Graz zu gehen und Gemüse zu kaufen. Es sind viele solche Kleinigkeiten, die mir abgehen werden.
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Ihr letztes großes Projekt in der Volks bank war die Umsetzung eines neuen Servicekonzepts für die Filialen. Was be inhaltet dieses Konzept genau?
Cisar-Leibetseder: Wir haben jetzt einen Punkt erreicht, an dem wir keinen Stein auf dem anderen gelassen haben. Diese Phase war notwendig, aber nun folgt eine Phase, in der wir die Erfolge des Umbaus ernten können. Das heißt aber nicht, dass wir uns ausruhen können, denn die nächsten Her
schaft auf der Hand – mit den Prinzipien von Hermann Schulze-Delitzsch.
Ovesny-Straka: Jede unserer Filialen hat jetzt ein sehr ähnliches Foyer mit drei Kern elementen – ein Servicepult mit Servicema nager, einen digitalen Informationsscreen und ein Hausbankerl. Im Vordergrund steht dabei die Überlegung, dass Bankkunden serviciert werden wollen. Das haben fast alle Banken in Österreich viel zu lange ig noriert. Die zentrale Rolle spielt hier unser Servicemanager: Er begrüßt die Kunden persönlich, hilft bei der Bedienung von SBGeräten und vereinbart Beratungstermine. Die Kundinnen und Kunden schätzen es sehr, dass sie auch im modernen Bankge schäft nicht allein gelassen werden.
Regina Ovesny-Straka: „Am meisten vermissen werde ich die Menschen“
Cisar-Leibetseder: Hannes Zwanzger war bis jetzt schon sehr erfolgreich Vertriebslei ter, er wird daher auch im Vorstand die Ver triebsagenden wahrnehmen. Die Bereiche Marktfolge, Risiko, Personal und auch Ver bundagenden übernehme ich als General direktorin.
Welche Projekte stehen als nächstes auf der Agenda?
Was kann man tun, um die Genossen schaft sichtbarer nach außen zu tragen?
Frau Ovesny-Straka, Sie ziehen jetzt wie der nach Wien. Was werden Sie am meis ten von der Steiermark vermissen?

Cisar-Leibetseder: Das Thema steht für uns ganz oben auf der Agenda, aber es darf auf keinen Fall nur ein Marketingschmäh sein. Mein Zugang ist: Zuerst Gutes tun und dann darüber reden. Wir arbeiten gerade intensiv an einem Konzept für dieses Tun, lassen Sie sich überraschen!
ausforderungen warten schon: Wie können wir junge Menschen für den Bankjob be geistern? Was bedeutet die aktuelle Wirt schaftsentwicklung für unsere Risikokos ten? Wir können wir mit unserem Handeln Mitarbeiter und Kunden fördern? Es wird also sicher keinen Stillstand geben. Und schließlich wollen wir das Pilotprojekt der „Erlebnisbank“, das wir in der Filiale Leibnitz umgesetzt haben, breiter ausrollen. Wir pla nen ein bis zwei Umbauten pro Jahr.
Frau Cisar-Leibetseder, bei aller Einig keit, worin unterscheiden Sie sich von Ihrer Vorgängerin?
Cisar-Leibetseder (denkt lange nach): Re gina zückt ab und zu ein Schwert, um eine
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Und was sind die Pläne für den Ruhe stand, der bei Ihnen ja kaum vorstellbar ist?
Gibt es zum Abschied noch einen Rat schlag für die Volksbanken?
Diskussion zu beenden. Dieses Schwert kommt bei mir nicht so schnell zum Vor schein, möglicherweise bin ich also etwas geduldiger.
Sie beide sind die Antithese dafür, dass die Bankbranche eine männerdominierte Welt ist. Warum ist der Frauenanteil in den Chefetagen immer noch so gering?
Ovesny-Straka: Ja, den gibt es. Besinnt euch auf eure Wurzeln!
Hohe Auszeichnung
Krönender Abschluss einer großen Karrie re: Regina Ovesny-Straka, die im Juni in den Ruhestand getretene Generaldirektorin der Volksbank Steiermark, hat das Große Eh renzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, eine der höchsten Ehrungen des Landes, verliehen bekommen. ÖGV-Ver bandsanwalt Peter Haubner durfte ihr die Auszeichnung in seiner Funktion als Abge ordneter zum Nationalrat überreichen. „An gesichts des großen Einsatzes für unsere Unternehmen, den Wirtschaftsstandort, die Regionen und das kooperative Wirtschaften ist diese Ehrung hochverdient“, so Haubner bei der Übergabe.

Ovesny-Straka: Ich habe bereits im März eine Ausbildung zur Lebens- und Sozialbe raterin begonnen, die dauert zweieinhalb Jahre. Danach werde ich sehen, was sich daraus ergibt, vielleicht werde ich ja Coach. Daneben möchte ich reisen, Golf spielen und mit meinem Mann Wien neu entde cken.
Cisar-Leibetseder: Wir haben es hier mit etwas historisch Gewachsenem zu tun. Die Herren waren lange gerne unter sich. Ihre Sorge war wohl: Wenn eine Frau dabei ist, müssen sie sich möglicherweise anders verhalten. Für die ältere Generation gilt das oft noch immer, aber bei den Jüngeren sehe ich große Ovesny-Straka:Fortschritte.Zugleich müssen wir die Frauen auch mehr ermutigen, den großen Karriereschritt zu wagen. Noch immer zö gern sie häufiger als Männer, fragen sich, ob sie das auch können. Sie trauen sich also weniger zu. Hier sind Frauen aber auch selbst gefordert. g
Anhand von Praxisbeispielen wurden beim Firmenkundenkongress in Wien innovative Strategien vorgestellt. Anton Schmoll, der den Kongress gemeinsam mit Wolfgang Ronzal bereits zum 15. Mal organisierte, fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Regionalisierung, Digitalisierung, Nachhaltig -
Eine Schlüsseltechnologie, auf die es bei der Transformation in besonderem Maße ankommt, ist künstliche Intelligenz. „Mit KI-Implementierungen lassen sich in na hezu allen Branchen beachtliche Effizienz gewinne erzielen“, ist Göbel überzeugt.
Als Beispiel präsentierte sie eine An wendung aus dem Handwerk. So kann KI-Software in Bäckereien
Text: Anton Schmoll Fotos: Anton Schmoll, iStockphoto
Neue Horizonte Firmenkundengeschäftim

DIGITALISIERUNGS- UND ENERGIECHECK FÜR UNTERNEHMEN
PRAXISKRAFT
„Bei der Umsetzung der digitalen und öko logischen Transformation wird und muss die Kreditwirtschaft eine zentrale Rolle spielen“, betonte Karin-Brigitte Göbel von der Stadtsparkasse Düsseldorf in ihrem Er öffnungsreferat. Neben der Bereitstellung von Kapital leisten Kreditinstitute mit ihrer Beratungskompetenz und mit produktun abhängigen Unterstützungsmaßnahmen einen großen Beitrag, damit die mittelstän dische Wirtschaft die Herausforderungen bewältigen kann.
keit: Banken müssen ihre traditionellen Geschäftsmodelle überprüfen und neu denken.
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Dafür hat die Stadtsparkasse Düsseldorf webbasierte Digitalisierungs- und Energie checks entwickelt, mit denen Unternehmen ermitteln können, wie sie im Branchen vergleich abschneiden und wo bei ihnen Handlungsbedarf besteht. Als zusätzlichen Mehrwert stellt die Stadtsparkasse den Fir menkunden Kontakt zu Experten her.
Für den Firmenkunden muss am Beginn sei nes digitalen Transformationsprozesses die Frage geklärt werden, wo das Unternehmen heute steht. Es gilt daher, den „digitalen Rei fegrad“ systematisch zu erfassen. Thorsten Wolff und Felix Jancker von der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten präsentierten dazu den „VR-Digitalcheck“, den die Bank ge meinsam mit dem Beratungsunternehmen Unity für ihre Firmenkunden entwickelt hat. Der VR-Digitalcheck analysiert die Gestal tungsfelder Kultur, Organisationsstruktur,
„Wichtig ist für den Firmenkunden, dass seine Finanzierungswünsche rasch und einfach umgesetzt werden“, skizzierte Ralf
Karin-Brigitte Göbel, Stadtsparkasse Düsseldorf: „Künstliche Intelli genz als Schlüsseltechnologie“

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dafür sorgen, dass weniger überschüssige Ware produziert wird, die dann am Ende des Tages entsorgt werden müsste. Auf Grundlage vergangener Verkaufszahlen, der Wetterprognose oder auch von Feier tagen lässt sich prognostizieren, wie viele Backwaren am kommenden Tag verkauft

Christianwerden.
Terink, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mühlviertel West, sieht die Herausforderungen ganz ähnlich: Es gelte, gewohnten Routinen und Geschäftsabläu fe Schritt für Schritt völlig neu zu denken und so innovative Tools und Services für Firmenkunden zu entwickeln. Als Beispie le nannte er unter anderem Kooperationen mit Crowdfunding-Anbietern als Ergänzung zum Bankkredit, einfach verfügbare OnlineKredite für kleinere Firmenkunden oder di gitales Onboarding für Neukunden.
Um die Interaktivität zu fördern, forciert die Volksbank Dortmund-Nordwest Kundenbe wertungen, die in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Finanzdienstleister eKomi erfolgen. Nach jedem Geschäftsabschluss gibt es eine Anfrage zur Bewertung, diese erfolgt durch den Kunden am Tablet.
Neben der persönlichen Betreuung ge winnt das digitale Networking eine immer größere Bedeutung. Social Media würden im Firmenkundengeschäft noch immer un terschätzt, so Knappkötter. Die Volksbank Dortmund-Nordwest nutze etwa Facebook intensiv für den Firmenkundenvertrieb. Hier wird etwa das Firmenkundenteam der Bank vorgestellt, wobei jeder Kundenbetreuer auch persönliche Infos posten kann. Mo natlich wird ein Unternehmen oder auch ein Neukunde präsentiert.
PRAXISKRAFT
Knappkötter von der Volksbank DortmundNordwest die Zielrichtung seiner Bank. Wie man Unternehmensfinanzierungen digital und effizient erschließen kann, zeigte er an hand eines Beispiels: Die Corporate-Finan ce-Plattform „FinMatch“ bietet die Möglich keit für Onlineanfragen zu verschiedenen Finanzierungsangeboten. Möchte etwa ein Gewerbebetrieb eine neue Maschine an schaffen, so kann er die gewünschte Finan zierung auf der Plattform einstellen. Dabei umfasst das Plattformangebot Darlehen, Kontokorrentkredite und Leasing.
CHANCEN IM PLATTFORMGESCHÄFTAGILEN
DIGITALE FITNESS UND SCHUTZ VOR CYBERKRIMINALITÄT
Das Modul „Nachsorge“ bietet Leistungen nach einem Hackerangriff. In diesem Be reich werden hebungfürwirdten.den(Notfallhandbuch)HandlungsempfehlungenundInformationenfürunternehmensinternenAblaufangeboBeiAbschlusseinerCyber-Risk-PolizzegemeinsammitKooperationspartnerneineschnelleSchadenanalyseund-begesorgt.
Ressourcen und Informationssysteme. An hand eines Katalogs mit zwölf Fragen wird die digitale Ausrichtung des Unternehmens erfasst. Auf Basis der Antworten ermittelt das System den aktuellen Digitalisierungs status. Durch diese Standortbestimmung sowie den Branchenvergleich kann der Unternehmer erste Ansatzpunkte für die zukünftige digitale Ausrichtung ableiten.
„Viele Unternehmen entwickeln Schutz maßnahmen lediglich auf der technischen Ebene. Das ist oft zu kurz gegriffen. Maß nahmen für eine effektive Cyber-Security beginnen beim Unternehmer selbst und seinen Mitarbeitern“, betonte Jancker. Bei der Prävention vor Hackerangriffen gehe es daher zunächst darum, die Mitarbeiter für diese speziellen Risiken zu sensibilisieren.
Auch die Zahlungsabwicklung befindet sich in struktureller Neuausrichtung. Die Weiterentwicklung des Geldsystems wird durch neue Technologien ermöglicht, ist politisch auf europäischer Ebene gewollt
Die Digitalisierung birgt aber auch neue Risiken wie die Cyberkriminalität, vor der auch mittelständische Unternehmen nicht verschont bleiben. Um diese Unternehmen zu unterstützen, wurde von der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten der „VR-CyberGuard“entwickelt. Dabei handelt es sich um einen modularen und ganzheitlichen Be ratungsansatz, der sowohl die Prävention vor Cyberangriffen als auch die Nachsorge nach einer Attacke umfasst.
NEUBAU EINER FIRMENKUNDENWELTMULTICHANNEL-

„Ein Umbau des Firmenkundengeschäfts gleicht einer Großbaustelle“, beschreibt Ralf Grewe von der Stadtsparkasse Mön chengladbach die Neuaufstellung dieses Fokussegments in seinem Haus. Dem Ver trieb wurden mit dem gewerblichen Finanz konzept und „EBILpro“ Instrumente für ein erstklassiges Beratungsniveau in die Hand
Im Rahmen von Cyber-Security-Bootcamps sowie durch „Showangriffe“ im Live-Betrieb werden sie darin geschult, wie das Unter nehmen besser geschützt werden kann.
Ralf Grewe, Stadtsparkasse Mönchengladbach: „Um bau des Firmenkundengeschäfts als Großbaustelle“
Beim neu gestalteten Zukunftsdialog für die größeren Firmenkunden stehe der Po tenzialfokus im Mittelpunkt. Weiters gehe es darum, die regionale Wirtschaft bei ihrem Transformationsprozess im Hinblick auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Als weiteren Erfolgstreiber der neuen Aufstellung sieht Grewe die Zu sammenarbeit der Primärberater mit dem Private Banking. Die Provisionserlöse im Wertpapiergeschäft konnten so 2021 um 30 Prozent gesteigert werden. Im Gewerbeund Geschäftskundensegment etablierte die Sparkasse den Effizienzansatz. Zielset zung war ein zentralisiertes Leistungsange bot mit Schwerpunkt auf den multimedialen Vertriebskanälen. So wird in der zweiten Umsetzungsphase heuer das Business Center aufgebaut, das gleichzeitig beim Onboarding im Firmenkundenportal unter stützen wird.
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gegeben. Dass damit auch eine Digitalisie rung des Vertriebsprozesses verbunden war, habe die Berater in allen Segmenten begeistert – nicht nur wegen der Ausstat tung mit iPads.
STRATEGISCHES PRICING IM ZAHLUNGSVERKEHR
und regulatorisch unter anderem durch die Europäische Zentralbank eng begleitet. „Es zeichnet sich eine Veränderungsreise ab, an deren Ende sich heutige Geschäftsmo delle und Rollen im Zahlungsverkehr neu sortierten könnten“, so Matthias Nisster, Partner bei Simon-Kucher, zu Beginn sei ner Ausführungen. In seinem Vortrag skiz zierte er die aktuellen Entwicklungen im Payment-Bereich und diskutierte konkrete Stoßrichtungen, um die Kundenschnittstel le von heute in die Welt und die Marktan teile von morgen zu transferieren.
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Aus seiner Sicht machen die Veränderungs risiken aber auch neue Wege im Pricing notwendig. Hier stehen bei vielen Regio nalbanken Wachstumsambitionen klaren Ertragsnotwendigkeiten gegenüber. Nicht zu unterschätzende Chancen bieten sich, wenn Differenzierung statt platter Preiser höhung verfolgt wird. Mehrpreisstrategien, Wachstumspricing und eine hausbank zentrierte Angebots- und Preisdarstellung ermöglichen es, Abhängigkeiten von ein zelnen Preispunkten zu reduzieren und Wachstumsanreize im Bestands- und Neu geschäft zu setzen.
Im Hinblick auf die Liquiditätsverbesserung eines Unternehmens hat Factoring stark an
Bedeutung gewonnen. In seinem Referat beleuchtete Andreas Draxler, Vorstand der A.B.S. Factoring, zunächst den österreichi schen Markt. Demnach betrug hierzulande 2020 das gesamte über Factoring abgewi ckelte Volumen 26,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von 36 Prozent seit 2016 – und das trotz durch Lockdowns und geändertes Konsumentenverhalten bedingte Umsatzrückgänge. Auch 2021 konnte weiter ein erhöhtes Interesse und Anfrageaufkommen für Factoring-Finanzie rungen festgestellt werden. Insgesamt lasse sich aus der vorherrschen den Situation ableiten, dass sich Factoring als alternatives Finanzierungsinstrument im Mittelstand immer größerer Beliebtheit und Akzeptanz erfreue. Durch die flexibel gestaltbaren Lösungsansätze – von der Variante einer reinen Inhouse-Finanzierung bis hin zum Full-Service-Paket, bei dem Dienstleistungen wie Mahnwesen, Debito renbuchhaltung und sogar Zahlungsaus fallschutz an den Factor ausgelagert wer den – sei Factoring auch für viele KMU ein fester Bestandteil im Finanzierungsmix. Für Factoring spiele die Bonität des Unterneh mens eine untergeordnete Rolle – vielmehr rücke die Werthaltigkeit und Qualität der Forderungen in den Vordergrund. Dadurch ergibt sich ein breites Anwendungsfeld der Finanzierungsform auch in Situationen, in denen sich der Einsatz traditioneller Fremd kapitalinstrumente aus risikopolitischer Überlegung nur bedingt eignet.
DURCHLIQUIDITÄTSVERBESSERUNGFACTORING
Das Interesse am Firmenkundenkongress auf Schloss Wilhelminenberg war hoch wie zu Vor-Corona-Zeiten

Wie können Institute die Widerstandsfähig keit erhöhen und ein strategisches Zielbild mit operativen Notwendigkeiten verbin den? Dafür kommen zunächst der opera tiven Kundenberatung und der fachlichen Verankerung in der Organisation hohe Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang führte Nisster die Kreissparkasse Köln als Beispiel an. In der Fachberatung Payment vereint das Institut 15 Mitarbeiter, die intern und extern unter anderem die Bereiche ECommerce und Terminalgeschäft verant worten. Die Sparkasse verfolgt damit das Ziel, strategische Wachstumsfelder an der Kundenschnittstelle zu besetzen. Gleich zeitig ergeben sich aber auch wirtschaft lich messbare Erfolge. Hier nennt Nisster das Terminalgeschäft mit seinen starken Wachstumsraten, die durch die Kreisspar kasse in einem monatlichen PaymentDashboard kontrolliert werden.
PRAXISKRAFT
„Als Genossenschaftsbank sind wir profi tabler Gestalter für verantwortungsvolles Leben und Wirtschaften“, zitierte Georg Oberhollenzer, Direktor der Raiffeisenkas se Bruneck, aus dem Leitbild der Südtiro ler Bank. Wie dieses Versprechen in die Tat umgesetzt wird, erläuterte er anhand des Projekts „Lebendiger Ort“. Ausgangs punkt war: Die Vitalität vieler Dörfer in der
Je kleiner ein mittelständischer Betrieb ist, desto weniger Quellen der Kapitalbe schaffung stehen ihm zur Verfügung. Bei vielen Unternehmen bildet die Eigenkapital schwäche ein Wachstumshemmnis. Daher hat die Kreissparkasse Biberach bereits vor einigen Jahren eine eigene Beteiligungs gesellschaft mit der Bezeichnung „Chan cenkapital BC“ gegründet. „Damit haben wir nicht die Gefahr, sondern die Lösung in den Vordergrund gerückt“, erläuterte Kurt Hardt, Vorstand der Kreissparkasse.
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Die 100-Prozent-Tochter der Sparkasse be teiligt sich in Form von typisch stillen Ge sellschaften oder Genussscheinen. Außer dem sind direkte Beteiligungen als GmbH-, AG- oder KG-Minderheitsgesellschafter möglich. Mittlerweile hält die Gesellschaft 139 Beteiligungen an 109 Unternehmen im Nennwert von rund 41 Millionen Euro und zählt damit zu den größten SparkassenBeteiligungsgesellschaften Deutschlands. Dabei hat das Institut auch kreative und individuelle Lösungen im Rahmen der Un ternehmensnachfolge entwickelt. Wie die Praxis zeige, seien Nachfolgefragen sehr individuelle und komplexe Angelegenhei ten. „Der Unternehmer gibt ja sein Lebens werk in neue Hände“, so Hardt. Anhand von Praxisfällen zeigte er, wie durch ein gezielt betriebenes Nachfolge management attraktive Zusatzerträge möglich sind. So ergaben sich etwa beim Verkauf eines Elektroheizungsherstellers neben der (risikolosen) Vermittlungsprovi sion als Cross-Selling-Möglichkeiten noch die Vermögensverwaltung für den Alteigen tümer und die Kaufpreisfinanzierung für den Nachfolger.
Als Ergänzung zu den bereits dargelegten Aspekten des Firmenkundengeschäfts wurde beim Kongress auch ein Thema aufgenommen, das ursprünglich nicht ge plant war, aber alle bewegt: der Krieg in der Ukraine. Neben der humanitären Tragödie hat die Situation auch unmittelbare Auswir kungen auf die mittelständische Wirtschaft. Karin-Brigitte Göbel von der Stadtsparkas se Düsseldorf und Thorsten Wolff von der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten skiz zierten dazu aktuelle Herausforderungen und „DerHandlungsfelder.KrieginderUkraine ist eine menschli che Katastrophe. Als regionales Kreditinsti tut ist es unsere Pflicht und Verantwortung, den ankommenden Kriegsflüchtlingen zu helfen“, so Göbel. Daher wurden etwa Mit arbeiter der Stadtsparkasse freigestellt, um Geflüchtete am Bahnhof in Empfang zu nehmen. In den Filialen in Düsseldorf und Monheim können diese zudem schnell und einfach ein kostenloses Girokonto eröffnen.
BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT UND UNTERNEHMENSNACHFOLGE
REGIONALE AKZENTE SETZEN
Region ist in den letzten Jahren ins Wanken geraten, der Dorfkern wirkt in manchen Or ten wie ausgestorben. Die Raiffeisenkasse Bruneck nahm sich vor, etwas dagegen zu unternehmen. Beispielhaft skizzierte Ober hollenzer das Ortsentwicklungskonzept der Gemeinde St. Lorenzen. Das gesamte Dorf leben litt dort seit vielen Jahren unter der intensiven Verkehrsbelastung. Im Rahmen des Raiffeisen-Projekts wurde ein neues Verkehrsleitbild für die Gemeinde entwor fen und aufgrund seiner Dringlichkeit rasch umgesetzt. Der Dorfkern hat sich dadurch positiv verändert und ist wieder lebendiger geworden. Durch diese Verkehrsberuhi gung konnte gleichzeitig an der Verschö nerung der betroffenen Straße gearbeitet werden: Grünflächen und Bäume werten den Bereich nun optisch auf.
Ein weiteres Projekt betrifft den Umbau des Raiffeisenplatzes zu einem wichtigen Drehund Angelpunkt im Zentrum von Bruneck.
Biodiverse Grünflächen und Verweilzonen sollen den Platz auflockern, ein im 16. Jahr hundert errichteter und mittlerweile sanier ter Turm wird ein kleines Genossenschafts museum beherbergen.
STARKER PARTNER IN SCHWIERIGEN ZEITEN
» Fehlerkultur: Es geht darum, bisherige Denkfehler in der Marketing- und Vertriebsstrategie aufzuspüren sowie jene Fehler zu identifizieren, die den Change-Prozess lähmen.
Auch eine Sofortspende über 50.000 Euro wurde auf den Weg gebracht. „Weil aber auch Unternehmenskunden direkt von der aktuellen Situation betroffen sind, hat der für die Coronakrise eingerichtete Krisen stab das Thema auf seine Agenda genom men und berät nun auch zu den Kriegsfol gen für die Düsseldorfer Wirtschaft“, führte Göbel weiter aus. Für die Bank selbst gelte es neben dem Screening des A-Depots vor allem, das Kreditportfolio im Hinblick auf potenzielle Risikofaktoren zu analysieren. Dabei gehe es beispielsweise um die Fra ge, welche Branchen vom Konflikt beson ders betroffen sind. Der Druck auf die ohne hin angespannte Lieferkettensituation wird jedenfalls immer größer. Beide Referenten berichteten von Unternehmen, die mit mas siven Problemen bei der Zulieferung von Rohstoffen oder Vorprodukten zu kämpfen Inhaben.dieser angespannten Wirtschaftslage brauchen Unternehmer ein Kreditinstitut, auf das sie sich verlassen können: „Gerade in diesen Tagen muss die oft proklamierte Kundennähe für den Unternehmer tatsäch lich erlebbar werden. Das Zugehen auf den Kunden sowie die aktive Ansprache sind jetzt besonders gefordert“, so Wolff.
» Kultur der Neugierde: Die Banken benötigen ein Zukunftsradar für Technik- und Marktveränderungen. „Kredit ist die Differenz zwischen dem Kuchen von heute und dem Kuchen von morgen“, lautet seine Definition des Kreditgeschäfts.
„Der Firmenkundenberater muss sich zum Zukunftsmanager, zu einem echten Spar ringspartner für den strategischen Dialog mit dem Kunden entwickeln“, so Hirsch mann. g
Thorsten Wolff, Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten: „Kundennähe ist jetzt besonders gefragt“
PRAXISKRAFT
Auch in schwierigen Zeiten dürfen Banken nicht in Stockstarre verfallen, sondern müs
» Kultur des Tuns: Erforderlich ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Marketing, Sales und IT. Gut aufbereitete Daten sorgen für Effizienzsteigerungen auf allen Wertschöpfungsstufen.
sen den Blick stets auch auf die Zukunft richten. Wolf Hirschmann, langjähriger Strategieberater und Aufsichtsratsvorsit zender einer Volksbank in Süddeutschland, ging daher auf die spannende Frage seines aktuellen Buches ein: Kann man eine „Ge brauchsanweisung“ für die Zukunft erstel len? Es geht ihm um eine pragmatische Handlungsanleitung, mit der man auch in bewegten Zeiten neue Horizonte erschließt. „Wir müssen in Szenarien denken. Dabei ist von Bedeutung, dass zukunftsorientiertes Denken und Handeln sich über die gesamte Organisation ausbreiten muss und nicht auf einzelne Bereiche beschränkt sein darf“, so Hirschmann. Besonders wichtig seien fol gende kulturellen Aspekte.
EINE „GEBRAUCHSANWEISUNG“ FÜR DIE ZUKUNFT
» Kultur der Motivation: Es bedarf einer klaren Vision, die ein Bild von der erstrebenswerten Zukunft vermittelt und die Menschen beflügelt.
» Kultur der Bereitschaft: Erforderlich ist ein permanentes Aktionsmodell, das durch die Phasen „Erkennen“, „Bewerten“ und „Handeln“ gekennzeichnet ist. Deutlich sprach Hirschmann an, dass viele Institute zwar noch immer über einen sehr guten Zugang zum Markt verfügen, es je doch höchste Zeit sei, ihre strategische Positionierung zu überprüfen und die in dividuelle Differenzierung zu schärfen. Es brauche mehr als nur eine Bilanzanalyse.
Anton Schmoll ist Lektor an der Fachhoch schule für Bank- und Finanzwirt schaft Wien und Dozent an der Akademie Deutscher anton.schmoll@aon.atschaften.GenossenE-Mail:

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Mit interessanten Rednern, klugen Köpfen und vielen innovativen Ideen ist im Mai das MakerCamp Genossenschaften 2022 über die Bühne gegangen. Der ÖGV war bei der dreitägigen Veranstaltung in Berlin dabei.

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Text: Philip Tazl
PRAXISKRAFT
EineIdeenfabrikkooperative
Fotos: Christof Haake
Neben etablierten Akteuren des Genossen schaftswesens, unter anderem vertreten durch Ingmar Rega, Vorstandsvorsitzender
Welchen Beitrag Genossenschaften zur Erreichung der UN-Ziele für nachhalti ge Entwicklung (SDGs) leisten können, zeigten in Berlin die Ener giegenossenschaften tendendentauschtePerspektiveeinerDigitalisierungAuchdiefürFördergenossenschaftenundGleichberechtigungwieWeiberWirtschafteG.derMegatrendderwurdeausgenossenschaftlichenbeleuchtet:SomansichetwainWorkshopsintensivzuDatengenossenschafaus.
die sogenannten BarCamps, die am zweiten Tag der Veranstaltung zu einem ak tiven Diskus der Teilnehmer einluden, zeig ten, dass die gemeinsamen Themen und Herausforderungen viele Genossenschaf ten einen. Insbesondere mit Lösungen im Bereich der modernen Arbeitswelt – die Genossenschaft CoWorkLand präsentierte ihr Modell der Shared Offices – und mit der Betonung der Bedeutung von Genossen schaften aus einer globalen Perspektive durch einen Vortrag von Lea-Maria Löbel, Technical Officer bei der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Natio nen, konnte ein Bogen von der Theorie zu praktischen genossenschaftlichen Lösun gen gespannt werden.
Neben den deutschen Verbänden und Ge nossenschaftsvertretern fanden sich auch Vertreter der österreichischen Genossen schaftsverbände sowie solche aus der Schweiz und Italien beim MakerCamp 2022 ein. Trotz der unterschiedlichen Nationali täten, die in Berlin vertreten waren, stellte sich schnell heraus, dass die genossen schaftlichen Werte wie Selbstverantwor tung, Regionalität und Nachhaltigkeit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbin
ANTWORTEN AUF DIE GROSSEN FRAGEN
Nach zweijähriger Corona-Pause konnte die Veranstaltung mit Unterstützung der R+V Versicherung, die heuer ihr 100-jäh riges Jubiläum feiert, wieder in Präsenz über die Bühne gehen. Als Rahmen diente das Kongresszentrum AXICA am Branden burger Tor. „Genossenschaften bieten Ant worten auf die Herausforderungen unserer Zeit“, erklärte Norbert Rollinger, Vorstands vorsitzender der R+V, in seinen Eröffnungs worten.
Eine besonders treffende Zusammenfas sung der genossenschaftlichen Koopera tionsidee kam von Anu Puusa, Professorin für Management an der Universität von Ostfinnland, die zu einem digitalen Inter view zugeschalten war: „Profitables Wirt schaften und damit Mehrwert schaffen ist eine exzellente Kombination.“ Ein beson derer Dank gilt den beiden Moderatoren der Veranstaltung, André Dörfler, Inno vationsmanager bei der R+V, und Markus Stegfellner, überzeugter Genossenschaf ter und Coop-Serial-Entrepreneur. Wir freuen uns auf weitere Kooperation und den Austausch zu gemeinsamen genos senschaftlichen Themen über Grenzen und Branchen hinweg! g
Philip Tazl leitet im ÖGV die Volksbank-GenossenschaftenServicestelleunddasProjektmanagement.E-Mail:philip.tazl@oegv.volksbank.at
des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen, und Eckhard Ott, Vorstands vorsitzender des DGRV, nutzten vor allem auch neue Initiativen den Rahmen der Ver anstaltung, um frischen Wind in den altbe währten Rahmen der Genossenschaft zu bringen. Von besonderem Interesse waren dabei Genossenschaften, die sich in diesen turbulenten Zeiten mit den aktuellen demo grafischen Fragen beschäftigen – etwa die Generation Ü eG, die Tätigkeiten für Men schen über 60 vermittelt, oder Schülerge nossenschaften, welche die wirtschaftliche Kompetenz der Jugend stärken.
Auchden.
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ÖGV-Vertreter Philip Tazl bei der Diskussion in Berlin


MEHRWERT SCHAFFEN MIT DER GENOSSENSCHAFT
PRAXISKRAFT
KOOPERATION ÜBER GRENZEN HINWEG
Lag die Anzahl an Neugründungen pro Jahr von 1990 bis 2008 bei durchschnittlich 15, wurden im Zeitraum von 2009 bis 2021 jährlich 22 Genossenschaften gegründet.
2134 DAS
28 Text:
WISSEN
Rabong Foto: iStockphoto
Insgesamt wurden im Zeitraum 2009 bis 2021 österreichweit 278 neue Genossenschaften gegründet.
inGenossenschaft:ErfolgsmodellÖsterreichDieGründungsdynamik
Das Gros der Neugründungen erfolgte über die arrivierten Verbän de: Nach dem Raiffeisenverband inklusive Landesorganisationen mit 156 Neugründungen folgt der ÖGV mit 55 Gründungen.
Eine neue Studie des Forschungsinstituts für Kooperationen und Genossenschaften an der WU Wien untersucht die Entwicklung genossenschaftlicher Neugründungen in Österreich seit 2009. Im Ergebnis zeigt sich ein klarer Aufschwung, zu dem auch der ÖGV maßgeblich beigetragen hat.
Genossenschaftliche Zusammenschlüsse kamen im betrachteten Zeitraum vorrangig im Bereich der zwischenbetrieblichen Koope ration zustande, gefolgt von Infrastruktur. WICHTIGSTE IN KÜRZE Gregor

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ANSTIEG IN FAST BUNDESLÄNDERNALLEN
Um die Gründungsdynamik besser zu ver stehen, lohnt es, sie aus verschiedenen Perspektiven näher unter die Lupe zu neh men. Erfreulich ist etwa der Blick auf die geografische Streuung, denn der Anstieg konzentriert sich nicht auf ein oder zwei Bundesländer, sondern verteilt sich relativ gleichmäßig über das gesamte Bundesge biet. Der stärkste relative Anstieg kann da bei in Wien festgestellt werden: Wurde zwi schen 2009 und 2015 durchschnittlich nur eine Genossenschaft pro Jahr gegründet,
In einem 2010 erschienenen Beitrag zum genossenschaftlichen Gründungsge schehen der Jahre 1990 bis 2008 forderte Johann Brazda, ehemaliger Leiter des Fachbereichs für Genossenschaftswesen der Universität Wien, eine „Steigerung des Bekanntheitsgrades, der Attraktivität und des Images des genossenschaftlichen Or ganisationstyps, um das verstaubte Bild der Genossenschaft in Österreich endlich abzuschütteln“. Die aktuelle Analyse der genossenschaftlichen Neugründungen seit 2009 bestätigt, dass die Bemühungen, Genossenschaften als Rechtsform und ins besondere als Organisationsform mehr ins Rampenlicht zu rücken, Früchte getragen Insgesamthaben.
wurden im Zeitraum von 2009 bis 2021 österreichweit 278 Genossen schaften gegründet, wobei vor allem nach 2015 ein deutlicher Anstieg festgestellt werden kann. Lag die Anzahl an Neugrün dungen pro Jahr von 1990 bis 2008 bei durchschnittlich 15, wurden im Zeitraum von 2009 bis 2021 jährlich 22 Genossen schaften gegründet – also eineinhalbmal so viele. In den drei Jahren ab 2019 lag die An zahl der neu gegründeten Genossenschaf ten in Österreich sogar durchgehend über dem Wert von 30.
Genossenschaftlicheberührt. Zusammenschlüsse erfolgten im betrachteten Zeitraum vorran gig im Bereich der zwischenbetrieblichen Kooperation. Hierzu zählen Absatzgenos senschaften, Einkaufsgenossenschaften, gewerbliche Dienstleistungsgenossen schaften und Verwertungsgenossenschaf ten. Ziel dieser Zusammenschlüsse ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der DaraufMitglieder.folgen mit einigem Abstand Infra strukturgenossenschaften im Bereich der Energie, der Kommunikation, des Trans
Von speziellem Interesse aus genossen schaftswissenschaftlicher Sicht ist der Ver gleich der einzelnen Sektoren, innerhalb derer Genossenschaften gegründet wer den. Jedoch zeigt sich, dass die Einordnung von Neugründungen in bestehende Genos senschaftstypologien mitunter schwierig ist. Dieses Problem wurde bereits vor 65 Jahren durch Reinhold Henzler erkannt, der festhielt, dass „Entfaltung und Wachstum der Genossenschaften […] zum Ausdruck kommen in einer größeren Mannigfaltigkeit der Genossenschaftsarten“. Um Vergleiche zwischen den Typen von Genossenschaf ten anstellen zu können, muss daher ein gewisser Abstraktionsgrad in Kauf genom men werden.
Bei der Analyse lässt sich auch feststellen, dass das Gros an Neugründungen weiter hin über die arrivierten Verbände erfolgt.
Neugründungen 2009–2021 nach Revisionsverband
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IN WELCHEN NEUGRÜNDUNGENBEREICHENERFOLGEN
Aber auch in Tirol, Oberösterreich und der Steiermark hat sich die Anzahl der durch schnittlichen Neugründungen im Zeitraum von 2016 bis 2021 verglichen mit den Jahren 2009 bis 2015 zumindest verdoppelt.

waren es 2016 bis 2021 im Durchschnitt rund 6,5 Genossenschaften (39 Neugrün dungen insgesamt). Die Bundeshauptstadt schaffte es damit an die Spitze der grün dungsintensivsten Bundesländer, die bis dahin von Niederösterreich und Vorarlberg dominiert worden war. In den vergange nen sechs Jahren wurde damit etwa jede vierte Genossenschaft in Wien gegründet.

2021 betreut. Die zwei neuen Revisionsver bände – Rückenwind und renew – hatten aber zuletzt ebenfalls einen Anteil an den Gründungen, vor allem in Wien.
Die nachfolgende Einteilung kann also nur einen Versuch darstellen, diese Auf gabe zu bewältigen. An einem Beispiel sei die Schwierigkeit verdeutlicht: Der ge nossenschaftliche Zusammenschluss von Ein-Personen-Unternehmen (EPU) zur ge meinsamen Beschaffung von Geräten, von Steuerberatungsleistungen und anderem kann der Gruppe der „Genossenschaften der zwischenbetrieblichen Kooperation“ zugeordnet werden. Wenn sich diese EPU aber auch gegenseitig – etwa im Urlaubsoder Krankenstandsfall – bei ihren Kunden vertreten, wird auch der Bereich „genos senschaftliche Organisation der Arbeit“
Nach dem Raiffeisenverband inklusive Lan desorganisationen mit 156 Neugründun gen folgt der ÖGV, der 55 neu gegründete Genossenschaften der Periode 2009 bis Neugründungen 2009–2021 nach Bundesland
• gewerbliche genossenschaftenDienstleistungs-
Wir im ÖGV registrieren schon seit geraumer Zeit einen deut lichen Aufschwung bei den Genossenschaftsgründungen. Die nun vorliegende Studie der WU Wien liefert jetzt auch den wissenschaftlichen Beleg für diesen Boom. Ganz beson ders freut uns, dass wir mit unseren Aktivitäten einen maß geblichen Anteil an dieser Renaissance der Genossenschaft haben: So konnten wir im Vorjahr fast so viele Neugründun gen betreuen wie Raiffeisen mit seinen Landesorganisa tionen zusammengerechnet. Und in unserem Jubiläumsjahr 2022 setzt sich dieser Trend ungebrochen fort – vor allem, aber nicht nur dank der neu entstehenden Energiegenos senschaften, für die wir gemeinsam mit den Experten von PowerSolution und den Volksbanken ein attraktives Kom plettservice anbieten. Auch immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer, die bisher Genossenschaften nicht am Schirm hatten, entdecken in turbulenten Zeiten wie diesen die Vorteile des kooperativen Wirtschaftens. „Gemeinsam erfolgreich“ lautet das Motto für uns alle!
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• Verwertungsgenossenschaften
für
Anzahl2009–2021Neugründungen
und
Seit 2015 lässt sich zudem beobachten, dass „Third-Party-Genossenschaften“ in Österreich eine zunehmend wichtige Rolle zukommt. Es handelt sich hierbei um Ge nossenschaften, die nicht vorrangig die eigenen Mitglieder materiell fördern, son dern einem sozialen Zweck dienen. In der vorgeschlagenen Typisierung zählen hier zu Sozialgenossenschaften (typische Bei spiele sind Senioren-, Kinderbetreuungsund Assistenzgenossenschaften) und Nahversorgungsgenossenschaften, die die regionale Versorgung mit Lebensmitteln und Gegenständen des täglichen Bedarfs sicherstellen und somit maßgeblich zur Le bensqualität von weniger mobilen Mitmen schen beitragen.
ten (RiCC) der
gregor.rabong@wu.ac.atE-Mail:
• Nahversorgungsgenossenschaften
GenossenschaftskategorienUntergeordnete
• Bürgergenossenschaften
• Wohnbaugenossenschaften
• (Energie,InfrastrukturgenossenschaftenKommunikation,Transport, IT)
Kommentar
• Absatzgenossenschaften
• Projekt- und genossenschaftenStrukturentwicklungs-
• Einkaufsgenossenschaften
Gregor Rabong ist wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für KMU-Management Forschungsinstitut Ko operationen Genossenschaf WU Wien.

Trotz der Bemühungen, die Vielfalt der 2009 bis 2021 gegründeten österreichi schen Genossenschaften im Rahmen einer übersichtlichen Typologie abzubilden, trägt die Sammelkategorie „sonstige Genossen schaften“ dem Umstand Rechnung, dass im Beobachtungszeitraum mehrere Genos senschaften gegründet wurden, die nicht eindeutig einer Genossenschaftskategorie zuzuordnen sind. Das spiegelt aber auch den Umstand wider, dass sich Genossen schaften stets weiterentwickeln und an ihre Umwelt anpassen. Aus dieser Perspektive ist positiv zu bewerten, dass wir den wis senschaftlichen Diskurs über die zweck mäßige Einteilung der Genossenschaften auch in Zukunft führen müssen. g
und am
• •••AndereBeteiligungsgenossenschaftenGenossenschaftenzurVerwaltungvonLiegenschaftenundsonstigemVermögenBeschäftigungsgenossenschaftenProduktivgenossenschaften
122 72 36 17 11 8 12
• Sozialgenossenschaften
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Unsere Arbeit trägt Früchte
Peter Haubner Verbandsanwalt des ÖGV
ports und der Informationstechnologie so wie Wohnbaugenossenschaften. Speziell im Bereich der Reorganisation der Energie produktion in Österreich besteht gegen über Genossenschaften gesellschaftlich eine große Erwartungshaltung, die sich be reits in einigen Neugründungen bemerkbar macht. In den betrachteten Zeitraum fallen aber auch mehrere Genossenschaftsneu gründungen, die dem Transportwesen zu zuordnen sind.
am
Text: Markus Steindorfer
Foto: iStockphoto

Ein Plädoyer für das GenossenschaftGemeinsameMediation:&
Konflikte in Unternehmen landen häufig vor Gericht, jedenfalls aber verursachen sie hohe wirtschaftliche Kosten. Als bessere Alternative dazu kommt die Mediation ins Spiel. Welche Vorteile sie bietet und warum sie auf genossen schaftlichen Prinzipien aufbaut.
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TIPPS & SERVICE
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Vor diesem Hintergrund ist es auch we nig verwunderlich, dass in Österreich und Deutschland die Klärung von Konflikten
Auf den ersten Blick scheinen Genossen schaft und Mediation reichlich wenig ge mein zu haben: Eine Genossenschaft ist eine Rechtsform, die von den Grundsätzen der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung geprägt ist. Es schließen sich mehrere Personen zusammen, um durch gemeinsames Wirtschaften geför dert zu werden. Das kooperative Arbeiten steht im Mittelpunkt. Die Mediation hinge gen ist – vereinfacht beschrieben – ein au ßergerichtliches Verfahren zur Beilegung eines Konflikts. Doch Mediation beinhaltet noch mehr: Sie bedeutet auch Emotionen, Empathie und Gemeinsamkeit.
„Aber jetzt einmal stopp“, würde die eine oder der andere an dieser Stelle wahr Untersuchungen zeigen, dass die Konfliktkosten in Unternehmen pro Jahr mindestens 20 Prozent der gesamten Personalkosten be Mediationtragen.

scheinlich gerne rufen. „Emotionen und Empathie? Das sind zwei Dinge, die in der Wirtschaftswelt eher wenig zu suchen ha ben. Und beim Streiten hört die Gemein samkeit ohnehin auf.“ Oft ist es tatsächlich so: Während Menschen etwa beim Start einer Genossenschaft noch für das ge meinsame Vorhaben brennen, also Emo tionen pur ausstrahlen, will man in Kon fliktsituationen davon vielfach nichts mehr wissen. Fälschlicherweise wird das Zeigen von Emotionen im Wirtschaftsleben oft mit Schwäche assoziiert, und schwach sein will man in einem Streit auf gar keinen Fall. Getragen von dieser Annahme beginnen Menschen in Konfliktsituationen vielfach, aufzurüsten und sich vom Gegenüber abzukapseln. In solchen Fällen müssen Unternehmen dann viel Geld für Rechtsbe ratung oder Gerichtsverfahren aufbringen, um den Konflikt – etwa mit Mitarbeitern, Genossenschaftern oder anderen Unter nehmen – zu bewältigen.
Wie die Genossenschaft fußt auch die Mediation auf Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung.
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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE
TIPPS & SERVICE
Als praktische Einsatzmöglichkeiten bieten sich Mediationsklau seln in Geschäftsverträgen, aber auch in der Satzung der Genos senschaft an.
ist hier ein probates Rezept, da die Konfliktparteien auf kostengünstige Weise darin unterstützt werden, gemeinsam zu tragfähigen Lösungen zu gelangen, die nachhaltig wirken.
WENN KONFLIKTE VOR GERICHT LANDEN
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KPMG Deutschland hat bereits im Jahr 2009 im Rahmen einer Studie detailliert er hoben, welche Kosten im Zusammenhang mit Konflikten entstehen können. Dem nach werden in Unternehmen zwischen zehn und 15 Prozent der Arbeitszeit für die Bewältigung von Konflikten verbraucht. Führungskräfte verbringen gar zwischen 30 bis 50 Prozent der Arbeitszeit mit Kon flikten und ihren Folgen. Grob gerechnet lässt sich festhalten, dass die Konfliktkos ten in Unternehmen pro Jahr mindestens
WIE FUNKTIONIERT MEDIATION?
DIE KOSTENWIRTSCHAFTLICHENVONKONFLIKTEN
Ed Watzke, ein österreichischer Psycho therapeut und Mediator, formulierte dazu einmal ein recht passendes Bild: „Wir Menschen zeigen eine erstaunlich hohe Bereitschaft, vieles in den Krieg zu inves tieren. Wir gehen jedoch davon aus, dass der Friede umsonst zu sein hat oder dass dafür ausschließlich die gegnerische Seite aufkommen soll.“ Auf Basis dieses Zitats lade ich Sie ein, kurz in sich zu gehen, um einmal darüber nachzudenken, wie Sie oder Ihre Genossenschaft mit Konflikten umgehen. Würden Sie dabei Ihre Konflikt strategie in diesem Zitat verortet sehen, oder gehen Sie mit Konflikten anders um?
Ein Mediationsverfahren ist ein struktu rierter Prozess, der in mehreren Phasen abläuft, am wichtigsten ist dabei jene der sogenannten Konflikterhellung. In dieser Phase werden die von den Konfliktpartei en jeweils eingenommenen Positionen beleuchtet. Es wird untersucht, welche Interessen und Bedürfnisse hinter den Positionen stehen. Dabei kommen die ein gangs erwähnten Emotionen besonders zum Vorschein. Mediatorinnen und Media toren verwenden dazu unterschiedliche Werkzeuge, vor allem aus dem Bereich der Kommunikation. Ziel ist es, wechselseiti ges Verständnis unter den Konfliktparteien herzustellen, damit diese eine gemeinsa me Lösung erarbeiten können, die vom Konsens beider Seiten getragen ist. Das ist auch der Erfolgsfaktor dafür, dass die gefundenen Lösungen und die dazu getroffenen Vereinbarungen nachhaltig sind, weil beide Konfliktparteien hinter ihnen stehen und somit ein besonderes Interesse daran haben, dass das Ganze aufgeht. Überhaupt ist ein Mediationsver fahren von Wertschätzung, Empathie und Transparenz getragen, sodass in der Regel bei den Konfliktparteien auch ein Lernpro zess dahingehend stattfindet, mit späteren Konfliktsituationen konstruktiver umzuge
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regelmäßig vor Gerichten oder Schieds gerichten stattfindet. Wer jedoch schon einmal ein Gerichtsverfahren durchlebt hat, wird wissen, welche Kosten, Risiken und Strapazen damit einhergehen kön nen. Und zu einer nachhaltigen Befriedung führen derartige Verfahren in der Regel nicht, was verständlicherweise dann auch kein besonders günstiger Nährboden für eine weitere Zusammenarbeit ist. Zumeist kommt es zur Entzweiung.
20 Prozent der gesamten Personalkosten Auchbetragen.inÖsterreich wurde schon 2006 sei tens der Wirtschaftskammer unter dem Titel „Neue Wege der Ergebnisverbesse rung“ eine Studie veröffentlicht, die den Konfliktkostenanteil in Unternehmen zum Thema hat. Dabei stellte sich heraus, dass in kleinen und mittelgroßen Unternehmen rund 19 Prozent der Gesamtkosten auf Konfliktkosten entfallen. Beide Studien lie fern somit Werte, über die man im Sinne einer Kosteneffizienz einmal nachdenken sollte. Denn durch den richtigen Umgang mit Konflikten lässt sich in Unternehmen offenkundig viel Geld einsparen. Und Me diation ist ein probates Mittel auf dem Weg dorthin, da die Konfliktparteien auf kosten günstige Weise darin unterstützt werden, gemeinsam zu tragfähigen Lösungen zu gelangen, die nachhaltig wirken.
Nun gut, wie auch immer Sie das derzeit handhaben, diese Gedankenübung hatte auch nur das Ziel, dass Sie sich das The ma Konflikt und Ihren Umgang damit ins Bewusstsein holen. Denn vielerorts wird mit Konflikten so verfahren, dass ihre Exis tenz schlicht negiert wird, oder sie werden einfach unterdrückt. Frei nach dem Motto „Augen zu und durch“. Auch solche Strate gien sind möglich, können aber, genau wie das Austragen eines Konflikts vor Gericht, richtig teuer werden.
INMEDIATIONSKLAUSELGESCHÄFTSVERTRÄGEN
Markus Steindorfer ist Jurist im ÖGV und zertifizier ter Mediator. Er leitet auch Volksbanken-Ombudsstelle.dieE-Mail:markus.steindorfer@oegv.volksbank.at

hen. Dies unterstützt dabei, Konfliktkosten zu reduzieren, weil durch Mediation auch der Umgang mit Konflikten geschult und verbessert wird.
INMEDIATIONSKLAUSELDERSATZUNG
Zu Streitigkeiten im Geschäftsleben kann es immer wieder kommen. Wenn es so weit ist, hat man mit dem Streit an sich schon ge nug um die Ohren. Dann will man sich nicht auch noch um das Verfahren der Streitbei legung kümmern oder sich mit dem Gegen über vielleicht diesbezüglich noch einigen müssen. Es empfiehlt sich daher, bereits in Friedenszeiten eine Mediationsklausel in die Geschäftsverträge aufzunehmen. Das lässt sich einfach bewerkstelligen. Allein schon der Umstand, dass es eine Mediationsregelung gibt, kann sich im Streitfall positiv auswirken. Denn treffen sich die Konfliktparteien einmal zur Media tion, weil es eine entsprechende Klausel eben vorsieht, bestehen gute Chancen, dass es zu einem zufriedenstellenden Er gebnis kommt, da die Konfliktparteien zu mindest wieder ins Gespräch kommen. Denn vor Gericht reden in der Regel nur mehr Richter und Rechtsanwälte miteinan der. Die Konfliktparteien kommen gewöhn lich nur im Rahmen der Parteieneinvernah me zu Wort.
Was hat Mediation aber nun mit der Ge nossenschaft zu tun? Wenngleich Ge nossenschaften und Mediationen in unterschiedlichen Gebieten beheimatet sind, haben sie dennoch eine gemeinsa me DNA: das kooperative Arbeiten. Erst durch das gemeinschaftliche Agieren der betroffenen Personen lässt sich bei der Genossenschaft deren Zweck und bei der Mediation eine Lösung erreichen. Die Grundsätze der Genossenschaft können daher problemlos auf die Mediation um gelegt werden:
» Auch die Selbstverantwortung findet sich in der Mediation abgebildet, da für die Lösungsfindung und das Ergebnis die Konfliktparteien allein verantwortlich sind. Es gibt keine Entscheidung von dritter Seite wie einem Gericht.
» Und da sich die Konfliktparteien selbst und ganz freiwillig um ihren Konflikt kümmern, die Termine für die Sitzungen koordinieren, diese gemeinsam abhalten und überhaupt danach trachten, dass in der Sache etwas weitergeht, findet sich letztlich auch der Grundsatz der Selbstverwaltung in der Mediation verwirklicht. Obwohl die Genossenschaft und die Me diation in ihrem Kern so ähnlich sind, über rascht es immer wieder, wie wenig in Ge nossenschaften Mediation tatsächlich zum Einsatz kommt. Die Anlässe und Mög lichkeiten wären jedenfalls vielfältig – etwa Konflikte unter Mitarbeitern, in Teams oder in den Organen der Genossenschaft. Dar auf im Detail einzugehen, würde den Rah men dieses Beitrags sprengen. Zumindest zwei Einsatzideen sollen Ihnen aber den noch kurz nähergebracht werden.
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» Mediation bedeutet Selbsthilfe, da die Konfliktparteien ihren Konflikt selbst bearbeiten und bewältigen. Mediatorinnen und Mediatoren begleiten sie lediglich auf dem Weg zu einer Lösung.
MEDIATION UND GENOSSENSCHAFT MIT GEMEINSAMER DNA
Für genossenschaftsinterne Konflikte bietet sich die Aufnahme einer Mediationsklausel in die Satzung an. Dabei gelten zunächst auch die zuvor angestellten Überlegungen. Eine Mediation bietet zudem gegenüber einer gerichtlichen Klärung den Vorteil der Vertraulichkeit und Verschwiegenheit. Ge nossenschaftsinterne Konflikte beinhalten oft heikle Themen, sodass eine solche Ver traulichkeit essenziell sein kann. Die Be stimmung des § 18 Zivilrechts-MediationsGesetz sorgt für eben diese. Demgegen über sind Verhandlungen vor Gericht nach Art 90 Bundes-Verfassungsgesetz grund sätzlich immer öffentlich. Konflikte sind oft auch funktionaler Natur. Das gemeinsame Aufarbeiten solcher Kon flikte im Rahmen der Mediation bietet die Möglichkeit, dass kreative und positive Lö sungen hervorkommen, welche die Genos senschaft weiterbringen können. Denn im Konflikt liegt oft die Chance auf Neues. g
jedes Jahr haben die Volksbanken auch heuer im Rahmen einer großen Studie untersuchen lassen, wie Unternehmerinnen und Unternehmer zu aktuellen Fragen stehen. Wir präsentieren einen kleinen Auszug der Ergebnisse: Welche nachhaltigen Projekte sind geplant? Können die Energiekosten gesenkt werden? Und wie steht’s mit der Zufriedenheit?
INFOGRAFIKWie

COOPERATIV 3/2021
Am Puls Unternehmender
Existierende und geplante Projekte in ausgewählten Bereichen
COOPERATIV 3/2021 undUnternehmerinnen1.000Sample:Volksbanken,derAuftragimInstitutGallupQuelle: 2022Mai/JuniZeitraum:Österreich,inUnternehmer INFOGRAFIK Reduktion der Energiekosten geplant? Zufriedenheit mit dem Unternehmerdasein

Text: Anton Schmoll
FREIZEIT
Fotos: Hans Gumpinger, Anton Schmoll
Wir hupen immer wieder. Und immer lauter. Doch die Kühe vor unserer Kühlerhaube scheint das nicht zu stören. Denn sie gel ten als heilig – und das scheinen sie zu wis sen. Wir befinden uns im Norden Indiens, genauer gesagt in Rajasthan. Und so indi viduell wie unsere Programmgestaltung ist auch die Art der Fortbewegung. Anstelle ei nes großen, geschlossenen Touristenbus ses legen wir die rund 4.000 Kilometer in zwei offenen Jeeps zurück. Dadurch bieten sich viele Möglichkeiten, das Land hautnah zu erleben: Im Gewühl der Städte neigt sich beispielsweise ein Rikscha-Fahrer zu uns herüber und wünscht uns einen schönen Tag. Oder wir nehmen Anhalter ein Stück des Weges mit.

EIN LAND MIT VIELFALT UND TRADITION
Der ausgedehnte Wüstenstaat ist das tradi tionelle Herkunftsland der Maharadschas. Noch bis zum Jahr 1949 gab es 22 regionale Königreiche, und die Region trug den Namen Rajpu tana. Die Rajputen (Fürstensöh ne), die seit dem 6. Jahrhundert die Geschichte des Lan
Auf Schritt und Tritt begegnet man im Wüstenstaat Rajasthan Zeugnissen und Monu menten altindischer Religionen, uneinnehm baren Festungen auf schroffen Bergrücken und märchenhaften Palästen. Und nicht zuletzt ist es die Farbenfreude im täglichen Leben auf den Straßen, die die Vorstellung eines Indien aus Tausendundeiner Nacht lebendig werden lässt.
Im Märchenland Maharadschasder
Auf Schritt und Tritt begeg net man hier uneinnehmba ren Festungen auf schroffen Bergrücken und märchen haften Palästen. Von der Hauptstadt Jaipur aus geht es direkt in die Pro vinz Shekavati, die im Dreieck zwischen Jai pur, Bikaner und Delhi liegt. Die Straßen in die sem Gebiet waren einst wichtigen Karawanenwege, auf denen die Erzeugnisse Indiens, Kaschmirs und des



FREIZEIT
DIE HAVELIS IN SHEKAVATI – GLANZ ALTER ZEITEN
Die ethnische Vielfalt und die Mannigfaltig keit der Sitten und Gebräuche machen den besonderen Reiz des Landes aus. Wohl in keiner anderen Gegend des Subkontinents besitzt die Vergangenheit einen so star ken Einfluss auf die Gegenwart wie in Ra jasthan. Allein die Szenen, die wir auf den Straßen sehen können, belegen dies in ein drucksvoller Weise: brennende Räucher stäbchen vor den Geschäften zur Vereh rung von Gottheiten, verschleierte Frauen, fahrende Händler, die mit der Waage in der Hand lautstark ihre Waren anpreisen, und gleich daneben Hinweistafeln für „compu ter education“. Die Grenzen zwischen dem Gestern und dem Heute gehen fließend in einander über.
Prachtvolle Havelis mit bunten Fresken als Symbole des Reichtums durch Handel
des prägten, waren eine ruhmreiche und tapfere Kriegerkaste, die den politischen und sozialen Dreh- und Angelpunkt des Le bens bildete.
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STEINERNE ZEUGEN DER MAHARADSCHAS
Rajasthan ist auch ein Land der Gegensätze: Alltag auf dem Land
SONNENUNTERGANG IN DER WÜSTE THAR
fernen China über die Seidenstraße im Tausch gegen die Erzeugnisse des Abend landes umgesetzt wurden.
Durch diesen florierenden Handel gelang ten die Kaufleute von Shekavati, die Mewa ris, zu großem Reichtum. Mit dem vielen Geld ließen sie sich prachtvolle Havelis errichten, von denen wir schöne Beispiele in Mandawa, Lachmangar oder Faktepur sehen. Der Reichtum der Besitzer zeigt sich heute noch in den zahlreichen und vielfälti gen Fresken: Die Toreingänge, die Fassade, die Wände der Innenhöfe, die Balkonbrüs tungen sowie die Deckenwände sind alle farbenfroh bemalt.
Die Wüste ist die Welt der Kamele und Ka meltreiber (Raikas). Die „Schiffe der Wüste“ bringen uns auf eine Anhöhe, von wo aus wir ein besonderes Naturschauspiel erle ben: den Sonnenuntergang in der Wüste. Wenn sie wie ein Feuerball hinter dem Ho rizont verschwindet, verwandelt die Sonne
die Sanddünen und die ganze Landschaft in wenigen Augenblicken in ein unbeschreib liches Farbenspiel der Natur.
Das Bild der Wüste ist nur die eine Seite des Landes – es gibt auch Kontrastbilder von mächtigen Festungen auf hohen Bergen sowie Palästen, die sich im Wasser idylli scher Seen spiegeln. Die antiken Städte Jaisalmer, Jaipur, Jodhpur oder Udaipur sind allesamt steinerne Monumente der beweg ten Geschichte. Die Endsilbe „pur“ bei den Städtenamen weist übrigens darauf hin, dass hier einst Könige residierten. Ein eindrucksvolles Beispiel für den Fes tungsbau ist die Mehranghar-Festung in Jodhpur. Die Stadt und das gewaltige Fort wurden 1459 von Rao Jodha aus dem Son nengeschlecht der Rathore gegründet. Die Festung steht auf einem mächtigen 120 Me ter hohen Felsen und ist durch eine Mauer mit sieben Toren geschützt, die an einigen Stellen 36 Meter hoch ist. Beim letzten Tor sehen wir 31 Handabdrücke in Stein. Sie er innern an die königlichen Sati, die Witwen der Maharadschas. Sati sind Frauen, die sich nach dem Tod ihres Mannes auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Der Ruhm eines Maharadschas wurde auch daran
Mehr als die Hälfte Rajasthans ist Wüste oder Halbwüste. Die endlos erscheinenden Sandflächen der Wüste Thar, die an Pa kistan angrenzt, werden von malerischen Dünen unterbrochen, die beim ersten Hin sehen glatt und fest wirken. In Wirklichkeit sind sie aber nicht ungefährlich, denn der Sand liegt nur locker auf, und unversehens kann man bis zu den Knien einsinken.
In der Dämmerung geht es dann zu einem kleinen Lagerplatz, wo wir bereits aus ei niger Entfernung das Flackern des Lager feuers erkennen können. Um das Feuer he rum sind bereits Matten ausgebreitet, die uns als Sitzgelegenheiten dienen, und auf kleinen Holzgestellen werden typisch indi sche Gerichte serviert. In der Zwischenzeit haben sich auch einige Musikanten einge funden, die uns mit alten Melodien und Ge sängen unterhalten, zu denen auch hübsch gekleidete Frauen tanzen. Eine idyllische und romantische Atmosphäre am Rande der Dünen.

Handabdrücke aus Stein als Erinnerung an die Sati, die Witwen der Maharadschas
gemessen, wie viele Frauen nach seinem Tod Sati wurden. Beim Tod von Ajit Singh im Jahr 1731 folgten ihm beispielsweise sechs Königinnen und 58 Konkubinen auf den Scheiterhaufen, auf dem seine Leiche verbrannt wurde.
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GÖTTER UND TEMPEL
Zu den romantischsten Städten Rajasthans gehört zweifelsohne Udaipur, das 1667 von Maharana Udai Singh gegründet wurde. Beherrscht wird das Stadtbild von der ge waltigen Palastanlage, die sich in mehreren Jahrhunderten zu einem mehr als 500 Me ter langen Monumentalkomplex entwickelt hat. Der einstige Wohnsitz des Königshau ses von Mewar setzt sich heute aus vier großen und mehreren kleinen Palästen zu sammen, die auf der Seite zum Pichola-See eine eindrucksvolle Fassade bilden. Auf dem großen Platz vor dem Palastein gang wurden einst Hunderte von Elefanten, die gesamte Infanterie und die Artillerie vor den Schlachten versammelt und auf ihre Kriegstauglichkeit hin überprüft. Im Palast inneren sieht man sich mit einer Fülle von Höfen, Gärten, Gemälden, Galerien und Gemächern konfrontiert, die durch ihre rei chen Verzierungen insgesamt wie ein gro
ßes Museum aus einer Märchenwelt anmu ten. Besonders sehenswert sind die filigran gearbeiteten Einlegearbeiten aus buntem Glas, die Mosaike sowie die mit zahlreichen kleinen Spiegeln geschmückten Wände. Die königlichen Gemächer sind mit kostba ren Gemälden verziert, die häufig Krishna beim Spiel mit Hirtenmädchen zeigen. Tei le des Stadtpalastes sind heute ein Hotel, sodass wir zwei Nächte die Chance haben, den majestätischen Luxus vergangener Zeiten zu genießen. Größer hätte der Kon trast wohl nicht sein können – vom Schla fen auf dem Wüstenboden zum luxuriösen Palasthotel. Ein weiters Luxushotel ist das Lake Palace, das auf einer Insel des Picho la-Sees liegt und durch den James-BondFilm „Octopussy“ weltberühmt wurde.
WOHNEN IM PALASTHOTEL
Die Mehranghar-Festung in Jodhpur steht auf einem mächtigen Felsen

Das Alltagsleben Rajasthans wird geprägt von zahlreichen religiösen Festen, Kult handlungen und Ritualen. Die bedeutends ten Glaubensrichtungen sind Hinduismus, Buddhismus, Islam und Christentum. Da neben gibt es noch zahlreiche Sekten und ImNaturreligionen.Zentrumdes Hindu-Pantheon stehen die Gottheiten Brahma, Vishnu und Shiva.

Milch, Süßigkeiten oder Getreide, das von Gläubigen gespendet wird. Ratten gelten in der Hindu-Mythologie als Sinnbild für Schläue und Ernteertrag, da sie sich sogar zu versperrten Getreidespeichern Zugang verschaffen können. Wie bei jedem Tem pel müssen wir auch hier vor dem Betreten unsere Schuhe ausziehen. Es ist ein eigen artiges Gefühl, zwischen 2.000 Ratten und Mäusen barfuß über das Areal zu gehen …
Unser Weg führte uns zum Brahma-Tempel, der auf einer kleinen Anhöhe liegt. Um dem Ansturm der Pilger gewachsen zu sein, gibt
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Brahma gilt als der große Schöpfer des Universums. Ein sehr populärer Aspekt der Hindu-Dreifaltigkeit ist Vishnu, der Er halter der Welt. Shiva hat viele Rollen: Er ist gleichzeitig Zerstörer und Schöpfer – das Ende und der Anfang aller Dinge. Als si cherlich populärste Gottheit kann man Ga nesha bezeichnen, den Sohn von Shiva und Parvati. An seinem Elefantenkopf und dem dicken Bauch ist er leicht zu erkennen. Bei fast jedem Hindu-Haus finden wir über der Schwelle oder auf der Mauer neben dem Eingang ein Bildnis von Ganesha. Die Kauf leute und Ladenbesitzer beginnen ihren Tag damit, eine Lampe oder Räucherstäb chen vor einer Ganesha-Statue anzuzün den. Auch vor religiösen Feiern oder Zere monien wird er angerufen.
GLANZVOLLER ABSCHLUSS: DAS PUSHKAR-FEST
Eine Tempelanlage besonderer Art erleben wir in Deshnok, etwa 30 Kilometer von Bi kaner entfernt. Hier wird Karni Devi, eine Inkarnation der Göttin Durga, als Schutz göttin der Bikaner-Dynastie verehrt. Der Tempel ist nicht so sehr wegen seiner Architektur berühmt, sondern wegen der Heerschar von Ratten und Mäusen, die hier ebenfalls angebetet werden. Überall huschen die Tiere umher oder fressen aus riesigen Metallschüsseln, die voll sind von
Jal Mahal in Jaipur: Kulisse für den James-Bond-Film „Octopussy“

Die Gottheit Ganesha ist bei fast jedem Hindu-Haus zu finden

Pushkar, eine kleine Stadt mit 11.000 Ein wohnern in der Nähe von Ajmer, ist die wichtigste Wallfahrtsstätte Rajasthans. Nach den heiligen Erzählungen blickte der Schöpfergott Brahma einst versonnen auf die irdischen Gefilde herab, und seinen Händen entglitt eine Lotusblüte – die Blüte der Reinheit. Die Blütenblätter fielen zur Erde und berührten dreimal den Boden. Quellen brachen hervor und füllten eine Senke inmitten einer weiten Sandwüste. Wohlgefällig betrachtete Brahma den glit zernden See und benannte ihn nach der Lotusblüte Pushkar. Brahma wird daher an diesem Ort ganz besonders verehrt. In Pushkar steht Indiens einzige bedeutende Kultstätte für die Schöpfergottheit. Um den Vollmond im Monat Karttika (No vember) verwandeln sich die heilige Stätte und die westliche Wüste für zwölf Tage in ein riesiges Lager und einen Jahrmarkt mit unglaublichen Dimensionen: 16.000 Stück Vieh (Ziegen, Pferde, Büffel und vor allem Kamele) werden hier aufgetrieben, über 100.000 Pilger und Händler werden jährlich erwartet. Wir können uns gar nicht sattse hen bei unserem Rundgang durch den welt größten Kamelmarkt. In den engen Straßen der Stadt herrscht um die Zeit des PushkarFestes ein atemberaubendes Gedränge. Sicherlich nichts für ängstliche Gemüter, denn man wird mit dem Menschenstrom förmlich mitgerissen – ob man will oder nicht. Und wenn man Glück hat, in die Rich tung, in die man selbst hinmöchte.
BETEN UNTER RATTEN
November
Während des Pushkar-Festes steigt der größte Kamelmarkt der Welt


Montag,
mit den Pilgern gelangen wir schließlich zum heiligen See, der von 52 Ghats begrenzt ist, die im Laufe der Jahr hunderte von Königen und Edelleuten er baut wurden. Was den Tibetern der Mana sarova-See bedeutet, ist den Hindus der Pushkar-See: Himmlische Gnade hat dem heiligen Gewässer sündentilgende Kraft verliehen, ein Bad verheißt eine bessere Wiedergeburt und letztlich die Rückkehr zum göttlichen Ursprung. Zum Vollmond ist das Wasser besonders glücksverheißend. Tausende Menschen strömen daher die ganze Nacht hierher, um im See ein Bad zu Dienehmen.einzigartige Atmosphäre nimmt auch uns gefangen. Ehrfürchtig betrachten wir die rituellen Handlungen, einige von uns steigen die Stufen zum See hinab, um das Wasser zu berühren. Nach einer Spende bekommt jeder von einem Brahmanen priester ein Bändchen ums Handgelenk ge bunden – ein Zeichen, das uns noch lange nach unserer Rückkehr an diese einmalige Reise erinnern wird. g 28. 2022
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19.00 RotenturmstraßeUhr 14 1010 Anmeldung:Wien anton.schmoll@aon.at TIPP: MULTIMEDIA-SHOW RAJASTHAN
es hier ein „Einbahnsystem“. Das bedeutet: die Schuhe vor dem Tempel ausziehen, das Heiligtum besichtigen und das Areal auf der anderen Seite wieder verlassen. Doch wie nun zurück zu den Schuhen gelangen? In dieser Situation zeigt sich wieder ein mal, wie gut unser Reiseleiter seine Gruppe schon kennt: Irgendwie ist es ihm gelun gen, sich einen Weg zum Tempeleingang zu bahnen und unsere Schuhe zu holen. Freudig nehmen wir sie entgegen – bis auf einen unserer Freunde, den wir aufgrund seiner intensiven Fotostudien verloren ha ben. Für kurze Zeit wandelt er barfuß durch GemeinsamPushkar.
Menschen in Rajasthan: So vielfältig wie das Land



reichung der Förderungen übernehmen wir sämtliche Schritte im Zusammenhang mit der Umsetzung“, erklärt Geschäfts führer Roland Kuras. Das Unternehmen ist auch Partner des Austrian Green Invest ment Pioneers Programms, das vom Kli maschutzministerium ins Leben gerufen wurde, um privates Kapital für nachhaltige Projekte zu mobilisieren.
V. l. n. r.: Roland Kuras (Geschäftsführer PowerSolution), Monika Tögel (Nachhaltigkeitsverant wortliche Volksbanken-Verbund), Robert Walenta (stv. Leiter Unternehmens- und Immobilienfi nanzierung Volksbank Wien) und Barbara Pogacar (Leiterin Gründerservice ÖGV)
Das Unternehmen PowerSolution über nimmt die Analysen, erstellt die Konzepte und sorgt für die technische Umsetzung. „Angefangen von der Errichtung und War tung der Anlagen bis hin zur Kommunika tion mit den Netzbetreibern und der Ein
Energieallianz mit Volksbank und PowerSolution
Unter dem Motto „Drei Partner schaffen mehr als jeder alleine“ arbeiten der ÖGV, die Volksbanken und die Energieexperten von PowerSolution ab sofort eng zusam men, um die Umsetzung der Energiewen de voranzutreiben.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft treten die drei Organisationen gemeinsam bei Infor mationsveranstaltungen auf, um Unter nehmen und Gemeinden zu beraten, an geboten werden aber auch individuelle Beratungstermine. Dabei bringt jeder Part ner sein spezifisches Know-how ein. Das Modell hat sich bereits beim Pionierprojekt ThermenSTROM bewährt: Das „EnergieStart-up“ aus Niederösterreich ist mit Un terstützung von ÖGV, regionaler Volksbank und PowerSolution erfolgreich durchge startet. Martin Heilinger, Volksbank-Regio naldirektor für Baden: „Unsere Bank leistet im Industrieviertel seit fast zehn Jahren ei nen aktiven Beitrag. Als dezentraler Bank sektor sind wir die erste Finanzgruppe, die ein umfassendes Angebot für Gemeinden und Unternehmer anbietet.“
Der ÖGV berät bei der Gründung von Ener giegenossenschaften, unterstützt bei der Erstellung der Satzung sowie der Vorbe reitung der Gründungsunterlagen bis hin zu den Firmenbucheintragungen. Die Revi sion gewährleistet eine solide Finanzgeba rung. „Genossenschaften mit ihrem Prinzip des kooperativen Wirtschaftens eignen sich besonders gut für gemeinschaftliche Vorhaben im Bereich erneuerbarer Ener gien. Wir wollen hier eine aktive Rolle über nehmen und Teil der Lösung sein“, so ÖGVVerbandsanwalt Peter Haubner. Die Volksbanken fungieren als Finanzie rungspartner für die erneuerbaren Ener gieanlagen. Sie sorgen mit der Bereitstel lung sämtlicher Bankprodukte wie etwa der Kontoführung und dem Zahlungsver kehr, aber auch der Versicherung der An lagen für die reibungslose Führung der Energiegemeinschaften. Unternehmen werden entweder direkt finanziert oder in einer Contracting-Lösung gemeinsam mit PowerSolution. Private können die Errich tung von Fotovoltaikanlagen über Wohn baukredite mitfinanzieren. Bei nachträg licher Installation erfolgt die Finanzierung über die TeamBank. „Der Finanzbereich ist ein zentraler Schalthebel für den Kli maschutz. Die Realisierung nachhaltiger Energieprojekte mit genossenschaftlich organisierten Modellen ist dabei ein be sonders innovativer Ansatz“, ist Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volks bank Wien, überzeugt.
INSIDER
SteinbergerVeronikaFoto:
ÖGV
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Gastgeber für Volksbanken-Treffeninternationales
Gelungener Auftakt für ein neues Veranstal tungsformat: Im Rahmen des „Talk 14“ lädt der ÖGV ab sofort mehrmals im Jahr pro minente Gäste zum Wirtschaftsgespräch über aktuelle Themen in die Löwelstraße. Zum Auftakt referierte WIFO-Chef Gabriel Felbermayr über die wirtschaftlichen Fol gen des Ukraine-Kriegs, die hohe Inflation, heiße Lohnverhandlungen im Herbst und Strategien für mehr Wachstum. Im An schluss stellte sich der Wirtschaftsforscher den Fragen von Richard Wiens, Leiter des Wirtschaftsressorts bei den „Salzburger Nachrichten“, und der Diskussion mit dem Publikum. Den nächsten „Talk 14“ gibt’s im November.
„Talk 14“-Wirtschaftsgespräch mit WIFO-Chef Felbermayr

Rainer Borns, stellvertretender Generaldirektor der Volksbank Wien, bei der Be grüßung der CIBP-Mitglieder
ÖGV-Verbandsanwalt Peter Haubner mit WIFO-Chef Gabriel Felbermayr und Jour nalist Richard Wiens
INSIDER
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Die Internationale Volksbankenvereinigung (CIBP) ist im Mai zu Gast im ÖGV-Haus in Wien gewesen. Im Rahmen ihres Besuchs hielten die Vertreter von Genossenschafts banken aus aller Welt eine Sitzung des Exe kutivkomitees sowie die Generalversamm lung ab. Auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Managementprogramm CIBP LINK waren zu Gast. Das dreitägige Treffen wurde durch ein umfangreiches Rahmenprogramm – unter anderem mit einem Konzert in Schloss Schönbrunn – ab gerundet.
MaternFelicitasFoto:

LipiarskiPhilippFoto:
Hochrangige Gespräche mit EU-Vertretern ÖGV
INSIDER
Kommerzialrat-Titel für Verbandsanwalt Haubner
Gemeinsam mit den Vorstandskollegen des neu gegründeten Verbandes der de zentralen Bankprüferverbände Österreichs hat sich ÖGV-Revisionsvorstand Robert Makowitz in Brüssel mit Vertretern der EUKommission, der EFRAG sowie mit Othmar Karas, dem ersten Vizepräsidenten des EU-Parlaments, zu wichtigen Spezifika der dezentralen Bankprüfung sowie den regu latorischen Entwicklungen ausgetauscht. Neben Makowitz, Gerhard Margetich (Sparkassen) und Michael Laminger (Raiff eisen) waren auch Silvia Liegl, die Leiterin des Bereichs Finanzmarkt in der ÖGVInteressenvertretung, sowie Dina Filipovic, Head of EU Affairs beim Sparkassenver band, Teil der Delegation.


LahousseM.Foto:
COOPERATIV 3/202246
Als Würdigung für seinen langjährigen Einsatz im Sinne des Unternehmertums und der österreichischen Wirtschaft ist ÖGV-Verbandsanwalt Peter Haubner der Berufstitel des Kommerzialrats verliehen worden. Die Ehrung nahm Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher vor, der sich besonders freute, gleich seine erste Titelverleihung „von Salzburger zu Salzbur ger“ vornehmen zu dürfen. Salzburgs Lan deshauptmann Wilfried Haslauer hielt als erster Gratulant die Laudatio. Haubner ist seit mehr als 20 Jahren Abgeordneter zum Nationalrat, seit 2008 auch KlubobmannStellvertreter. Wir gratulieren zu dieser ver dienten Ehrung!
Teil 2 des Nachhaltigkeitsratgeberserfolgreichen erschienen
Unsere jüngste Mitarbeiterin, Tanja Graf, hat heuer das zweite Berufsschuljahr er folgreich abgeschlossen – mit lauter "Sehr gut". Dazu gratulierten ÖGV-Verbands anwalt Peter Haubner, HR-Leiterin Ulrike Prötzner und Barbara Pogacar, Leiterin der Ware-Beratung im ÖGV.

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INSIDER
ÖGV & Volksbanken
Im Vorjahr hat der ÖGV gemeinsam mit den Volksban ken unter dem Titel „So geht Nachhaltigkeit für KMU und Genossenschaften“ erstmals einen Ratgeber veröffentlicht, der interessierten Unternehmen den Weg in eine nachhaltige Zukunft erleichtern soll. Nun ist der zweite Teil der stark nachgefragten Broschüre erschienen. Im Fokus der Fortsetzung stehen aus ak tuellem Anlass die Energiewende und die Gründung von Energiegenossenschaften. In der neuen Publika tion findet sich auch eine Reihe vorbildlicher Projekte und Gründungen, die bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Zudem wird gezeigt, wie Energiegenossen schaften funktionieren, was bei der Gründung zu beachten ist und wie die Volksbanken beim Thema Nachhaltigkeit unterstützen.
Der kostenlose Ratgeber „So geht Nachhaltigkeit für KMU und Genossenschaften: Schwerpunkt Energie wende“ steht ab sofort online zum Download bereit: www.genossenschaftsverband.at
Karriere mit Lehre im Verband

„Die Volksbank und den ÖSV verbindet seit 15 Jahren eine starke Partnerschaft, die auf Authentizität, Vertrauen und ath letischen Erfolgen beruht. Diese Partner schaft bringt aber auch unsere regionale Verankerung zum Ausdruck, indem wir als zuverlässiger Partner die Bedürfnisse un
Roswitha Stadlober be dankte sich bei den Volksbanken für die bisherige Zusammenarbeit: „Unsere Ko operation hat in den vergangenen 15 Jahren – nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Werbekampagnen mit unseren Athletinnen und Athleten – Kultstatus erlangt. Als regio nale Hausbank ist die Volksbank ein starker und unverzichtbarer Partner, der nicht nur als Sponsor auftritt, sondern die Leiden schaft für den Skisport mit Begeisterung mitträgt.“
INSIDER
Als Moderatoren durch den Abend führten die beiden Skisprunglegenden und Volks bank-Testimonials Andreas Goldberger und Martin Koch. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Volksbanken, des ÖGV, des Skiverbandes, aus Politik, Wirtschaft und Medien waren der Einladung gefolgt und genossen das Rahmenprogramm.
Die Skisprunglegenden Martin Koch, Thomas Morgenstern und Andreas Goldberger genos sen die Jubiläumsfeier
15 Jahre Partnerschaft mit den Skispringern Volksbanken-Verbund

ÖGV-Verbandsanwalt Peter Haubner, ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober und Wolfgang Layr, Kommunikationsdirektor der Volksbank Wien, mit jungen Athleten beim Tortenanschnitt
Stolz auf die gemeinsam erfolgreiche Zeit: Vorstände der Volksbanken mit ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober
serer Kundinnen und Kunden ganz genau kennen“, so Gerald Fleischmann, Gene raldirektor der Volksbank Wien. ÖGV-Ver bandsanwalt Peter Haubner ergänzte: „Ich freue mich, an diesem Abend mit zahlrei chen namhaften Athletinnen und Athleten, den Volksbanken und dem ÖSV eine Part nerschaft hochleben zu lassen, die bei den Österreicherinnen und Österreichern für Erfolg, Vertrauen und sportliche Höchst leistungen ÖSV-Präsidentinsteht.“
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Auch der herzlichundliertenernachwuchs,SkisprungdieWieStadtadler,gratudenVolksbankendemÖSVrecht
Bereits seit 15 Jahren sind die Volksban ken Partner des ÖSV und Sponsor des heimischen Skisprungteams. Die erfolg reiche Kooperation und die sportlichen Höhenflüge der vergangenen einein halb Jahrzehnte wurden bei einem Gettogether im ÖGV-Haus groß gefeiert.


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Gerald Fleischmann bei der Präsentation der Zahlen am 31. August

Das Beratungsunternehmen Accenture, ein weltweit führender Anbieter von ITServices mit über 690.000 Mitarbeitern, wird neuer Partner der Volksbanken, wenn es um die Bereitstellung von tech nischen Lösungen für die Kundenseite und für interne Prozesse geht.
Volksbanken-Verbundes, das zugleich auch für alle Verbundbanken gilt, von „BBB“ auf „BBB+“ angehoben. Ausschlaggebend dafür waren die gute Kreditqualität, die gesteigerte Ertragskraft, die höhere Kapi talisierung sowie die sehr gute Liquiditäts situation. Die vorzeitige Rückzahlung der letzten Staatsgeld-Tranche könnte – wenn die EZB zustimmt – schon bald erfolgen. In seinem Ausblick zeigt sich Fleischmann vorsichtig optimistisch: „Die steigenden Zinsen unterstützen grundsätzlich die Aus weitung des Zinsergebnisses, allerdings gehören ein zu starker Zinsanstieg, eine dauerhaft hohe Inflation sowie eine längere Rezession zu den wirtschaftlichen Haupt risikofaktoren für unsere Kundinnen und Kunden.“ Fixzinsvereinbarungen im Kredit bereich hält er daher nach wie vor für über legenswert. Zugleich rechnet Fleischmann damit, dass sich der Finanzierungsbedarf verstärkt vom Immobilienbereich auf das generelle Kommerzkundengeschäft – und hier vor allem auf KMU – verlagern wird.
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sammenarbeit mit Accenture profitieren.“ Accenture erweitert mit der Übernahme sein Cloud-basiertes Platform-as-a-serviceAngebot für Banken, das von Kernbank dienstleistungen über Online-Banking bis hin zu regulatorischen Dienstleistungen für Bankkunden in ganz Europa reicht. Die rund 600 Mitarbeiter des ARZ werden zu Accenture wechseln und an ihren bishe rigen Standorten in Innsbruck und Wien weiterarbeiten, heißt es in einer Presseaus sendung. Michael Zettel, Country Mana ging Director von Accenture in Österreich: „Wir werden am Standort Innsbruck ein umfassendes Kompetenzzentrum für unse re Kunden in Österreich und ganz Europa aufbauen. Das ARZ-Team verfügt über die Erfahrung und das Know-how, um gemein sam zu wachsen und die Bedürfnisse unse rer Bankkunden jetzt und in Zukunft perfekt zu erfüllen. Wir freuen uns darauf, sie bei Accenture willkommen zu heißen.“
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Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien, bilanzierte bei der Prä sentation der Ergebnisse vor Journalisten zufrieden: „Trotz des unsicheren geopoliti schen Umfelds und der stark gestiegenen Inflation konnten die Volksbanken die Risi kopositionen weiter reduzieren und eine Verbesserung ihres Ratings erzielen.“ Im Juli hatte die Agentur Fitch das Rating des
Der Volksbanken-Verbund blickt auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr 2022 zurück: Der Zinsüberschuss stieg um knapp drei Prozent auf 203,6 Millionen Euro, der Provi sionsüberschuss verbesserte sich um vier Prozent auf 132,7 Millionen Euro. Zudem wurden neuerlich mehr Risikovorsorgen aufgelöst als gebildet, was zu einem positi ven Risikoergebnis von 11,8 Millionen Euro führte. Im Vorjahr war dieser Wert aller dings aufgrund positiver Einmaleffekte mit 31,7 Millionen Euro noch höher ausgefallen. Unterm Strich führte das zu einem Netto ergebnis von 76,2 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2021: 92,6 Millionen).
Accenture wird neuer IT-Partner
Die Umsetzung der Partnerschaft erfolgt, indem Accenture das Geschäft des ARZ – bisher mehrheitlich im Besitz der Volks banken, der Hypos und anderer Banken –übernimmt. Die wesentlichen Assets zum Betrieb des Kernbankensystems gehen an die Accenture TiGital, eine 100-ProzentTochter von Accenture Österreich. Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volks bank Wien, über den Deal: „Der Schritt zu Accenture ist eine strategisch kluge Ent wicklung. Die Bankkunden werden von der kombinierten Expertise des ARZ, den innovativen Dienstleistungen und der Zu
Starke Halbjahreszahlen
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V. l. n. r.: Johannes Singer, Michaela Fries (beide Volksbank Wien), Irina Erlinger, Richard Erlinger (Erlinger Immobilien) und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
BergbauerArturFoto: INSIDER
Volksbank Wien
Gütesiegel als beliebter finanzierungNachhaltigeArbeitgeberProjekt-inParndorf

Um sich als attraktiver Arbeitgeber zu posi tionieren, legt die Volksbank Wien großen Wert auf Aus- und Weiterbildung, flexible Arbeitszeiten, Gleichberechtigung, An erkennung, Innovation und Selbstverwirk lichung. Dass diese Bestrebungen Früchte tragen, bestätigt aktuell die Würdigung mit dem Gütesiegel „Beliebter Arbeitgeber 2022“ in der Kategorie Finanzen. Die Aus zeichnung wird vom Institut für Manage ment- und Wirtschaftsforschung und der Tageszeitung „Kurier“ vergeben. Als Basis dient eine Analyse von rund 287.000 online zugänglichen Aussagen zu den größten Unternehmen des Landes. Generaldirek tor Gerald Fleischmann zeigt sich erfreut:

Die Volksbank Wien ist seit vielen Jahren Finanzierungspartner der Erlinger Immo bilien Gruppe, die Immobilienprojekte in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und Oberösterreich entwickelt. Nun er weitert die Gruppe ihr Portfolio um den Bereich erneuerbare Energien. Der Start schuss fiel im Rahmen einer Pressekonfe renz in den Pado Galerien in Parndorf, wo gemeinsam mit der Burgenland Energie eine 1,5-Megawatt-Fotovoltaikanlage am Dach der Fachmärkte errichtet wird. Bei der Veranstaltung mit dabei waren Bur genlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der Parndorfer Bürgermeister Wolfang Kovac, Burgenland-Energie-Vor stand Stephan Sharma sowie als Vertreter der Volksbank Wien Johannes Singer, Lei ter der Projekt- und Immobilienfinanzie rungen, und Michaela Fries.
„Als regionale Hausbank legen wir großen Wert darauf, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein angenehmes Arbeits umfeld zu bieten und uns als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Ebenso wie bei unseren Kundinnen und Kunden bauen wir auch bei der Belegschaft auf Vertrau en durch Partnerschaft und sind dankbar, dass dies nun gewürdigt wurde.“
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Geldanlage-Highlight in Wiener Neustadt
Schon traditionell findet jedes Jahr auf der Trabrennbahn in Baden das Rennen um den „Großen Preis der Volksbank“ statt. Heuer im Juli konnten die Bankberater wieder zahl reiche Kunden zum Volksbank-Renntag auf der VIP-Terrasse begrüßen. Regionaldirektor Martin Heilinger übernahm die Begrüßung der Gäste. Als Vertreter der Genossenschaft waren Vorstandsvorsitzender Franz Gartner, sein Stellvertreter Günter Alland, Vorstand Alfons Klebl und Aufsichtsrat Christian Seidler vor Ort. Erstmals mit dabei war auch Generaldirektor Gerald Fleischmann. Die Ab ordnung der Volksbank gratulierte dem sieg reichen Gespann – „Dandy Venus“ gelenkt von Hubert Brandstätter.

Vertreter der Volksbank mit dem Siegergespann des


NeustadtRegionaldirektorin
Andrea Kovacs-Wöhry mit Harald Pirkfellner und Norbert Faller
SteinbergerVeronikaFotos:
Die Volksbank zu Gast auf der Trabrennbahn Baden
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RennensGroßer
„Die Zinswelt steht Kopf – Geld neu den ken!“ – unter diesem Motto stand ein The menabend in der Neuen Bastei der Kase matten Wiener Neustadt, zu dem Volksbank und Union Investment geladen hatten. Regionaldirektorin Andrea Kovacs-Wöhry begrüßte 250 Gäste zu einem spannenden Abend mit einem der erfahrensten Fonds manager Europas: Norbert Faller verwal tet einen der größten und erfolgreichsten Aktienfonds von Union Investment, er ver fügt über exzellente Kontakte zu Konzern chefs auf der ganzen Welt. Gemeinsam mit Harald Pirkfellner, Vertriebsdirektor von Union Investment Austria, gab er einen Ein blick in die Geschehnisse auf den Märkten und wagte eine Einschätzung für die Zu kunft. In ihren Vorträgen informierten die Experten auch über die Leitplanken bei der Veranlagung. Fazit: Wer sein Vermögen in so einer herausfordernden Zeit erhalten oder sogar vermehren will, braucht eine zeitgemäße und auf die individuellen Be dürfnisse zugeschnittene Geldanlage.
Andrang in der Neuen Bastei der Kasematten Wiener
KünstlergesprächDanyzurBusiness-FrühstückE-MobilitätSigelimVolksbank-
Nach mehr als zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung konnte eine beliebte Veranstaltungs reihe der Volksbank Wien wieder aufgenommen werden: Regionaldirektor Martin Heilinger begrüßte die beliebte Schauspielerin Dany Sigel und August Breininger, den Initiator des Formats, zum Künstlerge spräch in der Volksbank in Baden. Sigel bereicherte den Abend sehr charmant mit humorigen Anekdoten und anregenden Geschichten aus ihrem reichen Er fahrungsschatz. Sie ist als Schauspielerin und Mu sicaldarstellerin mit allen Größen auf der Bühne ge standen oder im Fernsehen aufgetreten, darunter Fritz Muliar, Peter Alexander, Peter Kraus, Gunther Philipp, Paul Hörbiger und viele mehr. Die Spenden einnahmen der Veranstaltung gingen an den Verein „Künstler helfen Künstlern“.
V. l. n. r.: Günter Alland, Danny Sigel, Verena Sonnleitner, Gabriele Jacoby, August Breininger und Martin Heilinger


COOPERATIV 3/202252 Volksbank Wien
V. l. n. r.: Martin Fürndraht, Philipp Halla, Andrea Lautermüller, Andreas Leodolter, Martin Heilinger, Manuela Vorisek und Jürgen Schlögl
Zum brandaktuellen Thema E-Mobilität hat im Juni ein Business-Frühstück der Volks bank-Regionaldirektion Baden in Koopera tion mit der Wirtschaftskammer-Bezirks stelle Mödling und dem Autohaus Ebner in Brunn stattgefunden. Letzteres fungierte auch als Gastgeber. Mit seiner hauseige nen Fotovoltaikanlage verfüge das Unter nehmen über ein Vorzeigeprojekt, so WKBezirksstellenobmann Martin Fürndraht. Regionaldirektor Martin Heilinger verwies auf das umfassende Beratungsangebot der Volksbank zum Thema Energie und E-Mo bilität. Volksbank-Expertin Manuela Vorisek informierte im Detail über Förderungen. Weitere Fachvorträge sowie Besichtigun gen inklusive Probefahrten von E-Auto-Mo dellen rundeten die Veranstaltung ab.
DusekChristianFoto:SteinbergerVeronikaFoto: INSIDER
Die Wertsteigerungen von Immobilien waren in den letzten Jahren mehr als be eindruckend. Und dank Partnerschaften mit IMMOcontract und Union Investment entwickelt sich die Volksbank zum ersten Ansprechpartner bei diesem Thema. Ge meinsam mit den Partnern veranstaltete die Volksbank-Regionaldirektion Baden einen Informationsabend im imperialen Rahmen von Schloss Laxenburg. Be reichsleiter und Veranlagungsexperte Michael Santer klärte auf, warum man in Zeiten von Niedrigzins, geopolitischen Unsicherheiten und hoher Inflation in
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SteinbergerVeronikaFoto:
Immobilienfonds veranlagen sollte. Als Alternativen bieten sich das Bauherren modell oder die Vorsorgewohnung an. Sascha Haimovici, Immobilienspezialist und IMMOcontract-Geschäftsführer, prä sentierte Vorteile, konkrete Projekte und was bei einem Kauf oder einer Beteiligung zu beachten ist. Volksbank-Regionaldirek tor Martin Heilinger zog zufrieden Bilanz: „Zu einem besseren Zeitpunkt hätten wir diese Veranstaltung nicht machen können. Die Immobilienveranlagung ist und bleibt wesentlicher Baustein eines ausgewoge nen Portfolios.“
SteinbergerVeronikaFoto:
Bei einem Kapitalmarktfrühstück haben Top-Ver anlagungskunden der Volksbank-Regionaldirektion Baden in exklusiver Atmosphäre aktuelle Informa tionen zu Wirtschaftsentwicklung, Finanzmarkt, In flation, Energiepreisen und geopolitischen Risken er halten. Als Referent konnte Norbert Faller gewonnen werden, der bei Union Investment den größten glo balen Aktienfonds mit insgesamt etwa 40 Milliarden Euro Volumen verantwortet. Regionaldirektor Martin Heilinger über das neue Veranstaltungsformat: „In dieser intimen Atmosphäre lässt es sich gut plaudern. Das gibt uns allen die Möglichkeit, in einen intensiven Gedankenaustausch zu treten, von dem alle nur pro fitieren können. Mit Union Investment haben wir die wohl beste Fondsgesellschaft Österreichs für unsere Kunden im Angebot.“
Kapitalmarktfrühstück für Top-Kunden
Wertvolle Tipps gegen Cyberkriminalität
Cyberkriminalität – wie schütze ich meinen Betrieb? So lautete das Thema eines Unter nehmerforums, zu dem Volksbank-Kunden aus der Region Wiener Neustadt und Neun kirchen geladen waren. Regionaldirekto rin Andrea Kovacs-Wöhry begrüßte die Gäste in Schloss Katzelsdorf. IT-Spezialist Andreas Dögl informierte darüber, welche präventiven Maßnahmen Betriebe zum Schutz vor Cyberangriffen treffen können

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V. l. n. r.: Michael Santer, Martin Heilinger und Sascha Haimovici

SteinbergerVeronikaFoto:
V. l. n. r.: Andreas Dögl, Harald Prenner, Andrea Kovacs-Wöhry und Alexander Kirchknopf

und was im Falle eines Angriffes zu tun ist. Mit aktuellen Praxisbeispielen vermittel te er, dass Cyberangriffe nicht nur große Firmen und Behörden betreffen können. Hacker nehmen vermehrt auch kleinere Industriebetriebe und KMU ins Visier. Die Maßnahmen zur Abfederung wirtschaft licher Folgen nach einer Cyberattacke er läuterte Alexander Kirchknopf vom Volks banken Versicherungsdienst.
Schwerpunkt zur Veranlagung in Immobilien
Union-Investment-Experte Norbert Faller bei seinen Ausführungen
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Generaldirektor Andreas Höll bei der Übergabe des Spenden schecks an „Ich bin ich“
Über 200 Gäste sind heuer auf Einladung der Volksbank Salzburg nach Bad Ischl gekommen, um an der Mitgliederveran staltung für das Salzkammergut teilzuneh men. Das Event stand ganz im Zeichen der Region: Generaldirektor Andreas Höll überreichte dem sozial engagierten Ver ein „Ich bin ich“ aus Bad Ischl eine Spen de über 3.000 Euro. Für Unterhaltung sorgte die Formation „Kultkabarett“. Jeder der drei Künstler ist ein bekannter Name in der Region: Fritz Messner, Bandleader der Lungauer Gruppe „Querschläger“, ist auch als kritisch humorvoller Kolumnist der „Salzburger Nachrichten“ bekannt. Manfred Baumann war jahrzehntelang kreativer Kopf im ORF-Landesstudio Salz burg und ist erfolgreicher Krimiautor. Peter Blaikner kennen viele als Schauspieler und Chef des Kleinen Theaters in Salzburg, da rüber hinaus als Musiker und Autor erfolg reicher Kinder-Musicals.

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Veranstaltung mit Künstlern aus deramRegionFotovoltaikanlageDachderZentrale
Kürzlich ist am Dach der Volksbank-Zentrale in Salzburg eine große Fotovoltaikanlage in Betrieb gegangen. Insgesamt wurden 135 moderne Module verbaut, die Anlage liefert mit einer Fläche von 222 Quadratmetern eine Maximalleistung von 46,5 kWp. Der Großteil des Stroms wird selbst verbraucht, es werden damit unter anderem hauseige ne Stromtankstellen beliefert, die auch den Kundinnen und Kunden zur Verfügung ste hen. Ein wichtiger Nachhaltigkeitsaspekt ist die Möglichkeit, die Dienstfahrzeuge der Volksbank Salzburg – E-Autos und E-Bikes – mit selbst erzeugtem, grünem Strom aus Sonnenenergie zu laden. Weitere Fotovol taikanlagen inklusive Stromtankstellen an geeigneten Standorten sind bereits in Um setzung.
Fritz Messner –Musiker, Kabarettist und Kolumnist der „Salzburger Nachrich ten“ – auf der Bühne

Das Vorstandsduo der Volksbank Salzburg, Andreas Hirsch und Andreas Höll, auf dem Dach der Zentrale

Eine erfolgreiche Bilanz hat die Volksbank Kärnten bei ihrer diesjährigen Generalver sammlung vorgelegt. So konnte das Ergeb nis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2021 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht, das Geschäftsvolumen um 2,6 Prozent gesteigert und ein branchenüberdurch schnittlicher Provisionssaldo erzielt wer den. Ein stabiles Bilanzsummen-, Einlagenund Kreditwachstum sowie ein starkes Wachstum im Wertpapiergeschäft runden das wirtschaftlich erfolgreiche Geschäfts jahr ab. Die beiden Vorstände, Johannes Jelenik und Alfred Holzer, konnten daher die Ausschüttung einer Dividende an die 27.310 Mitglieder der Genossenschafts bank verkünden.
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BauerHelgeFoto:
Bei den anschießenden Wahlen wurde Michaela Schliefni, Unternehmerin aus Wolfsberg, neu in den Aufsichtsrat der Bank bestellt. Bereits zuvor waren die Dele gierten und Mitglieder bei Versammlungen in Feldkirchen, Spittal, Ferlach und Klagen furt über aktuelle Projekte sowie Neuigkei ten aus dem Service- und Produktbereich informiert worden. „Unsere nachhaltig ge lebten Kernwerte Vertrauen, Regionalität und Kundennähe haben in Zeiten von Glo balisierung und Digitalisierung noch mehr an Bedeutung gewonnen. Daran wollen wir auch in Zukunft festhalten, um die heimi sche Wirtschaft zu stärken und den Kärnt nerinnen und Kärntnern ein guter Bankpart ner zu sein“, so Jelenik.
Volksbank Kärnten
Business-Talk mit Union Investment

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Zur ersten Präsenz-Mitarbeiterveranstal tung nach langer Pause luden Volksbank Salzburg und Union Investment am 19. Mai in das Pitter Event Center in Salzburg-Stadt. Rund 100 Gäste folgten gespannt dem Business-Talk mit Generaldirektor Andreas Höll und Hans Joachim Reinke, Vorstands vorsitzender von Union Investment. Beide sprachen über die erfreulichen Ergebnis se in der Zusammenarbeit im Jahr 2021. Reinke nahm zudem zu aktuellen Themen und Krisen Stellung und gab einen Ausblick auf die weiteren Entwicklungen im Anlage bereich. Moderiert wurde der Abend von Jessica Bräu, Vertriebsdirektorin von Union Investment Austria. Im Anschluss konnten sich die Gäste am Buffet stärken und den gelungenen Abend ausklingen lassen.
mitGeneralversammlungErfolgsbilanz
Das Vorstandsteam der Volksbank Kärnten: Johannes Jelenik und Alfred Holzer

V. l. n. r.: Union-Vorstandsvorsitzender Hans Joachim Reinke, Vertriebsdirektorin Jessica Bräu und Volksbank-Generaldirektor Andreas Höll

COOPERATIV 3/202256 Volksbank Tirol

Nach drei Jahren Pause war es wieder so weit: Die Volks bank Tirol lud am 22. Juni zum Anlage-Forum. Vor der stim mungsvollen Kulisse des Congresspark Igls wurden die poli tische Zeitenwende und der nachhaltige Wandel diskutiert. Der prominente Gastredner Peter Filzmaier präsentierte in seinem launigen Vortrag unter anderem Medienphänome ne und den aktuellen Vertrauensindex, in dem die Politik derzeit weit unten rangiert. Positive Perspektiven für siche re Geldanlagen in unsicheren Zeiten zeigte Finanzexperte Janne Werning vom langjährigen Partner Union Investment auf. Solche lägen vor allem in nachhaltigen Geldanlagen. „Der Klimawandel beeinflusst den Kapitalmarkt. Produkte verändern sich, Ressourcen werden knapp“, so der Aktien spezialist aus Frankfurt. Umso wichtiger seien individuelle Strategien für fitte Finanzen, verwies Regionaldirektor Josef Tratter, der den Abend moderierte, auf die fundierten Be ratungen durch das Volksbank-Team.
Onboarding im August mit Janine Seisl, Kerstin Zörner, Melanie Kussian, Marion Steindl, Theresa Burger (v. l. n. r., vorne), Lea Auer, Sanja Todorovic, Sandra Dietre, Sabine Nuka und Melanie Astern (hinten)

Comeback Anlage-Forumsdes
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Ein Start bei einem neuen Arbeitgeber ist mit viel Emotion, Neugierde und Er wartungshaltung, aber zum Teil auch mit Unsicherheit verbunden. Um Mitarbeite rinnen und Mitarbeitern in der Volksbank Tirol einen wertschätzenden Einstieg zu ermöglichen, wurde daher ein zweiwöchi ges Onboarding-Programm eingeführt. Im Rahmen der Angebotsreihe können sich die Neulinge fachlich einarbeiten und auch zügig ins Team und in die Unternehmens kultur eingliedern. Darüber hinaus bietet das neue Einführungsprogramm die Mög lichkeit, Einblicke in die einzelnen Prozes se, Produkte und Abteilungen zu gewähren und Wissen über die einzelnen Geschäfts bereiche zu vermitteln. Die ersten Onbo arding-Runden im Februar, April, Juni und August waren ein voller Erfolg: Die neuen Kolleginnen und Kollegen hatten die Mög lichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen, so bauten sie gleich zu Beginn eine feste Bindung zur Bank auf.
V. l. n. r.: Politologe Peter Filzmaier, Anlageexperte Janne Werning (Union Investment), Regionaldirektor Josef Tratter sowie die Vorstände Markus Hörmann und Martin Holzer
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Onboarding-ProgrammfürneueMitarbeiter
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mit“: Kinder besuchen Bankarbeitsplatz

26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feiern dieses Jahr ihr Jubiläum in der Volksbank Vorarlberg. Im Rahmen eines gemeinsa men Mitarbeiterabends wurden die Jubi lare für ihre langjährige Unternehmens treue geehrt. Gemeinsam haben sie 550 Dienstjahre gesammelt. „Wir sind stolz auf unsere Jubilare“, so Gerhard Hamel, Vor standsvorsitzender der Volksbank Vorarl berg. „Sie sind Expertinnen und Experten, beherrschen ihr Metier und kennen die Abläufe.“ Zur Feier in der Fußballarena des Bundesligisten SCR Altach kamen rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei bes ter Laune genossen sie die kulinarischen Köstlichkeiten vom reichhaltigen regiona len Buffet. Eine Liveband sorgte mit einem breitgefächerten Repertoire für Unterhal tung und Stimmung bis spät in den Abend.
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Mitarbeiterfest mit Ehrung von Jubilaren„Ichgeh
Die Volksbank Vorarlberg hat sich am Vorarlberger Zukunftstag „ich geh mit“ beteiligt und 17 Kinder ihrer Angestellten in der Zentrale in Rankweil be grüßt. Mit einem abwechslungsreichen Programm erhielten sie erste Einblicke in die Bankbranche. „Wir freuen uns, dass wir nach längerer Pause wieder am Zukunftstag teilnehmen konnten“, er klärt Simona Endres-Unterlechner, Personalleite rin der Volksbank Vorarlberg. „Die Kinder identifi zieren sich stärker mit dem Unternehmen, wenn sie ihre Mutter oder ihren Vater zur Arbeit beglei ten können. Außerdem sprechen wir bereits heute mit den potenziellen Fachkräften von morgen.“ Daher war es den Angestellten an diesem Tag wichtig, den Kindern die Volksbank aus verschie denen Blickwinkeln zu präsentieren. Neben der Handhabung der Ein- und Auszahlungsgeräte er hielten die jungen Gäste auch einen spannenden Einblick in den Tresorraum. Nach der Gestaltung eines Wunschjournals und einem gemeinsamen Mittagessen ging es für die Mädchen und Buben an die Arbeitsplätze ihrer Mütter oder Väter.

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Zukunftsforscher Tristan Horx bei seinen Ausführungen in Dornbirn
Zur exklusiven Kundenveranstaltung des Private Banking „Am Platz mit …“ hat die Volksbank Vorarlberg den inter national bekannten Trendforscher Tristan Horx in die Fi liale am Marktplatz in Dornbirn geladen. Er befasste sich an diesem Abend speziell mit Future Work. Wie sieht die Arbeitswelt und generell das Leben im Jahr 2032 aus? Was wird uns weiterhin begleiten und wo sind Veränderungen unumgänglich? Horx regte mit seinem kritischen Optimis mus und seinem humorvollen, visionären Blick die Zuhörer dazu an, Erkenntnisse zu nutzen und die Zukunft proaktiv sowie leidenschaftlich zu gestalten. „Tristan Horx hat mit seiner direkten Art, Dinge anzusprechen, unsere Gäste von Beginn an in seinen Bann gezogen. Gerade für Unterneh merinnen und Unternehmer war das Thema Future Work sehr interessant“, freute sich Ralph Braun, Leiter des Private Banking der Volksbank Vorarlberg.



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COOPERATIV 3/202258 Volksbank Vorarlberg
Vorstandsvorsitzender Gerhard Hamel begrüßte die Gäste im exklusiven Rahmen
Zertifikat für nachhaltige Events
Bereits vor 20 Jahren hat die Volksbank Vorarlberg mit der Installation ihrer ersten Fotovoltaikanlage auf dem Dach einer Filiale Schritte in Richtung einer ökologischen Nach haltigkeit gesetzt. Seitdem handelt die Regionalbank in vie len Bereichen bewusst und achtsam – etwa im Kunden-, Produkt- oder Umweltbereich. Ein weiteres Handlungsfeld ist das Veranstaltungsmanagement. Ab sofort zertifiziert die Volksbank Vorarlberg daher ihre Events bei „ghörig feschta“, einer Initiative des Vorarlberger Gemeindeverban des, die das Ziel verfolgt, eine nachhaltige Veranstaltungs kultur zu fördern. Dafür ist es unter anderem wichtig, Abfall zu vermeiden, Lebensmittel regional oder fair gehandelt zu beziehen, umweltfreundlich unterwegs zu sein, soziale Ver antwortung wahrzunehmen und mit Ressourcen schonend umzugehen. „Ghörig feschta“ ist übrigens ein Ausdruck aus dem Vorarlberger Dialekt und bedeutet „ausgiebig feiern“. Dass man auch unter Einhaltung von nachhaltigen Aspek ten erfolgreiche Events ausrichten kann, zeigen die jüngs ten Veranstaltungen der Bank. „Unser Ziel ist, von nun an alle unsere Veranstaltungen durch ‚ghörig feschta‘ zertifi zieren zu lassen“, erklärt Helmut Winkler, Vorstandsdirektor der Volksbank Vorarlberg.
V. l. n. r.: Anton Pauschenwein, Sonja Jacoby, Wolfgang Nowatschek, Irina SchwabeggerWager, Thomas Brosch, Ulrike Mursch-Edlmayr, Stefan Baumgartner, Christian Ortner und Helmut Kneissl
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Hilfe für die Ukraine
„Investieren in unsicheren Zeiten“ – unter diesem Motto fand das erste PrivateBanking-Dinner der Volksbank Niederös terreich im Kloster Und in Krems statt. Zum Thema diskutierten unter der Moderation von Birgit Reiböck der renommierte Wirt schaftsjournalist Ronald Barazon, NÖNChefredakteur Daniel Lohninger, Tom Ganschow, Vertriebsdirektor von Union Investment Austria, und Rainer Kuhnle, Ge neraldirektor der Volksbank Niederöster reich. Im Vorfeld wurde den mehr als 100 Gästen das Private-Banking-Team unter der Leitung von Jürgen Holzmann vorgestellt.

Private-Banking-Dinner in Krems
Moderatorin Birgit Reiböck mit Tom Ganschow, Jürgen Holzmann, Ronald Barazon, Daniel Lohninger und Rainer Kuhnle (v. l. n. r.)
Zusammen mit den Unternehmen Kwizda Pharmahandel, Jacoby GM Pharma, Phoe nix Arzneiwarenhandel und Iqvia hat die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank in Abstimmung mit der Apothekerkammer insgesamt 33.000 Euro für den Verein Apo theker ohne Grenzen bereitgestellt. Die Hilfe kommt in Form von Arzneimitteln und dringend benötigten Medizinprodukten den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine zugute. Das Geld konnte kurz fristig und unbürokratisch aufgebracht wer den, da beim diesjährigen Apothekerkon gress in Schladming aufgrund von Corona auf sämtliche Abendveranstaltungen der fünf Unternehmen verzichtet wurde.

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LechnerJohannFoto:
Ärzte- und Apothekerbank
Volksbank Niederösterreich
Das Bildmotiv zur neuen „Kinder sparER GO!“-Kampagne
schäftsführer von Union Investment, fest. Beeindruckend sei auch, wie gelassen die Sparer auf die jüngsten Markt turbulenzen reagiert hätten, ergänzt Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien. „Gerade in Krisen zeiten zeigt sich, wie wichtig der persönliche und ver trauensvolle Kontakt zwischen Kunde und Berater ist“, so Fleischmann weiter. „Daher möchte ich mich bei allen Beraterinnen und Beratern für ihren Einsatz in den letzten Monaten herzlich bedanken.“ Bemerkenswert ist der ungebrochene Boom bei den nach haltig gemanagten Fonds. Schon knapp 47 Prozent des Neugeschäfts flossen im ersten Halbjahr 2022 in Nachhal tigkeitsfonds. „Dieser Trend wird sich weiter verstärken“, ist Harms überzeugt. Mit den beiden Fonds „UniNachhal tig Aktien Infrastruktur“ und „UniZukunft Welt“, die auch in Österreich zum Vertrieb zugelassen sind, ergänzte Union Investment kürzlich seine nachhaltige Produktpalette und unterstützt damit den Infrastruktursektor und Unterneh men, die einen positiven Beitrag zu den Nachhaltigkeits zielen der Vereinten Nationen leisten.
„Die österreichischen Anleger haben erkannt, dass Invest ments in Fonds, insbesondere in Sachwerte, ein probates Mittel sein können, um angesichts der hohen Inflation positive Realrenditen zu erzielen“, stellt Marc Harms, Ge
ERGO Neues Vorsorgeprodukt für den Start ins Leben
Solides erstes Halbjahr in Österreich
Unter dem Titel „KindersparER GO!“ hat die ERGO Versicherung im Sommer eine neue flexible Vorsorge für den Start ins Leben präsentiert. Dabei handelt es sich um einen Versicherungssparplan mit laufender Prä mie ab 30 Euro, flexibler Veranlagung – 100 Prozent klassisch, 100 Prozent nachhaltige Fonds oder ein individueller Mix – und le benslanger Laufzeit. Die ERGO empfiehlt das Produkt Eltern, Großeltern und Paten als sinnvolles Vorsorgegeschenk für Kinder bis „KindersparER15.

GO!“ verbindet die Vorteile des Erfolgsprodukts „ERGO fürs Sparen“ mit besonderen USPs: Wenn der Versorger stirbt, wird die ERGO zum Schutzengel und übernimmt die weitere Prämienzahlung, so dass das Sparziel fürs Kind immer erreicht wird. ERGO hat auch daran gedacht, dass Schlaganfall und Herzinfarkt zu den häu figsten Krankheiten zählen und übernimmt die Prämienzahlung für zwei Jahre, wenn der Versorger daran erkrankt. Die Auszah lung erfolgt im Alter von 18 oder 25 Jahren
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Krieg in der Ukraine, Inflation, Geldpolitik – das Kapital marktumfeld ist aktuell schwierig. Trotz der angespannten Lage steuerte Volksbanken-Partner Union Investment in Österreich solide durchs erste Halbjahr 2022: Seit Beginn des Jahres veranlagten Anleger brutto 620 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2021: 615 Millionen) in Fonds von Union Investment. Auch der Nettoabsatz entwickelte sich stabil und liegt bei 402 Millionen Euro (Vorjahr: 408 Millionen). Das verwaltete Vermögen stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 um acht Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Der Bestand der Sparpläne wuchs im Vorjahresvergleich um 20 Prozent und lag per Ende Juni 2022 bei rund 150.000 Stück. Besonders gefragt waren nachhaltige Geldanlagen mit Nettomittelzuflüssen von 236 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Jahres, was einer Steigerung um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
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direkt an das erwachsene Kind – etwa für die erste Wohnung, das erste Auto oder die Ausbildung. Alternativ besteht die Möglich keit zur Fortführung der Versicherung – bei spielsweise als Pensionsvorsorge. „Mit der Kombination unseres Erfolgs produkts ‚ERGO fürs Sparen‘ mit unserem besonderen Sicherheitsnetz aus Ablebens schutz und Schutz bei schwerer Krankheit ist uns ein einzigartiges Produkt gelungen“, so Christian Noisternig, ERGO Vorstand für Vertrieb und Marketing. „Und das Beste daran: Unsere Kunden haben von der Ge burt bis zum jungen Erwachsenenalter die Möglichkeit, ihrem Nachwuchs Zukunft zu schenken.“ Aktuell läuft eine besondere Aktion: Unter dem Motto „Die Vorsorge, die mit Ihrem Kind mitwächst“ pflanzt die ERGO für jeden Abschluss bis 31. Dezem ber 2022 einen Baum im „ERGO-Wald“ im Waldviertel.
Union Investment
Mehr Details www.volksbank.at/kindersparergounter:
Um ihr mehrfach preisgekröntes VirtualReality-Coaching – siehe Bericht unten –auch für Kundinnen und Kunden erlebbar zu machen, haben die Volksbank Akade mie und der E-Learning-Anbieter Create am 27. Juni zur ersten „Insight“-Event ins ÖGV-Haus geladen. Zahlreiche Gäste, da runter auch der Volksbank-Partner Union Investment, folgten der Einladung und durften im Rahmen der Veranstaltung haut nah erleben, wie die Kundenberaterinnen und Kundenberater Argumentationstech niken erlernen. Durch den Tag führten Barbara Czak-Pobeheim, Geschäftsführe rin der Volksbank Akademie, und Christoph Schmidt-Martensson, CEO und Gründer von Create.
Erneut Auszeichnung für E-Learning
INSIDER
Eintauchen in die Welt Virtual-Reality-Coachingsdes

Dafür wurde sie nun mit dem „eLearning Award 2022“ in der Kategorie „Coaching“ ausgezeich net. Das in Kooperation mit BankenImpuls Con sulting, den Volksbanken und dem E-LearningAnbieter Create entwickelte Bildungsprogramm hatte bereits 2018, 2019 und 2021 Preise geholt. Akademie-Geschäftsführerin Barbara CzakPobeheim: „Wir freuen uns, dass die Kombina
Christoph Schmidt-Martensson, CEO von CREATE, und Barbara Czak-Pobeheim, Geschäftsfüh rerin der Volksbank Akademie

Im Anschluss an das immersive Lernerleb nis hatten die Teilnehmerinnen und Teilneh mer die Gelegenheit, sich beim Networking mit Unternehmen aus den unterschied lichsten Branchen – von Telekommunikati on über Logistik bis hin zur Industrie – aus zutauschen. „Auf Basis von gesammelten Erfahrungswerten und wissenschaftlichen Evaluierungen wissen wir, dass unser Virtual-Reality-Coaching mit Begeisterung angenommen wird – und zwar auch von den Kundinnen und Kunden selbst, wie sich im Rahmen des Events gezeigt hat“, so das Resümee von Czak-Pobeheim.Akademie-Geschäftsführerin
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Gäste beim Ausprobieren der innovativen VR-Technik
Mit ihrem Blended-Learning-Konzept und dem Coaching mittels Virtual Reality hat die Volks bank Akademie neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung von Bankmitarbeitern gesetzt.
tion aus Virtual Reality, realem Coaching und E-Learning nicht nur bei den Beraterinnen und Beratern, sondern auch bei der hochkarätigen Jury des eLearning Award 2022 auf Zuspruch stößt.“ Auch Gerald Fleischmann, Generaldirek tor der Volksbank Wien, zeigt sich erfreut über die Honorierung: „Seit 2018 setzt die Volksbank Akademie auf die Macht von Virtual Reality, um Soft Skills gezielt zu trainieren. Das Programm ist eine innovative Lernmethode, um für die Kun denberatung wesentliches Know-how realitäts nah und state of the art zu vermitteln.“
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1982 ging aus einem insolventen Wiener Malerbetrieb die Maldek hervor. Acht Mitarbeiter entschlossen sich damals, eine selbstverwaltete Genossenschaft zu gründen. Im Lau fe der Jahre wurden Kundenstock, Mitarbeiteranzahl sowie die Räumlichkeiten sukzessive erweitert. Aktuell beschäf tigt die Maldek neben fünf Genossenschaftsmitgliedern zwölf weitere Mitarbeiter und unterhält einen Fuhrpark von fünf Fahrzeugen. Besonders stolz ist der Betrieb auf seine Lehrlingsausbildung – die aktuelle Belegschaft besteht fast zur Gänze aus selbst ausgebildeten Mitarbeitern. Diese Er folgsstory wurde nun mit rund 60 Gästen in Kolariks Luft burg im Prater gebührend gefeiert. Neben den Gründungs mitgliedern sowie dem aktuellen Maldek-Team kamen zahlreiche Geschäftspartner, Helfer und Familienmitglie der, um zum 40-Jahr-Jubiläum zu gratulieren. Wir schließen uns der Gratulation an!
ner der Volksbanken anknüpfen. Aufgrund des Zusammenschlusses ist das Leistungs portfolio noch schlagkräftiger. Die jahre lange Erfahrung der IVV als Spezialist für Bauträgerprojekte, gepaart mit der Regio nalität und Manpower der Immo-Contract, bietet unseren Kunden ein einzigartiges Service“, zeigt sich der geschäftsführende Gesellschafter, Sascha Haimovici, über zeugt. Die bewährten Partnerschaften mit den Volksbanken in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich sollen nun um weitere Bundesländer erweitert werden.
Nach dem Kauf der Immo-Contract durch die Soravia-Tochter Adomo im Vorjahr folg te nun der nächste Schritt: Die Fusionie rung der IVV (Immobilien Verkauf und Ver mietungs GmbH) mit Immo-Contract führt zu einer Konsolidierung der Marken inklu sive neuem Markenauftritt. Das gemein same Maklerunternehmen firmiert nun als „IMMOcontract“, auch das Logo wurde er neuert. „Mit dem Aufbau auf dem ursprüng lichen Markennamen Immo-Contract möchten wir besonders an die regionale Stärke und die Markenbekanntheit als Part
Immo-Contract
Fusion mit IVV zu neuer Marke
Das neue Logo mit Hinweis auf die Volksbank-Partnerschaft

Die aktuellen und ehemaligen Genossenschafter heute (oben) und das Grün dungsteam vor 40 Jahren (unten)

40erderGenossenschaftMalerfeiert
COOPERATIV 3/202262 Maldek

Das Team der Schülergenossenschaft mit ÖGVVorstand Franz Groß und Barbara Pogacar, Leite rin ÖGV-Gründerservice
COOPERATIV 3/2022 63 Brauerei Ried
Verleihung von SchülergenossenschaftAMA-Gütesiegellegtlos
selbstverständlich, sich als eine der ers ten österreichischen Brauereien dieser Zertifizierung zu unterziehen“, betonen Geschäftsführer Christian Aigner (li.) und Braumeister Josef Niklas (re).
lergenossenschaft ergänzen. Als weiteres Geschäftsfeld haben die Schüler Eventor ganisation – vom Schulfest bis zu Karriere tagen –Übrigens:identifiziert.Dievon den Schülern kreier ten Kaffeehäferl sind ab sofort erhältlich. Bestellungen zum Preis von 5,99 Euro pro Stück werden unter Unterstützung!genossenschaftgenommen.senschaft5020@outlook.comschuelergenosentgegenUnserejüngsteMitgliedsfreutsichüberjede
Wie zuletzt schon im „cooperativ“ berich tet, setzt der ÖGV jetzt auf Schülergenos senschaften, um finanzielle und insbeson dere genossenschaftliche Bildung bei den Jungen zu fördern. Heuer ist nun die erste Gründung erfolgt: Die NXT hak:zwei GENE RATION ist ein klassenübergreifendes Pro jekt an der BHAK II in Salzburg. Als Paten und Unterstützer für die junge Genossen schaft fungieren die Volksbank Salzburg sowie die Malerkooperation Malag.
Die genossenschaftliche Brauerei Ried ist ein anerkannter Leitbetrieb für geprüfte Qualität und regionale Herkunft. Das be stätigt nun auch die Zertifizierung nach der Qualitäts- und Herkunftsrichtlinie für Lebensmittelmanufakturen durch die AMA. Dieses Gütesiegel erhalten nur Unter nehmen, die die regionale Herkunft von Rohstoffen und Zutaten nachvollziehbar belegen können. Sie müssen sich außer dem an die Qualitätsstandards des Öster reichischen Lebensmittelbuchs halten, die deutlich strenger gefasst sind als die rein rechtlichen Anforderungen. Das wird von der AMA durch regelmäßige externe Be triebskontrollen überprüft.

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NXT hak:zwei GENERATION
Die Schülerinnen und Schüler haben sich als vordergründiges Ziel die Vermeidung von Müll an der Schule gesetzt. Umgesetzt werden soll dies durch nachhaltig produ zierte, personalisierte Tassen, die statt Plastikbechern an den Kaffeeautomaten der Schule verwendet werden können. Für Schulanfänger plant die Genossenschaft Starter-Kits, um den Einstieg zu erleichtern. Nachhaltig produzierte Sportbekleidung mit Schullogo soll das Angebot der Schü
„Dieses klare und transparente Qualitäts system kennzeichnet hochwertige, über wiegend in Handarbeit hergestellte Le bensmittel aus regionaler Herkunft – lauter Eigenschaften, für die unsere Produkte stehen. Daher war es für die Brauerei Ried

RechtsanwältePHHFoto:
Startschuss für Energiegenossenschaft im Weinviertel
sehr flexibel, kann mit der Zahl der Genossenschafter mit wachsen und bietet aufgrund klarer Corporate-GovernanceVorgaben die Möglichkeit, Haftungen von Organen und Mit gliedern auf ein Minimum zu beschränken“, erklärt Dominik Kurzmann, Head of Energy und Energierechtsexperte bei PHH Rechtsanwälte. „Mitmachen können sowohl Organisa tionen und Unternehmen als auch Privatpersonen“, ergänzt Barbara Pogacar, Leiterin des ÖGV-Gründerservice.

V. l. n. r.: Victoria Fischl (Rechtsanwaltsanwärterin PHH), Dominik Kurzmann (Head of Energy PHH), Alfred Weinberger (Geschäftsführer Amarenco), Barbara Pogacar (ÖGV), Johannes Rindhauser (Geschäftsführer PVT)
PVT hat vor über 20 Jahren in Neudorf begonnen, Solarpa nele zu entwickeln und zu produzieren. Mittlerweile ist das Unternehmen in vielen Gegenden Europas und Afrikas tätig und auch Komplettanbieter für erneuerbare Energie. „Neu dorf ist – wohl auch durch unseren Unternehmenssitz im Ort – ein großer Befürworter von Sonnenenergie. Hier gibt es bereits viele kleine Anlagen, die jetzt in der neuen Ener giegemeinschaft gebündelt werden können und unsere eigenen Fotovoltaikanlagen ergänzen“, freut sich Geschäfts führer Johannes Rindhauser. Neben Dächern ist auch die Nutzung von Freiflächen geplant. Hier arbeitet PVT eng mit dem Investor Amarenco zusammen.
INSIDER
Mit Unterstützung des heimischen Fotovoltaikunterneh mens PVT, der Rechtsanwälte von PHH und des ÖGV ist in Neudorf im Weinviertel eine zukunftsweisende Energie genossenschaft gegründet worden, die ihren Mitgliedern sauberen und kostengünstigen Strom aus Fotovoltaikanla gen bereitstellen will.

COOPERATIV 3/202264
„Die Produktion von Strom innerhalb solcher lokalen Ener giegemeinschaften ist die logische Konsequenz der Ener giewende. Lokale Produktion – lokaler Verbrauch. Die Energiegemeinschaft in der Form einer Genossenschaft ist
EEG Neudorf
TagungGenossenschaftlicheKundenzufriedenheitbeiinInnsbruck
SPORT 2000 ist aus einer aktuellen Unter suchung der ÖGVS – Gesellschaft für Ver braucherstudien zum wiederholten Mal als Branchenchampion in der Kategorie Kundenzufriedenheit im stationären Han del und im Skiverleih hervorgegangen. Bei der Erhebung wurden unter anderem die Freundlichkeit des Personals, die gebote ne Beratung, die Qualität des Verleihma terials und das Preis-Leistungs-Verhältnis auf Basis von über 250.000 Kundenmei nungen bewertet.
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Unter brechung findet heuer wieder die Jahres tagung des Internationalen Instituts für Genossenschaftsforschung im Alpenraum (IGA) statt. Die Veranstaltung steigt am 4. November in Innsbruck und steht unter
stimmt“, freut sich Holger Schwarting, Vorstand der SPORT-2000-Genossen Damitschaft. die Mitglieder auf dem neusten Stand bleiben, gab es heuer im Sommer auch wieder die Multisport-Ordermes se in der SPORT-2000-Zentrale in Ohls dorf (OÖ). 82 Fachhändler verschafften sich dabei einen Überblick über Trends und Produktinnovationen der namhaften Sportartikelhersteller. Die Messe entwi ckelt sich damit immer mehr zum Bran chentreff. Ein besonderes Highlight war der Besuch von Österreichs Top-Leicht athletin im Siebenkampf, Ivona Dadic, die zum exklusiven Lauftraining lud. „Mit einer der erfolgreichsten Spitzensportle rinnen des Landes zu trainieren, ist nicht nur ein Erlebnis für unsere Händler, son dern auch eine wertvolle Erfahrung fürs Business“, so Schwarting.

dem Generalthema „Krieg – Klimakrise –Corona: Genossenschaften als Vertrauens anker“. Dazu gibt es hochkarätige Referate und Diskussionen. Anmeldungen sind ab sofort per E-Mail arnulf.perkounigg@chello.atmöglich:
COOPERATIV 3/2022 65
Top-Athletin Ivona Dadic als Stargast bei der heurigen Ordermesse von SPORT 2000

2000SPORTFotos: INSIDER
Sport Event-Tipp2000 Erneut Nummer 1
Holger Schwarting, Vorstand von SPORT 2000, freut sich über die Auszeichnung als Branchenchampion
„Die Auszeichnung als Branchencham pion ist für die Händlerinnen und Händ ler ein tolles und wertvolles Feedback. Zweimal hintereinander als Branchen champion im stationären Handel und zum dritten Mal in Folge im Skiverleih ausge zeichnet zu werden, ist ein klares Signal, dass der konsequente Weg mit Fokus auf beste Qualität und individuelle Beratung
Lange€416ManzSeiten87,–Zeit
war die Kuratel im ABGB gemeinsam mit den Be stimmungen zur Sachwalterschaft, Vorsorgevollmacht und gesetzlichen Angehörigenvertretung im sechsten Haupt stück geregelt. Im Zuge des 2. Erwachsenenschutz-Geset zes wurde die Materie neu aufbereitet, die Regelungen zur
bereits vierter Auflage ist der vorliegende Band zum Wirtschaftsrecht erschienen. Wie schon die Voraufla gen kann auch dieses Werk inhaltlich überzeugen. Es bietet sowohl dem Praktiker als auch den Studierenden spannen de und aufschlussreiche Einblicke in das öffentliche Wirt schaftsrecht. Dieser Rechtsbereich ist gerade auf euro päischer wie auch auf nationaler Ebene sehr dynamischen Entwicklungen unterworfen, daher ist eine zeitgemäße und systematische Darstellung kein leichtes Unterfangen. Zwei Autoren der Vorauflagen konnten an diesem Werk leider nicht mehr persönlich mitwirken, da sie mittlerweile ver storben sind. Es sind dies Bernhard Raschauer und Robert Rebhahn. Das vorliegende Werk ist in gewisser Weise auch als Andenken an diese beiden Persönlichkeiten zu sehen, die die Vorauflagen prägten. Die Autoren, die sich dazu be reit erklärt haben, die früheren Beiträge von Raschauer und Rebhahn zu überarbeiten, haben diese schwierige Aufgabe aber letztlich mit Bravour gemeistert, sodass auch mit der Neuauflage ein Werk entstanden ist, das dem interessierten Leser jedenfalls ans Herz zu legen ist. Auch der Praktiker, der sich mit dem Gewerberecht, dem Vergaberecht oder dem Wirtschaftsaufsichtsrecht – um nur einige Themenge biete zu erwähnen – beschäftigt, wird mit diesem Buch eine hilfreiche Unterstützung erhalten.
Bernhard Raschauer, Daniel Ennöckl, Nicolas Raschauer (Hrsg.)
Buchtipps
Markus Steindorfer
Christoph Mondel Das Recht der Kuratoren
COOPERATIV 3/202266 BUCHTIPPS

In€710ManzSeiten93,–nunmehr
Wirtschaftsrecht – Gewerberecht, Vergaberecht, Subventionsrecht, Preisrecht uvm

Praxishandbuch MiFID II – Das neue Wertpapierrecht

Praxishandbuch in aktualisierter Auflage beinhaltet die Regelungen aus der MiFID II, damit in Zusam menhang stehende delegierte Rechtsakte sowie die Inhalte aus dem WAG 2018. Leser erhalten einen guten Überblick über die sich aus diesen Rechtsakten ergebenden Anfor
Das€480FinanzverlagSeiten110,–vorliegende
Johanna Thalhammer
COOPERATIV 3/2022 67BUCHTIPPS

Philipp Bohrn, Maximilian Habsburg-Lothringen, Barbara Just, Armin Kammel, Karin Lenhard, Oliver Leustek, Thomas Moth, Herbert Samhaber, Michael Samhaber, Andreas Zahradnik
Kuratel wurden aus dem sechsten Hauptstück herausgelöst und in einem eigenen siebenten Hauptstück mit dem Ti tel "Von der Kuratel" abgebildet. Dadurch kam es zu einer übersichtlicheren Gestaltung. Inhaltlich wurde großteils auf die bestehenden Regeln zurückgegriffen, wobei offene oder strittige Fragen neu geregelt bzw. nach dem Stand der Rechtsprechung und Lehre kodifiziert wurden. Das Recht der Kuratoren ist dennoch aufgrund der unterschiedlichen Aufgabengebiete als eher uneinheitlich anzusehen, so sind etwa auch die Bestellungsgrundlagen in verschiedenen an deren Gesetzen breit gestreut (ABGB, Außerstreitgesetz, Zivilprozessordnung, Privatstiftungsgesetz). Das Handbuch „Das Recht der Kuratoren“ wurde aufgrund dieser Neuge staltung umfassend überarbeitet und ist nunmehr in dritter Auflage erschienen. Es handelt sich um eine ausführliche Gesamtdarstellung zu diesem Rechtsgebiet. Das Werk be inhaltet eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Thema tik und stellt diese systematisch und mit vielen Beispielen versehen dar. Dadurch wird es zu einer für die praktische Arbeit bestens geeigneten Hilfestellung. Eingehend werden etwa folgende Themen unter Berücksichtigung der Recht sprechung und Literatur behandelt: inländische Gerichts barkeit, anwendbares Recht und Zuständigkeit, Verfahren zur Bestellung, Überwachung und Enthebung, Rechte, Pflichten, Haftung und vermögensrechtliche Ansprüche, gemeinsame Bestellungsvoraussetzungen, Posteritätsku rator, Kurator für Ungeborene, Abwesenheitskurator, Kura tor für unbekannte Personen, Kollisionskurator, Verlassen schaftskurator, Stiftungskurator und weitere Kuratoren.
derungen an Banken, aber auch an Wertpapierdienstleister und Beratungsunternehmen. Die Vielseitigkeit des Autoren teams garantiert einen umfassenden Blick auf die Thematik – aus Sicht von Industrie, Berufsvertretung, Anwalts- und Beraterpraxis. Das Handbuch gliedert sich in vier Abschnit te, beginnend mit der Systematik des Wertpapierrechts. Da nach wird auf die einzelnen Unternehmens- und Vermittler arten, Wohlverhaltensregeln, Konzessionsbestimmungen sowie die nötigen organisatorischen Vorkehrungen praxis nah eingegangen. Dem Zusammenspiel von PRIIPs und MiFID-Rahmenwerk ist ein eigener Abschnitt gewidmet. Im Anhang findet man einen Überblick über die zentralen euro päischen und nationalen Rechtsgrundlagen, zudem wird das Praxishandbuch durch eine umfassende Sammlung an Fragen und Antworten zu Fit & Proper abgerundet.
Silvia Liegl
COOPERATIV 3/202268 BUCHTIPPS
bietet einen Überblick über aktuelle Fragen der Geldwäscheprävention und Terrorismusfinanzierung. Bei den Autoren handelt es sich durchwegs um Mitarbeiter der FMA oder der OeNB. So befassen sich einzelne Kapitel auch mit speziell die Aufsicht betreffenden Themen – unter ande rem geht es um die strategische Ausrichtung der Aufsicht oder um typische Bestandteile und Prozesse von Vor-OrtMaßnahmen. Eigene Kapitel sind auch den Sorgfaltspflich ten, der Identifizierung des wirtschaftlichen Eigentümers bei Hochrisikokunden und den Verdachtsmeldungen ge widmet. Auch die europäischen Entwicklungen werden beleuchtet und in einem Exkurs die Finanzsanktionen in allgemeiner Weise behandelt. Die Kapitel sind mit Grafiken und etwa im Abschnitt betreffend Verdachtsmeldungen mit vielen Beispielen aufbereitet. Sehr hilfreich sind die Fußno ten, die auf die jeweiligen Quellen und insbesondere auf die relevante Judikatur verweisen.
Christiane Lewisch
Buchtipps
Annegret Droschl-Enzi (Hrsg.) Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung Dieses€160LexisNexisSeiten29,–Buch

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Und schließlich gab es auch aktuelle Zah len zum Genossenschaftswesen: Hermann Schulze-Delitzsch publizierte einen Bericht über die Anzahl der Genossenschaften für das Jahr 1871. Dabei registrierte er auf dem Gebiet der Donaumonarchie insge samt 1.147 Genossenschaften. Davon exis tierten 673 als Vorschuss- und 422 als Kon sumvereine. Geografisch betrachtet lagen 913 in Böhmen und Mähren, gefolgt von 131 in Niederösterreich (damals noch mit Wien vereint). Schulze-Delitzsch merkte an, dass es außerordentlich schwierig sei, die genauen Zahlen zu erfassen, da etliche Genossenschaften es vorziehen würden, möglichst unbeachtet zu existieren, um „Belästigungen durch Steuerbehörden“ zu Invermeiden.dernächsten
Damals vor 150 Jahren
Markus Rothenbach
COOPERATIV 3/202270
Ausgabe von „Damals vor 150 Jahren“ wird ein veritabler Disput zwi schen den Konsumvereinen und dem k. k. Finanzministerium um das Tabakmonopol beleuchtet.
führenden Verbandsdirektor aus ihrer Mit te. Der Allgemeine Vereinstag als oberstes willensbildendes Organ des Allgemeinen Verbandes setzte sich aus den durch die Vereine entsandten Deputierten zusam Auchmen.
Statistik der Genossenschaften für das Jahr 1871

die Gesetzgebung war Thema in den ersten Ausgaben der Verbandszeitschrift: Das Abgeordnetenhaus hatte im Juni 1872 über 95 Paragrafen beraten, die ein Jahr später in überarbeiteter Form als österrei chisches Genossenschaftsgesetz verab schiedet werden sollten. Um die Verbands mitglieder über die Entwicklungen laufend am neuesten Stand zu halten, wurde der gesamte Gesetzesentwurf über mehrere Ausgaben verteilt abgedruckt.
Die erste Ausgabe des Verbandsmagazins haben wir im letzten „cooperativ“ – unse rem großen Jubiläumsheft – ausführlich beleuchtet. Im darauffolgenden Heft wur de speziell auf die innere Ordnung und die Organe des neu gegründeten Allge meinen Verbandes einge gangen: Demnach sollte die Anwaltschaft die Interessen der Mitglieder nach außen vertreten, sie fördern, unter stützen und beraten. Zu den Aufgaben zählten weiters die regelmäßige Herausga be der Verbandszeitschrift sowie die Vorbereitung und Umsetzung der Be schlüsse des Allgemeinen Vereinstages. Der engere Ausschuss sollte den Verbandsanwalt beraten und bei Bedarf vertreten. Ihm ob lag auch die Prüfung der Gebarung der Anwaltschaft, und er setzte die Tagesord nungspunkte für den Vereinstag fest.
Neben dem Allgemeinen Verband gab es Unterverbände, die sich als Vereine nach eigenen Statuten organisierten. Sie waren zugeschnitten auf die Vertretung bestimmter Branchen oder Landesteile. Diese Verbände konnten selbstständig Beiträge einheben, sie sammelten sta tistische Daten über ihre Mitglieder und standen in laufendem Kontakt mit dem Allgemeinen Verband. Sie wählten in ihren eigenen Verbandstagen einen geschäfts
NEUES VON GESTERN
Nicht nur der ÖGV feiert heuer sein 150-jähriges Bestehen, auch das Verbandsmagazin begeht dieses runde Jubiläum: Am 7. September 1872 erschien die erste Ausgabe der „Ge nossenschaft“, dem Vorgänger des „cooperativ“. Für die Rubrik „Damals vor 150 Jahren“ öffnen wir unsere Archive und blicken zurück. Wir bringen Wissenswertes, aber auch Schmankerl von anno dazumal.

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