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ENERGIEWENDE
Die Stadt der Zukunft braucht einen sektorübergreifenden Ansatz T R A N S F O R M AT I O N
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, spricht über die Herausforderungen und Forderungen der Baubranche. Text: Katja Deutsch Foto: HDB/Bollhorst
Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Das Wichtigste ist, dass wir als Unternehmende wieder Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen fassen können, denn ohne Investitionen der Öffentlichen Hand können weite Teile der Bauindustrie nicht arbeiten.
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rundsätzlich ist unsere Bauwirtschaft eine robuste und solide Branche, doch am Horizont sehen wir düstere Vorzeichen: Rückläufiger Auftragseingang, rückläufige Baugenehmigungen und negativer Umsatz im Jahr 2023. Gleichzeitig besteht aber die riesige Motivation der Branche, sich den Zukunftsaufgaben wie bezahlbarer Wohnraum oder der Energiewende zu stellen. Denn für 90 Prozent dieser Transformationen muss gebaut werden. Das Wichtigste dafür ist, dass wir als Unternehmende wieder Vertrauen in die politischen Rahmenbedingungen fassen können, denn ohne Investitionen der Öffentlichen Hand können weite Teile der Bauindustrie nicht arbeiten. Zweitens brauchen wir dringend mehr Fachkräfte und demzufolge ein vernünftiges Einwanderungsgesetz. Drittens
ist die Verwaltung massiv unterbesetzt, es fehlen tausende Ingenieurinnen und Ingenieure. Die vierte Baustelle ist eine Bürokratie, die ihresgleichen sucht. Die Gesamtbürokratiekosten führen heute in Deutschland zu einer Belastung von rund 50 Milliarden Euro jährlich. Für die Städte der Zukunft ist es aus meiner Sicht wichtig, einen Ansatz für einen klimaneutralen Gebäudebestand zu wählen, der sich nicht auf technische Einzellösungen versteift. Dies wäre volkswirtschaftliche Geldverschwendung! Ein simples Beispiel: Wir sind stolz auf Stadtbilder wie in München, Berlin und Hamburg, wo Bauten stehen, die seit Jahrhunderten überdauern. Sie lassen sich kaum von außen dämmen, weshalb es aus wirtschaftlichen und technischen
Gesichtspunkten sinnvoller ist, auf klimaneutralen Strom und Wärme zu setzen. In anderen Fällen macht Dämmung bis zu einem gewissen Grad wiederum Sinn. Zudem müssen wir vorhandene Flächen im städtischen Raum mehrfach nutzen: Etwa indem Hitze im Sommer über den Straßenkörper abgeleitet und zur Abgabe an Wärmenetze im Winter gespeichert wird, der Bindung von Stickoxiden für weniger Schadstoff belastung in der Luft oder Fassadenbegrünungen für ein angenehmes Stadtklima. Schließlich müssen wir in Quartieren denken und eine gute soziale Mischung erreichen – das, was eine Stadt so lebenswert macht: gesellschaftliches Zusammenkommen von unterschiedlichen Menschen durch Begegnungsflächen, Kulturangeboten und guter Mobilität.
Hagedorn Revital GmbH – Partner Content
Den Boden für den Wandel bereiten Flächenverbrauch reduzieren und alte Industrieflächen revitalisieren. Wie aus alter bebauter Fläche neues Bauland und sinnvolle Bauprojekte entstehen.
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lte Industriegrundstücke wieder dem Markt zuzuführen, ist die Grundlage für den Start der Energiewende. Allein für den Ausbau der Windenergie müssen Tausende neue Anlagen, die bis zu neunmal mehr Strom liefern können, errichtet und ausgediente zurückgebaut werden. Platz schaffen für Neues, Vergangenes abreißen und damit den Boden für die Zukunft bereiten – das ist die Mission der Unternehmensgruppe Hagedorn. Als Rundum-Dienstleister ver-
eint Hagedorn von Abbruch, Sanierung, Entsorgung und Recycling über Tief bau bis hin zur Revitalisierung alle Leistungen entlang der Prozesskette. Rund 3,5 Mio. qm alter Brach- und Industrieflächen wurden bereits auf bereitet, über 500 Windkraftanlagen zurückgebaut und über 3200 recycelt. „Unsere Aufgabe ist es, Standorte schnell bereitzustellen“, sagt Rick Mädel, Geschäftsführer der Hagedorn Revital GmbH. Im Unterschied zu anderen Entwicklern, bei denen erst das Baurecht geschaffen wird, um dann die Fläche technisch aufzubereiten, geht Hagedorn schon von Beginn an parallel in den Rückbau und die Sanierung. Mit der
Folge, die Entwicklungszeiten zur großen Entlastung von Kommunen und Anwohnern halbieren zu können. „Beim Rückbau des Kraftwerks Knepper konnten wir nach nur fünf Jahren in die Hochbauentwicklung gehen,“ so Mädel. Auch das Steinkohlekraftwerk Ibbenbüren ist ein gelungenes Beispiel für die Unterstützung des Strukturwandels durch Baulandentwicklung. Das Hagedorner Team revitalisiert das vom RWE übernommene Kraftwerksgelände und übergibt den Zukunftsstandort nach einer festgelegten Entwicklungszeit von nur 3 Jahren an Amprion Offshore für die erstmalige Stromversorgung über Offshore-Windparks in NRW. Gelebte Energiewende von Steinkohle zu Windkraft.
Vom Brownfield zum Greenfield. Die Hagedorn Revital GmbH sorgt dafür, dass in Deutschland geeignete Flächen für neue Projektideen entstehen. Hagedorn übernimmt die Akquise bis hin zur Vermittlung. Und auch bei Entwicklungskooperationen mit kommunalen Gesellschaften bewähren sie sich als starker Partner für die Ziele der Stadtentwicklung als solche. www.unternehmensgruppe-hagedorn.de
Rick Mädel,
Geschäftsführer Hagedorn Revital GmbH
Platz schaffen für Neues, Vergangenes abreißen und damit den Boden für die Zukunft bereiten
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