NICKEL, JHRG. 35, Nr. 3, 2020

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AN DEN EXTREMEN NICKELLEGIERUNGEN IM WELTALL

2020 markierte den Beginn einer aufregenden neuen Dekade in der Raumfahrt. Innovationen mit nickelhaltigen Legierungen spielen beim Bau von Raketen, Rädern und Katalysatoren, um nur einige Anwendungen zu nennen, eine wichtige Rolle.

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SpaceX, ein US-Unternehmen, das sich der Produktion für die Raumfahrt und wiederverwendbaren Raumtransporten verschrieben hat, stellte seine Raketenstufen Starship und Super Heavy aus einer Version eines nickelhaltigen Edelstahls 304 (S30400) her. SpaceX entschied sich aufgrund der im Vergleich zu Kohlenfaserstoff niedrigeren Kosten für Edelstahl. (Kohlenfaserstoff kostet pro Kilogramm mehr als das 60-fache.) Außerdem ist Edelstahl hitzebeständiger als Kohlenfaserstoff oder andere Metalle wie Aluminium und erfordert daher einen geringeren oder möglicherweise gar keinen weiteren Hitzeschild.

In der Zwischenzeit forscht die NASA an anderen potenziellen Anwendungen für nickelhaltige Materialien: in den Rädern der Rover-Fahrzeuge der USRaumfahrtbehörde. Gummiräder sind auf dem Mond oder Mars unpraktisch, weshalb die Räder der ursprünglichen Apollo-Mondrover aus Federstahl bestanden. Federstahlräder verformen sich aber an den für den Einsatz auf dem Mars konzipierten größeren und schwereren Fahrzeugen. Um dies zu verhindern, entwickelt die NASA derzeit ein Metallgitterrad aus Nitinol (UNS N01555), eine Nickel-Titan-Legierung mit Formgedächtnis-Eigenschaften, die

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NASA-Ingenieure testen die neueste Version des SMA-Federrads auf einem Prüfstand. Diese Version wiegt 7 kg und kann die doppelte Last befördern als die vorherige Version. Außerdem bietet sie bei den im Weltraum herrschenden Temperaturen bessere Leistungen.

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