concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen April 2020

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

April 2020

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 263 Konzert- UNd Operntermine

Martin Stadtfeld Blind gehört: »Das ist ein falsches Verständnis von Musik« Schumann Quartett Aus dem Jungbrunnen

Dmitri Sinkovsky »Es ging mir nie um einen Show-Effekt«


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Editorial

Foto: Ivo von Renner, Johann Buddecke; Titelfotos: Mathias Bothor (Canellakis), Sarah Wijzenbeek (Moser), Henning Ross (Oberlinger), Kirsten Nijhof (Schirmer), Peter Braig (Sinkovsky), Rüdiger Schestag (Sun), Philippe Matsas (Tamestit)

Liebe Leserin, lieber Leser, unsere Suche nach dem Publikum des Jahres offenbarte auch dieses Mal wieder, mit welchem Enthusiasmus die Klassikfans „ihrem“ Orchester und „ihrem“ Opernhaus die Treue halten. Unter den zehn Bewerbern, die es in die Finalrunde geschafft hatten, entschied sich die Jury Anfang März in Berlin für das Publikum der Bamberger Symphoniker. Auf die Konzertbesucher wartet nun ein Überraschungsempfang an einem Konzertabend, außerdem stiftet GeloRevoice ein Preisgeld in Höhe von 5 000 Euro für die Gregor Burgenmeister Nachwuchsarbeit der Bamberger Symphoniker. Herausgeber/Chefredakteur Zudem entschied sich die Jury unter dem Vorsitz der Sopranistin Christiane Karg kurzerhand, einen Sonderpreis zu vergeben für das herausragende Engagement des Publikums des Südwestdeutschen Kammerorchesters Pforzheim. Besonders erfreulich finde ich, dass sich bei der Wahl des Publikums des Jahres erneut zeigte: Die Klassik begeistert die Menschen nicht nur in den deutschen Großstädten. Im Gegenteil: Hohes und höchstes musikalisches Niveau findet man hierzulande praktisch überall. In Kassel etwa hat sich im letzten Monat mit der Götterdämmerung-Premiere ein „Ring“ gerundet, „den Wagnerianer erleben müssen und der zugleich Wagner-Novizen den Zugang ebnet“, wie concerti-Opernexperte Peter Krause über unsere Inszenierung des Monats schreibt (Seite 10).

Die Jury zum Publikum des Jahres unter dem Vorsitz von Christiane Karg (Bildmitte)

Auch im eine Autostunde von Kassel entfernten Göttingen lässt sich Oper auf höchstem Niveau genießen: Dort finden jeden Sommer die Internationalen Händel-Festspiele statt, die in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen mit einem exquisiten Programm feiern: In den unterschiedlichsten Formaten sind alle 42 Opern Händels zu erleben (Seite 20). Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

April 2020 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Durch den Monat mit

Lucas & Arthur Jussen

10 Opern-Inszenierung des Monats

In Kassel findet GMD Francesco Angelico einen frischen Zugang zu Wagners Götterdämmerung, Markus Dietz pendelt in seiner Regie Poesie, Psychologie und Politik präzise aus

14 Bereit zum Risiko

Opern-Feuilleton Fachgrenzen interes-

sieren Elsa Dreisig nicht. Auch das macht sie zu einer der derzeit spannendsten Nachwuchssängerinnen

16 Opern-Tipps

14

Elsa Dreisig Auf der Opernbühne durchstarten

Ausgewählt von Peter Krause

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

20 Zu Ehren eines Weltbürgers

Festspiele Göttingen feiern in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen

24 Ort der Sehnsucht

Festival Das „südtirol festival

merano . meran“ sorgt für magische Momente auch außerhalb der Konzertsäle

28 CD-Rezensionen 31 Top 20 Klassik-Charts 32 »Das ist ein falsches

32

Martin Stadtfeld In der Musik schwelgen

4  concerti April 2020

Verständnis von Musik« Blind gehört Martin Stadtfeld hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt

36 Multimedia-Tipps 38 Impressum

Fotos: Simon Fowler/Parlophone Records Ltd, Ingrid Hertfelder/Sony Classical

festival Die Internationalen Händel-­


IN BONN GEBOREN. IN ALLER WELT GEHÖRT.

2020 feiern wir alle gemeinsam 250 Jahre Ludwig van Beethoven. Das ist ein Vierteljahrtausend voller großartiger Musik, die Menschen zusammenbringt. Egal, ob auf Kassette, CD oder Streaming-Dienst, Beetho‐ vens Stücke waren schon immer für alle da. Diese Magie, die Menschen verbindet, dient unserem Netz als großes Vorbild. Deswegen begleiten wir das Beethovenjahr 2020 als stolzer Partner und Förderer. Damit auch weiter‐ hin alle #DABEI sind, wenn seine Musik erklingt. www.telekom.com/beethoven


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Wolfgang Amadeus Mozart: Fantasie d-Moll ch muss sofort an Mozart denken! An seine Fantasie in d-Moll. Und das, obwohl das Stück nicht für Saxofon komponiert wurde. Wie auch, Mozart kannte das Instrument nicht, es war schlicht noch nicht erfunden. Für uns Saxofonisten ist es wirklich bedauerlich, dass so viele Komponisten das Instrument nicht

Wechselte vom Klavier zum Saxofon: Asya Fateyeva

kennengelernt haben. Nun aber wirklich zu Mozart. Die d-Moll-Fantasie kann man nicht mit Worten beschreiben, es wäre fast lächerlich es zu versuchen. Man muss sie auf sich wirken lassen, was einfach unglaublich ist. Ich verbinde das Stück mit einer Geschichte aus meiner Kindheit. Bevor ich nämlich das Saxo­fon entdeckte, spielte ich vier Jahre Klavier. In dieser Zeit habe ich die Fantasie das erste Mal im Fernsehen entdeckt. Ich verrate nicht in welchem Film, das wäre peinlich. Ich weiß noch, wie ich ihn mit meiner Mutter geschaut habe und dann total von der Musik ergriffen war. Im Abspann haben wir dann den Titel erfahren. Einen Computer, geschweige denn Internet gab es bei uns noch nicht, deshalb gingen wir in ein CD-Geschäft und haben eine Aufnahme von dem Stück bestellt. An das blaue Cover kann ich mich noch erinnern, wer genau auf der Aufnahme zu hören war, weiß ich leider nicht mehr. Traurig bin ich natürlich, dass ich das Stück nie auf dem Saxofon

spielen werde, es lässt sich einfach nicht für das Instrument arrangieren, die Qualität und die Tiefe in dieser Musik sind einfach viel zu universell. Ich müsste aber mal bei meiner Verwandtschaft nachfragen, ob die CD noch irgendwo auf dem Dachboden schlummert.

41

Prozent beträgt der durchschnittliche Frauenanteil in der deutschen Orchesterlandschaft. Das meldete jüngst die Deutsche Orchestervereinigung. In der Altersgruppe zwischen 25 und 45 liegt der Anteil im Schnitt bereits bei über fünfzig Prozent. Allerdings: Je namhafter ein Klang­ körper ist, desto geringer ist noch immer der Frauenanteil.

... Der Dirigent ist ein Facharbeiter, der zwanzig Jahre ­Berufsausbildung benötigt ... Herbert von Karajan, Dirigent Überraschung im Jubiläumsjahr

Ludwig van Beethoven hinterließ mehrere tausend Skizzenblätter 6  concerti April 2020

Weil es nicht am Anfang einer Zeile beginnt, sondern unvermittelt gegen Ende notiert ist und direkt auf eine vorangestellte Skizze folgt, blieb ein auf die Jahre 1790 bis 1792 datiertes Klavierstück Ludwig van Beethovens bis vor kurzem unentdeckt. Aufgefunden wurde das 16-taktige Werk ohne Titel mit vollständig notierter Melodiestimme und Begleitung jetzt von Jochen Reutter, Chefredakteur der Wiener Urtext Edition, in der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus auf einem vierseitigen Skizzenblatt. Bereits vor längerer Zeit war auf demselben Papier schon einmal ein Klavierstück des Meisters entdeckt worden.

Fotos: Marco Borggreve, Siegfried Lauterwasser / DG, gemeinfrei, Volker Debus Fotografie

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Alexander Herrmanns Restaurant in Wirsberg wurde kürzlich zum zweiten Mal in Folge mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet.

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Sie sind Projektbotschafter bei »Beethoven bewegt BR-Klassik«. Wie kam es dazu? Ich habe vor drei oder vier Jahren angefangen, mich mit ­Klassik auseinanderzusetzen. Außerdem habe ich durch den Standort meines Hotels in Wirsberg nahe Bayreuth seit Jahren einen Bezug zu den Wagnerfestspielen. Dann habe ich beim Bayerischen Rundfunk vom Beethovenjahr erfahren und ­gehört, dass BR-Klassik einen Botschafter sucht. Da dachte ich: Wenn ihr mich wollt, bin ich dabei.

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Ein Koch als Beethoven-Botschafter? Das müssen Sie erklären. Es geht um Wissenstransfer und funktioniert wie in der Spitzen­gastronomie. Dort versteht man meist auch nicht auf Anhieb, was auf dem Teller passiert. So braucht es jemanden, der erklärt, was sich der Koch dabei gedacht hat – und zwar nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit der Lust, etwas gestaltet zu haben, was einen im Herz und in der Seele trifft. So wie andere Menschen Sterneküche entdecken, so entdecke ich die Klassik für mich und gebe meinen Einstieg weiter.

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Es kommt vielleicht auf die Lebensphase an, in der man sich gerade befindet – ob man wirklich Lust hat, die Klassik für sich zu entdecken. Ich jedenfalls konnte das normale Radioprogramm nicht mehr ertragen. Dann habe ich im Auto den Sendersuchlauf aktiviert und bin so an die Klassik geraten.

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Wie findet man denn den Weg zur Klassik?


Maastricht  24.4.

Bern  30.4.

Durch den Monat mit Lucas & Arthur Jussen A

msterdam ist besonders für uns, denn wir sind in der Nähe aufgewachsen und wohnen hier auch. Das Concertgebouw ist ein unglaublicher Saal – und auch der schönste, in dem wir bisher gespielt haben. Während wir uns nach dem Konzert noch umziehen, werden unsere Freunde wahrscheinlich wieder in der Bar gegenüber sitzen und schon mal ein Bier für uns mitbestellen. Unser Auftritt in Maastricht wird ­sicher auch dieses Mal wieder ein 8 concerti April 2020

großes Familientreffen. Hier kommen immer alle zusammen. Es ist eine sehr gemütliche Stadt. Auch wenn Holland nicht so groß ist, sind die Unterschiede zwischen Nord und Süd doch deutlich spürbar. Es herrscht hier eine ganz andere Atmosphäre als in Amsterdam. Nach dem Konzert treffen wir uns immer im selben Restaurant zu einem guten Essen und auf ein Bier. So lassen wir einen Konzertabend immer ausklingen. Trotzdem würden wir das nicht als Ritual bezeichnen.

In Bern sind wir das erste Mal. Wir haben schon viel Gutes über die Stadt und das Orchester gehört. Und wir freuen uns immer darauf, neue Orte zu entdecken. Vielleicht bekommen wir von den Orchestermitgliedern ja ein paar gute Tipps, immerhin verbringen wir dort fast eine Woche. Um für die Proben und Konzerte fit zu sein, achten wir auf gesunde Ernährung und machen viel Sport. Zum Beispiel gehen wir gerne Wandern – in der Schweiz dann sogar mal in den Bergen.

Fotos: Marco Borggreve, Yasonya/Shutterstock, TORWAISTUDIO/Shutterstock, Eva Bocek/Shutterstock

Amsterdam  18.4.


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Opern-Inszenierung des Monats

Menschheitskrimi Während GMD Francesco Angelico einen herrlich frischen Zugang zu Wagners GÖTTERDÄMMERUNG findet, pendelt Markus Dietz in seiner Regie Poesie, Psychologie und Politik präzise aus. Von Peter Krause

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats 10 concerti April 2020


April 2020 concerti  11


Opern-Inszenierung des Monats

Foto (auch vorherige Doppelseite): N. Klinger

D

er Humor des Siegfried- mit einer assoziativen ZeichenSatyrspiels ist noch zu haftigkeit geben dem Abend spüren: Da hat der im- zugleich Leichtigkeit und Tiefmer noch kurzhosig anarchis- gang. Für die letzten, vom Ertische Antiheld den Ring gera- lösungsmotiv umflorten Takte de mal verlegt – und findet ihn der Tetralogie hat sich der Rejust im Kühlschrank wieder, gisseur eine Geste ins Publiaus dem er sich auf dem Weg kum hinein erdacht, die uns zu „zu neuen Taten“ dann seinen verstehen gibt: Es ist an uns, Reiseproviant schnappt. Dieser die Welt zu retten. Den frischen Siegfried lebt im Moment, zu- Blick auf die Handlung wagt mal im Augenblick des Eros. auch Francesco Angelico auf Angekommen in der säulen­ die Partitur – am Pult eines bestandenen Halle der Gibi- Staatsorchester Kassel, das auf chungen fällt der junge Mann Metropolenformat spielt. Der sofort übers Buffet her, auf das sizilianische GMD findet einen er rotzfrech die Füße legt, und sehr persönlichen Zugriff, dem beißt unbeleckt von götterglei- seine italienische Kunst der chen Tischsitten in die Sahne- Phrasierung langer Bögen enttorte, deren Reste sich sogleich scheidend zugute kommt, um am Drachen-T-Shirt wiederfin- vom ersten bis zum letzten den. Das folgende Ränkespiel Takt eine sensible Sogkraft zu hält Regisseur Markus Dietz entfalten. Angelico versteht frei von tagespolitisch kurzge- sich stupend auf das weit geschlossenen Parallelen, erlaubt spannte Ausmusizieren, sein sich auch poetische Momente. agogisches Atmen wirkt vollIn Hagens Wiederbegegnung kommen natürlich. Am Staatsmit seinem Vater Alberich er- theater Kassel hat sich ein findet Dietz ein kindliches „Ring“ gerundet, den WagneriHagen-Double hinzu, dem der aner erleben müssen und der alte Alben-Strippenzieher sei- zugleich Wagner-Novizen den ne Pläne zur Rückgewinnung Zugang ebnet. des Rings einimpft. Das sich Kassel 7.3.2020 ­emanzipierende Hagen-Kind bedankt sich dafür mit dem Wagner: Götterdämmerung Vatermord. Ein Wagner wohl- Francesco Angelico (Leitung), tuendes, weil ihn erdendes Markus Dietz (Regie). Augenzwinkern in Verbindung Weitere Termine: 22.3., 4. & 19.4.


PREMIEREN DER SPIELZEIT 2020/21 OPER

LEIPZIGER BALLETT

MUSIKALISCHE KOMÖDIE

LOHENGRIN

RITUALE

DIE KINOKÖNIGIN

Richard Wagner 07. Nov. 2020, Opernhaus

Mario Schröder | Musik: Franz Schubert und Tōru Takemitsu Choreografische Uraufführung 03. Okt. 2020, Opernhaus

Jean Gilbert 11. Dez. 2020, Musikalische Komödie

IL TROVATORE Giuseppe Verdi 29. Nov. 2020, Opernhaus

LES BARBARES Camille Saint-Saëns 27. Mär. 2021, Opernhaus

PARADIESE Gerd Kühr / Hans-Ulrich Treichel Uraufführung 03. Jul. 2021, Opernhaus

SWEENEY TODD

FAUST

Stephen Sondheim / Hugh Wheeler 20. Feb. 2021, Musikalische Komödie

Edward Clug | Musik: Milko Lazar Deutsche Erstaufführung 06. Feb. 2021, Opernhaus

GRÄFIN MARIZA

FUSION Mario Schröder | Live Musik: Harry Yeff – Reeps 100 Choreografische Uraufführung 21. Mai 2021, Opernhaus

TICKETS +49 (0)341-12 61 261 | WWW.OPER-LEIPZIG.DE

Emmerich Kálmán 24. Apr. 2021, Musikalische Komödie

BULLETS OVER BROADWAY DAS MUSICAL Woody Allen 19. Jun. 2021, Musikalische Komödie


OPERN-FEUILLETON

Bereit zum Risiko Fachgrenzen interessieren Elsa Dreisig nicht. Auch das macht sie zu einer der derzeit spannendsten Nachwuchssängerinnen. Von Peter Krause

14 concerti April 2020

Seit 2017 Ensemblemitglied der Berliner Staatsoper Unter den Linden: Elsa Dreisig

ist unsere Pflicht, diese zu respektieren. Ich finde aber, dass viele ‚Abkürzungen‘ gemacht werden, sobald vom Fach die Rede ist. Das Fach wird nämlich oft mit der Farbe der Stimme verwechselt, und die Farbe ist mitunter das Ergebnis einer Fälschung. Was für mich zählt, das ist, zuerst feststellen zu können, wo die Stimme am besten klingt und am bequemsten sitzt. Mit diesen Hinweisen kann man dann das Repertoire aufbauen, das man bevorzugen möchte.“ An ihrem Stammhaus wagt sie sich nun erstmals an die Fiordiligi in Mozarts Così fan tutte. Für die Partie steht eigentlich ein jugendlich-dramatischer

Sopran in den Opernführern. Doch Zweifel am Gelingen dieser Grenzüberschreitung an der Staatsoper unter den Linden hat niemand. „Ich konzentriere mich lieber auf meine Technik und höre auf meine innere Stimme, wenn es darum geht, eine Rolle auszuwählen. So fühle ich mich in der Lage, sowohl Mozart- als auch StraussPartien, Massenets Manon, große Partien des italienischen Belcanto oder gar die Traviata zu singen. Mich interessiert eine vorgegebene Zuordnung nicht. Eine Rolle ist für mich eine Werkstatt, eine Art Leinwand, auf die ich male, und so mache ich Fortschritte. Fiordiligi ist eine lyrische Partie mit

Foto: Simon Fowler / Parlophone Records Ltd

I

hr Sopran flutet die Elbphilharmonie. Nur eben gar nicht mit gigantischen dramatischen Tonwellen, sondern mit den exzellent projizierten, klug verdichteten Tonfäden, in die sie alles einspinnt: szenische Fantasie, intime Gestaltungsdetails, vokale Vorstellungskraft, somit jene Magie, die besondere Stimmen eben verströmen. „Tricky“ nannte Sir Simon Rattle, der das Konzert mit Elsa Dreisig in Hamburg dirigiert, die Akustik des Hohen Hauses. „Es ist doch ganz einfach“, scheint ihm nun die Französin mit Berliner Hauptwohnsitz zuzusingen, als die beiden in der Elbphilharmonie Beethovens Oratorium Christus am Ölberge aufführen. Wuchtige Wagnerstimmen haben es schwer in der Akustikzicke, gut gebaute lyrische Stimmen setzen sich besser durch. Elsa Dreisig nennt eine solche lyrische Sopranstimme ihr Eigen, die aber nicht nur den sanften Schimmer der Kopfstimmenresonanzen ausstrahlt. Sondern auch eine obertonsatte Leuchtkraft, die der Operalia-Gewinnerin Sphären eröffnet, die einer Sängerin von Mozarts Pamina gewöhnlich verschlossen bleiben. „Ich bin kein Fan von Fachgrenzen“, outet sich Dreisig. „Mir ist natürlich bewusst, dass jede Stimme ihre Besonderheiten hat. Es


tiefen Noten, dort liegen ganz genau meine Stärken! Und die Musik dazu ist einfach traumhaft.“ Auf ihrer neuen CD hat Dreisig auch den Schlussgesang der Salome aufgenommen – mit fantastischem Erfolg. „Ob ich meine erste Salome mit 30 oder 40 singe, wird daran nichts ändern, dass diese Rolle Teil meiner künstlerischen Entwicklung ist. Ich kann mir gut vorstellen, bei meiner ersten Salome noch jung zu sein. Ich würde dann schauen, wie sie sich anfühlt, weiterarbeiten und die nächste, ältere Salome aufbauen. Warum sollten wir darauf warten, bis wir die Referenzversion liefern können? Ich mag den Gedanken, dass Picasso blaue und rosa Phasen erleben musste, um zum Kubismus zu kommen.“ Die Sopranistin hat in der Tat nicht nur die Imagination für die Figur dieser Johannes den Täufer einen Kopf kürzer machen lassenden Tochter der Herodias. Sie hat auch die Intensität für diese Partie, ohne dass sie dazu ihre lyrisch grundierte Stimme aufblasen oder abdunkeln müsste. „Heutzutage wird eine sehr runde Stimme mit einem breiten Vibrato mit dem dramatischen Repertoire verknüpft“, erklärt Elsa Dreisig. „Große Sängerinnen von gestern wie Rosa Ponselle oder Maria Callas haben ihre Stimme nie ‚vergrößert‘ und sangen trotzdem ein Repertoire, das heute als dramatisch betrachtet wird. Ein ziemlich kompliziertes Thema also!“ OPERN-TIPPs

Berlin So. 5.4., 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Unter den Linden Festtage 2020. Mozart: Così fan tutte. Elsa Dreisig (Fiordiligi), Marianne Crebassa (Dorabella), Paolo Fanale (Ferrando), Gyula Orendt (Guglielmo), Ferruccio Furlanetto (Don Alfonso), Barbara Frittoli (Despina), Daniel Barenboim (Leitung), Vincent Huguet (Regie). Weitere Termine: 8. & 11.4.

Matthias Kirschnereit: Beethoven Unknown Solo Piano Works Matthias Kirschnereit hat sich auf die Suche gemacht, um die kleinen aber trotzdem genialen Juwelen Beethoven‘scher Klaviermusik zu erforschen und aufzunehmen. Eine gelungene Abwechslung im Beethoven-Jahr 2020.

Luisa Imorde: Moon Rainbow Luisa Imorde illuminiert auf Moon Rainbow die Komponisten Bach & Kapustin und eröffnet ein Spektrum, das von barockem Kontrapunkt bis zu polyrhythmischen Jazz-Klängen reicht.

Fr. 17.4., 19:00 Uhr Staatsoper Unter den Linden Mozart: Die Zauberflöte. Elsa Dreisig (Pamina), Oksana Lyniv (Leitung), August Everding (Regie). Weitere Termine: 19. & 22.4. Hamburg So. 24.1.2021, 18:00 Uhr (Premiere) Staatsoper Massenet: Manon. Elsa Dreisig (Manon Lescaut), Sébastian Rouland (Leitung), David Bösch (Regie). Weitere Termine: 27. & 30.1., 2., 6., 9. & 13.2.2021 CD-Tipp

Isang Enders: Vox Humana Morgen ­– Werke von R. Strauss, Duparc & Rachmaninow Elsa Dreisig (Sopran), Jonathan Ware (Klavier). Erato

Mit Vox Humana legt der Cellist Isang Enders mit namhaften Freunden ein gleichsam durchdachtes Konzeptalbum, eine Studie des Klangs und das Abbild eines musikalischen Beziehungsnetzes rund um Debussy vor.

www.berlin-classics-music.com


Opern-Tipps

Nationaloper, Staatstheater, Komponistenseele Opern-Tipps im April von Peter Krause

W

er sich an die ab­ gründige deutsche Wa l d e s r o m a n t i k wagt, die Carl Maria von Weber in Der Freischütz verewigt hat, der muss Mut haben: Jungfern­ kranz und Wolfsschlucht, Frei­ kugeln und Jägerunglück, Aberglaube und Vollmond­ nacht – die Oper steckt voller in unserem kollektiven Ge­ dächtnis abgespeicherter Kli­ schees und Albträume, erzählt 16  concerti April 2020

freilich auch von ganz zeitlo­ sen Versagensängsten. Das Theater Freiburg hat den Re­ pertoireklassiker nun echten Opernneulingen anvertraut, die einen erfrischend unver­ stellten Blick auf die immergrü­ nen wie schaurigen Waldes­ wonnen werfen. Showcase Beat Le Mot steht für postdra­ matische Performances, die Truppe besteht aus vier ehe­ maligen Studenten der Ange­

wandten Theaterwissenschaft in Gießen, die seit 1997 ver­ spielt assoziationsgewitzt zwi­ schen den Künsten lustwan­ deln. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch die Oper als hybrides Gesamtkunstwerk für sich entdeckten. Am 3. ­April ist Premiere. Als ein Pendant zur deutschen Nationaloper des Carl Maria von Weber kann Der Dämon von Anton Rubinstein gelten.

Fotos: privat, A Bofill/Gran Teatre del Liceu Barcelona

Szenenbild aus der Oper Der Dämon, die ab 4. April in Nürnberg zu erleben ist


Der berühmte Pianist, Dirigent und Komponist schuf darin der russischen Romantik ein Denk­ mal, knüpfte in der Geschichte indes direkt an den Stoff an, den sein deutscher Kollege Ri­ chard Wagner in Der fliegende Holländer in Töne setzte. Der Dämon, der das Böse in die Welt bringt, ekelt sich vor sei­ ner Aufgabe. Er glaubt, dass nur eine stolze und freie Liebe ihn retten kann. Er trifft auf die Fürstentochter Tamara, die von seinem Schicksal faszi­ niert ist und sich wie Wagners Senta des Erlösungsbedürfti­ gen annehmen will. Am Staatstheater Nürnberg feiert das in Russland oft gespielte, hier­ zulande aber wenig bekannte Werk am 4. April Premiere. Schuberts Innenleben erforschen

BeethovenMarathon 2020

Mit Peter Turrini hat sich ein österreichischer Altmeister der Dichtkunst in das Seelenleben seines Landsmanns Franz Schuberts eingefühlt und er­ zählt dessen Reise von Wien nach Atzenbrugg nach. Dort hofft der Komponist seiner Angebeteten Josepha eine Lie­

beserklärung zu machen. Doch der Mann, der in der Lage ist, durch seine Musik jede noch so zarte Gefühlsnuance auszu­ drücken, ist unfähig, sich zu öffnen und bringt vor lauter Selbstzweifeln kein Wort her­ aus. Turrini erforscht Schu­ berts Innenleben gemeinsam mit der Komponistin Johanna Doderer. Sie studierte bei Beat Furrer, ihren wichtigsten Men­ tor sieht sie in dem ganz unab­ hängig von den Diskursen der Neuen Musik forschenden Gerold Amann. Schuberts Reise nach Atzenbrugg erblickt am Staatstheater am Gärtnerplatz in München am 23. April das Licht der Opernwelt. Zum Vermächtnis des legen­ därsten Intendanten der Ham­ burgischen Staatsoper, Rolf Liebermann, gehört nicht nur die Entdeckung von Weltstars des Gesangs. Er setzte auch beherzt auf Uraufführungen. 1971 brachte er Staatstheater von Mauricio Kagel an der Dammtorstraße heraus. Her­ nach musste die Hamburgische Staatsoper wegen Bomben­ drohungen unter Polizeischutz gestellt werden. Davon ist am

Theater Bonn nun ab dem 25. April nicht mehr auszugehen. Doch die Sprengkraft des Werks, das es unternimmt, das eitle Drum und Dran der Oper und ihres starren Apparats bloßzustellen und damit besei­ tigen zu helfen, dürfte heute so aktuell sein wie vor 49 Jah­ ren. Opern-Termine

Freiburg Fr. 3.4., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Weber: Der Freischütz. ­Ektoras Tartanis (Leitung), Showcase Beat Le Mot (Regie). Weitere Termine: 12. & 16.4. Nürnberg Sa. 4.4., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Rubinstein: Der Dämon. Lutz de Veer (Leitung), Dmitry Bertman (Regie). Weitere Termine: 13., 19., 27. & 30.4. München Do. 23.4., 19:30 Uhr (Premiere) Gärtnerplatztheater Doderer: Schuberts Reise nach Atzenbrugg. Michael Brandstätter (Leitung), Josef E. Köpplinger (Regie). Weitere Termine: 25.4., 7., 10., 12., 15. & 21.5. Bonn Sa. 25.4., 19:30 Uhr (Premiere) Opernhaus Kagel: Staatstheater. Daniel Johannes Mayr (Leitung), Jürgen R. Weber (Regie). Weitere Termine: 30.4., 10.5., 6. & 12.6.

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Niedersachsen & Bremen

Fotos: Gwiazda, Marshall Light Studio, Marco Borggreve (2)

Das Musikleben in Ihrer Region im April

Christoph Altstaedt  Osnabrück

Dmitry Sinkovsky  Wilhelmshaven

Jonathan Dove  Oldenburg

Hugo Ticciati  Leer

2_Interview »Es ging mir nie um einen Show-Effekt« Dmitry S ­ inkovsky über seine Vorliebe für das Barock-Repertoire 6_­Regionale Tipps Vorurteile abschütteln und Fehler genießen Hugo Ticciati in Leer 7_­Regionale Tipps Dicke Luft am Boden Flight verwandelt die Opernbühne in die Wartehalle eines Flughafens 8_­Regionale Tipps Wenn das Liebesglück am seidenen Faden hängt Die lautten compagney Berlin in Wolfsburg 9_­Regionale Tipps »Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem« Das Bundesjugendorchester in Osnabrück 10_Klassikprogramm concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 1


Interview

»Es ging mir nie um einen Show-Effekt« Der Countertenor und Geiger Dmitry Sinkovsky über Flugstunden, Talent und seine Vorliebe für das Barock-Repertoire. Von Jakob Buhre

Herr Sinkovsky, Sie sind als Dirigent, Geiger und Countertenor erfolgreich – und im Internet findet sich ein Video, das Sie am Steuer eines Flugzeugs zeigt. Werden Sie jetzt auch noch Pilot?

Ach, nein. Ich habe zwar einen Bootsführerschein, aber keine Fluglizenz. Das ist nur ein Hobby. Ein Freund von mir in ­Seattle ist Pilot und gibt mir manchmal Flugstunden in einer kleinen Cessna. Wenn ich demnächst wieder dort bin und das Wetter gut ist, werde ich weiter meine Landungen trainieren. Aber bis zur Fluglizenz ist es noch ein sehr weiter Weg. Dafür fehlt mir im Moment auch die Zeit. Das Fliegen ist natürlich ein sehr schönes 2 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

Hobby, es gibt dir ein ganz besonderes Gefühl von Freiheit. Inspiriert es Sie als Musiker?

Auf jeden Fall. So wie dich alle wunderbaren Dinge im Leben inspirieren können, jede positive Emotion. Im Moment arbeite ich zum Beispiel mit dem Ensemble B’Rock in Belgien, und es ist immer toll, wenn man mit einem Orchester zu tun hat, das sich so gut auskennt mit historisch-infomierter Spielpraxis, wenn Musiker mit dir diese Passion für Alte Musik teilen. Inspiration kann aber auch ein Museumsbesuch sein, die Natur oder einfach ein Gespräch mit einer netten Person. Auf Ihrer CD »Bach in Black« haben Sie bei der Arie »Erbarme dich« sowohl den Alt- als auch den SoloGeigenpart übernommen und nacheinander aufgenommen. So ein Vorgehen ist im KlassikBereich äußerst selten ...

Jascha Heifetz hat das auch einmal gemacht, beim Doppelkonzert von Bach, wo er beide Solo-Partien eingespielt hat. Theoretisch hätte ich diese Arie auch in einem Take aufnehmen können, bis auf die wenigen Stellen, wo sich Geige und Ge-

sang überschneiden. Andererseits will ich schon versuchen, mich jeweils auf einen Part zu konzentrieren. Diese Aufnahme entstand einfach aus diesem Zufall heraus, dass ich in beiden Fächern professioneller Musiker geworden bin.

»Es ist der Wunsch, ein kompletter Musiker zu sein« Wie haben Sie Ihr Gesangstalent entdeckt?

Ich hatte 2010 eine Tournee mit dem Countertenor Michael Chance, der Sopranistin Emma Kirkby und dem En­semble M usica Petropolitana aus ­ St. Petersburg. Und da habe ich die beiden gefragt, ob sie mir vielleicht ein paar Gesangsstunden geben. Ich war einfach neugierig. Wenn du mit Gesangssolisten arbeitest, willst du irgendwann selbst entdecken, wie das ist. Was fühlen sie, wie atmen sie, was geht ihnen durch den Kopf während eines Konzerts? Das wollte ich verstehen. Als ich es dann ausprobierte, sagten die Kollegen zu mir, dass ich stimmlich sehr gute Voraussetzungen hätte,

Foto: Marco Borggreve

A

uf kaum einen klassischen Musiker passt das Wort „Ausnahmeerscheinung“ so gut wie auf Dmitry Sinkovsky. Schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass ein Geigen-Solist auch als Countertenor auf höchstem Niveau singen kann. Nicht selten übernimmt der 1980 in Moskau geborene Musiker dabei auch noch das Dirigat. Es sei vor allem Neugier, die ihn antreibt, erklärt Sinkovsky im Interview.


zur Person

Als Violinist erhielt Dmitry Sinkovsky seine Ausbildung am TschaikowskyKonservato­rium in Moskau und spezialisierte sich bald darauf auf Alte Musik. 2007 schlug der Russe zudem eine Karriere als Countertenor ein und studierte erneut in Moskau. Seit 2011 leitet Sinkovsky das von ihm gegründete Ensemble La Voce Strumentale. Am Tschaikowski-Konserva­ torium unterrichtet er seit 2005 Violine und Viola.

um professioneller Sänger zu werden. Hatten Sie bestimmte Multi-Instrumentalisten als Vorbilder?

Da würde mir als Erstes ­ lexander Rudin einfallen, mit A dem ich oft zusammenarbeite. Er ist einer der besten Cellisten

die ich kenne, außerdem ein kompletter Musiker zu sein. großartiger Pianist und ein Ich folge da dem Ideal des wunderbarer Dirigent. Es ging „­uomo universale“ von Leonarmir aber nie um einen Show- do da Vinci ... Effekt. Es nicht mein Ziel, das Publikum mit diesen verschie- ... also eine Art »musicus denen Fähigkeiten zu überra- universalis«. schen. Sondern es ist wirklich Ja, wenn ich zum Beispiel ein meine Neugier, die dahinter- Violinkonzert spiele und steckt – und der Wunsch, ein gleichzeitig dirigiere, hilft mir concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 3


Interview

das sehr, ein gutes Tempo und den richtigen Orchesterklang zu finden. Und wenn ich Sänger dirigiere, kann ich damit jetzt ganz anders umgehen, weil ich die andere Seite kenne, weil ich die Gesangsästhetik besser verstehe. Und generell eröffnet mir das Dirigieren natürlich noch ein ganz anderes Repertoire, als wenn ich nur Sänger oder Instrumentalist wäre. Wenn ich mein Leben lang nur fünf oder zehn Violin­ konzerte spielen würde, das würde mich nach einer gewissen Zeit nicht mehr erfüllen. Sie unterrichten Geige und Bratsche am Moskauer Konservatorium. Empfehlen Sie Ihren Studenten auch das Singen?

Wenn sie die Möglichkeit dazu haben, natürlich. Nicht um damit auf die Bühne zu gehen, aber um die Grundlagen zu kennen. Es wird bei der Geige ja oft über Vibrato diskutiert, ob man beispielsweise BarockRepertoire generell ohne ­Vibrato spielen sollte. Wer das Singen ausprobiert, merkt, dass unsere Stimmbänder von ganz alleine vibrieren. Diese Erfahrung kann zu einem besseren, natürlicheren Umgang mit Vibrato führen, sprich: dass man es nicht statisch wie einen Spezialeffekt einsetzt. Sie arbeiten vorrangig im Bereich Alte Musik. Wie entstand dieses Interesse? In Ihrer Heimat Russland ist dieses Repertoire ja nicht unbedingt populär ...

Natürlich musste auch ich zuerst meine Technik entwickeln. Du spielst erst Stücke von ­A ccolay, Wieniawski oder Friedrich Seitz, kommst dann 4 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

später zu Bruch, Brahms, Tschaikowsky. Weil dieses Instrument so schwierig ist, musst du zunächst technisch ein bestimmtes Niveau erreichen, um dich ausdrücken zu können. Ich habe mich aber schon während meines Studiums mit dem Barock-Repertoire befasst und gesehen, wie reichhaltig viele Kompositionen dieser Epoche sind, zum Beispiel von Jean-Marie Leclair, Johann Georg Pisendel oder Pietro Locatelli, dessen Konzertzyklus L’arte del Violino sehr einflussreich war. Und für mich stellt sich schon die Frage: Wie komme ich als Geiger zu Bach, wenn ich dieses Repertoire seiner Zeit nicht kenne? Ich denke nicht, dass es für Bach ausreicht, mal ein Vivaldioder Telemann-Konzert gespielt zu haben.

»Ich glaube, dass jeder Mensch talentiert ist« Inwieweit ist es denn für AlteMusik-Spezialisten wichtig, sich auch mit Brahms, Bruch oder Neuer Musik zu beschäftigen?

Interessante Frage. Zunächst einmal: Wir leben heute nicht mehr im Barock. Was auch heißt, dass wir meistens nicht in Räumen wie damals spielen. Oft sind sie heute sehr viel größer. Und selbst wenn du dich an historische Quellen hältst, den richtigen Bogen und die richtigen Saiten verwendest, so erfordern diese Säle doch eine andere Klang-Projektion. Dafür ist die Erfahrung, ein BrahmsKonzert mit großem Orchester

gespielt zu haben, auf jeden Fall hilfreich. Und dann bringt dich das späte Repertoire eben auch technisch auf ein anderes Level. Wenn du die Sonaten von Bartók oder Ysaÿe spielen kannst, hilft dir das auch bei Bach, weil du beim Spiel viel koordinierter bist. Und welche Rolle spielt bei alledem das Talent? Ist die DNA entscheidend für eine Musikkarriere oder eher die Erziehung und Sozialisation eines Menschen?

Ich glaube, jeder Mensch ist talentiert, nur muss er auch herausfinden, wofür er Talent hat. Wenn du kein Talent für Musik hast, kannst du es natürlich auch probieren, du kannst jeden Tag zehn Stunden üben und wahrscheinlich wirst du auch zu einem Ergebnis kommen. Aber es wird ein sehr harter Weg sein. Und dann ist für einen Musiker ja die Ausstrahlung sehr wichtig. Dein Charisma kannst du zwar entwickeln, aber ich denke, du brauchst einfach diese bestimmte DNA, um Menschen mit deiner Bühnenpräsenz zu infizieren.

Konzert-TIPP

Wilhelmshaven Fr. 24.4., 20:00 Uhr Stadthalle Dmitry Sinkovsky (Violine & Leitung), B’Rock Orchestra. Händel: Wassermusik HWV 348–350 & Feuerwerksmusik HWV 351, Vivaldi: Concerto C-Dur RV 588 „con molti strumenti“ CD-Tipp

Virtuosissimo – Werke von Locatelli, Telemann u. a. Dmitry Sinkovsky (Violine & Leitung), Il pomo d’oro. naïve


Foto: Andrew Manze von Nikolaj Lund | NDR

ndr.de/radiophilharmonie

Tickets ab 22. April! Die Saison 20/21 Die Konzerte der NDR Radiophilharmonie hรถren Sie im Radio auf NDR Kultur.


Tipps & Termine

Vorurteile abschütteln und Fehler genießen Leer Hugo Ticciati gibt mit seinem schwedischen Kammerorchester

O/Modernt neben Pärt, Bach und Strauss auch Improvisationen Raum

W

er würde sich schon gern als unmodern bezeichnen? Das O/Modernt Kammerorchester, das der Geiger Hugo Ticciati als Herzstück des gleichnamigen Festivals in Stockholm gegründet hat, trägt eben dieses Adjektiv im Namen. Und wenn in seinen Programmen das Stichwort „Improvisationen“ auftaucht, knüpft es damit tatsächlich an eine wenig gepflegte Tradition an. „Wie das Wort Improvisation schon andeutet, habe ich keine vorgeformte Idee und weiß noch nicht, wie ich mit den Musikern arbeiten werde“, sagt Hu-

6 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

go Ticciati, der immer gern auf Überraschungen setzt. Der britische Violinist, Bruder des Dirigenten Robin Ticciati, sieht seine Rolle als Vermittler, der den Musikern ermöglicht, „Vorurteile loszulassen, verletzlich zu werden, zu machen und zu genießen, was sie als Fehler wahrnehmen.“ Schließlich existierten Fehler nur in der Wahrnehmung, sagt der 39-Jährige. Rituale aufbrechen

Mehr Spontaneität, Interaktion mit dem Publikum, ungewöhnliche Programme: Hugo Ticciati liebt es, klassische Ri-

tuale aufzubrechen. Klatschen zwischen den Sätzen? Kein Problem, sagt er. „Ich denke nicht, dass die Reaktion der Zuhörer in irgendeiner Weise einer vorbestimmten Etikette folgen sollte.“ Und was wünscht er sich von seinen Musikern? „Ohren öffnen, um der Stille zu lauschen. Auch mal uninspiriert sein. Aber vor allem: einen Moment des Spaßes miteinander teilen.“ Er sagt tatsächlich „fun“, nicht „joy“. Helge Birkelbach Sa. 18.4., 19:30 Uhr Theater an der Blinke Kammerorchester O/Modernt, Hugo Ticciati (Leitung). Werke von Pärt, J. S. Bach & R. Strauss

Fotos: Marco Borggreve, Marshall Light Studio

In die Stille hineinlauschen: Der britische Geiger Hugo Ticciati bezieht Spiritualität und Meditation in seine künstlerische Arbeit ein, ohne sich in esoterischen Sphären zu verlieren.


Dicke Luft am Boden Oldenburg Flight verwandelt die Opernbühne

in die Wartehalle eines Flughafens

S

eine kuriose Lebensgeschichte wurde verfilmt und regte Steven Spielberg zu seinem Film Terminal an. Denn der iranische Flüchtling Mehran Karimi Nasseri wohnte wegen bürokratischer Probleme und auch, weil er wohl nicht immer die Wahrheit sagte, achtzehn Jahre lang im Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Er schlief auf den Bänken in den Wartebereichen, rasierte sich in der Herren­ toilette, las, was die Reisenden zurückließen, und aß, was ihm das Personal brachte. Den 1959 in London geborenen Kompo-

nisten Jonathan Dove inspirierte er zu seiner satirischen Opernkomödie Flight. Die spielt im Terminal eines Flughafens, wo wegen eines Gewitters Passagiere, Mitarbeiter des Airports und ein Geflüchteter festsitzen, der sich vor den Beamten der Einreisebehörde versteckt. Das Auftragswerk für das Glyndebourne Festival 1998 orientiert sich mit seinen Ensemblenummern an Mozarts Le nozze di Figaro: Die Abflughalle ist als ein so vielschichtiger Mikrokosmos wie der Haushalt des Grafen Almaviva angelegt. Irene Bazinger

Stilistisch vielseitig: Komponist Jonathan Dove So. 5.4., 18:00 Uhr (Premiere) Staatstheater Dove: Flight. Felix Pätzold (Leitung), Kobie van Rensburg (Regie). Weitere Termine: 18.4., 3. & 30.5., 12. & 18.6., 9., 15. & 18.7.

7. – 10. MAI 2020

Ticketvorverkauf: Online auf www.realtime-festival.de oder über eventim.de concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 7


Tipps & Termine

Wolfsburg Die lautten compagney Berlin und Carlo Colla e Figli lassen die Marionetten singen

S

elten leuchtet Händel die Gefühlstiefen seiner Figu­ ren so ergreifend aus wie mit den Arien „Lascia ch’io pianga“, „Cara sposa“ und „Ah, crudel“ aus seiner Oper Rinaldo. Aber können auch Marionetten zu

glaubwürdigen Trägern von Liebesschmerz, Eifersucht und sehnsüchtigem Verlangen wer­ den? Wenn eine so traditions­ reiche Gruppe wie die Com­ pagnia Marionettistica Carlo Colla e Figli aus Mailand sich

Jonas Kaufmann wird in FIDELIO zu sehen sein. © Foto: Gregor Hohenberg

Oase der Zweisamkeit: Nur kurz können Ritter Rinaldo und seine Geliebte Almirena das unbeschwerte Beisammensein genießen

der Sache annimmt, erübrigt sich diese Frage – zumal ihr mit der lautten compagney Berlin und einem sechsköpfigen Sän­ gerensemble erstklassige mu­ sikalische Interpreten zur Sei­ te stehen. Im Zentrum der ersten Oper, die Händel 1711 für seine neue Wahlheimat London schrieb, steht Ritter Rinaldo, der mit den Kreuzrittern in das Heilige Land einzieht, wobei seine Ge­ liebte Almirena in die Fänge der bösen Zauberin Armida gerät, die so zum Spielball der feindlichen Lager wird. Auf einer stilechten Barockbühne treten die etwa einen Meter großen Figuren auf, die in ihren prächtigen Kostümen sogar die Mundbewegungen der Sänger nachahmen. So entsteht mit bewegten Meereswellen, hand­ zahmen Drachen und kämpfen­ den Marionettenheeren ein Fest für Auge und Ohr. Sören Ingwersen Fr. 24.4., 19:30 Uhr Scharoun Theater Händel: Rinaldo. lautten compagney Berlin, Marionettentheater Carlo Colla e Figli

LIVE KINOSAISON 2019/20 THE ROYAL OPERA

FIDELIO

LIVE AM DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020 THE ROYAL BALLET

SCHWANENSEE LIVE AM MITTWOCH, 1. APRIL 2020

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CAVALLERIA RUSTICANA/ PAGLIACCI (DER BAJAZZO) LIVE AM DIENSTAG, 21. APRIL 2020

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Fotos: Ida Zenna/Associazione Grupporiani/Carlo Colla e Figli Mailand, Gwiazda

Wenn das Liebesglück am seidenen Faden hängt


»Ihr wisst nicht die geheime Ursache von dem« Osnabrück Das Bundesjugendorchester befasst sich mit Beethovens Hörleiden

7. Sinfoniekonzert 26.04.2020 | 18 UHR WESER-EMS-HALLEN JOSEPH HAYDN SINFONIE NR. 70

SZENE UND ARIE ,BERENICE CHE FAI‘

WOLFGANG A. MOZART

REZITATIV UND ARIE ,CH‘IO MI SCORDI DI TE?‘ Musik wie Medizin: Dirigent Christoph Altstaedt ist approbierter Arzt

I

hr Menschen die ihr mich für Feindseelig störisch oder Mi­ santropisch haltet oder erklä­ ret, wie unrecht thut ihr mir, ihr wißt nicht die geheime ursache von dem (…).“ Schon die ersten Worte aus Ludwig van Beethovens Brief aus Hei­ ligenstadt von 1802 zeigen deutlich die Verzweiflung des Komponisten, als er von der Unheilbarkeit seines Hörlei­ dens erfuhr. Geplagt von Sui­ zidgedanken verfasste er in den Zeilen gleichzeitig seinen letzten Willen, so dass das Do­ kument nach seinem Tod als Heiligenstädter Testament in die Geschichte einging. Im Rahmen des Beethoven­ jahrs befasst sich das Bundes­ jugendorchesters (BJO) mit dem großen Komponisten und beleuchtet in der aktuellen Arbeitsphase mit Dirigent Christoph Altstaedt jenes Tes­ tament und Beethovens Gehör­ losigkeit. Dafür holten sich Altstaedt und das BJO Schüler des Bildungs- und Beratungs­

zentrum Stegen (BBZ) mit ins Boot. Dort werden hörgeschä­ digte Kinder und Jugendliche schulisch und musikalisch aus­ bildet. Das zentrale Werk ist die „­Eroica“, die ein Jahr nach dem Heiligenstädter Testament ent­ stand. Den Rahmen um die Sinfonie bilden Brett Deans Orchesterwerk Testament, in dem er sich auf den Brief aus Heiligenstadt bezieht, sowie eine Auftragskomposition von Mark Barden. Entstanden ist the weight of ash, in dem die Schüler neben dem BJO auf ihren Instrumen­ ten spielen, die dem Alltag entliehen sind, etwa Styropor­ platten, Spachtel oder Gläser. Zudem setzten sie auf ihre Weise das Heiligenstädter Tes­ tament in eine Performance Irem Çatı um. Di. 14.4., 19:30 Uhr OsnabrückHalle Euregio Musik Festival: Eröffnungs­ konzert. Adrian Pereyra (E-Gitarre), Bundes­jugendorchester, Christoph Altstaedt (Leitung). Werke von Beethoven, Dean & Barden

SERGEI RACHMANINOW SINFONIE NR. 3

Oldenburgisches Staatsorchester Nian Wang, Mezzosopran

T GEN IR I L I D ST WE GA NO U BR


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im April

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Bewegte Musik. Denis Goldfeld (Violine), Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Ravel: Boléro, Schostakowitsch: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, Strawinsky: Petruschka Hannover

18:00 Dreifaltigkeitskirche Orgel zum Feierabend. Aaron Triebler (Orgel) 18:00 Tonstudio Tessmar INSIDE 360° - Zeit zum Hören: Music of the Spheres. musica assoluta, Meike Pfister (Moderation). Lentz: Nguurraa for Ensemble 19:30 Staatsoper Abraham: Märchen im Grand Hotel. Carlos Vázquez (Leitung), Stefan Huber (Regie) Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. ChoreografInnen aus dem Ballettensemble

Hannover

20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Konzerte Junger Künstler. Eliot Quartett. Werke von Beethoven Oldenburg

19:30 Staatstheater Vanitas. Antoine Jully (Choreografie)

3.4. Freitag Bremen

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:00 Theater Weill: Die Dreigroschenoper Ganderkesee

16:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020. Elisabeth Hubmann (Orgel) Göttingen

19:00 St. Petri Dom ensemble impuls. Werke von Byrs, Distler, Kuhnau & Gesualdo

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Aula Klassik. Selina Ott (Trompete), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 D-Dur „Symphonie classique”, Kantscheli: Eine kleine Daneliade, Hummel: Trompetenkonzert E-Dur, Berlioz: Symphonie fantastique

Bremerhaven

Hannover

19:30 Stadttheater Previn: Endstation Sehnsucht. Tijana Grujic (Blanche DuBois), James Bobby (Stanley Kowalski), Victoria Kunze (Stella Kowalski), Mackenzie Gallinger (Harold Mitchell), Patrizia Häusermann (Eunice Hubbell), Marc Niemann (Leitung), Christian von Götz (Regie)

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Mit Beethoven durchs Jahr #4. Studierende der Fachgruppe Klavier, Lars Vogt (Programmpate). Beethoven: Klaviersonate Es-Dur

2.4. Donnerstag Bremen

Göttingen

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Aula Klassik. Christian Elsner (Tenor), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Werke von Mozart, Schubert, Ives & Schubert 10 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

Tipp

19:30 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Barbora Horáková (Regie)

19:30 Staatsoper Händel: Alcina. Rubén Dubrovsky (Leitung), Lydia Steier (Regie) Lüneburg

20:00 Salon Hansen Four Kings – One Kaiser. Kaiser Quartett 20:00 Theater Wagner: Der fliegende Holländer. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)

4.4. samstag

19:30 Kaiserpfalz Goslar (Kaisersaal) Kaiserpfalz-Konzerte. Martina Filjak (Klavier), TfN-Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung). Schnittke: Gogol-Suite, Schostakowitsch: Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur, Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel” Unterrichtsausfall wegen Bombenalarm: Die koratische Pianistin Martina Filjak wuchs in den Wirren der Jugoslawienkriege in Zagreb auf. 20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. ChoreografInnen aus dem Ballettensemble

4.4. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Weltklassik am Klavier. Susanna Kadzhoyan (Klavier). Werke von Beethoven & Liszt Bremen

19:00 Theater Händel: Alcina 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Younee (Klavier) 20:00 KITO Four Kings – One Kaiser. Kaiser Quartett Bremerhaven

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent. Sünne Peters (Palmatica), Tijana Grujic (Laura), Victoria Kunze (Bronislava), Rainer Zaun (Oberst Ollendorf), Patrick Ruyters (Major von Wangenheim), Hartmut Brüsch (Leitung), Eike Ecker (Regie)

Foto: Romano Grozich

1.4. Mittwoch


Ganderkesee

11:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Orgelführung & Kurzkonzert. Thorsten Ahlrichs (Orgel) Goslar

17:00 Mönchehaus Museum Rezital – Nordischer Ton. Kadri-Ann Sumera (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy, Skrjabin, Saar, Sumera u. a. 19:30 Kaiserpfalz (Kaisersaal) Kaiserpfalz-Konzerte. Martina Filjak (Klavier), TfN-Philharmonie, Florian Ziemen (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Hameln

18:00 Theater Hamelner Requiem. Hamelner Kantorei, Theater Hameln, Deutsche Tanzkompanie, Stefan Vanselow (Leitung), Lars Scheibner (Choreografie), Axel Rothe (Sprecher). Musik von Schubert & Mozart Hannover

19:30 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Valtteri Rauhalammi (Leitung), Barbora Horáková (Regie) Lüneburg

20:00 Libeskind-Auditorium Aber bitte mit Sahne. Lüneburger Symphoniker, Alexander Eissele (Leitung)

19:30 Theater Rossini: La Cenerentola. Miloš Bulajić (Don Ramiro), Jan Friedrich Eggers (Dandini), Genadijus Bergorulko (Don Magnifico), Erika Simons (Clorinda), Daniel Inbal (Leitung), Béatrice Lachaussée (Regie) Stadthagen

19:00 Schloss (Kaminsaal) Antje Weithaas (Violine). J. S. Bach: Partiten für Violine solo Nr. 1 h-Moll BWV 1002 & Nr. 2 d-Moll BWV 1004, Ysaÿe: Sonate für Violine solo op. 27/2 & op. 27/5

5.4. Sonntag

17:00 Theater Hamelner Requiem. Hamelner Kantorei, Theater Hameln, Deutsche Tanzkompanie, Stefan Vanselow (Leitung), Lars Scheibner (Choreografie), Axel Rothe (Sprecher). Musik von Schubert & Mozart Hannover

11:00 Landesmuseum Kammerkonzerte. Mitglieder des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover 16:00 Staatsoper Händel: Alcina. Rubén Dubrovsky (Leitung), Lydia Steier (Regie)

Bremen

Lüneburg

18:00 Theater Rihm: Jakob Lenz

19:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie)

Bremerhaven

15:00 Stadttheater Previn: Endstation Sehnsucht. Marc Niemann (Leitung), Christian von Götz (Regie) Burgdorf

17:00 Schloss (Ratssaal) ensemble 4.1. Dorman: Jerusalem Mix, Beethoven: Quintett Es-Dur op. 16, Gieseking: Quintett B-Dur Ganderkesee

12:00 Lambertikirche Orgelmusik zur Marktzeit. Tobias Götting (Orgel)

18:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Passionskonzert. Kammerchor ARTE VOKALE, Arte sonante, Thorsten Ahlrichs (Leitung). Buxtehude: Membra nostri, Vivaldi: Stabat Mater, J. S. Bach: Motette „Jesu, meine Freude”

Osnabrück

Gifhorn

19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen. Choreografien aus den Reihen der Dance Company

16:00 Stadthalle (Theatersaal) Benatzky: Im weißen Rössl. Achim Falkenhausen (Leitung), Erik Petersen (Regie)

Oldenburg

Hameln

Oldenburg

9:30 Ohmsteder Kirche Musikalischer Gottesdienst. Ohmsteder Vokalensemble, Ohmsteder Kantatenorchester, Beate Besser (Leitung). J. S. Bach: Kantate „Himmelskönig, sei willkommen” BWV 182 18:00 Staatstheater Angelis: Flight (Premiere). Felix Pätzold (Leitung), Kobie van Rensburg (Regie) 18:30 Staatstheater (Kleines Haus) Ogami/Harmonic Language/Wild Hearts. Guillaume Hulot, Antoine Jully & Jonas Vlerick (Choreografie) Osnabrück

15:00 Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig. Sierd Quarré (Leitung), Marcel Keller (Regie) Schortens

17:00 St. Florian Sillenstede J. S. Bach: Johannes-Passion

Der fliegende Holländer Romantische Oper von Richard Wagner 03. / 17. / 21. April 24. / 27. Mai / 07. / 14. Juni KARTEN theater-lueneburg.de 04131 421 00

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 11


Klassikprogramm

7.4. Dienstag Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Studierende des fächerübergreifenden Bachelors, Frank Löhr (Leitung). Mahler: Das klagende Lied, Mendelssohn: Konzertouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ 19:30 Staatsoper Norwegisches Nationalballett

8.4. Mittwoch 19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Studierende des fächerübergreifenden Bachelors, Frank Löhr (Leitung). Mahler: Das klagende Lied, Mendelssohn: Konzertouvertüre „Das Märchen von der schönen Melusine“ Lüneburg

20:00 Theater (Studiobühne T.NT) Die Drei von der Tankstelle. Alexander Tremmel (Willy Hellwig), Steffen Neutze (Hans Mühlheim), Karl Schneider (Kurt von Waldbach-Wilberghausen), Franka Kraneis (Lilian Cossmann), Sarah Hanikel (Edith von Turoff), Phillip Barczewski (Leitung), Friedrich von Mansberg (Regie). Musik von Werner Richard Heymann

Bremen

10:00 St. Petri Dom Musikalischer Gottesdienst. Jenny Westman (Violone), Jörg Jacobi (Basso continuo), Ensemble aus dem Domchor, Tobias Gravenhorst (Leitung). Scarlatti: Stabat Mater 15:00 Kulturkirche St. Stephani Musikalische Lesung: Tu deinen Mund auf für die Stummen. Tim Günther (Musik), Texte von Bonhoeffer 18:00 Theater Weill: Die Dreigroschenoper 19:00 St. Petri Dom Oratorium zum Karfreitag. Tanya Aspelmeier (Sopran), Geneviève Tschumi (Alt), Nils Giebelhausen (Tenor), Raimund Nolte (Bass), Bremer Domchor, Concerto Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung). Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze, Hoffmann: Miserere

Hannover

15:00 DIAKOVERE Henriettenstift (Mutterhauskirche) Burck: Die Deutsche Passion. Karl Ludwig Schmidt (Gambe), Rike Weppler (Dulzian), Kantorei der DIAKOVERE Kirchengemeinde Henriettenstiftung, Anke-Christina Müller (Leitung), Renate Galley-Brink (Rezitation) 19:30 Staatsoper Concertante/ Nichts/Rise. Hans van Manen, Marco Goecke & Emrecan Tanis (Choreografie) 20:00 Marktkirche Martin: Golgatha. Susanne Bernhard (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Tobias Schabel (Bariton), Daniel Eggert (Bass), Bachchor Hannover, Jörg Straube (Leitung)

DIE HIGHLIGHTS IM MÄRZ UND APRIL

VON DER BÜHNE AUF DIE LEINWAND

9.4. Donnerstag Braunschweig

20:00 Residenzschloss (Roter Saal) Gianluca Luisi (Klavier). Chopin: 24 Préludes op. 28 Hannover

20:00 Marktkirche Martin: Golgatha. Susanne Bernhard (Sopran), Ingeborg Danz (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Tobias Schabel (Bariton), Daniel Eggert (Bass), Bachchor Hannover, Jörg Straube (Leitung) Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen. Choreografien aus den Reihen der Dance Company

10.4. Freitag Berne

15:00 St. Ägidius Eva Resch (Sopran), Kerstin Stöcker (Alt), Yosuke Kodama (Tenor), Ferdinand Junghänel (Bass), Chor Courage, Ensemble Ars Canora, Balkis Mele (Leitung). Schütz: Die sieben Worte Jesu am Kreuz, Astorga: Stabat Mater 12 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

Bolshoi Ballett „Romeo & Julia“ am So., 29.3. um 16 Uhr

cinestar.de

Metropolitan Opera Live „Tosca“ am Sa., 11.4. um 19 Uhr


unerhört

classic

con brio

Was ist unerhört? Was blieb für wen unerhört? Was wurde bis heute nie gehört? Und warum? Fragen des Musikfes�vals im Beethoven-Jahr. Ein unerhört abwechslungsreiches Programm mit interna�onalen Spitzenmusikern. Wie jedes Jahr: unerhört gut!

osnabrück

17.-26.4.2020

classic-con-brio.de

Lüneburg

19:00 St. Johannis J. S. Bach: Johannes-Passion. Julia Henning (Sopran), Ulrike Mayer (Alt), Florian Sievers (Tenor), Matthias Vieweg & Hinrich Horn (Bass), St. Johanniskantorei, Concerto Brandenburg, Joachim Vogelsänger (Leitung) Oldenburg

15:00 St. Ansgari Zur Sterbestunde Jesu. Johannes von Hoff (Orgel). Werke von J. S. Bach u. a.

11.4. Samstag Bremen

12:00 St. Petri Dom Wagner: Karfreitagszauber aus „Parsifal”. Benjamin Kirchner (Tenor), Christoph Biermann (Bass), Stephan Leuthold (Orgel) 19:30 Theater Pariser Leben. Opernchor des Theaters Osnabrück, Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung) 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Arsen Zorayan (Violine), Hamburg Stage Ensemble. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, J. S. Bach: Violinkonzert a-Moll BWV 1041, Casadesus: Violakonzert c-Moll, Haydn: Violoncellokonzert Nr. 2 D-Dur

12.4. Sonntag Berne

18:00 Konzertkirche Warfleth Kuhnau: Biblische Historienbilder. Karl-Ernst Went (Cembalo), Alfred Büngen (Lesung) Bremen

10:00 St. Petri Dom Musikalischer Gottesdienst. Margaret Hunter (Sopran), Julie Comparini (Alt), Benjamin Kirchner (Tenor), Ulrich Maier (Bass), Bremer Domchor, Concerto Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung), Stephan Leuthold (Orgel). J. S. Bach: Kantate „Christ lag in Todesbanden” 18:00 Theater Verdi: Falstaff 19:00 Glocke Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll. Landesjugendorchester Bremen, Stefan Geiger (Leitung) Bremerhaven

15:00 Stadttheater Wildhorn: Der Graf von Monte Christo. Davide Perniceni (Leitung), Felix Seiler (Regie) Ganderkesee

18:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Surrexit! Halleluja! Sua Dolce Maestà, Thorsten Ahlrichs (Orgel)

Bremerhaven

Göttingen

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent. Hartmut Brüsch (Leitung), Eike Ecker (Regie)

17:00 Programmkino in der Bap­ tisenkirche Internationale HändelFestspiele Göttingen: Festspieloper im Kino

19:30 Stadttheater (Kleines Haus) The Tiger Lillies: Struwwelpeter. HansJürgen Osmers (Leitung), Frank Alexander Engel (Regie). Junk-Oper mit Musik von Jacques

Hannover

18:30 Staatsoper Vertigo Dance Company

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Hildesheim

17:00 Theater für Niedersachsen Wagner: Tristan und Isolde. Florian Ziemen (Leitung), Tobias Heyer (Regie)

13.4. Montag Berne

18:00 Konzertkirche Warfleth Biber: Rosenkranzsonaten. Ensemble Vintage, Daniel Bergmüller (Laute) Braunschweig

19:30 Staatstheater Kander: Chicago. Georg Menskes (Leitung) Bremen

15:30 Theater Weill: Die Dreigroschenoper 16:00 Glocke Niklas Liepe (Violine & Leitung), New Paganini Project-Ensemble, Holger Wemhoff (Moderation). Paganini: Capricen für Violine mit Begleitung, Rokahr: Trance, Say: Paganini Jazz op. 5b, Schubert: Oktett Hannover

18:30 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Barbora Horáková (Regie) Jever

10:00 Kirche Zum Heiligen Kreuz Cleverns Marvin Zibell (Orgel & Klavier), Katrin Jansen (Lesung) Königslutter

18:00 Kaiserdom Beethoven 250. Katharina Görres (Sopran), Michael Pflumm (Tenor), Marco Vassalli (Bass), Propsteikantorei Königslutter, Ensemble AquAkkord, Camerata Instrumentale Berlin, Matthias Wengler (Leitung). Beethoven: Christus am Ölberge & Sinfonie Nr. 3 Es-Dur „Eroica” concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 13


Klassikprogramm

Osnabrück

17:00 Theater Beethovens Neunte. Mauro de Candia (Choreografie), Nami Ejiri (Klavier)

14.4. Dienstag Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Keiser: Der Hochmütige, gestürzte und wieder erhabene Croesus. Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T’Hooft (Regie) Osnabrück

19:30 OsnabrückHalle Euregio Musik Festival: Eröffnungskonzert. Adrian Pereyra (E-Gitarre), Bundesjugendorchester, Christoph Altstaedt (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 3 „Eroica“, Dean: Testament, Barden: the weight of ash

15.4. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal. Iva Bittová (violin & vocals)

16.4. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Eötvös: Angels in America. Christopher Lichtenstein (Leitung), Florentine Klepper (Regie) Bremen

19:00 St. Petri Dom Motetten zur Weißen Woche. Dorothee Mields (Sopran), Susanne Peuker (Chitarrone), Claas Harders (Gambe), Klaus Westermann (Orgel). Kammermusik aus dem 17. Jahrhundert 14 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

20:00 Glocke Zweig: Die Schachnovelle. Emil Brandqvist Trio, Max Moor (Rezitation) 20:00 Liebfrauenkirche Klangvolle Auferstehung. Ensemble Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes (Leitung). Werke von Löwenstern, Lemle u. a. 20:00 Sendesaal konzert im dunkeln: Freistil. Markus Becker (Klavier) Göttingen

Wolfsburg

17:00 Scharoun Theater Saint-Saëns: Der Karneval der Tiere. Orchester des Nordharzer Städtebundtheaters, Johannes Rieger (Leitung)

17.4. Freitag Bremen

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

18:45 Georg-August-Universität (Aula) Inspiration Bach. Göttinger Symphonie Orchester, Tobias Wögerer (Leitung). Werke von J. S. Bach, Pärt & Koehne

Fürstenberg

20:45 Georg-August-Universität (Aula) Inspiration Bach. Göttinger Symphonie Orchester, Tobias Wögerer (Leitung). Werke von J. S. Bach, Pärt & Koehne

Ganderkesee

19:00 Museum-Schloss Pervez Mody (Klavier). Werke von Beethoven, Debussy, Skrjabin & Chopin 21:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Improvisationskonzert. Keit Jarett (Orgel)

Hannover

Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Klangbrücken: MUSIQUE SPECTRALE: C’est un Jardin secret … Incontri, Martin Brauß (Leitung), Imke Misch (Moderation). Werke von Murail, Grisey & Janevska (UA)

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Mit Beethoven durchs Jahr #5. Studierende der Fachgruppe Klavier, Christopher Oakden (Programmpate). Beethoven: Klaviersonaten c-Moll op. 10/1 & F-Dur op. 10/2

19:30 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Barbora Horáková (Regie)

19:30 Staatsoper Concertante/ Nichts/Rise. Hans van Manen, Marco Goecke & Emrecan Tanis (Choreografie)

Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank (Premiere). Kanako Sekiguchi (Leitung), Kerstin Steeb (Regie) Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen. Choreografien aus den Reihen der Dance Company

Hildesheim

18:00 Haus der Industrie À la française. Duo Maingold. Werke von Saint-Saëns, Lauba, Fauré, Debussy, Bonneau, Gotkovsky u. a. Lüneburg

20:00 Theater Wagner: Der fliegende Holländer. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)


20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. ChoreografInnen aus dem Ballettensemble 19:30 Staatstheater Donizetti: Lucia di Lammermoor

20:00 Glocke Balthasar-NeumannChor & -Solisten, Thomas Hengelbrock (Leitung). Liszt: Via crucis, Bruckner: Os justi d-Moll u. a. 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Klezmer Festival. Anna Vishnevska (Gesang & Gitarre), A Mekhaye

Osnabrück

Bremerhaven

20:00 Schloss (Aula) classic con brio. Werke von Schulhoff, Penderecki, Strawinsky, Beethoven u. a.

19:30 Stadttheater Massenet: Werther (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Sam Brown (Regie)

Oldenburg

18.4. Samstag Braunschweig

20:00 Volkswagen Halle Pop meets Classic. Staatsorchester Braunschweig Bremen

19:30 Theater Donizetti: L’elisir d’amore. Alice Meregaglia (Leitung)

Ganderkesee

11:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Orgelführung & Kurzkonzert. Thorsten Ahlrichs (Orgel) Gifhorn

15:30 Stadthalle (Theatersaal) Zauber der Operette. Galasinfonie Orchester Prag, Johann Strauß Ballett

Richard Wagner

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Große komische Oper in drei Aufzügen Libretto vom Komponisten

PREMIERE 18. APRIL 2020 Weitere Termine: 26. April 2., 15., 21, und 29. Mai 1., 18. und 26. Juni Musikalische Leitung Andreas Hotz Inszenierung Andrea Schwalbach

Hannover

19:30 Staatsoper Händel: Alcina. Rubén Dubrovsky (Leitung), Lydia Steier (Regie) Hildesheim

17:00 Theater für Niedersachsen Wagner: Tristan und Isolde. Florian Ziemen (Leitung), Tobias Heyer (Regie) Königslutter

18:00 Stadtkirche Audienz bei einer Königin. Matthias Wengler (Orgel), Corinna Tjiang (Moderation). Werke von Mendelssohn, Gárdonyi, Händel u. a. Leer

19:30 Theater an der Blinke Kammerorchester O/Modernt, Hugo Ticciati (Leitung). Werke von Pärt, J. S. Bach & R. Strauss Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Kunst ver-rückt Tanz. ChoreografInnen aus dem Ballettensemble Oldenburg

19:30 Staatstheater Angelis: Flight. Felix Pätzold (Leitung), Kobie van Rensburg (Regie) Osnabrück

16:00 Theater Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg (Premiere). Rhys Jenkins (Hans Sachs), José Gallisa (Veit Pogner), Andreas Hotz (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie) 19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen. Choreografien aus den Reihen der Dance Company 20:00 medicos classic con brio. Kammermusik von Beethoven, Schostakowitsch, Liszt, Rossini u. a. Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Weltklassik am Klavier. Mikhail Dantschenko (Klavier). Werke von Schumann & Rachmaninow Wilhelmshaven

18:00 Christus- und Garnisonkirche Collegium Vocale Jever, Simon Kasper (Leitung). Werke von Pachelbel, Schütz, Telemann & J. S. Bach Winsen/Luhe

20:00 Marstall Raphaela Gromes (Violoncello), Julian Riem (Klavier). Werke von J. Strauss, Mendelssohn & Offenbach Wolfsburg

Karten 0541/76 000 76 | www.theater-osnabrueck.de Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:00 Scharoun Theater Lehár: Die lustige Witwe. Ensemble des Thalia Theaters Wien concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 15


Klassikprogramm

Tipp

19:30 Glocke Nordlichter. Hélène Freyburger (Flöte), Bremer Philharmoniker, Christian Kluxen (Leitung). Grieg: Aus Holbergs Zeit, Nielsen: Flötenkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

17:00 Ev. ref. Kirche Weltklassik am Klavier. Mikhail Dantschenko (Klavier). Werke von Schumann & Rachmaninow Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vom Sinn der Sinnlichkeit. Gregor Zöllig (Choreografie) 19:30 Staatstheater (Louis-SpohrSaal) Liederabend. Mitglieder des Musiktheater-Ensembles. Lieder von Beethoven u. a. Bremen

15:30 Theater Verdi: Falstaff 17:00 KITO (Bürgerhaus Saal) Lions Club-Frühlingskonzert. Junges Kammerorchester der Musikschule Bremen, Jugendsinfonietta Bremen-Nord, Bremer Stadtstreicher, Julia Malcher & Martin Lentz (Leitung). Werke von Beethoven, Vivaldi & Dvořák 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Kammersolisten Berlin. Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 2 D-Dur, Corelli: Sinfonia für Streicher d-Moll, Mozart: Divertimento D-Dur KV 136 Celle

16:00 Beckmann-Saal Jugend musiziert: Preisträgerkonzert des Landeswettbewerbs Niedersachsen Erkerode

17:00 Rittergut Lucklum (Rittersaal) Beethoven: Anfang und Unendlichkeit. Eliot Quartett. Beethoven: Streichquartette F-Dur op. 18/1, op. 135 & op. 59/1 „Rasumowsky” Ganderkesee

18:00 St. Cyprian- und Cornelius Schnitger-Tage 2020: Abschlusskonzert. Collegium Vocale Jever, Frauke Hess (Gambe), Torsten Johann (Orgel), Simon Kaspar (Leitung) Gehrden

17:15 Rathaus Weltklassik am Klavier. Fedor Grigoriev & Anastasia Sokolova (Klavier). Werke von Beethoven, Schubert & Schumann Göttingen

17:00 Deutsches Theater Kulturelle Begegnung: Klezmer! Helmut Eisel (Klarinette), Göttinger Symphonie Orchester, Niklas Benjamin Hoffmann (Leitung) 16 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

20.4. Montag Bremen

Bremerhaven

19.4. sonntag

19:45 Georg-August-Universität Göttingen (Aula) Aulakonzerte. Ma’alot-Quintett, Markus Becker (Klavier). Milhaud: La Cheminée de Roi René, Beethoven/Schäfer: Klavierkonzert Es-Dur WoO 4, Beethoven: Quintett für Klavier und Bläser Es-Dur, Poulenc: Sextett für Klavier und Bläserquintett Hochkarätig: Alle Mitglieder des Ma’alot-Quintetts unterrichten als Professoren an einer Musikhochschule oder spielen an Solo-Posi­ tionen in einem Orchester. 19:45 Georg-August-Universität (Aula) Aulakonzerte. Ma’alot-Quintett, Markus Becker (Klavier). Weitere Infos siehe Tipp Hannover

16:00 Staatsoper Abraham: Märchen im Grand Hotel Melle

17:00 Matthäuskirche classic con brio. Sergey Malov (Violine), Vokalconsort Osnabrück, Stephan Lutermann (Orgel & Leitung). Werke von J. S. Bach, Morley u. a. Oldenburg

18:00 Staatstheater Verdi: Un ballo di Maschera. Hendrik Vestmann (Leitung), Rodula Gaitanou (Regie) 18:30 Staatstheater (Kleines Haus) Ogami/Harmonic Language/Wild Hearts. Guillaume Hulot, Antoine Jully & Jonas Vlerick (Choreografie) Schledehausen

20:00 Historisches Museum Rhapsody Personal. Jorrit van den Ham (Klavier), Tomoyo Ueda (Marimbafon). Werke von Tanner, Debussy, Ichiyanagi, Gershwin & J. S. Bach

21.4. Dienstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Srba Dinić (Leitung), Isabel Ostermann (Regie) Bremen

19:30 Glocke Nordlichter. Hélène Freyburger (Flöte), Bremer Philharmoniker, Christian Kluxen (Leitung) 20:00 Sendesaal amaryllis 3x3. Amaryllis Quartett, Volker Jacobsen (Viola), Jens Peter Maintz (Violoncello). R. Strauss: Vorspiel aus „Capriccio”, Schönberg: Verklärte Nacht, Brahms: Streichsextett B-Dur Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Kleines Haus) The Tiger Lillies: Struwwelpeter Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Mario Häring (Klavier). Werke von Debussy, Schubert, Lachenmann & Beethoven 19:30 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Barbora Horáková (Regie) Lüneburg

20:00 Theater Wagner: Der fliegende Holländer. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie) Oldenburg

20:00 Schelenburg classic con brio. Kammermusik von Zelenka, Haydn u. a.

19:30 Staatstheater Dvořák: Rusalka. Vito Cristofaro (Leitung), Hinrich Horstkotte (Regie)

Varel

Osnabrück

18:00 Schlosskirche Thomas MeyerBauer (Orgel). Werke von J. S. Bach

19:30 Theater Rossini: La Cenerentola. Daniel Inbal (Leitung) 20:00 Schloss (Aula) classic con brio. Kammermusik von Adèse, Schumann, Beethoven, Poulenc u. a.

Vechta

17:00 Klosterkirche DialogKonzert. Jugendorchester der Kreismusikschule Vechta Zeven

17:00 Aula am Klostergang Weltklassik am Klavier. Mikhail Mordvinov (Klavier). Werke von Beethoven & Schumann

22.4. Mittwoch Bremen

19:30 Glocke (Kleiner Saal) Aris Quartett. Werke von Tschaikowsky, Schostakowitsch & Beethoven

Foto: Irène Zandel

19.4. Sonntag Aurich


Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 17


Klassikprogramm

6 Kammerkonzerte im Rittersaal und 1*Konzert in Wolfenbüttel, St. Johannis-Kirche, Glockengasse 2

Tickets 0531.6128537 / ticket@konzertgut-lucklum.de www.konzertgut-lucklum.de

Ensemble Ambra SO 17.05.2020 Rittersaal 17 Uhr Johannes Brahms (1833-97) Sonate für Klarinette und Klavier f-Moll op. 120/1 Camille Saint-Saëns (1835-1921) Sonate für Violine und Klavier d-Moll Nr. 1 op. 75 des Weiteren Kompositionen von Alban Berg und Béla Bartók

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal. Omer Klein Trio dissen

19:00 Mauritiuskirche classic con brio. Kammermusik von J. S. Bach, Penderecki, Debussy, Beethoven u. a. Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Beethoven und Wir: Einsamkeit. Markus Becker (Künstlerische Leitung). Werke von Beethoven, Reger u. a. Lüneburg

10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank Osnabrück

19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen

23.4. Donnerstag Bremen

19:00 St. Petri Dom Jubilate Deo. Christian Heim (Gambe), Tobias Gravenhorst (Leitung), Quartett aus dem Domchor, Christian Gotzen (Lesung). Werke von Marcello & Schütz 19:00 Theater Weill: Die Dreigroschenoper 20:00 Sendesaal 1920er Jahre: Aufbruch in die Moderne. Eun Yeong Yoon (Oboe), Orchester der HfK Bremen, Christian Hommel (Leitung). Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel”, Maderna: Kammerkonzert Nr. 1 für Oboe und Ensemble, J. S. Bach/ Graeser: Arte della fuga

Viano String Quartet (Los Angeles) SO 13.09.2020 Wolfenbüttel* 17 Uhr Ludwig van Beethoven (1770-1827) Streichquartett f-Moll op. 95 Joseph Haydn (1732-1809) Streichquartett G-Dur op. 76/1 Hob. III: 75 Antonín Dvořák (1841-1904) Streichquartett Nr. 13 G-Dur op. 106

250

Hannover

19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Monumental orchestral. Martin Grubinger (Percussion), Bruckner Orchester Linz, Markus Poschner (Leitung) Dorman: Schlagzeugkonzert „Frozen in Time”, Bruckner: Sinfonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische” 20:00 NDR Landesfunkhaus Valeriy Sokolov (Violine), NDR Radiophilharmonie, Rafael Payare (Leitung). Larcher: Chiasma, Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ Munster

20:00 St. Michael Manon FischerDieskau (Klavier), Haydn-Orchester Hamburg, Rida Murtada (Leitung). Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10 e-Moll, Mozart: Klavierkonzert d-Moll KV 466 Oldenburg

19:30 Staatstheater Donizetti: Lucia di Lammermoor Osnabrück

20:00 Blue Note classic con brio. Kammermusik von Gershwin, Piazzolla, Antheil, Cage u. a.

24.4. Freitag Braunschweig

Cuxhaven

20:00 Stadthalle Feuerwerk der Ideen. Gábor Tarkövi (Trompete), Denis Matsuev (Klavier), Kammerorchester Wien-Berlin. Mozart: Serenade G-Dur „Eine kleine Nachtmusik”, Schostakowitsch: Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester c-Moll, Tschaikowsky: Streicherserenade C-Dur

20:00 Kreishaussaal Berlin Piano Trio. Klaviertrios von Haydn, Brahms, Martinů & Dvořák

17:00 Liebfrauenkirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

18 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

Bremen

The Twiolins SO 04.10.2020 Rittersaal 17 Uhr Eight Seasons Antonio Vivaldi (1678-1741) „Vier Jahreszeiten“ und dazwischen Astor Piazzolla (1921-92) 11 Tangos

19:30 St. Pauli Frouwentränen. Trio Viaggio. Werke von Hildegard von Bingen, Playford, Koch-Raphael u. a. 19:30 Theater Donizetti: L’elisir d’amore. Alice Meregaglia (Leitung) 20:00 Glocke jazzahead!: Galakonzert zum Partnerland Kanada. Rufus Wainwright (vocals). Unfollow the Rules Bremerhaven

19:30 Stadttheater Massenet: Werther. Marc Niemann (Leitung), Sam Brown (Regie) Göttingen

19:45 Lokhalle A Space Odyssey. Götttinger Symphonie Orchester, Jason Weaver (Leitung) Hannover

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Mit Beethoven durchs Jahr #6. Studierende der Fachgruppe Klavier 20:00 NDR Landesfunkhaus Valeriy Sokolov (Violine), NDR Radiophilharmonie, Rafael Payare (Leitung). Larcher: Chiasma, Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ Hildesheim

20:00 Stadttheater Giovanni Antonio Piani Ensemble. Werke von J. S. Bach & Schostakowtisch Lüneburg

20:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie) Osnabrück

19:00 Schloss (Aula) Reinecke: Trio a-Moll op. 188, Beach: Vier Lieder op. 14, Chausson: Konzert D-Dur op. 21 für Violine, Klavier und Streichquartett


Wilhelmshaven

19:30 Kränholm jazzahead!: Clubnight

Krummhörn

20:00 Stadthalle Dmitry Sinkovsky (Violine & Leitung), B’Rock Orchestra. Händel: Wassermusik HWV 348–350 & Feuerwerksmusik HWV 351, Vivaldi: Konzert C-Dur RV 588 „con molti strumenti”

19:30 Theater Rihm: Jakob Lenz

17:00 Rysumer Fuhrmannshof Weltklassik am Klavier. Katie Mahan (Klavier)

Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Marionettentheater: Händel: Rinaldo. lautten compagney Berlin, Marionettentheater Carlo Colla e Figli

25.4. Samstag Bad Essen

16:00 Schloss Ippenburg classic con brio. Beethoven: Sinfonie Nr. 2 & Erzherzogtrio. Storioni-Trio Braunschweig

16:00 Städtisches Museum Musikalischer Stadtrundgang „Mit Louis Spohr unterwegs“ mit Andreas Jäger 18:00 Roter Saal Kammerjungedkonzert. Werke von J. S. Bach, Liszt u. a. 19:30 Staatstheater Kander: Chicago

20:00 Glocke Grigory Sokolov (Klavier). Mozart: Präludium und Fuge C-Dur KV 394/383a, Klaviersonate A-Dur KV 331 & Rondo a-Moll KV 511, Schumann: Bunte Blätter

Oldenburg

20:00 Glocke (Kleiner Saal) Horacio Lavandera (Klavier)

17:00 Lambertikirche Lambertichor Oldenburg, Thomas Ospital & Tobias Götting (Klavier). Werke von Brahms, Schumann & Dietrich

21:00 Kulturkirche St. Stephani jazzahead!: Clubnight. John Kameel Farah u. a.

18:00 Dreifaltigkeitskirche Osternburg Musikalische Wochenschlussandacht. Ensemble L’Abbodanza

21:30 Sendesaal jazzahead!: Clubnight. Sebastian Schunkes Berlin Quartet, Tania Giannouli Trio & Marcin Masecki’s Jazz Trio

18:00 Nikolaikirche Eversten Frühlingserwachen. MidSummerNightFlutes. Werke von Leclair, Telemann u. a.

Bremerhaven

11:00 Gymnasium in der Wüste (Aula) classic con brio: Familienkonzert

19:30 Stadttheater Taiko! (Premiere). Masa-Daiko Bremen, Sergei Vanaev (Choreografie) Hannover

19:30 Staatsoper Der Liebhaber (Premiere). Marco Goecke (Choreografie), Valtteri Rauhalammi (Leitung)

Bremen

Königslutter

19:30 Gewoelbe jazzahead!: Clubnight 19:30 KITO jazzahead!: Clubnight

18:00 Kaiserdom Prima la musica, dopo le parole – Ein nachgestelltes Streitgespräch

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Osnabrück

19:30 Theater Jazz meets Orchestra. Céline Rudolph (Gesang), Frederik Köster (Trompete), Florian Weber (Klavier), Osnabrücker Symphonieorchester, An-Hoon Song (Leitung). Werke von Gershwin, J. S. Bach u. a. 20:00 Schloss (Aula) classic con brio. Mozart: Klavierquintett Es-Dur, Beethoven Streichquartett B-Dur op. 18/6, Bartók Streichquartett Nr. 3, Brahms Klavierquartett g-Moll op. 25

concerti 04.20 Niedersachsen & Bremen 19


Klassikprogramm

Osterode

19:30 Stadthalle A Space Odyssey. Götttinger Symphonie Orchester, Jason Weaver (Leitung) Rehburg-Loccum

17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Weltklassik am Klavier. Fedor Grigoriev & Anastasia Sokolova (Klavier) Westerstede

18:00 St.-Petri-Kirche Musik zum Sonntag. Martina Kunkel (Flöte), Harald Wießner (Orgel)

26.4. Sonntag Bad Iburg

11:00 Rittersaal classic con brio. Beethoven: Variationen Es-Dur op. 44, Schubert Streichquintett D 956 u. a. Braunschweig

11:00 Stadthalle Zyklus Komponistinnen. Salomo Schweizer (Oboe), Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). Auerbach: Sinfonisches Poem „Ikarus”, R. Strauss: Oboenkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vom Sinn der Sinnlichkeit. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Mendelssohn: Streichquartett D-Dur, Dvořák: Klavierquintett 15:30 Theater Händel: Alcina 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Georgy Tchaidze (Klavier). Werke von Schubert, J. S. Bach u. a. 19:00 Sendesaal Ein Stück – ein Konzert. Ensemble New Babylon. Feldman: Piano and String Quartet Bremerhaven

19:30 Stadttheater Massenet: Werther. Marc Niemann (Leitung) Burgwedel

17:00 St. Petrikirche Großburgwedel Frouwentränen. Trio Viaggio. Werke von Hildegard von Bingen u. a. Einbeck

17:00 PS.SPEICHER (Halle) A Space Odyssey. Götttinger Symphonie Orchester, Jason Weaver (Leitung) Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Til Renner (Klarinette), Maike Schieferecke (Fagott), Stefan Schultz (Trompete), Emil Haderer (Posaune), Vladimir Lazov (Violine), Georg Elsas (Kontrabass), Klaus Reda (Schlagzeug), Arndt Schmöle (Sprecher) 20 Niedersachsen & Bremen concerti 04.20

16:00 Staatsoper Martinů: The Greek Passion. Barbora Horáková (Regie) 19:30 NDR Landesfunkhaus Grigory Sokolov (Klavier). Werke von Mozart & Schumann Lüneburg

17:00 Musikschule Reise durch Europa. Wiltrud Inderfurth (Violine), Birte Schultz (Violoncello), Marlies Stellmacher (Klavier). Werke von Hummel, Spohr, Grieg, Lalo & Smetana 20:00 Kloster Lüne (Klosterkirche) Nikolai Gast (Klarinette), Oliver Göske (Violoncello), Lüneburger Bachorchester, Leonie Hartmann (Leitung). Schumann: Cellokonzert a-Moll, Gade: Andante und Allegro f-Moll u. a. Oldenburg

15:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ogami/Harmonic Language/Wild Hearts. Guillaume Hulot, Antoine Jully & Jonas Vlerick (Choreografie)

Hameln

19:30 Theater Dewezet Classics. Sebastian Klinger (Violoncello), Hong Kong Sinfonietta, Wing-sie Yip (Leitung). Tschaikowsky: Rokoko-Variationen, Strawinsky: Dumberton Oaks, Prokofjew: Sinfonie Nr. 1 Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater Icoon. Introdans

29.4. Mittwoch Bremen

20:00 Sendesaal openmusic@sendesaal. essence of north Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Beethoven und Wir: Testament. L’Ondine Trio, Marmen Quartet u. a. 19:30 Staatsoper Der Liebhaber. Marco Goecke (Choreografie)

17:00 Nikolaikirche Eversten Singkreis Ensemble pro musica Nikolai. Werke von Dufay, Schütz u. a.

Oldenburg

18:00 Weser-Ems-Hallen Ann-Beth Solvang (Mezzosopran), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Joneleit: Dithyrambes, Wagner: Wesendonck-Lieder, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll

Osnabrück

Osnabrück

15:00 Theater Wagner: Die Meistersinger von Nürnberg 19:30 emma-theater Open Windows VIII. Junge ChoreografInnen Walsrode

16:00 Gymnasium Jugend musiziert: Preisträgerkonzert

27.4. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Salomo Schweizer (Oboe), Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). Auerbach: Ikarus, R. Strauss: Oboenkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur Hannover

19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Hommage à Messiaen. Yoo Kim & Yukyeong Ji (Klavier)

28.4. Dienstag Bremen

19:30 Staatstheater Bellini: La Son­ nambula. Vito Cristofaro (Leitung) 19:30 Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig. Marcel Keller (Regie) Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater McCartney: Liverpool-Oratorio. Tobias Bromman (Leitung)

30.4. Donnerstag Bremen

19:00 Theater Händel: Alcina Bremerhaven

19:30 Stadttheater Chorgala. Opernchor & Philharmonisches Orchester Bremerhaven Hannover

19:30 HfMTM (Richard Jakoby Saal) Ensemble Adapter. Uraufführungen von Janevska, Jung, Ribeiro u. a. 19:30 Staatsoper Rossini: Der Barbier von Sevilla 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Ins Freie. Ensemble Oktoplus. Werke von Schönberg u. a. Lüneburg

20:00 Theater (Junge Bühne T.3) Frid: Das Tagebuch der Anne Frank Oldenburg

19:30 Theater Mozart: Don Giovanni

19:30 Staatstheater Verdi: Un ballo di Maschera

Bremerhaven

Osnabrück

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent

15:30 Theater Purzelkonzert: Das tapfere Geigerlein



Festival

Hier weilten im 19. Jahrhundert der Adel und das gehobene Bürgertum im Urlaub: der Kurort Meran

Ort der Sehnsucht

S

kandinavien und die Ri­ viera, eisige Wüste und zärtliches Blütenland“, schwärmte die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger über Me­ ran, dort, „wo ewiger Schnee, sturmumfegte Felsregionen unmittelbar in subtropische Gartenparadiese“ blicken. Auf dem ersten Blick aber glaubt man in einer Garnison­ stadt zu sein. Vis-à-vis zum Bahnhof eine Skulptur von Andreas Hofer, dem legendär­ en Südtiroler Nationalhelden, der 1809 „für Gott, Kaiser und 24 concerti April 2020

Vaterland” gegen die bayeri­ sche und französische Fremd­ herrschaft kämpfte und Süd­ tirol eine Landeshymne liefer­ te. Zur Linken ein Schild mit drei Kreuzen. Es weist zu den drei Soldatenfriedhöfen, wo die Gefallenen des Ersten und des Zweiten Weltkriegs ruhen: Deutsche, Österreicher, Unga­ ren, Italiener – stille Zeugen der Konflikte um diese Region, die beim Zerfall der Donaumonar­ chie 1918 von Italien besetzt wurde. Viele Straßennamen stehen für die Geschichte. Sei

es die Europaallee vor dem Bahnhof, die einst Habsburger­ straße hieß oder der Corso della Libertà, der sich selbst erklärt. Auf ihm geht es – gute fünfzehn Minuten zu Fuß – ins Herz der Altstadt, dorthin, wo sich Merans wahre Schönheit entfaltet. Über die mittelalter­ liche Laubengasse mit ihren zierlichen Erkern, verwinkel­ ten Hinterhöfen und zahlrei­ chen Torbögen gelangt man zur Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: ein spätgotischer Bau aus dem 14. Jahrhundert. Gut achtzig

Foto: Shutterstock

Wo Musiker sich in Platzanweiserinnen verlieben: Das südtirol festival merano . meran sorgt für magische Momente auch außerhalb der Konzertsäle. Von Teresa Pieschacón Raphael


Meter hoch ist der Turm. Ein Stoßgebet fällt einem da vor dem gewaltigen ChristophorusFresko an der Außenwand ein – dafür, dass dieses wunderbare Viertel aus der Zeit der K.-u.-k.Monarchie verschont blieb von der Assimilierungspolitik der Faschisten. Vielleicht ehrt Meran auch ei­ nes Tages Hermann Schnitzer und Andreas Cappello mit ei­ nem Straßennamen. Denn oh­ ne die beiden ginge es hier anders zu. Seit über dreißig Jahren versorgen sie die Stadt nicht nur mit Wellness, son­ dern auch mit Musik und Kul­ tur. Schnitzer mit seiner lang­ jährigen Erfahrung in der Tou­ ristikbranche und der Pianist Cappello als künstlerischer Leiter der „Meraner Musikwo­ chen“. Anfang zwanzig war Cappello, ein Klavierstudent am Konservatorium in Bozen, als Schnitzer ihn fragte, ob er nicht Lust hätte, bei der Pla­ nung eines Musikfestes mitzu­ wirken. Auf die Idee hatte ihn ein Stammgast gebracht, Albert Catell, seinerzeit Cellist und Dirigent eines Kammerorche­ sters in New York. Doch der lebte in Amerika und kam nur zweimal jährlich nach Meran. „Unsere Idee war“, so Schnitzer, „etwas Bleibendes, Unvergess­ liches für Südtirol zu organi­ sieren. Wenn es ein Flop wird, sagten wir uns tapfer, dann bleibt es halt einmalig. Aber wenn es ein Erfolg wird, ma­ chen wir weiter.“ Der Anfang am 17. August 1986 war bescheiden. Auf der engen Bühne des kleinen JugendstilStadttheaters war Kammermu­ sik zu hören. Erst ab 1989, er­ zählt Cappello, stand der reno­ vierte größere Kursaal zur Verfügung. Dort steht nun,

2019, der agile Iván Fischer mit seinem Budapest Festival Or­ chestra auf der Bühne. 1989, fast auf den Tag genau vor drei­ ßig Jahren war er schon einmal hier, damals zum ersten Mal. Dunkle Lieder von verlorener Liebe aus Les nuits d’été von Hector Berlioz stimmt jetzt die fabelhafte Miah Persson an, gefolgt von Tschaikowskys rätselhafter „Pathétique“. Wie wohl der Raum, der heute nach außen hin in Orange strahlt, im 19. Jahrhundert gewirkt haben muss, als er noch von 102 Gas­ flammen erleuchtet wurde? Inmitten exotischer Palmen und Zypressen

Meran lädt aber auch dazu ein, sich auf die Spuren von Kai­ serin Sissi zu begeben, die zwischen 1870/72 auf Schloss Trauttmansdorff mit ihrem

Hofstaat überwinterte: immer am rechten Ufer der Passer entlang, vorbei an herrschaft­ lichen Villen, verwunschenen Ansitzen, der Wandelhalle mit ihren hübschen Landschafts­ fresken bis hin zum Steinernen Steg. Die Zeit könnte hier in­ mitten exotischer Palmen und Zypressen stillstehen – wären da nicht die verbissenen Rent­ ner-Fahrradtourgruppen. 1836 hatten der Stadtphysikus Josef Waibl und Johann Nepo­ muk Huber, Leibarzt der Fürs­ tin von Schwarzenberg, in zwei schlauen Büchlein das heilende Klima Merans geprie­ sen. „Luft, Wasser und Milch“ seien, so Huber, „von einer so hohen Qualität, dass das Lebens­ende lange hinausge­ schoben werden kann“. Plötz­ lich war Meran in aller Munde, zunächst unter den Adligen,

16/07 - 23/07

Book tickets at: parnumusicfestival.ee

"Was macht den Charme, ja Zauber, dieses fast verwunschenen ... Ortes aus? Die Konzentration der Musiker, die sich um das Zentrum Paavo Järvi sammeln, das ist das Eine. Und das Fehlen jaeglicher Prätention allüberall.”

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Die Welt

April 2020 concerti   25


Festival

Luft von Meran gelegen. Wal­ lo, eine dreisprachige Bezeich­ ther von der Vogelweide und nung für ihr Festival zu finden. Oswald von Wolkenstein wur­ Lange Zeit hieß es „südtirol den in der Gegend geboren. classic festival. Meraner Mu­ Edvard Grieg, Béla Bartók und sikwochen. Settimane Musica­ Max Reger kamen zu Besuch li Meranesi“. Schwerfällig wie auch Paul Hindemith, Gia­ klang dies, weshalb man sich como Puccini und Arnold heute „südtirol festival mera­ Schönberg. Richard Strauss no . meran“ nennt. Kritische schwärmte von den „gesegne­ Stimmen wurden bei der ten Gefilden“ und trat im Kur­ Namens­veränderung laut, es saal mit eigenen Liedern auf. bleibt ein sensibles Thema. Der Zweite Weltkrieg brachte Schließlich waren nach der ein jähes Ende für den mondä­ Machtergreifung der Faschis­ nen Kurbetrieb, der staats­ ten 1922 Deutsch und die ladi­ rechtliche Schwebezustand nischen Dialekte an Schulen Tirols in den Nachkriegsjahren und in Zeitungen verboten und und die heikle politische Situa­ nur Italienisch als Amtsspra­ tion taten ihr Übriges. Erst in che zugelassen. den Siebzigern beruhigte sich „Die neue Bezeichnung“, so die Lage. Vor diesem politi­ Schnitzer, „verknüpft die zwei schen Hintergrund galt es 1986 Landessprachen, ohne in Ang­ auch für Schnitzer und Capel­ lizismen zu flüchten.“ Und:

Foto: Damian Pertoll

dann auch unter dem Großbür­ gertum. Bei Bädern in Holzfäs­ sern, Kurtrauben, Trinkkuren und ein bisschen Sporteln versuchte sich mancher von den seinerzeit gängigen Leiden, etwa der Tuberkulose, zu ku­ rieren. Dazu lange Spaziergän­ ge. Abends traf man sich in den Salons der Hotels, um den neuesten Klatsch zu erfahren, lauschte im Pavillon de Fleurs den Klängen des Kurorchesters, das täglich vier Konzerte gab und als bestes Orchester der Donaumonarchie galt. Als man 1908 einen Leiter suchte, be­ warben sich gleich 250 Dirigen­ ten aus ganz Europa. Gespielt wurde alles: Walzer, Polka, Ziehrer oder Strauss, Puccini und Verdi. Musik hatte ohne­ hin schon immer in der milden

Dank des Rundgewölbes hat der Meraner Kursaal eine hervorragende Akustik

26  concerti April 2020

= Zeitraum

= Künstler

= Ort


„Nostalgie ist für die Entwicklung eines Pro­ duktes kein guter Ratgeber“. Das Festival sei zu einer Marke geworden, „die in ganz Euro­ pa bekannt ist“. Die Zahlen geben ihm recht: 10 000 Besucher erwartet man jährlich zu durchschnittlich 34 Konzerten. Unlängst di­ rigierte Sir Simon Rattle das 500. Konzert. „Herzstück ist das Klassik­abonnement mit den großen Orchestern im Kursaal“. Dazu Barock­ musik im Palais Mamming, den Schlössern Schenna und Tirol und den Kirchen. Außer­ dem Crossover-Projekte („colours of music“), A-cappella-Konzerte („vox humana“), Kammer­ musik in der „matineè classique“ im Pavillon des Fleurs. Ein Ort voller Geschichte(n)

Hier trifft sich das Who’s who der Klassik. Viele Geschichten kommen da zusammen, und Capello erzählt sie gerne. „Friedrich Gulda ist vier Stunden früher als vereinbart gekommen. Als ich nach Hause kam, waren zehn Nach­ richten auf meinem Anrufbeantworter: Wenn ihn niemand empfängt, könne er auch wieder abreisen“. Krystian Zimerman, der seinen Steinway gerne über Nacht unter ein Stoffzelt stellt, verursachte manch logistische Kompli­ kation. Mischa Maisky verliebte sich in eine Platzanweiserin und heiratete sie. Cappello dürfte der dienstälteste Intendant der Welt sein. „Ihm gehen auch in Zukunft die Ideen nicht aus“. Da ist sich Schnitzer si­ cher, der nicht nur Präsident des Meraner Musikwochenvereins ist, sondern auch Vize­ präsident der „European Festival Associations“ in Brüssel. Und: „Unser Budget beläuft sich jährlich auf ca. 1,3 Millionen Euro“, sagt Schnit­ zer. „Mit Eintrittskarten und Sponsorengel­ dern finanzieren wir rund 60 Prozent des Budgets, die restlichen 40 Prozent werden von der öffentlichen Hand getragen.“ Zurück zur Musik. Gestandene Männern hat­ ten im Pavillon des Fleurs Tränen in den Au­ gen, als der großartige Tenor Andrè Schuen mit Daniel Heide Schuberts Schwanengesang und ladinisch Lieder vortrug. Meran, ein wah­ rer Ort der Sehnsucht. südtirol festival merano . meran 19.8.-20.9.2020 Valery Gergiev, Novus String Quartet, Patricia Kopatchinskaja, Amarcord u. a. Kurhaus, Stadttheater


Festival

2019 inszenierte Walter Sutcliffe die Händel-Oper Rodrigo

Zu Ehren eines Weltbürgers

D

er „geliebte, göttliche Sachse“ war kein einziges Mal in Göttingen. Trotzdem stand die Universitätsstadt am Beginn jenes Booms, der Aufführungen von Händel-Opern aus dem Status von Nischenprodukten zu Säulen des Musiktheater-Repertoires machte. In Göttingen nahm vor genau hundert Jahren die Bewegung ihren Anfang. Für Bach, der seit Wieder­ entdeckung der MatthäusPassion durch Mendelssohn 1829 und die Traditionen der 20 concerti April 2020

Thomaner präsent war, gab es bereits eine Aufführungs­ kontinuität – für Händel, dessen Werk in der Druckausgabe von Chrysander seit Ende des 19. Jahrhunderts komplett vorlag, allerdings nicht. Deshalb stellen die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen im Jubiläumsjahr 2020 nicht nur dessen Opernschaffen annähernd vollständig vor, sondern auch die dem damaligen Zeitgeschmack verpflichtete Bearbeitung der Opera seria Rodelinda. Mit deren

nach heutigen Fachkriterien unzureichender Einrichtung wurde Göttingen der Ausgangspunkt für die Wiederentdeckung des Opernkomponisten Händel. Der Initiator zur 1920 gespielten Rodelinde aus dem Jahr 1725 war Oskar Hagen, ein Privatdozent der Kunstgeschichte. Es spielte die Akademische Orchestervereinigung, in der Titelrolle der langobardischen Königin reüssierte – als Mittelpunkt eines aus Berufs- und Laiensängern gemischten En= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Alciro Theodoro da Silva

Die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen feiern in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Von Roland H. Dippel


sembles – Thyra Hagen-Leisner, Hagens Frau. Die Aufführung fand in deutscher Übersetzung statt: Die Da-capo-Arien erklangen gekürzt, die Bühnenbilder waren expressionistisch. Rodelinde erlebte in der Göttinger Fassung an deutschen Theatern 136 Vorstellungen, nach 1931 hatte sie das TourneeEnsemble „Deutsche Musikbühne“ im Repertoire. Dieser Erfolg von 1920 war der Startschuss für eines der ältesten und bis heute wichtigsten Festivals für Barockmusik. Dessen lückenlose Chronik begann noch vor den 1922 gestarteten Festspielen in Händels Geburtsstadt Halle. Wer weiß, ob die Göttinger Händel-Festspiele ohne die deutsche Teilung von 1949 bis 1989 überhaupt weiter bestan-

den hätten. In Westdeutschland wurden sie unter Fritz Lehmann (Leitung 1934 bis 1953) und Günther Weißenborn (1960 bis 1980) zu einem Treffpunkt der deutschen SängerElite von Agnes Giebel bis Gottlob Frick und blieben dort das einzige Zentrum der Händel-Pflege bis zum Beginn der Karlsruher Händel-Festspiele im Jahr 1985. Bahnbrechende Produktionen wie Belshazzar in der Inszenierung von Harry Kupfer in Hamburg oder Judas Maccabaeus von Herbert Wernicke in München waren vor 1990 noch sensationelle Ausnahmen. Mit John Eliot Gardiner übernahm in den Achtzigerjahren erstmals ein Pionier der historisch informierten Aufführungspraxis die Leitung der

Göttinger Festspiele. Er stellte die Pflege von Händels Oratorien in den Vordergrund. Die Entwicklung von einer exklusiven Verbreitung Alter Musik bis zur explosiven Verviel­ fachung von Spezialensembles in der jüngsten Vergangen-­ heit begleitete erst Nicholas ­McGegan, der Rodelinda in wissenschaftliche Erkenntnisse aufgreifenden Aufführungen an den Beginn sowie an das Ende seiner zwanzigjährigen Amtszeit setzte. Ab 2012 setzte sein Nachfolger Laurence Cummings vor allem unbekanntere Händel-Opern wie Rodrigo, Lotario und Arminio auf den Spielplan. Auch die Brockes-Passion und Judas Macca­baeus erschienen in einer CD-Reihe von Live-Aufnahmen mit dem Anspruch auf

„DER FEEL-GOOD-FILM DES JAHRES“ BBC RADIO 2

Vom Regisseur von

Ganz oder gar nicht

★★★★★

★★★★★

BBC RADIO 1

DAILY MAIL

Kristin Scott Thomas

/ SingingClub.DerFilm

Sharon Horgan

AB 23. APRIL IM KINO

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

www.Singing-Club-Film.de

April 2020 concerti   21


Festival

Alle 42 Händel-Opern in unterschiedlichsten Formaten

Unter Geschäftsführer Tobias Wolff, der 2022 die Intendanz der Oper Leipzig übernehmen wird, bieten die Jubiläumsfestspiele auch einen Ausblick in ihre nahe Zukunft: Cummings’ designierter Nachfolger George Petrou und sein Ensemble Armo­nia Atenea debütieren mit der Oper Publio Cornelio Scipione. Eine Publikums­ exkursion führt nach Halle zu Teseo, in die Region locken spezielle Arrangements wie die Adaption von Partenope durch das Ensemble Palisander auf Gut Sennickerode oder Ottone in der PS.Halle Einbeck, eine Koproduktion mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Die Leitung freut sich darüber, dass sie alle 42 Opern Händels im Jubiläumsprogramm unterbringen konnte. Befragt nach Lücken, fällt Tobias Wolff nur

ein, dass Händel in Göttingen auch mal im Vergleich mit wichtigen Zeitgenossen wie Agostino Steffani oder Leonardo Vinci gewürdigt werden solle. Das überlasse er allerdings seinem Nachfolger ­Jochen Schäfsmeier. Wolff selbst hat im Jubiläumsjahr genug damit zu tun, die imponierende Reihe großer Werke mit hochkarätigen Protagonisten der Alten Musik in der neuen Spielstätte Lokhalle auf den Weg zu bringen. Parallel dazu beschäftigen ihn „Ezio: Game of Rome“, die bisher aufwändigste Jugendproduktion des Festivals, sowie zahlrei­che Crossover-Stränge und Rah­ men­v eranstaltungen. Geschichte und Tradition der Händel-Festspiele werden in der Ausstellung „Händel_Göttingen_1920“ im Städtischen Museum präsentiert. Sogar die Händel-Konkurrenzstadt Halle erweist mit der Jahresausstellung „Meine Seele sieht im Hören – Händels Opern, Oskar Hagen und die Bildkraft der

Künstlerischer Leiter der Händel-Festspiele: Laurence Cummings

Musik“ des dortigen HändelHauses dem Göttinger Zwillingsunternehmen eine Referenz. In einer Neuproduktion der für Göttingen so wichtigen Rodelinda demonstriert man Vergangenheitsbezug und Zukunftsorientierung. Dorian Dreher (Inszenierung) und Hsuan Huang (Ausstattung) setzten sich in einem Regiewettbewerb für die Göttinger Festspiele und das Oldenburgische Staatstheater, das die Jubiläumsproduktion übernehmen wird, gegen zwanzig andere Konzeptionen durch. Der Wandel des Händel-Bilds, aber auch die menschliche Dimension dieser Oper nach Pierre Corneilles Tragödie Pertharide wird zum Thema der Inszenierung, welche die Handlung aus der Lombardei des 7. Jahrhunderts in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und damit des Beginns der Händel-Renaissance verlegt. Rodelinda ist also wie bereits vor hundert Jahren das inhaltliche Zentrum

Foto: Robert Workman

historische Korrektheit und affektives Musizieren.


Händelfestspiele Göttingen 20.5.–1.6.2020 Laurence Cummings, Rachel Red­mond, Thomas Cooley, George Petrou, lautten compagney Berlin u. a. Eisenach, Göttingen, Erfurt, Jena u. a.

46. Hamburger Ballett-Tage 14.–28. Juni 2020 Christopher Wheeldon The Winter’s Tale Premiere 14. Juni 2020 16., 25. Juni 2020 Erste Schritte Ballettschule des Hamburg Ballett 15. Juni 2020

John Neumeier Ein Sommernachtstraum 20. Juni 2020 Marc Jubete, Aleix Martínez, Edvin Revazov Shakespeare – Sonette 21. Juni 2020

John Neumeier Bernstein Dances 17. Juni 2020

Gastspiel Polish National Ballet Notre Chopin 23., 24. Juni 2020

John Neumeier Anna Karenina 18. Juni 2020

John Neumeier Die Glasmenagerie 26. Juni 2020

John Neumeier Hamlet 19. Juni 2020

John Neumeier Beethoven-Projekt 27. Juni 2020 Nijinsky-Gala XLVI Mit internationalen Stargästen 28. Juni 2020

Telefon: (040) 35 68 68 www.hamburgballett.de

Foto: Kiran West

vom Jubiläumsauftakt am 23. Februar bis zum Ende des Festspieljahres im September. An der umfangreichen Jubiläumsbroschüre imponiert die chronologische Liste aller Händel-Opern und deren Platzie­rung im Festspielkalender, zum Teil als Lesung mit Musik (Arianna in Sirio), als gekürzte Kammermusik-Fassung (Berenice), als Stream (z. B. Doris Dörries Inszenierung von Admeto) oder ImproShow (Giulio Cesare): Gelistet sind Händels frühe Almira für Hamburg und die späte Londoner Deidamia – mit einer Vielfalt musikalischer Annäherungen vom Kammerorchester Basel unter Diego Fasolis bis zur Enkelgeneration der Akademischen Orchestervereinigung, welche dereinst die für barocke Aufführungspraxis so folgenreich werdende Göttinger Händel-Bewegung anschob. Laurence Cummings und Tobias Wolff machen die Festspiele in ihrer insgesamt zehnjährigen Amtszeit zu einem Spiegel von Entwicklungs­strängen der Händelrezeption, ihr internationales Stamm­publikum bestätigt den Erfolg dieses Konzepts. Händels dramatischer Kosmos wird die Festspiele auch weiterhin zu einem wichtigen Treffpunkt von Anhängern aus der ganzen Welt machen. Mit Mut zum großflächigen Blick öffnet deren Jubiläumsausgabe den Blick auf den deutsch-italienisch-britischen Weltbürger und einen universellen Musiker.


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Für seine Einspielung von Beethovens »DiabelliVariationen« erhielt Staier 2012 den Diapason d’or

Tiefsinn und volles Risiko Album des Monats Eine Würdigung mit ­Ausrufezeichen: Andreas Staier spielt Beethoven

28  concerti April 2020

auch. Wie Staier in der d-MollSonate anfangs das Rezitativische ausfeilt und die DialogStruktur akribisch herausarbeitet ohne erhobenen Zeigefinger, wie er im Finale ein Tempo wählt, das aller Sportivität abschwört, wie mitreißend er die Rhythmen im zweiten Satz der Es-Dur-Sonate einfängt und wie prägnant er durch das Finale fliegt, das verrät Tiefsinn. Auch in den Variationen arbeitet Staier geradezu orchestral die einzelnen Stimmen aus,

wechselt abrupt die Stimmungen und organisiert die Dramaturgie auf denkbar schlüssige Weise. Auch hier gelingt es Staier, die ganze Bandbreite dieser Musik bis in ihre Extreme hin auszuloten, mal tänzerisch-heiter, mal ungebremst und mit vollem Risiko. Christian Lahneck Beethoven: Ein neuer Weg – Klaviersonaten op. 31, 34 & 35 Andreas Staier (Hammerklavier). harmonia mundi

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Molina Visuals

N

un meldet sich auch Andreas Staier ausführlich zu Beethoven – mit einem Doppelalbum, das die drei Sonaten op. 31 mit den Variationen op. 34 und 35 vereint. Es ist also ein Blick in die Jahre 1801 und 1802, die für Beethoven mit allerlei Unruhe verknüpft waren. Natürlich wählt Staier keinen modernen Flügel, sondern setzt auf Historisches. Damit ist er vertraut, und mit Beethoven ist er es, wie diese Aufnahme eindrucksvoll zeigt,


Brillant

Spektakulär

Präzise

Sibelius & Tjeknavorian: Violinkonzerte Emmanuel Tjeknavorian (Violine), Frankfurt Radio Symphony, Pablo González (Leitung). Berlin Classics

Arias for Josepha – Werke von Mozart Sarah Traubel (Sopran), PKF-Prague Philharmonia, Jochen Rieder (Leitung). Sony Classical

J. S. Bach: Cembalokonzerte Francesco Corti (Cembalo), il pomo d’oro. Pentatone

Im Westen ist Loris Tjeknavorian vor allem als Dirigent bekannt geworden. Dass der heute 82-Jährige auch ein guter Komponist ist, wissen dagegen nur wenige, und so erscheint es angemessen, dass Tjeknavorians Sohn Emmanuel nun für seine zweite CD-Veröffentlichung dessen erstes Violinkonzert eingespielt hat. Emmanuel gibt musikalisch alles, das Werk wirkungsvoll zu musizieren. Den Vergleich mit Sibelius’ Violinkonzert hält es dennoch nur schwer stand, zumal Emmanuel diesen Klassiker mit enormer Emphase und technischer Brillanz spielt. Eine Entdeckung ist es aber allemal. (FA)

Ende des 18. Jahrhunderts staunte die Opernwelt über die schwindelerregenden Höhen, die die Sopranistin Josepha Hofer u. a. als Königin der Nacht in Mozarts Zauberflöte meisterte. Ihr setzt Sarah Traubel nun ein Denkmal mit jenen Arien, die Hofer damals auf den Bühnen Wiens sang, darunter auch Ersteinspielungen von Werken in Vergessenheit geratener Komponisten. Das Ergebnis ist ein munteres Koloraturenspektakel einer Künstlerin, die mit einnehmender Gestaltungskraft und einer frappierenden Leichtigkeit selbst in den höchsten Registern auftrumpfen kann. (MT)

Mit Leidenschaft und Temperament nähern sich Il pomo d’oro und Francesco Corti den Cembalo­ konzerten Johann Sebastian Bachs. Hier sitzt jede Note, jede Phrase, zudem sind sämtliche dynamischen Nuancen fein ausgearbeitet. En­ semble und Solist verschmelzen zu einer Einheit, das Zusammenspiel besticht durch Präzision und hörbare Spielfreude, zudem zeigt sich Corti als virtuoser Interpret der solistischen Passagen. Die Wahl der Tempi überzeugt kraftvoll und agil in den Allegro-Sätzen. Positiv überraschend auch das merklich angezogene Tempo der Binnensätze. (JB)

TIROLER FESTSPIELE ERL SOMMER 09. — 02.

2020

JULI

AUG

WAGNERS LOHENGRIN, ROSSINIS BIANCA E FALLIERO, HUMPERDINCKS KÖNIGSKINDER KONZERTE, KAMMERMUSIK und mehr! www.tiroler-festspiele.at

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

April 2020 concerti  29


Rezensionen

Souverän

Lupenrein

Feinberg: Klaviersonaten Nr. 1–6 Marc-André Hamelin (Klavier). hyperion

Alessandro Scarlatti: Oster-­ Responsorien für die Karwoche La stagione armonica, Sergio Balestracci (Leitung). deutsche harmonia mundi

Marc-André Hamelin hat die ersten sechs von insgesamt zwölf Klaviersonaten von Samuil Feinberg aufgenommen. Die düsteren Passagen leuchtet er souverän aus, er behält die dramaturgischen Verläufe streng im Blick. Die technischen Hürden nimmt er staunenswert souverän. Stets wahrt Hamelin Übersicht. Wenn diese Musik wie Dämonie oder Klang gewordener Aberwitz wirkt, erzeugt er diesen Effekt nicht als pianistisches Blendwerk, sondern mit genauer Verteilung der Stimmen und behutsamem Umgang beim Pedalgebrauch. Teil 2 der Edition darf folgen. (CL)

Alessandro Scarlatti werden mehrere Responsorien (Wechselgesänge) der Karwoche zugeschrieben. Nach einer CD zum Karsamstag lassen La stagione armonica und Sergio Balestracci nun eine CD mit dem Fokus Karfreitag folgen. Wieder singt das Ensemble lupenrein, mit großer Klarheit und Gespür für musikalische Linien. So gewinnt die Musik, ohne viel Zutun und dank einer gezielt eingesetzten Schlankheit, die alle falschen Effekte meidet, eine hohe Expressivität, die gleichzeitig mit Innigkeit einhergeht. Ergänzt wird das Album um zwei Motetten und einige Orgelwerke. (CL)

Kurz Besprochen Beethoven: Sinfonien Nr. 1–3 (in Bearbeitung von Ries und Ebers) Compagnia di Punto. deutsche harmonia mundi Die Compagnia verzichtet auf Deutungs-Experimente, hält sich genau an die Vorlagen und lässt einen verschlankten, aber keinesfalls entkernten Beethoven erklingen. (CL) Schönberg: Violinkonzert & Verklärte Nacht Isabelle Faust (Violine), Swedish ­Radio Orch., Daniel Harding (Ltg). hm Ohne abgegriffene Klischees entsteht hier eine zwar mondbeschienene, aber gleißende Moderne voller Spannkraft. Bei beiden Werken werden neue Maßstäbe gesetzt. (EW) Grieg: Violinsonaten Eldbjørg Hemsing (Violine), Simon Trpčeski (Klavier). BIS Sanftes Fließen, Kantabilität und ­ ezüge zur Volksmusik dominieren die B kühle Schönheit der Einspielung, dialogische Interaktion mit Simon Trpčeski ist kaum beabsichtigt. (RD)

LVB250

ANDSNES AVITAL BEZUIDENHOUT BISS CIESLUK CURRIE DANBOLT GRENAGER KLEVEN HAGEN HANNISDAL

The Diabelli Project – Werke von Beethoven, Dean, Dun u. a. Rudolf Buchbinder (Klavier). Deutsche Grammophon Wie vertraut der Pianist mit Beethovens gigantischem Spätwerk ist, wird in jeder Variationen deutlich, die er mal versonnen, mal trotzig, mal gravitätisch durchmisst. (CL) Online-Tipp

HARDENBERGER IBRAGIMOVA KARG KORANYI LANDAAS LEWIS LOTHE NESET SØFTELAND NESET NYMAN ÓLAFSSON POLTÉRA QUATUOR ÉBÈNE SANDMO SWAFFORD

ROSENDAL CHAMBER MUSIC FESTIVAL BARONIET ROSENDAL, NORWAY 6.  9. AUGUST, 2020 www.rosendalfestival.com

30 concerti April 2020

Täglich neue Rezensionen finden Sie auf concerti.de/rezensionen sowie auf facebook und twitter

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts März (7.2.– 5.3.2020)

1

Igor Levit

2

Daniel Hope

(2)

(Neu)

Beethoven: Complete Piano Sonatas Sony Classical

Belle Époque Deutsche Grammophon Auf ihrer Zeitreise in die Belle Époque begegnen dem Geiger Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchester die Spätromantik, der Impressionismus und die Zweite Wiener Schule.

3

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker

4

Jonas Kaufmann

5

Simone Kermes

(1)

(3)

(Neu)

Neujahrskonzert 2020 Sony Classical Wien Sony Classical

Inferno e Paradiso Sony Classical

11

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker

12

Igor Levit

13

Anne-Sophie Mutter & John Williams

14

Cecilia Bartoli, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini

15

Jan Lisiecki, Academy of St Martin in the Fields

16

Diana Damrau, Mariss Jansons, BRSO, Helmut Deutsch

6 7

Sheku Kanneh-Mason, LSO, Sir Simon Rattle

8

Raphaela Gromes & Julian Riem

9

J. DiDonato, J. J. Orliński, Il pomo d’oro, M. Emelyanychev

(5)

(4)

(Neu)

(12)

10 (Neu)

Ocean Sony Classical

Elgar: Cellokonzert Decca Records

Richard Strauss: Cello Sonatas Sony Classical

Classic Sony Classical

Across The Stars Deutsche Grammophon

(8)

Farinelli Decca Records

(9)

Beethoven: Piano Concertos Deutsche Grammophon

(10)

Richard Strauss: Lieder Erato

(Neu)

Nach Ausflügen in den italienischen Belcanto und die französische Grand opéra kehrt Sopranistin Diana Damrau mit dem Liedschaffen von Richard Strauss zu ihrer Muttersprache zurück.

17

Paavo Järvi & Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

18

Lang Lang

19

Riccardo Minasi & Ensemble Resonanz

Beethoven: Complete Symphonies RCA Red Seal

(Neu)

Piano Book Deutsche Grammophon

(14)

Mozart: Symphonies No. 39–41 harmonia mundi

(Neu)

Riccardo Minasi und das Ensemble Resonanz beweisen mit dieser Einspielung, dass sich historische Genauigkeit und zeitgenössische Interpretation nicht unbedingt ausschließen.

Händel: Agrippina Erato

Hauser

Beethoven: The Late Piano Sonatas Sony Classical

(19)

Von Bach bis Lady Gaga: Mit vierzehn Werken aus vier Jahrhunderten bewegen sich Simone Kermes und das Ensemble Amici Veneziani thematisch zwischen Tugend und Sünde.

Dirk Maassen

Beethoven: Complete Symphonies Deutsche Grammophon

(6)

20 (7)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Fazıl Say

Beethoven: Complete Piano Sonatas Warner Classics

April 2020 concerti   31


Blind gehört

zur Person

1980 in Koblenz geboren, studierte Martin Stadtfeld ab seinem 14. Lebensjahr an der Frankfurter Musikhochschule. 2002 gewann er den ersten Preis beim BachWettbewerb in Leipzig. Mit 22 Jahren spielte er seine Debüt-CD mit Bachs Goldberg-Variationen ein, die seine Karriere als weltweit gefeierter Pianist einläutete. Darüber hinaus ist ihm das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an klassische Musik eine Herzensangelegenheit.

»Das ist ein falsches Verständnis von Musik« Martin Stadtfeld hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne

D

ie Veröffentlichung seiner aktuellen HändelCD liegt noch nicht mal ein halbes Jahr zurück, da steht schon mit „Beethoven für Kinder“ das nächste Album von Martin Stadtfeld an. Dass der Pianst aber auch ein kenntnisreicher Hörer von CDs ist, zeigt sich beim „Blind gehört“-Interview sehr schnell – und zwar auch dann, wenn er nicht sofort die Interpreten errät. 32 concerti April 2020

J. S. Bach: Kantate BWV 29 – Sinfonia Bach Collegium Japan, Masaaki Suzuki (Ltg). BIS 2012

„Wir danken dir, Gott, wir danken dir“, die Sinfonia zur Kantate. Gerade schreibe ich eine Transkription dieses Stücks für ein Projekt mit der herausragenden jungen Trompeterin Selina Ott. Ich wollte

schon immer mal dieses Stück spielen, das auf dem Klavier wunderbar klingt. Aber es braucht noch ein gewisses Element von Glamour, und das bringt eben die Trompete. Bei dieser wirklich herrlichen Aufnahme könnte ich jetzt nur mutmaßen, wer da spielt. Karl Richter ist es nicht, dafür ist es zu flott. – Ah, das Bach Collegium Japan! Gerade die Verwendung von Naturtrompeten

Foto: privat

dass er weiß, wer spielt. Von Holger Wemhoff


ist so wichtig bei Bach, die bringen so eine Festlichkeit hinein. Außerdem klingt da jeder Ton ein bisschen anders. Man drückt nicht einfach einen Knopf, sondern man muss den Ton formen, und das klingt dann wunderschön.

kaum noch zu unterscheiden ist von einer heute produzierten Aufnahme. Aber auch unabhängig davon muss ich sagen, dass es Stücke gibt, bei denen man Gould leichter erkennen kann. Man verbindet mit ihm ja jetzt nicht so den Kantilenenspieler.

J. S. Bach: Klavierkonzert f-Moll BWV 1056 – 2. Largo Glenn Gould, Columbia SO, V. Golschmann (Ltg). Sony 1958

Ich höre und spiele das Stück leidenschaftlich gerne. Gerade der langsame Satz hat wirklich etwas Heiliges. Diese Kantilene könnte auch aus einer Kantate stammen. Wer es gespielt hat, kann ich jetzt nicht sagen, aber es scheint eine relativ neue Aufnahme zu sein. Ich fand gerade diesen etwas langsamen, fast schon Gould-mäßig gespielten Triller sehr, sehr schön, weil er von Herzen kam, das hat man gehört. – Ach, es spielt auch Glenn Gould? Erstaunlich, dass diese Aufnahme, nochmal gemastert und von Nebengeräuschen befreit,

15. St. Galler Festspiele 26. Juni bis 10. Juli 2020

Dvořák: Klavierkonzert op. 33 – 1. Alle­ gro agitato Swjatoslaw Richter, Orchester des BR, Carlos Kleiber (Ltg). Warner 1976

Im ersten Moment dachte ich an Saint-Saëns’ Klavierkonzert. Was vielleicht gar nicht mal so abwegig ist. SaintSaëns und Dvořák waren ja auch Zeitgenossen, und von der Behandlung des Klaviers her ist da eine gewisse Ähnlichkeit. Auch in dieser Leichtigkeit, die aber nichts Oberflächliches hat. Allerdings würde man sie normalerweise nicht verwechseln (lacht). Ich habe oft darüber nachgedacht, warum das Konzert eigentlich nicht so erfolgreich oder beliebt ist, wie es sein müsste.

Unser beliebtes InterviewFormat »Blind gehört« gibt es jetzt auch als Podcast mit Mode­rator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gast­geber – ab sofort jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.

Gerade dieser wunderbare langsame Satz, traumhaft! Das Werk feierte ja wenigstens durch diese Aufnahme mit Richter und Kleiber eine kleine Renaissance. Die Frage, wie man das Werk denn anders angehen wollte, ist schwer zu beantworten, denn eigentlich will man es gar nicht anders angehen.

Stiffelio Oper von Giuseppe Verdi

Gegen den Strom Tanzstück von Dimo Kirilov Milev

Konzerte

www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06

Spielarten der Liebe

Hauptsponsoren

Medienpartner Susanne und Martin Knechtli-Kradolfer-Stiftung

April 2020 concerti  33


Blind gehört

Godard: Introduction et Allegro op. 49 Howard Shelley, ­Tasmanian Symphony. Hyperion 2014

Es fällt mir schwer, das jetzt zuzuordnen. Da ist was Ungarisches darin, ich dachte aber auch hier wieder an französische Einflüsse. – Von Benjamin Godard? Sogar der Komponist ist mir unbekannt, ich muss mich entschuldigen. Diese Struktur, dieser klassische Aufbau im Sinne der Frühromantik, fast à la Weber. Ich finde das unglaublich mutig, solche ursprüngliche Harmonik zu komponieren, weil dann natürlich die Kenner sofort die Nase rümpfen und sagen, dass das auch raffinierter ginge. Aber manchmal ist das Raffinierte auch überraffiniert, und man möchte auch wieder eine kluge Ursprünglichkeit haben wie hier. Hummel: Rondeau op. 11 Klaus Hellwig, Staatsphilharmonie Krakau, Roland Bader (Ltg). KOCH 1994

Johann Nepomuk Hummel. Den erkennt man an diesen einzigartigen Harmoniewendungen, die einen so berühren, die etwas Verschattetes haben, etwas Sensibles. Man muss genauer hinhören, um zu erkennen, wie wertvoll und einzigartig diese Musik ist. Aber woran liegt es, dass Hummel kaum gespielt wird? Zu Lebzeiten war der Komponist prägend für seine Zeit. Chopin sagte ja noch, dass man von den großen Meistern lernen muss: Beethoven, Mozart und Hummel. Aber vielleicht liegt 34 concerti April 2020

das Problem darin, dass ein Komponist ein „Vollender“ sein muss wie beispielsweise Mozart oder ein „Wegbereiter“ für etwas Neues. Aber das ist aus meiner Sicht ein grundsätzlich falsches Verständnis von Musik! Es geht um fabelhafte, traumhaft schöne Musik. Wie bei diesem Stück. Mozart: Klavierkonzert Nr. 26 – 1. Alle­ gro Friedrich Gulda, Royal Concertgebouw Orch., N. Harnoncourt (Ltg). Warner 1984 Mozart: Klavier­ konzert Nr. 21 – 2. Andante Friedrich Gulda, Wiener Philharmoniker, C. Abbado (Ltg). DG 1974

Mozart, D-Dur-Konzert, wunderschöne Aufnahme! Ehrlich gespielt, ungekünstelt, ohne den Anspruch, das Stück neu erfinden zu müssen. – Und jetzt gleich ein zweites Hörbeispiel mit demselben Solisten? Ah, C-Dur-Konzert. Jetzt weiß ich auch, dass es Friedrich Gulda ist. Der hat toll begonnen und ist im Alter noch toller geworden! Aber auch diese Aufnahme hier, die deutlich älter ist als die vorherige, ist faszinierend. Ich weiß noch, als mein Klavierlehrer an der M ­ usikhochschule ganz aufgeregt mit dieser CD zu mir kam. So müsse ich Mozart spielen, meinte er. Weil Gulda da einfach diesen Mozart so völlig frei und losgelöst spielt. Die linke Hand eisern im Rhythmus, die rechte schwebt frei, fast schon improvisiert darüber. Diese Aufnahme kennt praktisch niemand. Interessanterweise hat Friedrich Gulda ja dann auch von diesem Klavierkonzert später eine berühmte Aufnahme mit Abbado gemacht.

Das war dann, wenn man so will, die korrekte Aufnahme. Aber diese hier, das ist die richtige Aufnahme. Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll – 1. Maestoso Sir Clifford Curzon, London SO, George Szell (Ltg). Decca 1962

Toll! Man ist natürlich erst mal von dem Orchester fasziniert. Die Einwürfe der Trompete, wie sie dann in den Streichern imitiert werden, ja, und dann dieser Glanz, der sich plötzlich entfaltet, wenn das ganze Orchester spielt. Mein Gott, was für eine schöne Aufnahme, übrigens auch pianistisch ein Traum! Die Triller haben eine Härte – also diese sogenannten Oktavtriller, die ja keine sind. Das ist an sich nicht schwer zu spielen. Schwer ist es, dass man daraus eine gewisse Brutalität erzeugt. Das darf auch nicht sauber sein, das muss etwas Schmutziges haben. Ich würde auf Géza Anda tippen. – Nein? Es gibt noch eine berühmte Aufnahme mit Leon Fleisher, ist es die? – Ach, Clifford Curzon! Den hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Der Curzon hat ja hier wirklich auch im richtigen Moment eine Brutalität, einen inneren Aufruhr. Und obwohl es mit einer solchen Urkraft gespielt ist – es ist immer noch menschliche Empfindung … Ich wüsste jetzt nicht, was ich hier besser machen soll. CD-Tipp

Beethoven für Kinder Martin Stadtfeld (Klavier). Sony Classical Ab 10.4. im Handel


Konzert-TIPPs

Frankfurt/Main Do. 26.3., 19:30 Uhr Holzhausenschlösschen Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten A-Dur op. 2/2, Nr. 23 f-Moll & Nr. 32 c-Moll

München Di. 28.4., 20:00 Uhr Prinzregententheater Martin Stadtfeld (Klavier). Programm siehe Salzburg

Salzburg Do. 2.4., 19:30 Uhr Stiftung Mozarteum (Großer Saal) Martin Stadtfeld (Klavier). J. S. Bach: Musikalisches Opfer (Auszüge), J. S. Bach/ Stadtfeld: Chaconne aus Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004, Stadtfeld: Hommage an Bach, Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960

Bonn Fr. 8.5., 19:30 Uhr Beethoven-Haus My Beethoven: Skizzen, Ruinen, Meisterwerke. Baiba Skride (Violine), Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Rondo WoO 41, Violinsonaten op. 30/2 & op. 96, Stadtfeld: Phantasie über ein Rondo & Phantasie-Sonate über ein Skizzenblatt

Bonn So. 5.4., 11:00 Uhr Bundeskunsthalle Beethoven ganz nah. Marc Bouchkov (Violine), Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 5 F-Dur Aachen Sa. 25.4., 20:00 Uhr Altes Kurhaus Ludwig fun Beethoven. Jan Vogler (Violoncello), Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 3 A-Dur op. 69 & Nr. 5 D-Dur op. 102/2, Zwölf Variationen aus „Judas Macca­ bäus“ & Sieben Variationen über „Bei Männern welche Liebe fühlen“ aus „Die Zauberflöte“

Sa. 9.5., 20:00 Uhr Beethoven-Haus My Beethoven: Skizzen, Ruinen, Meisterwerke. Baiba Skride (Violine), Christian Poltéra (Violoncello), Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Fragmente, Sinfonie Nr. 2, Klaviertrios WoO 38 & op. 70/1 So. 10.5., 11:00 Uhr Beethoven-Haus My Beethoven: Skizzen, Ruinen, Meisterwerke. Martin Stadtfeld (Klavier), Mark Weigel (Rezitation) Ahrensburg Sa. 16.5., 20:00 Uhr Theater Hommage an Bach. Martin Stadtfeld (Klavier). Werke von Bach, Schubert u. a.

Weikersheim Sa. 30.5., 20:00 Uhr Schloss Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten op. 109, 110 & 111 Koblenz Sa. 6.6., 19:30 Uhr Rhein-MoselHalle Martin Stadtfeld (Klavier), Rheinische Philharmonie, Garry Walker (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“, Klavierkonzert Nr. 1 & Sinfonie Nr. 3 Coesfeld Mi. 10.6., 19:30 Uhr Theater Künstler & Programm siehe Koblenz Hamburg Mo. 29.6., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Souvenir de Paris. Martin Stadtfeld (Klavier), Hamburger Camerata, Simon Gaudenz (Leitung). Werke von Strawinsky, Schumann & Haydn Herne Fr. 10.7., 20:00 Uhr Kulturzentrum Klavier-Festival Ruhr. Martin Stadtfeld (Klavier). Beethoven: Klaviersonaten Nr. 23 & Nr. 32, Rondo a capriccio op. 129

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19.08.19 14:59 April 2020 concerti  35


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: »7 Deaths of Maria Callas«

TV-Tipps

UNvergessen

Hommage auf den Tod

Do. 2.4., 23:05 Uhr ­Biografie Mit der Dreigroschen­ oper begann die Karriere Kurt Weills in Deutschland, die er nach seiner Flucht in die USA am Broadway fortsetzen konnte. Filmemacherin Anna Schmidt erinnert an den Komponisten. Arte

Fast Vergessen So. 5.4., 17:20 Uhr Konzert Lange Zeit fristete Beethovens Oratorium Christus am Ölberge ein Schattendasein. Im Jubi­ läumsjahr bringen es Sir Simon Rattle und das London Symphony Orchestra im Londoner Barbican Centre auf die Bühne. 3sat

Monumental

Eine Sängerin wird zur Bühnenfigur: Maria Callas

S

eit Jahrzehnten ist Marina Abramović vom Leben – und Sterben – der Maria Callas fasziniert. Und sie sieht erstaunlich viele Gemeinsamkeiten zwischen sich selbst und der Primadonna assoluta: Aussehen, Sternzeichen (beide sind Schütze), und überhaupt die ganze „Art und Weise, wie

sie war“. Für die Bayerische Staatsoper hat die Performancekünstlerin nun das Projekt 7 Deaths of Maria Callas konzipiert, in dem Abramović als Maria Callas per Videoprojektion sieben Mal getötet wird (übrigens von Willem Dafoe). Es sind, so Abramović, die „radikalsten, minimalistischsten sieben Tode, die es in der Oper gibt“. Neben Neukompositionen von Marko Nikodijević werden Szenen aus Werken von Vincenzo Bellini, Georges Bizet, Gaetano Donizetti, Giacomo Puccini und Giuseppe Verdi interpretiert. Live-Stream: Sa. 11.4., 18:30 Uhr, danach bis 13.5. als Video-on-Demand: www.staatsoper.tv

Kino: »Das Haus der Guten Geister« So. 12.4., 09:05 Uhr Konzert Daniel Harding und das Sympho­ nieorchester des Bayerischen Rundfunks präsentieren Mahlers Auferstehungssinfonie als über­ wältigendes Klangerlebnis. Arte

Alles nur ein Klischee? So. 19.4., 23:05 Uhr Reportage Journalist Tilman Krause und Musikwissenschaftler Kevin Clark hinterfragen das Klischee der besonders ausgeprägten Opern­ liebe von schwulen Männern.

36  concerti April 2020

Blick ins Innere

B

ereits sieben Mal wurde die Staatsoper Stuttgart von internationalen Kritikern zum Opernhaus des Jahres gewählt, zudem genießt das Haus bei Opernfans weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Doch wie genau funktioniert ein international renommiertes Opernhaus? In ihrem Film Das Haus der guten Geister gehen Mar-

cus Richardt und Lillian Rosa den Arbeitsprozessen und Strukturen des Hauses auf den Grund. Zu Wort kommen unter anderem Regisseur Jossi Wieler, Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock sowie Dirigent Sylvain Cambreling. Kinstart: Do. 2.4. Weitere Infos unter: www.mindjazz-pictures.de

Fotos: Julian Hargreaves, Pattelani/Warner Classics, Ray van der Bas/VARSBAYD, Priska Ketterer/Lucernefestival

MDR


Radio-Tipps

Kino: »Die Dirigentin«

Der steinige Weg zum Erfolg

A

londra de la Parra, Simone Young, Mirga GražinytėTyla oder Marin Alsop – Dirigentinnen sind heute von den Pulten internationaler Spitzenorchester nicht mehr wegzudenken. Doch wie auch das Komponieren galt das Dirigieren noch bis vor Kurzem als reine Männerdomäne. Aufgemischt wurde die Szene erstmals von Antonia Brico, die vor genau neunzig Jahren am Pult der Berliner Philharmoniker ihr Debüt gab. 1902 in Rotterdam geboren, wuchs Brico ab ihrem zweiten Lebensjahr bei Pflegeeltern auf. Diese wanderten mit ihr nach Kalifornien aus, als sie sechs Jahre alt war. Dort erhielt Brico von ihrer erst 12-jährigen Nachbarin den ersten Klavierunterricht. Fasziniert von dem Instrument begann sie nach ihrem High-School-Abschluss ein Studium an der Berkeley University in Kalifornien. 1926 wurde sie in Hamburg Schüle-

rin des Dirigenten Karl Muck, 1939 leitete sie als erste Frau das New York Philharmonic. Doch obwohl Antonia Brico außerdem das Los Angeles Philharmonic, das San Fransisco Symphony und auch zahlreiche europäische Orchester wie die Hamburger Symphoniker leitete, konnte sie sich in ihrem Metier nicht dauerhaft behaupten. Auch nach ihrem Tod 1989 fand sie keinen besonderen Platz in der Musikgeschichte – bislang. Nun hat Maria Peters einen Film über die Pionierin unter den Dirigentinnen gedreht, der Ende April in die Kinos kommt. In Die Dirigentin erzählt die niederländische Regisseurin vom steinigen Weg Antonia Bricos (Christanne de Bruijn) zum Erfolg – aber auch von ihrem Mut, ihrer Leidenschaft und ihrer Hartnäckigkeit. Kinostart: Do. 23.4. Weitere Informationen unter: www.der-filmverleih.de

NDR Kultur

Passion Christi

Fr. 3.4., 20:00 Uhr Konzert Die französische Dirigentin Emmanu­ elle Haïm ist zu Gast in Hamburg und präsentiert mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester Bachs Johannes-Passion. NDR Kultur

Gutes Klima Mo. 6.4., 20:00 Uhr Feature Nicht nur für Aktivisten und Schüler ist der Klimawandel von Bedeutung. Mittlerweile ist das Thema auch in der Klassikwelt angekommen, und viele Künstler und Orchester reagieren darauf. Deutschlandfunk

Neue Wege So. 12.4., 13:30 Uhr Gespräch Dreißig Jahre lang war er Mitglied des Artemis Quartetts. Jetzt ­widmet sich Cellist Eckart Runge eigenen Projekten, die über die Grenzen der Klassik hinausgehen. Deutschlandfunk Kultur

Nach Shakespeare Fr. 24.4., 20:03 Uhr Live-­ Übertragung Ian Bostridge singt Brittens Nocturne für Tenor und Streichorchester, das Rund­ funk-Sinfonieorchester Berlin ­unter der Leitung von Vladimir Jurowski komplettiert den Abend mit Shakespeare-Adaptionen von Tschaikowsky, Verdi und Elgar. BR-Klassik

Im Vergleich Di. 28.4., 20:05 Uhr Feature 1913 ein Skandal, heute ein Klassi­ ker: Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du printemps wurde seit der Uraufführung von zahlreichen Musikern interpretiert und einge­ spielt. BR Klassik stellt ausge­ wählte Aufnahmen einander ­gegenüber.

Christanne de Bruijn in der Rolle der Antonia Brico April 2020 concerti   37


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Beethoven aus dem Rechner

Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung), ­Susanne ­Bánhidai (­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst), ­Maximilian ­Theiss (Textchef, MT), ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­Redakteur, JB), ­Irem ­Çatı (­Redakteurin, ­Bildredaktion), ­Marvin ­Balzer, ­Hannah Duffek, ­Dr. ­Nicolas ­Furchert, ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Mareike ­Kaiser, ­­­Julia ­­Oehlrich Autoren der aktuellen Ausgaben

Reportage Knapp 200 Jahre hat es gedauert, bis das Werk fertig wurde. Beethoven selbst hat nur vereinzelte Skizzen zu seiner zehnten Sinfonie ­hinterlassen. Den Rest erledigte nun ein Computer. Ein Expertenteam hat einen Algorithmus darauf trainiert, die fehlenden Passagen stilgetreu zu ­ergänzen. Am 28. April wird die ­Unvollendete vom Beethoven Orchester Bonn ­uraufgeführt.

­Frank ­Armbruster (FA), ­Christina ­Bauer, ­Irene ­Bazinger, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), D ­ agmar ­Ellen ­Fischer, ­Katherina ­Knees, ­Christian ­Lahneck (CL), ­Matthias ­Nöther, ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-­Felix ­Vogt, ­Eckhard ­Weber (EW), ­Holger ­Wemhoff

Chor als Lebenshilfe

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Kino Im Komödien-Drama Mrs. Taylor’s Singing Club (Kinostart: 23.4.) versucht eine Gruppe von Frauen, deren Ehemänner als Soldaten auf einem Auslandseinsatz sind, sich von den Sorgen um ihre Gatten abzulenken – und kommt auf die folgenreiche Idee, einen Frauenchor zu gründen. Bald ­darauf hat die bunte Truppe schon die erste Gelegenheit, ihr Können vor ­Publikum unter Beweis zu stellen ...

Der Klang von Mannheim Festival Sieben Tage und Nächte mit mehr als siebzig Veranstaltungen ­zwischen Pop, Jazz, Klassik bis hin zu Techno – die vom Stadtmarketing Mannheim initiierte Mannheim Music Week vom 9. bis 16. Mai lädt ihre Zuschauer in diesem Jahr zu einer musikalischen Städtetour unter dem Motto „Discover your City!“ ein. In der ­concerti-Lounge stellen wir Ihnen das Festivalprogramm vorab genauer vor. 38 concerti April 2020

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de

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Fotos: Thomas Frey, Aimee Spinks, Daniel Wetzel

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