concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen März 2016

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 233 Konzert- UNd Operntermine

Quadro Nuevo Musik aus dem Chaos Midori seiler Blind gehört: »Das ist gefürchtet!«

Vilde Frang »Ich war alles, aber garantiert kein Wunderkind«

März 2016


AKTUELLE NEUHEITEN BEI SONY CLASSICAL

SIMONE KERMES LOVE Simone Kermes singt auf dem neuen Album Liebeslieder aus Barock und Renaissance von Komponisten wie Monteverdi, Purcell, Merula oder Dowland, welche die ganze Vielfalt der Liebe spiegeln, von Leidenschaft bis Drama. Mit dem Ensemble La Magnifica Comunità. www.simone-kermes.de

L’ARTE DEL MONDO SPERGER SINFONIEN Mit Klarheit und differenzierter Dynamik entdeckt das Orchester l’arte del mondo unter der Leitung von Werner Ehrhardt drei Sinfonien des Mozart Zeitgenossen und bisher nahezu unbekannten Symphonikers Johannes Matthias Sperger in einer Weltersteinspielung wieder.

JOHN WILLIAMS THE COMPLETE ALBUM COLLECTION Der australische Gitarrist John Williams ist eine Legende. Aus Anlass seines 75. Geburtstags veröffentlicht Sony Classical eine limitierte Edition mit 59 herausragenden Aufnahmen des Meister-Gitarristen. Musik von Bach bis Beatles, von Albeniez bis Rodrigo.

www.sonymusicclassical.de

www.facebook.com/sonyclassical


Editorial

Fotos: Ivo von Renner, privat (2); Titelfoto: Marco Borggreve/Warner Classics

Liebe Leserin, lieber Leser! Eine Vulkaninsel südlich des nördlichen Polarkreises, auf der 330 000 Menschen leben, die sich mit den kargen Lavawüsten und riesigen Gletschern arrangiert haben: In solch einer Umgebung vermuten wir Mitteleuropäer nicht unbedingt einen Quell für klassische Musik. Und doch ist eben dies in Island der Fall, wie concerti-Autorin Annette Zerpner bei ihrer Reise in den Norden entdeckt hat: Jeder Einwohner dort ist irgendwie auch ein Musiker. Solch ausgeprägte Musikbegeisterung ist im Süden Gregor Burgenmeister Europas auf Samos, dem Geburtseiland des PhilosoHerausgeber/Chefredakteur phen Pythagoras, nicht anzutreffen: Hier ringen die Menschen derzeit vor allem mit den Herausforderungen der großen ­Arbeitslosigkeit, der Wirtschaftsflaute und der zahlreichen Flüchtlinge, die tagtäglich auf der Insel landen. Und doch hat dort in diesen Krisenzeiten eine Münchnerin mit griechischen Wurzeln ein Festival initiiert, das allein schon durch seine Spielstätte in einem antiken Amphitheater zumindest für ein paar Stunden die Gedanken in die Weite des nächtlichen Sternenhimmels schweifen lässt, wie mein Kollege Christoph Forsthoff selbst erlebt hat. Doch für großartige Musikeindrücke müssen Sie natürlich nicht in die Ferne reisen, schließlich liegen die vielen guten Konzerte – sei es nun mit der jungen norwegischen Spitzengeigerin Vilde Frang oder den bayerischen Weltmusikern von Quadro Nuevo – und Operetten nur allzu nah: Letztere erfährt nämlich gerade eine Renaissance. Und wo sie all dies erleben, können Sie nicht nur in dieser Ausgabe, sondern tagesaktuell auch auf concerti.de nachlesen. Ihr

KURZ VORGESTELLT

Andreas Falentin ist zwar gebürtiger Hamburger, doch inzwischen sehr gern Rheinländer. In Köln kümmert sich der leidenschaftliche Vogelbeobachter nicht nur um Klassik-CDs, sondern als Dramaturg, Musik- und Theaterkritiker auch um das Bühnenleben.

Christina Bauer fand über manch „Umweg“ zur Musik. So widmet sich die promovierte Psychologin bis heute neben Kultur- auch Gesellschafts- und Gesundheitsthemen. Auf dass die Musik für die Münchnerin weiter eine der schönsten Inspirationsquellen bleibt! März 2016 concerti   3


Inhalt

Konzert

8 Musik aus dem Chaos

Porträt Seit 20 Jahren sind Quadro Nuevo rund um den Erdball auf Klangexpeditionen

10 »Ich war alles, aber

8

Quadro Nuevo … passt in keine Schublade

garantiert kein Wunderkind« Interview Auch wenn Vilde Frang keine Schubladen mag: Die Norwegerin zählt zu den besten Geigerinnen ihrer Generation

Oper

16 Hochkultur trifft Happening

Feuilleton Totgesagte leben länger: Die

Operette feiert eine furiose Renaissance

Regionalseiten

10

Vilde Frang … möchte Grenzen überwinden

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

Die Welt der Klassik

24 Auf Pythagoras’ Spuren

Festivalguide Inmitten der Flüchtlings-

26 Sophies Vermächtnis

36

Midori Seiler … liebt Überraschungen

Rubriken 3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps | 32 CD-Rezensionen 35 Top 20 Klassik-Charts | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum 4  concerti März 2016

Festivalguide In den Herrenhäuser Gärten beschwören die Kunstfestspiele die Musen

28 Wo die Natur den Ton angibt

Reportage Lavafelder, Gletscher,

Geysire und dazwischen gerade einmal 330 000 Menschen – doch die isländische Musikszene brodelt so heiß wie ein Vulkan

36 »Das ist gefürchtet!«

Blind gehört Die Geigerin Midori Seiler

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

Fotos: René van der Voorden, Gregor Hohenberg, Marco Borggreve

ströme sucht das Samos Young Artists Festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen


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Weltstars wie die Musiker von U2 lassen ihre Instrumente im sächsischen Vogtland fertigen

Auf zur Wiege der Musik Traditioneller Instrumentenbau im sächsischen Vogtland In der Fachwelt als „Musikwinkel“ bekannt, für Musikbegeisterte immer eine Reise wert: Im vogtländischen Markneukirchen wird seit über 350 Jahren gebaut, was nachher die großen Konzertsäle der Welt zum Beben bringt. In und um die sächsische Musikstadt stellen Instrumentenbauer in rund 100 Betrieben die kunstvollen Klangkörper her und führen damit eine ganz besondere Tradition der Handwerkskunst fort. Streich- und Zupfinstrumente, Holz- und Blechblasinstrumente entstehen hier in mühevoller Handarbeit – die Quelle der Musik liegt im sächsischen Vogtland. Hier spielt die Musik! Das Herzstück der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® bilden drei Erlebniswerkstätten (Geige, Kontrabass und Blechbläser), in denen die Besucher den erfahrenen Instrumentenbauern über die Schulter sehen können. Hier darf nachgefragt und ausprobiert werden, hier wird gezeigt,

wie aufwendig die Herstellung der klingenden Kostbarkeiten tatsächlich ist. Darüber hinaus laden kleine Manufakturen und große Unternehmen des Instrumentenbaus regelmäßig zu Besichtigungen ein. Für alle Geschichtsinteressierten bieten insgesamt fünf Musikinstrumentenmuseen einen spannenden Einblick in das traditionelle Handwerk. Markneukirchen, das ist die Heimat großer Handwerksmeister wie des Geigenbauers Reinhard Bönsch oder des Cellound Kontrabassbauers Björn Stoll. Mit Rohema befindet sich zudem die älteste noch bestehende Taktstockfabrik mitten im sächsischen Vogtland. Ein ganz besonderes Jubiläum wird in diesem Jahr im benachbarten Klingenthal begangen. Hier feiert die Geigenmacherinnung ihr 300-jähriges Bestehen mit zahlreichen Veranstaltungen. Ab dem 14. April wird

es im Klingenthaler Museum eine Sonderausstellung von rund 20 Instrumenten geben, die vor 1850 gefertigt wurden. Schirmherr des Festjahres ist der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich. Mehr interessante Geschichten aus dem Freitstaat Sachsen unter www.so-geht-sächsisch.de d gewinnen

Jetzt mitmachen un

estour in der Gewinnen Sie eine Tag strumentenbau® Erlebniswelt Musikin sführung Vogtland inkl. Museum vogtländischen und Mittagessen im zwei Personen. Traditionsgasthof für en Sie einfach auf Um teilzunehmen, geh rlosungen und www.concerti.de/ve ere Quizfrage. Wir beantworten Sie uns wünschen viel Glück!


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Bach: Ciaconna, Partita d-moll Kein Werk hat in meinem Leben eine größere Rolle Christoph gespielt als diese Ciaccona! Poppen Mit 16 habe ich sie erstmals studiert – und jedes Mal, wenn ich sie spiele oder höre, schenkt sie mir neue Inspiration, Kraft, Trost, Zärtlichkeit, Mut, Erkenntnis und Licht. Und die Vertiefung durch die vom Hilliard-Ensemble zum Klingen gebrachten versteckten Choral-Zeilen hat mir noch eine weitere Dimension eröffnet.

8 688

Ein verstaubter Glasrahmen, darin ein vergilbtes Blatt mit Noten und Notizen: Eigentlich hatte die alte Dame im US-Staat Connecticut den ganzen Krempel von ihrem Dachboden nur loswerden wollen – am Ende war sie um 120 000 Dollar reicher! Denn der Zufallsfund entpuppte sich als eine Seite aus einem Notizbuch Beethovens, der darauf Anmerkungen zu seinem Festspiel König Stephan hinterlassen hat. Freude, schöner ...

Sänger fanden sich auf den Philippinen 2015 auf Initiative des MCGI Church Choir zu einem Gospelchor zusammen – und ersangen sich so den Weltrekord!

... Nichts nützt dem Staat so wie die Musik ... Molière, französischer Dichter und Schauspieler

Zahl der Orchester sinkt immer weiter Als 1992 in den alten und neuen Bundesländern erstmals gemeinsam die Zahl der Berufsorchester erfasst wurde, spielten in den 168 Orchestern noch 12 159 Musiker. Seither nahm deren Zahl um rund 20 Prozent ab. Ein Ende dieses Kulturabbaus ist nicht in Sicht: Schon im Herbst werden es nach der Fusion der beiden SWROrchester nur noch 130 Ensembles sein – und im Osten drohen bereits die nächsten Zusammenlegungen. 6  concerti März 2016

14 000

12 000

10 000

8 000

0 1992  1994  1996  1998  2000  2002  2004  2006  2008  2010  2012  2014  2016

Entwicklung der Planstellen in deutschen Kulturorchestern*

Fotos: Stefanie Albe, gemeinfrei (2), Bill Douthart/Universal Music; *Quelle: Deutsche Orchestervereinigung, Achim Melde/DBT

Eine Ode an die Freude auf den Dachboden


3 Fragen an ... Norbert lammert

Präsident des Deutschen Bundestages: Seit 2005 steht Norbert Lammert an der Spitze des Parlaments

Ob Ihrer Verdienste ums Musikleben sind Sie Ehrenmitglied des Deutschen Musikrates: Wie kam es zu dem Engagement? Ich habe das eigene Musizieren und Musikhören stets als große persönliche Bereicherung erlebt. Deshalb habe ich die in meiner Heimatstadt Bochum entwickelte Initiative „Jedem Kind ein Instrument“ als Modellversuch zunächst im Ruhrgebiet unterstützt und freue mich nun über ihre Verbreitung überall in Deutschland. Sie gründet in der Erkenntnis, dass Musik Kreativität und Fantasie zum Klingen bringt, und sie ermöglicht kulturelle Teilhabe unabhängig vom Geldbeutel.

Sie haben selbst mal überlegt, Musiker zu werden – was hat Sie davon abgehalten? Wer den steinigen Weg zum Berufsmusiker mit einer auch nur halbwegs realistischen Aussicht auf Erfolg antritt, muss nicht nur mit Fleiß, sondern auch mit außergewöhnlichem Talent gesegnet sein. Ich bin zu der ernüchternden, aber unvermeidlichen Einsicht gekommen, dass in meinem Fall Begabung und Können für eine professionelle Tätigkeit als Musiker nicht ausreichen.

Spielen Sie denn noch immer Klavier? Leider finde ich nur selten die Muße, selbst Musik zu machen. Aber gelegentlich setze ich mich ans Klavier oder an eine Orgel – und einer meiner Lieblingskomponisten ist bis heute dann Robert Schumann.

The Metropolitan Opera im Kino 03. Oktober 2015 bis 30. April 2016

Academia Vocalis

22. Juli bis 29. August 2016

OperettenSommer Kufstein 29. Juli bis 14. August 2016

Tiroler Festspiele Erl 07. Juli bis 31. Juli 2016

Passionsspiele Thiersee 12. Juni bis 02. Oktober 2016

www.kufstein.com www.kultur-tirol.at


Porträt

Aus Vier mach’ Fünf: Seit einem Tango-Ausflug nach Buenoes Aires mischt auch Pianist Chris Gall im Ensemble mit

Musik aus dem Chaos

D

as Leben ist oft ein bisschen ein Chaos.“ Mulo Francel lacht: Willkommen im Leben des 48-jährigen Saxofonisten, vor allem aber im (Da-)Sein des Ensembles Quadro Nuevo, das eben dieses Chaos wohlklingend verkörpert. Seit 20 Jahren bereichern diese vier Instrumentalisten nun schon die (Welt-)MusikBranche – kennen indes tun sich die Instrumentalisten aus München und Umgebung noch viel länger. Francel und Bassist D. D. Lowka etwa spielten schon in einer Jugendband zusammen und studierten später gemeinsam in Linz, während Akkordeonist Andreas Hinterseher und Harfenistin Evelyn Huber ihrem Studium in der bayerischen Landeshauptstadt nachgingen. Ursprünglich in 8 concerti März 2016

einer Spontangründung als reines Männerquartett entstanden, hatten die Herren 2008 umdenken müssen, als ihr mittlerweile verstorbener Gitarrist Andreas Wolf tragisch verunglückte: Den lieb gewonnenen Bandkollegen wollten sie nicht einfach schnöde ersetzen. Also luden die Drei die musikalisch außergewöhnlich umtriebige Harfenistin ein, mit der Francel bereits seit Jahren im Duo improvisierte – seither ist Hubers virtuos-temperamentvolles Spiel ein Charakteristikum des Quadro-Nuevo-Sounds. Von Hackbrett bis Akkordeon: Die Vielfalt gibt den Ton an

Wie alle in der Band ist auch die Bayerin Multi-Instrumentalistin, spielt etwa das mittelalterliche Hackbrett Salterio.

Francel wiederum begibt sich neben Saxofonen und Klarinetten bisweilen sogar an Mandoline und Gitarre – sein Lieblingsinstrument? „Das, das ich gerade in der Hand halte.“ Was meistens dann doch das Tenorsaxofon ist. Wobei er keineswegs den Ton angeben, sondern vor allem Impulse geben wolle: Am Ende mischten alle mit, sei die Ensemblestimme eine gemeinsame. In selbige bringt Lowka ein robustes Bassfundament, elegante Soli und eine unerschütterliche gute Laune ein, während Hinterseher, wie Francel, über das Instrument hinaus oft als Arrangeur oder Komponist am Werk ist. Klar, dass solch große Vielfalt von allen Beteiligten auch Kompromisse verlangt – nicht zu-

Foto: Quadro Nuevo

Weltreisende mit mehr als zwei Dutzend Instrumenten: Seit 20 Jahren sind quadro nuevo rund um den Erdball auf Klangexpeditionen. Von Christina Bauer


The Metropolitan Opera letzt in organisatorischer Hinsicht, wenn schon mal ein Familienurlaub verschoben wird, um auf einem Jazzfest in Athen spielen zu können. Doch in diesem Vierer harmoniert eben mehr als nur das Musikalische, Francel nennt es eine „glückliche Konstellation“. Die sich ebenso in der Carnegie Hall wie in Bars zusammenfindet, auf dem Jazzfestival in Montreal wie auf den Plätzen Südeuropas – und natürlich daheim in München wie beim Tango Flash Mob vor dem Hofbräuhaus. Zahreiche Preise pflastern ihren musikalischen Weg

Auf 3 000 Konzerte sind Quadro Nuevo so in ihren zwei Jahrzehnten gekommen – und jedes Mal sind bis zu 30 In­ strumente im Einsatz! Dass da bisweilen mal eines auf der Tourstrecke bleibt, liegt nah: So stand Francel in Bad Homburg schon mal ohne Saxofon auf der Bühne, während in Ulm eines „übrig“ war … Und doch möchte keiner von ihnen die zahlreichen (Welt-)Reisen missen, bieten diese doch eine Fülle inspirierender Begegnungen und Erlebnisse, aus denen das Quartett immer wieder schöpft. „Wir suchen stets interessante Lieder und Melodien, die etwas Magnetisches haben, die wir gern spielen und die auch ein Sprungbrett für Improvisation bieten.“ Das Ergebnis: angejazzte Weltmusikklänge mit bevorzugt südlicher Note, von Valse Musette und Canzone Italiane bis zu Bossa Nova und Tango. Eine Mischung, die ankommt, wie nicht nur ihre zahlreichen TopPlatzierungen in den Jazz- und Weltmusik-Charts belegen,

sondern auch German Jazz Awards in Gold und Platin sowie zwei Echos oder der Europäische Impala Award. Ein bisschen Chaos bringt manchmal eben auch Großes hervor.

Live

Konzert-TIPPs

Quadro Nuevo Mulo Francel (Saxofone, Klarinetten), D.D. Lowka (Kontrabass, Perkussion), Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon, Bandoneon), Evelyn Huber (Harfe, Salterio) Ingolstadt Mi. 2.3. Bürgerhaus Diagonal Zwickau Fr. 4.3. Neue Welt Pforzheim Fr. 11.3. ArCuisine Ravensburg So. 13.3. Schwörsaal Oberhaching Mi. 17.3. Bürgersaal Offenburg Do. 7.4. Reithalle Göppingen Sa. 9.4. Altes E-Werk Spiekeroog Fr. 15. & Sa. 16.4. Jazzfestival Coesfeld Mo. 20. & Di. 21.4. Theater Münster Do. 22., Fr. 23. & Sa. 24.4. Con Corazon Wertheim Do. 5.5. Burg Bad Elster Sa. 14.5. König Albert Theater

Manon Lescaut am 5.3. um 19 Uhr

online-Tipp

Tango-Flashmob vor dem Münchner Hofbräuhaus Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/quadronuevo

Madama Butterfly am 2.4. um 19 Uhr Genießen Sie exklusive Live-Übertragungen in HD und mit Surround Sound. Der Vorverkauf läuft! Mehr Infos und Karten unter cinestar.de

CD-Tipp

Tango Quadro Nuevo GLM


Interview

»Ich war alles, garan­tiert aber kein Wunderkind« Plakative Superlative und Schubladen mag vilde frang zwar gar nicht. Und dennoch: Die Norwegerin gehört zweifellos zu den besten Geigerinnen ihrer Generation. Von Christoph Forsthoff

zur Person

M

ag es draußen auch noch kühl sein, Vilde Frang braucht erst einmal frische Luft: Also das Studio-Fenster geöffnet –

10 concerti März 2016

und obwohl die Geigerin nur ein leichtes Oberteil trägt, zeigt sie kein Frösteln und macht auch keine Anstalten, die Fensterflügel wieder zu

schließen. Typisch Norwegerin eben … Zum Einstieg ein Zitat von Ihnen: „Musik stellt permanent

Foto: Marco Borggreve/Warner Classics

1986 in eine musikalische Familie hinein geboren, wurde für Vilde Frang die Instrumentenfrage früh vom Papa geklärt: Da er und die ältere Schwester schon Kontrabass spielten, sollte die Jüngste lieber Violine spielen. Noch während ihres Studiums trat die Geigerin mit Top-Orchestern wie dem London Philharmonic auf, ihre Alben sind preisgekürt. Inzwischen ist die Tanzliebhaberin an der Norwegischen Musikhochschule selbst Professorin.


Fragen, auf die man als Interpret Antworten finden muss“ – finden Sie immer Antworten?

… in der Tat ist das ein gefähr- Ist es Ihnen schon einmal mit licher Denkansatz. Und den- einem Werk so ergangen? noch: Beethovens Violinkon- Mit dem Britten-Konzert habe zert etwa ist für mich ein ich mich diesem Zustand sehr Manche Antworten habe ich wenig wie die Mona Lisa – du nahe gefühlt: Das war und ist noch nicht gefunden, dafür siehst das Lächeln, aber du eine Mission für mich. Ich wird es noch ein paar Jahre begreifst ihr Lächeln nicht habe das Stück nicht mehr nur brauchen, vielleicht auch Jahr- wirklich: Lächelt sie mir zu allein aufgeführt, sondern es zehnte. Doch sobald du eine oder lächelt sie über mich? Ich ist zu einem Teil meiner Selbst Antwort gefunden hast, tut bin noch nicht wirklich so geworden – das ist der Seelensich eine neue Frage auf: Du weit, dass ich das verstehen und Bewusstseinszustand, hast also das Problem nicht könnte – und so ähnlich ist es den ich mir immer wünschen würde (lacht). wirklich gelöst. Vielleicht soll- mit Beethoven.
 ten wir uns daher zu verschieNicht zuletzt ob dieses denen Zeiten unseres Lebens Inwiefern? bestimmte Fragen aufs Neue Während ich noch mit mir und Einswerdens mit der Musik meinem Charakter kämpfe, werden Sie häufig als stellen. steht er über den Dingen. Und „Jahrhunderttalent“ gehandelt – Warum das? da kann es sehr schwierig sein, belasten Sie solche Vorschuss­ Wir verbringen ja unser Leben die Balance zu finden. Es lorbeeren?
 mit diesen Komponisten – und braucht einfach Zeit, um diese Ich denke, dass ich sehr viel so wie sich unsere Beziehung zu finden, denn sie ereignet besser spiele, wenn die Leute nicht so nett zu mir sind (lacht). zu ihnen verändert, so verän- sich in deinem Inneren. dern sich auch die Bedeutung Solch positive Kritiken setzen der Antworten und Fragen. mich nur unter Druck und das »Sind die Leute entfernt mich auch von meiner Als Vierjährige war die Bedeutung eine ganz andere als nun nicht so nett zu mir, eigentlichen Persönlichkeit. mit 29 Jahren oder eines Tages Nein, das ist nicht mein wirkspiele ich besser« mit 50. Für mich ist das eine liches Ich, das dort abgebildet ewige Suche – und trotzdem wird. hoffe ich, dass irgendwann der Wenn Sie aber nun jedes Mal Doch die Menschen verpassen Tag kommen wird, wo ich alle aufs Neue Fragen stellen, auch anderen nun einmal gern Antworten gefunden habe: an wohl bekannte Werke, bestimmte Etiketten … Dann hätte ich als Musikerin finden Sie da wirklich immer neue Antworten? ... um sie dann in eine Schubmeine Erfüllung gefunden.
 Es sollte kein Selbstzweck lade zu stecken – ja, ich weiß Welche Antworten haben Sie sein, eine neue Antwort zu es wohl! Doch die sind so oberdenn noch nicht gefunden? finden, etwas Neues oder flächlich und oft auch falsch: Es gibt Werke, die für mich wie auch Anderes in einem Werk Als ich klein war, haben die eine Bibel sind, denen gegen- zu entdecken: Damit kommt Leute gesagt, ich sei ein Ausüber ich einen gewaltigen Re- man nicht wirklich weit. Bin nahmetalent oder Wunderspekt habe und wo Menschen ich von etwas überzeugt und kind – ich war alles, aber gasagen: Halte dich zum jetzigen habe das Gefühl, in einer Mis- rantiert kein Wunderkind! Zeitpunkt von diesem Stück sion für dieses Musikstück fern, denn du solltest es nicht unterwegs zu sein, für diesen Warum mögen Sie dieses anrühren, bevor du nicht Komponisten und das Werk Label nicht? durch gewisse Krisen gegan- zu brennen: Dann sollte es in Ein Wunderkind ist jemand, gen bist und weißt, was Leben dem Moment keine Fragen der all die großen Violinkoneigentlich bedeutet. mehr geben. Dann bin ich zerte schon früh perfekt ganz Musik – und wenn ich spielt – Menuhin war solch ein Man kann sich das Leben auch das erreiche, so ist das für Wunderkind, und es hat sicher schwer machen … auch viele andere gegeben wie mich der perfekte Moment. März 2016 concerti  11


Interview

Anne-Sophie Mutter, Sarah zu einem Vorspiel eingeladen zu vertrauen, meinen InstinkChang oder Midori. Meine und mir geraten, die Schule zu ten zu folgen und meine eigeKindheit aber war geradezu beenden und nach Deutsch- ne Stimme zu finden: Immer wieder hat sie betont, wie märchenhaft, denn ich bin in land zum Studium zu gehen. wichtig das sei. Bisweilen bin einer sehr friedlichen Umgebung in Norwegen aufgewach- Ein sehr früher Abgang von ich mir ihr auf Tour gewesen, sen und habe eine wunderba- der Schule… und dann hat sie mich in Mure Erziehung genossen. Ich … doch mir ist sehr schnell klar seen geführt wie das Guggenhabe viel gelesen, bin viel in geworden, dass ich mich künf- heim in New York oder in die die Oper und ins Theater ge- tig wirklich voll und ganz der Neue Pinakothek in München: gangen und auch sonst keines- Musik verpflichten wollte. Zu- Sie wollte, dass ich meinen wegs isoliert vom normalen vor hatte ich nie Tonleitern Horizont erweitere und die Leben groß geworden. geübt, ich war sehr faul und Musik auch in einem größeren stur und dachte: Tonleitern Zusammenhang betrachte, in Immerhin standen Sie schon sind langweilig, die brauchst welcher Beziehung etwa Deals Zwölfjährige mit Mariss du ohnehin nicht. Doch von bussy und Fauré zu Claude Jansons auf der Bühne. da an habe ich angefangen, Monet standen. Für mich war Als ich von ihm damals als So- mich intensiv mit all den das damals wie eine große Vilistin für ein Konzert mit den Grundlagen auseinanderzuset- taminspritze. Osloer Philharmonikern enga- zen – für mich und meine giert wurde, haben die Leute Technik sind das entscheiden- Bis heute spielen Sie die Violine von Jean-Baptiste natürlich gesagt: Das ist jetzt de Jahre gewesen. Vuillaume, die Ihnen einst der der Beginn einer WunderkindFreundeskreis der AnneKarriere – doch tatsächlich hat »Meine Geige muss Sophie-Mutter-Stiftung zur es viele Jahre gedauert, bis Verfügung gestellt hat … meine Karriere Realität geworich wie eine Kuh ... ja – inzwischen habe ich das den ist, langsam, aber mit viel behandeln« Instrument gekauft. Diese GeiBedacht. Und ich bin wirklich ge ist wie ein Boomerang, denn dankbar, dass es kein großer sie ist immer wieder zu mir Knall gewesen ist, sondern ich Inwiefern? in Ruhe nach Deutschland ge- Damals habe ich sehr viel ver- zurückgekommen. (lacht) Über hen und studieren konnte und ändert: Ich bin sehr ernsthaft die Jahre habe ich verschiedene Zeit hatte zu reifen: Das war an die Sache herangegangen – Instrumente gespielt: eine das, was ich gebraucht habe. und das hatte sehr viel mit Bergonzi-Violine, für einige Frau Mutter zu tun, denn mich Jahre eine Stradivari, auch eine War das wirklich eine ganz hat ihre Fokussierung, ihre Guadagnini habe ich versucht – Genauigkeit und Disziplin und doch hat es mich immer normale Kindheit? Schließlich waren Sie ja zwei Jahre zuvor ungeheuer beeindruckt, ja wieder zu Jean-Baptiste gezoauch schon mit dem fasziniert. Später hat sie mir gen. Es ist ein sehr lyrisches Norwegischen Rundfunk­ dann geraten, alles etwas ent- Instrument und besitzt zuspannter anzugehen, etwas gleich eine große Persönlichorchester aufgetreten. Mit dem intensiven Üben habe weniger ernsthaft und statt- keit: Es kennt mich sehr gut ich wirklich nicht angefangen, dessen mehr zu genießen und ich kenne dieses Instrubevor ich mit 15 die Schule (lacht) – da war ich schon ment wirklich gut – auch seine beendet hatte. Als Elfjährige überrascht, dass dieser Vor- Grenzen. Manchmal muss ich mit ihm auch kämpfen, es wie hatte ich Anne-Sophie Mutter schlag gerade von ihr kam. eine Kuh behandeln und jeden getroffen und sie wurde für Tag melken, um wirklich alle mich zu einer Art Mentorin: Was war denn das Prägendste, Dimensionen seines KlangkörIch habe ihr Aufnahmen von das Sie von Anne-Sophie pers heraus zu kitzeln. Sie ist mir geschickt und ihr geschrie- Mutter gelernt haben? ben – und als ich 15 wurde, hat Dass sie mich ermutigt hat, wirklich eine sehr interessante sie mich dann nach München meinem eigenen Bauchgefühl Kreatur, meine Geige (lacht). 12  concerti März 2016


Konzert-TIPPs

Berlin So. 28.2., 20:00 Uhr Philharmonie Vilde Frang (Violine), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Leitung). Korngold: Violinkonzert, Debussy: La Mer u. a. Fulda Fr. 11.3., 20:00 Uhr Schlosstheater Vilde Frang (Violine), hr-Sinfonieorchester, Cristian Macelaru (Ltg). Korngold: Violinkonzert, Haydn: Sinfonie Nr. 102 Frankfurt Sa. 12.3., 19:00 Uhr Alte Oper Programm siehe Fulda Dresden Sa. 11.6., 20:00 Uhr Frauenkirche Vilde Frang (Violine), Dresdner Philharmonie, Santtu-Matias Rouvali (Leitung). Korngold: Violinkonzert, Sibelius: Sinfonie Nr. 1 e-Moll op. 39

ein Ballett von Alexander Ekman Uraufführung 12. März 2016 Vorstellungen 14., 16., 17., 28. März & 4. April 2016

Hamburg Do. 16.6., 20:00 Uhr & So. 19.6., 11:00 Uhr Laeiszhalle Vilde Frang (Violine), NDR Sinfonie­ orchester, Sakari Oramo (Leitung). Britten: Violinkonzert d-Moll op. 15, Elgar: Sinfonie Nr. 1 As-Dur op. 55 u. a. Wismar Fr. 17.6., 19:30 Uhr St.-Georgen-Kirche Eröffnungskonzert der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Vilde Frang (Violine) Preisträgerin in Residence Weitere Konzerte im Rahmen des Festivals in Hasenwinkel, Wittenburg, Rühn, Ulrichshusen, Rostock u. a. Bad Kissingen Fr. 15.7., 20:00 Uhr Regentenbau Kissinger Sommer – Klassikgala. Vilde Frang (Violine), Orchestre National de Lyon, Andris Poga (Leitung). Britten: Violinkonzert, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 u. a. online-Tipp

Beobachten Sie Vilde Frang bei den Studio-Aufnahmen für Britten und Korngold Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/frang CD-Tipp

Britten & Korngold: Violinkonzerte Vilde Frang (Violine), hr-Sinfonieorchester, James Gaffigan (Ltg). Warner Classics

Informationen & Karten T +49 (0) 351 49 11 705 bestellung@semperoper.de semperoper.de

Projektpartner

Sparkassen-Finanzgruppe Sachsen Ostsächsische Sparkasse Dresden Sparkassen-Versicherung Sachsen LBBW Sachsen Bank


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Endlich Ruhe im Saal Der Saal verdunkelt sich, die Spannung steigt, alle Sinne sind geschärft. Plötzlich wird der Mund ganz trocken, im Hals beginnt es zu kratzen und ein Räuspern oder Husten erscheint unausweichlich … und ein leichter Brauseeffekt halten Mund und Rachen zusätzlich geschmeidig.

E

ine äußerst unange­ nehme Situation, die wohl jeder Musiklieb­ haber kennt. Kein Wunder: Die gespannte Vorfreude ebenso wie die geringe Luft­ feuchtigkeit im Saal lassen Mund und Rachen trocken werden. Hat einen der lästige Reiz erst mal gepackt, wird man ihn so schnell nicht los und der Opern­ oder Konzertbesuch gerät zur Qual.

Guter Rat für den nächsten Opern- oder Konzertbesuch Neben dem Opernglas für die bessere Sicht und dem Taschentuch für große Gefühlsausbrüche auch an GeloRevoice® Halstabletten denken – und die große Kunst ganz in Ruhe genießen … So bleiben Mund und Rachen schön geschmeidig Eine ebenso einfache wie effektive Möglichkeit, die lang ersehnte Vorstellung ohne Räusper­ und Husten­Attacken genießen zu können, bieten GeloRevoice® Halstabletten aus der Apotheke: Das einzig­ artige Revoice® Hydro­Depot befeuchtet die Schleimhäute schnell und nachhaltig, aus­ gewählte Mineralstoffe

Was für Musikliebhaber lästig ist, bedeutet für die Darsteller auf der Bühne ein echtes Drama: Hustenreiz, Räusperzwang, Halskratzen und Stimmverlust. Viele Pro­ fis schwören daher bereits seit Langem auf GeloRevoice® Halstabletten – für eine ge­ schmeidige Stim­ me auch unter besonderer Beanspruchung.


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

Foto: Iko Freese/drama-berlin.de

Hemmungslos und bunt: Paul Abrahams Ball im Savoy an der Komischen Oper Berlin

16_Feuilleton Hochkultur trifft Happening Totgesagte leben länger: Vor nicht allzu langer Zeit noch als gestrig-verstaubt abgeschoben, feiert die Operette nun eine furiose Renaissance 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_Opern-Tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause März 2016 concerti  15


Feuilleton

Hochkultur trifft Happening Totgesagte leben länger: Vor nicht allzu langer Zeit noch als gestrig-verstaubt abgeschoben, feiert die operette nun eine furiose Renaissance. Von Andreas Falentin

16  concerti März 2016

Foto: Iko Freese/drama-berlin.de

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änzlich verschwunden Vergangenheit. Denn die Ope- Männern an der Spitze: Hochaus den Spielplänen rette ist wieder attraktiv gewor- kultur trifft Happening trifft war die Operette im den, selbst für ein jüngeres, Christopher-Street-Day. Grunde nie. Die lustige Witwe, von Haus aus opernfremdes Der Zigeunerbaron und Die Publikum. „Schuld“ daran ist Spielstätten-Hopping Csárdásfürstin gab es eigent- in erster Linie ein Australier Zeitgleich mit Kosky überlich sogar immer und überall: mit jüdischen Wurzeln: Als nahm in München der ÖsterRegie führte in der Regel der Barrie Kosky nämlich 2012 die reicher Josef E. Köpplinger das verdiente Abendspielleiter, der Komische Oper in Berlin über- Gärtnerplatztheater – und dritte Kapellmeister führte nahm, stellte er die Operette durfte es nicht bespielen. Das den Stab und die Hinterbänk- ins Zentrum seines Spielplans Haus wird renoviert, Köpplinler des Ensembles durften und landete mit seiner Insze- ger hatte und hat die heikle einmal in vorderster Reihe nierung von Paul Abrahams Aufgabe, an verschiedenen singen. Operette, das war vor Ball im Savoy einen geradezu Spielorten in verschiedenen allem ein preiswertes Instru- erdrutschartigen Erfolg. Stadtteilen sein Publikum bei ment der Kundenbindung. Dass er in den Hauptrollen der Stange zu halten. Das geSicher, in Salzburg experimen- Sprechtheaterstar Dagmar lingt ihm, indem er erfolgreich tierte ein Nikolaus Harnon- Manzel, Chansonette Kathari- versucht, aus jeder Auffühcourt auf hohem Niveau mit na Mehrling und Musical-Le- rung ein Fest zu machen – ein Johann Strauss, und in der „Bar gende Helmut Baumann aufbot, für Operette maßgeschneiderjeder Vernunft“ erreichte Im trug sicher dazu bei, die Pro- tes Konzept. Wiener Blut sieWeißen Rößl mit Stars der Ber- duktion zum Stadtgespräch zu delte Köpplinger im schnuckeliner Schauspielszene in kür- machen, doch vor allem war lig-plüschigen Cuvilliés-Theazester Zeit Kult-Status. Doch dieser Ball im Savoy hem- ter an, Offenbachs Salon Pitdie durchschnittliche Operet- mungslos laut und bunt: eine zelberger – von der jungen tenaufführung sah schlicht einzig überbordend fröhliche Magdalena Schnitzler als augenzwinkernde Faschingsfeiund ergreifend verstaubt aus. Party. Was da als werktreuer Umgang „Bei uns ist alles üppig!“, sagt er aufbereitet – in der atmomit diesem sehr speziellen, oft Kosky. Und: „Bei Operette sphärisch eher unterkühlten fröhlich, fast anarchisch über- muss man den Achselschweiß Reithalle. „Diese Revuen hatbordendem, ausgelassen paro- riechen. Es darf auch ruhig ein ten in genialer Verbindung distischem Theatergenre aus- wenig nach Knoblauch stinken. von Entertainment und Kunst gegeben wurde, war in Wirk- Operette ist nicht blank poliert. etwas Völkerverbindendes – lichkeit eine Huldigung an die Sie hat Sex und Erotik.“ Für und das ist bis heute eine piefige Prüderie der Wirt- letzteres verantwortlich ist vor Chance des Theaters, die wir schaftswunderzeit. allem Choreograf Otto Pichler, ohne Wenn und Aber zu erfülder Koskys Inszenierungen len haben“, umreißt KöpplinEin Australier hat der jede Menge lasziver Bewe- ger die Funktion der Operette schönen Leich neues Leben gungsenergie zuführt, gern mit in unserer Zeit, spricht von eingehaucht knapp bekleideten, jungen „Unterhaltung mit Haltung“.


Operetten-Tipps

Augsburg Sa. 27.2., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Kálmán: Die Csárdásfürstin. Domonkos Héja (Leitung), Otto Pichler (Regie) Weitere Termine: 10., 12., 20., 24. & 29.3., 3., 10. & 22.4., 11. & 29.5. Münster Sa. 27.2., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lincke: Frau Luna. Stefan Veselka (Leitung), Holger Seitz (Regie) Weitere Termine: 2., 4., 12. & 24.3., 3., 15., 19. & 24.4., 3., 8., 28.& 31.5., 8.6.

Kolossal erfolgreicher Kitsch mit den Geschwistern Pfister an der Komischen Oper Berlin: Nico Dostals Revueoperette Clivia

Sozialkritische Aspekte und ironische Brüche

tinnen vor, wie herrlich Operette klingen kann – wenn frau sie singen kann.

Wer in die aktuellen Spielpläne schaut, sieht, wie sehr beider Beispiel Schule gemacht Mutige Komponisten gesucht hat. Da gibt es neue Regiespe- Abrahams Blume von Hawaii zialisten fürs Unterhaltungs- in Pforzheim, Zellers Obertheater wie Bernd Mottl, der steiger in Annaberg, Lehárs demnächst Dostals Clivia in Schön ist die Welt in Ulm, Osnabrück inszenieren wird. Linckes Frau Luna in Münster Oder Roland Hüwe, dessen und Mönchengladbach: AlLand des Lächelns in Hagen lein die März-Premieren bieein gutes Beispiel ist für den ten 2016 eine Operetten-Vielneuen Operetten-Stil an klei- falt, wie es sie viele Jahre neren Häusern: Hüwe nimmt nicht mehr gab und die Lust Lehárs Fast-Oper ernst, ent- macht, dem oft gescholtenen schlackt sie optisch – durch- Genre neu zu begegnen. Was aus sinnlich – und erzählt die allein fehlt, ist Neues. „Ganz Geschichte sehr klar. Zusätz- toll wäre natürlich eine Opelich modelliert er kleine sozi- rettenuraufführung: Doch alkritische Aspekte und iro- welcher zeitgenössische Komnische Brüche, die der Nost- ponist kann das heute noch algielust des Publikums viel- – und traut sich?“, fragt Barrie leicht noch ein wenig zu be- Kosky. Vielleicht findet sich hutsam den Spiegel vorhalten, ein solcher ja eher im Dschunaber immerhin dazu führen, gel der U-Musik, nicht zuletzt, dass diese kaum spektakuläre um die Operette nachhaltig Chinoiserie deutlich heutiger in der Musiklandschaft des wirkt als etwa Turandot oder 21. Jahrhunderts verankern zu Madama Butterfly. Zudem können. Stoff genug gäbe unführen die beiden Protagonis- sere Zeit zweifellos her.

Ulm Sa. 5.3., 19:30 Uhr (Premiere) Podium Lehár: Schön ist die Welt. Alwina Meissner (Klavier), Benjamin Künzel (Regie) Weitere Termine: 10. & 19.3., 1., 8., 13., 24. & 30.4., 21.5., 3., 9. & 25.6. Mönchengladbach Sa. 12.3., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Lincke: Frau Luna. Alexander Steinitz (Leitung), Ansgar Weigner (Regie) Weitere Termine: 24.3., 1., 6., 8., 22. & 24.4., 17. & 21.5. Annaberg-Buchholz So. 13.3., 19:00 Uhr (Premiere) Eduard-von-Winterstein-Theater Zeller: Der Obersteiger. Dieter Klug (Leitung), Ingolf Huhn (Regie) Weitere Termine: 16., 20. & 26.3., 15.4., 1. & 7.5. Pforzheim Sa. 19.3., 19:30 Uhr (Premiere) Theater Abraham: Die Blume von Hawaii. Tobias Leppert (Ltg.), Jean Renshaw (Regie) Weitere Termine: 23.3., 10., 14. & 17.4., 14., 16., 28. & 30.6., 15.7. Hagen Sa. 26.3., 19:30 Uhr Theater Lehár: Das Land des Lächelns. Mihhail Gerts (Leitung), Roland Hüve (Regie) Weitere Termine: 3.4. & 21.5. München Sa. 2.4., 19:30 Uhr Prinzregententheater Millöcker: Der Bettelstudent. Michael Brandstätter (Leitung), Emmy Werner (Regie) Weitere Termine: 3.4. & 4.4. Berlin Fr. 22.4., 19:30 Uhr Komische Oper Dostal: Clivia. Kai Tietje (Leitung), Stefan Huber (Regie) Weitere Termine: 24. & 30.4., 5., 15. & 23.5., 5.6. Osnabrück Sa. 30.4., 19:30 Uhr (Premiere) Theater am Domhof Dostal: Clivia. Daniel Inbal (Ltg.), Bernd Mottl (Regie) Weitere Termine: 6., 10., 14., 17. & 27.5., 2., 5., 8., 16., 19. & 22.6. März 2016 concerti  17


Kurz Besprochen

Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

münchen 31.1.2016

Berlin 31.1.2016

Uraufführung Nord: Stille Wasser sind seicht

Uraufführung Süd: Im Isolationsraum der Kälte

Die Wiedergeburt des poetischen Realismus

Hosokawa: Stilles Meer Staatsoper Hamburg. Kent Nagano (Leitung), Oriza Hirata (Regie), Susanne Elmark, Mihoko Fujimura, Bejun Mehta

Srnka: South Pole Bayerische Staatsoper. Kirill Petrenko (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Rolando Villazón, Thomas Hampson Weiterer Termin: 5.7.

Tschaikowsky: Jewgeni Onegin Komische Oper Berlin. Henrik Nánási (Leitung), Barrie Kosky (Inszenierung), Günter Papendell, Asmik Gregorian. Weitere Termine: 3. & 12.3., 6.6.

Oper GMD Kent Nagano bekennt sich zur Zukunft des Musiktheaters mit einem zeitgenössischen Stoff: der Erdbeben-, Tsunami- und Reaktorkatastrophe von Fukushima, hier verquirlt mit uralter japanischer Mythensuppe. Sein delikater Feinsinn und ruhiges Leuchtenlassen, seine gleichermaßen analytische wie einfühlende Haltung machen viele Momente der Partitur des aktuell bedeutendsten japanischen Neutöners Toshio Hosokawa zum Ereignis. Das musikalische Selbstverständnis des Komponisten ist durch das buddhistische Weltbild des ewigen Kreislaufs bestimmt, der Japaner schreibt ein meist stilles, nachsinnendes Requiem des Trostes. Das Libretto aber strotzt vor hilflosen Dialogen, schwankt zwischen dokumentarischem Realitätsbezug, Betroffenheitskitsch und pseudoreligiösen Weisheiten. (PK)

oper Das Wettrennen um die Eroberung des Südpols war eines der aufregendsten Matches des 20. Jahrhunderts: Robert Scott gegen Roald Amundsen, England gegen Norwegen. Insofern bezeichnet Komponist Miroslav Srnka South Pole auch als Doppeloper: Die jeweiligen Etappen der Teams werden synchron dargestellt. Streckenweise wirkt das Werk wie eine historische, raffiniert erzählte Dokumentation der Ereignisse, untermalt mit sterilen, will heißen: eiskalten Klangfarben. Srnka bemüht dafür einen Klangkörper vom Ausmaß eines Strauss-Orchesters, lotet mit Instrumenten wie Schmirgelpapier und Sprungfedern die Möglichkeiten aus, antarktische Kälte zu vertonen – wie geschaffen für den peniblen Partiturexegeten Petrenko. Eine tiefgründige Fantasie über Einsamkeit und Isolation. (HW)

oper Junge Sänger, die junge Menschen spielen, die an der Liebe scheitern: Barrie Kosky gelingt ein Geniestück ohne Zeigefinger, ohne Desavouierung der Figuren. Es ist ein selten gewordener poetischer Realismus, mit dem Kosky und die fantastische Bühnenbildnerin Rebecca Ringst hier ihren Tschaikowsky aus dem Geiste eines Tschechow oder Tolstoi zu lesen verstehen. Diese wilde Wiese gleicht einem Zaubergarten, in dem die junge Liebe wächst. Eine Bildsetzung von geradezu filmischer Direktheit, die über sensibel die Tageszeiten nachzeichnende Lichtstimmungen immer wieder weite Sehnsuchtsräume öffnet. In ihnen kommen kleine Gesten zu großer Wirkung – Gesten und Regungen der Solisten wie jene des Chores, den Kosky in meisterlicher Individualisierung zu aktivieren versteht. (PK)

18 concerti März 2016

Fotos: Arno Declair, Winfried Hösl, Iko Freese/drama-berlin.de

Hamburg 24.1.2016


02.04.–30.04.16 internationales musikfestival

IERN W I R F E U R T S TA G ! B 20. GE

Avi Avital I Rebekka Bakken I Lisa Batiashvili I Uri Caine I Gautier Capuçon Deutsche Kammerphil harmonie Bremen I Fauré Quartett I Johannes Fischer David Fray I Sol Gabetta I Gallicantus I Martin Grubinger I Marc-André Hamelin Thomas Hampson I Håkan Hardenberger I Paavo Järvi I Ewa Kupiec I Igor Levit Sabine Meyer I Gabriela Montero I Daniel Müller-Schott I Alina Pogostkina Thomas Quasthoff I Fazıl Say I Andreas Scholl I Herbert Schuch I Andreas Staier Swedish Chamber Orchestra I Tonhalle-Orchester Zürich I Klaus Florian Vogt Arcadi Volodos I Jörg Widmann I Tianwa Yang I u. v. m. Bestellen Sie kostenlos unser Programm unter Tel 06221 - 584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de Gründungspartner:


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

Magdeburg FR. 18.3.2016

Die zwei Frauen des Stammvaters der Juden Oper Sidney Corbett stammt

Corbett: Die Andere (UA) Theater Magdeburg. Michael Wendeberg (Leitung), Ulrich Schulz (Regie) Weitere Termine: 27.3., 7.4., 14.5.

Schreibt eine neue Oper: Ligeti-Schüler Sidney Corbett 20 concerti März 2016

Im Dunkeln ist gut Lieben: Bühnenmodell für Tristan und Isolde Baden-baden SA. 19.3.2016

Opus metaphysicum Oper Sir Simon Rattle musiziert Wagners

Liebesrasen mit den Berliner Philharmonikern

A

lle Jahrzehnte wieder haben sich die Berliner Philharmoniker mit Richard Wagners Opus metaphysicum auseinandergesetzt: Tristan und Isolde liegt in legendären Platteneinspielungen vor: natürlich geleitet von den einstigen Chefs Wilhelm Furtwängler und Herbert von Karajan, aber mit Daniel Barenboim auch von einem der einstigen Top-Kandidaten für die anstehende Rattle-Nachfolge. Jetzt will es auch der aktuelle NochChef wissen, wie man den rasenden Eros angemessen ausmusiziert und bringt die größte jemals veroperte Liebesge-

schichte in einer spektakulären Neuinszenierung heraus, die nach der Premiere in BadenBaden international auf Hochzeitsreise geht: Die New Yorker Metropolitan Opera, das polnische Teatr Wielki und das China National Center for the Performing Arts sind Koproduktionspartner. Regie führt mit Mariusz Trelin´ski ein Mann, der vom Film kommt, für überraschende Räume und starke Bilder steht. Wagner: Tristan und Isolde Festspielhaus Baden-Baden. Simon Rattle (Leitung), Mariusz Treliński (Regie), Eva-Maria Westbroek, Stuart Skelton. 22., 25. & 28.3.

Fotos: Manfred Rinderspacher, Boris Kudlička, Jan Windszus Photography, Markus Tedeskino

aus Chicago und lebt in Berlin, er spielt E-Gitarre und ist klassischer Komponist, studierte bei György Ligeti in Hamburg und promovierte an der Yale University über Edgar Varèse. Rhythmische Überlagerungen von Zeitstrukturen und die Liebe zum gesungenen Wort bestimmen seine Arbeit, religiöse Themen faszinieren den Sohn einer jüdischen Mutter und eines katholischen Vaters. Corbetts neueste Oper ist dem zwischen den zwei Müttern seiner Kinder stehenden Stammvater der Juden und der Muslime gewidmet: Abraham und der Kampf seiner Kinder um die Macht.


Köln SA. 5.3.2016

Weitere Tipps

Die Oper aller Opern Oper Die französische Regisseurin Emmanuelle

Bastet debütiert in Köln mit Mozarts Meisterwerk

E

r liebt, verletzt und vergisst, stürmt weiter zum nächsten Abenteuer – der ewige Verführer Don Giovanni. Immer wieder muss man Mozarts Oper aller Opern neu inszenieren: Doch kann man dem Mythos dieses Mannes auf die Schliche kommen? Diesen Getriebenen verstehen, der sich jedem Zugriff seiner Gegner so gewandt zu entziehen scheint, wie er sich einer eindeutigen Interpretation seines Charakters verschließt? Womöglich schafft es ja eine Frau, den

Frauen- und Antihelden in seinem Innersten zu verstehen. Denn in der Kölner Premiere führt die Französin Emmanuelle Bastet Regie. Nach ihrem Kunst- und Literaturstudium assistierte sie zunächst Robert Carsen und studierte seine Koproduktionen ein. In ihrer Heimat sorgten ihre feinfühligen Arbeiten für Aufsehen. Mozart: Don Giovanni Oper Köln. François-Xavier Roth (Leitung), Emmanuelle Bastet (Regie) Weitere Termine: 8., 12., 16., 18., 20., 26. & 29.3., 2., 6., 8. & 15.4.

BREMERHAVEN

WOZZECK

Sa. 5.3., 19:30 Uhr Stadttheater Büchners Woyzeck inspirierte nicht nur Alban Berg, die musi­ kalische Tragödie von Mandred Gurlitt entstand fast zeitgleich MÜNCHEN

UN BALLO IN MASCHERA

So. 6.3., 19:00 Uhr Bayerische Staatsoper Jungregisseur Johannes Erath inszeniert Verdi, Zubin Mehta dirigiert die Traumbesetzung aus Anja Harteros, Piotr Beczala und George Petean NÜRNBERG

AUS EINEM TOTENHAUS Berlin SO. 20.3.2016

Rückkehr des Blutsaugers Oper Jungregisseur Antú Romero Nunes entdeckt

Marschners Schauerromantik neu

S

eine Beschäftigung mit der Gattung Oper begann am Hamburger Thalia Theater. Gemeinsam mit Schauspielern näherte sich Antú Romero Nunes in Don Juan. Letzte Party dort Mozarts Don Giovanni. An der Komischen Oper Berlin stehen nun natürlich echte Sänger auf der Bühne. Heinrich Marschners Paradebeispiel der deutschen Schauerromantik, das an Carl Maria von Webers Der Freischütz anknüpft, dient Marschner: Der Vampyr Komische Oper Berlin. Antony Hermus (Leitung), Antú Romero Nunes (Regie) Weitere Termine: 26.3., 3., 17. & 23.4.

dem jungen Regisseur als freier Ausgangspunkt für eine fesselnde Reise durch das schaurige Reich des bleichen blutsaugenden Frauenbetörers: Nunes will die Lust am Nervenkitzel des Schauderns befriedigen.

Sa. 12.3., 19:30 Uhr Staatstheater GMD Marcus Bosch dirigiert die Janáček-Inszenierung des katalanischen Skandalregisseurs Calixto Bieito CHEMNITZ

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Sa. 19.3., 16:00 Uhr Opernhaus Franz Hawlata singt Sachs, Roman Trekel Gegenspieler Beckmesser, GMD Frank Beermann dirigiert, Michael Heinicke inszeniert Wagner Osnabrück

LOHENGRIN Sa. 19.3., 17:00 Uhr Theater Yona Kim, die südkoreanische Autorin und Regisseurin mit Faible fürs Zeitgenössische, wagt Wagner

Zunge oder Zahn? Der Vampyr zieht alle Register seiner Kunst

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper März 2016 concerti   21


SIK: U M R O T N E MENSCH - M ON ZUM 100. GEBURTSTAG V YEHUDI MENUHIN

linkonzert Mit Mendelssohns Vio elkonzert pp Do is in d-moll, Vivald en von erk sw ag in a-moll & Auftr ich, Re , tsu mi ke Menuhin an Ta Henze u. a.

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Kammerorches ter Basel Mitglieder des Deutschen Kammerorches ters Berlin


Niedersachsen & Bremen Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im März

2 Grigory Sokolov

4 Martha Argerisch

7 Mahan Esfahani

8 Notos Quartett

Fotos: Mary Slepkova/DG, Adriano Heitmann/EMI Classics, Bernhard Musi/ DG, Tobias Wirth

Titan an den Tasten

Beau spielt Barock

Hasardeurin am Piano

Gipfelstürmer aus Berlin

2_Porträt Authenzität des Affekts Meisterpianist Grigory Sokolov strebt souverän nach Vollkommenheit 4_Regionale Tipps So klingt Niedersachsen & Bremen! Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion 10_ Klassikprogramm concerti 03.16 Niedersachsen & Bremen 1


porträt

Authenzität des Affekts Meisterpianist Grigory Sokolov strebt souverän nach Vollkommenheit. Von Peter Krause

K

ünstler wie er sind Forscher auf der Suche nach Vollkommenheit: Beseelt von einer Sehnsucht nach immer mehr Tiefe des Ausdrucks und absoluter Erkenntnis der ach so verschiedenen Komponisten. Dazu strebend bemüht, die technische Beherrschung ihres Ins­ truments auf die Spitze des Machbaren zu treiben. Nicht etwa, um den Steinway hernach für den virtuosen Selbstzweck bloß brillanten musikalischen Schauspiels zu missbrauchen, sondern vielmehr, um die eigene Fingerfertigkeit in den Dienst am Werk zu stellen, das sie uns schließlich ganz persönlich verlebendigen möchten. Solch unerbittliches Forschen, dem sich ein Grigory Sokolov verschreibt, kann in Wahnsinn oder Weltflucht enden. Oder es vergräbt sich im einsamen Tüfteln am Detail: Dann wird die Musik verkünstelt und droht sich in ihre Einzelteile aufzulösen.

Tasten-Titan ohne jede Show: Grigory Sokolov

2 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

Von solchen Gefahren indes ist bei Grigory Sokolov so gar nichts zu spüren. Der 1950 geborene St. Petersburger, der von seiner stetig wachsenden Fangemeinde und immer mehr Rezensenten längst als größter Meister des Klavierspiels unserer Tage verehrt wird, hat eine Souveränität erreicht, durch die er zwischen den Noten immer wieder ein weises Lächeln hindurchblitzen lässt. So als wolle er sagen: Ja, Vollkommenheit ist zwar gar nicht zu erreichen, aber nahe kommen kann man ihr durch Leichtigkeit und Aufrichtigkeit.

Foto: Mary Slepkova

Freiheit des Besten: Seine Programme gibt der Russe stets erst kurzfristig bekannt


women

Seinem unangefochtenen Platz an der Spitze der Pianisten hat er es zu verdanken, dass er seine Programme nicht wie seine Kollegen Jahre im voraus festlegen muss. Ist Herr Sokolov gebucht, lassen sich Veranstalter landauf, landab darauf ein, dass der Maestro erst kurzfristig bekannt gibt, was er zu spielen gedenkt – eine Freiheit, die sich sonst kaum einer erlauben kann. Frei von jeder Eitelkeit: neue Werke statt neuer Porträt-Fotos

Eitelkeit oder gar Arroganz? Eigenschaften, die einem Grigory Sokolov fern liegen. Er bringt eben gerne die Werke mit, zu denen er sich zu diesem Zeitpunkt berufen fühlt. Überhaupt gibt es kaum einen uneitleren Künstler als ihn. Über Jahre zieren immer wieder die gleichen Fotos die Ankündigungen seiner Konzerte. Da grenzt es an ein kleines Wunder, einmal neues Bildmaterial des Pianisten zu erhalten. Er hat es eben nicht nötig, sich von Marketing-Profis in Szene setzen zu lassen. Haben viele große Pianisten sich ein eingeschränktes Repertoire als eigene Marke zugelegt, überrascht Sokolov mit seiner Stilgenauigkeit in nahezu allen Epochen. Für seine Konzerte in Bremen und Hannover kombiniert Sokolov nun Schumann mit Chopin – weitere Überraschungen nicht ausgeschlossen. Dabei dürfte einmal mehr die Meisterschaft des Russen erfahrbar werden, mannigfaltige musikalische Charaktere wirklich zu lebenden Gestalten werden zu lassen.

Ist sein Zugriff, etwa auf Bach, deshalb romantisch? Mit allerhand klanglicher Kulinarik stattet er die einst für Cembalo ersonnene Barockmusik aus, versucht gar nicht erst, die Trockenheit des Ursprungsinstruments auf dem modernen Flügel wiederherzustellen. Sokolov zelebriert Bach gern mit einer geradezu orchestralen Üppigkeit. Meißelt die polyphone Linienführung zwar klar heraus – doch animiert gleichwohl die Einzelstimmen mit viel Schalk in den Fingern und maximaler dynamischer wie farblicher Flexibilität. Ein risikofreudiger Grenzgänger ist dieser Russe, ein wahrer Forscher nach Vollkommenheit: Welche Musik auch immer – sie könnte kaum in besseren Händen sein, als in jenen Grigory Sokolovs. Konzert-TIPPs

Grigory Sokolov (Klavier) Schumann: Arabeske C-Dur op. 18 & Fantasie C-Dur op. 17, Chopin: Zwei Nocturnes op. 32 & Klaviersonate Nr. 2 b-Moll

Bremen Do. 17.3., 20:00 Uhr Glocke Hannover Sa. 19.3., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus online-Tipp

Historisches Dokument: Der junge Sokolov gewinnt den Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/sokolov CD-Tipp

Beethoven, Brahms, Schubert & Rameau: Klavierwerke Grigory Sokolov (Klavier). Deutsche Grammophon

in jazz

11. Festival WOMEN IN JAZZ 23. 4. - 1. 5. 2016 Halle (Saale) FESTIVALOPENING SA., 23. 4. 16 - 20 UHR CINEMA PASSIONATA MARIA MARKESINI (GR) & KLAZZ BROTHERS (DE, CO) GOETHE-THEATER BAD LAUCHSTÄDT FESTIVALKONZERT DI., 26. 4. 16 - 20 UHR SCHWEIZERSOMMER IRÈNE SCHWEIZER (CH) & GÜNTHER SOMMER (DE) GEORGENKIRCHE HALLE GALAKONZERT MI., 27. 4. 16 - 20 UHR PATTI AUSTIN (US) MARC SECARA (DE) & BERLIN JAZZ ORCHESTRA LTG. JIGGS WHIGHAM (US) G. - F. - HÄNDEL - HALLE ATLANTIC CROSSING 28. BIS 30. 4. 16 - 20 UHR JULIA BIEL (GB HOLLY COLE (CA) KARIN HAMMAR FAB 4 (SE/DE) INGRID JENSEN QUINTETT (CA/SE/GB) GERI ALLEN (US) ELLEN ANDREA WANG (NO) OPER HALLE ABSCHLUSSKONZERT SO., 1. 5. 16 - 17 UHR JAZZ - BALLET OPERA GRUBER (FR/US) COMPANIE GERALDINE ARMSTRONG OPER HALLE TICKETS ÜBER: CTS VERKAUFSSTELLEN UND ÜBER WWW.WOMENINJAZZ.DE concerti xx.15 Stadt 3


So Klingt

… Niedersachsen & Bremen. Die wichtigsten Termine im März, ausgewählt von der concerti-Redaktion

Duo voller Temperament und Poesie Hannover Martha Argerich und Mischa Maisky

feiern ihre Freundschaft

S

ogenannte Rubinhochzeit feiern Paare im 40. Jahr. Die argentinische Pianistin Martha Argerich und der lettische Cellist Mischa Maisky sind zwar nicht miteinander verheiratet, führen aber schon fast so etwas wie eine musikalische Ehe. So ganz genau erinnern die beiden sich wohl selbst nicht mehr, wie damals alles angefangen hat. Deshalb spricht mancher hier von 35, andere dort von rund 40 Jahren

4 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

– was dazu geführt hat, dass kurzerhand eine „40 Years Friendship Tour“ angekündigt worden ist: Verbindet die beiden doch neben ihren gemeinsamen Konzertauftritten auch eine innige Freundschaft. Zwei lodernde Feuer werden zum explodierenden Vulkan

Mag sein, dass Gegensätze sich anziehen, aber im Falle dieser Ausnahmekünstler ist es wohl eher die Ähnlichkeit, die zwei

lodernde Feuer zu einem explodiernden Vulkan vereint, der sich jederzeit in verheißungsvoll glühende Lavaströme zurückziehen kann. Überbordendes Temperament, höchste Empfindsamkeit, technische Brillanz und feinste Poesie sind die Eigenschaften, die Argerich und Maisky gleichermaßen besitzen. Und mit denen sie die Zuhörer bis heute in ihren Bann ziehen – wie mit Schostakowitschs Cellosonate, die klassische Formen ironisch Sören Ingwersen aufbricht. So. 6.3., 19:30 Uhr NDR Landesfunkhaus Martha Argerich (Klavier) Mischa Maisky (Violoncello) Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch

Foto: Stephanie Argerich/DG

Dreamteam der Klassik: Mischa Maisky und Martha Argerich


U R AU F FĂœHRU NG

18. 3. 2016

Die Andere Kammeroper von Sidney Corbett Libretto von Christoph Hein UrauffĂźhrung am Fr. 18. 3. 2016 Theater Magdeburg, Schauspielhaus Weitere Vorstellungen So. 27. 3., Do. 7. 4., Sa. 14. 5. 2016 Kolloquium am Fr. 26. 2. 2016 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt Berlin


Tipps & Termine

Underdog im Aufwind Bremerhaven Wiederentdeckung des »Bremer«

Wozzeck von Manfred Gurlitt

W

Wozzeck: Erstmals wurde hier ein Rechtloser zur zentralen Figur

dern und einem Epilog“ heraus kam. Sein Pech, dass er um Haaresbreite das Rennen um die Uraufführung verlor, denn Alban Berg schaffte es im Dezember 1925, vier Monate vor seinem Komponistenkollegen, seine expressionistische Oper an der Berliner Staatsoper auf die Bühne zu bringen: Ein Erfolg – Gurlitts Meisterwerk hingegen geriet in Vergessenheit. Umso verdienstvoller, dass es nun im Norden eine Gurlitt-Renaissance gibt, die im Januar 2015 in Osnabrück mit dem Dreiakter „Soldaten“ ihren Anfang nahm. Sigrid Schuer

Fotos: gemeinfrei, Bernhard Musil/DG

Di. 1.3., 19:00 Uhr (Premiere) Theater Bremerhaven Gurlitt: Wozzeck. Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie) Weitere Termine: 5., 11. & 24.3., 2., 10., 16. & 27.4.

as passiert, wenn die Wozzecks, die Underdogs dieser Welt aufbegehren? Diese Frage stellen sich fast zeitgleich zwei Regisseure im Bundesland Bremen: Während Paul-Georg Dittrich sein Debüt am Theater Bremen mit Alban Bergs Wozzeck gibt, setzt am Stadttheater Bremerhaven Robert Lehmeier das gleichnamige Werk Manfred Gurlitts in Szene. Der Komponist war seit 1914 Erster Kapellmeister und ab 1926 ein Jahr lang Generalmusikdirektor am Stadttheater Bremen, wo im April desselben Jahres seine „Tragödie in 18 Bil-

6 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16


Bach meets Minimal Köln Alte-Musik-Spezialisten

mit neuen Klängen

D

as sind vielleicht Kontraste! Der kleine, aber immer wieder durch ambitionierte Konzerte auffallende Kulturring Hildesheim hat das renommierte Concerto Köln mit einem spektakulären Programm engagiert: Werke von Vater Johann Sebastian und Sohn Carl Philip Emmanuel Bach werden in Beziehung gesetzt zu Minimal Music von Steve Reich und Philipp Glass. Doch das Hildesheimer Programm geht gleich noch einen Schritt weiter und integriert zudem zwei zeitgenössische Stücke ganz anderer Art in das Konzert: Da gibt es zum einen das Cembalo-Konzert des Polen Henryk Górecki zu hören, eine Musik, die kleinteilige minmalmusicartige Wiederholungsmuster geschickt in ein filmmusikhaftes klangliches Umfeld stellt und daher sehr populär und leicht verständlich wirkt. Und darüber hinaus erklingt ein Stück von Fred Frith, einem Musiker aus dem Bereich des Rock und Free Jazz, der die üblichen Gattungsgrenzen noch nie akzeptiert und mit seinen Episodes for Orchestra ein Stück geschrieben hat, das manchen überraschen dürfte. Wenn das kein spannender Abend der Kontraste wird! Reinald Hanke Fr. 4.3., 20:00 Uhr Stadttheater Köln Mahan Esfahani (Cembalo) Concerto Köln Werke von Bach, Frith, Gorecki, Reich, C. P. E. Bach & Glass

5 Sterne Busse Gratis Getränke im Bus Taxi-Abholservice inkl. (ab 4-Tage-Reisen)

Mit Bach & Silbermann nach Leipzig und Erfurt, Musikreise 6 Tg. / 16.06. ab € 939,Dresdner Musikfestspiele, 3 Konzerte, örtl.

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Dresden - Semperoper „Alcina“, 1 Karte Kat. 3, 3*+ Hotel, 3 Tage / 18.3. ab 349,- €

Bratislava mit musikalischen Höhepunkten, 2 Karten Kat. 1, Führungen , 4* Hotels, 6 Tage / 04.04. ab € 899,-

Musikstadt Dresden, Frauenkirche, 1 Karte Kat. 3, 4* Hotel, 3 Tg. / 01.04. ab € 369,-

Bregenzer Festspiele, “Turandot“ auf der

Seebühne, 1 Karte Kat.1, Schifffahrt, 4* Hotel, 5 Tage / 07.08. ab € 999,-

Prag - Königin der Musik, Ständetheater Prager Burg - Staatsoper - Matinee, 4* Hotel, 4 Tage Reise, 17.03. ab € 719,Breslau & Oper, 1 Karte Kat. A für die Oper

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Globetrotter Reisen GmbH Harburger Str. 20 concerti XX.16 Stadt 7 21224 Rosengarten


Tipps & Termine

Audienz bei der Gräfin Braunschweig Wagner-Legende Gwyneth Jones gibt die Großmutter in Tschaikowskys Pique Dame

M

it der Partie der Gräfin in Tschaikowsky Pique Dame wird im Braunschweiger Staatstheater erstmals eine der größten Wagner-Sängerinnen unserer Zeit zu erleben sein: Gwyneth Jones, gebürtige Waliserin und schon lange in der Schweiz daheim, war das Gesicht des legendären „Jahrhundert-Rings“, den Patrice Chéreau 1976 bei den Bayreuther Festspielen inszenierte und Pierre Boulez dirigierte. Die Brünnhilde geriet der überragenden Sängerdarstellerin zu einem der faszinierendsten, ergreifendsten und humansten

Rollenporträts, fernab von allem Heroinen-Pathos. So etwas hatte die Wagner-Welt gerade bei dieser Figur bis dahin nicht gesehen. Als 1980 der letzte Vorhang nach der grandiosen Götterdämmerung fiel und das ganze Ensemble um Gwyneth Jones dem Publikum zuwinkte, hatten wohl alle im Saal wie auf der Bühne Tränen in den Augen. Ganz sicher ein Grund, dass die Queen Gwyneth Jones im Jahr 1986 zur „Dame Commander of the Order of the British Empire“ ernannte. Irene Bazinger

Feiert 2016 ihren 80. Geburtstag: Primadonna Dame Gwyneth Jones Sa. 5.3., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Braunschweig Tschaikowsky: Pique Dame. Gwyneth Jones (Sopran), Oleksandr Pushniak (Bariton), Adrian Müller (Leitung), Philipp Kochheim (Regie)

Transfer Paris – Madrid

D

Neue Ideen aus der Hauptstadt: das Notos Quartett So. 13.3., 19:45 Uhr Georg-August-Universität (Aula) Notos Quartett. Fauré: Quartett c-Moll op. 15, Turina: Quartett a-Moll op. 67, Saint-Saëns: Quartett B-Dur op. 41 8 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

ass Kammermusik alles andere als verstaubt ist, beweisen viele junge Ensembles Tag für Tag in den internationalen Konzertsälen. Eines der avanciertesten unter ihnen ist das 2007 gegründete Notos Quartett aus Berlin – selbst Star-Klarinettistin Sabine Meyer zeigt sich „beeindruckt von dessen Spielfreude und hoher Professionalität“, Kritiker attestieren dem Spiel des Quartetts „Passion und größte Sensibilität“. Im Rahmen der „Aulakonzert“Reihe der Göttinger Kammermusikgesellschaft begeben

sich die Vier nun auf die Spuren südländischen Kolorits und erkunden dabei deren musikalische Transfers durch Europa. So zeigt das NotsEnsemble etwa mit seinem Programm, dass Frankreich ein entscheidender Impulsgeber für die Entwicklung der spanischen Kammermusik war – und präsentiert mit Joaquín Turina einen andalusischen Komponisten, der von 1905 bis 1913 für ihn entscheidende Jahre in Paris verbrachte und dessen Kammermusik bislang lediglich Kennern ein Begriff war. Sigrid Schuer

Fotos: Christian Steiner, Tobias Wirth

Göttingen Das Berliner Notos Quartett verfolgt musikalische Spuren über Ländergrenzen hinweg


KLASSIK FÜR HANNOVER

KONZE RTE im ne KUPPE uen LSA IM HCC AL

Hélène Grimaud © Mat Hennek

Donnerstag : 14. April 2016 : 19.30 Uhr

HÉLÈNE GRIMAUD : KLAVIER ORCHESTRA DELL' ACCADEMIA NAZIONALE DI SANTA CECILIA SIR ANTONIO PAPPANO : LEITUNG Werke von Beethoven und Saint-Saëns Cameron Carpenter © Thomas Grube

Montag : 2. Mai 2016 : 19.30 Uhr

CAMERON CARPENTER : ORGEL RADIO-SYMPHONIEORCHESTER WIEN CORNELIUS MEISTER : LEITUNG

Martin Grubinger © Felix Broede

Dvorák : Symphonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“ sowie weitere Werke

Till Brönner © Ali Kepenek

Freitag : 20. Mai 2016 : 19.30 Uhr

MARTIN GRUBINGER : PERCUSSION PITTSBURGH SYMPHONY ORCHESTRA MANFRED HONECK : LEITUNG

Dienstag : 21. März 2017 : 19.30 Uhr

LANG LANG : KLAVIER Albéniz : Auszüge aus „Suite Española“ op. 47 Debussy : Ballade Granados : Auszüge aus „Goyescas“ op. 11 Liszt : Klaviersonate h-Moll S 178

Lang Lang © Yann Orhan / Sony Classical

Tschaikowsky : Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Hartl : Konzert für Schlagwerk und Orchester

NEU

IM PRO

GRAMM

Igor Levit © Gregor Hohenberg

KARTEN UND INFORMATIONEN im PRO MUSICA-Büro, Georgstraße 36, 30159 Hannover Tel. 0511 : 363817 www.promusica-hannover.de in den HAZ/NP-Ticketshops in Hannover, Barsinghausen, Neustadt und Wunstorf sowie in allen bekannten Vorverkaufsstellen


Programm Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im März

Tipp

4.3. Freitag

Bremen

Braunschweig

17:00 Kulturkirche St. Stephani Dvořák: Requiem op. 89 (Kammermusikfassung). Anja Petersen (Sopran), Bettina Ranch (Alt), Clemens C. Löschmann (Tenor), Armin Kolarczyk (Bass), Bremer Kantorei St. Stephani, Kammer Sinfonie Bremen, Tim Günther (Leitung)

11:00 Staatstheater Jugendkonzert: Handy klingelt.... Samuel Emanuel (Leitung). Baker: Konzert für Mobil­ telefone und Orchester

19:00 Glocke (Großer Saal) Finalisten des Europäischen Klavierwettbewerbs Bremen 2016, Bremer Philharmoniker, Adrian Prabava (Leitung) Emden

Bremen

4.3. freitag

20:00 Glocke (Großer Saal) Simone Kermes (Sopran), La Magnifica Comunità, Enrico Ca­ sazza (Leitung). Werke von Monteverdi, Cesti, Mannelli, Boësset, Merula, Purcell, Dowland u. a.

Hannover

Lady Gaga der Klassik: Ob ihrer knalligen Outfits und extravaganten Roben sorgt Simone Kermes auch jenseits des Hörgenusses für reichlich Aufsehen.

11:00 Ballhof Eins Mozart/Welker: Zaide. Benjamin Reiners (Leitung)

3.3. Donnerstag

20:00 Neues Theater Mozart: Don Giovanni

19:30 Staatsoper Three is a Party. Nils Christe, Jiří Bubeníček & Jörg Mannes (Choreografie) Lüneburg

20:00 Theater Orestie. Olaf Schmidt (Choreografie), Robin Davis (Leitung) Osnabrück

19:30 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie)

2.3. Mittwoch Aurich

20:00 Stadthalle Power! Percussion. Power! Percussion-Ensemble Hannover

11:00 Ballhof Eins Mozart/Welker: Zaide. Benjamin Reiners (Leitung), Sebastian Welker (Regie) 20:00 HCC (Beethovensaal) Jerusalem Quartet. Beethoven: Streichquartette Nr. 2 G-Dur op. 18/2 & Nr. 4 c-Moll op. 18/4, Bartók: Streichquartett Nr. 6 Sz 114 10 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

Bremen

19:00 Dom St. Petri Gesprächsmotette. Stephan Leuthold (Orgel). Fantasie über den Reger-Choral „Freu dich sehr, o meine Seele“ op. 30

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Berg: Wozzeck. Markus Poschner (Leitung) 20:00 Glocke (Großer Saal) Simone Kermes (Sopran), La Magnifica Comunità, Enrico Casazza (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Göttingen

19:45 Stadthalle Alexander Krichel (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „Orfeo ed Euridice“, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1, Wagner: Sinfonie C-Dur Hannover

19:30 Staatsoper Verdi: Die Macht des Schicksals

Emden

Hildesheim

20:00 Neues Theater Chi Ho Han (Klavier), Staatliche Slowakische Philharmonie, Zbyněk Müller (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz”, Grieg: Klavierkonzert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll

20:00 Theater für Niedersachsen Mahan Esfahani (Cembalo), Concerto Köln. Werke von Bach, Frith, Gorecki, Reich, C. P. E. Bach & Glass

Göttingen

20:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker. Franziska Hölscher (Violine), Marianna Shirinyan (Klavier), Roger Willemsen (Rezitation). Werke von Bach, Bartók, R. Strauss & Ravel

19:45 Clavier-Salon Wiener Klassik. Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

20:00 NDR Landesfunkhaus Kristóf Baráti (Violine), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Hillborg: King Tide, Glasunow: Violinkonzert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 4 B-Dur Osnabrück

19:30 Theater am Domhof Loewe: My Fair Lady. Marcel Keller (Regie)

Hitzacker

Oldenburg

19:30 Staatstheater Lehár: Die lustige Witwe 20:00 Ehemaliger Landtag Brentano String Quartet. Haydn: Streichquartett op. 50/4 Hob. III:47, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 14, Dvořák: Streichquartett C-Dur op. 61

Foto:Moritz Schell

1.3. Dienstag


Uelzen

Hannover

Braunschweig

19:00 Theater an der Ilmenau Sergey Eletskiy (Klarinette), Staatliche Slowakische Philharmonie Košice, Zbyněk Müller (Leitung). Borodin: Ouvertüre zu „Fürst Igor“, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 2, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“

18:00 Dreifaltigkeitskirche Alexan­dra Heinzelmann-Emden (Flöte), Martin Kohlmann (Cembalo) 19:30 Staatsoper Three is a Party. Nils Christe, Jiří Bubeníček & Jörg Mannes (Choreografie) 20:00 Marktkirche Europäischer Syngagogalchor, Andor Inzsák (Leitung)

20:00 Staatstheater Piazolla: María de Buenos Aires. Johanna Motter (Leitung)

Hitzacker

15:30 Johanniterhaus Bremer Orchester Gemeinschaft, Juan María Solare (Leitung). Werke von Grieg, Ginastera, Solare, Terzian & Dvořák

5.3. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Pique Dame (Premiere). Adrian Müller (Leitung), Philipp Kochheim (Regie) Bremen

12:00 Ev. Kirche Vegesack Musik um 12 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Composer Slam Bremerhaven

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Gurlitt: Wozzeck (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie) Goslar

19:30 Kaiserpfalz Gabriel Schwabe (Violoncello), TfN-Philharmonie, Werner Seitzer (Leitung). Nielsen: Kleine Suite, Schumann: Cellokonzert a-Moll, Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur Göttingen

17:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker. Mahan Esfahani (Cembalo), Albrecht Mayer (Leitung, Oboe & Oboe d’amore), Hamburger Symphoniker. Werke von Bach, Händel & Haydn Northeim

19:30 Stadthalle Alexander Krichel (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Müller (Leitung). Werke von Haydn, Tschaikowsky & Wagner Oldenburg

12:00 St. Lamberti-Kirche Kammerorchester St. Lamberti. Mendelssohn: Streichersinfonie Nr. 1 19:30 Staatstheater Ballettabend. Jones: D-Man in the Waters, Jully: Generation Y (UA) Stolzenau

19:00 St. Jacobi-Kirche Handglockenchor Wiedensahl. Werke von Vivaldi, Bach u. a.

6.3. Sonntag

18:00 St. Johannis-Kirche Eckhard Manz (Orgel)

Bad Oeynhausen

19:45 Clavier-Salon Julia Graebe (Klarinette), Richard Schwennicke (Klavier)

17:00 Wandelhalle Weltklassik am Klavier. Natalia Ehwald (Klavier). Werke von Schubert & Schumann

Wozzeck

Bremen

15:30 Haus Atlantis (Himmelssaal) Quartetto con brio. Werke von Caplet, Hoffmann, Saint-Saëns u. a.

18:00 Glocke (Großer Saal) Glenn Miller Orchestra 18:00 Sendesaal Uwaga!: Klassik. Frei nach Mozart, Mahler & Co. 18:00 Theater Wagner: Der fliegende Holländer Bückeburg

18:00 Rathaus Alexander Krichel (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Müller (Leitung). Werke von Haydn, Tschaikowsky & Wagner Göttingen

11:15 Clavier-Salon Kinderkonzert. Gerrit Zitterbart (Klavier) 19:45 Clavier-Salon Clavierabend. Nicoleta Ion (Klavier) Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Friedemann Kober & Frank Wedekind (Violine), Lena Thies & Carolin Frick (Viola), Sebastian Maas (Violoncello & Moderation). Winkler: Streichquintett, Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111

Musikalische Tragödie in 18 Szenen von Manfred Gurlitt / Nach Georg Büchner

Musikalische Leitung: Marc Niemann Inszenierung: Robert Lehmeier

Premiere: 5. März 2016 www.stadttheaterbremerhaven.de Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 03.16 Niedersachsen & Bremen 11


Klassikprogramm

Hitzacker

11:00 St.-Johannis-Kirche Musik­ woche Hitzacker. Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier), Albrecht Mayer (Moderation) Weitere Infos siehe Tipp 17:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe), Igor Levit (Klavier). Mozart: Violinsonate e-Moll, Beethoven: Klaviersonate Nr. 15 D-Dur „Pastorale“, Schumann: Drei Romanzen op. 94, Beethoven: Violinsonate F-Dur op. 24 „Frühlingssonate“ Isernhagen

17:00 Isernhagenhof Alexander Yakovlev (Klavier). Werke von Liszt, Rachmaninow, Mussorgsky & Ravel

Hannover

Wilhelmshaven

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Jongdo An (Klavier)

20:00 Stadthalle Christa Schön­ feldinger (Glasharmonika), Junge Deutsche Philharmonie, Jörg Widmann (Klarinette & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Osnabrück

15:30 Theater (Foyer) Strolchkonzert. Tolle tiefe Töne: Tuba & Kontrafagott

9.3. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater Brahms: Ein Deutsches Requiem. Gregor Zöllig (Choreografie & Regie) Bremen

19:30 Theater Berg: Wozzeck. Markus Poschner (Leitung) 20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Ein Liederabend Hildesheim

10:30 Theater für Niedersachsen Die Zauberflöte für Kinder Hitzacker

16:00 Theater auf dem Hornwerk Die Zauberflöte für Kinder

20:00 St.-Johannis-Kirche Musik­ woche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe), Bence Bogányi (Fagott). Milhaud: Pastorale, Fiala: Divertimento Nr. 6 B-Dur „Pastorale“, Mozart: Serenade c-Moll „Nachtmusik“

Oldenburg

Oldenburg

11:15 Staatstheater Familienkonzert: Klingendes Nordlicht. Klanghelden Kinder- und Jugendchor, Olden­ burgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung) 11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Inon Barnatan (Klavier)

19:30 Staatstheater Mozart: Le Nozze di Figaro. Vito Cristófaro (Leitung), Rudolf Frey (Regie)

Nienburg

Springe

17:00 Jagdschloss Marie RadauerPlank (Violine), Henrike Brüggen (Klavier). Werke von Mozart, Schubert & Beethoven

Osnabrück

19:30 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie)

Tipp

7.3. Montag

Hitzacker

20:00 St.-Johannis-Kirche Musikwoche Hitzacker: Gesprächskonzert „Ich habe genug“. Albrecht Mayer (Oboe & Leitung), Timothy Sharp (Bariton), Mahan Esfahani (Cembalo), Ensemble New Seasons

8.3. Dienstag Braunschweig

13:00 Stadthalle Lunchkonzert 12 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

Bremen

20:00 Glocke (Großer Saal) Nigel Kennedy (Violine), Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg. Vivaldi: Vier Jahreszeiten 20:00 Kulturkirche St. Stephani Ensemble Weser-Renaissance, Manfred Cordes (Leitung). Leopold I.: Missa pro defunctis Göttingen

19:45 Clavier-Salon Beethoven unter dem Mikroskop 19:45 Stadthalle Samuel Hasselhorn (Bariton), Göttinger Stadtkantorei, Göttinger Symphonie Orchester, Mathias Müller (Leitung). Mendelssohn: Psalm 114, Bloch: Sacred Service Hannover

10:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) NDR Radiophilharmonie, Eivind Gullberg Jensen (Leitung), Schülerinnen und Schüler (Moderation). Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Hilary Hahn (Violine), NDR Radiophilharmonie, Elvind Gullberg Jensen (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4, Schumann: Sinfonie Nr. 4 Hitzacker

11:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker- Kinderkonzert: Beethovens Donnerwetter 20:00 St.-Johannis-Kirche Musikwoche Hitzacker. Markus Becker (Klavier & Moderation). Werke von Skrjabin, Mussorgsky, Gershwin, Gulda u. a.

Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Puccini: Madame Butterfly

10.3. Donnerstag

Oldenburg

6.3. sonntag

11:00 St.-Johannis-Kirche Hitz­ acker Musikwoche Hitzacker. Felix Klieser (Horn), Christof Keymer (Klavier), Albrecht Mayer (Moderation). Schumann: Adagio und Allegro As-Dur op. 70, Beethoven: Hornsonate F-Dur op. 17 „Fußnoten“: 2014 erschien Felix Kliesers Autobiografie – der 23-jährige Echo Klassik-Preisträger ist ohne Arme geboren und spielt das Horn mit den Füßen.

19:30 Staatstheater Ballettabend. Jones: D-Man in the Waters, Jully: Generation Y

11.3. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Offenbach: Die Banditen. Christopher Hein (Leitung) 20:00 Stadthalle (Congress Saal) Solenne Païdassi (Violine), Louis Spohr Orchester, In-Kun Park (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll, Violinkonzert Nr. 3 G-Dur & Sinfonie Nr. 41

Fotos: Maike Helbig, Marco Borggreve

17:00 Staatsoper Dana Ciocarlie (Klavier), Lawrence Foster (Leitung). Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 2 D-Dur, Bernstein: Sinfonie Nr. 2 „The Age of Anxiety“, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 1 g-Moll „Winterträume“ 19:30 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) Martha Argerich (Klavier), Mischa Maisky (Violoncello). Werke von Bach, Beethoven & Schostakowitsch


Tipp

12.3. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Pique Dame. Adrian Müller (Leitung), Philipp Kochheim (Regie)

9.3. mittwoch

20:00 Stadthalle Wilhelmshaven Christa Schönfeldinger (Glasharmonika), Junge Deutsche Philharmonie, Jörg Widmann (Klarinette & Leitung). Widmann: Dubairische Tänze, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1 f-Moll, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 3 a-Moll „Schottische“ Sabbatical: Jörg Widmann hat sich eine vierjährige Auszeit genommen – als Hochschullehrer. Um endlich wieder mehr Zeit fürs Komponieren und Musizieren zu haben. Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Musical Theater Ballet Revolución-Ensemble

20:00 Stadthalle Hilary Hahn (Violine), NDR Radiophilharmonie, Elvind Gullberg Jensen (Leitung). Weber: Oubertüre zu „Der Freischütz“, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4 d-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 4 d-Moll Bremen

15:00 & 20:00 Musical Theater Ballet Recolución-Ensemble 17:00 Universität (Hörsaal GW1) Bremer Orchester Gemeinschaft, Juan María Solare (Leitung). Werke von Grieg, Ginastera, Solare, Terzian & Dvořák 19:30 Sendesaal konzert im dunkeln. vision string quartet. Frey: Streichquartett II, Barber: Adagio for Strings, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 c-Moll, Debussy: Streichquartett g-Moll 19:30 Theater Orff: Carmina Burana (Premiere). Daniel Mayr (Leitung)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Gurlitt: Wozzeck. Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie)

20:00 Glocke Jaime Laredo (Violine), Sharon Robinson (Violoncello), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Joshua Weilerstein (Leitung). Ligeti: Concert Românesc, Previn: Doppelkonzert (DEA), Mendelssohn: Sinfonie Nr. 4 A-Dur op. 90

Göttingen

Bremerhaven

Bremerhaven

19:45 Clavier-Salon Hubert Rutkowski (Klavier) Hannover

19:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Karen Kamensek (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Sendesaal) Hilary Hahn (Violine), NDR Radiophilharmonie, Elvind Gullberg Jensen (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Vieuxtemps: Violinkonzert Nr. 4, Schumann: Sinfonie Nr. 4 20:00 Schwanenburg NomosQuartett. Riley: Echoes of Primordial Time/Mongolian Winds & Ceremonial Night Race, Wolf: Italienische Serenade, Mozart: Streichquartett B-Dur KV 159, Saunders: Fletch Hitzacker

20:00 St.-Johannis-Kirche Musikwoche Hitzacker. Andreas Ottensamer (Klarinette), Gabriel Schwabe (Violoncello), Nicholas Rimmer (Klavier). Werke von Schubert, Brahms & Marx Osnabrück

19:30 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie) Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Rameau: Platée. Marc Niemann (Leitung), Sergei Vanaev (Choreografie) Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag Hannover

18:00 Marktkirche Natalia Sander (Orgel). Werke von Dupré & Widor 19:30 Staatsoper Verdi: Falstaff Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Suppé: Boccaccio. Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) Hitzacker

11:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Oboe & Englischhorn), Bence Bogányi (Fagott), Markus Becker (Klavier). Werke von Agnel, Saint-Saëns, Lalliet, Pierné & Poulenc 17:00 St.-Johannis-Kirche Musik­ woche Hitzacker. Joachim Król (Rezitation), Markus Groh (Klavier). Liszt: Années de Pèlerinage

Lüneburg

20:00 Theater Orestie. Olaf Schmidt (Choreografie), Robin Davis (Leitung) Oldenburg

19:30 St. Lamberti-Kirche Tobias Götting (Cembalo), Capella St. Lamberti. Werke von Schütz, Schein u. a. Osnabrück

19:30 Theater Britten: Owen Wingrave. Daniel Inbal (Leitung)

13.3. Sonntag Bad Essen

17:00 Kirche St. Nikolai Angelika Milster (Gesang), Jürgen Grimm (Orgel & Klavier) Braunschweig

11:00 Stadthalle German Brass, Staatsorchester Braunschweig, Kristiina Poska (Leitung). Durkó: Turner Illustrations, Matthus: Konzert für Blechbläserensemble und Orchester (UA), Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Bremen

11:30 Theater (Foyer) Reinhold Heise (Violine), Verena Lui (Klavier). Hindemith: Violinsonate Es-Dur op. 11/1, Brahms: Violinsonate Nr. 1 G-Dur 14:00 Musical Theater Ballet Revolución-Ensemble 15:30 & 19:30 Glocke (Großer Saal) Operettengala „Dein ist mein ganzes Herz“. musica viva 17:00 Konsul-Hackfeld-Haus Bremer Orchester Gemeinschaft, Juan María Solare (Leitung). Werke von Grieg, Ginastera, Solare, Terzian & Dvořák 18:00 Theater Eine italienische Nacht. Clemens Heil (Leitung), Annemaaike Bakker & Siegfried W. Maschek (Moderation) Göttingen

16:00 St. Johannis-Kirche cantus domus, Akademische Orchester Ver­ einigung Göttingen. Poulenc: Stabat mater, Wagner: Karfreitagszauber 19:45 Clavier-Salon Shizuko Yamamoto (Klavier) 19:45 Georg-August-Universität Göttingen (Aula) Notos Quartett. Fauré: Quartett c-Moll op. 15, Turina: Quartett a-Moll op. 67, Saint-Saëns: Quartett B-Dur op. 41 Hannover

11:00 VGH Versicherungen Kammermusikensemble des Niedersäch­ sischen Staatsorchesters. Werke von Bozza, Debussy, Piazzolla u. a. concerti 03.16 Niedersachsen & Bremen 13


Klassikprogramm

Bremen

20:00 Glocke (Großer Saal) Lauma Skride (Klavier), Bremer Philharmoniker, Constantin Trinks (Leitung). Pfitzner: Auszüge aus „Palestrina“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 Nienburg

14.3. montag

20:00 Stadthalle Braunschweig German Brass, Staatsorchester Braunschweig, Kristiina Poska (Leitung). Durkó: Turner Illustrations, Matthus: Konzert für Blechbläserensemble und Orchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur „Musikergeschichten, Poesie und Monty Python“: Klar sind German Brass ernsthaft bei der Sache, sagt Hornist Klaus Wallendorf, doch ein bisschen Spaß darf dabei schon sein. 18:00 Theater am Aegi The Bar at Buena Vista Hitzacker

11:00 St.-Johannis-Kirche Musikwoche Hitzacker. Andreas Blau (Flöte), Hendrik Heilmann (Klavier). Werke von Devienne, Bozza, Doppler u. a. 17:00 Verdo Kultur- und Tagungszentrum Musikwoche Hitzacker. Albrecht Mayer (Leitung & Oboe), Kammerakademie Potsdam. Werke von Bach, Odermatt (UA) & Beethoven Lüneburg

11:30 Musikschule (Forum) Body­ percussion ab 4 Jahren. Lüneburger Symphoniker, Robin Davis (Leitung) Oldenburg

11:15 Staatstheater Kian Soltani (Violoncello), Oldenburgisches Staatsorchester, Roger Epple (Leitung). Zygel: La Ville, Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2 Osnabrück

15:00 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie)

14.3. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle German Brass, Staatsorchester Braunschweig, Kristiina Poska (Leitung). Durkó: Turner Illustrations, Matthus: Konzert für Blechbläserensemble und Orchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Weitere Infos siehe Tipp 14 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

20:00 Theater auf dem Hornwerk Auber: Fra Diavolo Oldenburg

19:30 Staatstheater Kian Soltani (Violoncello), Oldenburgisches Staatsorchester, Roger Epple (Leitung). Zygel: La Ville, Dvořák: Cellokonzert h-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 2

15.3. Dienstag Bremen

20:00 Glocke (Großer Saal) Lauma Skride (Klavier), Bremer Philharmoniker, Constantin Trinks (Leitung). Pfitzner: Auszüge aus „Palestrina“, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur 20:00 Sendesaal residenz@sendesaal. Elisabeth Kufferath (Violine & Viola). Werke von Berio, Carter, Kurtág & Müller-Wieland Celle

20:00 Congress-Union (Großer Saal) Martin Weller (Trompete), Staatsorchester Braunschweig, Gerd Schaller (Leitung). Torelli: Trompetenkonzert D-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll, Telemann: Trompetenkonzert, Beethoven: Sinfonie Nr. 7 A-Dur Hannover

19:30 Staatsoper Verdi: Die Macht des Schicksals

16.3. Mittwoch Bremen

18:05 Glocke (Großer Saal) 5nachsechs. Norddeutscher Figuralchor, Bremer Philharmoniker, Constantin Trinks (Leitung). Werke von Mozart, Palestrina & Pfitzner 20:00 Glocke (Kleiner Saal) Artemis Quartett. Werke von Schubert u. a.

17.3. Donnerstag Bremen

19:00 Dom St. Petri Le Figlie d’Orfeo, Jörg Jacobi (Orgel & Leitung). Werke von Charpentier, Niver & Clérambault 20:00 Glocke (Großer Saal) Grigory Sokolov (Klavier) Cuxhaven

20:00 Kreishaussaal Hamburg Chamber Players Hannover

11:00 Ballhof Eins Mozart/Welker: Zaide. Benjamin Reiners (Leitung) 19:30 Staatsoper Three is a Party. Nils Christe, Jiří Bubeníček & Jörg Mannes (Choreografie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Wir Salonlöwen. Werke von J. Strauss, Lincke & Loewe Oldenburg

19:30 Staatstheater Glass: Satyagraha. Carlos Vazquez (Leitung)

18.3. Freitag Bremen

17:00 Unser Lieben Frauen Kirche Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Orff: Carmina Burana. Daniel Mayr (Leitung) 20:00 Kulturkirche St. Stephani Trio Axis. Werke von Beethoven, Haydn, Koch-Raphael (UA) & Schubert Hannover

18:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) Bach: Matthäus-Passion. Andrew Staples (Tenor), Mari Erik smoen (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Magnus Staveland (Tenor), Karl-Magnus Fredriksson (Bass), NDR Radiophilharmonie, NDR Chor, Knabenchor Hannover, Andrew Manze (Leitung) 19:30 Staatsoper Verdi: Falstaff

Celle

Hildesheim

20:00 Schlosstheater Sergey Khachatryan (Violine), Lusine Khachatryan (Klavier)

19:30 Theater für Niedersachsen Rossini: Der Barbier von Sevilla

Hannover

19:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Karen Kamensek (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: Le Nozze di Figaro

Oldenburg

18:00 Staatstheater Hagar Sharvit (Mezzosopran), Aarne Pelkonen (Bariton). Werke von Schubert, Wolf u. a. 19:30 Staatstheater Ballettabend. Jones: D-Man in the Waters, Jully: Generation Y

Fotos: German Brass, Gunter Gluecklich/NDR

Tipp


19.3. Samstag

Göttingen

Bremen

11:15 Clavier-Salon Abschlusskonzert „Leschetizky-Academy“

19:30 Theater Verdi: Rigoletto. Clemens Heil (Leitung)

Hannover

20:00 Glocke (Großer Saal) Yujin Kim (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Schumann: Sinfonie Nr. 4 Bremerhaven

19:30 Stadttheater Mozart Requiem. Sergei Vanaev (Choreografie & Regie) Hannover

18:00 Marktkirche Ulfert Smidt (Orgel). Reger: Choralfantasie „Straf mich nicht in deinem Zorn“ op. 16 19:30 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) Grigory Sokolov (Klavier) 19:30 Staatsoper Weber: Der Freischütz. Karen Kamensek (Leitung) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Auber: Fra Diavolo Oldenburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Poulenc: La voix humaine, Bernstein: Trouble in Tahiti. Carlos Vazquez (Leitung) Osnabrück

17:00 Theater Wagner: Lohengrin (Premiere). Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie)

20.3. Sonntag

11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus (Großer Saal) Mari Eriksmoen (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Karl-Magnus Fredriksson (Bass), NDR Radiophilharmonie, NDR Chor, Andrew Manze (Leitung). Bach: Matthäus-Passion (Auszüge) Weitere Infos siehe Tipp 18:30 Staatsoper Strauß: Die Fledermaus. Benjamin Reiners (Leitung), Martin G. Berger (Regie) Oldenburg

11:15 Staatstheater Kammerkonzert. Blanc: Septett in Es-Dur op. 40, Berwald: Septett in B-Dur 18:00 Staatstheater Händel: Xerxes Osnabrück

19:30 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie)

22.3. Dienstag Hannover

19:30 Staatsoper Mozart/Schröder: Requiem. Leipziger Ballettensemble, Mario Schröder (Choreografie)

23.3. Mittwoch Aurich

19:30 Stadthalle Benatzky: Im weißen Rössl. Ingo Putz (Regie), Erich A. Radke (Leitung) Bremen

19:30 Theater Verdi: Rigoletto. Clemens Heil (Leitung), Michael Talke (Regie) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Mozart Requiem. Sergei Vanaev (Choreografie & Regie) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Christoph Henkel (Violoncello), Gerrit Zitterbart (Klavier) Hannover

19:30 Staatsoper Three is a Party. Nils Christe, Jiří Bubeníček & Jörg Mannes (Choreografie) Oldenburg

18:00 St. Lamberti-Kirche Olaf Kordes (Klavier), Wolfgang Tetzlaff (Kontrabass), Karl Godejohann (Schlagzeug). Peterson: Easter Suite Osnabrück

Oldenburg

19:30 Theater Tri_angle. Mauro de Candia, Marco Goecke & Stephan Thoss (Choreografie)

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Poulenc: La voix humaine, Bernstein: Trouble in Tahiti

Bremen

Tipp

24.3. Donnerstag 19:30 Theater Orff: Carmina Burana. Daniel Mayr (Leitung)

Braunschweig

Bremerhaven

14:30 Staatstheater Tschaikowsky: Pique Dame. Adrian Müller (Leitung)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Gurlitt: Wozzeck. Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie)

Bremen

11:00 Sendesaal ProjektOrchesterGrasberg, Olaf Großmann (Leitung) 15:30 Sendesaal Blasorchester Grasberg, Dietmar Quarz (Leitung). Werke von Verdi, R. Strauss, Stolz, Brenstein & Schostakowitsch 18:00 Theater Berg: Wozzeck. Markus Poschner (Leitung), PaulGeorg Diettrich (Bühne) 19:00 Dom St. Petri (Ostkrypta) Kammermusik zu Bachs Geburtstag. Tobias Gravenhorst & Stephan Leuthold (Cembalo). Werke von Bach Buchholz in der Nordheide

17:00 Kulturkirche St. Johannis Bremer Kaffeehausorchester Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Hannover

20.3. sonntag

11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus Hannover (Großer Saal) Mari Eriksmoen (Sopran), Marianne Beate Kielland (Alt), Karl-Magnus Fredriksson (Bass), NDR Radiophilharmonie, NDR Chor, Andrew Manze (Leitung), Lamya Kaddor & Margot Käßmann (Moderation). Bach: Matthäus-Passion (Auszüge) Auf Empfehlung seiner Schullehrer studierte Andrew Manze erstmal „etwas Anständiges“: Latein und Griechisch - und fand anschließend im zweiten Studium sein Glück in der Musik.

19:30 Staatsoper Belcanto-Gala. Edita Gruberová (Sopran), Niedersächsisches Staatsorchester, Peter Valentovic (Leitung). Werke von Rossini, Bellini & Donizetti 20:00 Marktkirche Bach: JohannesPassion. Bachchor Hannover, Bach­ orchester Hannover, Jörg Straube (Leitung) Norderney

19:30 Kurtheater Norderney Benatzky: Im weißen Rössl. Ingo Putz (Regie), Erich A. Radke (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater Händel: Xerxes concerti 03.16 Niedersachsen & Bremen 15


Klassikprogramm

Bremen

19:00 Dom St. Petri Dvorák: Stabat Mater. Nadine Lehner (Sopran), Cornelia Salje (Alt), Michael Zabanoff (Tenor), Thomas Wittig (Bass), Bremer Domchor, Kammer Sinfonie Bremen, Tobias Gravenhorst (Leitung) 19:30 Theater Verdi: Rigoletto. Clemens Heil (Leitung), Michael Talke (Regie) Hannover

20:00 Marktkirche Bach: JohannesPassion. Bachchor Hannover, Bachorchester Hannover, Jörg Straube (Leitung) Oldenburg

18:00 Staatstheater Glass: Satyagraha. Carlos Vazquez (Leitung), Andrea Schwalbach (Regie) Osnabrück

17:00 Theater Wagner: Lohengrin. Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie), Margrit Flagner & Hugo Holger Schneider (Bühne)

26.3. Samstag Göttingen

12:00 Clavier-Salon Musik zum Mittag Hannover

19:30 Staatsoper Le Sacre du Prin­ temps. Sasha Waltz (Choreografie). Werke von Strawinsky & Debussy

27.3. Sonntag Bremen

15:30 & 20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Ein Liederabend 17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Weltklassik am Klavier. Toru Oyama (Klavier). Werke von Chopin, Debussy & Schumann Bremerhaven

19:30 Stadttheater Mozart Requiem. Sergei Vanaev (Choreografie & Regie) Hannover

18:00 Theater am Aegi Suppé: Boccaccio. Florian Ziemen (Leitung), Guillermo Amaya (Regie) 19:30 Staatsoper Mannes: Was ihr wollt. Mark Rohde (Leitung), Jörg Mannes (Choreografie), Thomas Rupert (Bühne), Brigitte Knöß (Dramaturgie) 16 Niedersachsen & Bremen concerti 03.16

Oldenburg

18:00 Staatstheater Lehár: Die lustige Witwe. Vito Cristófaro (Leitung), Ansgar Weigner (Regie) 18:30 Staatstheater Jully: Der kleine Prinz & Favourite Words. Antoine Jully (Choreografie, Bühne & Kostüme) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Poulenc: La voix humaine, Bernstein: Trouble in Tahiti. Carlos Vazquez (Leitung), Julia Wissert (Regie)

28.3. Montag

31.3. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Brahms: Ein Deutsches Requiem. Gregor Zöllig (Choreografie & Regie) Bremen

19:00 Dom St. Petri Petits Motets. Margaret Hunter (Sopran), Claas Harders (Viola da gamba), Klaus Westermann (Orgel & Cembalo). Werke von Charpentier, Campra u. a.

15:30 Theater Berg: Wozzeck. Markus Poschner (Leitung), PaulGeorg Diettrich (Bühne)

20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Ein Liederabend. Susanne Schrader, Gabriele Möller-Lukasz, Martin Baum & Peter Fasching (Gesang), JanSebastian Weichsel (Kontrabass, Geige, E-Bass), Andy Einhorn (Gitarre)

Hildesheim

Göttingen

19:00 Theater für Niedersachsen Puccini: Madame Butterfly. TfN-Philharmonie, Werner Seitzer (Leitung), Frank Van Laecke (Regie)

19:45 Stadthalle Mohamed Shams (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Nader Abbassi (Leitung). Abbassi: The Nile Bride, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur op. 103 „Ägyptisches Konzert“, Rimsky-Korsakow: Scheherazade op. 35 Weitere Infos siehe Tipp

Bremen

Oldenburg

18:00 Staatstheater Händel: Xerxes. Jörg Halubek (Leitung), Jakob PetersMesser (Regie), Annabelle Köhler (Dramaturgie) Osnabrück

16:00 Theater Wagner: Lohengrin. Andreas Hotz (Leitung), Yona Kim (Regie), Margrit Flagner & Hugo Holger Schneider (Bühne)

29.3. Dienstag Braunschweig

Hannover

20:00 Theater am Aegi Sinatra and Friends. Stephen Triffit, Mark Adams & George Daniel Long (Schauspiel & Gesang) Oldenburg

19:30 Staatstheater Händel: Xerxes. Jörg Halubek (Leitung), Jakob PetersMesser (Regie)

Tipp

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Pique Dame. Adrian Müller (Leitung), Philipp Kochheim (Regie)

30.3. Mittwoch Bremen

20:00 Musical Theater The Bar at Buena Vista 20:00 Theater (Kleines Haus) Istanbul. Ein Liederabend. Susanne Schrader, Gabriele Möller-Lukasz, Martin Baum & Peter Fasching (Gesang), Jan-Sebastian Weichsel (Kontrabass, Geige, E-Bass), Andy Einhorn (Gitarre), Torsten Kindermann (Leitung), Selen Kara (Regie) Göttingen

19:45 Clavier-Salon Das klingende Museum. Gerrit Zitterbart (Klavier) Lüneburg

20:00 Theater Porter: Kiss me, Kate

31.3. Donnerstag

19:45 Stadthalle Göttingen Mohamed Shams (Klavier), Göttinger Symphonie Orchester, Nader Abbassi (Leitung). Abbassi: The Nile Bride, Saint-Saëns: Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur op. 103 „Ägyptisches Konzert“, Rimsky-Korsakow: Scheherazade op. 35 Carnegie-Hall-Debüt mit Kulturvermittlungsauftrag: Neben dem „üblichen“ Repertoire nahm der ägpytische Pianist Mohamed Shams auch eine Komposition seines Landsmanns Gamal Abdel Rahim mit auf das Programm.

Foto: Whitney Browne

25.3. Freitag


Festivals In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

Foto: Kevin Dalferth/Schwarz Foundation

Geigenfeuerwerk: Violinistin Ye-Eun Choi und Pianistin Silke Avenhaus beim Samos Young Artists Festival 2015

24_Amphitheater Samos Auf Pythagoras’ Spuren Inmitten der Flüchtlingsströme sucht das

Samos Young Artists Festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen 26_Hannover Sophies Vermächtnis Einst frönte hier die Prinzessin von der Pfalz ihrer Leidenschaft für die Natur – heute beschwören die Kunstfestspiele die Musen in den Herren­häuser Gärten 27_Weitere Tipps Wichtige Festivaltermine im Überblick Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

März 2016 concerti   23


Festivalguide

Auf Pythagoras’ Spuren Inmitten der Flüchtlingsströme sucht das Samos young artists festival den Brückenschlag zwischen den Genres und Kulturen. Von Christoph Forsthoff

S

terne. Wohin die Augen der Konzertbesucher im Amphitheater von Pythagorion auch schauen: Abermillionen glitzernder Punkte überziehen den Nachthimmel über der Ägäis. Darunter wiegen sich im warmen Nordwind Zypressen und Zedern, Pinien, Ölbäume. Während sich der Blick in der Dunkelheit des Mittelmeeres verliert, wehen von unten die zarten Töne der späten Schubert-Sonate D 959 herauf. Auf einem Podium, das im Halbrund auf den Ruinen des im 4. Jahrhundert vor Christus erbauten Theaters errichtet wurde, sitzt Herbert Schuch am Flügel. Sein Rezital 24 concerti März 2016

ist eines der Konzerte des von dem letzten Jahr angelandet Chiona Xanthapoulou-Schwarz sind: Bis zu 500 Flüchtlinge initiierten Samos Young Ar- kommen täglich auf Samos an tists Festivals, das Klassik mit – dabei leben auf der SonnenJazz und Weltmusik verbindet. insel selbst gerade einmal 33 000 Menschen. Unmöglich Wenn Musiker zu für die Insulaner, diese FlüchtFlüchtlingshelfern werden lingsströme allein zu bewältiDas Boot kam in der Frühe. Fast gen – doch Europa ist fern, 50 Menschen hätten im nicht nur auf Samos sehen sich Schlauchboot gesessen, erzählt die Griechen weitgehend allein Strandwächter Alexis. Nun den Flüchtlingsströmen gegenliegt das schwarze Gummiboot über. verlassen am Strand von Py- Manche der deutschen Festivalthagorion – keine 30 Meter Musiker handelten da letzten entfernt von den Sonnenschir- Sommer pragmatisch, funktimen und Liegen, auf denen onierten ihr Leihauto zum LieTouristen ihren Urlaub genie- ferwagen um: „Das sind Bilder, ßen. Und ist doch nur eines die man nicht wieder vergisst von Hunderten, die hier seit – wie das der verzweifelten jun= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Kevin Dalferth/Schwarz Foundation

Unterm Sternenzelt in einer lauschigen Sommernacht: Das Amphitheater von Samos bildet die Hauptspielstätte des Festivals


gen Mutter mit ihrem apathischen Säugling und seinem verranzten Schnuller“, erzählt Pianistin Silke Avenhaus, die mit ihrer Freundin und den Töchtern für die Flüchtlinge Wasser und Lebensmittel im deutschen Discountmarkt einkaufte. Stundenlang stehen die Menschen aus Syrien, Afghanistan oder Somalia vorm Gebäude der Hafenbehörde und warten, dass sie registriert werden, um auf eine der Fähren zu kommen, die sie nach Athen bringen – vielleicht in eine bessere Zukunft. „Es ist ein Gefühl der Ohnmacht“, beschreibt Armin Steuernagel die eigene Hilflosigkeit. Dennoch hat der Berliner gemeinsam mit Schwarz-Tochter Paula für die Ankömmlinge die Webseite first-contact.org gestaltet, um

ihnen erste Hilfe in Sachen Bürokratie zu bieten. Kulturelle Wurzeln als Rettungsanker in der Not

Flüchtlinge waren auf der Insel immer ein Thema, ja der berühmteste Samonite war selber einer von ihnen: Pythagoras, der hier seine Ideen zur Musik und Mathematik entwickelte, wurde einst vom Tyrannen Polykrates ins Exil verbannt, später verliehen die Römer dem Hera-Tempel auf Samos das Privileg einer Asylstätte für jedermann. Doch vor allem die Jugend von heute habe längst den Glauben an die eigenen Politiker verloren, sagt der junge Samonite Vassilis Pristouris; auch dem Premier Alexis Tsipras traue die junge Generation keine Lö-

sung der griechischen Krise zu. Und doch mag der 27-Jährige die Hoffnung nicht aufgeben: „Es muss ein Umdenken stattfinden – wir müssen neue Wege finden.“ Vielleicht ja nicht zuletzt in und mit der Rückbesinnung auf die gemeinsamen kulturellen Wurzeln, wie Akkordeonist Andreas Hinterseher glaubt, der mit Quadro Nuevo vergangenen Sommer zum Festival eingeladen war: „Wenn die Zeiten schwieriger und schlechter werden, wird die Kultur für uns Menschen immer wichtiger.“ Samos Young Artists Festival 7.–13.8.2016 Alexej Gerassimez, Martin Klett, Sebastian Manz, Guy Mintus, Tai Murray, Diego Imbert u. a. Amphitheater Samos

24.6. - 27.8.2016 www.rheinvokal.de Valer Sabadus Pumeza SWR Vokalensemble The Tallis Scholars Hana Blažiková und viele mehr Programm & Karten: 0 26 22 - 9 26 42 50

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März 2016 concerti   25


Festivalguide

Historischer Ort der Künste: In Herrenhausen dirigierte einst Händel die Hofkapelle

Sophies Vermächtnis Einst frönte hier die Prinzessin von der Pfalz ihrer Leidenschaft für die Natur – heute beschwören die Kunstfestspiele die Musen in den Herrenhäuser Gärten. Von Teresa Pieschacón Raphael

26  concerti März 2016

Alleen, Irrgärten und Kulissen aus steinernen Statuen. Was weit mehr war als nur die Liebhaberei einer gelangweilten Kurfürstin: Von den Herrenhäuser Gärten aus betrieb sie nämlich Weltpolitik, brachte ihre weitverzweigte hochadelige Verwandtschaft auf rauschenden Partys zusamWeltpolitik aus dem Garten men und versuchte so, die Zwar kanzelte sie das beschei- verwickelten europäischen dene Landschloss als „gar Erbfolgen zu regeln. Und schlecht“ ab, doch der dazuge- agierte dabei so erfolgreich, hörende „Jardin de la Leine“ dass ihr Sohn Georg Ludwig hatte es ihr angetan – ja, dieser 1714 als King George I. den wurde „ihr Leben“, wie sie in englischen Thron bestieg. einem Brief bekannte. Und so So würdigt denn auch bis heuwie sie es aus den Barockan- te ein Denkmal jenen Ort mitlagen ihrer niederländischen ten im Park, wo die kluge Heimat kannte, ließ die welt- Herrscherin 1714, fast 84 Jahläufige Kurfürstin auch hier re alt, zusammenbrach: Ein prächtige Blumenbeete und Buch in der Hand, sitzt dort Wasserspiele anlegen, Linden- die Kurfürstin auf einem

Bis ins frühe 17. Jahrhundert war Hannover ein ärmlicher Ort gewesen. Das änderte sich, als Sophie von der Pfalz in die Stadt kam: 1658 hatte sie Ernst August zu Braunschweig-Lüneburg geheiratet, der 1679 dann die Regierung in der Residenz Hannover übernahm.

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: KunstFestSpiele Herrenhausen

K

langvolle Metaphern gibt es für viele Städte – allein für Hannover vermögen die PR-Strategen offenbar keine zu finden. In der Tat scheint die brutalistische Betonmoderne der niedersächsischen Landeshauptstadt auf den ersten Blick keine Reise wert; und doch lockt die „Spröde an der Leine“ mit Schönheiten, auch wenn diese meist allein den Einheimischen bekannt sind. So lässt sich etwa der Vormittag im bald erweiterten SprengelMuseum verbringen, am Nachmittag empfiehlt sich sommers ein Besuch im Strandbad am Südende des Maschsees – oder auch in den Herrenhäuser Gärten, wo seit 2010 die „KunstFestSpiele“ stattfinden.


Thron und blickt stolz in ihren benachbarten Theaterhaus, Garten hinein. samt Pferdekadaver und mäEben hier eröffnete über andernder Riesengummikrake. 300 Jahre später vergangenen Mai Intendantin Elisabeth Schweegers Erbe Schweeger ihre letzte Ausga- „Gegen den Strich“ lautete das be der „KunstFestSpiele“. Wo Motto der Festspiele 2015 – und einst die Hofkapelle unter ih- eben dies hatte die streitbare rem Kapellmeister Georg Fried- Intendantin auch zu ihrem rich Händel aufgespielt hatte, Prinzip erhoben. Schon im ersfauchte und zischte es nun ten Jahr, 2010, ließ sie Monte16 Stunden lang, bis morgens verdis Orfeo auf die Musik des um drei. Ringlandschaft mit englischen Post-Punk-Sängers Bierstrom hatte das Ensemble Ian Curtis prallen und platzierKaleidoskop seine Performance te Christoph Schlingensiefs getauft, die Wagners Ring neu anarchistisches Operndorf in montierte. Während nebenan die strenge absolutistische Garauf der Wiese, wo schon der tengeometrie von Herrenhaurussische Zar Peter der Große sen. Ein Mix von Alt und Neu, mit der Kurfürstin getanzt hat- der sich in dem spartenüberte, eine Kunstinstallation aus greifenden Festival aus Schauquietschbunten Sangria-Stroh- spiel, Musik und bildender halmen lagerte und nahe der Kunst bewährt hat – und zweiprächtigen Galerie der Herren- fellos auch von Schweegers häuser Gärten – hier sinnierte Nachfolger Ingo Metzmacher ehemals der Universalgelehrte fortgesetzt werden wird. Gottfried Wilhelm Leibniz über die Unendlichkeit von Gottes KunstFestSpiele Herrenhausen 13.–29.5.2016 Schöpfung – eine KetchupHagen Quartett, Ingo Metzmacher, Kanone blutrote Spritzer an Isabelle Faust, Graindelavoix, David Fray, Jack Quartet, MAU Company, eine Wand feuerte. Und als NDR Radiophilharmonie, Wiebke szenisches Schmankerl gab’s Lehmkuhl, Thomas Quasthoff eine schrille Inszenierung im Hannover

Oper

Weitere Tipps Frankfurt (oder) etc.

Musikfesttage an der Oder 4.3.–17.3.2016 Mit dem diesjährigen Motto »Kontraste« blickt das deutsch-polnische Musikfestival über den europäischen Tellerrand. In zahlreichen Städten rund um den Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen trifft westliche Klassik auf Musik außereuropäischer Kulturkreise. Freiburg

Emil Gilels Festival 14.3.–19.3.2016 Nach dem Auftakt 2012 findet in diesem Jahr zum dritten Mal das Festival zu Ehren des großen russischen Pianisten statt, der im kommenden Oktober seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Zu den prominenten Gratulanten gehören die Pianisten Grigory Sokolov, George Li und Evgeny Kissin. Badenweiler

Badenweiler Musiktage 28.4.–1.5.2016 Namen wie das GrauSchumacher Pianoduo, das Minguet- und Zemlinsky-Quartett sowie der ungarische Pianist Dénes Várjon garantieren vier Tage feinste Kammermusik im Kurhaus

Tanz Konzert

Klosterhof Le Cid, Jules Massenet

11. St. Galler Festspiele 24. Juni bis 8. Juli 2016 www.stgaller-festspiele.ch Tickets +41 (0)71 242 06 06

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2/2/2016 10:49:53 AM März 2016 concerti  27


Reportage

Wo die Natur den Ton angibt

Spektakuläre Glasfassade: das Konzerthaus »Harpa« in Reykjavík

28  concerti März 2016

Foto: Jóhanna Ólafsdóttir

Lavafelder, Gletscher, Geysire und dazwischen gerade einmal 330 000 Menschen – doch die isländische Musikszene brodelt so heiß wie ein Vulkan. Von Annette Zerpner


W

ie vor Jahrmillionen Pflanze, um sich wieder zu ist in Island die Er- erholen, wenn sie einmal niede an zahlreichen dergetrampelt wurde. Stellen noch immer in Bewe- Reagiert haben die Isländer auf gung. Vulkane, Gletscher und diese unkontrollierbaren NaLavafelder mit unberechenba- turkräfte, indem sie zu einem ren Rissen liegen ganz in der Volk von Künstlern geworden Nähe jener Orte, wo die Men- sind. Eine nationale Eigenheit, schen ihrem gewöhnlichen die sehr treffend charakteriTagwerk nachgehen. Geysire siert und ironisiert wird auf schießen aus dem Boden, einer jener Postkarten, die auf plötzlich riecht es nach Schwe- Reykjavíks Haupteinkaufstrafel – selbst die Straße vom ße Laugavegur zu finden sind: Flughafen hinein nach Reyk- „Hallo! Ich bin: Krankenpflejavík ist links und rechts ger / Lehrerin / IT-Spezialist …“ g esäumt von weitläufigen ist da neben Kästchen zum ­ schwarzen Lavafeldern. So Ankreuzen zu lesen – „… UND gibt es denn auch kein Ge- Musiker!“ Ja, grundsätzlich sei spräch mit einem Isländer, das es seinen Landsleuten schon nicht früher oder später auf sehr wichtig, einen persönlidiese überwältigende Natur chen Draht zu den Künsten zu käme: „Wir leben nicht ohne haben, speziell zur Musik, beGrund auf einem schmalen stätigt Pianist Víkingur ÓlafsStreifen an den Küsten, denn son bei Kaffee und Zimtschneim Landesinneren ist es ein- cken im gemütlichen Coffeefach zu feindlich“, beschreibt shop „Tíu Dropar“: „Wir erwardie derzeit in New York wei- ten irgendwie voneinander, lende Komponistin Anna Thor- dass jeder eine kreative Seite valdsdóttir die Grundstim- in sich hat.“ Ohne die würde mung unter ihren Landsleuten. es den 330 000 Inselbewohnern „Und wenn du am Rande von während der kalten dunklen etwas derart Mächtigem exis- Monate südlich des Polarkreitierst, fühlst du erst, wie klein ses wohl auch zu langweilig du bist.“ Die Natur gehört für werden – wobei sich Experidie 39-Jährige denn auch zu mentierfreude und Kreativität den stärksten Inspirations- keineswegs auf Musik bequellen überhaupt: Ihre Musik schränken, wie die vielen indientstehe, indem sie zuhöre. viduellen Designerläden in Reykjavíks seit Jahren höchst Am Anfang standen eine angesagtem Zentrum beweisen. Domorgel und fünf Klaviere Gemeinhin wird der MitteleuIndes tönt längst nicht jedes ropäer allerdings mit isländiNaturereignis auf der Vulkan- scher Musik im ersten Moment insel laut, heftig und abrupt. nicht unbedingt SinfonieorManche Strukturen verändern chester oder Klaviervirtuosen sich unmerklich, in winzigen assoziieren, sondern eher InNuancen wie etwa das einhei- dependent-Strömungen – mische Moos, das in einem Björk, Sigur Rós oder Of Monsgeradezu surrealen Hellgrün ters and Men. Und in der Tat in der weitgehend farblosen haben Instrumentalensembles Landschaft aufleuchtet: Jahr- im Unterschied zu Chorgesang hunderte braucht die zarte und Versrezitation noch keine

wirklich lange Tradition auf der Insel: Ja, im Grunde begann der musikalische Aufbruch nach Europa erst mit dem Jahr 1916, als der spätere isländische Nationalkomponist Jón Leifs zum Klavier- und Kompositionsstudium nach Leipzig ging und für zwei Jahrzehnte (s)ein Land verließ, in dem es damals nicht mehr gab als „eine Domorgel, fünf Klaviere und drei Leute, die sie spielen konnten“, wie der Musikkritiker Volker Tarnow einmal trocken anmerkte. Der Finanzkrise abgetrotzt: das Konzerthaus »Harpa«

Doch schon bald sollte sich dies wie im Zeitraffer ändern: Zwischen 1933 und 1945 kamen Musiker-Flüchtlinge aus Deutschland und Kontinentaleuropa nach Island und legten den Grundstock für ein hervorragendes Musikschulsystem. Die nächste Generation studierte bereits in den Metropolen der Neuen Musik, und seit 1950 existiert auch das „Sinfóníuhljómsveit Íslands“, das Isländische Sinfonieorchester – das seit Mai 2011 seine Heimstatt in einem der weltweit aufregendsten zeitgenössischen Konzertbauten gefunden hat. Trotz der Finanzkrise, die das kleine Land und mit ihm das geplante Konzerthaus „Harpa“ beinahe in den Abgrund gerissen hätte, als Ende 2008 alle drei großen Geschäftsbanken Islands zusammenbrachen und der begonnene Bau in halbfertigem Zustand einige Zeit vor sich hindämmerte. Doch zum Glück für alle Melomanen der Insel, die sich schon seit Generationen ein Konzerthaus für alle Musikstile gewünscht hatten, gingen die Arbeiten nach sechs Monaten März 2016 concerti  29


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Improvisieren gehört für ihn in jeder Hinsicht zum Handwerk: Pianist Víkingur Ólafsson (links)

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ohne die bankrotten Banken men einheimischer Basaltallein mit öffentlichen Geldern Säulen nachgebildet sind, konweiter, so dass das „Harpa“- genial das Spiel von SonnenProjekt 2011 vollendet werden licht und Wasser des alten konnte – „Harpa“ ist übrigens Hafens, während nachts die zugleich ein weiblicher Vorna- großartige Glasfassade des me und isländisch für „Harfe“ Lichtkünstlers Ólafur Elíasson sowie der Name jenes Monats vielfarbig angestrahlt wird. im alten Kalender, in dem der „Kalte Lagune“, „Nordlicht“, sehnlichst erwartete Sommer „Silberfels“ und „Feuerburg“ begann. Und so spiegeln heute heißen die raffiniert beleuchttagsüber die Waben der baren Säle mit den durchbro„Harpa“-Fenster, die den For- chenen Wänden im Inneren,

Foto: Nic Lehoux/Harpa pormotional


die je nach Wahl geheimnisvoll glimmen oder farbig auflodern können. Ólafssons Festival für den Mittsommernachtstraum

Víkingur Ólafsson ist denn auch von Anfang an klar gewesen: Hier entsteht ein ganz besonderer Freiraum. Und so teilt sich der smarte Pianist, der an der Juilliard School studierte und heute international ein viel gefragter Solist ist, jene Zeit, in der er nicht die Konzertsäle dieser Welt bereist, seit einigen Jahren auf zwischen seiner Heimatstadt und Berlin: „Gerade im Winter wären Tourneen von hier aus einfach zu zeitaufwendig.“ Doch spätestens Mitte Juni, wenn die Sonne im Norden als Mitternachtssonne am Himmel steht und die Tage scheinbar unendlich lang und offen sind, will er wiederum sicher sein, dass keine ferne Konzertverpflichtung zwischen ihm und dem Eiland hoch im Norden steht. Ob er aus eben diesem Grund 2012 das Reykjavík Midsummer Festival gegründet habe? Víkingur lacht: „Auch deshalb. Aber es fehlte um diese Jahreszeit einfach etwas im ‚Harpa‘ und ich dachte, bevor hier jemand etwas macht, was mir nicht gefällt, mache ich etwas!“ Die Dinge selbst in die Hand nehmen: Auch das ist typisch isländisch. Die Hierarchien hier sind flach, Gesellschaft wie Bürokratie überschaubar: „Isländer fangen immer mit allem viel zu spät an. Wenn es dann aber wirklich überfällig ist loszulegen, glühen die Drähte und es läuft.“ Und da Víkingur nun einmal ein Perfektionist ist, bei dem jedes Stück einen dramaturgisch genau durchdachten

Platz einnehmen soll, sind die vier Festivaltage alljährlich emotional wie intellektuell höchst anregend. Dafür müssten dann aber wirklich alle hart arbeiten, bestätigt Sigrún Edvaldsdóttir, Konzertmeisterin des Iceland Symphony Orchestra, die seit Anbeginn dabei ist: „Víkingur holt mich aus meiner Komfortzone, indem er sagt, ‚Ich hätte wirklich gern, wenn Du dies und das spielst‘“, lacht die Geigerin. „Das sind dann Stücke wie Anthème II von Pierre Boulez oder György Ligetis Horn-Trio: echte Herausforderungen eben.“ „Will it fly or will it go to hell?“, umreißt Víkingur kurz und knapp jene Spannung, die ihn jedes Mal vor allem bei genreübergreifenden Experimenten wie Pictures at an(other) exhibition erfasst. Letzteres hatte er vergangenes Jahr mit Pétur Grétarsson, dem langjährigen Artistic Director des Reykjavík Jazz Festival, ersonnen, um gemeinsam mit isländischen Jazzgrößen dem Komponisten Modest Mussorgsky eine Hommage zu bereiten. Nun, es ist geflogen – und das Publikum blieb nicht nur der weißen Nächte wegen wach bis in die Morgenstunden. Veranstaltungs-TIPPs

Reykjavík Reykjavík Arts Festival 13.–22. Mai 2016 San Francisco Ballet, Iceland Symphony Orchestra, Helgi Tomasson, Martin West u. a.

Reykjavík Midsummer Music 16.–19. Juni 2016 Viktoria Mullova, Tay Murray, Kristinn Sigmundsson, Jennifer Stumm, Jerome Lowenthal & Ursula Oppens u. a. Reykjavík Jazz Festival 9.–13. August 2016


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion Verkündete am 5. Dezember 2015, einen Tag vor seinem 86. Geburtstag, seinen Rücktritt vom Dirigentenpult: Nikolaus Harnoncourt

Dramatischer Fluss

R

outine war Nikolaus Harnoncourt schon immer ein Graus. Das gilt besonders für Musik wie die von Ludwig van Beethoven, dessen Sinfonien ja längst zum sogenannten „Repertoire“ gehören: Man weiß doch als Musiker allmählich, wie es geht … weiß man eben nicht!, sagt Harnoncourt – und beweist es auch mit dieser, seiner allerletzten Einspielung, nach der er sich aus dem aktiven Musikleben zurückgezogen hat. Gemeinsam 32 concerti Monat 2016

mit seinem Hausorchester, dem Concentus Musicus Wien, musiziert er die vierte und fünfte Sinfonie mit einer entspannten Souveränität, die scheinbar Widersprüchliches grandios auf einen Nenner bringt: elastische Tempogestaltung und rhetorisch ausformulierte Phrasierung münden hier nicht in Kleinteiligkeit, sondern bilden die Basis für einen überwältigenden dramatischen Fluss. So vermittelt sich Beethovens revolutionärer Impetus weitaus

eindringlicher als bei vielen Originalklangkollegen, die ihr Heil in erster Linie in der Realisierung von Beethovens Metronomangaben suchen. Eine Referenzeinspielung, an der sich andere messen müssen. Schade allein, dass es bei diesen beiden Sinfonien bleiben Frank Armbruster wird. Beethoven: Sinfonien Nr. 4 & 5 Concentus Musicus Wien, Nikolaus Harnoncourt (Leitung) Sony Classical

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Foto: Marco Borggreve - Sony Classical

CD des Monats Mit seiner allerletzten Einspielung setzt Nikolaus Harnoncourt noch einmal Maßstäbe


Rezensionen

In der Ruhe liegt die Kraft

Ein Konzept ohne Kraft

In der Ahnung reift die Kraft

Kaleidoscope – Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung, Ravel: La Valse, Strawinski: 3 Sätze aus Petruschka Khatia Buniatishvili (Klavier) Sony Classical

Water – Werke von Albéniz, Berio, Debussy, Fauré, Liszt, Ravel, Sawhney, Takemitsu u. a. Hélène Grimaud (Klavier) Deutsche Grammophon

Ravel: Sämtliche Klavierwerke Bertrand Chamayou (Klavier) Erato (2 CDs)

Nachdenklichkeit dominiert die erste Promenade in den Bildern einer Ausstellung, die Khatia Buniatishvili nun mit Strawinskys Petruschka-Sätzen und Ravels La Valse kombiniert hat. Der Gnom als fratzenhafter Springteufel, die Tuilerien als koketter Kinder-Tummelplatz, exzentrisch die Baba-Yaga – Buniatishvili spielt sehr erzählfreudig, anschlagsvariabel. La Valse lebt von ihrer pianistischen Energie und von exzellenter Technik, gerät aber etwas monochrom. Auch bei Strawinsky ist ihr Klang orches­ tral, ihre Rhythmik bestechend. Wirkliche Höhepunkte sind jedoch die Momente der Stille. (CV)

Ein Konzeptalbum mit Wasserwerken ist eigentlich eine gute Idee. Trotzdem vermag dieses Album nicht so recht zu begeistern: die Werkauswahl von Berio bis Liszt wirkt reichlich willkürlich, und Hélène Grimaud gelingt trotz spürbarer Emphase nicht alles gut. In Albéniz’ Almeria verfehlt sie das spanische Idiom, in Debussys La cathédrale engloutie lässt sie klangliche Gestaltung vermissen. Völlig daneben sind aber die belanglosen Zwischenmusiken, die der indische DJ und Komponist Nitin Sawhney beigesteuert hat. Die mäßige Aufnahmequalität mit dünn klingendem Flügel tut ein Übriges. (FA)

Bertrand Chamayou hat Ravels sämtliche Klavierwerke aufgenommen – sehr beeindruckend! Es gelingt ihm, das mitunter Mechanisch-Etüdenhafte in erzählende Klangwelten zu überführen. Die pointierten Rhythmen klingen tänzerisch und nicht bohrend, die gleißenden Läufe bewahrt er vor metallisch wirkendem Weiß – wer es dort rasanter mag, findet in der Ravel-Diskographie reichlich Alternativen. Chamayou indes überzeugt – ob nun im perlenden Jeux d’eaux oder in Scarbo, hier als Mischung aus Ahnung und Groteske – mit behutsamen Pedalumgang und feinen Abstufungen auch in Piano-Regionen. (CV)

CD HMC 902216

Foto Akamus : Uwe Arens

harmoniamundi.com

George Frideric Handel

Water Music

Akademie für Alte Musik Berlin

Musik für eine königliche Flusspartie. Am 17. Juli 1717 fuhr König George I. „flussaufwärts nach Chelsea, und zu seiner Unterhaltung spielte ein vortreffliches Instrumentalensemble … für diesen Zweck komponiert von dem berühmten Händel.“ Die 50 Musiker kosteten die fürstliche Summe von 150 £ – aber ihre Waldhörner, Trompeten, Flöten und andere Instrumente begeisterten die Gesellschaft so sehr, dass das Konzert im Laufe des Abends gleich drei Mal wiederholt werden musste. Kein Zweifel, dass die Virtuosen der Akademie für Alte Musik Berlin dieses Kunststück wiederholen werden!

= herausragend Concerti.indd D_902216_Handel_ 1 *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend ***** **** = sehr gut

März 2016 concerti  33 21/01/2016 18:31


Rezensionen

Glanzvoller Auftritt

Frische Impulse

Mozart: Klarinettenkonzert KV 622, Weber: Klarinettenkonzert Nr. 1, Widmann: Drei Schattentänze Jörg Widmann (Klarinette), DSO Berlin, Peter Ruzicka (Leitung). Orfeo

Bartók: Werke für Violine & Klavier Tanja Becker-Bender (Violine) Péter Nagy (Klavier) SWR music (2 CDs)

Jörg Widmann als Klarinettist und Komponist zu erleben, ist stets ein Erlebnis. So auch auf seinem neuen Album: In Mozarts Konzert – jenem Werk, an dem sich jeder Klarinettist messen lassen muss – begeistert er mit einem von innen leuchtenden, beseelten Ton. Seine eigenen Drei Schattentänze offenbaren in einer virtuosen Solonummer das verblüffende Klangspektrum des Instruments. Und in Webers Konzert entfaltet das Deutsche Symphonie-­ Orchester eine wahrlich üppige Klangpracht und rollt der Klarinette so für ihren glanzvollen Auftritt den roten (Theater-)Teppich aus. (SN)

Tanja Becker-Bender und Péter Nagy mit Béla Bartók: Wer wollte sich darauf nicht einlassen! In brillanter Tonqualität sind hier jeder Akzent und jede rhythmische Besonderheit zu hören. Mit Akribie und Leidenschaft ist das Duo bei der Sache – und das so abwechslungsreich, reichhaltig und vielfältig in den Nuancen, so gestisch differenziert, dass sinnlich nachvollziehbar wird, was Bartók aus der Folklore für seine Musik gewann: Frische Impulse, um die eigene Klangsprache tatsächlich für ganz neue Ausdrucksbereiche zu öffnen – bis hin zum Reiz des Geräuschhaften und mikrotonalen Schleifern. (EW)

Betörende Schlichtheit

Schroffe Kontraste

Rachmaninow: Ganznächtliche Vigil WDR Rundfunkchor Nicholas Fink (Leitung) Carus

Beethoven: Sinfonie Nr. 9 (Klavierfassung von Liszt) Yury Martynov (Klavier) Alpha

Seine Bearbeitung eines wesentlichen Teils der orthodoxen Liturgie hielt Rachmaninow selbst für eine seiner besten Kompositionen. Während er bei den Vesper-(Abend-)Gebeten vor allem satztechnisch ansetzte, ist die Matutin – das Morgenoffizium – ­geprägt von großem melodischem Einfallsreichtum. Mit Pianokultur, stimmigen Soli, werkdienlich zurückgenommener Dynamik und immensem Nuancenreichtum formt Nicholas Fink mit dem auf hohem Niveau besetzten WDR Rundfunkchor diese ungewöhnliche, sperrige als auch folklorenahe Musik zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis. (AF)

Yury Martinov hat Beethovens neun Sinfonien in der Liszt-Bearbeitung an (verschiedenen) historischen Flügeln aufgenommen und deren entsprechende Spielweisen verinnerlicht. Das ermöglicht ihm oft zügige bis rasante Tempi und schroffe Kontraste. Sein Spiel ist unmittelbar und technisch über alle Zweifel erhaben, im Leisen geheimnisvoll flüsternd und schattierend – und in Akkordgewittern vergisst er nicht die Leuchtkraft im Diskant. Davon zeugt nun auch die Aufnahme der Neunten an einem Blüthner-Flügel von 1867: Großartig wurde hier Beethovens sinfonischer Geist eingefangen. (CV)

34 concerti März 2016

Kurz Besprochen Brahms: Violinkonzert, Bartók: Violinkonzert Nr. 1 Janine Jansen (Violine), Antonio Pappano (Leitung). Decca Im Bartók schwebt Jansens Geigenklang geradezu gen Erde, bevor er dort magische Kreise zieht. Schade nur, dass die Römer da vor allem im Brahms nicht mithalten können. (EW) Hans Abrahamsen: Let Me Tell You Barbara Hannigan (Sopran), SO des BR, Andris Nelsons (Leitung). Winter Primadonna der Moderne: Hannigan wird ihrem Ruf auch in diesem sinnlichunheimlichen Liedzyklus gerecht, den Abrahamsen Shakespeares Ophelia abgelauscht hat. (AF) Fahrt in die Welt E. Kästner in Kompositionen von Edmund Nick. Constance Heller (Gesang), Gerold Huber (Klavier). Spektral Lieder von Erich Kästner? Ja, Edmund Nick vertonte den wehmütigen Satiriker – und Constance Heller trifft den Plauderton des Chansons wunderbar. Eine wahre Entdeckung! (SN) The Last Words of Christ – Werke von Haydn, Reger, Schostakowitsch u. a. Ebonit Saxophone Quartet. Challenge Haydns Sieben letzte Worte mit vier Saxofonen? Dünkt schrägt – und klingt doch gar fein gezeichnet, ganz nah an der eigenen Streichquartett-Fassung des Meisters. (CV) Online-Tipp

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Top 20 Klassik-Charts März (8.1.– 4.2.2016)

1

Mariss Jansons & Wiener Philharmoniker

2

Grigory Sokolov

(Neu)

(Neu)

Neujahrskonzert 2016 Sony Classical

Plácido Domingo

11

The Best of Sony Classical

(Neu)

Feste soll man(n) feiern – klar, dass es da zum 75. Geburtstag Plácido Domingos auch ein Best-of-Album gibt. Was das Glück beschert, tatsächlich den Jahrhunderttenor zu hören.

Schubert & Beethoven Deutsche Grammophon Es wimmelt geradezu vor herrlichen Kantilenen, Ausdrucksfinessen und Klangschönheiten in diesem Live-Mitschnitt. Einmal mehr zeigt sich Sokolov als großer Meister des Erzählens.

12

Igor Levit

3

Jonas Kaufmann

13

David Garrett

4

Ludovico Einaudi

14

Anne-Sophie Mutter

5

Hélène Grimaud & Nitin Sawhney

15

Campino, Bundesjugendorchester & Alexander Shelley

6

Jonas Kaufmann

16

Grigory Sokolov

7

Teodor Currentzis, Patricia Kopatchinskaja, Musicaeterna

17

David Bowie, Eugene Ormandy

(1)

(2)

(Neu)

(6)

(Neu)

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Elements We Love Music

Water Deutsche Grammophon Du bist die Welt für mich Sony Classical

Tschaikowsky & Strawinsky Sony Classical

Wiener Philharmoniker

9

Lang Lang

10

Max Richter

(Neu)

(3)

(12)

Neujahrskonzert: Die Gesamten Werke Sony Classical

Lang Lang in Paris Sony Classical

Sleep Deutsche Grammophon

Timeless. Brahms & Bruch Violinkonzerte Decca Records

(8)

The Club Album (Live From Yellow Lounge) Deutsche Grammophon

(9)

Peter und der Wolf in Hollywood Deutsche Grammophon

(5)

Sokolov – The Salzburg Recital Deutsche Grammophon

(Neu)

Peter and the Wolf RCA Red Seal

(Neu)

Seelenverwandtschaft: Wie Currentzis bürstet auch Kopatchinskaja vertrautes Repertoire kräftig gegen den Strich – und legt damit manch bislang ungehörte Facette frei.

8

Bach, Beethoven, Rzewski Sony Classical

(4)

Im Januar starb das Pop-Genie – nun legt RCA eine ungewöhnliche Aufnahme Bowies neu auf. 1978 hatte der den Erzähler in Prokofjews Klassiker gegeben: eloquent, fesselnd und mit Stil.

18

Julia Lezhneva, Giovanni Antonini, Il Giardino Armonico

19

Christina Pluhar & L’arpeggiata

20

Jan Lisiecki, Antonio Pappano

(10)

(16)

(Neu)

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Julia Lezhneva – Handel Decca Records

Cavalli: L’amore innamorato Erato

Schumann Deutsche Grammophon

März 2016 concerti   35


Blind gehört

»Möglichst weit ohne Vibrato«: Midori Seiler setzt bei ihrem Spiel ganz auf die Klanggestaltung durch den Bogen

»Das ist gefürchtet!«

D

ie schlanke Frau öffnet die Tür zu ihrem Studio in der Kölner Innenstadt. Die schweren Dielen des Holzfußbodens knarzen, an den Wänden stehen Regale, vollgepackt mit Fachliteratur, 36  concerti März 2016

mitten im Raum ein Cembalo. Es gibt grünen Tee und noch ein Stück vom Geburtstagskuchen der Tochter. Aufmerksam, ja fast schon bedächtig lauscht Midori Seiler den Werken, manchmal bis zum Ende eines

Stücks, manchmal nur einige Sekunden. Ihre Worte wägt die Barock-Geigerin genau ab: Harsche oder allzu schnelle Kritik ist nicht ihre Sache. Zumal: „Wir alle stecken unser ganzes Herzblut in die Musik.“

Foto: Gregor Hohenberg

Die Geigerin midori Seiler hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Stefanie Paul


Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur, 1. Satz Freiburger Barockorchester. harmonia mundi 2014

Sechstes Brandenburgisches ... das müsste dieser sogenannte Bach-Stimmton sein – 402? Entweder stimmt etwas mit der Aufnahme nicht oder sie haben tatsächlich einen tiefen Stimmton gewählt. Ich mag dieses Konzert wahnsinnig gern! Es beschließt den Zyklus von diesen sechs Brandenburgischen Konzerten und ich finde das toll, wie Bach, nachdem er diesen ganzen Zauber veranstaltet hat – mit den unterschiedlichsten Konstellationen der Instrumente, diesem wahnsinnig konzertanten dritten Konzert, wo jedes Instrument solo spielt und dem super virtuosen vierten Konzert – mit den Mittelstimmen endet. Wir haben hier zwei Bratschen und zwei Gamben und überhaupt nicht diese Sopranlage, die unser Ohr normalerweise so dominiert: Der Zyklus geht nicht zur Person

Historisch informiert und doch in allen Epochen zu Hause – die bayerisch-japanische Geigerin Midor Seiler ist seit 2005 Konzertmeisterin der Akademie für Alte Musik Berlin. In gleicher Position widmet die 1969 in Osaka geborene Solistin sich mit dem Orchester Anima Eterna Brügge der Klassik, Romantik und Moderne. Seiler, zu deren Kernrepertoire die Musik Bachs zählt, unterrichtet Barockvioline am Mozar­ teum Salzburg.

mit einem Feuerwerk zu Ende, wie es der heutige Konzertbesucher oft erwartet, sondern es geht in der Mitte zu Ende. Beethoven: Erzherzog-Trio, 2. Satz G. Oppitz (Klavier), D. Sitkovetsky (Violine), D. Geringas (Cello). Novalis 1990

immer noch etwas ganz anderes mit. Als Künstler ist man da sehr gefordert, das Ganze wahrzunehmen und zum Ausdruck zu bringen. Bach: Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll, 3. Satz Sarabande Gidon Kremer (Violine). Decca 1981

Okay, stopp – da muss ich Das Stück ist natürlich klar passen. Das habe ich nie gespielt und auch bisher in kei- – aber der Interpret? Da weiß nem Konzert gehört. Es ist ich überhaupt nicht, wer das Beethoven, das ist klar ... ein sein könnte. Auf jeden Fall ist Scherzo? Aber welches Stück es keine historische Auffühgenau, keine Ahnung. Ich habe rungspraxis … ein Geiger oder nicht wirklich viel Klaviertrio eine Geigerin? Ich denke, es gespielt; viele Duos, das ja, ist ein Geiger: Er hat sich daauch Quartett, aber bei den für entschieden, die Tonart d-Moll vor allem unter dem Trios muss ich passen. dramatischen Aspekt zu betrachten. Recht flottes Tempo, Schubert: Violin­ recht griffig, sehr dramatisch, sonate A-Dur D 547, 1. Satz fast schon stürmisch in der G. Süssmuth (Violine), Wiederholung. d-Moll hat naF.-I. Zichner (Klavier). türlich eine große Bandbreite querstand 2012 an Möglichkeiten zum Affekt Das Stück ist natürlich klar, – die Dramatik ist eine dieser das kennt jeder Geiger: die So- Möglichkeiten. Was ich allernate in A-Dur von Franz Schu- dings für diese ganze Partita bert. Das ist wie alle Werke von stimmiger finde, ist der AsSchubert recht komplex, nicht pekt der Transformation, der einfach zu spielen – es ist so- Wandelbarkeit: Die Existenz zusagen gefürchtet, wenn auch eines Menschen im Diesseits nicht ganz so sehr wie seine und seine Wandlung in jene Fantasie. Gefürchtet deshalb, andere Welt, die Bach immer weil Schubert sehr kompro- wieder zitiert – und auch hermisslos schreiben kann. Das beisehnt. Diese Dreidimenmacht er nicht immer, aber sehr sionalität von d-Moll finde ich oft. Er schreibt so, wie er es wichtiger als das Dramatische. gerade braucht, wie er es sich Musik für Geige solo hat ja vorstellt und nicht, wie es in auch immer wieder das Theder Geige drin liegt. Gefürchtet ma Mehrstimmigkeit – spandeshalb, weil es schwierig zu nend ist hierbei die Platziespielen ist – gerade auch im rung, das Timing. Wenn man Zusammenspiel mit dem Kla- sich den Anfang anschaut: vier. Und wie immer bei Schu- diese fallende Quint und noch bert hat man diese Komplexi- eine fallende Quint – was aber tät: Das bedeutet, auch wenn macht der Bass dazu? Ist der ein Stück in Dur ist, schwingt nur ein schmückendes BeiMärz 2016 concerti  37


werk für die Quint? Oder ist er die Basis, damit oben überhaupt eine Melodie stattfinden kann? Ist er das Beiwerk, dann kann das Timing auf der Melodiestimme sitzen – ist der Bass aber die Basis, dann muss der Bass am Puls sein und der Geiger muss suggerieren, dass er am Puls ist. Diese Entscheidung bestimmt sehr stark, was aus einem Stück wird. In diesem Fall hat sich der Geiger für das erste Modell entschieden, die Melodiestimme hat das Sagen – aus der alten Musik kommend, würde ich es genau andersherum machen. Beethoven: Sonate Nr. 7 C-Dur Jos van Immerseel (Pianoforte), Jaap Schroeder (Violine). deutsche harmonia mundi 2010

Hmm ... ich komm nicht drauf, welche der Sonaten das ist. Bin ich das …? Manche Details kommen mir doch fremd vor, etwa Artikulation und Vibrato ... am Klavier spielt Jos van Immerseel: Das Klavier, also das Instrument selbst, ist mir gleich bekannt vorgekommen – die Geige hingegen nicht. Eine tolle Aufnahme, sehr spritzig und sprechend. Händel: Sonate gMoll, 1. Satz Andante Julia Schröder (Violine), Giorgio Paronuzzi (Cembalo). deutsche harmonia mundi 2011

G-Moll auf jeden Fall, Italien, so viel ist auch klar … oder? Ja doch, ich denke schon. Super gespielt, Respekt! Ganz tolles Geigenspiel, tolle Bogensprache und Klang, tolle Verzierungen. 38 concerti März 2016

Bach: Partita Nr. 3 E-Dur, Menuett I & II Midori Seiler (Violine). Berlin Classics 2011

Telemann: Tafelmusik in 3 Sätzen, Quartett G-Dur, 2. Satz Vivace Musica Antiqua Köln, Reinhard Goebel. Archiv Produktion 1995

Das bin ich, oder? Na, Gott Ich würde schätzen, eine sei Dank habe ich mich selbst Sonate für Oboe, Traverserkannt! Das ist mal eine ein- Flöte, Geige und Basso Contifache Übung, mit Bachs Solo- nuo – vermutlich ist das ein werken gerate ich selten in Zwischensatz. Welcher KomVerlegenheit: Das sind Menu- ponist? Ich tippe auf Teleet I und II, nacheinander ge- mann. Sehr frisch gespielt, spielt – das Menuet I kommt phantasievoll artikuliert, gut dann wieder im Da capo. Da gemacht. Über die Interpreten gibt es immer wieder die Dis- kann ich nichts sagen: Auf kussionen, wie das mit den jeden Fall ein hochprofessioVerzierungen in der Wieder- nelles Ensemble, zu meckern holung sein soll: Ich bin da gibt es da nichts. Allenfalls bei Bach ziemlich puristisch. meine gern formulierte AufSchon zu seiner Zeit gab es forderung: Rechts vor links, diese Kontroverse: Bach wur- bitte – die rechte Hand verde ja dafür angefeindet, dass antwortet Stimme und Spraer den Musikern keine Frei- che, die linke Hand greift die heiten lässt in punkto Verzie- Noten. Die rechte Hand sorgt rung. Normalerweise hat man für die Artikulation, die Phraden Musikern damals zumin- sierung, die Klanggebung – im dest in den langsamen Sätzen Umfeld der modernen Geige ein Gerüst gegeben aus ganz lernt man, dass der Klang etsimplen Melodien und da war was ist, das vor allem durch dann die ungeschriebene Auf- die linke Hand bestimmt werforderung dabei: Mach was den kann. Ich selbst hingegen damit, zeig’, was du für ein habe immer das Anliegen, Musiker bist, zeig’ deinen möglichst weit ohne Vibrato Geschmack, dein Geschick. zu kommen: also nur mit den Und jeder Musiker, der etwas Möglichkeiten des Bogens – auf sich hielt, hat dann mög- das Vibrato kommt zu guter lichst krasse Verzierungen Letzt, als i-Tüpfelchen. Für gemacht. Wir haben heute in mich ist das Vibrato immer manchen Editionen sogar ver- dann problematisch, wenn es schiedene Verzierungstabel- automatisiert wirkt, wenn ein len von Geigern wie zum Klang gespielt wird und es ist Beispiel Geminiani oder Tar- automatisch dabei. ­ tini. Bei Bach sind auf jeden Bach: BrandenburgiFall die wesentlichen Maniesches Konzert Nr. 2 F-Dur, 1. Satz rismen möglich, ganz kleine Akademie für Alte Verzierungen wie Triller oder Musik. harmonia kleine Schleifer. Damit kann mundi 2010 man in der Wiederholung Zweites Brandenburgisches sehr gerne etwas machen – oder eben auch nicht: so wie – ich bin mir aber nicht sicher, wer es ist … ich glaube, es ist ich.


nicht Akamus – oder doch? Irgendwie habe ich das Stück anders in Erinnerung. Wir haben es nach dieser Aufnahme aber auch sehr oft im Konzert gespielt und wahrscheinlich hat es sich im Laufe der Jahre verändert. Das letzte Mal, als ich das Stück gespielt habe, klang es auf jeden Fall anders … aber die Aufnahme ist sehr schön gespielt, ja, ich finde sie wunderbar. Da spielt Marion Verbruggen, eine wirklich wunderbare Flötistin und eine ganz tolle und beeindruckende Frau. Bei diesem Projekt habe ich viel von ihr gelernt: Man hört schon nach wenigen Tönen, dass das ein ganz inspiriertes Blockflötenspiel ist – und das kann ich wirklich nicht über jede Blockflöte sagen. ­

Konzert-TIPPs

Berlin Mo. 29.2., 20:00 Uhr Drive Forum Berlin/Friedrichstraße Neue Meister Konzerte Midori Seiler (Violine), Deutsches Kammerorchester Berlin. Werke von Albanese, Motschmann, Frick, Schwarz, Russ & Richter Bremen Fr. 4.3., 20:00 Uhr Kirche Unser Lieben Frauen Midori Seiler (Violine & Leitung), Bremer Barockorchester. Vivaldi: Violinkonzerte Berlin So. 20.3., 17:00 Uhr Radialsystem V Midori Seiler (Violine) Bach: Violinsonaten Köthen Mo. 21.3., 19:00 Uhr Agneskirche Midori Seiler (Violine) Bach: Werke für Violine solo Köln Fr. 22.4., 19:00 Uhr Antoniterkirche Midori Seiler (Violine) Bach: Werke für Violine solo

LIVE. LIKE NO ONE ELSE.

Schwetzingen Mi. 4.5., 19:30 Uhr Jagdsaal SWR Festspiele Schwetzingen. Midori Seiler (Violine), Christian Rieger (Cembalo & Orgel). Biber: Sonaten über die Mysterien des Rosenkranzes

So. 29.5., 15:00 Uhr Rokokotheater SWR Festspiele Schwetzingen. Midori Seiler (Violine), Jaap ter Linden (Leitung & Cello), Teilnehmer der Hofmusik Akademie Schwetzingen online-Tipp

Midori Seiler und die Akademie für Alte Musik spielen Vivaldis Die vier Jahreszeiten Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/midoriseiler CD-Tipp

Bach: Sonaten für Violine solo Nr. 1 & 2 BWV 1001 & 1003 Midori Seiler (Violine). Erscheint am 18.3. bei Berlin Classics

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März 2016 concerti   39


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet kino: live-übertragung

TV-Tipps

Pferdeballett

Verfallen in New York

Sa. 27.2., 22:50 Uhr Aufzeichnung In Salzburgs Felsenreitschule hat Pferdeflüsterer Bartabas zu Mozarts Kantate Davide penitente ein poetisches Ballett der besonderen Art choreographiert – für Zwei- und Vierbeiner! arte

Insel der 1000 Geigen So. 28.2., 00:40 Uhr Dokumentation In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wandten sich die oberen Schichten Taiwans der Klassik zu. Heute ist dort die einst „westliche“ Musik nicht nur ein ­sozialer, sondern auch wirtschaftlicher und politischer Faktor. 3sat

der teufelsgeiger

Fr. 18.3., 20:15 Uhr Spielfilm Anwalt des Teufels oder ein Geigengott? Sagenumwoben sind die Geschichten um Niccolò Paganini – bester Stoff für einen Kinostreifen, für den David Garrett in die Rolle des legendären Violinvirtuosen schlüpfte. 3sat

Tastenkönig So. 20.3., 18:30 Uhr Konzert Er liebt die Inszenierung. Kein Wunder, dass Lang Lang seine Lieblingskomponisten Tschaikowsky und Chopin nur zu gern im Spiegelsaal von Versailles präsentiert.

40 concerti März 2016

Femme fatale: Kristine Opolais gibt und singt die Manon Lescaut

3

8 000 Zuschauer gilt es zu übertreffen: So viele Besucher erlebten nämlich Ende Januar die Live-Übertragung aus der Metropolitan Opera in mehr als 190 deutschen und österreichischen Filmtheatern – ein neuer Rekord für die Reihe „Met im Kino“! Nach Puccinis Turandot folgt nun Manon

Lescaut, und auch dieses Mal kann sich die Sängergarde hören und sehen lassen. Während die lettische Sopranistin Kristine Opolais in die Titelrolle schlüpft, gibt der italienische Tenor Roberto Alagna ihren verzweifelten Liebhaber. In New York hat Richard Eyre diese Koproduktion mit dem Festspielhaus Baden-Baden inszeniert, am Pult will Fabio Luisi mit einschmeichelnder Schönheit und bittersüßem Orchesterschmelz die Herzen der Zuschauer betören. Auf dass in den Kinos hierzulande die 40 000er-Marke fällt! Sa. 5.3., 19:00 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.metimkino.de/nc/kinos/

Orchester setzen auf Mediatheken

Konzerte im Heimkino

K

onzertsaal war gestern, Mediathek ist heute? Nun, ganz so weit ist es noch nicht, und das Live-Erlebnis von Musik wird auch künftig einzigartig bleiben. Doch immer mehr Orchester setzen inzwischen auf Online-Konzertangebote: Sei es als kostenpflichtige Live-Übertragung wie die Berliner Philharmoniker oder

als Aufzeichnungen vergangener Sternstunden wie das Gürzenich Orchester, die Stockholmer oder Bergener Philharmoniker. Noch gibt es letztere als Gratis-Abruf, doch um den Wert zu wahren, dürfte auch hier bald Eintritt fällig werden. www.guerzenich-orchester.de/ go-plus, http://rspoplay.se/ www.digitalkonserthus.no

Fotos: SummerstormDorConstructionBRArte, Kristian Schuller/Metropolitan Opera, shutterstock/Wilfried Hösl, Marc Ribes, Harry Schnitger

3sat


online: Opern-übertragung

Auf zum Maskenball!

E

ine der klassischen Dreiecksgeschichgen aus der Opernwelt: Mann liebt Frau, doch die ist dummerweise verheiratet – also ersticht der (scheinbar) gehörnte Gatte den Rivalen. Und damit’s nicht ganz so plump daherkommt, gibt’s noch eine politische Verschwörung als „Überbau“ ... und am Ende die ganz große noble Geste, wenn der hingemeuchelte König seinem Mörder vergibt. Bleibt abzuwarten, ob es auch in München so einfach sein wird, wenn Johannes Erath Verdis Klassiker Un ballo in maschera neu inszeniert. Musikalisch indes verspricht die Besetzung großen StimmGlanz: Sind doch mit Anja

Radio-Tipps deutschlandfunk

Der Bote Sa. 5.3., 10:05 Uhr Klassik-Popet cetera Jean-Guihen Queyras gehört zu den spannendsten Cellisten seiner Generation. Im Gespräch erzählt er über seine Mittlerrolle zwischen der Komponistenwelt und der Vorstellungskraft des Zuhörers. deutschlandradio kultur

Vorhang auf in den eigenen vier Wänden: Verdi gibt es im Internet

Harteros und Piotr Beczala gleich zwei der gefragtesten Sänger zu hören – und mit Zubin Mehta gibt am Pult ein mindestens ebenso großer Kollege Sängern und Bayerischem Staatsorchester den Takt an.

Der Mörder Di. 8.3., 22:00 Uhr Alte Musik Seine chromatisch-dissonanten Madrigale und Motetten komponierte Carlo Gesualdo gegen fast alle Regeln seiner Zeit. Berühmt wurde der Napolitaner indes vor allem durch den Mord an seiner Ehefrau und deren Liebhaber. deutschlandfunk

die klangkünsterin

Fr. 18.3., 19:00 Uhr, Ein Maskenball Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

Online-interview: In der welt von ...

... Renaud Capuçon

K

ünstler nicht nur live im Konzert hören, sondern Musiker auf ihren Reisen begleiten und sie hautnah bei Proben, spannenden Projekten und außergewöhnlichen Erlebnissen erleben: Solch unverstellten Blick in die Künstlerwelt eröffnet das Online-LeserInterview von concerti. Anfang März begeben wir uns eine Woche lang in die Welt des Geigers Renaud Capuçon. Seit 2014 Professor in Lausanne zieht es den Franzosen doch immer wieder in die Ferne, und so beginnt denn seine (Facebook-Tagebuch-)Tour auch mit einen Auftritt im Wiener Musikverein, führt den unermüdlichen Klangarbeiter weiter

nach Beirut und wieder zurück nach Europa. Doch nicht nur dort in Bielefeld plant der 40-Jährige Schreibpausen ein, auch unterwegs in Nahost wird Capuçon alle User-Fragen der concerti-Fans beantworten.

Sa. 19.3., 22:05 Uhr Atelier neuer Musik Ihre erste Klanginstallation in der Natur schuf Kirsten Reese im Jahr 2000 mit schwimmenden Klangschüsseln: Die tönende See. Stets spürt die Komponistin bei ihren Arbeiten auch sozialen und kulturellen Hintergründen der Räume und Orte nach. deutschlandfunk

Die kruzianer Mo. 21.3., 20:10 Uhr Musikszene Alle Welt kennt diese 130 Knaben: Der Ruhm des Dresdner Kreuzchores ist in seiner 800-jährigen Historie bis nach China gedrungen. Hildburg Heider hat sich im Schul- und Choralltag der Sänger umgetan. deutschlandradio kultur

der verschlossene Begann seine Violin-Karriere als Kammermusiker: Renaud Capuçon 3.–10. März Zu finden ist das Interview unter: www.facebook.com/concertimagazin

Di. 22.3., 22:00 Uhr Alte Musik Persönliches hat Johann Sebastian Bach kaum preisgegeben. Andreas Glöckner versucht das Rätsel dieser Verschlossenheit zu ergründen.

März 2016 concerti   41


Vorschau

concerti Abonnenten erhalten die April-Ausgabe am 25. März

Impressum Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886-17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Textchef Christoph Forsthoff (CF) Chef vom Dienst Jörg Roberts Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (Leitung Termin- und Onlineredaktion), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Bleibler, Julia Oehlrich, Insa Axmann, Hannah Duffek, Nicolas Furchert, Emilia Kröger Autoren der März-Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Fleege, Dr. Oliver Geisler, Katharina von Glasenapp, Reinald Hanke, Dr. Klemens Hippel (KH), Friederike Holm, Katherina Knees, Dr. Joachim Lange, Stefan Musil, Dr. Matthias Nö­ther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Dr. Eckhard Weber (EW), Hellmut Weiß, Christoph Vratz (CV), Annette Zerpner Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Ann-Christin Sand Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck und Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH

Cornelius Meister Mit 25 wurde er Generalmusikdirektor in Heidelberg, seit 2010 ist er Chefdirigent des RSO Wien

Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/228 68 86-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus

Yehudi Menuhin Am 22. April vor hundert Jahren wurde der große Geigenvirtuose geboren

Schloss Grafenegg In dieser malerischen Kulisse findet alljährlich das Grafenegg Festival statt

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tungsorten, Konzert- und Theaterkassen, im Fachhandel, Bildungseinrichtungen, Hotels und Gastronomie. Alle Termine,

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Erscheinungsweise elf Mal jährlich IVW geprüfte Verbreitung III/2015: 160.875 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

Fotos: Marco Borggreve, Cordula Groth, Alexander Haiden

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