concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Juni 2019

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Juni 2019

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 317 Konzert- UNd Operntermine

Jacques Offenbach Ein früher Europäer Cornelius Meister Blind gehört: »Das ist sehr schön, warum hört man das nie?«

Janine Jansen »Es war ein sehr intensives Leben«

AUCH IN ALLEN FILIALEN VON


Gezeiten Konzerte

Künstlerische Leitung: Prof. Matthias Kirschnereit

14.06. - 08.11. Thema 2019: „Frischer Wind!“

Ausgewählte Höhepunkte: 10.07. Mi. 20:00

Foaie Verde

14.07. So. 17:00

Mnozil Brass

Gristede, Gut Horn Emden, van-Ameren-Bad

17.07. Mi. 20:00

Michael Wollny Trio Leer, Miniaturland

20.07. Sa. 20:00

Gezeiten-Classixx: Uwaga! & Folkwang Kammerorch.

28.07. So. 17:00

Silver-Garburg Klavierduo & Schlagzeugduo der jnp

Emden, VW Werk Westrhauderfehn, Kirche

08.08. Do. 20:00

Maciej Frąckiewicz, Celina Kotz & Marek Bracha Emden, Fährhaus Borkumterminal

09.08. Fr. 20:00

Krzyżowa-Music zu Gast: Viviane Hagner u. a. Münkeboe, Kirche

www.gezeitenkonzerte.ostfriesischelandschaft.de


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, Albrecht Mayer würde gerne einmal im Absinthrausch Hector Berlioz’ Symphonie fantastique spielen, Pianist Götz Schumacher tauscht dann und wann Rezepte mit seinem Nachbarn, dem Schauspieler Ulrich Noethen, aus, und Cornelius Meister erkennt in unserem „Blind gehört“ seine eigene CD nicht mehr. Sie sehen: Es ist eine sehr heitere Ausgabe geworden. Passend dazu lassen wir auf Seite 18 Jacques Offenbach hochleben, der im Juni 200 Jahre alt geworden wäre. Der Operettenkomponist legte allzu gerne den Finger in die Gregor Burgenmeister Wunden der Gesellschaft und brachte sie dennoch Herausgeber/Chefredakteur (oder gerade deshalb) zum Lachen. Unser Opernexperte Peter Krause sieht jedoch im gebürtigen Kölner und Wahl-Pariser mehr als „nur“ einen begnadeten Komponisten: Offenbach war nämlich auch ein europäisch denkender und fühlender Mensch.

Fotos: privat (2); Titelfoto Cenčić: Anna Hoffmann, Titelfoto Jansen: Marco Borggreve

Heiter bis nachdenklich ist auch unser Interview mit Janine Jansen. Die Geigerin erzählt launig, dass man nicht älter, sondern besser wird, und dass es mit dem Instrument oft so läuft wie in einer Beziehung: Man liebt sich, man erlebt viel miteinander, doch plötzlich verliebt man sich in eine andere Geige. Sie berichtet aber auch ganz offen von ihrem Burnout vor neun Jahren und wie sie es damals wieder zurück ins Rampenlicht schaffte (Seite 10). Dass auch abseits des Rampenlichts musikalische Helden agieren, zeigt unsere Reportage über die Education-Projekte der Elbphilharmonie. Die ist nämlich – anders als erwartet – kein exklusiver Tempel für die wenigen Glücklichen, die sich eine Karte ergattern konnten. Stattdessen verwirklicht ein großes Team mit Herzblut das Vorhaben, dass vom Schulkind bis zum Demenzkranken jeder Hamburger Bürger die Möglichkeit hat, am Phänomen Elbphilharmonie teilhaben zu können (Seite 28). Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

Juni 2019 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit dem

­GrauSchumacher Piano Duo

10 »Es war ein sehr intensives Leben« Interview Janine Jansen über wichtige Veränderungen im Leben, ihre Konzerte beim Schleswig-Holstein Musik Festival – und über die Trennung von ihrer Geige

14 Inszenierung des Monats 18 Ein früher Europäer

Feuilleton Zum 200. Geburtstag von

Jacques Offenbach beleben Opernhäuser in Deutschland ihre Spielpläne mit Werken des Wahlfranzosen

10

Janine Jansen Vorfreude auf den Festival-Sommer

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

4 Festivals 2 28 Ein Haus für alle

Reportage Mitnichten ein Elfenbeinturm

2 CD-Rezensionen 3 35 Top 20 Klassik-Charts 36 »Das ist sehr schön, warum hört

36

Cornelius Meister Schwelgen im Orchesterklang

4  concerti Juni 2019

man das nie?« Blind gehört Cornelius Meister hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer dirigiert

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Harald Hoffmann/Decca, Marco Borggreve

der Klassik: Die Education-Projekte der Elbphilharmonie zeigen, wie man Menschen für klassische Musik ­be­geistern kann


Siemens Arts Program #CreatedToCreate

siemens.de/artsprogram


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Hector Berlioz: Symphonie fantastique ch kenne das Stück jetzt seit ungefähr dreißig Jahren. Damals habe ich es zum ersten Mal mit den Bamberger Symphonikern gespielt. Seitdem finde ich es absolut herausragend. Dazu muss man aber wissen, dass mich mit diesem Stück sehr viel Kritik und Nachdenklichkeit verbindet. Ich glaube nämlich,

Solo-Oboist bei den Berliner Philharmonikern: Albrecht Mayer

dass es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten geben kann, was die Entstehung des Werks anbelangt. Ich bin der Meinung, nachdem ich viele andere sinfonische Stücke von Berlioz spielen durfte, dass die Symphonie fantastique entweder nicht von ihm geschrieben worden ist, sondern von einem wirklich genialen Komponisten, der einen fantastischen Einfall hatte – im Prinzip ein One-Hit-Wonder. Oder, dass er sie wirklich selbst komponiert hat, dann jedoch die anderen Stücke, die unter seinem Namen bekannt sind, nicht. Ich kann einfach die fehlende Genialität und das fehlende Verständnis von Instrumentation der anderen Werke mit der in jeder Hinsicht fantastischen Symphonie fantastique nicht zusammenbringen. Und um meine Verschwörungstheorie auf die Spitze zu treiben: Falls er das Stück wirklich selbst geschrieben haben sollte und er ebenfalls der Verfasser der anderen Werke ist, dann hat er das im Drogenrausch getan, in einem ähnlichen Zustand also wie van Gogh,

als er sich sein Ohr abgeschnitten hat. Es wird ja auch vermutet, dass Absinth im Spiel war. Daher bin ich, seitdem ich dieses Stück kenne, auf der Suche nach dem richtigen Absinth. Es wäre eine wirklich tolle Option, das Stück selbst im Absinth­rausch zu spielen.

81

Prozent aller ehemaligen Mitglieder des Bundesjugendorchesters ­nahmen in den letzten fünfzig Jahren nach der Schulausbildung eine professionelle Karriere als Orchestermusiker in Angriff. Angesichts der hiesigen Musiklandschaft sind die Jobaussichten nicht allzu düster: Deutschland hat mehr Orchester als alle europäischen Länder zusammengenommen.

... Zweierlei eignet sich als ­Zuflucht vor den Widrigkeiten des Lebens: Musik und Katzen ... Albert Schweitzer, Theologe und Musikwissenschaftler

Musizieren wie die GroSSen

Julia Fischer, Künstlerische Leiterin der „Kindersinfoniker“ 6  concerti Juni 2019

Ein neues Orchester zu gründen, ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Vor allem, wenn die Musiker erst zwischen sechs und vierzehn Jahre alt sind. Doch für die zukünftigen Künstlerischen Leiter der sogenannten „Kindersinfoniker“ – Geigerin Julia Fischer, Pianist Henri Bonamy und Dirigent Johannes X. Schachtner – stellt ebenjenes eine willkommene Herausforderung dar. Die drei Musiker laden im Münchner Südwesten Kinder mit ersten Erfahrungen an Streichinstrumenten ein, die Freude des gemeinsam Musizierens kennenzulernen. Ein ambitioniertes Vorhaben – die ersten Konzerttermine sind bereits für Dezember geplant.

Fotos: Holger Hage, Rolf Unterberg/Bundesarchiv, Uwe Arens, Oliver Betke.

I


3 Fragen an ...

Hubertus Meyer-Burckhardt

30.8.– 19.9. 2019 In Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker

Der Journalist, Buchautor und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt ist Gastgeber der NDR Talk Show

Wie steht es um Ihre Bezugspunkte zur klassischen Musik? Ich bin zu einhundert Prozent sozialisiert mit den Rolling Stones und Jimi Hendrix und habe mich der klassischen ­Musik erst viel später geöffnet. Zudem bin ich in einer Generation groß geworden, in der Rockmusik eher rebellisch war und klassische Musik der Inbegriff von Hochkultur. Das war für viele Jahrzehnte eine Sozialisation, die man so ohne weiteres nicht weg kriegt.

Wie haben Sie sich später dann doch an die klassische Musik angenähert? Ich glaube, wir haben uns beide angenähert. Die klassische Musik mit ihren Protagonisten heute ist nicht mehr dieselbe wie vor vierzig Jahren. Wobei es auch damals einen Lenny Bernstein gab, der mir sehr sympathisch war. An der Schnittstelle zwischen Musical und klassischer Musik unterwegs zu sein, wie bei der West Side Story, das schien bei deutschen Musikern undenkbar.

Spielen Sie ein Instrument? Meine Mutter wurde als Kind gepiesackt, ein Instrument zu lernen. Sie war dann eine liberale Mutter und sagte: Das musst du nicht, nur wenn du es möchtest. Ich habe dann versucht, Gitarrenunterricht zu nehmen. Da saß ich dann bei einer transpirierenden Gitarrenlehrerin in einer Körperhaltung, wo man eher denkt, jetzt werde ich „Heißa, Kathreinerle“ spielen. Ich habe nach zwei Stunden abgebrochen.

London Symphony Orchestra Sir Simon Rattle

BBC Symphony Orchestra Sakari Oramo

Orchestre Révolutionnaire et Romantique & Monteverdi Choir Sir John Eliot Gardiner

Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam Tugan Sokhiev

Orchestre Les Siècles François-Xavier Roth

Israel Philharmonic Orchestra Zubin Mehta

Münchner Philharmoniker Valery Gergiev

Junge Deutsche Philharmonie Jonathan Nott, Jack Quartet

und viele weitere Gastorchester, Ensembles und Solist*innen


Kurz & Knapp

Durch den Monat mit dem GrauSchumacher Piano Duo Göppingen  6.6.

N

ach zahlreichen Konzerten mit Orchestern stehen wir wieder nur zu zweit auf der Bühne. Wir lieben diesen Wechsel zwischen der Arbeit mit Orchestern und unseren „solistischen“ Duoabenden. Zu Göppingen haben wir eine besondere Verbindung: Hier haben wir vor über dreißig Jahren als Klavierduo zusammengefunden, außerdem sind dort immer noch viele Musikerkollegen aus unseren Jugendjahren, bei denen wir gerne vorbeischauen.

n den Tagen vor dem Konzert in der Elbphilharmonie werden wir sehr viel proben, da das Programm „Bad Boys of the Piano“ mit Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert einiges von uns abverlangt. Das besondere Bonbon des Konzerts: Anfang des Jahres hat uns Peter Eötvös eine Mail geschrieben: Er habe über Weihnachten Zeit und Lust gehabt zu komponieren, und es sei ein Stück für Klavier zu vier Händen entstanden. Ob uns das denn gefallen würde? Daraufhin haben wir spontan unser Programm in Hamburg geändert und werden das Stück nun zur Uraufführung bringen.

W

enn ich (Götz Schumacher, d. Red.) in Hamburg bin, wohne ich in der Regel bei meinem Jugendfreund und Trauzeugen Michael Rieber. Er ist Solo-Kontrabassist beim NDR Elbphilharmonie Orchester und wird beim Konzert am 14. Juni mitspielen. Wenn Wind und Wetter es zulassen, werden wir im Anschluss mit seinem Boot, das in Travemünde liegt, auf die Ostsee fahren.

Hamburg  14.6.

Ostsee  15.6.

N

berlin  zweite Junihälfte ach unserer Zeit in Hamburg beginnen unsere Proben mit Ulrich Noethen für Stefan Litwins Vertonung von Jean Pauls Flegelj­ahre. Darin geht es um einander sehr ­verbundene, aber doch sehr unterschiedliche Zwillinge. Gewisse Parallelen zu Andreas und mir sind in diesem Roman durchaus gegeben! Da Noethen und ich (Götz Schumacher, d. Red.) leidenschaftliche Hobbyköche sind und unsere Wohnungen in Berlin nur wenige Stockwerke voneinander entfernt sind, treffen wir uns gerne zuhause und tauschen auch mal das eine oder andere Rezept aus.

8 concerti Juni 2019

Neues Album

I

m Juni kommt auch unsere neue CD heraus. Darauf haben wir ein spektakuläres, fast einstündiges Werk von Philippe Manoury für Live-Elektronik und zwei Klaviere aufgenommen und gemeinsam mit dem Komponisten produziert.

Fotos: Dietmar Scholz, Tobias Fröhner Photography, Astrid Ackermann, Privat, Daniel Kunzfeld, Claus Langer

I


OSER L’ESPOIR SAISON SAI SON 19—20

OPÉR A

Einstein on the Beach Philip Glass

Aida

Giuseppe Verdi

Orfeo

Claudio Monteverdi

Les Indes galantes Jean-Philippe Rameau

Die Entführung aus dem Serail

Wolfgang Amadeus Mozart

Les Huguenots Giacomo Meyerbeer

Voyage vers l’espoir Christian Jost

La Cenerentola Gioachino Rossini

Saint François d’Assise Olivier Messiaen

BALLET

Minimal Maximal

Cherkaoui - Foniadakis - Mandafounis

The Six Brandenburg Concertos Anne Teresa De Keersmaeker

Ce qu’il nous reste Jérémy Tran

OSEZ L’ABONNEMENT ! GTG.CH Billetterie : +41 22 322 50 50


Interview

»Es war ein sehr intensives Leben« Janine Jansen über wichtige Veränderungen im Leben, ihre

Konzerte beim Schleswig-Holstein Musik Festival – und über die Trennung von ihrer Geige. Von Teresa Pieschacón Raphael anine Jansen war noch keine zwanzig, als sie ihr Debüt an jenem Ort gab, der für niederländische Musiker den glanzvollen Höhepunkt ihrer Karriere darstellt: das Concertgebouw in Amsterdam. Das war 1997. Seitdem ist die Geigerin aus dem holländischen Soest mit wenigen Unterbrechungen fester Bestandteil des internationalen Klassiklebens. Zu Beginn unseres Gesprächs ein Zitat von Benjamin Franklin: »Mit zwanzig regiert der Wille …«

Oh ja! » … mit dreißig der Verstand …«

Na, ja … »…und mit vierzig das Urteilsvermögen.«

Ich glaube Ja! Mit zwanzig war ich tatsächlich getrieben, enthusiastisch, ich wollte nichts auslassen. Nie konnte ich Nein sagen. Ich habe alles genossen und habe nicht zurückgeblickt. CDs, Interviews, die vielen Reisen. Es war ein sehr intensives Leben. Um die dreißig herum war ich erschöpft und hatte keine Energie mehr. 2010 hatte ich ein richtiges Burnout. 10 concerti Juni 2019

Wie fühlte sich das an?

Nichts ging mehr. Einfach nichts. Ich war immer der Meinung, die Musik gäbe mir selbst genug Energie, um alles zu machen. Und das ist auch heute so. Aber das ist eine Gefahr, weil man es selbst nicht merkt und nicht wahrhaben will, dass man erschöpft ist und eine

teressiert mich heute nicht mehr. Es gibt nur wenige Menschen, denen man vertrauen kann. Heute habe ich keine Agentur mehr, sondern eine persönliche Managerin. Ich wollte meine Liebe zur Musik und zu meinem Publikum nicht verlieren, daher zog ich mich für einige Zeit zurück.

»Das Musikleben kann sehr oberflächlich sein«

Neunzehn Jahre war die Geigerin Stefi Geyer alt, als sie 1907 den damals 26-jährigen Béla Bartók in Budapest begegnete …

Pause braucht. Wir Musiker aber können nicht einfach das Programm herunterfahren und auf einem niedrigeren Level Musik machen. Entweder alles oder nichts. Und dennoch wusste ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Die Familie, die Stille wurde mir sehr wichtig. Und ich lernte meinen Mann kennen. … den Dirigenten Daniel Blendulf …

Mit ihm wurde ich auch selbstbewusster. Man muss sich lösen von den Erwartungen der Menschen und der Agenturen. Das Musikleben kann sehr oberflächlich sein. Hohe Schuhe, glamouröse Fotos, das in-

… und er verliebte sich gleich in sie und schrieb ihr ein Violinkonzert. Welches Sie auf CD eingespielt haben und das Sie oft aufführen. Es hat ein charakteristisches „StefiMotiv”: d-fis-a-h ...

Ein wunderbares Motiv! (singt es nach und immer wieder) Wie eine melodische Keimzelle, mit dem Potential zu wachsen. Das Violinkonzert aber hat ja nur zwei Sätze, weil die beiden sich in die Haare bekamen.

Ja. Sie hatten Konflikte wegen der Religion. Sie war gläubig, und Bartók war eher Atheist.

Foto: Rouven Steinke

J


zur Person

1978 in eine Musikerfamilie hineingeboren und zwanzigjährig ihren Studienabschluss mit Auszeichnung in der Tasche, erlangte Janine Jansen sowohl als Solistin wie auch als Kammermusikerin schnell internationale Berühmtheit. 2003 gründete sie in Utrecht ein Kammermusikfestival, das sie bis heute betreut. 2019 ist sie Porträtkünstlerin des Schleswig-Holstein Musik Festivals.

Es gibt da viele wunderbare Briefe, in denen sie sich auseinandersetzen. Da Sie aus einer Kirchenmusikerfamilie stammen, die Gretchenfrage: Welche Rolle spielte in Ihrer Erziehung die Religion oder der Glaube?

Sie war nicht unwichtig, dennoch übten meine Eltern überhaupt keinen Druck aus. Wir gingen natürlich oft in die Kirche, schließlich arbeitete mein Vater dort. Die Bibel war präsent, aber eher in Form von Musik. Tief religiös bin ich eigentlich nicht, vielleicht habe

ich so etwas wie eine naive Frömmigkeit, einen kindlichen Glauben, dass eine höhere Instanz mich leitet und vielleicht auch beschützt. Aber wenn Sie etwa meinen, wir hätten viel gebetet oder Ähnliches: Nein, es gab nie Druck. Doch vielleicht eine gewisse Spiritualität?

Ja, das schon eher, eine Innenschau. Dennoch: Wir sind eine lustige Familie, mein älterer Bruder war für mich immer ein großes Vorbild. Mit Ihrem Vater Jan werden Sie beim Schleswig-

Holsteinischen Musik Festival zweimal auftreten.

Da freue ich mich sehr. Beim Üben wechseln wir nicht viele Worte, wir sind uns sehr nah, musizieren intuitiv, artikulieren und phrasieren sehr ähnlich. Wir werden Bach-Sonaten spielen, er an der Orgel oder am Cembalo. Dazu kommen noch acht weitere Konzerte mit Programmen, die Sie selbst ausgewählt haben.

Darüber habe ich mich sehr gefreut, dass man mir diese Chance gegeben hat. Unsere Konzerte werden nicht nur in Juni 2019 concerti  11


Interview

Sie sind ja recht groß von Statur. Gibt es, wie etwa bei Sportlern, eine ideale GeigerPhysiognomie?

den großen Hallen stattfinden, sondern auch in einer Reithalle, einem Kuhstall und in der Kirche. Ich liebe den intimen Charakter solcher Räume und den Kontakt zum Publikum. Haben Sie eigentlich Ihre zierlichen Hände versichert?

Nein. Vielleicht ein Fehler, denn im letzten Jahr hatte ich einen kleinen Unfall. Ich wollte aus einem Boot springen und bin auf den Beton gestürzt und habe mir die Hand verletzt. Ich habe den Abstand irgendwie falsch eingeschätzt. Ich habe mir zwar nichts gebrochen, aber bis die Hand wieder zu gebrauchen war, alles wieder verheilt war, hat es gedauert. Haben Sie Rituale vor den Konzerten? Legen Sie Ihre Hände in warmes Wasser oder haben Sie einen Talisman? 12  concerti Juni 2019

Die Haltung, die man als Geigerin einnimmt, ist widernatürlich und irgendwie seltsam. Man sollte auch nicht stundenlang in dieser Position verharren. Die Größe selbst ist bei Geigern nicht das Problem, allenfalls die Größe der Hände. Aber das auch nicht wirklich. Immer wieder wurde mir gesagt, ich würde mich zu sehr bewegen und meine Schultern hochziehen. Aber genau das ist die Haltung, mit der ich jetzt all die Jahre gespielt habe. Ich glaube, jeder Musiker findet ein ganz eigenes Verhältnis zu seinem Körper, das oft nichts damit zu tun hat, was Lehrer oder Physiotherapeuten einem sagen. Ich bin vielleicht ein von den Bewegungen her nicht gerade ökonomisch arbeitender Mensch, sondern eher temperamentvoll. Die Emotionen, die die Musik in mir auslöst, führen zu diesen Bewegungen. Ich merke es ja oft selbst nicht. Da liegt Ihre wunderschöne Geige.

(steht auf und bringt sie an den Tisch) Ja, das ist sie, die Stradivari Baron Deurbroucq, die jetzt viel besser zu mir passt. Sie ist viel tiefgründiger, hat auch einen dunkleren Ton, eine Leihgabe von

Dextra Musica, einer holländischen Stiftung. Früher identifizierte man Sie eher an einem klaren und strahlenden Ton …

Ja, der kam von der BarrèreStradivari, auch einer Leihgabe. Aber die Baron passt jetzt sehr viel besser zu mir. Haben auch solche wertvollen Geigen für den jeweiligen Interpreten ihre Zeit?

Ja, in jedem Fall. Jeder Interpret hinterlässt an einem solchen Instrument seine Spuren. Es ist eben wie im Leben und den Erfahrungen, die man macht. Manchmal muss man dem Leben eine neue Richtung geben. Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Freundschaften und Familie bekommen für mich eine immer größere Bedeutung. Ich habe die Anzahl meiner Konzerte reduziert auf etwa 80 Auftritte im Jahr. Am liebsten würde ich nur noch Konzerte mit Leuten machen, die ich von ganzem Herzen mag und mit denen ich musikalisch harmoniere. Wie jetzt auf dem Festival in Schleswig-Holstein.

Konzert-TIPPs

Friedrichshafen Sa. 1.6., 20:00 Uhr Graf-ZeppelinHaus Bodenseefestival. Janine Jansen (Violine), Chamber Orchestra of Europe, Sir Antonio Pappano (Leitung). Wagner: Siegfried-Idyll, Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1, Dvořák: Slawische Tänze Frankfurt So. 2.6., 19:00 Uhr Alte Oper Künstler & Programm siehe Friedrichshafen

Foto: Rouven Steinke

Ich gebe jetzt tatsächlich mehr acht auf mich, mache Streckübungen. Man muss vorsichtiger mit den Ressourcen umgehen. Ich passe mehr auf meinen Rücken und auf die Schulter auf. Ich habe früher nie darauf geachtet.


Ravensburg Mi. 5.6., 20:00 Uhr Konzerthaus Bodenseefestival. Janine Jansen & Julia-Maria Kretz (Violine), Amihai Grosz & Pauline Sachse (Viola), Jens-Peter Maintz & Torleif Thedéen (Violoncello). Mozart: Divertimento Es-Dur KV 563, Brahms: Streichsextett op. 18 Berlin Do. 6.6., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Künstler & Programm siehe Ravensburg Wiesbaden Do. 15.8., 20:00 Uhr Kurhaus Rheingau Musik Festival. Janine Jansen (Violine), London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 86 D-Dur, Mendelssohn: Violinonzert e-Moll, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll Schleswig-Holstein Musik Festival Lübeck Sa. 6.7. & So. 7.7., 20:00 Uhr Musik- und Kongresshalle Janine Jansen (Violine), NDR Chor, NDR Elbphilharmonie ­Orchester, Krzystof Urbański (Leitung). J. S. Bach: „Meine Tage in dem Leide“ aus Kantate BWV 150, Brahms: Violinkonzert D-Dur op. 77 & Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Altenhof Do. 25.7., 20:00 Uhr Kuhhaus Janine Jansen & Gregory Ahss (Violine), Amihai Grosz (Viola), Daniel Blendulf & Jens Peter Maintz (Violoncello), Denis Kozhukhin (Klavier). Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett, Brahms: Klavierquartett c-Moll op. 60, Dvořák: Klavierquintett A-Dur op. 81

HÖHEPUNKT

SchumannFestwochen 12.— 29. SEP 2019

Rellingen Fr. 26.7., 20:00 Uhr Kirche Künstler & Programm siehe Altenhof Bordesholm Mo. 29.7., 20:00 Uhr Klosterkirche Janine Jansen (Violine), Daniel Blendulf (Violoncello), Jan Jansen (Cembalo & Orgel). J. S. Bach: Sonaten E-Dur BWV 1016, G-Dur BWV 1019 & e-Moll BWV 1023 für Violine und Cembalo Wesselburen Di. 30.7., 20:00 Uhr St. Bartholomäus-Kirche Künstler & Programm siehe Bordesholm Wotersen Sa. 3.8., 20:00 Uhr Reithalle Janine Jansen, ­­Leonard Fu, Anne Maria Wehrmeyer & ­Dorothea Stepp (Violine), Amihai Grosz & Silas Zschocke (Viola), Jens Peter Maintz & Rebecca Falk (Violoncello). Mozart: Divertimento Es-Dur KV 563, Mendelssohn: Oktett Es-Dur op. 20 Rendsburg So. 4.8., 19:00 Uhr Christkirche Künstler & Programm siehe Wotersen

JUBILÄUMSJAHR CLARA SCHUMANN LEIPZIG clara19.leipzig.de

REISEANGEBOT:

www.leipzig.travel/clara19

Lübeck Di. 13.8., 20:00 Uhr Musik- und Kongresshalle Janine Jansen (Violine), London Symphony Orchestra, Sir Simon Rattle (Leitung). Britten: The Young Person’s Guide to the Orchestra, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Neumünster Mi. 14.8., 20:00 Uhr Holstenhalle Künstler & Programm siehe Lübeck Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.


Opern-Inszenierung des Monats

Gemeinsam einsam Regisseur Jochen Biganzoli macht die inneren Gedankenströme der Nachtgeweihten in Richard Wagners Tristan und isolde sichtbar. Von Joachim Lange

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats

14 concerti Monat 2019



Opern-Inszenierung des Monats

J

ochen Biganzoli und sein Bühnenbildner Wolf Gutjahr verordnen jedem Protagonisten gleichsam seine eigene Bühne. Ein Coup. Es ist ein Riesensetzkasten der besonderen Art. Mit unterschiedlich großen, separat abgeschlossenen und voneinander isolierten Räumen für Tristan, Isolde, Brangäne, Kurwenal und den König. Dass diese Bühne nicht jedes Geheimnis preisgibt, spricht nicht gegen sie. Was sie aber offenbart, ist eine eskalierende Intelligenz, ja sogar Opulenz dieser Studie über die inneren Gedankenströme jedes einzelnen. Biganzoli dosiert Veränderungen mit der Raffinesse des erfahrenen Theaterpraktikers. Ein in Licht, dezente Zeichen und individuelles (Nicht-)Handeln der Protagonisten übersetztes Atmen der Musik läuft auf das große Liebesduett zu. Anfangs haben wir den ein wenig selbstverliebten Tristan in dem größten der Bühnenkästen oben links mit Riesenfoto von sich selbst an der Rückwand erlebt. Eine neon- bzw. taghelle Zelle. Es ist 16  concerti Juni 2019

die zum Raum gewordene Selbstisolation in der Helle des Tages, die ihn (in der Metaphorik des Textes) von Isolde trennt. Isoldes Welt liegt diagonal rechts unten, ist dunkel und lediglich mit einem Ledersessel bestückt. Die ganz in Schwarz Gekleidete nutzt die dunkelgrauen Wände für reflektierende Sprüche, auch für einen Kreideumriss ihrer selbst und einen von Tristan. Die beiden verlassen ihre Zelle nicht, aber nähern sich dennoch an. Er klebt sich ein Rotes I aufs T-Shirt, sie ein T auf ihres. Sie brauchen die rein räumliche Nähe gar nicht, um ineinander aufzugehen. Manchmal bewegen sie sich synchron. In der Liebesnacht, beim „löse von der Welt mich los“ lässt die Lichtregie allein diese beiden Räume aus der Dunkelheit leuchten. Zugleich verlieren sich beide vor einem projizierten Porträt des jeweils anderen ineinander. So wird aus einer eher spröden Nachdenkbühne ein sinnliches Ereignis, das genau der Musik entwächst. Alles, was oberflächlich be-

trachtet zwischen diesen Personen passiert, wird sichtbar in der Wirkung, die es beim jeweils anderen hat. Bei Tristans Tod gelingt es Biganzoli, die Tag-Nacht-Dialektik tatsächlich zum Bild werden zu lassen. Wenn Tristan tot auf seinem Stuhl zusammensinkt, verschwindet die Rückwand hinter ihm – und er bleibt nur als dunkle Silhouette im gleißenden Gegenlicht sichtbar. Es gibt nicht viele Regisseure, die sich trauen, eine These zu einem Werk (wie hier die von der inneren Handlung) so radikal zu überprüfen. Und noch weniger, die das mit wachsender Spannung auf der Bühne umsetzen können. Biganzoli kann es! Die ambitionierte Inszenierung vereint zudem Protagonisten, deren Bühnenpräsenz jedem größeren Haus zur Ehre gereichen würde. Hagen 6.4.2019

Wagner: Tristan und Isolde Joseph Trafton (Leitung), Jochen Biganzoli (Regie), Wolf Gutjahr (Bühne), Zoltán Nyári, Magdalena Anna Hofmann Weitere Termine: 26.5., 10.6.

Foto vorherige Doppelseite: Klaus Lefebvre, Foto: Klaus Lefebvre

Krakelige Selbstreflexion: Magdalena Anna Hofmann als Isolde


Jetzt Tickets sichern!

Freude klingt schöner mit göttlichen Funken.

Sa 14.09.2019 Janine Jansen & Royal Concertgebouw Orchestra Franz Welser-Möst Tschaikowsky Violinkonzert und »Schwanensee«-Suite

Di 12.11.2019 Martha Argerich & Sergei Babayan Werke für zwei Klaviere von Prokofiew und Mozart

Do 19.12.2019 Teodor Currentzis & SWR Symphonieorchester Mahler Sinfonie Nr. 9

So 02. – Do 06.02.2020 György Kurtág Zeitinsel für den großen Meister der kleinen Form

Fr 07.02.2020 Beethovens Akademie von 1808 – Thomas Hengelbrock Balthasar-Neumann-Chor und -Solisten, BalthasarNeumann-Ensemble

Sa 21.03.2020 Mirga Gražinytė-Tyla & Gabriela Montero City of Birmingham Symphony Orchestra Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1

Mi 22.04.2020 Beethoven Fidelio – Gustavo Dudamel Solistenensemble, Mahler Chamber Orchestra halbszenische Aufführung

Fr 05.06.2020 Pastoral for the Planet Insula Orchestra, La Fura dels Baus Beethovens »Pastorale« multimedial inszeniert

So klingt nur Dortmund. Tickets unter konzerthaus-dortmund.de


Opern-Feuilleton

Ein früher Europäer

Jacques Offenbach, fotografiert von Félix Nadar

J

acques oder Jakob? Das ist heute keine Frage mehr. Zum Glück. War es aber zu Lebzeiten des chronisch verschmitzten, immergrünen, heute 200-Jährigen mit der seine Kurzsichtigkeit mildernden Zwickelbrille auf der Nase sehr wohl. Denn Offenbach war ein Grenzgänger. Nicht nur zwischen bierernster Kunst und champagnerlauniger Ope18 concerti Juni 2019

rettenmuse. Frankreich und Deutschland waren seinerzeit Erzfeinde. Und er – als Jakob am 20. Juni 1819 in Köln geboren, als Jacques am 5. Oktober 1880 in Paris gestorben – stand zwischen den Fronten. Immer wieder. Zumal aber während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. In seiner Pariser Wahlheimat, die er bereits als bildungshungriger

14-Jähriger aufsuchte, wurde er nun trotz französischem Pass und der Ehrung als Ritter der Ehrenlegion als „Deutsch-Jude“ und in die Medien gar als angeblicher Spion Bismarcks diffamiert; zu Hause wiederum galt der Kölsche Jung als Vaterlandsverräter, dem das Etikett „französisch-dekadent“ angeheftet wurde. Ein früher Europäer, ja Weltbürger passte nicht in die ideologisch verengten politischen Schemata seiner Zeit. Dabei wusste er die Gräben zwischen den Kulturen so erfolgreich zu überwinden wie nur wenige Zeitgenossen. Was dem nur acht Jahre älteren Franz Liszt verwehrt blieb, einen allein Franzosen vorbehaltenen Studienplatz am Pariser Conservatoire zu ergattern, das schaffte Offenbach – nicht zuletzt dank der Hartnäckigkeit seines Vaters Isaac, einem jüdischen Kantor, der den hochbegabten Sohn mit Empfehlungsbriefen in der Tasche in die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts begleitet hatte. Er darf also Direktor Luigi Cherubini vorspielen – und studierte fortan Cello an der Seine. Freilich verließ er das ehrwürdige Institut bereits nach einem Jahr wieder – ohne Abschluss. Als Cellist der Opéra Comique lernte er lieber das Musiktheater seines opernprallen Jahrhun-

Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln

Zum 200. Geburtstag von Jacques Offenbach beleben Opernhäuser in Deutschland ihre Spielpläne mit Werken des Wahlfranzosen. Von Peter Krause


derts von der Pike auf kennen, weise „opéras bouffes“ und und als junger Virtuose seines „­bouffonneries“ genannt, hierInstruments trat er alsbald zulande gar direkt mit seinem nicht zuletzt an der Seite von Namen identifiziert – als ­O ffenbachiaden, womit die Franz Liszt auf. zeitsatirische Form dieser Offenbach als Mitbegründer Spielart des Musiktheaters der neuen Operette sprichwörtlich wird. Urauffüh1850 wurde Offenbach Kapell- rungen von Einaktern wie von meister am Théâtre-Francais, abendfüllenden Meisterwer1855 eröffnete er sein eigenes ken folgen in enger Taktung – Theater, die Bouffes-Parisiens, und begeistern Paris. Über und wirkte hier in gleich drei- hundert Bühnenwerke kreiert facher Mission: als Intendant, der Mann aus Köln-Deutz. Dirigent und Komponist. Als Denn während sein deutscher letzterer wird er – neben sei- Landsmann Richard Wagner nem einzigen ernst zu nehmen- mit seinen mythendurchtränkden Konkurrenten Hervé – ten, intellektuellen Musikdrazum Mitbegründer eines neu- men um Anerkennung im en Genres des Musiktheaters: damaligen Musikmekka Paris der modernen Operette. So kämpfen musste, hatte Offenerfindet er mal eben das mo- bach beim breiten Publikum derne Unterhaltungstheater. sogleich Erfolg. Man pfiff und Die Operetten werden wahl- sang seine direkt ins Ohr ge-

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

henden Melodien auf den Gassen des Montmartre, an dessen Fuß er zunächst mit seinem älteren Bruder Julius in einer ärmlichen Mansarden-WG residierte. Er traf den Nerv seiner Zeit. Und er wusste, wie man durch gewieften Aufbau von nützlichen wie diplomatischen Beziehungsnetzwerken in einer eigentlich fremden Gesellschaft alsbald ankommen kann. Offenbach sichert sich zwei renommierte Mitglieder der Académie Française, Dichter für Bizets Hit Carmen und anerkannte Dramatiker als seine langjährigen Librettisten: Henri Meilhac und Ludovic Halévy. Dessen Onkel Fromental Halévy wiederum, Komponist der Erfolgsoper Die Jüdin, lauert Jacques vor der Oper auf, um von ihm dreist eine Freikarte

Juni 2019 concerti   19


Opern-Feuilleton

zu erbetteln. Halévy lässt sich darauf ein, nimmt den jungen Kollegen mit in seine Loge und gibt dem Deutschen privaten Kompositionsunterricht. Später konvertiert Offenbach seiner Ehefrau Herminie und deren spanischer Familie zuliebe zum Katholizismus. Witzig-böse Satiren auf die Obrigkeit

Zur Eröffnung seines eigenen Theaters während der Weltausstellung von 1855 protegiert ihn der Graf de Morny persönlich, und der ist immerhin Halbbruder des Kaisers. Offenbachs gleichwohl ambivalentes Verhältnis zur Politik führt direkt zu einem Markenzeichen seines Musiktheaters. Schließlich gelten seine Operetten als witzig-böse Satiren auf die herrschenden Verhältnisse und die aristokratische Obrigkeit, als Unterhaltungskunst, die zugleich der Gesellschaft und ihren Mechanismen auf den Zahn fühlt. Offenbach schafft einmal mehr einen mutigen Spagat. Denn er vermag es, die Kaiserzeit zugleich zu 20 concerti Juni 2019

kritisieren und zu verherrlichen. Ja, die erfolgreichste Phase seines Lebens ist unmittelbar identisch mit jenem Zweiten Kaiserreich, das der Neffe Napoleons, Louis-Napoléon Bonaparte, entscheidend prägte. Diese „mit scheinrepräsentativen Einrichtungen verbrämte Diktatur“, so Golo Mann, zeichne sich aus durch

... eine kindgerechte Fassung von Hoffmanns Erzählungen.

Fotos: Oper Köln/Jung

Mit Mut zur Verrückheit inszenierte die Oper Köln ...

eine „allwissende, all-spionierende Polizei, strenge Überwachung der Presse (…), Verwarnungen, Verhaftungen, Verbannungen.“ Die Diktatur sei jedoch nie vollständig. Der wirtschaftsliberale Kurs des Kaisers begünstigte den Aufschwung, Paris wuchs zur modernen Metropole heran. Auch das kulturelle Leben blühte auf. In den Weltausstellungen präsentierte sich das Second Empire als zukunftsfroh selbstsichere Industrienation. Und trotz einer autokratisch-reaktionären Regierung war der Hedonismus durchweg Daseinsprinzip. Verblüffend frei von Beobachtungen durch die Zensur konnte Offenbach sein doppeltes Spiel treiben. So in seiner gleich multiplen Parodie von Orpheus in der Unterwelt, die Mythos, Gattung Oper und die Institution der Ehe als soziale Zweckgemeinschaft gleichermaßen durch den Kakao zieht. Und schließlich die fröhlich


DomStufen-feStSpiele e rfurt 2019

in

frivole Götterwelt in einer rhythmisch zündenden Persiflage abfertigt. Kann Operette zeitgemäßer sein? Jupiters Sexabenteuer ließen sich ohne Umschweife sowohl auf die Mätressenwirtschaft von Ludwig XIV. beziehen als auch auf die Doppelmoral des amtierenden Kaisers. Ob die Neuinszenierungen im Jubiläumsjahr passende Parallelen in der Gegenwart finden, muss keineswegs bezweifelt werden. Veritables Fest für Kölner Kauz

Dazu kann man nach Paris oder Lyon reisen, muss es aber nicht. Denn Offenbachs Geburtsstadt will sich tunlichst nicht mehr nachsagen lassen, den großen Sohn zu vernachlässigen. Ein veritables Festival ist also dem Kölner Kauz gewidmet. Generalmusikdirektor FrançoisXavier Roth steht dabei persönlich für die Brücke zwischen Paris und Köln und lässt es sich nicht nehmen, Die Großherzogin von Gerolstein höchstselbst zu dirigieren, um Esprit und Raffinement wirklich aus jeder Pore der Partitur herauszukitzeln. Sein Landsmann Renaud Doucet wird dabei vom Regiepult aus dafür sorgen, dass die erotischen Anzüglichkeiten nicht zu kurz kommen. Besondere Gegenwartsbezüge wollen die Kölner zudem aufspüren, wenn sie im Oktober Barkouf oder ein Hund an der Macht als kostbare Wiederentdeckung und sogar als Deutsche Erstaufführung auf die Bühne bringen. Zu hoffen ist, dass das zu oft klischeehaft zum musikalischen Halodri verniedlichte Geburtstagskind zu seinem runden 200. in seiner ganzen schillernden Komplexität er-

kannt und gewürdigt wird, sodass seine Offenbachiaden und seine letzte und einzige ernste Oper Hofmanns Erzählungen, die er selbst nicht mehr auf der Bühne erleben konnte, wirklich gleichberechtigt nebeneinander bestehen können und als solche wahrgenommen werden. Der große Grenzgänger hätte es verdient. PREMIEREN-Termine

Bielefeld Fr. 7.6., 19:00 Uhr Stadttheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Gregor Rot (Leitung), Nadja Loschky (Regie). Weitere Termine: 12. & 15.6., 4. & 6.7. Hamburg 24.5., 19:30 Uhr Allee Theater Husmann: Offenbachs Traum. Weitere Termine: 25., 26. & 31.5., 1., 2., 7., 8., 9., 14., 15., 16. & 20.6. Hannover Sa. 29.6., 19:00 Uhr Oper Unterwelt. Partizipative App-Oper auf Grundlage des Orpheus-Mythos mit Musik von Monteverdi, Offenbach, Gluck u. a. Cameron Burns (Leitung), Martin G. Berger & Jonas E ­ gloff (Regie). Weitere Termine: 1. & 2.7. Lyon Fr. 14.6., 20:00 Uhr Opéra Offenbach: Barbe Bleue. Michele Spotti (Leitung), Laurent Pelly (Regie). Weitere Termine: 16., 21., 22., 24., 25. & 29.6., 1. & 5.7. Magdeburg Mo. 3.6., 11:00 Uhr Opernhaus Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. Kinderoper zum Mitmachen. Pawel Poplawski (Leitung), Thomas Schmidt-Ehrenberg (Regie). Weitere Termine: 3., 4., 10., 11. & 12.6. Mönchengladbach Sa. 15.6., 19:30 Uhr Theater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt. Diego Martin-Etxebarria (Leitung), Hinrich Horstkotte (Regie). Weitere Termine: 18., 20., 22. & 29.6., 3. & 7.7.

Offenbach Festival 9.–27.6.2019 François-Xavier Roth, Dominique Horwitz, Jennifer Larmore u. a. Köln

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

U R A U F F Ü H R U N G Musical nach dem Roman von Umberto Eco Text von Øystein Wiik Musik von Gisle Kverndokk Premiere: 9. August 2019, 20 Uhr Vorstellungen: 10.08. – 01.09.2019 Informationen & Karten: 0361 22 33 155 vorverkauf@theater-erfurt.de

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tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Juni

Foto: Peter Rigaud

Nachdem Saleem Ashkar alle Beethoven-Sonaten zyklisch aufgeführt hat, gibt der Pianist in Gifhorn eine »Zugabe«. Mehr dazu auf Seite 8.

2_Interview »Musik ist die subtilste Form von Kommunikation« Cellist Nicolas Altstaedt über

­ laviertrios mit verstorbenen Künstlern, unterschätzte Komponisten – und darüber, was K Musik für ihn bedeutet 6_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Juni, ausgewählt von der concerti-Redaktion 21_Klassikprogramm concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 1


Interview

»Musik ist die subtilste Form von Kommunikation« Cellist NICOLAS ALTSTAEDT über Klaviertrios mit verstorbenen Künstlern, unterschätzte Komponisten – und darüber, was Musik für ihn bedeutet. Von Mario Vogt

Meine Eltern sind keine Musi­ ker. Mein Vater ist Gefäßchi­ rurg, aber seine Schwester hat Orgel gespielt und einen fran­ zösischen Cellisten geheiratet. Dadurch kam der Bezug zur Musik. Mein Vater wollte uns Kindern den Kontakt zur Mu­ sik ermöglichen und hat uns deshalb schon früh mit in Kon­ zerte genommen. So bin ich bereits als kleines Kind mit Aufnahmen, Konzerten und Büchern über klassische Musik in Berührung gekommen. Hatten Sie in Ihrer Jugend ein Schlüsselerlebnis, bei dem Ihnen klar wurde, dass Sie die Musik unbedingt zu Ihrem Beruf machen möchten?

Nein, das hat sich ganz natür­ lich entwickelt. Ich habe mich von Beginn an mit Musik, Kunst und Literatur identifi­ ziert und dafür die größte und natürlichste Leidenschaft ent­ wickelt. Seit ich als kleines Kind erstmals Musik gehört habe, war für mich klar, dass ich in diesem künstlerischen Bewusstsein leben möchte, ohne es bewusst zu entschei­ den. Das bedeutete für mich, Mensch zu sein. Die Musik ist 2 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

für mich die subtilste Form von Kommunikation. Ich kann über die Musik mehr über die Welt und den Menschen erfah­ ren als über jegliche andere Kunstform oder über die Spra­ che.

»Wir leben in einer Zeit der Idolisierung« Kommen Sie denn dazu, Kunstveranstaltungen außerhalb von Konzerten zu besuchen?

Ja. Ich versuche, mir dafür ei­ nen Zeitraum zu schaffen. Gro­ ße Inspiration ziehe ich aus der Arbeit von Schauspielern, Schriftstellern, Choreografen oder Architekten. Mich inter­ essiert einfach, was andere Menschen auf der Welt tun, wie sie ihren Lebensinhalt fül­ len, was sie zu sagen haben und was davon für mich relevant ist. Ich begeistere mich sehr für das moderne Tanztheater von Akram Khan und Wayne ­McGregor oder Filme verschie­ dener Regisseure, um zu sehen, wie sie gearbeitet haben und was deren Innovation war. Da­ raus schöpfe ich Kraft und Energie für die Dinge, die ich

tue. Das ist für mich genauso wichtig wie selbst Stücke zu erlernen und an diesen zu ar­ beiten. Sie haben bei hochrangigen Lehrern studiert, unter anderem gehörten Sie zu den letzten Studenten von Boris Pergamenschikow. Von wem haben Sie am meisten profitiert?

Die wichtigste Begegnung für mich – künstlerisch und mensch­lich – war und bleibt Eberhard Feltz. Von ihm lerne ich am meisten. Ich arbeite regelmäßig mit ihm, zur Zeit gehen wir alle Bach-Suiten mit­ einander durch, und jede Be­ gegnung bleibt eine Offenba­ rung. Ich hatte ihn als Mentor vom Quatuor Ébène kennen gelernt, da ich mit den Musi­ kern des Quartetts seit Jahren befreundet bin. Was ist das Besondere an Feltz’ Unterricht?

Er ist sein ganzes Leben lang Autodidakt gewesen und hat durch eigenes Lernen, Hören, intuitive Wahrnehmung und klaren Verstand einen trans­ zendentalen und universellen Zugriff auf Partituren entwi­ ckelt. Durch die Arbeit mit ihm erschließt sich nicht nur die

Foto: Marco Borggreve

Herr Altstaedt, wie sind Sie zur Musik gekommen? Stammen Sie aus einer Musikerfamilie?


zur Person

Als einer der letzten Schüler von Boris Pergamenschikow debütierte Altstaedt mit 28 Jahren bei den Wiener Philharmonikern und wurde in das renommierte Förderprogramm der BBC aufgenommen. Seitdem tritt er als Solist und Kammermusiker auf und übernahm 2015 die künstlerische Leitung der Haydn-Philharmonie. 2018/19 ist er Artist in Residence des NDR Elbphilharmonie Orchesters.

concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 3


Interview

lauter „verrückte“ Individua­ listen. Haydn scheint im Ver­ gleich von der Erscheinung her unspektakulär, auch wenn seine Musik alles andere als das ist. Dadurch ist er sehr vernach­ lässigt worden. Wenn Sie ein Klaviertrio mit bereits verstorbenen Künstlern bilden könnten, wen würden Sie dafür auswählen?

Ich hätte wahnsinnig gerne mit den Pianisten Bartók oder Britten gespielt, mit den Gei­ gern Fritz Kreisler und Joseph Joachim. Und mit welchem historischen Dirigenten wären Sie gerne mal aufgetreten?

Musik, sondern das Mensch­ sein auf allen Ebenen, das Ver­ ständnis ganzer Epochen. Für mich wirken Werke, die ich seit Jahren spiele, wie beim ersten Mal. Wir hören harmonische Verläufe und Spannungen; wir arbeiten an der Großstruktur und Rhetorik, wir gehen zu­ rück zur Geburtsstunde der Komposition. Durch die Arbeit an Kontrast und Einheit ent­ stehen die musikalischen Ges­ ten und Phrasierungen. Eine Arbeit an einem Satz dauert meist mehrere Stunden.

nicht kennen. Ein weiterer Komponist, der immer noch zu wenig gespielt wird, ist Haydn. Für mich ist es absolut unerklärlich, wie dieser Mann aus Rohrau die Welt verändert hat. Jedes Stück, das er schrieb, brachte eine Innovation mit sich. Ich habe vor einiger Zeit die Schöpfung dirigiert, da wird im ersten „Chaos“ bereits Wagners Tristan-Harmonik vorweggenommen, in seiner Sinfonia Concertante die letz­ te Sinfonie Beethovens.

Welcher Komponist ist Ihrer Meinung nach unterschätzt?

Woran liegt es Ihrer Meinung nach, dass Haydn heute immer noch zu wenig gespielt wird?

Sándor Veress. Er steht immer noch im Schatten von Bartók und Kodály. Sein Streichtrio war mir stets sehr wichtig, das ist ein absolutes Meisterwerk, das viele Musiker leider gar

Wir leben in einer Zeit der Ido­ lisierung, in der man nach Per­ sönlichkeiten sucht, die sich von der Masse absetzen. Im 19. Jahrhundert gab es Figuren wie Paganini, Liszt oder Berlioz,

4 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

Mit Gustav Mahler. Ich habe seine Aufnahme von den Wel­ te-Mignon-Klavierrollen ge­ hört, die fand ich unglaublich faszinierend, wie zum ersten Mal in seiner Klavierfassung im letzten Satz der vierten Sinfonie jüdische Anklänge zu hören sind. Außerdem soll er den Don Giovanni fantastisch dirigiert haben. Konzert-TIPPS

Hannover Fr. 14.6., 20:00 Uhr Stahlhalle 2 am Südbahnhof Nicolas Altstaedt (Violoncello). J. S. Bach: Sechs Suiten für Violoncello solo BWV 1007-1012 Bremen Fr. 21.6., 20:00 Uhr Glocke Musikalisches Gipfeltreffen. Nicolas Altstaedt (Violoncello), NDR Elbphilharmonie Orchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ CD-Tipp

4 Cities - Werke von Say, Janáček, Debussy & Schostakowitsch Nicolas Alt­staedt (Cello), Fazıl Say (Klavier). Warner Classics

Foto: Marco Borggreve

Hätte nichts gegen ein Klaviertrio mit Béla Bartók und Fritz Kreisler: Nicolas Altstaedt


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Werke von Keiko Abe und Filmmusik aus u.a. Metropolis, Moderne Zeiten, Indiana Jones und La Strada Elbtonal Percussion Marko Letonja Dirigent So 23.06.19 Mo 24.06.19 Di 25.06.19

11.00 Uhr Glocke 19.30 Uhr Glocke 19.30 Uhr Glocke


Tipps & Termine

Von Bach bis Radiohead – sie fühlen jedem auf den Puls Bremen Das Schlagwerkensemble Elbtonal Percussion schwingt die Schlägel zum Saison-Finale der Philharmoniker

Auch optisch beeindruckend: Das Hamburger Ensemble Elbtonal Percussion musiziert auf einem »KlangMassiv«, das von Trommeln, Becken, Gongs, Marimba- und Vibrafon bis zur Regentonne reicht.

6 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

gewagt – zumindest, bis man es tatsächlich hört. Denn bis jetzt wurden alle überzeugt, die Elbtonal Percussion auf Trommeln, Marimbafonen, Gongs oder zweckentfremdeten Alltagsgegenständen haben musizieren hören. Von Minimal Music und Urban Beats bis zur Weltmusik

Was die Percussion-Spezialisten fabrizieren, ist herrlich unkonventionell. Von Minimal Music bis Urban Beats, von Klassik bis Weltmusik reicht das Spektrum. Das hat in gut zwei Jahrzehnten zu weit über 1 000 Konzerten unter eigener

Flagge und etlichen beachtlichen Kollaborationen geführt. Auf der Liste finden sich Stewart Copeland, der frühere Drummer von The Police, sowie John Neumeiers Hamburg Ballett und die Band Quadro Nuevo. Zum Saison-Finale der Bremer Philharmoniker bringt das Ensemble Keiko Abés virtuoses Marimba-Concertino The Wave und diverse FilmElisa Reznicek Scores mit. So. 23.6., 11:00 Uhr, Mo. 24.6. & Di. 25.6., 19:30 Uhr Glocke Elbtonal Percussion, Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Abé: The Wave & Filmmusik

Foto: Frank Waberseck

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an stelle sich das bitte einmal vor: das schmucke Art DécoKonzerthaus in Bremen, das wegen seiner Form auch „Glocke“ genannt wird, dazu Radioheads aus der Zeit gefallenes Daydreaming, in dem die Band um Sänger Pete York entrückt in ihrer eigenen (Klang-)Welt agiert. Nur dass die repetitive, mit Streichern und Soundeffekten angereicherte Ballade hier ausnahmsweise eben nicht von den britischen Art-Rockern, sondern von norddeutschen Schlagwerkern gespielt wird. Das klingt zugegebenermaßen erst einmal mutig bis



Tipps & Termine

Gifhorn Pianist Saleem Ashkar pflegt

einen innig-berührenden Ton

Aufgewachsen in einem der größten Krisenherde der Welt: der israelisch-palästinensische Pianist Saleem Ashkar

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enkt man an Musiker aus Palästina, so taucht vorm inneren Auge vielleicht ein Flötenspieler auf, der eine folkloristische Weise intoniert. Oder ein Virtuose auf dem Oud, der arabischen Kurzhalslaute. Einen klassischen Konzertpianisten wird man sich wohl eher nicht vorstellen, doch tatsächlich kommt einer der bekanntesten orientalischen Klaviersolisten aus Galiläa: Saleem Ashkar ist sein Name, er ist 43 Jahre alt und wuchs in einer christlich-anglikanischen Familie in Naza-

8 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

reth auf. Seit 2000 lebt er in Berlin. Entdeckt wurde er vom Stardirigenten Zubin Mehta, unter dessen Leitung er bereits als 17-Jähriger das erste Tschaikowsky-Klavierkonzert mit dem Israel Philharmonic Orchestra aufführte. Er studiert bei der SchnabelSchülerin Maria Curcio in London sowie beim legendären israelischen Klavierpädagogen Arie Vardi in Hannover, der für ihn eine Art Vaterfigur darstellt. Sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall absolviert Saleem Ashkar 22-jährig mit

Daniel Barenboim am Pult, weitere Engagements lassen nicht lange auf sich warten: Von nahezu allen großen Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Amsterdamer Concertgebouw oder dem Gewandhausorchester Leipzig wird das Klaviertalent aus dem Nahen Osten eingeladen. Ashkar tritt unter anderem bei den Salzburger Festspielen, dem Klavier-Festival Ruhr und dem Lucerne Festival auf. Neben der Klaviermusik von Mendelssohn, Brahms und Debussy liegen ihm besonders die Werke von Ludwig van Beethoven am Herzen. Letztes Jahr führte er dessen 32 Klaviersonaten zyklisch in Berlin, Prag sowie in seiner Heimat Israel auf. Eine Gesamtaufnahme des Zyklus ist in Arbeit, zwei CDs mit ausgewählten Sonaten sind bereits verfügbar. Weitere Aufnahmen beinhalten das erste und vierte Klavierkonzert Beethovens sowie die beiden Mendelssohn-Konzerte mit dem Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly. Ashkars Beethoven-Allegros haben nicht den raubkatzenhaften Biss à la Michael Korstick oder Swjatoslaw Richter, er neigt dort eher dazu, manche Passagen mit weichem Ton und viel Pedal abzumildern. Zu Höchstform läuft der Palästinenser in den langsamen Sätzen auf, so innig und berührend hört man das Largo der „Hammerklaviersonate“ nicht Mario-Felix Vogt oft.

So. 30.6., 17:00 Uhr Schloss (Rittersaal) Saleem Ashkar (Klavier). Haydn: Sonaten D-Dur & f-Moll, Beethoven: Sonaten Nr. 3 C-Dur & Nr. 23 f-Moll „Appassionata”

Foto: Luidmila Jermies

Religiöse und politische Grenzen überwinden


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2019 olste wig-H Schles Festival Musik

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Musik und Malerei am Busen der Natur Hannover NDR Radiophilharmonie bläst zur »Blauen Stunde«

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Flying Bach – Breakdance zu Musik von J. S. Bach

Di. 4.6., 20:00 Uhr Sprengel Museum (Calder-Saal) Blaue Stunde: Natur. Stefan Schulz & Fabian Neuhaus (Trompete), Ivo Dudler (Horn), Emil Haderer (Posaune), Peter Stadlhofer (Tuba). Werke von Koetsier & Calvert

20. + 21.7. 7 Kiel 7. Karten ab € 39,Tel ���� - �� �� �� • www.shmf.de

Der Calder-Saal im Sprengel Museum

Fotos: Herling/Herling/Werner/Sprengel Museum, Martin Sigmund

Flying Steps

ie Natur durch das Hinzufügen eigener emotionaler und spiritueller Werte zu transportieren, macht die Malerei zu einem Kunstwerk“, schreibt der Maler Emil Nolde in seiner Autobiografie. Die expressionistische Farbgebung und die starken Kontraste in seinem im Jahr 1926 entstandenen Gemälde Sonnenblumen sind ein Beispiel für eine solche emotionale Aufladung einer blühenden Landschaft. In ihrer dritten „Blauen Stunde“ konfrontieren sieben Musiker der NDR Radiophilharmonie und eine Schauspielerin im Sprengel Museum Noldes Bild mit Musikstücken und Texten, in denen die Natur ebenfalls von starken Gefühlsmomenten durchdrungen ist. Der niederländische Komponist Jan Koetsier ließ Themen aus Bedřich Smetanas sinfonischen Dichtungen zur sagenumwobenen „Prager Hochburg“ und „Die Moldau“ in seine Variationen für Harfe und Blechbläserquintett einfließen. Ein klanglich strahlendes Denkmal für die 90 Kilometer lange Hügelkette, die sich vom Mont Royal im Stadtzentrum Montreals bis an die amerikanische Grenze zieht, schuf der kanadische Komponist Morley Calvert mit seiner Suite from the Monteregian Hills. Sören Ingwersen


Debütiert in Osnabrück: Regisseur Dirk Schmeding

Auferstanden aus der Asche Das Theater Osnabrück lockt mit spätromantischem Opernfund

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s ist ein ganz besonderes Fundstück, mit dem Regisseur Dirk Schmeding, erstmals am Theater Osnabrück zu Gast ist: Die Oper Guercœur des französischen Spätromantikers Albéric Magnard. Um die vorletzte Jahrhundertwende komponiert, gingen zwei Akte des Werks 1914 verloren, als das Haus des Komponisten von deutschen Soldaten in Brand gesetzt wurde. Auch Magnard selbst kam in den Flammen um. Sein Freund Guy Ropartz jedoch hatte die Oper sechs Jahre zuvor dirigiert und rekonstruierte die verlorenen Stellen aus dem Gedächtnis, so dass das Stück um den mittelalterlichen Herrscher Guercœur, der bei der Verteidigung seiner Stadt das Leben verliert und im Himmel darum bittet, wieder auf die Erde zurückkehren zu dürfen, um seine Untertanen zu beschützen, heute noch aufgeführt werden kann. Wieder unter den Lebenden stellt Guercœur schockiert fest, dass seine ehemalige Frau Giselle inzwischen die Geliebte seines besten Freundes Heurtal ist, der sich durch diese Verbindung zum Despoten aufschwingen will. Vergeblich versucht Guercœur, das Volk von den niederen Absichten Heurtals zu überzeugen. Sören Ingwersen

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Wir sind die Bremen-Profis. Sa. 15.6., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Magnard: Guercœur. Andreas Hotz (Leitung), Dirk Schmeding (Regie). Weitere Termine: 19., 23. & 26.6., 2. & 5.7.

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Bachs Cellosuiten im Sektor der Schwerlastregale Hannover Das Festival Liepe & Co. setzt auf

musikalische Bewusstseinserweiterung

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22.6. | 18.00 | SCHAFSTALL BISDORF

KUNST BEGEGNET MUSIK KÜNSTLERPAARE ROSA LOY NEO RAUCH YAARA TAL ANDREAS GROETHUYSEN

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23.6. | 17.00 | ST. MARTINI BRAUNSCHWEIG

HAYDN: DIE SCHÖPFUNG IL GIARDINO ARMONICO CHOR DES BAYRISCHEN RUNDFUNKS 25.6. | 20.00 | STIFTSKIRCHE STETERBURG

HAYDN: STREICHQUARTETTE QUATUOR ZAIDE 27.6. | 20.00 | THEATER WOLFSBURG

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räne, Schwerlastregale und Stahlträger verbin­ den die meisten Klassikfans eher weniger mit einem pas­ senden Konzertambiente. Las­ sen sie doch die Würde und bürgerliche Etikette vermis­ sen, die so manch ein ehren­ wertes Konzerthaus vermit­ telt. Doch genau mit jenem industriellen Charme möchte das Festival Liepe & Co. in Hannover die Grenzen der klassischen Konzertwelt auf­ sprengen. Dazu lädt es seine Zuschauer in die weitläufige Stahlhalle 2 der Firma Nettlen­ busch & Syrowy am Südbahn­ hof, um sich fernab von Kon­ ventionen auf ein ganz neuar­ tiges musikalisches Erlebnis einzulassen. Entstehen soll dabei eine besonders intime Konzertsituation zwischen den Künstlern auf der Bühne und den Zuschauern, da sich sowohl Musiker als auch das Publikum von festgesetzten Vorgaben des Konzertlebens loslösen. Was also zunächst

wie ein gewagtes Unterfangen anmutet, auf den einen oder anderen gar abschreckend wirkt, ist von den Festival­ gründern Nils und Niklas Lie­ pe, die als Pianist und Violinst selbst im Festivalprogramm vertreten sind, mit voller Ab­ sicht als musikalische Be­ wusstseinserweiterung konzi­ piert. Doch nicht alles wird in Frage gestellt: Die Musik bleibt die Konstante bei Klassik-, Jazz- und auch Literaturveran­ staltungen. Obendrein ist ein Gesprächskonzert mit Mode­ rator Holger Wemhoff geplant. Den Festivalauftakt macht Cellist Nicolas Altstaedt, der zweifelsohne die Tauglichkeit von Bachs Cellosuiten im in­ dustriellen Umfeld unter Be­ weis stellen wird. Johann Buddecke Festival Liepe & Co. 15.–16.6.2019 Nicolas Altstaedt, Holger Wemhoff, Niklas Liepe u. a. Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2)

HAYDN-BEETHOVEN-REZITAL SALEEM ASHKAR KLAVIER 21.12. | 18.00 | ST. MARTINI BRAUNSCHWEIG

KONZERTKASSE: 0531 – 16606 WWW.KONZERTKASSE.DE FESTIVAL-KARTENSERVICE: 0180 – 55 44 888* WWW.SOLIDEOGLORIA.DE KARTEN GIBT ES AUCH IM INTERNET UND AN ALLEN BEKANNTEN VVK *0,14 Euro/Min., Mobilpreise können abweichen

Festivalgründer mit Visionen: Pianist Nils und Geiger Niklas Liepe

Foto: Kaupo Kikkas

JOHANN SEBASTIAN BACH WEIHNACHTSORATORIUM KANTATEN 1-3 UND 6 WINDSBACHER KNABENCHOR DEUTSCHE KAMMER-VIRTUOSEN BERLIN


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Marsch im Wandel Mitglieder der Jungen Norddeutschen Philharmonie und der Tanzakademie am Meer Vier Jahrhunderte Blasmusik zwischen Appell und Protest So 1.9., 13.30 Uhr Deutsches Marinemuseum, Wilhelmshaven

Flaschenpost aus Polen Marcin Wasilewski Trio Jazz zwischen Tradition und The Police Sa 31.8., 21.00 Uhr Pumpwerk, Wilhelmshaven

1869 – Der Klang der Zeit Alice Sara Ott (Klavier), Junge Norddeutsche Philharmonie, Duncan Ward (Leitung) Giuseppe Verdi: Ouvertüre zu „Die Macht des Schicksals“ Edvard Grieg: Klavierkonzert a-Moll op. 16 Johannes Brahms: Symphonie Nr. 1 c-Moll op. 68 Sa 31.8., 17.00 Uhr Stadthalle Wilhelmshaven

Versöhnung heißt Erinnerung Mitglieder der Jungen Norddeutschen Philharmonie Musikalischer Gottesdienst

Von Krieg und Frieden Holger Falk (Bariton), Steffen Schleiermacher (Klavier) Lieder von Eisler, Ives und Poulenc

So 1.9., 10.00 Uhr Christus- und Garnisonkirche, Wilhelmshaven

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Kein schöner Land ... Knabenchor Hannover, NDR Philharmonic Brass, Jörg Breiding (Leitung) Deutsche Volkslieder in Arrangements für Knabenchor und Blechbläser

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Die musikalische Hintertreppe Igudesman & Joo: Aleksey Igudesman (Violine), Hyung-ki Joo (Klavier) Virtuose Musik-Comedy

So 8.9., 17.00 Uhr Gymnasialkirche, Meppen

Fr 6.9., 20.00 Uhr Atrium auf dem Gräflichen Landsitz Hardenberg, Nörten-Hardenberg Sa 7.9., 20.00 Uhr Stadttheater Peiner Festsäle, Peine Aufruhr im Salon Janoska Ensemble Kreative Kettenreaktionen mit Bach, den Beatles und viel Balkan-Swing Mi 4.9., 20.00 Uhr Theater an der Wilhelmshöhe, Lingen Do 5.9., 19.00 Uhr Gymnasium Soltau, Aula, Soltau

So 8.9., 17.00 Uhr Forum, Melle

(Post)Heroen – unter sich Salaputia Brass Klassiker für Blechbläser von Händel bis Williams

Dark Room – Blindflug ins All Orchester im Treppenhaus, Thomas Posth (Leitung), Marcus Off und Tobias Kluckert (Sprecher), Ulrich Klingenschmitt (Autor), Damian Schipporeit (Regie) Mit Schlafbrillen zwischen Ambient Sounds und „Major Tom“

Sa 7.9., 19.00 Uhr Zechensaal, Barsinghausen

Mi 11.9., 20.00 Uhr Kreissparkasse Verden, Verden

So 8.9., 18.00 Uhr Burg Bentheim, Bad Bentheim

Do 26.9., 19.30 Uhr CD-Kaserne, Celle

Der göttliche Claudio Voces Suaves „T‘amo mia vita“: Liebesmadrigale von Claudio Monteverdi Do 5.9., 19.00 Uhr Ev.-luth. Kirche Harsefeld

Salaputia Brass, Foto: Steven Haberland


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Auf Jakobs Weg ... Tenebrae Choir, Nigel Short (Leitung) Joby Talbot: Path of Miracles Sa 14.9., 21.30 Uhr Marktkirche, Hannover Heiliger Klabautermann! kreaTonal – Musikvermittlung mit Pfiff: Sonja Catalano (Gesang), Christa Sehring (Akkordeon); Markus Rölz (Klarinette), Catherine Eisele (Horn), Leila Kristesiashvili (Klavier) Konzert für Menschen ab 6 Jahren mit Musik von Richard Burdick, Jörg Widmann, Carl Reinecke u. a.

So 15.9., 17.00 Uhr St. Sixti-Kirche, Northeim

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Die rotierende Spitze Artemis Quartett Peter Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 22 Franz Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ Di 17.9., 19.30 Uhr Rathaus Uelzen

Charmeure auf hohem Seil Ning Feng (Violine), Aaron Pilsan (Klavier) Sonaten und Stücke für Geige und Klavier von Beethoven, Strawinsky, Paganini und Brahms Fr 13.9., 19.30 Uhr Königsmarcksaal im Rathaus, Stade

Der Fortschritt muss ein Wiener sein BartolomeyBittmann: Matthias Bartolomey (Violoncello), Klemens Bittmann (Violine & Mandola) progressive strings vienna: Eigenkompositionen zwischen Rock, Folk und Jazz Di 17.9., 13.00 Uhr Sparkassen-Forum am Schiffgraben, Hannover Mi 18.9., 19.00 Uhr Kulturkirche Rodenberg

Inwendig auswendig vision string quartet Streichquartette von Haydn, Bacewicz und Schumann Mi 18.9., 19.00 Uhr Historischer Kornspeicher, Freiburg/Elbe


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Hart am Wind Quadriga Consort Lieder von Wind, Wasser und Gezeiten aus Großbritannien für Sopran und sechsköpfiges Barockensemble

Cleopatra – um jeden Preis Regula Mühlemann (Gesang), Robin Peter Müller (Violine), La Folia Barockorchester Opernarien und Orchesterwerke von Händel, Hasse, Vivaldi u. a.

Mi 18.9., 19.30 Uhr UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer-Besucherzentrum, Cuxhaven

Sa 21.9., 20.00 Uhr Alexanderkirche, Wildeshausen

Do 19.9., 19.00 Uhr Klosterkirche St. Marien, Osterholz-Scharmbeck

Arp Schnitger zu Ehren Agnes Luchterhandt (Orgel), Nördener Danzkoppel Orgelwerke von Bruhns, Bach u. a.

So 22.9., 18.00 Uhr Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Martin, Nienburg

Sa 21.9., 11.00 Uhr Ludgerikirche, Norden

Gratwanderung hoch 24 Igor Levit (Klavier) Dmitri Schostakowitsch: 24 Präludien und Fugen op. 87 So 22.9., 17.00 Uhr Theater am Domhof, Osnabrück

Do 19.9., 20.00 Uhr Gut Varrel, Stuhr

Delirien der Liebe Sophie Karthäuser (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin Johann Bernhard Bach: Orchestersuite (Ouverture) Nr. 1 g-Moll für Streicher und Basso Continuo Carl Philipp Emanuel Bach: Konzert für Oboe, Streicher und Basso continuo B-Dur Wq. 164 Georg Friedrich Händel: „Il delirio amoroso“ für Sopran und Orchester HWV 99

Besser wird’s nicht Mnozil Brass Blechmusik mit Wiener Schmäh und Rafinesse

Fr 20.9., 20.00 Uhr PS.SPEICHER, Einbeck

Sa 21.9., 19.00 Uhr St. Johannis-Kirche, Lüneburg

Mi 25.9., 20.00 Uhr Stadthalle Walsrode

#frauschumann Lise de la Salle (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Mei-Ann Chen (Leitung) Anna Thorvaldsdottir: Hrim für Ensemble Clara Schumann: Klavierkonzert Nr. 1 a-Moll op. 7 Robert Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61


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Sitzen ist bequem Die Couchies Musik und Klamauk mit den Dreien vom Sofa Do 26.9., 19.30 Uhr Landgasthof Sindram in Ührde, Osterode am Harz

Maximal minimal Ensembles aus der Region Papenburg und den Niederlanden, Gregor A. Mayrhofer (Leitung) Terry Riley: „In C“ Fr 27.9., 19.30 Uhr Alte Kesselschmiede, Papenburg

Die Heldin und ihre Stimmen Orlando Consort Carl Theodor Dreyers Stummfilm „Jeanne d’Arc“ (1928) mit A-cappella-Kompositionen des frühen 15. Jahrhunderts von Dufay, Binchois u. a. Fr 27.9., 19.30 Uhr Stift Fischbeck, Hessisch Oldendorf Sa 28.9., 20.00 Uhr Magnikirche, Braunschweig

Abschlusskonzert: Die im Dunkeln hört man doch Ensemblemitglieder der Staatsoper Hannover und Musiker des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover, Eduardo Strausser (Leitung) NDR Chor, Bang on a Can All-Stars, Ralf Sochaczewsky (Leitung) Daniele di Buonventura und Band’unión Michael Nyman: Noises, Sounds and Sweet Airs (1994), Ausschnitte. Julia Wolfe: Anthracite Fields, Oratorium (2014). Garofani rossi – Protest- und Widerstandslieder des 20. Jahrhunderts So 29.9., 17.00 Uhr Staatsoper Hannover, Hannover

Rechte Winkel, reine Quinten delian::quartett, Claudia Barainsky (Sopran) Werke für Streichquartett von Bach, Satie, Webern und Gershwin sowie Lieder von Weill Sa 28.9., 20.00 Uhr UNESCO-Welterbe Fagus-Werk, Alfeld


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Die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die Sparkassen in Niedersachsen

Impressum Veranstalter Niedersächsische Sparkassenstiftung Geschäftsführung: Dr. Johannes Janssen, Direktor Martina Fragge, Stellvertreterin Schiffgraben 6 – 8 30159 Hannover www.nsks.de Intendant Anselm Cybinski Organisation Lisa Kraemer, Hedwig Day und Malte Dierßen, Projektmanagement Musikvermittlung Sonja Catalano Kommunikation Martina Fragge, Leitung Kirsten Karg, Redaktion Bruno Schubert, Volontariat Jörg Zimmermann, Internet Konzept, Gestaltung, Produktion scherrer. schilling.

Fotonachweise Helge Krückeberg Titel Bartek Barczyk ECM Records S. 2,3 Daniel Bödecker S. 3 Mathias Bothor S. 7 Felix Bröde S. 4 Anselm Cybinski S. 6 Stephan Doleschal S. 4 Eureka Entertainment S. 6 Martin Förster, Sony Classical S. 5 Stephane Gallois S. 5 Esther Haase S. 2 Steven Haberland S. 3 Kirsten Karg S. 2 Kaupo Kikkas S. 2 Tim Kloecker S. 4 Moritz Kuestner S. 3 Ute Laux S. 4 Robbie Lawrence S. 5 Chris Lee S. 6 Daniela Matejschek S. 5 Neda Navaee S. 4 Geert Jan Pottjewijd S. 5 Jarek Razeck S. 6 Markus Räber S. 3 Kerstin Ruhri S. 5 Klaus Schreiber S. 2

Peter Serling S. 6 Molina Visuals S. 5 Julia Wesely S. 3 Nick White S. 4 Irene Zandel S. 4 Die Foto- und Bildnachweise wurden nach bestem Wissen angeführt. Sollte ein Rechteinhaber nicht genannt sein, bitten wir um Rückmeldung. Partner

Medienpartner

© Niedersächsische Sparkassenstiftung Hannover 2019

Karten und Informationen www.musiktage.de 0800/456 65 40 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz) (Preise inkl. VVK- und System-Gebühren)


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Foto: Helge Krückeberg

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Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Juni

1.6. Samstag

Bremen

15:00 Theater João Martinho (Posaune), Orchester Osnabrücker Musikfreunde, Reinmar Neuner (Leitung). Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3, Grøndahl: Posaunenkonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97

18:00 Brauhaus BÄM! Tänzerische Debatten. Adriana Könemann & Corinna Mindt (Choreografie)

18:00 Theater Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Polizeiorchester Bayern Weitere Infos siehe Tipp

Braunschweig

19:30 Staatstheater Reimann: L’Invisible. Srba Dinić (Leitung)

19:30 Theater Szenisches Chorkonzert: Vom Himmel kommt es, zur Erde muss es. Opernchor, Bremer Philharmoniker, Alice Meregaglia (Leitung). Brahms: Vier Gesänge für Frauenchor, Schubert: Gesang der Geister über den Wassern, Fauré: Requiem 19:30 Theater (Kleines Haus) To Belong. Koen De Preter (Choreografie) 20:00 Kulturkirche St. Stephani Modale Musik zwischen Orient und Okzident. Pinhan Trio 20:00 Liebfrauenkirche Der Teufelsgeiger. Dmitry Sinkovsky (Violine & Leitung), Bremer Barockorchester. Werke von Tartini, Locatelli, Platti u. a. Bremerhaven

19:30 Stadttheater Piazzolla: María de Buenos Aires Goslar

17:00 Mönchehaus Museum Klänge des Ostens. Duo Querstand Hannover

18:00 Marktkirche Johannes Kruse (Orgel). Werke von Couperin, Franck & Duruflé 19:30 Staatsoper Wagner: Der fliegende Holländer Lüneburg Foto: Philippe Gerlach

Osnabrück

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Tanzjugendclub @donQuijote #theTruth. Matthew Sly (Leitung) Oldenburg

12:00 Lambertikirche Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel)

2.6. Sonntag Braunschweig

11:00 Staatstheater Peterchens Mondfahrt Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) … und das soll Tango sein? Duo Tangente 15:30 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung) 18:00 Freie Waldorfschule (Festsaal) Lucja Madziar (Violine), Johannes Krebs (Violoncello), Liga Skride (Klavier), neues kammerorchester bremen, Thomas Klug (Leitung). Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, Beethoven: Tripelkonzert C-Dur op. 56 18:30 Theater (Kleines Haus) Eins zu Eins. Meine Damen und Herren & Friends 20:00 Sendesaal Charpentier: Leçons de Ténèbres. Ensemble L’État Libre de Neige

16:00 DIAKOVERE Henriettenstift (Im Atrium) Trio Ovide Hildesheim

19:00 Theater für Niedersachsen Liszt: Christus. Opernchor, Kinderchor & Jugendchor des TfN, Symphonischer Chor Hildesheim, Achim Falkenhausen (Leitung) Oldenburg

11:30 Staatstheater Heldinnen und Helden auf dem Notenblatt. KlangHelden Jugendchor, KlangEnsemble Oldenburg, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung) Osnabrück

18:00 OsnabrückHalle Michal Majersky (Violine), Osnabrücker Symphonieorchester, Daniel Inbal (Leitung). Copland: Appalachian Spring, Dunser: Violinkonzert (DEA), Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 19:30 emma-theater Schubert: Die schöne Müllerin. Samir Calixto (Choreografie)

Tipp

Ganderkesee

18:00 St. Cyprian und Cornelius Carsten Krüger (Bass), Cornelius-Consort, Thorsten Ahlrichs (Orgel). Werke von Bruhns Hannover

16:00 Staatsoper Strawinsky: Oedipus rex & Psalmensinfonie. Raymond Very (Oedipus), Khatuna Mikaberidze (Jokaste), Michael Kupfer-Radecky (Kreon), Michael Dries (Tireseias), Martin Rainer Leipoldt (Hirte), Gihoon Kim (Bote), Opernchor, Niedersächsisches Staatsorchester, Valtteri Rauhalammi (Leitung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

1.6. Samstag

18:00 Theater Osnabrück Virtuos – Gefühlvoll – Beeindruckend. Andreas Martin Hofmeir (Tuba), Polizeiorchester Bayern, Johann Mösenbichler (Leitung) Klassenkasper: Schon zu Schulzeiten war Andreas Martin Hofmeir für jeden Spaß gut und liebte Bühnen aller Art. Nur sauber sollten sie sein, tritt der Tubist doch barfuß auf.

concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 21


Klassikprogramm

Wilhelmshaven

Hannover

18:00 Christus- und Garnisonkirche Donnerwetter! Musikalische Bilder von Naturgewalten. Tanya Aspelmeier (Sopran), Isabelle Rejall (Alt), Knut Schoch (Tenor), Sascha Beutz (Bass), Kammerorchester „Klassik am Meer“, Simon Kasper (Leitung)

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Yuja Wang (Klavier), Orchestre Philharmonique du Luxembourg, Gustavo Gimeno (Leitung). Tschaikowsky: Der Sturm, Ravel: Klavierkonzert D-Dur, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2, Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel“

Braunschweig

9:30 & 11:00 Staatstheater Peterchens Mondfahrt Bremen

19:30 Glocke Lise de la Salle (Klavier), Bremer Philharmoniker, Matthew Halls (Leitung). Weitere Infos siehe Tipp Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Britten: Tod in Venedig

4.6. Dienstag

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Claras Welten. Kai Frömbgen & Johanna Stier (Oboe), Johannes Peitz, Susanne Geuer, Meriam Dercksen & Tamara Popovic (Klarinette), Bence Boganyi & Bašak Kömürçügil (Fagott), Markus Maskuniity, Merituuli Hirvonen, Michele Schiatti & Tayanne Sepulveda (Horn), Ekkehard Beringer (Kontrabass) Osnabrück

11:00 Theater (Oberes Foyer) Wagners Feen für Kinder

6.6. Donnerstag

Hannover

10:30 Ballhof Eins Lofer/Floros: Des Kaisers neue Kleider 16:30 DIAKOVERE Henriettenstift (Simeonkirche) Sommerkonzert der Musikschule. Tamara Kutz (Flöte), Volker Michaelis (Saxofon), Harmonica Mundi 19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Joy Denalane (vocals), NDR Radiophilharmonie, Miki Kekenj (Leitung) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Offenbach: Die Prinzessin von Trape­ zunt. Adam Benzwi (Leitung) Lüneburg

20:00 Theater Der kleine Prinz. Olaf Schmidt & Anselmo Zolla (Choreografie)

Braunschweig

Bremen

20:00 Dornse Marc Pierre Toth (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 5, Nr. 9, Nr. 16 & Nr. 23, Spohr: Rondoletto G-Dur op. 149

19:00 St. Petri Dom Les Plaisirs. Corinna Kaiser (Sopran), Tobias Gravenhorst (Orgel), Ensemble Flauto Dolce, Angelika Köhn (Leitung)

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Tanzjugendclub @donQuijote #theTruth. Matthew Sly (Leitung)

Bremen

19:30 Gesamtschule Bremen-Ost Melodie des Lebens. SchülerInnen der Gesamtschule Ost, Mitglieder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Mark Scheibe (Leitung)

19:30 Staatstheater Rameau: Les Paladins. Alexis Kossenko (Leitung)

19:30 Glocke Lise de la Salle (Klavier), Bremer Philharmoniker, Matthew Halls (Leitung). Ravel: Pavane pour une infante défunte, SaintSaëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 2 „A London Symphony” 20:00 Sendesaal ADHD. Óskar Guðjónsson (saxophone), Ómar Guðjónsson (guitar), Thómas Jónsson (keyboard), Magnús Trygvason Eliassen (drums)

19:30 Theater Şipal: Shirin & Leif (Premiere). Johannes Mittl (Leitung), Michael Talke (Regie)

Tipp

5.6. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater Weinberg: Die Passagierin. Christopher Lichtenstein (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) Bremen

20:00 Sendesaal 10-jähriges Jubiläum residenz@sendesaal. Florian Donderer (Violine), Tanja Tetzlaff (Violoncello) und Gäste 22 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

Osnabrück

19:30 Theater Brooks: The Producers

7.6. Freitag Borkum

20:00 Ev.-ref. Kirche Borkumer Jazztage. Greetje Kauffeld (vocals), Lines for Ladies Braunschweig

Hannover

20:00 Sprengel Museum (CalderSaal) Blaue Stunde: Natur. Stefan Schulz & Fabian Neuhaus (Trompete), Ivo Dudler (Horn), Emil Haderer (Posaune), Peter Stadlhofer (Tuba), Birgit Bachhuber (Harfe)

Oldenburg

19:30 Staatstheater Reimann: L’Invisible. Srba Dinić (Leitung) Bremen

3.6. montag

19:30 Glocke Bremen Lise de la Salle (Klavier), Bremer Philharmoniker, Matthew Halls (Leitung). Ravel: Pavane pour une infante défunte, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll, Vaughan Williams: Sinfonie Nr. 2 „A London Symphony” Ihr Großvater war Galerist und schenkte der kleinen Lise zu Weihnachten wie zu ihren Geburtstagen stets Gemälde – heute zieren die modernen Bilder ihre Wohnung.

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Gesamtschule Bremen-Ost Melodie des Lebens. SchülerInnen der Gesamtschule Ost, Mitglieder der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Mark Scheibe (Leitung) 19:30 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung) 20:00 Sendesaal Meretrio Ganderkesee

16:00 St. Cyprian und Cornelius 400 Jahre Weckmann. Natalia Gvozdkova (Orgel). Werke von Weckmann u. a.

Foto: Stephane Gallois/naïve

3.6. Montag

20:00 Sendesaal Paul van Kemenade (saxophone), Ray Anderson (trombone), Han Bennink (drums), Ernst Glerum (bass)


Göttingen

19:45 Lokhalle Göttinger Stadtkantorei, Göttinger Knabenchor, Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Schostakowitsch: Festliche Ouvertüre op. 96, Strawinsky: Suite Nr. 2 aus „Der Feuervogel“, Orff: Carmina Burana Hannover

19:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea (Premiere). Howard Arman (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Joy Denalane (vocals), NDR Radiophilharmonie, Miki Kekenj (Leitung) Oldenburg

20:00 Schloss Barockensemble des Oldenburgischen Staatstheaters, Thomas Bönisch (Leitung). J. S. Bach: Cembalokonzerte d-Moll BWV 1063, C-Dur BWV 1064 & a-Moll BWV 1065, Vivaldi: Konzerte h-Moll RV 580, A-Dur RV 158 & g-Moll RV 155 Walkenried

20:00 Zisterzienser Museum Kloster (Doppelter Kreuzgang) Kreuzgangkonzerte. Till Brönner (trumpet), Dieter Ilg (bass)

8.6. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier. Duo Tsuyuki & Rosenboom. Werke von Schubert, Liszt & Wagner Borkum

20:00 Kulturinsel Borkumer Jazztage. Greta Holtrop (vocals), Henning Pertiet Quartett Bremen

19:30 Glocke (Kleiner Saal) Reise nach Italien. Andriy Ilkiv (Trompete), Bremen Chamber Orchestra, Alexander Prushinskiy (Leitung) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Martinů: Mariechen von Nimwegen (Premiere). Ektoras Tartanis (Leitung), Ulrich Mokrusch (Regie) 19:30 Theater im Fischereihafen Ego-Zooming IX (Premiere). Lidia Melnikova, Alicia Navas Otero, Rena Somehara, Larissa Tritten, Ting-Yu Tsai, Edward Hookham, Volodymyr Fomenko, Ilario Frigione & Stefano Neri (Tanz) Hannover

19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Königslutter

19:00 Kaiserdom Matthias Wengler (Orgel). Werke von J. S. Bach, Boccherini, Joplin, Barber u. a. Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: La clemenza di Tito 20:00 Schloss Barockensemble des Oldenburgischen Staatstheaters, Thomas Bönisch (Leitung). Werke von J. S. Bach & Vivaldi Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VII. Mitglieder der Dance Company Osnabrück Walkenried

20:00 Zisterzienser Museum Kloster (Doppelter Kreuzgang) Christian Schildmann (Flöte), Christiane Richter (Harfe), Michael Helmrath (Leitung). Elgar: Serenade für Streicher e-Moll, Mozart: Flötenkonzert C-Dur KV 299, Haydn: Sinfonie Nr. 45 fis-Moll „Abschiedssinfonie“ Wilhelmshaven

20:00 Kulturzentrum Pumpwerk Es:Sensual. Omar Sosa (piano), Ernesto Simpson (drums), NDR Bigband, Jörg Achim Keller (Leitung) concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 23


Klassikprogramm

9.6. Sonntag Berne

18:30 Konzertkirche Warfleth Warflether Lieder-Pfingsten. Ania Vegry (Sopran), Ronan Collett (Bariton), Nicholas Rimmer (Klavier). Werke von Fauré, Schumann, Liszt u. a. Borkum

20:00 Kulturinsel Borkumer Jazztage. Cécile Verny Quartet Braunschweig

17:00 Kirche Riddagshausen Holger Lustermann (Saxofon), HansDieter Karras (Orgel) 19:30 Staatstheater Lehár: Die lustige Witwe Bremen

18:00 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung) Hannover

18:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Mark Rohde (Leitung) Osnabrück

15:00 Theater Händel: Orlando 19:30 emma-theater Open Windows VII. Dance Company Osnabrück

10.6. Montag Bad Harzburg

17:00 Lutherkirche Inna Tulchynski, Roman Tulchynski & Elisa Tulchynski (Violine), Igor Tulchynski (Viola), Karsten Krüger (Orgel) Bad Nenndorf

17:00 St. Godehardi Gründungs­ konzert. Vokalwerk Hannover, Martin Kohlmann (Leitung) Berne

18:30 Konzertkirche Warfleth Warflether Lieder-Pfingsten. Ania Vegry (Sopran), Ronan Collett (Bariton), Nicholas Rimmer (Klavier) Bremen

15:30 Theater Verdi: Ein Maskenball

Oldenburg

18:00 Staatstheater Donizetti: Lucia di Lammermoor

11.6. Dienstag Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VII. Dance Company Osnabrück

12.6. Mittwoch Braunschweig

19:30 Stadttheater Kálmán: Die Herzogin von Chicago

19:30 Theater Evviva – Eine italienische Operngala. Israel Gursky (Leitung) Bremerhaven

Hannover

19:00 Theater für Niedersachsen Liszt: Christus. Opernchor, Kinderchor & Jugendchor des TfN, Symphonischer Chor Hildesheim, Achim Falkenhausen (Leitung) 24 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

19:00 St. Petri Dom Bremer Domchor, Tobias Gravenhorst (Leitung). Werke von Schütz, Haßler u. a.

Bremen

19:30 Theater im Fischereihafen Ballettabend: Ego-Zooming IX

Hildesheim

10:30 Brauhaus Für Vier – ein Tanzquartett. Birgit Freitag (Choreografie)

19:30 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung)

19:30 Stadttheater Martinů: Mariechen von Nimwegen

18:30 Staatsoper Bernstein: West Side Story. Mark Rohde (Leitung)

13.6. Donnerstag Bremen

20:00 Stadthalle Kit Armstrong (Klavier), Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Leitung). J. S. Bach/Busoni: Ich ruf’ zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639, Honegger/Hoérée: Prélude, Arioso und Fughette über den Namen BACH, Mozart: Klavierkonzert Nr. 22 Es-Dur & Sinfonie Nr. 35 D-Dur, Haydn: Klaviertrio Nr. 41 es-Moll

Bremerhaven

Hannover

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Claras Welten: Alle(s) Clara. Briefe & Lieder von C. Schumann

19:30 Staatsoper Strawinsky: Oedipus rex & Psalmensinfonie. Raymond Very (Oedipus), Khatuna Mikaberidze (Jokaste), Michael Kupfer-Radecky (Kreon), Michael Dries (Tireseias), Martin Rainer Leipoldt (Hirte), Gihoon Kim (Bote), Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Valtteri Rauhalammi (Leitung), Mechthild Großmann (Sprecherin)

20:00 Sendesaal Shapeshifter. Veronika Harcsa (vocals), Bálint Gyémánt (guitar), Nicolas Thys (bass), Antoine Pierre (drums) Bremerhaven

Hannover

19:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea 20:00 NDR Landesfunkhaus Frank Peter Zimmermann (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Smetana: Die Moldau & Ouvertüre zu „Die verkaufte Braut“, Martinů: Violinkonzert Nr. 2, Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur „Prager“ Holle

20:00 Kirche St. Dionysius Aus der Tiefe. Fabian Boreck (Barockcello), Bernhard Reichel (Chitarrone). Werke von Frescobaldi, Gabrielli, Jacchini, Antonii, Kapsberger u. a.


14.6. Freitag Aurich

19:00 Lambertikirche Gezeitenkonzerte: Auftaktkonzert. Daniel Hope (Violine & Leitung), l’arte del mondo. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Richter: Vivaldi Recomposed – The Four Seasons Bremen

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

20:00 Sendesaal Amaryllis Quartett. Liszt: Angelus! Prière aux anges gardiens & Am Grabe Richard Wagners, Lachenmann: Streichquartett Nr. 2 „Reigen seliger Geister“, Beethoven: Streichquartett a-Moll op. 132 Bremerhaven

19:30 Stadttheater Lloyd Webber: Sunset Boulevard 19:30 Theater im Fischereihafen Ballettabend: Ego-Zooming IX Hameln

19:00 Brauhaus Für Vier – ein Tanzquartett. Anna Jäger, Hanna Mencz, Julian Anatol Schneider & Raúl Stadler Torrijos (Tanz), Birgit Freitag (Choreografie)

19:30 Theater Britten: Tod in Venedig. Achim Falkenhausen (Leitung), Felix Seiler (Regie)

19:30 Theater Chabrier: Das Horoskop des Königs

19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie)

Hannover

Deutsche Erstaufführung

GUERCŒUR Oper von Albéric Magnard Libretto vom Komponisten In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

PREMIERE 15. JUNI 2019 Weitere Termine: 19., 23. und 26. Juni; 2. und 5. Juli

20:00 Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2) Liepe & Co. Nicolas Altstaedt (Violoncello). J. S. Bach: Cellosuiten BWV 1007–1012 20:00 NDR Landesfunkhaus Frank Peter Zimmermann (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Smetana: Die Moldau & Ouvertüre zu „Die verkaufte Braut“, Martinů: Violinkonzert Nr. 2, Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur „Prager“ Königslutter

19:30 Kaiserdom Werkstattkonzert. Junger Kammerchor Braunschweig Osnabrück

18:00 Kunsthalle Morgenland Festival Osnabrück: Prolog: Revolution und Architektur. Wu Wei (Sheng) 19:00 St. Marien Morgenland Festival Osnabrück: Eröffnungskonzert. Alim Qasimov (Gesang), Michel Godard (Bass & Tuba), Taksim Trio

15.6. Samstag Braunschweig

19:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts!: Wanderer (Premiere). Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

17:00 St. Petri Dom J. S. Bach: Psalm „Tilge, Höchster, meine Sünden“. Sarah Berendt (Sopran), Sophia Holdt (Mezzosopran), Mädchenkantorei am Bremer Dom, Jugendsinfonieorchester Bremen-Nord, Markus Kaiser & Martin Lentz (Leitung) 19:30 Theater Szenisches Chorkonzert: Vom Himmel kommt es, zur Erde muss es. Opernchor, Bremer Philharmoniker, Alice Meregaglia (Leitung) Emden

14:30 VHS Forum Gezeitenkonzerte. Filmmusik-Komponistenporträt: Gary Marlow. Tiziana Gasparoni (Violoncello), Gary Marlowe (Klavier, Synthesizer & Elektronik) Göttingen

22:15 St. Johannis (Chorraum) Henning Vater (Violine), Frank Scheller (Violoncello), Bernd Eberhardt (Klavier). Schubert: Klaviertrio Es-Dur op. 100 Hannover

Karten 0541/76 000 76 | www.theater-osnabrueck.de

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

14:00 Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2) Liepe & Co: Peter und der Wolf. Niklas Liepe (Violine), Maxine Troglauer (Bassposaune), Nils Liepe (Klavier) concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 25


Klassikprogramm

Oberharz am Brocken

17:00 St. Antonius Hasselfelde Gottfried Köhler (Orgel) Oldenburg

19:30 Staatstheater Heggie: Dead Man Walking 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) J. S. Bach: Die Kunst der Fuge (Premiere). Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

19:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück: Klang einer globalen Stadt. Ensemble Constantinople 19:30 Theater Magnard: Guercœur (DEA). Andreas Hotz (Leitung), Dirk Schmeding (Regie) 20:00 St. Marien Morgenland Festival Osnabrück: Eröffnungskonzert. Wu Man (Pipa), Wu Wei (Sheng), Ensemble Khazar 21:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Ensemble MAqam, Nour Kamar (Gesang)

11:00 Stadthalle Nemanja Radulović (Violine), Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp 15:00 Staatstheater (Haus Drei) Schwertsik: Die Reise der Eisprinzessin (Premiere). Theaterakademie August Everding München 17:00 St. Johannis Elements. Junger Kammerchor Braunschweig. Werke von Esenvalds, Reger, Schein u. a. Bremen

11:00 Theater Aschenputtel. Jugendsinfonieorchester Bremen, Bremer Philharmoniker. Werke von Rossini u. a. 16:00 Brauhaus Für Vier – ein Tanzquartett. Birgit Freitag (Choreografie) 17:00 Bürgerhaus Vegesack (Saal) Mädchenchor des Bremer Doms, Junges Kammerorchester der Musikschule Bremen, Martin Lentz & Markus Kaiser (Leitung). Werke von J. S. Bach, Schumann & Grieg 19:30 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Martinů: Mariechen von Nimwegen Ganderkesee

18:00 St. Cyprian und Cornelius Bine K. Bryndorf (Orgel) Gehrden

17:15 Rathaus Weltklassik am Klavier. Slawomir Saranok (Klavier)

Tipp

Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Slawomir Saranok (Klavier). Clementi: Klaviersonate g-Moll op. 7/3, Mozart: Klaviersonate F-Dur KV 332, Saranok: Metamorphosen op. 4, Chopin: Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58 RhauderFeHn

20:00 St. Vincenz und St. Lauren­ tius Backemoor Gezeitenkonzerte. Matthias Kirschnereit (Klavier). J. S. Bach: Italienisches Konzert BWV 971, Mendelssohn: Lieder ohne Worte (Auswahl), Brahms: Klaviersonate Nr. 3 f-Moll Warnemünde

19:00 Ev. Kirche In Paradisum. Vocal Ensemble Isernhagen

16.6. Sonntag Braunschweig

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts!: Wanderer. Gregor Zöllig (Choreografie) 26 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

16.6. sonntag

11:00 Stadthalle Braunschweig Nemanja Radulović (Violine), Chor des Staatstheaters Braunschweig, KonzertChor Braunschweig, Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). S. Wagner: Vorspiel zu „Sonnenflammen”, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Wilde Mähne, perfekte Technik und Virtuosität kombiniert mit einer emotionalen Intensität der Interpretation: der serbische Geiger Namanja Radulović wird gerne als „freundlicher“ Paganini des 21. Jahrhunderts gesehen.

Hannover

17:00 Staatsoper Mahler: Sinfonie Nr. 2 „Auferstehung”. Dorothea Maria Marc (Sopran), Julie-Marie Sundal (Alt), Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung) 18:00 Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2) Liepe & Co.: Gesprächskonzert. Niklas Liepe (Violine), Blythe The Engstrœm (Viola), Alexander Hülshoff (Violoncello), Nils Liepe (Klavier), Holger Wemhoff (Moderation). Werke von Egdorf 19:30 NDR Landesfunkhaus Kit Armstrong (Klavier), Festival Strings Lucerne, Daniel Dodds (Leitung). Werke von J. S. Bach/Busoni, Honegger, Mozart & Haydn Leer

17:00 Große Kirche Gezeitenkonzerte. Gábor Boldoczki (Trompete), Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Timo Handschuh (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Lüneburg

19:00 Theater Wolfgang Emanuel Schmidt (Violoncello), Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Dorsch (Leitung). Britten: Peter Grimes (Auszüge), Elgar: Cellokonzert e-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll 19:00 Theater (Junge Bühne T.3) Tanzjugendclub @donQuijote #theTruth. Matthew Sly (Leitung) Osnabrück

11:30 Cinema Arthouse Morgenland Festival Osnabrück. Film „Looking for Oum Kulthum“ (2018) 19:00 emma-theater Endlich Tanz! Simon Niemann, Cristina Commisso & Ohad Fabrizio Caspi (Choreografie) 19:30 Theater Morgenland Festival Osnabrück. Narek Hakhnazaryan (Violoncello), Saleem Ashkar (Klavier). Beethoven: Cellosonate Nr. 3, Schostakowitsch: Cellosonate sowie armenische und arabische Werke 20:00 Volkswagen Werkshalle 2 Morgenland Festival Osnabrück. Ensemble des Morgenland Campus, Morgenland All Star Band, Philipp Geist (Lichtkunst) 23:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Hello Psychaleppo (DJ)

17.6. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Zyklus Oper im Konzert. Nemanja Radulović (Violine), Chor des Staatstheaters, KonzertChor, Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung)

Fotos: Charlotte Abramo/DG, Marco Borggreve

18:00 Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2) Liepe & Co. Amely Preuten (Klarinette), Moritz Ter Nedden (Violine), Alexander Vorontsov (Klavier), Julia von Lucadou (Lesung) 18:00 Marktkirche Sietze de Vries (Orgel) 19:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea 21:00 Firma Nettlenbusch & Syrowy am Südbahnhof (Stahlhalle 2) Liepe & Co. Dietmar Fuhr (bass), Anke Helfrich (piano), Jens Düppe (drums)


Tipp

Osnabrück

Bremerhaven

19:30 Theater Far/Meninos/All Long Dem Day/Bolero – Die Zukunft beginnt jetzt. Wayne McGregor, Mauro de Candia, Marco Goecke & Gregor Seyffert (Choreografie), Landesjugendballett Berlin

19:30 Stadttheater Ragna Schirmer (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Werke von Beethoven & Bruckner

18.6. Dienstag 16.6. donnerstag

17:00 Große Kirche Leer Gezeitenkonzerte. Gábor Boldoczki (Trompete), Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim, Timo Handschuh (Leitung). Händel: Concerto grosso B-Dur op. 6/7, Neruda: Trompetenkonzert Es-Dur, Mozart: Sinfonie D-Dur KV 155, Hummel: Introduktion, Thema und Variationen f-Moll, Haydn: Sinfonie Nr. 21 A-Dur, Vanhal: Flügelhornkonzert F-Dur Fast schon wie ein aufgeblasener Autoreifen“: Setzt Gábor Boldoczki zu den Spitzentönen auf seiner Trompete an, lastet ein Druck von 1,6 Bar auf seinem Kopf. Bremerhaven

20:00 Stadttheater Ragna Schirmer (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Hannover

19:30 Staatsoper Mahler: Sinfonie Nr. 2 „Auferstehung”. Dorothea Maria Marc (Sopran), Julie-Marie Sundal (Alt), Chor der Staatsoper Hannover, Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Ivan Repušić (Leitung)

Aurich

20:00 Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum Gezeitenkonzerte: 20 Jahre Bidla Buh! Bremerhaven

19:30 Stadttheater Ragna Schirmer (Klavier), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur Hannover

19:30 Staatsoper Schreker: Die Gezeichneten. Mark Rohde (Leitung), Johannes von Matuschka (Regie) Osnabrück

19:30 Theater Die Feier/Handman/ Bolero. Mary Wigman, Edward Clug & Mauro de Candia (Choreografie)

19.6. Mittwoch

Hannover

19:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: La clemenza di Tito 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) J. S. Bach: Die Kunst der Fuge. Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Magnard: Guercœur 19:30 Universität (Aula) Morgenland Festival Osnabrück: The Fence, the Rooftop and the Distant Sea. Dima Orsho (Gesang), Gregor Witt (Oboe), Tibor Reman (Klarinette), Mathias Baier (Fagott), Narek Hakhnazaryan (Violoncello), Elisaveta Blumina (Klavier). Werke von Alyamani, Azmeh, El-Khoury u. a. 20:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück: Epen und Schamanismus. Raushan Orozbaeva (Kobys), Ulzhan Baibussynova (Gesang & Dombra)

20.6. Donnerstag

Braunschweig

Bremen

19:30 Staatstheater Reimann: L’Invisible. Srba Dinić (Leitung)

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Ensemble des Moks, Antje Pfundtner (Choreografie)

Bremen

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Ensemble des Moks, Antje Pfundtner (Choreografie)

19:00 St. Petri Dom Heitere Orgel – Jubelnde Stimmen. Werke von J. S. Bach, Pergolesi, Mozart, Mendelssohn u. a.

Jede Woche: noch mehr Musik! concerti.de/newsletter Freuen Sie sich jeden Donnerstag auf den concerti-Newsletter. Mit Nachrichten aus der Welt der Klassik, aktuellen Interviews und Porträts, CD-Neuerscheinungen sowie Einladungen zu Gewinnspielen. Da steckt Musik drin! Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 27


Klassikprogramm

21.6. Freitag

11:00 Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum Aurich Gezeitenkonzerte: Tino Flautino und der Kater Leo. Maurice Steger (Blockflöte), Nadja Zwiener (Violine), Hille Perl (Gambe), Andreas Küppers (Cembalo). Werke von Vivaldi u. a. Unterrichten ist für Gambistin Hille Perl ein gegenseitiges Geben und Nehmen: „Hier verrate ich alle mir bekannten Tricks und Geheimnisse und lerne von meinen Studenten die Tugenden der Güte und Geduld.“ 20:00 Sendesaal VERTIGO Trombone Quartet Dangast

20:00 Altes Kurhaus Gezeitenkonzerte. Asya Fateyeva (Saxofon), Lilit Grigoryan (Klavier). Werke von Sauguet, Debussy, Hindemith u. a. Hannover

19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Duo Morisot. Werke von Saint-Saëns, Mendelssohn u. a.

20:00 Lambertikirche Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Eröffnungskonzert. Wolfgang Schröder & KimHarald Plattner (Violine), Ruth Killius (Viola), Sol Daniel Kim (Violoncello), Iwan König (Klavier). Franck: Klavierquintett f-Moll, Brahms: Klavierquintett f-Moll op. 34

Bremen

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Ensemble des Moks, Antje Pfundtner (Choreografie)

19:30 Theater Şipal: Shirin & Leif

11:45 Glocke Finale - Öffentliche Probe. Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Filmmusik 17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 18:00 Liebfrauenkirche Trondheimer Knabenchor, Knabenchor Unser Lieben Frauen, Bjorn Moe & Ulrich Kaiser (Leitung) 20:00 Glocke Musikalisches Gipfeltreffen. Nicolas Altstaedt (Violoncello), NDR Elbphilharmonie Orchester, Christoph Eschenbach (Leitung). Schostakowitsch: Cellokonzert Nr. 1, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur 20:00 Sendesaal Porträtkonzert Siegrid Ernst. Stefanie Golisch (Mezzosopran), Ensemble New Babylon. Werke von Ernst Bremerhaven

19:30 Stadttheater Martinů: Mariechen von Nimwegen. Ektoras Tartanis (Leitung), Ulrich Mokrusch (Regie) Hannover

19:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Maya Youssef (Kanun), Yasamin Shahhosseini (Oud)

18:00 Galerie Herrenhausen Händel: Samson. Sherezade Panthaki (Sopran), Franziska Gottwald (Alt), Thomas Cooley & Dávid Szigetvári (Tenor), William Berger & Douglas Williams (Bass), Norddeutscher Figuralchor, NDR Radiophilharmonie, Nicholas McGegan (Leitung)

20:00 Museumsquartier Morgenland Festival Osnabrück: Allein nach Europa. The Poetry Project Berlin 21:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück: Hidwa – Lullabies for Troubled Times. Dima Orsho (Gesang), Jasser Haj Youssef (Violine), Manfred Leuchter (Akkordeon), Robert Landfermann (Bass), Bodek Janke (Schlagzeug) u. a.

21.6. Freitag Aurich

11:00 Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum Gezeitenkonzerte: Tino Flautino und der Kater Leo Weitere Infos siehe Tipp 28 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

20:00 Kirche Riddagshausen Johannisnacht. Frauenschola Lux vivens, Männerschola Gregoriana der Klosterkirche, Hans-Dieter Karras (Leitung). Werke von Hildegard von Bingen u. a.

Bremen

Osnabrück

19:30 Theater Selfless Selfie. Yuanqing Wang (Choreografie), BeijingDance/LDTX

22.6. Samstag Braunschweig

19:30 Staatsoper Offenbach: König Karotte. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Matthias Davids (Regie) Oldenburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) J. S. Bach: Die Kunst der Fuge. Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VII. Dance Company Osnabrück 20:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Trio Ré, Mohsen Namjoo

20:00 St. Petri Dom Musiknacht im Dom. Joëlle Leandre (Kontrabass), Claudia Birkholz (Klavier), Stephan Leuthold (Orgel), Ensemble aus dem Domchor, Jazztrio Mathieu Bech, Jugendensemble Smusic21, Claudia Birkholz & Tobias Gravenhorst (Leitung). Werke von Satie u. a. Bremerhaven

18:00 Große Kirche Knabenchor Unser Lieben Frauen, Ulrich Kaiser (Leitung). Werke von Haßler, Scarlatti u. a. Göttingen

18:00 Georg-August-Universität (Aula) Akademische Orchestervereinigung Göttingen, Piero Lombardi (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Hannover

18:00 Marktkirche Claudia Immer (Sopran), Friedemann Immer (Barocktrompete), Ulfert Smidt (Orgel) 19:30 Christuskirche Chortage Hannover: Auftaktkonzert. Collegium Vocale Hannover, molto cantabile, vocalisti

Tipp

23.6. sonntag

17:00 St. Martini Braunschweig Soli Dei Gloria. Haydn: Die Schöpfung. Anna Lucia Richter (Sopran), Ruth Volpert (Alt), Maximilian Schmitt (Tenor), Florian Boesch (Bariton), Chor des BR, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung) Langen Atem zeigt Giovanni Antonini nicht nur als Flötist, sondern auch in seinen Planungen: 2014 initiierte er das privat finanzierte Projekt „Haydn2032“, mit dem Ziel, bis zu Haydns 300. Geburtstag alle 107 Sinfonien aufzuführen und auf Tonträger zu veröffentlichen

Fotos: Foppe Schut, David Ellis/Decca

Tipp


19:30 Staatsoper Wagner: Der fliegende Holländer

METROPOLITAN OPERA

20:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Mozart: Requiem d-Moll. Abteilungschor der Kirchenmusik an der HMTM Hannover, Hannoversche Hofkapelle, Daniel Zimmermann (Leitung)

DIE NEUE SAISON 2019/20

Hildesheim

18:00 Roemer- und Pelizaeus-Museum Nima Quartett. Schubert: Quartettsatz c-Moll D 703, Janáček: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“, Beethoven: Streichquartett Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“

12.10. PUCCINI TURANDOT 26.10. MASSENET MANON 09.11. PUCCINI MADAMA BUTTERFLY 23.11. GLASS AKHNATEN 11.01. BERG WOZZEK 01.02. THE GERSHWINS’ PORGY AND BESS 29.02. HÄNDEL AGGRIPPINA 14.03. WAGNER DER FLIEGENDE HOLLÄNDER 11.04. PUCCINI TOSCA 09.05. DONIZETTI MARIA STUARDA

Hinte

17:00 Kirche Gezeitenkonzerte. Maurice Steger (Blockflöte), Nadja Zwiener (Violine), Hille Perl (Gambe), Andreas Küppers (Cembalo). Werke von Händel, Sammartini, Finger u. a. Königslutter

18:00 Schafstall Bisdorf Kunst begegnet Musik. Duo Tal & Groethuysen. J. S. Bach: Die Kunst der Fuge BWV 1080, Kunstwerke von Rosa Loy & Neo Rauch Lüneburg

20:00 Theater Der kleine Prinz. Olaf Schmidt & Anselmo Zolla (Choreografie) Oldenburg

Der Vorverkauf läuft!

19:30 Staatstheater Heggie: Dead Man Walking 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) J. S. Bach: Die Kunst der Fuge. Antoine Jully (Choreografie)

cinestar.de

Osnabrück

19:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück: Auf den Spuren von Babur. Homayun Sakhi (Rubab), Sirojiddin Juraev (Dutar & Tanbur), Mukhtor Muborakqadomov (Setar), Salar Nader (Tabla) 19:30 Theater Tanzgala. Internationale Ballettkompanien 19:30 Volkswagen Werkshalle 2 Morgenland Festival Osnabrück. Kinan Azmeh (clarinet), Ingolf Burkhardt (trumpet), Wu Wei (Sheng), NDR Bigband, Wolf Kerschek (Leitung). Werke von Azmeh u. a. 21:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück: Die neue Seidenstraße. Ulzhan Baibussynova (Gesang & Dombra), Raushan Orozbaeva (Kobys), Wu Wei (Sheng), Salman Gambarov (Klavier), Bodek Janke (Percussion)

Rehburg-Loccum

17:00 Wandelhalle Bad Rehburg (Konzertsaal) Weltklassik am Klavier. Slawomir Saranok (Klavier). Saranok: Metamorphosen, Sonaten von Clementi, Mozart & Chopin Walkenried

20:00 Zisterzienser Museum Kloster Milestones. David Orlowsky Trio

23.6. Sonntag Braunschweig

17:00 St. Blasius Jugendkantorei der Braunschweiger Domsingschule 17:00 St. Martini Soli Dei Gloria. Haydn: Die Schöpfung. Chor des BR, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Staatstheater (Louis-SpohrSaal) In Dreams. Englische & amerikanische Folk Songs Bremen

11:00 Glocke Elbtonal Percussion, Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von Abé, Filmmusik Egestorf

17:00 St. Stephanus Musik in alten Heidekirchen: Der verlorene Klang. Ensemble Nimmerselich Göttingen

11:00 Georg-August-Universität (Aula) Akademische Orchestervereinigung Göttingen, Piero Lombardi (Leitung). Schubert: Sinfonie Nr. 1 D-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 29


Klassikprogramm

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online: www.concerti.de/abo Tel.: 040 228 688 688

Hannover

24.6. Montag

19:00 NDR Landesfunkhaus Chortage Hannover. Mitsingkonzert: Händels „Samson“. Norddeutscher Figuralchor, NDR Radiophilharmonie, Nicholas McGegan (Leitung) 19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie)

Bremen

Oldenburg

Lütetsburg

11:30 Staatstheater (Kleines Haus) Wer wird Maestra/Maestro? Oldenburgisches Staatsorchester 19:30 Staatstheater Rameau: Les Paladins. Alexis Kossenko (Leitung)

20:00 Schloss Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Pair Up. Fusion Duo. Werke von Buss, Schnyder u. a.

Osnabrück

11:30 Theater Kammerkonzert. Adrian Wonnemann & Ana KirchmayerWonnemann (Violine), Christopher Wasmuth (Klavier). Werke von Schostakowitsch, Martinů & Moszkowski 19:30 Blue Note Morgenland Festival Osnabrück. Bakustic Jazz 19:30 Theater Magnard: Guercœur. Andreas Hotz (Leitung) Springe

17:00 Jagdschloss Musik über Musik. Friederike Starkloff (Violine), Katie Mahan, Jamina Gerl & Duo TsuyukiRosenboom (Klavier). Werke von Schumann, Chopin u. a. 30 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Antje Pfundtner (Choreografie) 19:30 Glocke Elbtonal Percussion, Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von Abé, Filmmusik

Osnabrück

11:30 Cinema Arthouse Morgenland Festival Osnabrück: Filmvorführung. Baigazin: The Wounded Angel (2016)

Saison­ auftakt bei vollem Haus?

18:00 Herz-Jesu-Kirche Morgenland Festival Osnabrück. Gurdjeff Ensemble, Hewar. Werke von Rafea, Orsho, Azmeh, Komitas & Gurdjeff 19:30 Theater Singers Corner. JazzGesangsstudierende des Instituts für Musik, Simin Tander (Leitung)

25.6. Dienstag Bremen

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Ensemble des Moks, Antje Pfundtner (Choreografie) 19:30 Glocke Finale. Elbtonal Percussion, Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung). Werke von Abé, Filmmusik Bremerhaven

19:30 Stadttheater Ballettgala. Internationale Ballettkompanien Oldenburg

19:30 Staatstheater Heggie: Dead Man Walking. Carlos Vázquez (Leitung), Olivia Fuchs (Regie) Steterburg

20:00 Stiftskirche Quatuor Zaïde. Werke von Haydn


27.6. Donnerstag

Gute Werbung kostet wenig! Wiesmoor

20:00 Gartenpark Gezeitenkonzerte: Frischer Wind. Czech Brass. Werke von Charpentier, Mozart, Verdi, Rossini u. a.

26.6. Mittwoch Bremen

19:30 Theater Şipal: Shirin & Leif Bremerhaven

19:30 Stadttheater Martinů: Marienspiel. Studierende der HMTM Hannover, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Ektoras Tartanis (Leitung) Göttingen

19:30 Georg-August-Universität (Aula) Camerata Medica Göttingen, Jonas Kruse (Leitung). Borodin: Sinfonie Nr. 2 h-Moll, Mozart: Ouvertüre zu „Don Giovanni“ & Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 Hannover

12:00 Herrenhäuser Allee Chortage Hannover: Singen in der Allee – Lange Tafel des Generationendialogs. Hannover-Chor, Gemischter Chor Kleefeld, Hannoverscher Singkreis 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Kammermusiksaal) Schubertiade. Klavierklasse Prof. Gerrit Zitterbart

28.6. Freitag

Bremen

Bremen

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Antje Pfundtner (Choreografie)

10:00 Theater Ich bin nicht Du. Antje Pfundtner (Choreografie)

19:00 St. Petri Dom Ensemble Calliope, Jörg Jacobi (Leitung). Werke von Stölzel, Telemann & Zelenka

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

20:00 Kulturkirche St. Stephani Messiaen: Vingt Regards de l’Enfant Jesus. Timothée Urbain (Klavier)

19:30 Theater Verdi: Ein Maskenball. Israel Gursky (Leitung), Michael Talke (Regie)

Bremerhaven

21:00 Knoops Park Sommer in Lesmona. Ray Chen (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Joshua Weilerstein (Leitung). Werke von Mozart, R. Strauss & Grieg

19:30 Stadttheater Martinů: Mariechen von Nimwegen Emden

20:00 Johannes a Lasco Bibliothek Gezeitenkonzerte. Elisaveta Blumina (Klavier), Mecklenburgische Bläserakademie, Gregor Witt (Leitung). Mozart: Serenade Es-Dur KV 375, Dvořák: Serenade d-Moll op. 44, Gershwin: Ein Amerikaner in Paris & Rhapsody in Blue Hannover

18:00 Galerie Herrenhausen Chor­ tage Hannover: Jazz- & Pop-Night I. Jazzchor Hannover, Canta Nova, date@eight, Groovechor Hannover, Gospelchor Hannover, clazz – Junger Konzertchor Hannover 21:00 Galerie Herrenhausen Chor­ tage Hannover: Jazz- & Pop-Night II. Jazzchor after six, mixed voices, be:sound, Jazzchor Celle, Hannover Jazz Singers, sub5, Hörbänd Oldenburg

19:30 Staatstheater Am Ende unser Schatten/Le Sacre du printemps. Luca Veggetti & Antoine Jully (Choreografie), Vito Cristofaro (Leitung) Osnabrück

19:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Waed Bouhassoun (Gesang & Oud), Jordi Savall (Ney) 20:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Manfred Leuchter (Akkordeon), Andrea Piccioni (Tambourello & Rahmentrommel), Feras Charestan (Kanun), Mohamed Najem (Klarinette), Bassem Hawar (Djoze), Antoine Pütz (Bass)

Hannover

18:00 Galerie Herrenhausen Chor­ tage Hannover: Nacht der Chöre I. Kinder- und Jugendchor der Musikschule Hannover, KiKoBa, Kinder- und Jugendchor an der Marktkirche, Voice ’n’ Performance u. a. 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Kammermusiksaal) Schubertiade. Klavierklasse Prof. Gerrit Zitterbart 19:30 Staatsoper 1–2–3 … Ein Walzertrauma. Jörg Mannes (Choreografie) 21:00 Galerie Herrenhausen Chortage Hannover: Nacht der Chöre II. Messiaskantorei, Quilisma-Chor Springe, Kammerchor Herrenhausen, Norddeutscher Synagogalchor, KonzertChor Kleefeld, Vocalumen, Vokal­ ensemble O-Ton, Vocal Temptation, Kammerchor an der TU Clausthal, FrauenChor Hannover, Capella St. Crucis Marienhafe

20:00 Kirche Musikalischer Sommer in Ostfriesland. Kathrin Rabus (Violine), Leonid Gorokhov (Violoncello), Iwan König (Klavier). Mendelssohn: Klaviertrio c-Moll, Brahms: Klaviertrio Nr. 1 H-Dur

Oldenburg

Wiefelstede

19:30 Staatstheater Rameau: Les Paladins. Alexis Kossenko (Leitung)

20:00 Gut Horn Gristede Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Souljazz. The Jazzbrothers feat. Eva Padilla

Anzeigen in concerti ab 190 €

Wolfsburg

anzeigen@concerti.de

19:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea. Howard Arman (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie)

Osnabrück

19:30 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Aynur (Gesang), 4Hands 19:30 Theater Magnard: Guercœur

20:00 Scharoun Theater Orchester der Wiener Akademie, Martin Haselböck (Leitung). Beethoven: Sinfonien Nr. 4 B-Dur & Nr. 7 A-Dur

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 06.19 Niedersachsen & Bremen 31


Klassikprogramm

Oldenburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ann-Beth Solvang (Mezzosopran), Jason Kim (Tenor), Carlos Vázquez (Klavier). Werke von R. Strauss, Berg u. a. Osnabrück

20:30 Domvorplatz Tzimon Barto (Klavier), Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung). Holst: Die Planeten (Auszüge), Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Williams: Star-Wars-Suite Varel

10:00 Schlosskirche Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere. Thomas Meyer-Bauer (Orgel), Andrea Janßen (Rezitation)

29.6. Samstag Braunschweig

17:00 St. Johannis Orff: Carmina Burana. Philharmonischer Chor Braunschweig, Karsten Scholz (Leitung) Bremen

11:00 Glocke Saisonpräsentation 2019/2020. Bremer Philharmoniker, Marko Letonja (Leitung) 16:00 Knoops Park Sommer in Lesmona: Tee in Lesmona. Michael Mendl (Rezitation), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 19:30 Theater Korngold: Die tote Stadt. Yoel Gamzou (Leitung) 20:00 Sendesaal Recomposed. Johannes Haase (Violine), Johanna Borchert (Klavier) 20:30 Knoops Park Sommer in Lesmona. Ray Lema (Klavier & Gesang), Michel Alibo (Gitarre), Isaias Desiderio (Schlagwerk), Isabel Gonzales & Catherine Renoir (Gesang), Die Deutsche Kammerphilharmonie, Joshua Weilerstein (Leitung). Werke von Berlioz, Schumann & Lema Göttingen

19:00 St. Jacobi Göttinger Stadtkantorei, Göttinger Symphonie Orchester, Bernd Eberhardt (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“, Bruckner: Sinfonie Nr. 1 c-Moll, Mendelssohn: Psalm 114 Hannover

17:00 Galerie Herrenhausen Chortage Hannover. Chor der Leibniz Universität Hannover, Camerata Vocale Hannover, Johannes-Brahms-Chor Hannover, Kammerchor Hannover 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Kammermusiksaal) Schubertiade. Klavierklasse Prof. Gerrit Zitterbart 32 Niedersachsen & Bremen concerti 06.19

19:30 Staatsoper Unterwelt (Premiere). Cameron Burns (Leitung), Martin G. Berger & Jonas Egloff (Regie). Partizipative App-Oper mit Werken von Monteverdi, Offenbach, Gluck, Vivan u. a. 20:00 Galerie Herrenhausen Chortage Hannover. Hannoverscher Oratorienchor, Mädchenchor Hannover, Pittsburgh Girls Choir Königslutter

19:00 Kaiserdom Land of Hope and Glory. Julian Heider (Orgel), Propsteikantorei Königslutter, Sinfonisches Blasorchester der Kreismusikschule Helmstedt, Gheorghe Gerdeanu (Leitung) Osnabrück

20:30 Domvorplatz Morgenland Festival Osnabrück. Morgenland All Star Band, Osnabrücker Symphonieorchester, Naci Özgüç (Leitung). Schnyder: Shourouk, Alyamani: Warda & One Way Ticket to Damascus, Kerschek: Konzert für zwei Klaviere, Orchester und Morgenland All Star Band (UA), Azmeh: Fantasy in Three Characters 23:00 Lagerhalle Morgenland Festival Osnabrück. Zenobia

18:00 Glocke Niklas Woebs (Klavier), Jugendsinfonietta Bremen, Jugendsinfonieorchester Bremen-Mitte, Martin Lentz (Leitung). Schubert: Ouvertüre zu „Die Zwillingsbrüder“, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 Emden

17:00 Hochschule (Mensa) Gezeitenkonzerte. NouWell Cousines Ganderkesee

18:00 St. Cyprian und Cornelius Pieter van Dijk (Orgel) Gifhorn

17:00 Schloss (Rittersaal) Saleem Ashkar (Klavier). Haydn: Sonaten D-Dur & f-Moll, Beethoven: Sonaten Nr. 3 C-Dur & Nr. 23 f-Moll Hannover

18:30 Staatsoper Monteverdi: Die Krönung der Poppea. Howard Arman (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) 19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Kammermusiksaal) Schubertiade. Klavierklasse Prof. Gerrit Zitterbart Helmstedt

17:00 Fuhrmannshof Alexey Chernov (Klavier). Mozart: Sonaten a-Moll KV 310 & B-Dur KV 333, Beethoven: Sonaten Nr. 14 cis-Moll op. 27/2 & Nr. 32 c-Moll op. 111

18:00 St. Stephani Helmstedter Bachkantorei, Männerstimmen der Chor- und Singschule Helmstedt, Camerata Instrumentale Berlin, Mathias Michaely (Leitung). Schumann: Missa sacra c-Moll op. 147 & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Rheinische“

Syke

Leer

21:00 Vorwerk Philharmonic Rock. Klassische Philharmonie NordWest, Ulrich Semrau (Leitung)

17:00 Miniaturland Musikalischer Sommer in Ostfriesland: Soundscapes. Elbtonal Percussion. Werke von Cangelosi, Abé, Mey, J. S. Bach u. a.

Rysum

30.6. Sonntag Braunschweig

Oldenburg

17:00 Kirche Riddagshausen Orgelmusik aus England. Hans-Dieter Karras (Orgel)

11:15 Staatstheater Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum. Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung)

Bremen

11:00 Knoops Park Sommer in Lesmona: Familientag. Mitmach-Orchester, Mitglieder der Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 15:30 Theater Chabrier: Das Horoskop des Königs. Yoel Gamzou (Leitung) 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier. Alexey Chernov (Klavier). Mozart: Sonaten a-Moll KV 310 & B-Dur KV 333, Beethoven: Sonaten Nr. 14 cis-Moll op. 27/2 & Nr. 32 c-Moll op. 111

15:00 Staatstheater (Kleines Haus) J. S. Bach: Die Kunst der Fuge. Antoine Jully (Choreografie) Vechelde

18:00 Kirche St. Johannes Petra Mecke-Heilmann (Orgel) Worpswede

17:00 Zionskirche Cornelia Samuelis (Sopran), Tobias Hechler (Altus), Konstantin Heintel (Bass), Bremer RathsChor, Jan Hübner (Leitung). J. S. Bach: Kantaten BWV 7, BWV 30 & BWV 167


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Festival

Bach für alle Seit 1947 lockt die Bachwoche Ansbach alljährlich mit namhaften Musikern die Fans des Thomaskantors ins Fränkische. Von Teresa Pieschacón Raphael

24 concerti Juni 2019

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Fotos: Michael Vogel, Jim Albright

B

ach mag in der ehemali- vielleicht aber auch der fatale 1947 kurz nach dem Krieg. Bach gen Residenz der Kur- Fehler, der dem Künstler Jür- stand, anders als Wagner, für fürsten von Branden- gen Goertz unterlief. Neben die die unbelastete deutsche Kulburg-Ansbach noch nicht mal Unterschrift Bachs setzte Go- tur. Und er war „ein Komponist, auf einen Kaffee vorbeigekom- ertz die Notenzeile B-A-C-H der vielen, wie Wagner auch, men sein – wie einst Mozart und vergaß dabei den Bass- eine Religion ist“, meint Intennach Würzburg. Dennoch hat schlüssel und das b-Vorzeichen. dant Andreas Bomba, der seit die altfränkische Stadt dem Bach-kundige Fußgänger rufen 2006 das Festival führt. Auch Thomaskantor einen zentralen seitdem nur ein belustigtes für den seinerzeit mächtigsten Ort eingeräumt. Auf dem Mar- „H-A-C-H“ aus, wenn sie an der Mann der Bundesrepublik, den tin-Luther-Platz, unweit der Plastik vorbeikommen. legendären Bankier Hermann Kirchen St. Johannis und Josef Abs, den Mäzen ab der „Stunde Null“. Mit ihm kam der St. Gumbertus steht seit 2003 Ein »Komponist, der vielen Geldadel, die Hochfinanz in ein Denkmal – eine Alumini- wie eine Relgion ist« um-Säule mit überdimensio- Es dürften viele davon nach das beschauliche Städtchen. niertem Kapitell, auf die man Ansbach kommen, denn alle Fabrikanten, Vorstände, Aufsein Haupt gesetzt hat. Viel- zwei Jahre findet hier im Som- sichtsräte oder Politiker samt leicht ist dies der Grund, wes- mer die renommierte Bachwo- Gattinnen fanden sich beim halb er so grimmig herabschaut, che statt. Gegründet wurde sie Festival ein, darunter auch der einstige Wirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff, der immer wieder nach Ansbach pilNicht ganz fehlerfrei, aber gerte – auch wenn Ton Koopvon den Ansbachern geliebt: mans historisch informierter das Bach-Denkmal Bach an der Orgel, wie es heißt, nicht immer seinen Geschmack traf. Als es 2004 allerdings um die Wiederherstellung der historischen Wiegleb-Orgel in Sankt Gumbertus ging, waren im Nu 200 000 Euro zusammengetrommelt vom Verein der Freunde der Bachwoche Ansbach e. V., deren Vorstand seit Abs stets ein Mitglied des Vorstandes der Deutschen Bank übernahm. Derzeit hat Jürgen Fitschen das Amt inne. Bei Eintrittspreisen zwischen fünf und 85 Euro sind aber auch andere „Bachwöchner“,


Eine der zentralen Spielstätten der Bachwoche: Kirche St. Gumbertus

MIT DER FILMMUSIK VON

JOHN WILLIAMS

wie man sie hier nennt, willkommen: die Hausfrau aus Feuchtwangen oder die pensionierte Lehrerin aus Bielefeld. Auffallend sind die vielen geschäftig gescheitelten jungen Bankkaufleute im Anzug – wohl die Söhne und Enkel der Manager – die man bei anderen Bach-Konzerten so nie sieht.

ROYAL PHILHARMONIC ORCHESTRA

»Mit mehreren Instrumenten«

Bachwoche Ansbach 26.7.–4.8.2019 Iveta Apkalna, Miklós Perényi, Nils Mönkemeyer, Simone Rubino u. a. Ansbach, Lehrberg, Heilsbronn, Unterschwaningen = Zeitraum

= Künstler

= Ort

LEITUNG:

Foto: Kristian Schuller | Artwork: Stephan Brammen

„Ein feste Burg ist unser Bach“ konnte man auch 2017 in Ansbach zum 70-jährigen Jubiläum der Bachwoche singen. Rund 21 000 Besucher waren da. Doch die Deutsche Bank schwächelt, und Bankiers wie Abs gibt es nicht mehr. „Bach aus allen Perspektiven“ bietet die diesjährige Ausgabe mit fast vierzig Konzerten. Unter dem Motto „Avec plusieurs Instruments“ erklingen sämtliche Brandenburgische Konzerte, Kantaten mit dem Windsbacher Knabenchor unter Martin Lehmann und die Johannes-Passion mit der Gaechinger Cantorey unter Hans-Christoph Rademann in der Fassung von 1749. Arabella Steinbacher und Isabelle Faust kommen ebenso wie Simone Rubino mit der Marimba und das Klavierduo Tal & Groethuysen sowie Nils Mönkemeyer, Dorothee Oberlinger – unter vielen anderen.

DAVID NEWMAN

WERKE AUS STAR WARS, HARRY POTTER, SCHINDLER’S LISTE, DIE GEISHA, DRACULA UND MÜNCHEN

14. SEPTEMBER 2019 MÜNCHEN - KÖNIGSPLATZ TICKETS AUF · 01806 - 777 111* WWW.EVENTIM.DE · WWW.MUENCHENTICKET.DE SOWIE AN DEN BEK. VORVERKAUFSSTELLEN. *(0,20 EUR/VERBINDUNG AUS DT. FESTNETZ / MAX. 0,60 EUR/VERBINDUNG AUS DT. MOBILFUNKNETZ)


Festival

Vom Wiener Prater nach China an einem Abend Die Seefestspiele Mörbisch bringen dieses Jahr Lehárs Das Land des Lächelns auf die Bühne

Nur nur der Blick auf die Bühne, sondern auch der Blick von ihr weg ist eine Augenweide bei den Seefestspielen Mörbisch

E

twas mehr als 2 000 Einwohner hat das beschauliche wie idyllische Mörbisch, siebzig Kilometer von Wien entfernt am Neusiedler See gelegen. Dem gegenüber stehen rund 150 000 Besucher, die jähr-

lich das weltweit größte Operettenfestival besuchen. Vor allem die Naturkulisse des Neusiedler Sees wird stets in das Bühnenbild mit einbezogen, für das in diesem Jahr Walter Vogelweider verant-

wortlich zeichnet, der bereits für Anatevka (2014) und Eine Nacht in Venedig (2015) die Bühnenbilder gestaltet hat. 2019 steht Franz Lehárs Operette Das Land des Lächelns auf dem Programm, mit der Mörbisch-Direktor Peter Edelmann auch in seiner zweiten Saison sein Vorhaben umsetzt, die „erste Garde“ der Operetten auf Bühne zu bringen. Den ersten Teil der Operette, die zuletzt vor achtzehn Jahren auf der Seebühne Mörbisch zu erleben war, siedelt Bühnenbildner Vogelweider am Wiener Prater an, ehe im zweiten Teil sich für das Publikum die mystische Welt des fernen Ostens öffnet, wenn Lisa SouChong nach China folgt. Dann dürfte sich auch die Dunkelheit über Mörbisch gelegt haben – und den Festspielort selbst zu einem mystischen Ort gemacht haben. Maximilian Theiss Seefestspiele Mörbisch 11.7.–24.8.2019 Elissa Huber, Sophia Brommer, Robin Yujoong Kim, Won Whi Choi, Thomas Rösner u. a. Seebad Mörbisch

Sir Simon Rattle & London Symphony Orchestra Fotos: Seefestspiele Mörbisch/Jerzy Bin, Chris Singer

im Rahmen des

BEETHOVEN JUBILÄUMSJAHR 2020 [16.12.2019 – 17.12.2020]

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26  concerti Juni 2019

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


Fantastisches aus Ingolstadt Die Audi Sommerkonzerte gehen in ihre dreißigste Spielzeit

TASTEN, SAITEN, STIMMBÄNDER

D

ass im März der 150. Todestag von Hector Berlioz war, wurde hierzulande recht halbherzig gefeiert. Nicht so bei den Audi Sommerkonzerten, deren krönenden Abschluss die Symphonie fantastique bildet – übrigens am 14. Juli, dem Nationalfeiertag Frankfreichs. Berlioz’ Opus magnum steht dabei ganz im Zeichen des Festivalmottos „Fantastique“, mit dem Lisa Batiashvili ihre erste Ausgabe als neue künstlerische Leiterin des Festivals übertitelt hat. Bei den diesjährigen Sommerkonzerten soll die musikalische Kraft des Erzählens im Mittelpunkt stehen – so auch beim Konzertabend „Disney in concert“, bei dem die legendären Kurzfilmgeschichten aus Fantasia gezeigt werden, mit denen Walt Disney Videoclips zu großen Werken der Klassik geschaffen hat. Für die Live-Begleitung sorgt die Philharmonie Salzburg und deren Dirigentin Elisabeth Fuchs. Doch auch die intime, in sich gekehrte Suche nach dem Fantastischen ist Teil des hochkarätig besetzten Konzertreigens, weshalb auch Werke von Schubert, Schumann und Tschaikowsky auf dem Spielplan stehen. Maximilian Theiss Audi Sommerkonzerte 29.6.–14.7.2019 Lisa Batiashvili, Gidon Kremer, Mariss Jansons, Jean-Yves Thibaudet u. a. Ingolstadt

Ein besonderes Jahr für eine herausragende Künstlerin: zum 200. Geburtstag von Clara Schumann konzipiert Ragna Schirmer ein Album namens Madame Schumann, das zwei Originalkonzertprogramme Claras gegenüberstellt. Definitiv das schönste Geburtstagsgeschenk! Nach Landscapes und Intermezzo beschließt das Schumann Quartett seine Album-Trilogie mit Chiaroscuro. Ein kontrastives Programm von Mozarts Bachfugen bis Weberns Bagatellen mit Janáčeks zweitem Streichquartett im Fokus. Der legendäre Tenor Peter Schreier veröffentlichte 1975 beim alten DDR-Klassik-Label Eterna eine LP mit deutschen Volksliedern. Nun ist die Platte erstmals restauriert und mit Original-Cover auf CD und digital erhältlich. Die schönsten Volkslieder in frühlingsfrischem Klang!

Geigerin und künstlerische Leiterin: Lisa Batiashvili

www.berlin-classics-music.com


Reportage

Ein Haus für alle Mitnichten ein Elfenbeinturm der Klassik: Die EducationProjekte der Elbphilharmonie zeigen, wie man Menschen für klassische Musik begeistern kann. Von Susanne Bánhidai

M

ontagmorgen um „Instrumentenwelt“ ist ein 9 Uhr in den Kaistu- Kernstück der „Education“dios der Elbphilhar- Abteilung am Haus. Alle Instmonie. Wo einst Kaffeesäcke rumente laden zum Entdecken lagerten, trifft sich die 3a der und Spielen ein. Und heute Elbinsel-Schule, um Instrumen- öffnet der „Kosmos Gamelan“ te auszuprobieren. Der alte seine Pforten. Seminarleiter Kaispeicher an der Elbe dient Ulli Götte zeigt den Kindern, nicht nur dem Großen Saal als wie man die Gongs und MetalFundament: Auch ein großes lofone aus Indonesien authenInstrumentarium hat in den tisch zum Klingen bringt. umgebauten Lagerräumen sei- Phänomen Elbphilharmonie: ne Heimstatt gefunden. Die Sowohl im 2017 eröffneten 28  concerti Juni 2019

neuen Haus als auch in der Laeiszhalle (beide Konzertsäle werden unter der Leitung von Generalintendant Christoph Lieben-Seutter betrieben) gehen internationale Stars der Klassik-Welt ein und aus. Die Elbphilharmonie ist nicht nur ein Magnet für Touristen, sondern hat die Musikszene über die Stadtgrenzen hinaus enorm beflügelt. Doch LiebenSeutter will mehr: Ein Haus für

Fotos: Ann Wilken, Claudia Höhne

Musik kennenzulernen heißt nicht nur, sie zu hören, sondern sie auch zu spielen


alle soll die Elbphilharmonie sein. Die „Education“-Abteilung seines Hauses, die sich um alle musikvermittelnden Projekte kümmert, ist überdurchschnittlich stark. Das 20-köpfige Team zeigt eindrucksvoll, dass Musikvermittlung mehr sein kann als Kindern Mozart und Beethoven schmackhaft zu machen oder Familienkonzerte anzubieten. Tausend Veranstaltungen in jeder Spielzeit sorgen dafür, dass nicht nur die üblichen Verdächtigen applaudieren. Dabei hilft, dass vom Kulturmanager bis zum Musikpädagogen Mitarbeiter der verschiedensten beruflichen Ausrichtungen Teil der Abteilung sind.

vorher die Künstler hautnah im Gespräch erleben konnten. Alle Stufen und Schulformen werden angesprochen. Und weil man gute Beziehungen nie früh genug pflegen kann, fährt

das „Klingende Mobil“ in die Kitas der Stadt, um die Elementare Musikpädagogik zu unterstützen. Ob man es je erreichen wird, dass alle Kinder einmal die

Unterwegs mit dem »Klingenden Mobil«

Daran, dass jedes Schulkind in Hamburg einmal in der Elbphilharmonie gewesen sein sollte, arbeiten die Mitarbeiter aus ganzem Herzen, denn über die große Institution „Schule“ erreicht man – mit ein wenig Geduld – am ehesten wirklich alle Kinder. Deswegen machen die Angebote für Schulen den Löwenanteil aller EducationAktivitäten aus. Besonders beliebt sind die Workshops der „Instrumentenwelt“, die 2017 aus dem „Klingenden Museum“ der Laeiszhalle in den Kaispeicher zog. Bis zu vier Gruppen pro Tag besuchen die Kaistudios, um unter fachkundiger Anleitung die verschiedensten Instrumente kennenzulernen. Das ergibt über 800 Workshops pro Saison. Dazu kommen Schulkonzerte und die Reihe „Zukunftsmusik“ für die Älteren. In diesem Format besuchen Jugendliche ein reguläres Abendkonzert, nachdem sie

Nicht das Publikum von morgen, sondern von heute: Schüler besuchen die Elbphilharmonie

Juni 2019 concerti  29


Reportage

Elbphilharmonie besucht haben und es vielleicht sogar ein zweites Mal tun, wird einem keine noch so fein geführte Statistik verraten. Ohnehin gehen die Ambitionen, ein Haus für alle zu sein, weit über das Engagement für Schulen hinaus. Es geht nicht um das Publikum von morgen, sondern von heute – und das Publikum darf bunt sein. Die große Einladung richtet sich ebenso an gesellschaftliche Gruppen, die man bei dem Wort „Education“ nicht unbedingt im Sinn hat. Denn mit „Erziehung“ hat es letztlich nichts zu tun, wenn es darum geht, für klassische Musik zu begeistern. Maßgeschneiderte Konzertformate

Man schaut hin, wer was braucht, um an Konzerten mit

klassischer Musik teilhaben zu können. Eltern von sehr kleinen Kindern brauchen ein flexibles Konzertformat zum entspannten Musiklauschen. Konkret heißt das: Krabbelmatten, Plätze für Kinderwägen und einen nicht so weiten Anfahrtsweg. Die „Elfi-Babykonzerte“, gestaltet vom Ensemble Resonanz als ResidenzOrchester des Hauses, gibt es schon seit 2006 in vielen Ecken der Stadt – und bleiben dort aus gutem Grund. Der Gedanke, Menschen außerhalb des traditionellen Publikums zu erreichen, braucht eben die vielen anderen Aufführungsorte zusätzlich zum Wahrzeichen an der Elbe. Doch auch für ältere Menschen, für die ein „klassischer“ Konzertbesuch eine Überforderung darstellt, ist ebenso gesorgt. Die Konzerte der Reihe „Ferne

Klänge“ richten sich an demenzkranke Menschen und deren Angehörige. Bewusst wurde die traditionsreiche ­Laeiszhalle als Treffpunkt gewählt: Kommen hier vielleicht Erinnerungen an frühere Konzerterlebnisse hoch? Wieder spielt das Ensemble Resonanz eine Schlüsselrolle. Die Musiker lieben es, sich auf überraschende Reaktionen des Publikums einzulassen. Auch bei der Produktion eigener Kinderkonzerte ist das Orchester dabei: „Wir möchten nicht nur einkaufen, sondern auch selbst Konzerte entwickeln, die unsere Sprache sprechen.“, erklärt Anke Fischer, die Leiterin des Education-Teams. Auf der Bühne stehen aber vor allem: nicht nur Profis. Von Anfang an war klar, dass auch Laienmusiker in die Säle müssen. Die Elbphilharmonie hat

Foto: Jann Wilken

Fünf Mitmachensembles hat die Elbphilharmonie schon etabliert

30 concerti Juni 2019


in den letzten Jahren fünf Mitmachensembles etabliert: das Publikumsorchester mit gehobenem Niveau, das Familienorchester als musikalisches Treffen der Generationen, die Chor-Projekte „Sing Mit!“ und „Stadtlied“, das Kreativ­ orchester, welches das voraussetzungslose Musizieren und Experimentieren fördert – und natürlich das Gamelan-Ensemble, das aus einem Angebot für Senioren entstanden ist und sich jetzt an Menschen ab sechzehn Jahren richtet. Damit folgt die Elbphilharmonie einer bundesweiten Dynamik, denn die „Community Arts“ erobern die elitären Musentempel. Ein »Chor zur Welt« für das Tor zur Welt

Einzigartig an den musikvermittelnden Projekten an der Elbphilharmonie ist die starke Zusammenarbeit mit der Stadtteilkultur. Mit dem Dachverband der Stadtteilkulturzentren kooperiert das Haus bereits sehr lange, und zwar auf Augenhöhe. Gemeinsam überlegt man, wie genau der Beitrag der Hochkultur für eine diverse Stadtgesellschaft aussehen kann. Zum Beispiel während der Arbeit mit einem interkulturellen Projektchor aus Geflüchteten und Hamburger Bürgern, der anlässlich des Festivals Salām Syria 2016 gegründet wurde. Hier konnte die lange Erfahrung der Stadtteilzentren helfen, Brücken zu schlagen, wo selbst die Musik das Trennende nicht zu überwinden vermochte. Nach dem Festival etablierte sich das Projekt als festes Ensemble. Passend zum Selbstverständnis der Hamburger, ihre Stadt sei das Tor zur Welt, war es nur folgerichtig, die multikulturelle Gruppe „Chor zur Welt“ zu nennen. Damit die Elbphilharmonie mehr ist als ein Wahrzeichen, schaut man in Hamburg viel über den Tellerrand der Klassik und der klassischen Musikvermittlung – manchmal sogar bis nach Indonesien.

Termin-TIPPs

Sa. 1.6., 16:00 Uhr Freizeitzentrum Schnelsen Elbphilharmonie Familienorchester, Christine Philippsen (Leitung). Werke von Beethoven, Holst, Barry, Gershwin & Márquez Fr. 28.6., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Elbphilharmonie Publikumsorchester, Michael Petermann (Leitung). Werke von Beethoven, Ligeti & Holt Sa. 29.6., 15:00 Uhr, So. 30.6., 10:00 & 15:00 Uhr Elbphilharmonie Familientag in der Elbphilharmonie

22 Konzerte rund um Ludwig van Beethoven, öffentliche Workshops, Geigenbauausstellung in Kronberg i. Ts. und Frankfurt a. M.


Rezensionen Neuerscheinungen - ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Berühmt für seine SchubertInterpretationen: András Schiff

Unerhörte Klangwelten

D

ass sich Konzertpianis­ ten mit historischen Instrumenten beschäf­ tigen ist eher die Ausnahme, meist überlassen sie das den Spezialisten. Dass es sich aber überaus lohnen kann, beweist András Schiff mit dieser Ein­ spielung von Schuberts Klavier­ werken auf einem Hammerflü­ gel von Franz Brodmann. Das in Wien um 1820 gebaute Ins­ trument, das vier Pedale be­ sitzt – darunter den Fagott-Zug, bei dem im Bassbereich ein 32 concerti Juni 2019

Streifen aus Pergament und Seide auf die Seiten gedrückt wird – bietet klangliche Mög­ lichkeiten, die Schiff in seiner Deutung merklich inspirieren. Wie aufgereihte Perlen

Schuberts intime, nicht für gro­ ße Säle gedachte Klaviermusik erscheint in Schiffs sensibler wie unprätentiöser Interpreta­ tion mitunter in völlig neuem Licht. Die drei Klangschichten des Impromptus Ges-Dur D 899 etwa sind auf eine Weise diffe­

renziert, wie es auf einem Stein­ way kaum gelingen kann. Die Bässe in den Sonaten D 958 und 959 poltern nicht mehr metal­ lisch, sondern erinnern an das gedeckte Grummeln eines Kon­ trafagotts, Diskantlinien in den drei Klavierstücken D 946 schimmern wie aufgereihte Frank Armbruster Perlen. Schubert: Klaviersonaten D 958 & D 959, Impromtus D 899, Klavierstücke D 946 András Schiff (Franz Brodmann Fortepiano). ECM

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

***** = herausragend

Foto: Nicolas Brodard/ECM Records

Album des Monats András Schiff lässt Schuberts Werke unprätentiös und intim erscheinen


Spannende Ambivalenzen

Sinnlicher Genuss

Weinberg: Sinfonien Nr. 2 & 21 Gidon Kremer (Violine), City of Birmingham SO, Kremerata Baltica, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung). Deutsche Grammophon

Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Titan“ Les Siècles, François-Xavier Roth (Leitung). harmonia mundi

Derzeit erleben wir die Wiederentdeckung von Mieczysław Weinberg. Lange stand der jüdische Komponist, der vor den Nazis in die Sowjetunion floh, im Schatten von Zeitgenossen und Nachfolgern. Klangsinnlich, kontrastreich und voller spannender Ambivalenzen sind Weinbergs Sinfonien. Sei es die Nr. 2 für Streicher, sei es die Nr. 21 „Kaddish“ für großes Orchester, Sologeige und Sopran, in Spannweite und Tiefe mit MahlerWerken vergleichbar und darüber hinausgehend – sie alle werden brillant neu erweckt von Mirga GražinytėTyla, Gidon Kremer und zwei phänomenalen Klangkörpern. (EW)

Mit seinem profund historisch informierten Originalklangorchester legt François-Xavier Roth Wurzeln der ersten Sinfonie von Gustav Mahler frei: die zweite Vorfassung mit dem Titel „Titan“. Das ist philologisch natürlich aufschlussreich, gleichzeitig ein unmittelbar sinnlicher Genuss. Denn die musikalischen Gestalten werden in ihrer ganzen Vielfalt ungemein plastisch und sinnlich gestaltet, atmosphärisch aufgespannt und ziehen geradezu soghaft in die so charakteristische Klangwelt Mahlers. Dass die Interpretation überaus spannend und temperamentvoll ausfällt, ist ein weiterer Gewinn. (EW)

Ordinäre Brillanz

Vokale Erfüllung

Besuchen Sie die Festival-Konzerte 2019 an den schönsten Orten quer durch Niederschlesien, Polen 22.8. Saison-Eröffnungskonzert in Krzyżowa/Kreisau 23.8. Sommerabendkonzert in Grodziszcze/Gräditz 24.8. Sommerabendkonzert in Krasków/Kratzkau 25.8. Sommerabendkonzert in der Synagoge zum Weißen Storch in Wrocław/Breslau 29.8. Sommerabendkonzert im Theater in Szczawno-Zdrój

Weill: Mahagonny Ensemble Modern, Ute Gfrerer & Winnie Böwe (Sopran), amarcord, HK Gruber (Leitung). harmonia mundi

Si j’ai aimé – Werke von Berlioz, Debussy u. a. Sandrine Piau (Sopran), Le concert de la loge, Julien Chauvin (Leitung). alpha

Ein Präzisionsfeuerwerk ist diese Neuerscheinung: Ute Gfrerer singt in der von der Kurt Weill Foundation intiierten Fassung von Marie Galante faszinierend. HK Gruber befeuert jede Nummer mit Schmelz und bockbeinigem Drive, dass man schon nach dem Mahagonny-Songspiel weiche Knie hat. Dafür gibt es noch mehr Schuldige: Das Leipziger Herrenquintett amarcord hat in seinen Höhenregionen vokaler Exklusivität allen Lastern widerstanden. Aber spätestens in Le train du ciel wird man Ohrenzeuge von amarcords Absturz in einen legitimen, wunderbaren Sumpf von ordinärer Brillanz. (RD)

Diese lange vergessenen Mélodies mit Kammerorchester sind fast noch schöner als große französische Opern und erzählen in nur wenigen Minuten mehr als ein langes Drama. Vokale Erfüllung pur gewährt Sandrine Piaus wertvoll schimmernder Sopran mit bewundernswerten Schattierungen und Vieldeutigkeiten. Sie gebietet hinter der perlenden Quecksilbrigkeit über eine schier unerschöpfliche Farbfülle. Die auf sanfteste Nuancen reagierenden Musiker und deren Leiter Julien Chauvin legen es darauf an, aus fast jeder Phrase ein eigenes kleines Universum zu gestalten. (RD)

**** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

30.8. Sommerabendkonzert in Krzyżowa/Kreisau 31.8. Sommerabendkonzert in der Friedenskirche Świdnica 1.9.

Abschlusskonzert in Krzyżowa/Kreisau

Tickets & Infomationen www.krzyzowa-music.eu


Unverkrampft

Mozart: Klaviersonaten Nr. 2, 3, 8 & 13 Lars Vogt (Klavier) Ondine

Seit 2005 hat sich Lars Vogt immer wieder zu Mozart geäußert, nun hat er ein Album mit vier Sonaten folgen lassen. Die Einspielung zeugt von hoher Spiel-Intelligenz. Dieser Mozart biegt nicht alles, was die historisch informierte Spielweise an Erkenntnissen geliefert hat, krampfig auf den modernen Flügel, doch es finden sich davon Spuren-Elemente. Vogts Läufe kullern und perlen mozartisch leicht, die Melodien formt er arios, sängergleich, so als könne es gar nicht anders sein. Ein Mozart, der das Spektakuläre meidet und aus sich selbst heraus leuchtet und glüht. (CL)

Luzide

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Bach’s Family – Werke von J. C. F. Bach & Altnikol Kammerchor Stuttgart, Frieder Bernius (Leitung). Hänssler Classic

Der Albumtitel suggeriert bereits, dass hier zwar keine Werke von Johann Sebastian versammelt sind, doch schimmert der Thomaskantor als stiller Co-Komponist immer wieder durch. Was durchaus gewollt ist, denn weder Johann Christoph Friedrich Bach noch Johann Christoph Altnikol machten zeit ihres Lebens einen Hehl aus ihrer Verehrung für ihren musikalischen Ziehvater. Und doch haben die Choralmotetten ihren ganz eigenen Charakter, wie der Kammerchor Stuttgart mit luzidem, glasklarem und stellenweise fast schon zerbrechlichem Chorklang unter Beweis stellt. (MT)

Kurz Besprochen Sol y Vida Elīna Garanča (Mezzosopran), Orquesta Filarmónica de Gran Canaria, Karel Mark Chichon (Ltg). DG Die Lettin entführt ihre Hörer ins Reich der Kastagnetten und Gitarren. Dabei geht es nicht nur um Kanzonen und Zarzuela-Lieder, sondern auch um Selbsterkundungen. (RD) Offenbach: Werke für Cello und Klavier Raphaela Gromes, Wen-Sinn Yang (Cello), Julian Riehm (Klavier). Sony Classical Gromes öffnet die Komponierschatulle des Jacques Offenbach und findet darin Charakter- und Bravourstücke. Julian Riehm ist (einmal mehr) ein wacher Begleiter am Klavier. (CL) Janáček & Ligeti: Quartette Belcea Quartet. alpha In seiner neuesten Einspielung richtet das Belcea Quartet den Blick auf das 20. Jahrhundert und beweist auch mit diesem Repertoire seine spielerische Klasse. (JB)

Dvořák & Tschai­ kowsky: Klaviertrios Lavah Shani (Klavier), Renaud Capuçon (Violine), Kian Soltani (Cello). Erato Das Star-Trio zeichnet sich durch eine sensible, edle und variantenreiche Spielkultur aus. Doch gibt es durchaus tiefgründigere, bohrendere Einspielungen dieser Werke. (CL) Online-Tipp

Täglich neue Rezensionen finden Sie auf concerti.de/rezensionen sowie auf facebook und twitter

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts Mai (5.4.– 9.5.2019)

1

Lang Lang

2

Ludovico Einaudi

3

Isabelle Faust, Akademie für Alte Musik Berlin

4

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

5

András Schiff

(1)

(2)

(12)

(5)

(Neu)

Piano Book Deutsche Grammophon

Seven Days Walking (Day 1) Decca Records

Bach: Violinkonzerte harmonia mundi

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

Schubert: Sonaten & Impromptus ECM Records

11

Víkingur Ólafsson

12

Dorothee Oberlinger & I Sonatori de la Gioiosa Marca

13

A. Ottensamer, Y. Wang, Berliner Phil., Mariss Jansons

14

Philippe Jaroussky

15

Jóhann Jóhannsson

6 7

Felix Klieser & Camerata Salzburg

8

Christian Thielemann & Staatskapelle Dresden

(8)

(3)

(Neu)

Khatia Buniatishvili Sony Classical

Ein eigenes Geschenk zum sechzigsten Geburtstag machte sich Christian Thielemann mit der Neueinspielung sämtlicher Schumann-Sinfonien gemeinsam mit „seiner“ Staatskapelle.

9

Simone Kermes

10

Jonas Kaufmann

(9)

(11)

Mio caro Händel Sony Classical

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

Blue Hour Deutsche Grammophon

(7)

Ombra mai fu – Francesco Cavalli Opera Arias Erato

(4)

Retrospective I Deutsche Grammophon

(Neu)

Mit dieser Veröffentlichung würdigt die ­Deutsche Grammophon das Frühwerk des vor einem Jahr verstorbenen Komponisten und Filme­machers Jóhann Jóhannsson.

amarcord, Calmus Ensemble, I. Schicketanz, A. Kellnhofer

16

Leipziger Disputation Carus

(Neu)

Die Begleitmusik zur Leipziger Disputation, einem Streigespräch zwischen Martin Luther und seinen Gegnern, wird kunstvoll interpretiert von amarcord und dem Calmus Ensemble.

Mozart: Hornkonzerte 1–4 Berlin Classics

Schumann: Sinfonien Sony Classical

Night Music deutsche harmonia mundi

(Neu)

Für seine jüngste Beschäftigung mit dem Klavierwerk Franz Schuberts wählt András Schiff einen von Franz Brodmann im Jahr 1820 gebauten Hammerflügel – mit großem Ergebnis.

Schubert

Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon

(6)

17

Ludovico Einaudi

18

Lang Lang

19

Monteverdi Choir & John Eliot Gardiner

20

Lang Lang

(Neu)

(WE*)

(Neu)

(Neu)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Seven Days Walking (Day 2) Decca Records

The Mozart Album Sony Classical

Love Is Come Again Soli Deo Gloria Piano Magic Sony Classical

Juni 2019 concerti   35


Blind gehört

»Das ist sehr schön, warum hört man das nie?« cornelius Meister hört und kommentiert CDs von Kollegen,

Foto: Marco Borggreve

ohne dass er weiß, wer dirigiert. Von Frank Armbruster

36  concerti Juni 2019


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s läuft rund für Corneli- ist. Andererseits: Wenn ich die us Meister. Im letzten Schärfe und das flüssige TemJahr trat der gebürtige po nehme – also Karl Böhm ist Hannoveraner seine Stelle als das auch nicht. Es ist so eine General­m usikdirektor am Art dritter, ich möchte sagen: Opernhaus in Stuttgart an und „moderner“ Weg zwischen erhielt zudem den Diapason Böhm und Harnoncourt. Könnd’or für die DVD-Produktion te Cur­rentzis sein. zu Massenets Werther. Im Januar dieses Jahres feierte er Schubert: sein Debüt an der New Yorker Messe Es-Dur D 950 Chor & Orchester Met. Was die aktuelle Musikdes BR, Carlo szene anbelangt, dürfte der Maria Giulini (Ltg). Sony Classical 1996 39-jährige Senkrechtstarter nur schwer in Verlegenheit zu Ich habe den Eindruck, dass bringen sein. Daher wurden ihm beim „Blind gehört“ auch es in einer sehr schönen Akusein paar ältere Aufnahmen tik aufgenommen wurde, vielvorgespielt, damit es Cornelius leicht in einer Kirche oder im Meister nicht gar so einfach Wiener Musikvereinssaal. Der Chorklang mischt sich sehr hat. schön mit dem Orchester. Ich denke, dass Chor und Orchester einander vertraut sind oder Mozart: Don Giovanni zumindest häufig zusammen MusicAeterna, Teodor musizieren. Chor und OrchesCurrentzis (Ltg). Sony Classical 2015 ter des BR, sagen Sie? Der Klang, dieses Lichte, sehr HoDas scheint eine Interpreta- mogene, das scheint ein Dirition zu sein, die einerseits nicht gent zu sein, der nicht besonso sehr von der historischen ders eitel ist, sondern zulässt, Aufführungspraxis beeinflusst wie es sich entwickelt. Giulini, sagen Sie? zur Person

Bevor sich Cornelius Meister, geboren 1980 in Hannover, endgültig dem Dirigieren zuwandte, studierte er in den Fächern Klavier, Horn, Cello, Musikwissenschaft, Philosophie, Musiktheorie – und eben Dirigieren. Nach Stationen in Hannover, Erfurt und Heidelberg leitete er von 2010 bis 2018 das ORF Radio-Symphonieorchester Wien. Seit 2018 ist Meister, der auf über achtzig Orchesterdebüts blickt, GMD der Staatsoper und des Staatsorchesters Stuttgart.

Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“ Staatskapelle Dresden, Carlos Kleiber (Ltg). Deutsche Grammophon 1973

Interessant! Ich glaube, die Oboe spielt da am Anfang nicht mit. Für die Bläser ist das sehr unangenehm, pianissimo auf dem tiefen C zu spielen. Da gibt es für den Dirigenten drei Möglichkeiten: Man geht das Risiko ein, dass es halt mal nicht anspricht, man fängt mit allen etwas lauter an, oder die O ­ boen steigen etwas später ein, so wie es mir hier scheint. Aber viel-

leicht ist da auch ein ganz herausragender Oboist am Werk, der so zart spielt, dass ich ihn gar nicht hören kann. Ich denke, dass es ein euro­päisches Orchester ist. Sind das die Berliner Philharmoniker? Nein? Am Anfang dachte ich, es könnten auch die Wiener sein, aber dann – mit Klarinette und Horn – eigentlich nicht mehr, da sie in diesem Orchester andere Instrumente verwenden. Es gibt ja die legendäre Aufnahme mit Carlos Kleiber, aber meiner Erinnerung nach ist die bei dieser Stelle „Bah-dadadada“ anders ... Es gibt dieses berühmte Video, wo Kleiber probt, und da ist ihm ganz wichtig, dass dieses Motiv so herauskommt (singt), aber so höre ich das hier nicht. Es ist dennoch Kleiber? Dann haben sie es trotzdem nicht so gemacht (lacht)! Kleiber, das sage ich ganz offen, ist für uns Dirigenten ein Vorbild. Wagner: Ouvertüre zu „Tannhäuser“ Wiener Philharmoniker, Georg Solti (Ltg). Deutsche Grammophon 1961/65

Tannhäuser. Schwer, dass da am Anfang die Intonation stimmt. Thielemann ist es nicht, der macht das viel leiser, es ist auch kein Bayreuther Grabenklang. Also vermutlich eine Studioaufnahme. Das Tempo gefällt mir auch sehr gut, das hat eine schöne Linie, einen schönen Fluss. Jetzt die Oboe ... Entweder ist die Aufnahme schon etwas älter oder es geht in Richtung Wiener Oboe. Ja? Dieser unverkennbare Klang, das ist ein Merkmal der Wiener Philharmoniker. Aber wer ist der Dirigent? Juni 2019 concerti  37


Blind gehört

Eine Studioaufnahme, sagen Sie? Solti? Ich wusste gar nicht, dass er den Tannhäuser auf­ genommen hat. Die Wiener Philharmoniker mit Wagner, da muss man sich einfach nur reinsetzen als Dirigent, das ist ein unglaublicher Genuss. Die haben einen langen Atem wie kaum ein anderes Orchester, nicht nur was den physischen Atem der Bläser und die Bögen der Streicher anbelangt, sondern auch in dem Sinne, dass sich der einzelne Musiker als Teil einer großen Phrase empfinden kann, selbst wenn er nur ein paar Takte spielt. Bartók: Konzert für Orchester – 4. Finale ORF Radio Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Ltg). CPO 2013

Dieses fast Volksliedhafte, Urtümliche dieser Musik – wie toll das hier gespielt ist! Es scheint ein sehr gutes Orchester zu sein. Dabei ist der Satz rhythmisch kompliziert, bei manchen anderen Aufnahmen merkt man das angestrengte Zählen der Musiker. Aber hier: alles aus einem Guss. Die Musiker haben sehr genau gelesen, was Bartók wollte. Ich habe das Stück ja auch verschiedentlich aufgenommen. Also, wenn das eine dieser Aufnahmen ist, wäre ich sehr stolz. Das bin ich? Na, dann bin ich erleichtert, dass es so schön rausgekommen ist. R. Strauss: Walzerfolge aus „Der Rosenkavalier“ Chigaco Symphony Orchestra, Fritz Reiner (Ltg). RCA 1957

Offensichtlich eine sehr alte Aufnahme ... Ich halte es für 38 concerti Juni 2019

möglich, dass Richard Strauss das selbst dirigiert – oder jemand, der eher streng und gerade in seinem Ansatz ist. Nicht? Fünziger-, Sechzigerjahre? Hm ... Das könnte Karl Böhm sein. Auch nicht? (hört weiter) Die Nachschläge sind relativ gleichmäßig gespielt, das ist tatsächlich weiter weg von Wien. Hm, Bernstein? Aber der hat nie den Rosenkavalier dirigiert. Chicago Symphony? Da hab ich eine Bildungslücke, wer war denn da Chefdirigent? Fritz Reiner, sagen Sie? Da muss ich mich vielleicht mal mit beschäftigen. Dvořák: Klavierkonzert Pierre-Laurent Aimard, Royal Concertgebouw Orchestra, Nikolaus Harnoncourt (Ltg). Warner 2003

Ich kenne das Stück nicht. Bei manchen Takten dachte ich an Schumann, aber der hat ja nur ein Klavierkonzert komponiert, und das ist es nicht. Dann dachte ich an Mendelssohn, aber davon bin ich gerade wieder abgekommen. Zwischendrin klang es wie Tschaikowsky, aber die Konzerte kenne ich eigentlich auch alle. Ein großer Sinfoniker, sagen Sie? Dvořák, ach ja ... Na, zumindest weiß ich, dass es das Klavierkonzert gibt. Das ist sehr schön, warum hört man das nie? Und wer spielt das? Viele würde ich ausschließen, Kissin oder Argerich etwa. Der Klang ist weder extrem brillant noch besonders dunkel. Aimard? Ach so! Das ist einer der ganz Großen, einer der wenigen, die wirklich eine Verbindung zwischen zeitgenössischer und älterer Musik hergestellt haben. Der Dirigent ist

vor kurzem gestorben und Österreicher, sagen Sie? Ein österreichischer Dirigent ist gestorben?! Also Harnoncourt? Ja, da müsste man eigentlich draufkommen! Schön, das hör’ ich mir gern nochmal ganz an. Eine Entdeckung. Bruckner: Sinfonie Nr. 4 – 1. Bewegt, nicht zu schnell Pittsburgh SO, Manfred Honeck (Ltg). FRESH! Reference 2013

Bruckner, vierte Sinfonie! Toll gespielt, toll aufgenommen, das Horn klingt schön weit entfernt. Gefällt mir, dass es recht langsam beginnt, dass man sich erst mal Zeit nimmt für die lange Reise ... (hört einige Minuten weiter) Das ist eine interessante Aufnahme! Die Tempi sind recht unterschiedlich, das zweite Thema etwa ist jetzt deutlich fließender. Es sind nicht die Berliner Philharmoniker, das ist hier ein anderes Verständnis von Klang. Wer dirigiert? Vielleicht Jochum oder Wand ... Aber Wand wäre strenger im Tempo, der kommt eigentlich nicht infrage. Jochum wäre zwar freier, es würde mich aber wundern, wenn er das zweite Thema so rasch genommen hätte. Die Aufnahme ist neueren Datums? (hört weiter) Also, das sprüht ja vor Einfällen, da gibt es kaum einen Takt, in dem nicht etwas passiert, mit dem ich nicht gerechnet hätte. Ein amerikanisches Orchester? Ah, ja ... Also, das sind Interpreten, die nicht in diesem Bruckner-Kosmos aufgewachsen sind und deswegen ganz frisch ans Werk gehen können. Der Dirigent ist einer meiner Vorgänger in Stuttgart? Na, dann ist es Manfred


Honeck mit dem ­Pittsburgh. Ich bin überrascht, das hätte ich so von ihm nicht erwartet. Mahler: Nun will die Sonn’ so hell auf­ geh’n B. Fassbaender, Münchner Philharmoniker, S. Celibidache (Ltg). MPhil 1983

Es ist ja die Frage, ob man die Kindertotenlieder mit Bariton oder Frauenstimme aufführt. Ich dachte eben, ich hätte mehr Lust auf eine männliche Stimme, obwohl die Mezzo­sopranistin das sehr schön singt. Die Stimme hat eine große Klarheit und wenig

Konzert-TIPPs

Stuttgart So. 2.6., 19:00 Uhr Staatsoper R. Strauss: Ariadne auf Naxos. Cornelius Meister (Leitung), Jossi Wieler & Sergio Morabito (Regie). Weitere Termine: 5., 10., 15. & 21.6. Köln Mi. 5.6., 20:00 Uhr Philharmonie R. Strauss: Ariadne auf Naxos (konzertant). Staatsorchester Stuttgart, Cornelius Meister (Leitung) Stuttgart Fr. 7.6. & Di. 18.6., 19:00 Uhr Staatsoper Mozart: Così fan tutte. Cornelius Meister (Leitung), Yannis Houvardas (Regie)

Ettal Sa. 29.6., 20:00 Uhr Kloster Richard-Strauss-Festival. Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Rundfunk ­Sinfonieorchester Prag, Tschechischer Philharmonischer Chor Brno, Cornelius Meister (Leitung). R. Strauss: Don Q ­ uixote, Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum Stuttgart So. 7.7., 11:00 Uhr & Mo. 8.7., 19:30 Uhr Staatsoper Staatsorchester Stuttgart, Cornelius Meister (Leitung). Illés: Neues Werk (UA), Martin: Concerto für 7 Blasin­ strumente, Pauken, Schlagzeug und Streichorchester, R. Strauss: Ein Heldenleben

Vibrato, könnte also eine nicht ganz so alte Aufnahme sein. Brigitte Fass­b aender? Also jetzt, wo Sie’s sagen ... Mir geht sehr ans Herz, wie sie ganz tief drin ist in diesem Text und dieser Musik. Es scheint mir kein junger Dirigent zu sein, sondern einer, der sehr lebensreif war zum Zeitpunkt dieser Aufnahme. Hat er auch Opern­ erfahrung? Nein? Ein Brucknerdirigent? Celibidache? Ah ja, aber das ist ja nicht sehr langsam, oder? Das scheint mir die einzige Aufnahme von Celibidache zu sein, die ich nicht besonders langsam finde. CD-Tipp

Martinů: Sinfonien Nr. 1–6 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (Ltg). Capriccio

QUARTETT- WOCHE 7. – 16. Juni

Quatuor Diotima

10 Tage – 11 Ensembles

Heath Quartet & Carolyn Sampson

Belcea Quartet und viele mehr

boulezsaal.de +49 30 4799 7411

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multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

Online: hr-sinfonieorchester im Video-LiveStream

TV-Tipps MDR

Mozart in Görlitz

Von Russland nach Frankreich

Sa. 1.6., 23:35 Uhr Konzert Das Eröffnungskonzert des MDR-Musiksommers 2019 wartet in diesem Jahr mit einem reinen Mozartprogramm auf. Risto Joost dirigiert das MDR-Sinfonieorchester in der Görlitzer Hallenkirche St. Peter und Paul. BR

Buntes Programm Di. 4.6., 23:45 Uhr Konzert Bartóks erstes Violinkonzert und Mozarts berühmte Es-Dur-Sinfonie standen zu Saisonbeginn beim BR-Sinfonieorchester auf dem Programm. Janine Jansen übernahm den Violinpart. Arte

Konzerthaus der Superlative

Vorfreude auf Schostakowitschs Cellokonzert: Sol Gabetta

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ine Agentinierin und ein Spanier laden zu einer musikalischen Reise von Russland nach Frankreich. So ähnlich könnte man es beschreiben, wenn die Cellistin Sol Gabetta gemeinsam mit Pablo HerasCasado am Dirigierpult im Juni ihren Zuhörern an der Alten Oper Frankfurt ein Programm

mit Werken von Dmitri Schostakowitsch, Claude Debussy und Maurice Ravel zu Gehör bringen wird. Mit Schostakowitschs zweitem Cellokonzert erklingt dabei gleich in der ersten Konzerthälfte ein wahres Schwergewicht der Celloliteratur. Dass dieses Werk jedoch für Sol Gabetta keine unerklimmbare Hürde darstellt, bewies sie schon vor fünfzehn Jahren: 2004 spielte sie es gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern zum erste Mal und gewann promt den »Credit Suisse Young Artist Award«. Fr. 14.6., 20:00 Uhr Abrufbar auf: www.hr-sinfonieorchester.de

Kino: Romeo und julia aus dem Royal Opera House

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Berliner Luft Sa. 29.6., 20:15 Uhr Konzert Auch in diesem Jahr geben die Berliner Philharmoniker ihr traditionelles Sainsonabschlusskonzert auf der Berliner Waldbühne. Die diesjährige Leitung übernimmt Tugan Sokhiev.

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Zeitloser Klassiker

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um Saisonabschluss überträgt das Londoner Royal Opera House Sergej Prokofjews Ballettklassiker Romeo und Julia live in die deutschen Kinos. Zu erleben ist das Werk in Kenneth MacMillans meisterhafter Choreografie, die seit ihrer Uraufführung 1965 zum festen Repertoirebestandteil des Royal Ballet gehört und

sich mit seinem zeitlosen Pas de deux und seiner einprägsamen Figurensprache bei Ballettfans weltweit ungebrochener Beliebtheit erfreut. Die Hauptrollen der beiden Liebenden übernehmen Matthew Ball und Yasmine Naghdi. Di. 11.6., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Fotos: Maxim Schulz, Julia Wesely, Felix Broede

Sa. 8.6., 7:20 Uhr Doku Fast zehn Jahre zog sich der Bau der Elbphilharmonie hin. Arte blickt hinter die Kulissen und zeigt, wie genau Hamburgs neues Wahr­ zeichen entstand.


Online: Werke von Salieri und seinen Schülern

Radio-Tipps

Salieri – Lehrer und Pädagoge

Deutschlandfunk Kultur

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Mo. 1.6., 19:05 Uhr Oper Elena Mendozas Musiktheaterwerk Der Fall Babel beleuchtet den Turmbau-Mythos in moderner Form. Zu hören gibt es den Mittschnitt der Uraufführung von den Schwetzinger Festspielen 2019.

is heute gilt Antonio Salieri für viele in erster Linie als Widersacher Mozarts. So soll er gar für seinen frühen Tod verantwortlich gewesen sein. Dabei belegen Quellen, dass Salieri ein großer Bewunderer Mozarts war und beide in gutem Verhältnis zueinander standen. Durch dieses weit verbreitete Gerücht ist das Wirken des italienisch-österreichischen Komponisten in den Jahren nach seinen Tod immer mehr in den Hintergrund geraten. Dabei komponierte er nicht nur eine Vielzahl herausragender Werke: Er war auch wegweisend für viele junge, angehende Komponisten Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Und so ist die Liste seiner Schüler nicht nur lang, es finden sich auch Namen darin wie Beethoven, Meyerbeer, Liszt und Mozarts jüngster Sohn Franz Xaver Wolfgang.

Diese Lehrer-Schüler-Beziehungen bringt Dirigent Reinhard Goebel gemeinsam mit der Geigerin Mirijam Contzen, dem Pianisten Herbert Schuch und dem WDR Sinfonieorchester auf die Bühne. Dabei nimmt Goebel gleichzeitig die Rolle des Chronisten ein, mit der er nicht nur die Werke von Salieri selbst, sondern auch die seiner Schüler Franz Schubert und Johann Nepomuk Hummel in den Vordergrund rückt. Salieri war sogar Trauzeuge bei Hummels Hochzeit mit der Opernsängerin Elisabeth ­Röckel. Neben Werken von Salieri, Schubert und Hummel wird auch eine Sinfonie von Jan Václav Voříšek gespielt, der seinerseits ein Schüler Hummels war. Das Konzert ist im Livestream zu erleben. Fr. 14.6., 20:00 Uhr Abrufbar auf: www.wdr.de

Sprachgewirr

Deutschlandfunk

Das Horn im Fokus

Mi. 10.6., 21:05 Uhr Konzert Hornist Felix Klieser und die Camerata Salzburg interpretieren im Salzburger Mozarteum Mozarts Hornkonzerte mit feinem Sinn für Zwischentöne. NDR Kultur

Auftakt Sa. 15.6., 18:00 Uhr Live-­ Übertragung Die Cellistin ­Harriet Krijgh, der Trompeter Guillaume Couloumy und die Pianistin Anna Vinnitskaya stehen beim Eröffnungskonzerte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam auf der Bühne. HR2

Herkunft Unbekannt So. 16.6., 20:04 Uhr Konzert Wer die Komponistin Camilla de Rossi war und woher sie stammte, ist bis heute ein Rätsel. Hinterlassen hat sie unter anderem ihr Oratorium Il sacrifizio di Abramo. Deutschlandfunk Kultur

Niedergang nicht Ausgeschlossen

Pianist Herbert Schuch liefert am 14. Juni den klingenden Beweis für Salieris fruchtbringenden Einfluss auf dessen Schüler

So. 23.6., 22:00 Uhr Feuilleton Zeitschriften für zeitgenössische Musik erleben schwierige Zeiten, verschwinden gar vom Markt. Autorin und Moderatorin Leonie Reineke geht den Ursachen von sinkenen Auflagen- und Abonnementenzahlen nach.

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