concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Februar 2020

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 261 Konzert- UNd Operntermine

Claire Huangci Zupackend sanft Kevin John Edusei Blind gehört: »Mut zum Risiko – das finde ich klasse!«

Christian Poltéra

»Das klingt wunderschön, aber das bin nicht ich«

Februar 2020


Foto: © Felix Broede / Sony Classical

32 × Beethoven – der Klavierpodcast mit Igor Levit Er wird für sein Beethoven-Spiel gefeiert. In seinem neuen Podcast nimmt er uns mit auf eine Reise durch die 32 Klaviersonaten. Spontan, persönlich und mit vielen Musikbeispielen. Weitere Infos unter br-klassik.de/beethoven


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: Ivo von Renner; Titelfotos: Anna Hoffmann (Cencic), Mats Bäcker (Lundgren), Neda Navaee (Poltéra), Julia Sellmann (Roth), Marco Borggreve (Rubino & Vladar), Philippe Matsas/harmonia mundi (Tamestit)

wenn sich der Winter von seiner tristen und grauen Seite zeigt, kann es durchaus die Laune heben, sich zu überlegen, wo und wie man den Sommerurlaub verbringt. Peter Krause schlägt dafür ein so unkonventionelles wie weitgehend unbekanntes Reiseziel vor. Oder haben Sie etwa schon von ­Pärnu gehört? Die herausgeputzte, quirlige und erstaunlich mondäne Stadt – immerhin die viertgrößte Estlands – hat sich noch ihren Charme als Kurort des 19. Jahrhunderts bewahrt. Dort haben die Dirigenten Paavo und Neeme Järvi das Pärnu Gregor Burgenmeister M ­ usic Festival ins Leben gerufen, bei dem auch Herausgeber/Chefredakteur Kristjan Järvi mitwirkt. Ein Familien­festival im besten Sinne also, das definitiv einen Besuch wert ist (Seite 20). Warum sich Freunde des Musiktheaters übrigens unbedingt überlegen sollen, im Februar mal nicht die üblichen Opernhochburgen zu besuchen, sondern nach Detmold, Braunschweig oder Görlitz zu fahren, lesen Sie auf Seite 16. Verreisen musste Kevin John Edusei nicht, um mitreißende Musik zu hören: Da unser „Blind gehört live“ in den Reisenberger Galerien in München stattfand, hatte der Chefdirigent der Münchner Symphoniker einen denkbar kurzen Anfahrtsweg. Als ausgebildeter Tonmeister verfügt Edusei über ein ganz besonders geschultes Ohr und konnte bei den ihm vorgespielten Aufnahmen den Zuhörern auch Wissenswertes über Aufnahmetechnik erzählen. Zudem hatte er als studierter Schlagwerker seine Freude an so manchem ausgefalleneren Stück mit prägnanter Rhythmik, wie Sie ab Seite 28 lesen können. Und noch eine ganz besondere Reise möchte ich Ihnen ans Herz legen, nämlich unser Album des Monats: Das Voyager Quartet hat Schuberts Winterreise als Streichquartett-Version umgesetzt und vermag dabei ganz ohne Worte die Niedergeschlagenheit des nunmehr stummen lyrischen Ichs zu vermitteln (Seite 24). Die triste Seite des Winters – sie kann auch wunderschön sein. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

Februar 2020 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp

8 Durch den Monat mit

Emmanuel Tjeknavorian

10 Opern-Inszenierung des Monats

Kommando Beethoven. Spektakulärer politischer Startschuss für das Beethovenjahr mit Volker Löschs Sicht auf Fidelio

14 Die Entdeckungsfreudige

Opern-Feuilleton Oksana Lyniv gehört

zu den derzeit gefragtesten Dirigentinnen und versteht es, das Publikum auch für unbekanntere Werke zu begeistern

16 Opern-Tipps

14

Oksana Lyniv Das Orchester umarmen

Ausgewählt von Peter Krause

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

20 Familienbande

Festival Die Dirigentendynastie der

Järvis führt in Estland mit dem Pärnu Music Festival Orchestermusiker aus Ost und West zu einem Weltklasse-­ Klangkörper zusammen

27 Top 20 Klassik-Charts 28 »Mut zum Risiko – das finde ich klasse!« Blind gehört Kevin John Edusei

28

Kevin John Edusei Den Orchestern lauschen

4  concerti Februar 2020

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt

32 Multimedia-Tipps 34 Impressum

Fotos: Werner Kmetitsch, Marco Borggreve

24 CD-Rezensionen


CHRISTIAN THIELEMANN SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN

4. — 13. April OPER

GIUSEPPE VERDI

DON CARLO Christian Thielemann • Vera Nemirova • Heike Scheele Frauke Schernau • Fabio Antoci • rocafilm Ildar Abdrazakov • Yusif Eyvazov • Franco Vassallo • Carlo Colombara • Anja Harteros • Ekaterina Semenchuk • Jongmin Park • Slávka Zámečníková u. a. Sächsischer Staatsopernchor Dresden • Bachchor Salzburg

KONZERTE

Janine Jansen • Camilla Nylund • Christa Mayer • Stephen Gould • Wolfgang Ablinger-Sperrhacke • Kwangchul Youn • Franz Grundheber • Rudolf Buchbinder Arabella-Quartett Dresden • Matthias Wollong • kapelle 21 • Petr Popelka Chor des Bayerischen Rundfunks • Prager Philharmonischer Chor arten Christian Thielemann • Daniel Harding E in z e lk li c h lt ä erh

KAMMEROPER

URAUFFÜHRUNG

Foto: © Shutterstock • Gestaltung: Eric Pratter

HANS WERNER HENZE • LA PICCOLA CUBANA Peter Ruzicka • Pauline Beaulieu • Benjamin Schönecker • Veronika Bleffert • Knut Jürgens • Simone Oestreicher Isabel Karajan • Victoria Randem • Olivia Stahn • Andrés Moreno García • Jaka Mihelač • Armin Wahedi Yeganeh Mitglieder der Staatskapelle Berlin, der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin und Gäste

Karten

Tel. +43/662/80 45-361 karten@ofs-sbg.at

osterfestspiele-salzburg.at


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Nikolaj Rimsky-Korsakow: Scheherazade ei Scheherazade muss ich an meine Großmutter denken. Sie hat auf meine Geschwister und mich aufgepasst, wenn meine Eltern bei der Arbeit waren. Dann hat sie uns viele Lieder vorgesungen und Geschichten erzählt. Sie wollte uns zum einen damit unterhalten,

Der nordmazedonische Pianist Simon Trpčeski

zum anderen wollte sie mich aber auch wohl davon abhalten, Unsinn zu machen, denn ich war ein sehr temperamentvolles Kind. Es war zwar nicht so wie bei Scheherazade, aber immerhin hat sie ja auch sehr viele Geschichten erzählt, die ihr letztendlich sogar das Leben gerettet haben. Vor etwa sieben Jahren habe ich in Singapur zum ersten Mal die Transkription für Klavier gehört. Ich habe den Musiker sofort nach den Noten gefragt und so bin ich auf die Version von Paul Gilson gekommen. Diese Adap­tion von Rimsky-Korsakows eigener, vierhändiger Version habe ich hier und da etwas ergänzt, um die Musik noch effektvoller und authentischer zu gestalten. Immerhin muss das Klavier das gesamte ­Orchester ersetzen. Ich wollte die unterschiedlichen musikalischen Charaktere so gut wie möglich erhalten. Es ist dieser mitreißende Wechsel zwischen hochdramatischer Spannung und zärtlicher Innigkeit, der mich zutiefst berührt. Für mich ist es eine große Erfül-

lung, dieses vielseitige Werk auch auf dem Klavier spielen zu können – trotz der enormen technischen Herausforderungen. Damit will ich meine Liebe zur Musik ausdrücken, und ich bin zuversichtlich, dass ich sie auch an meine Hörer weitergeben kann.

6

Prozent aller Klassikkonzerte in Japan und Österreich beinhalteten im letzten Jahr ein zeitgenössisches Werk. In Deutschland kamen in immerhin rund fünfzehn Prozent der Konzerte Werke zeitgenössischer Komponisten zur Aufführung. Spitzenreiter in Sachen Aktualität sind die USA und Schweden, wo den Zuschauern in etwa einem Viertel aller Konzerte Neue Musik geboten wurde.

... Musik ist die einzige Sprache, in der man nicht lügen kann ... Yehudi Menuhin, Violinist Über das Ziel hinausGeschossen

Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth 6  concerti Februar 2020

Das ging dem Bärenreiter Verlag und dem Gustav Bosse Verlag dann doch etwas zu weit, als am 8. Dezember letzten Jahres bei der Uraufführung von Olga Neuwirths Oper Orlando an der Wiener Staatsoper plötzlich Martin Gotthard Schneiders Danke für diesen guten Morgen erklang. Grund dafür war die Verwendungsweise des Liedes in der Oper unter anderem im Kontext mit dem Missbrauch von Kindern. Die Rechteinhaber untersagten promt die weitere Verwendung des Klassikers und zudem die Bearbeitung und Darstellung im Zusammenhang mit Neuwirths Oper mit der Begründung, die Darbietung entspräche in keinster Weise der Intention des Komponisten.

Fotos: Benjamin Ealovega/KulturOp, Wilson/Warner Classics, Harald Hoffmann, Timo Schulz

B


Lust auf Klassik?

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Tobias Krell

04.03.20 Nürnberg 08.03.20 Berlin 06.04.20 Flensburg 08.04.20 Hamburg ... und weitere Termine

Tobias Krell, bekannt als »Checker-Tobi«, ist Moderator der gleichnamigen Wissenssendung auf KiKA.

Zur Fußball-EM machen Sie mit der Philharmonie Reutlingen den »Orchester-Check«. Klassik oder Fußball – was liegt Ihnen näher?

weit Bundes

0 90.00 ts! Even

Klassik. Das hat sich aber stark gewandelt, als Kind war ich ganz großer Fußball-Fan. Mit etwa zwölf Jahren habe ich dann das Interesse verloren und verfolge nun als Erwachsener nicht mal mehr die großen Meisterschaften. Klassische Musik mag ich dagegen sehr gerne, auch wenn ich nun wirklich kein Fachmann bin. Auch das hat aber was Gutes, weil ich mich immer ganz unvoreingenommen auf die Musik einlassen kann, die ich gerade höre.

08.03.20 Schortens 30.04.20 Heilbronn 09.05.20 Hitzacker ... und weitere Termine

Das Interesse für klassische Musik wurde Ihnen also nicht in die Wiege gelegt? Meine Mutter ist Musikwissenschaftlerin und zuhause wurde viel musiziert. Außerdem habe ich natürlich das übliche Schicksal meiner Generation durchlebt, mit musikalischer ­Früherziehung samt Blockflöten-Unterricht. Mir hat das immer Spaß gemacht! Meine Neugier für die Klassik entwickelte sich trotzdem erst später, über Filme und natürlich auch durch meinen Job als „Entdecker“.

02. – 08.05.20 Bayreuth, Ansbach, Dachau, Oberschleißheim

Gehen Sie außerhalb Ihres Berufes in klassische Konzerte?

Hotline 01806 700 733 0,20 € pauschal aus dem deutschen Festnetz,aus dem Mobilfunknetz 0,60 €

Alle Angaben ohne Gewähr

Das schaffe ich im Alltag leider viel seltener als ich möchte. Am häufigsten gehe ich auf Reisen in andere Städte ins Konzert. Letztes Jahr war ich im Concertgebouw in Amsterdam, davor bei den Salzburger Festspielen und im tollen Konzertsaal von Neapel. Da gab es Rachmaninow und Prokofjew, ich war total begeistert!

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Italien  1.-4.2.

Weikersheim  14.2.

Wien  29.2.

Durch den Monat mit M

ein Februar beginnt in Italien. Ich war schon häufig dort, und jedes Mal wird meine Liebe zu dem Land größer. Ich habe beschlossen, einen Italienischkurs zu machen, und könnte mir sogar vorstellen, für einige Zeit in Rom zu leben! Da­ nach geht es nach Weikersheim. 2012 habe ich einige Zeit hier ver­ bracht, während mein Lehrer Ger­ hard Schulz dort einen Kammer­ musikkurs geleitet und mich in sei­ ner Freizeit unterrichtet hat. Es war eine meiner ersten Reisen, die ich 8 concerti Februar 2020

alleine gemacht habe. Ich erinnere mich noch gut, wie ich durch den Schlosspark geschlendert bin und dabei Wagner gehört habe – und wie ich einmal kläglich gegen Schulz beim Tischtennis verloren habe. Besonders wird es in London, weil ich eine Stradivari-Geige ­spiele, die mir von der Londoner „Beare’s International Violin Socie­ ty“ zur Verfügung gestellt wird – und weil ich mein Debüt in der ­Royal Festival Hall gebe. Als Kind habe ich hier oft meinen Vater am

Dirigierpult gesehen. Einmal habe ich die Zeit hinter der Bühne damit verbracht, auf dem ersten Touch­ screen-Handy, das ich gesehen ha­ be, Schach zu spielen. Ich hätte nie gedacht, einmal selbst auf dieser Bühne zu stehen. Mein letzter Halt ist Wien. Ich habe dort zwar eine eigene Wohnung, aber das erste und letzte, was ich in Wien mache, ist ein Besuch bei meinen Eltern. Ende Februar hat meine Mutter auch Geburtstag, und so werden wir gemeinsam feiern.

Fotos: Shutterstock (3), Uwe Arens

Emmanuel Tjeknavorian


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Opern-Inszenierung des Monats

Kommando Beethoven Spektakulärer politischer Startschuss für das Beethovenjahr mit Volker Löschs Sicht auf Fidelio

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats



M AG D E B U R G E R

telemann festtage

Opern-Inszenierung des Monats

B

klangfarben DOROTHEE OBERLINGER AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BENJAMIN APPL TEMPESTA DI MARE HILLE PERL ENSEMBLE AMARILLIS JEAN RONDEAU LES PASSIONS DE L’AME KLAUS MERTENS 4 TIMES BAROQUE REINHARD GOEBEL SOLOMON’S KNOT

0341 14 990 758 telemann-festtage.de

ei dem noch jedes Mal mit seinen Bürgerchören überkommene Stoffe aktualisierenden Regisseur Völker Lösch wird die so gern fürs Festlich-Feierliche reservierte Befreiungsoper zu einem geographisch-politischen Ausflug an den Bosporus. „Kommando Beethoven“ steht auf dem großen Bildschirm hinter dem anfangs hochgefahrenen Beethoven Orchester Bonn. Rechts auf der Bühne steht ein Tisch, an dem ein hinzuerfundener Regisseur bzw. Spielleiter Zeitzeugen um sich versammelt hat. Die wissen alle, wovon sie reden, und gleichen ihre Erlebnisse mit den mehr oder weniger dazu passenden Nummern aus der Oper ab. Hakan Akay, Doğan Akhanlı, Süleyman Demirtaş, Agît Keser und Dîlan Yazıcıoğlu berichten von ihren bedrückenden Erfahrungen in den Gefängnissen der Türkei. Das ist beklemmend. Dass dabei aus der kurdischen Perspektive gleich die Türkei als solche – und nicht nur Erdoğan oder das Militär – infrage gestellt wird, mag der politischen Chancenlosigkeit geschuldet sein, zu der die Sehnsucht der Kurden nach einem eigenen Staat gehört. Aber um differenzierte Ge-

schichtsbetrachtung geht es hier nicht. Lösch erzwingt Hinschauen und Hinhören. Die Interpretation macht natürlich Don Pizarro zum ErdoğanDoppelgänger – mit Präsidenten-Karikaturen am Regietisch, die den Karikierten in seiner notorischen Humorlosigkeit auf die Palme bringen dürften. Und mit einem Auftritt als fliegender und schwertschwingender Sultan. Bei der durch das Freiheitssignal angekündigten Ankunft des Ministers zieht sich die Regie so aus der Affäre, dass sie dem Willkürregime auch die Freilassung von realen Gefangenen als Willkür (in dem Falle positive) diagnostiziert. Dirigent Dirk Kaftan bewährte sich als beherzter, aber nicht ins Pathos abgleitender Anwalt Beethovens, um den es ja an diesem Abend auch gehen sollte. Das hervorragende Protagonisten-Ensemble wurde einhellig bejubelt. Bei der Regie war das nicht ganz so. Die Stimmung im Premierenublikum war aber mit den Zeitzeugen. Roberto Becker Bonn Mi. 1.1.2020

Beethoven: Fidelio Dirk Kaftan (Leitung), Volker Lösch (Regie). Weitere Termine: 24.1., 2., 9. & 15.2., 14., 27. & 29.3.

Foto vorherige Doppelseite: Thilo Beu, Foto: Thilo Beu

13. – 22. MÄRZ 2020


DER RING DES NIBELUNGEN

KOMMEN SIE IN DEN RING

Richard Wagner

FESTIVAL © Getty ES : 1-1075037, 1-1075038, 2-1075039, 3-1075040

Die vier Opern der Tetralogie VOM 23. NOVEMBER BIS ZUM 28. NOVEMBER 2020 UND VOM 30. NOVEMBER BIS ZUM 6. DEZEMBER 2020

DAS RHEINGOLD

MUSIKALISCHE LEITUNG

2., 5., 8., 11., 15. APRIL 2020

PHILIPPE JORDAN

DIE WALKÜRE

INSZENIERUNG

5., 10., 15., 19., 27. MAI 2020

SIEGFRIED

10., 14., 18. OKTOBER 2020

GÖTTERDÄMMERUNG

13., 17., 21. NOVEMBER 2020

CALIXTO BIEITO

CHORLEITUNG

JOSÉ LUIS BASSO ORCHESTRE ET CHŒURS DE L’OPÉRA NATIONAL DE PARIS

OPÉRA BASTILLE VOM 2. APRIL BIS ZUM 6. DEZEMBER 2020

OPERADEPARIS.FR + 33 1 71 25 24 23


OPERN-FEUILLETON

Die Entdeckungsfreudige Oksana Lyniv gehört zu den derzeit gefragtesten Dirigentinnen

und versteht es, das Publikum auch für unbekanntere Werke zu begeistern. Von Roland H. Dippel

als wesentliche Kompetenzen. Gegenseitige Wertschätzung und professionelles Vertrauen hält sie für wichtige Voraussetzungen ihrer Konzerte.

Wuchs als Tochter zweier Musiker auf: Oksana Lyniv

E

ine steile Karriere als Dirigentin ist derzeit von Diskussionen über die Kommunikationskultur zwischen den Geschlechtern schwer zu trennen. Das gilt auch für die Ukrainerin Oksana Lyniv. In Gesprächen, deren Richtung die 42-Jährige manchmal wie mit einem unsichtbarem Taktstock lenkt, geht es ihr trotzdem vor allem um Musik und intensives Musiktheater. 14 concerti Februar 2020

Noch vor wenigen Jahren musste Lyniv auf dem Weg ans Dirigentenpult manches Hindernis überwinden. Doch es gab auch damals schon progressiv denkende Orchester wie die Bergischen Symphoniker, die seit Jahren ein Dirigentinnenstipendium anbieten, in dessen Genuss auch Lyniv kam. Kommunikation und fundiert reflektierten Eigensinn betrachtet Oksana Lyniv seither

Die in Brody geborene Musikerin verließ ihre Heimat nach dem Studium, wurde Meisterklasse-Studentin bei Ekkehard Klemm in Dresden, war Assistentin von Jonathan Nott bei den Bamberger Symphonikern und von Kirill Petrenko an der Münchner Staatsoper. Von dort aus schaffte sie 2017 den Sprung auf die Position der Chefdirigentin in Graz. Im kommenden Sommer verlässt sie Graz. Ihr Finale dort ist ein Opus summum des 20. Jahrhunderts, das wie ein Brennpunkt ihre Ambitionen bündelt: Mieczysław Weinbergs Oper Die Passagierin. Oksana Lyniv versteht sich als Botschafterin zwischen den mittel- und osteuropäischen Kulturen. Nach dem Vorbild des Bundesjugendorchesters gründete sie das Ukrainische Jugendsymphonieorchester, mit dem sie bereits im Konzerthaus Berlin und bei den Speins­ harter Sommerkonzerten gastierte. Als Gründerin und künstlerische Leiterin des Festivals LvivMozArt wiederum, das in kürzester Zeit zum größ-

Fotos: Werner Kmetitsch, Oliver Wolf

Botschafterin der Kulturen Mittel- und Osteuropas


Oksana Lyniv dirigierte mit sechzehn Jahren erstmals ein Orchester

ten Festival klassischer Musik der Ukraine wurde, propagiert Lyniv neben Leopold und Wolfgang Amadeus auch dessen Sohn Franz Xaver Mozart, der als Dirigent, Chorleiter und Lehrer das Musikleben Lembergs im frühen 19. Jahrhundert prägte. Zu den Raritäten bei Lviv­MozArt gehörte 2018 zum Beispiel die von Oksana Lyniv im Hof der Burg Swirsch geleitete Oper Alcide von Dmitri Bortniansky.

te, also nicht nachsagen. Bei Konzerten mit der Staatskapelle Berlin im Boulez-Saal, dem Jugendsinfonieorchester der Ukraine und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Graz dirigiert sie regelmäßig Werke ukrainischer Komponisten wie Boris Lyatoshinsky, Vitaliy Hubarenko, Mykola Kolessa und Yevhen Stankovych. Das eher konservative Grazer Publikum begeisterte sie auch für Karol Szymanowski. Im Gegenzug setzte sie die zweite Sinfonie von Leonard Bernstein auf das Programm eines großen Gedenkkonzerts für den Schriftsteller Joseph Roth, das sie in der Ruine einer zerbombten Synagoge in ihrer Geburtsstadt Brody leitete.

Ukrainische Komponisten im Fokus

Jonas Kaufmann wird in FIDELIO zu sehen sein. © Foto: Gregor Hohenberg

Mangelnde Entdeckungsfreude kann man ihr, die 2019 im Theater an der Wien mit Tschaikowskys Die Jungfrau von Orléans großen Erfolg hat-

München Sa. 1.2., 19:00 Uhr (Premiere) Nationaltheater Bartók: Konzert für Orchester & Herzog Blaubarts Burg. John Lundgren (Herzog Blaubart), Nina Stemme (Judith), Oksana Lyniv (Leitung), Katie Mitchell (Regie). Weitere Termine: 4., 7., 9., 13. & 16.2., 27. & 29.6. Berlin Sa. 8.2., 19:30 Uhr Staatsoper unter den Linden Cherubini: Medea. Oksana Lyniv (Leitung), Andrea Breth (Regie). Weitere Termine: 12., 15. & 21.2.

Mo. 13.4., 18:00 Uhr Staatsoper unter den Linden Mozart: Die Zauberflöte. Oksana Lyniv (Leitung), August Everding (Regie). Weitere Termine: 17., 19., 22. & 30.4.

THE ROYAL OPERA

THE ROYAL BALLET

LIVE AM MITTWOCH, 29. JANUAR 2020

LIVE AM MITTWOCH, 1. APRIL 2020

DAs DAntEPrOJEKt

THE ROYAL OPERA

LIVE AM DONNERSTAG, 28. MAI 2020

LA BOHÈME THE ROYAL BALLET

DiE CELListin / DAnCEs At A GAtHErinG THE ROYAL OPERA

tickets für alle Liveübertragungen und weitere termine für Aufzeichnungen auf

OPERN-TIPPs

LIVE KinOsAisOn 2019/20 LIVE AM DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2020

EinE AUFFÜHrUnG DEs rOYAL OPErA HOUsE ist iMMEr in iHrEr nÄHE

Zielstrebigkeit und Engagement für die im Westen weitgehend unbekannte Kultur ihres Heimatlands stellt Oksana Lyniv immer in den Dienst der Musik. Sie freut sich über die von ihr angeregten Transfers zwischen Mitteleuropa und der Ukraine. Mit was für einem gewinnenden Einklang von Durchsetzungsstärke und Fraulichkeit sie zu eindringlichen Ergebnissen gelangt, beweist sie inzwischen von Barcelona bis Lemberg.

sCHWAnEnsEE

CAVALLEriA rUstiCAnA/ PAGLiACCi (DEr BAJAZZO) LIVE AM DIENSTAG, 21. APRIL 2020

THE ROYAL BALLET

WELTPREMIERE

THE ROYAL OPERA

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18. JUNI 2020

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LIVE AM DIENSTAG, 17. MÄRZ 2020 Im Verleih von Trafalgar Releasing In Kooperation mit:

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Februar 2020 concerti  15


Opern-Tipps

Von der Theaterauf die Opernbühne

Übernimmt in Der Jüngste Tag die Rolle des Thomas Hudetz: Bariton Benjamin Lewis

A

us starker Literatur ent­ stehen immer wieder sehr bedeutende Opern. Dabei müssen die Texte gar nicht aus der Feder von Shakes­ peare oder Schiller stammen. Odön von Horváths Schauspiel Der Jüngste Tag aus dem Jahr 1937 lieferte die Vorlage für die Vertonung, die Giselher Klebe 1979 wagte. Der langjährige Detmolder Kompositions­ professor mit dem enorm breit 16  concerti Februar 2020

gefächerten Schaffen von der Kammermusik über die Sinfo­ nik bis zur Literaturoper brach­ te die Uraufführung 1980 in seiner Geburtsstadt Mannheim heraus. Das Jubiläum „100 Jah­ re Landestheater Detmold“ ist nun Anlass, den 2009 verstor­ benen Klebe und sein Werk zu würdigen. Premiere ist am 7.2. Es erzählt von einem Zug­ unglück, an dem der Stations­ vorstand Thomas Hudetz

schuld ist: Er hat vergessen, das Signal zu stellen, weil die Wirtstochter Anna, ein kleines Biest, das seine eifersüchtige Frau ärgern will, ihn geküsst hat. Durch Annas falsche Aus­ sage, er habe das Signal recht­ zeitig gestellt, wird er frei­ gesprochen. Doch Annas Mit­ wisserschaft erzwingt ein Nachdenken nicht nur über juristische, sondern über die metaphysische Schuld. Das eigentliche Urteil erwartet Hu­ detz erst im Jüngsten Gericht. Der aufstrebende junge Regis­ seur Jan Eßinger setzt Der jüngste Tag in Szene, die junge persische Sopranistin Sheida Damghani gibt die Anna. Noch näheren Gegenwarts­ bezug strebte Tony Kushner in seinem Theaterstück Angels in America an. Der New Yor­ ker Autor brachte 1993, was seinerzeit noch umstritten war, den Aids-Schock der Achtziger­ jahre auf die Bühne. Peter ­Eötvös’ Opernfassung freilich avancierte mit ihrer Verbeu­ gung vor einer Ästhetik des Broadway seit ihrer Urauffüh­ rung 2004 zu einem zeitgenös­ sischen Erfolgsstück. Sie er­ zählt von dem an Aids erkrank­ ten schwulen Prior Walter, der in seinem Kampf ums Über­ leben einen Engel erfindet. Schnell wird dabei unklar, wo

Fotos: privat, Marc Lontzek/Landestheater Detmold, Figurine von Adriane Westerbarkey

Opern-Tipps im Februar – ausgewählt von Peter Krause


Angels in America: Kostümentwurf von Adriane Westerbarkey

die Realität endet und die Hal­ luzination beginnt. Mit Floren­ tine Klepper inszeniert auch hier eine der angesagtesten jungen Regisseurinnen. Am Staatstheater Braunschweig ist am 29.2. Premiere. Als Puccini zwei Jahre nach der Pariser Uraufführung von Vic­ torien Sardous Drama La ­Tosca das Stück las, konnte der Komponist nicht ahnen, dass seine gleichnamige Oper Jahre später einen ebensolche Sen­ sation werden sollte wie das Schauspiel, in dem seit 1887 die legendäre Sarah Bernhardt un­ zählige Male brilliert und scho­ ckiert hatte. Am GerhartHauptmann-Theater in Gör­ litz, das sich derzeit wacker gegen die rechte Dominanz der Lokalpolitik positioniert, feiert der politisch aufgeladene ­Tosca-Thriller am 22.2. Pre­

DER NEUE

miere. Die junge polnische General­musikdirektorin Ewa Strusińska leitet die Neupro­ duktion der deutsch-polni­ schen Grenzstadt in der Ober­ lausitz. PREMIEREN-Termine

Detmold Fr. 7.2., 19:30 Uhr Landestheater Klebe: Der Jüngste Tag. Lutz Rademacher (Leitung), Jan Eßinger (Regie). Weitere Termine: 9. & 28.2., 14.3., 8. & 18.4., 8.5., 4.6. Braunschweig Sa. 29.2., 19:30 Uhr Staatstheater Eötvös: Angels in America. Christopher Lichtenstein (Leitung), Florentine Klepper (Regie). Weitere Termine: 3., 8., 13., 18. & 25.3., 16.4. Görlitz Sa. 22.2., 19:30 Uhr Gerhart-Hauptmann-Theater Puccini: Tosca. Ewa Strusinska (Leitung), Francois de Carpentries (Regie). Weitere Termine: 28.2., 1. & 3.3.

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– THE NEW YORK TIMES

Februar 2020 concerti   17


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// Musikreisen-Highlights 2020


tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Februar

Foto: Neda Navaee

Für Christian Poltéras Stradivari-Cello schwärmten schon Goethe und Mozart. Mehr dazu auf Seite 4.

2_Porträt Zupackend sanft Pianistin Claire Huangci spielt mit vollem Einsatz, trotz zarter Hände. Manchmal muss auch eine Chipkarte fürs Saitenzupfen herhalten 4_Interview »Das klingt wunderschön, aber das bin nicht ich« Christian Poltéra über sein Stradivari-Cello, seinen prominenten Lehrer – und über sein erstes Konzert nach nur sieben Unterrichtsstunden 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-­Redaktion 10_Klassikprogramm concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 1


porträt

Zupackend sanft

Gewann 2018 den Ersten Preis des »Concours Géza Anda«: Claire Huangci

E

rstaunlich! Solche zarten Hände. Und die sollen zupacken können? „Das war tatsächlich eine große Heraus­forderung bei der Inter­ pretation von Rachmaninow“, 2 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

kleinen Trillern und flinken Läufen.“ Und flink sein – das kann die amerikanische Pia­ nistin chinesischer Abstam­ mung so gut, dass Wladimir Krainjew, bei dem sie 2006 in New York einen Meisterkurs belegte, erstaunt feststellte, das seien ja wohl „die schnellsten Finger der Welt“. Er erinnerte sich an diese Finger, als er im Jahr darauf bei den Aufnahme­ prüfungen an der Musikhoch­ schule Hannover die junge Künstlerin wiedertraf. Sie wurde angenommen. „Ich glaube, ich bin inzwischen nicht mehr die schnellste“, scherzt die heute 29-Jährige. Ihr offenes Lachen ist bezaubernd, sie spricht ohne Punkt und Komma, problemlos auch auf Deutsch. Die Sprache lernte sie, als sie sich TV-Serien wie Friends und The Big Bang Theory, die sie schon in Ame­ rika liebte, in der deutschen Synchronfassung anschaute. Pragmatisch, so könnte man die vielfache Preisträgerin in­ ternationaler Wettbewerbe auch bezeichnen. Ihre Eltern, die beide Wissenschaftler sind, wollten ihr keinen chinesi­ schen Vornamen geben, son­ erklärt Claire Huangci. „Rach­ dern einen europäischen. Es maninow selbst hatte ja ziem­ wurde Claire (französisch aus­ lich große Hände. Er be­ gesprochen) – und nicht Ursu­ herrschte aber nicht nur die la. Dieser Name stand nämlich große Technik, sondern auch tatsächlich zur Debatte. „Ich die ganz feinen Sachen mit glaube, ich hatte Glück“, kichert

Foto: Mateusz Zahora

Pianistin Claire Huangci spielt mit vollem Einsatz, trotz zarter Hände. Manchmal muss auch eine Chipkarte fürs Saitenzupfen herhalten. Von Helge Birkelbach


die Pianistin mit den zupacken­ den Händen. Hundertprozentig überzeugt

Woher kommt ihre Zuwendung zum Russischen? Mit dreizehn Jahren begann sie ihre Ausbil­ dung am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Ihre Lehrer dort waren Eleanor So­ koloff und Gary Graffman, die sie ans russische Repertoire heranführten. „Ich habe alle Klavierkonzerte von Prokofjew kennengelernt, alle von Rach­ maninow. Gerade zu Rachma­ ninow kehre ich immer wieder zurück. Ich bewundere ihn nicht nur als Musiker, sondern auch als Mensch.“ H ­ uangci geht es darum, ein größeres Bild des jeweiligen Komponis­ ten vor Augen zu haben, wie es ihr bei ihrer Einspielung der Préludes von Sergej Rachma­ ninow so vortrefflich gelungen ist. „Eine Aufnahme ist anders als ein Konzert. Es bleibt ewig und ist nicht mehr revidierbar. Deshalb sollte man sich genau überlegen, was man gerade zeigen möchte. Was ist jetzt in meinem Leben, was möchte ich von mir zeigen?“ Interessant

sei auch, dass heute zuerst die CD-Aufnahme gemacht wird und der Künstler dann erst mit dem Repertoire auf Tournee geht, ähnlich wie bei Pop-Bands. Früher sei das genau umgekehrt gewesen. „Ich mag das eigentlich sehr gern, denn es ist eine gute Vorbereitung mit mir selbst.“ Der große Rachmaninow dagegen mochte es gar nicht, seine Kom­ positionen auf Musikrollen und später Schallplatten aufzuneh­ men: „Ich werde sehr nervös bei Einspielungen“, sagte er. Auf Rachmaninow allein möch­ te sich Huangci aber nicht fest­ legen lassen, weshalb ihre aktu­ elle CD Werke von Chopin und Paderewski enthält. Nicht selten stehen aber auch Uraufführun­ gen auf dem Programmzettel, so bei den jüngsten Klavierkonzer­ ten von Claude Baker und Cord Meijering – unter Einsatz aller Kräfte: „Ich sitze nicht nur vor meinem Flügel, sondern muss auch aufstehen, mitten ins Ins­ trument greifen und die Saiten zupfen. Das klingt gar nicht mehr wie Klavier, sondern wie Harfe. Da muss ich aufpassen mit meinen Fingernägeln. Ich habe mich deshalb mit einer

Hotelzimmer-Karte beholfen. Das klappte prima.“ Da sind sie wieder, die feinen Hände. Und der Pragmatismus. Konzert-TIPPS

Cuxhaven Di. 11.2., 20:00 Uhr Schloss Ritzebüttel Claire Huangci (Klavier). Werke von Scarlatti, Chopin, Schubert & Brahms Stadthagen Sa. 22.2., 18:00 Uhr Schloss Künstler & Programm siehe Cuxhaven Burgdorf So. 16.2., 17:00 Uhr Schloss (Ratssaal) Tristan Cornut (Violoncello), Claire ­Huangci (Klavier). Franck: Cellosonate A-Dur op. 120, Debussy: Cellosonate ­d-Moll L 135, Schumann: Fantasiestücke op. 73 & Allegro und Adagio für Violoncello und Klavier op. 70, Piazzolla: Le Grand Tango Hannover Di. 18.2., 13:00 Uhr Niedersächsische Sparkassenstiftung Solenne Paidassi (Violine), Tristan Cornut (Violoncello), Claire Huangci (Klavier). Ravel: Klaviertrio, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 49 CD-Tipp

Paderewski & Chopin: Klavierkonzerte Claire Huangci (Klavier), Deutsche Radiophilharmonie, Shiyeon Sung (Leitung). Berlin Classics

VALER SABADUS (COUNTERTENOR) ALBRECHT MAYER (OBOE) DAVID ORLOWSKY (KLARINETTE) SEBASTIAN KNAUER (KLAVIER) FABIAN MÜLLER (KLAVIER) ECKART RUNGE (VIOLONCELLO) SINGER PUR SCHUMANN QUARTETT U. V. M.

Rhapsodien

06.–15. März 2020

Tel. 05862 81 97 | kontakt@musikwoche-hitzacker.de www.musikwoche-hitzacker.de

concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 3


interview

»Das klingt wunderschön, aber das bin nicht ich« Christian Poltéra über sein Stradivari-Cello, seinen prominenten

Lehrer – und über sein erstes Konzert nach nur sieben Unterrichtsstunden. Von Teresa Pieschacón Raphael

Herr Poltéra, woher kommt der Akzent in Ihrem Namen?

Das ist ein Name aus Graubün­ den in der Schweiz. Ohne den Akzent würde es in den meis­ ten Fällen wohl falsch betont werden, daraus ist vor Genera­ tionen der Akzent entstanden. Hören Sie mich eigentlich? Ich bin nämlich im Auto unter­ wegs … Alles bestens: Sind Sie auch ein Sportwagenfan wie viele Geiger?

Das hat nicht die oberste Prio­ rität. Es liegt vielleicht am Cel­ lo, weil es nur schwer Platz hätte in einem Sportwagen. Von Heinrich Schiff heißt es, dass er mit einem roten Ferrari unterwegs war … 4 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

Nein (lacht)! Das war ein Por­ sche 928. Der wurde ihm aber eher aufgeschwatzt und war wohl überraschend geräumig.

»Sportler werden körperlich besser betreut als Musiker« Sie waren sein Schüler. Welche Erinnerung haben Sie an ihn?

Ich habe ihn mit fast achtzehn kennengelernt, damals hat er gestrotzt vor Energie. Er hatte eine unheimlich starke Aura und Persönlichkeit. Viele ha­ ben ihn als schwierig erlebt. Aber beim Unterrichten kam er zur Ruhe, hatte plötzlich eine Engelsgeduld. Da ging es dann nicht mehr um Heinrich Schiff, sondern nur um die Musik und die Studenten. Er hat es vielen nicht leicht ge­ macht, sich selbst aber auch nicht. Er war unendlich groß­ zügig. Es gab keinen Cellisten dieses Formats, der so viel Zeit in die nächste Generation in­ vestiert hat wie er. In einem Interview sprach er von zwei Cellisten-Typen: dem ätherisch-selbstverliebten Schönling und dem kraftvollen Metzgerstyp mit Wurstfingern.

(lacht) Eleganz war vielleicht nicht seine erste Eigenschaft. Stattdessen war sein Spiel le­ bendig, charaktervoll und sehr leidenschaftlich. Er hat sich nie geschont. Sein Spiel war auf einzigartige Weise subjektiv, aber nicht im narzisstischen Sinne. Er musste wegen seiner Schulterschmerzen leider aufhören. Gregor Piatigorsky meinte, ein Cello-Schüler brauche nicht nur einen Lehrer, sondern auch einen Orthopäden und Psychologen.

Ja. Wir betreiben eine Art Hochleistungssport. Doch Sportler werden körperlich besser betreut als wir Musiker. Spielt überhaupt der Körperbau eine Rolle für die Wahl des Instrumentes?

Ich war acht Jahre alt, als ich anfing. Da konnte ich noch nicht wissen, wie groß ich wer­ den würde, und deshalb hat dies keine Rolle gespielt. Kommen Sie aus einem musikalischen Elternhaus?

Meine Eltern sind beide Lehrer und haben ein bisschen Klavier gespielt. Mein Entschluss, Mu­ siker zu werden, hat etwas Überzeugungsarbeit gebraucht.

Foto: Irène Zandel

B

achs Cellosuiten? Klar! Waltons Cellokonzert? Selbstverständlich. Beet­ hovens Streichtrios? Auch die. Eigentlich spielt Chris­ tian Poltéra alles, was für Cel­ lo geschrieben wurde und wird, sei es nun Kammer­ musik oder Solokonzert. Kein Wunder, dass der Schweizer als einer der vielseitigsten und besten Cellisten viel ge­ fragt ist. Dennoch fand er Zeit für ein Interview.


zur Person

1977 in Zürich geboren, studierte Poltéra bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien. Neben seiner Solistentätigkeit ist er auch kammermusikalisch aktiv, arbeitete unter anderem mit Mitsuko Uchida, Gidon Kremer und Christian Tetzlaff zusammen und bildet mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit ein festes Streichtrio – das Trio Zimmermann.

Und irgendwie bin ich auch froh, dass sie selbst keine Be­ rufsmusiker waren. Damit hät­ te ein großer Druck entstehen können. Können Sie sich an Ihren ersten Auftritt erinnern?

Der war, glaube ich, bei der Hochzeit meiner Tante. Nach

sieben Cellostunden! Es hat mich nie gestört, wenn Leute zugehört haben. Als Kind ist man so in der Musik drin, dass man die Menschen um einen herum kaum wahrnimmt. Pablo Casals musste sich als Schüler beim Üben ein Buch unter die rechte Achselhöhle

klemmen, so dass nur ein Spiel mit steifem Arm möglich war. Wie haben Sie das Instrument gelernt?

Zum Glück war es bei mir nicht so. Alle meine Lehrer haben übrigens nie das Technische vom Musikalischen getrennt. Dafür bin ich ihnen sehr dank­ bar. Ich versuche, dies auch concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 5


interview

meinen Studenten weiter zu vermitteln. Sie bleiben auch als ProfiMusiker Ihrem Lehrer Heinrich Schiff verbunden, weil Sie jetzt auf »seinem« Cello spielen.

Das ist nicht der einzige Grund, aber ja, ich habe das Glück, auf dem Mara zu spielen. Es ist eines der schönsten Violoncel­ li von Antonio Stradivari, be­ nannt nach dem Musiker Gio­ vanni Mara. 1996 hatte Hein­ rich Schiff erfahren, dass es zum Verkauf angeboten wird, und er fragte uns Studenten, ob wir es mal gehört hatten. Damals studierte ich noch in Salzburg und wohnte in einer WG zusammen mit dem Cellis­ ten Sebastian Klinger. Zufälli­ gerweise hatten wir von die­ sem Cello ein Poster an der Wand hängen. Heinrich Schiff kam gleich vorbei und hat es sich angeschaut, bevor er eine Woche später das Instrument zum ersten Mal spielen konnte. Etwa dreißig Jahre nach jenem legendären Unfall in Südamerika.

Ja. 1963 sollte dort das Trio di Trieste mit dem Cellisten Ama­ deo Baldovino im argentini­ schen Rosario auftreten. Wäh­ rend der Schiffsreise dorthin brach an Deck Feuer aus. Bal­ dovino soll angeblich nach dem Cellokoffer mit dem Mara ge­ griffen haben und in ein Ret­ tungsboot gesprungen sein. Offenbar fiel das Mara ins Wasser und wurde Baldovino ein paar Tage später in Trüm­ mern wieder übergeben. Doch es wurde wieder zusammen­ gesetzt. Ob es den Klang von einst wieder erlangte, von dem 1780 6 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

Mozart in einem Brief an seinen Vater spricht oder auch Goethe schwärmte?

Ich weiß es nicht. Ich kenne ja nur den heutigen Klang, und der ist sehr eigen. Anfangs dachte ich: Wunderschön klingt das Cello, aber das bin nicht ich. Es kam mir vor, als würde ich mit der Stimme eines Fremden sprechen. Und es dau­ erte dann einige Zeit, bis Maras Klangfarbe sich mit meiner eigenen Klangvorstellung ver­ mischt hat. Das Mara wird nie jene erdige, knorrige oder dunkle Klangfarbe haben, an die ich gewohnt war. Das war schon eine Umstellung. Hinterlässt ferner die Persönlichkeit jener, die das Mara spielten, im Instrument Spuren?

Das kann sein. Ich hatte diesen Eindruck mal bei einem ande­ ren Cello. Beim Mara eher nicht. Wenn unterschiedliche Cellis­ ten das Mara spielen würden, dann würde man das Timbre des Mara erkennen. Wenn die­ se Cellisten ein anderes Ins­ trument spielen würden, dann würde man eher den einzelnen Cellisten heraushören. Wie kam es überhaupt dazu, dass Sie es bekamen?

Heinrich Schiff musste 2012 das Cellospiel aus gesundheit­ lichen Gründen aufgeben. Folg­ lich sollte ein taiwanesischer Geschäftsmann und Sammler das Mara kaufen. Dann haben Mäzene aber dafür gesorgt, dass es doch in Europa bleiben kann. Die neuen Eigentümer kamen auf mich zu, sie kann­ ten mich von Konzerten und hatten Vertrauen. Kurz darauf bekam ich eine E-Mail, dass ich das Cello abholen darf. Ich

glaube, dass es den Eigentü­ mern vorrangig darum ging, dass das Mara als europäisches Kulturgut in Europa bleibt und nicht in Asien in einem Tresor verschwindet. Wieviel Stress bedeutet es, ein so kostbares Instrument mit sich zu führen?

Man gewöhnt sich daran. Und es erleichtert ein bisschen zu wissen, dass es bereits einmal absolut zerstört war. Ich wäre also nicht der erste, der einen Kratzer verursacht. In seiner Erzählung »Mara« lässt der Schriftsteller Wolf Wondratschek das Cello selbst erzählen von den Musikern, die es spielten. Von Ihnen auch?

Ja. Für die sechste Ausgabe 2016 hat er ein Kapitel hinzu­ gefügt, in dem er die Krise von Heinrich Schiff beschreibt und wie es dazu kam, dass er das Cello abgeben musste. Und auch ich werde erwähnt. Ich fand seine Beschreibungen erstaunlich zutreffend. Er ist eben auch jemand, der sehr gut recherchiert und von Musik sehr viel versteht.

Konzert-TIPP

Hannover Fr. 21.2., 19:30 Uhr Orangerie Herrenhausen Liza Ferschtmann (Violine), Christian Poltéra (Violoncello), Sharon Kam (­Klarinette), Enrico Pace (Klavier). Schulhoff: Duo für Violine und Violoncello, Bartók: Kontraste, Messiaen: Quatuor pour la fin du temps CD-Tipp

Schostakowitsch & Martinů: Cellokonzerte Nr. 2 Christian Poltéra (Cello), DSO Berlin, Gilbert Varga (Ltg). BIS


2019 Bamberger Symphoniker Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Junges Orchester Hamburg Nationaltheater Mannheim Oper KĂśln Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Staatstheater Braunschweig SĂźdwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Theater und Philharmonie Essen

Alle Informationen zum Wettbewerb auf concerti.de/publikum-des-jahres


Tipps & Termine

Ihrer kühnen Tonsprache kann man sich nicht entziehen Bremen Thomas Hengelbrock und die Balthasar-Neumann-Ensembles befreien Beethovens C-Dur-Messe aus dem Schatten der Missa solemnis

D

em Auftraggeber missfiel sie, kompositionsgeschichtlich muss sie zwischen der fünften und sechsten Sinfonie bestehen, und zwölf Jahre nach ihrer Vollendung fand sie ihren Platz im Schatten der auch heute noch wesentlich berühmteren Missa solemnis. Mit der Aufführung der C-Dur-Messe nutzen Thomas Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-Chor samt -Ensemble das BeethovenJubiläum, um gleichsam als Korrektiv dem durch seine kühne Tonsprache so bezwingenden Chorwerk jenen Stellenwert zu verschaffen, den es

8 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

verdient. Dass die Messe von Beginn an unter keinem guten Stern stand, war auch der Tatsache geschuldet, dass sich Beethoven mit den Werken Haydns messen musste, da der Auftraggeber Nikolaus II. von Esterházy bestens mit den Kompositionen seines einstigen Kapellmeisters vertraut war. Auch Beethoven selbst sah Haydn 1807 noch als Vorbild an, studierte eifrig dessen „unnachahmliche Meisterstücke“. Ein Jahr nach der missglückten Uraufführung in Eisenstadt waren Teile der Messe im legendären Akademiekonzert von 1808 im Theater an der

Wien zu hören. Man darf annehmen, dass sich die Messe neben der fünften und sechsten Sinfonie sowie dem vierten Klavierkonzert nicht wirklich im Gehör der Zuhörer einbrannte. In der Glocke ist ein Teil dieses Akademiekonzerts nun erneut und in einer ungleich bekömmlicheren Länge zu genießen, denn neben der kompletten Messe steht lediglich die „Pastorale“-Sinfonie auf dem Programm. Maximilian Theiss Di. 11.2., 20:00 Uhr Glocke Balthasar-Neumann-Chor, -Solisten & -Ensemble, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Beethoven

Fotos: Florence Grandidier, Molina Visuals

Als Originalklangorchester hat es sich nicht nur mit Alter Musik einen Namen gemacht: Das Balthasar-Neumann-Ensemble stößt vor allem mit seinen Opernprojekten bis in die Romantik vor.


Tipps & Termine

Ihrer kühnen Tonsprache kann man sich nicht entziehen Bremen Thomas Hengelbrock und die Balthasar-Neumann-Ensembles befreien Beethovens C-Dur-Messe aus dem Schatten der Missa solemnis

D

em Auftraggeber missfiel sie, kompositionsgeschichtlich muss sie zwischen der fünften und sechsten Sinfonie bestehen, und zwölf Jahre nach ihrer Vollendung fand sie ihren Platz im Schatten der auch heute noch wesentlich berühmteren Missa solemnis. Mit der Aufführung der C-Dur-Messe nutzen Thomas Hengelbrock und sein Balthasar-Neumann-Chor samt -Ensemble das BeethovenJubiläum, um gleichsam als Korrektiv dem durch seine kühne Tonsprache so bezwingenden Chorwerk jenen Stellenwert zu verschaffen, den es

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verdient. Dass die Messe von Beginn an unter keinem guten Stern stand, war auch der Tatsache geschuldet, dass sich Beethoven mit den Werken Haydns messen musste, da der Auftraggeber Nikolaus II. von Esterházy bestens mit den Kompositionen seines einstigen Kapellmeisters vertraut war. Auch Beethoven selbst sah Haydn 1807 noch als Vorbild an, studierte eifrig dessen „unnachahmliche Meisterstücke“. Ein Jahr nach der missglückten Uraufführung in Eisenstadt waren Teile der Messe im legendären Akademiekonzert von 1808 im Theater an der

Wien zu hören. Man darf annehmen, dass sich die Messe neben der fünften und sechsten Sinfonie sowie dem vierten Klavierkonzert nicht wirklich im Gehör der Zuhörer einbrannte. In der Glocke ist ein Teil dieses Akademiekonzerts nun erneut und in einer ungleich bekömmlicheren Länge zu genießen, denn neben der kompletten Messe steht lediglich die „Pastorale“-Sinfonie auf dem Programm. Maximilian Theiss Di. 11.2., 20:00 Uhr Glocke Balthasar-Neumann-Chor, -Solisten & -Ensemble, Thomas Hengelbrock (Leitung). Werke von Beethoven

Fotos: Florence Grandidier, Molina Visuals

Als Originalklangorchester hat es sich nicht nur mit Alter Musik einen Namen gemacht: Das Balthasar-Neumann-Ensemble stößt vor allem mit seinen Opernprojekten bis in die Romantik vor.


Hammerflügel im Gepäck Göttingen Andreas Staier spürt dem historischen Klang der Wiener Klassiker nach ls Spieler historischer Tasteninstrumente gilt An­ dreas Staier vielen Fachleuten als der beste Interpret für das Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts. An den modernen Flügel setzt sich der Wahl-Kölner, der in Hannover und Amsterdam Klavier und Cembalo studiert hat, nur, wenn es der Musik förderlich ist. Er liebt die historische Aufführungspraxis so sehr, dass er sogar mit seinem eigenen Hammerflügel reist. Dennoch macht er auch vor zeitgenössischer Musik nicht halt, wie etwa seine Zusammenarbeit mit dem fran-

zösischen Komponisten Brice Pauset zeigt, aus der bereits mehrere Projekte hervorgegangen sind. Jedes Werk, das sich Staier vornimmt, wird nicht nur genauestens auf seine musikalische Struktur, sondern auch auf die historisch realistischen Klangmöglichkeiten hin analysiert. Auch in Göttingen beweist der Pianist, der seit einigen Jahren zudem als Dirigent arbeitet, sein Gespür für epochenübergreifendes musikalisches Denken. Hier leuchtet das Dreigestirn aus Haydn, Mozart und Beethoven. Julia Hellmig

Perfektionist aus Überzeugung: Pianist Andreas Staier So. 23.2., 19:45 Uhr Georg-AugustUniversität (Aula) Andreas Staier (Klavier). Mozart: Fantasie c-Moll KV 475, Haydn: Sonate Es-Dur Hob. XVI:49, Beethoven: Bagatellen, Sechs Variationen F-Dur & Sonate G-Dur op. 31/1

© Frank Blaser

A

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Programm

Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Februar

1.2. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Duo Fedor Grigoriev & Anastasia Sokolova. Werke von Beethoven, Schubert & Schumann Bremen

19:30 Theater Rihm: Jakob Lenz (Premiere). Hartmut Keil (Leitung), Marco Štorman (Regie) 20:00 Hochschule für Künste Gesangsklasse von Prof. Maria Kowollik Bremerhaven

Bremen

Bremen

15:30 Theater Mozart: Don Giovanni

20:00 Hochschule für Künste (Konzertsaal) Masterkonzert. Shuang Zhang (Sopran)

18:00 Hochschule für Künste Schlagzeugklasse von Prof. Olaf Tzschoppe Bremerhaven

15:00 Stadttheater Strawinsky: Der Feuervogel & Schostakowitsch: Der Bolzen. Sergei Vanaev (Choreografie)

19:00 HMTM Martinů: Juliette

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Klenke-Quartett. Beethoven: Fuge aus Händels Ouvertüre zu „Solomon” & Harfenquartett Es-Dur, Mendelssohn: Streichquartett a-Moll op. 13

Oldenburg

18:30 Staatsoper Rossini: Der Barbier von Sevilla. Sunnyboy Dladla (Graf Almaviva), Frank Schneiders (Doktor Bartolo), Eduardo Strausser (Leitung), Nicola Hümpel (Regie)

Hannover

Hildesheim

19:00 HMTM Martinů: Juliette (Premiere). Martin Brauß (Leitung), Matthias Remus (Regie)

15:00 Theater für Niedersachsen (F1) Amaron-Quintett. Françaix: Klarinettenquintett, Zander: Quintett Nr. 1, Weber: Quintett

20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Dem Himmel entgegen. Ensemble Horizonte. Werke von Kishino, Saariaho, Ito u. a. Lüneburg

20:00 Theater Simon: Doktor Schiwago. Olaf Strieb (Regie) Oldenburg

12:00 Lambertikirche Musik zur Marktzeit. Chingyi Ho (Flöte), Manuel Uhing (Orgel) 19:30 Staatstheater Vanitas. Antoine Jully (Choreografie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Offenbach: Orpheus in der Unterwelt

2.2. Sonntag

Hannover

Göttingen

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent (Premiere). Tijana Grujic (Laura), Sünne Peters (Palmatica), Victoria Kunze (Bronislava), Rainer Zaun (Oberst Ollendorf), Patrick Ruyters (Major von Wangenheim), Hartmut Brüsch (Leitung), Eike Ecker (Regie)

19:30 Kammermusiksaal Uhlemeyerstraße Violinklasse von Meike Bertram

20:00 Sendesaal Patricia Barber (vocals & piano), Larry Kohut (bass), Jon Deitemyer (drums). Higher

Hannover

19:30 Staatstheater Frederic Belli (Posaune), Oldenburgisches Staat­ sorchester, Shao-Chia Lü (Leitung). Ravel: Ma mère l’Oye, Tomasi: Posaunenkonzert, Tschaikowsky: Orchestersuite Nr. 3 G-Dur Osnabrück

20:00 OsnabrückHalle 25 Jahre Osnabrücker Musikpreis. Aurélien Gignoux (Schlagzeug), Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung). Werke von Bartók, Falla u. a.

4.2. Dienstag

Lüneburg

Bremen

11:30 Musikschule Nordlicht. Signe Heiberg (Sopran), Jan van Wijk (Klavier). Werke von Hautussa, Grieg u. a. 19:00 Theater Die Drei von der Tankstelle. Friedrich von Mansberg (Regie) 19:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie)

18:00 Haus der Wissenschaft Musik um 6. Simon Donat (Klavier)

Northeim

Braunschweig

19:30 Stadthalle Uwaga! Oldenburg

11:15 Staatstheater Frederic Belli (Posaune), Oldenburgisches Staats­ orchester, Shao-Chia Lü (Leitung). Ravel: Ma mère l’Oye, Tomasi: Posaunenkonzert, Tschaikowsky: Orchestersuite Nr. 3 G-Dur

3.2. Montag

Hannover

19:00 HMTM Martinů: Juliette

5.2. Mittwoch 19:30 Staatstheater Kander: Chicago Bremen

19:00 Theater Händel: Alcina Hannover

19:00 HMTM Martinů: Juliette 19:30 Staatsoper Nijinski. Marco Goecke (Choreografie). Musik von Chopin, Debussy u. a.

Braunschweig

Braunschweig

Oldenburg

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin

13:00 Staatstheater Lunchkonzerte. Staatsorchester Braunschweig

19:30 Staatstheater Vanitas. Antoine Jully (Choreografie)

10 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20


Stade

19:45 Stadeum Glenn Miller Orchestra, Wil Salden (Leitung)

6.2. Donnerstag Bremen

19:30 Sendesaal Nadia Singer (Klavier), Lutz Görner (Sprecher). Werke und Texte von Brahms 19:30 Theater Rihm: Jakob Lenz Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus Fazıl Say (Klavier), Academy of St. Martin in the Fields. Tippett: Little Music, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414, Say: Klavierkonzert Nr. 2 „Silk Road”, Bartók: Divertimento für Streich­ orchester 20:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Konzerte Junger Künstler. Duo Schepansky-Stier. Werke von Berio, Koechlin, Glass, Penderecki u. a.

16:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Faraz Forouzandeh (Klavier)

20:00 Glocke Die große Verdi-Nacht. Silvia Rampazzo (Sopran), Cristian Lanza (Tenor), Giulio Boschetti (Bariton), Chor & Orchester der Milano Festival Opera

16:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Nae Matakas (Gesang), Samyar Fazelzadeh (Gitarre)

20:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Jazz: Next Step. Moritz Schöwing (piano), Leonhardt Leidert (guitar), Magnus Bodzin (bass), Elias Schlieper (drums)

17:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Wojciech Nowik (Violine), Simon Donat (Klavier), Sara Sucic (Akkordeon), Dustin Bleichert (E-Gitarre), David Agariov (E-Bass)

20:00 Sendesaal Beethoven: Serenade D-Dur op. 8, Klaviersonate f-Moll op. 2 & Klaviertrio c-Moll op. 1

18:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Felix Kantelberg (guitar), Chris Olesch (vibes), Magnus Bodzin (bass), Alex Petratos (drums)

Hannover

19:30 Staatsoper Händel: Alcina (Premiere). Rubén Dubrovsky (Leitung), Lydia Steier (Regie)

19:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Nils O’swald (piano), Leonhardt Leidert (guitar), Moritz O’swald (bass), Tobias Haußmann (drums)

7.2. Freitag

20:00 Congress Centrum Martin Kohlstedt (Klavier), Gewandhauschor Leipzig

FEBRUAR-HIGHLIGHTS

Bremen

19:30 Sendesaal Edison Denisov: Meister der sowjetischen Moderne. Ulrike Höfs (Flöte), Maximilian Krome (Klarinette), Rie Koyama (Fagott), Kiveli Dörken (Klavier) 19:30 Theater Mozart: Don Giovanni

VON DER BÜHNE AUF DIE LEINWAND

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Rossini: La Cenerentola. Max Hoehn (Regie) Hannover

19:30 Staatsoper Rossini: Der Barbier von Sevilla. Nicola Hümpel (Regie) Lüneburg

19:00 Pianokirche Florian Heinisch (Klavier). Werke von Beethoven 20:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie) Osnabrück

15:30 Theater Purzelkonzert: Sang und Klang. Daniel Wagner (Tenor) 19:30 Theater Rossini: La Cenerentola

8.2. Samstag Braunschweig

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vom Sinn der Sinnlichkeit (Premiere). Gregor Zöllig (Choreografie)

Metropolitan Opera Live „Porgy and Bess“ am Sa., 1.2. um 19 Uhr

Bolshoi Ballett Live „Schwanensee“ am So., 23.2. um 16 Uhr

Bremen

15:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Guillermo Bolentni Bada (Kleine Trommel), Miloš Milićević (Akkordeon). Rosales: ¿Dónde está la Cumbia?, Otte: Contenance Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

cinestar.de

concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 11


Klassikprogramm

Lüneburg

20:00 Musikschule Beethoven: Sinfonie Nr. 5. Lüneburger Symphoniker, Phillip Barczewski (Leitung) Oldenburg

19:30 Staatstheater Mozart: La clemenza di Tito. Laurence Dale (Regie) Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Artem Yasinskyy (Klavier). Werke von Chellerie, Busoni, Reger u. a. Stadthagen

19:00 Schloss (Kaminsaal) Musikalische Lesung: Stilles Beben. Yun Qi Wong (Klavier). Text von Alessandro Baricco Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater Valentina Bellanova (Nei), Sebastan Flaig (Darbuka), Hesen Kanjo (Kanun), Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 96 D-Dur „Das Wunder”, Say: Istanbul-Sinfonie

9.2. Sonntag

15:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Alina Kober, Sophia Lewerenz & Anton Bovensmann (Klavier) 15:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Marina Kakuno (Barockvioline), Dávid Budai (Gambe) 16:00 Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack Bremer KaffeehausOrchester. Werke von Verdi, Ravel u. a. 16:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage: Big Sounds. Big Band der HfK Bremen, Martin Classen (Leitung) 16:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Melissa Wedekind (Gesang), Hans Fröhlich (Blockflöte), Lukas Oppermann (Laute) 17:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Emilia Burka & Alexandra Schlappa (Blockflöte), Alma Stoye (Gambe), Lukas Oppermann (Laute). Werke von Eyck u. a. 18:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Lisa Schmäling (Klavier) 20:00 Glocke Sonne, Mond und Sterne. Quadro Nuevo, Harald Lesch (Sprecher)

Braunschweig

Bremerhaven

14:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent. Eike Ecker (Regie)

Bremen

Burgdorf

11:00 Glocke Frank Peter Zimmermann (Violine), Bremer Philharmoniker, Clemens Schuldt (Leitung). Mozart: Thamos in Ägypten (Auszüge), Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels”, Adès: Three Studies from Couperin, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur

17:00 Schloss Caught in Italian Virtuosity. 4 Times Baroque. Werke von Vivaldi, Corelli, Händel, Sammartini u. a.

11:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Jonas Luis Doggenweiler Menkhaus (Violoncello), Rebeka Tóth (Klavier) 12:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Wojciech Nowik (Violine), Aleksandr Bukin (Violoncello), Wenwen Zhao (Klavier) 13:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Constantin von Hertwig (Gesang), Rebeka Tóth (Klavier). Beethoven: Gellert-Lieder 13:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Miloš Milićević (Akkordeon). Gubaidulina: Et Exspecto 14:00 Hochschule für Künste (Auditorium) Hochschultage. Dorothea Gerke (Violine), Mohamed Elsaygh (Violoncello), Jonas Otte (Klavier) 14:30 Hochschule für Künste (Gießerei) Hochschultage. Fang-Chi Hsu & Gilberto Gauche (Blockflöte). Werke von Hotteterre, Torelio & Purcell 12 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

Gehrden

17:15 Rathaus Sunghoon Simon Hwang (Klavier). Werke von Beethoven, Chopin & Fauré Göttingen

11:30 & 16:00 Freie Waldorfschule Familienkonzert. Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung)

Oldenburg

17:00 Theater Wrede oh ton. Ensemble L’Imaginaire Osnabrück

18:00 Theater Pariser Leben. Opernchor des Theaters Osnabrück, Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung)

10.2. Montag Bremen

19:30 Glocke Frank Peter Zimmermann (Violine), Bremer Philharmoniker, Clemens Schuldt (Leitung). Werke von Mozart, Berg, Adès & Beethoven Celle

20:00 Schlosstheater Liza Ferschtman (Violine), Enrico Pace (Klavier). Beethoven: Violinsonate Nr. 6 A-Dur, Ravel: Violinsonate Nr. 2 G-Dur, Schostakowitsch/Zyganow: 24 Preludes für Violine und Klavier (Auszüge), Enescu: Violinsonate Nr. 3 a-Moll „Danse le charactère populaire roumain” Hannover

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Der Komponist ist tot. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Eduardo Strausser (Leitung)

11.2. Dienstag Bremen

20:00 Glocke Balthasar-NeumannChor, -Solisten & -Ensemble, Thomas Hengelbrock (Leitung). Beethoven: Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“ & Messe C-Dur Cuxhaven

20:00 Schloss Ritzebüttel Claire Huangci (Klavier). Werke von Scarlatti, Chopin, Schubert & Brahms Emden

15:00 Theater Kinderkonzert: Herr Buffo und der Notendieb

19:30 Johannes a Lasco Bibliothek Stefan Temmingh (Blockflöte), Capricornus Consort Basel. Werke von Vivaldi & J. S. Bach

Hannover

Oldenburg

11:00 Staatsoper Kinderkonzert: Der Komponist ist tot. Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Eduardo Strausser (Leitung)

19:00 Dreifaltigkeitskirche Osternburg Luisa Klaus (Barockflöte), Axel Weidenfeld (Laute & Theorbe). Werke von Couperin, Lambert & Gautier

Hameln

18:30 Staatsoper Nijinski. Marco Goecke (Choreografie) 19:30 Kammermusiksaal Plathnerstraße Forum neue Kammermusik. Ensemble Incontri, Snezana Nesic (Leitung) Lüneburg

15:00 Theater Simon: Doktor Schiwago

12.2. Mittwoch Bremen

18:05 Glocke 5nachsechs: Radio Years. Anette Behr-König (Violine), Bremer Philharmoniker, ChristophMathias Müller (Leitung). Werke von Egk, Schostakowitsch, Braunfels u. a.


20:00 Sendesaal Afenginn 21:00 Schwankhalle Anachronism: Konzertreihe für Musik und Nicht-Musik Lüneburg

20:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie)

13.2. Donnerstag Bremen

20:00 Glocke GLOCKE JAZZnights. Rymden. Reflections & Odysseys 20:00 Liebfrauenkirche Barock&Umzu: Der stürmende Äolus. Dorothee Oberlinger (Blockflöte & Leitung), Bremer Barockorchester. Werke von Telemann, Vivaldi u. a. Hannover

20:00 NDR Landesfunkhaus Harriet Krijgh (Violoncello), NDR Radiophilharmonie, Leonard Slatkin (Leitung). McTee: Double Play, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll „Aus der Neuen Welt“

14.2. Freitag Braunschweig

20:00 Sendesaal Arminio Quartett, Detmolder Kammerorchester, Alfredo Perl (Leitung). Schumann: Klavierquintett Es-Dur, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 3 F-Dur, Ullmann/ Thewes: Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke

Buchholz

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: Der Bajazzo

18:00 Markuskirche Voktett Hannover, German Gents 19:30 Staatsoper Rossini: Der Barbier von Sevilla. Nicola Hümpel (Regie)

Hannover

Laatzen

19:30 Staatsoper Händel: Alcina 20:00 NDR Landesfunkhaus Harriet Krijgh (Violoncello), NDR Radiophilharmonie, Leonard Slatkin (Leitung). Werke von McTee, Saint-Saëns & Dvořák

18:00 Immanuelkirche Julian Gast (Klavier). Werke von Beethoven, Ligeti, Ravel, Mozart u. a.

Lüneburg

20:00 Theater Die Drei von der Tankstelle. Friedrich von Mansberg (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Vanitas. Antoine Jully (Choreografie) 20:00 Wilhelm13 Gehörgänge. Jan Warncke (Klavier & Live-Elektronik), Roman Rofalski (Live-Visuals), HCLEnsemble

15.2. Samstag

19:30 Staatstheater Kander: Chicago

Braunschweig

20:00 Stadthalle Nemanja Radulović (Violine), Staatsliches Sinfonieorchester Russland „Svetlanov”, Andrey Boreyko (Leitung). Ljadow: Der verzauberte See & Kikimora, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel“

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vom Sinn der Sinnlichkeit. Gregor Zöllig (Choreografie)

Bremen

19:30 Theater Rihm: Jakob Lenz

Bremen

19:00 Theater R. Strauss: Der Rosenkavalier. Frank Hilbrich (Regie) 20:00 Glocke Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Werke von Haydn & Mozart

19:30 Albert-Einstein-Gymnasium Nadège Rochat (Violoncello), Rafael Aguirre (Gitarre). Werke von Falla, Tárrega, Bellafronte, Gardel u. a. Hannover

Oldenburg

19:30 Staatstheater Dvořák: Rusalka (Premiere). Vito Cristofaro (Leitung), Hinrich Horstkotte (Regie) Osnabrück

15:30 Theater Purzelkonzert: Sang und Klang. Daniel Wagner (Tenor) 19:30 Theater Adam: Giselle (Premiere). Mauro de Candia (Choreografie), Daniel Inbal (Leitung) Uelzen

19:00 Theater an der Ilmenau Joanna Kamenarska (Violine), Hamburger Camerata. J. S. Bach: GoldbergVariationen BWV 988 & Chaconne dMoll, Ginastera: Konzert für Streicher

16.2. Sonntag Braunschweig

11:00 Stadthalle Beethoven: Missa solemnis D-Dur. Narine Yeghiyan (Sopran), Isabel Stüber-Malagamba (Alt), Matthias Stier (Tenor), Jisang Ryu (Bass), Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung)

Caravaggio Tanzstück von Olaf Schmidt Premiere 18.01.2020

KARTEN theater-lueneburg.de 04131 421 00

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 13


Klassikprogramm

Hannover

10:00 Theater Familienkonzert

19:30 HMTM Jannik Fröhlich, Tobias Hegele & Moritz Wappler (Schlagzeug), Aurel Dawidiuk (Klavier), L’Ondine Trio, Stefan Weiss (Vortrag)

15:30 & 19:30 Glocke Fest der Opernchöre. musica viva Chor & Orchester, Nicolas Hrudnik (Leitung) 19:00 Sendesaal Ensemble New Babylon. Nemtsov: Poker, Roulette – Musik in 52 Spielkarten für Schlagzeug Bremerhaven

15:00 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent. Eike Ecker (Regie) Burgdorf

17:00 Schloss Tristan Cornut (Violoncello), Claire Huangci (Klavier). Franck: Cellosonate A-Dur, Debussy: Cellosonate d-Moll, Schumann: Fantasiestücke & Allegro und Adagio, Piazzolla: Le Grand Tango Cremlingen

17:00 Christuskirche Weddel Fantasien und Fantastereien. Matthias Wengler (Orgel). Werke von Mozart, J. S. Bach, Mendelssohn, Bernstein u. a. Hannover

11:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Eine Matinee für Friedrich Gulda. Oliver Mascarenhas (Violoncello), Markus Becker (Klavier), Lutz Krajenski (Hammondorgel), Philharmonic Allstars 17:00 Staatsoper Lukáš Vondracek (Klavier), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Xian Zhang (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll, R. Strauss: Also sprach Zarathustra Lüneburg

19:00 Theater Simon: Doktor Schiwago. Olaf Strieb (Regie) Oldenburg

17:00 St. Ansgari Volker Mühlberg (Violoncello piccolo), Johannes von Hoff (Orgel). Werke von J. S. Bach Osnabrück

15:00 Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig. Marcel Keller (Regie)

17.2. Montag

19:30 Staatsoper Lukáš Vondracek (Klavier), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Xian Zhang (Leitung). Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 3 d-Moll, R. Strauss: Also sprach Zarathustra

18.2. Dienstag Bremerhaven

19:30 Stadttheater Side by Side. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). Werke von R. Strauss & Holst Hannover

13:00 Niedersächsische Sparkassenstiftung Solenne Paidassi (Violine), Tristan Cornut (Violoncello), Claire Huangci (Klavier). Ravel: Klaviertrio, Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll 19:30 Congress Centrum Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko (Leitung). Strawinsky: Sinfonie in drei Sätzen, Zimmermann: Ballettsuite „Alagoana – Caprichos Brasileros”, Rachmaninow: Sinfonische Tänze

Hannover

19:30 HMTM Junges Podium 5.0. Soo Jin Cha (Klavier), Junges Sinfonie­ orchester Hannover, Tobias Rokahr (Leitung). Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Wagner: Der Ring des Nibelungen (Auszüge) 20:00 NDR Landesfunkhaus Malte Refardt (Fagott), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung). Müller-Wieland: Fagottkonzert (UA), Bruckner: Sinfonie Nr. 7 E-Dur Lüneburg

20:00 Theater Die Drei von der Tankstelle. Friedrich von Mansberg (Regie) 20:00 Theater Caravaggio. Olaf Schmidt (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Adam: Giselle. Mauro de Candia (Choreografie) Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann (Leitung). Beethoven: Sinfonien Nr. 4 B-Dur & Nr. 5 c-Moll

19:30 Theater Adam: Giselle. Mauro de Candia (Choreografie)

19.2. Mittwoch

21.2. Freitag

Bremerhaven

Braunschweig

19:30 Stadttheater Wildhorn: Der Graf von Monte Christo

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Eugen Onegin. Srba Dinić (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)

Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Mozart: Die Hochzeit des Figaro Osnabrück

15:00 Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig. Marcel Keller (Regie)

20:00 Stadthalle Beethoven: Missa solemnis. Chor des Staatstheaters Braunschweig, KonzertChor Braunschweig, Staatsorchester Braunschweig, Srba Dinić (Leitung)

19:30 Scharoun Theater Tschaikowsky: Schwanensee. Ballett der Staatsoper Kiew

14 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

19:30 Stadttheater Millöcker: Der Bettelstudent. Eike Ecker (Regie)

Osnabrück

Wolfsburg

20:00 Stadttheater Side by Side. Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Marc Niemann (Leitung). R. Strauss: Also sprach Zarathustra, Holst: Die Planeten

Bremerhaven

19:30 Staatsoper Händel: Alcina

Braunschweig

Bremerhaven

20.00 Glocke Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie, Florian Donderer (Leitung). Beethoven: Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus”, Schönberg: Kammersinfonie Nr. 2 es-Moll, Brahms: Violinkonzert D-Dur

20.2. Donnerstag Bremen

20:00 Liebfrauenkirche Zeremonien. Ensemble Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes (Leitung). Knöfel: Cantus Choralis

Bremen

19:00 Hochschule für Künste (Konzertsaal) Bremen Guitar Art. Eröffnungskonzert: Die lange Nacht der Gitarren 20:00 Glocke Christian Tetzlaff (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie, Florian Donderer (Leitung). Werke von Beethoven, Schönberg & Brahms Göttingen

19:45 Lokhalle Keitaro Shimizu (Trompete), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Dvořák: Konzertouvertüre „Karneval“, Chatschaturjan: Maskerade-Suite, Arban: Karneval in Venedig, Berlioz: Römischer Karneval, Tschaikowsky: Capriccio Italien

Foto: Gregor Hohenberg

Bremen


Hannover

Lüneburg

19:30 Orangerie Herrenhausen Sharon Kam (Klarinette), Liza Ferschtmann (Violine), Christian Poltéra (Violoncello), Enrico Pace (Klavier). Schulhoff: Duo für Violine und Violoncello, Bartók: Kontraste, Messiaen: Quatuor pour la fin du temps

20:00 Theater Simon: Doktor Schiwago. Olaf Strieb (Regie)

19:30 Staatsoper Rossini: Der Barbier von Sevilla. Nicola Hümpel (Regie) Osnabrück

19:30 Theater Rossini: La Cenerentola

22.2. Samstag Braunschweig

Osterode

19:30 Stadthalle Keitaro Shimizu (Trompete), Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung). Werke von Dvořák, Chatschaturjan, Arban, Berlioz & Tschaikowsky Stadthagen

18:00 Schloss (Kaminsaal) Claire Huangci (Klavier). Werke von Scarlatti, Beethoven, Chopin & Schubert

23.2. Sonntag

19:30 Staatstheater Kander: Chicago

Adendorf

Bremen

11:30 Emmauskirche (Gemeindesaal) Adendorfer Serenade. Trio Schmuck. Werke von Mozart, Bruch, Massenet u. a.

19:00 Hochschule für Künste (Konzertsaal) Bremen Guitar Art. Studierende der HfK Bremen

Braunschweig

19:00 Theater Weill: Die Dreigroschenoper (Premiere). Tobias Vethake (Leitung), Klaus Schumacher (Regie)

11:00 Staatstheater Kammerkonzert. Werke von Pasculli, Pierné, Debussy u. a.

Bremerhaven

19:30 Staatstheater Kander: Chicago

19:30 Stadttheater Rossini: La Cenerentola. Max Hoehn (Regie)

Bremen

Hannover

15:00 Galerie Herrenhausen Herrenhausen Barock: Familienkonzert. Capella St. Crucis Hannover, la festa musicale, Florian Lohmann (Leitung). Händel: Israel in Egypt (Auszüge) 15:00 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Zwergen-Abo: Beim Karneval. Heidi Vollprecht (Frau Muse), Mitglieder der NDR Radiophilharmonie 19:30 Staatsoper Concertante/Nichts/ Rise (Premiere). Hans van Manen, Marco Goecke & Emrecan Tanis (Choreografie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Offenbach: Die Prinzessin von Trapezunt. Max Hopp (Regie) Königslutter

18:00 Stadtkirche Komponistinnen – Im Schatten berühmter Komponisten. Antje Siefert (Mezzosopran), Matthias Wengler (Klavier), Corinna Tjiang (Lesung). Lieder von Hensel, C. Schumann & A. Mahler Krummhörn

17:00 Rysumer Fuhrmannshof Sofja Gülbadamova (Klavier). Beethoven/ Liszt: Trauermarsch Es-Dur, Beethoven: Elf Bagatellen, Schubert: Sechs Moments Musicaux

Tipp

17:00 DKV Residenz in der Contrescarpe Mikhail Dantschenko (Klavier). Werke von Beethoven, Schumann & Rachmaninow 17:00 Hochschule für Künste (Konzertsaal) Bremen Guitar Art: Abschlusskonzert. Studierende der HfK Bremen 18:00 Sendesaal Mozart Momentum 1785/1786. Leif Ove Andsnes (Klavier), Matthew Truscott (Violine), Joel Hunter (Viola), Frank-Michael Guthmann (Violoncello) Weitere Infos siehe Tipp Bremerhaven

11:00 Stadttheater Familienkonzert: Achtung, Oper! Philharmonisches Orchester Bremerhaven

23.2. sonntag

18:00 Sendesaal Bremen Mozart Momentum 1785/1786. Leif Ove Andsnes (Klavier), Matthew Truscott (Violine), Joel Hunter (Viola), Frank-Michael Guthmann (Violoncello). Mozart: Klavierquartett gMoll KV 478, Klaviertrio B-Dur KV 502, Fantasia c-Moll KV 475 & Klavierquartett Es-Dur KV 493 Nach Tourneen zieht es Leif Ove Andsnes an (s)einen Fjord in Hardanger zurück: „Allein zu sein mit der Natur und der Stille, das reinigt meine Ohren und meine Seele.“ 17:00 Galerie Herrenhausen Herrenhausen Barock. Händel: Israel in Egypt. Joanne Lunn & Esther Tschimpke (Sopran), Eric Jurenas (Altus), Zachary Wilder (Tenor), Douglas Williams & Ed Ballard (Bass), Capella St. Crucis Hannover, la festa musicale, Florian Lohmann (Leitung) 18:30 Staatsoper Händel: Alcina Oldenburg

17:00 Martin-Luther-Kirche Chor Allegro Vocale, Rainer Wittig (Leitung). Werke von Mendelssohn, Bernstein u. a. 17:00 St. Ansgari Mussorgski: Bilder einer Ausstellung. Olaf Tzschoppe (Schlagzeug), Johannes von Hoff (Orgel) 18:00 Staatstheater Donizetti: Lucia di Lammermoor Osnabrück

Diepholz

11:30 Theater Camerata Osnabrück. Werke von Miča, Schubert, Mozart, Beethoven & Vaňhal

17:00 Theater der Stadt Duo Schepansky-Stier

15:00 Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig. Marcel Keller (Regie)

Göttingen

19:45 Georg-August-Universität (Aula) Aulakonzerte. Andreas Staier (Klavier). Mozart: Fantasie c-Moll KV 475, Haydn: Sonate Es-Dur Hob. XVI:49, Beethoven: Bagatellen, Sechs Variationen F-Dur & Sonate G-Dur

25.2. Dienstag Bremen

17:00 Glocke Don Kosaken Chor Serge Jaroff, Wanja Hlibka (Leitung). Russische Vokalwerke

Hannover

Göttingen

11:00 Landesmuseum Kammerkonzerte. Mitglieder des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover

15:30 GDA Wohnstift Auf Flügeln der Musik. Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.20 Niedersachsen & Bremen 15


Klassikprogramm

Hannover

Bremen

19:30 NDR Landesfunkhaus (Kleiner Saal) Maroussia Gentet (Klavier). Werke von Beethoven, Nante, Ravel u. a.

11:45 Glocke Pausenphiller: Öffentliche Probe. Bremer Philharmoniker 19:00 Sendesaal Alexander Baillie (Violoncello), Oskar Jezior (Klavier). Beethoven: Die fünf Cellosonaten 19:30 Theater Pariser Leben. Opernchor des Theaters Osnabrück, Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung) 20:00 Glocke Glenn Miller Orchestra. Best of 20:00 Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Vegesack Sarah Christian (Violine), Camerata Instrumentale, Jörg Assmann (Leitung). Schäfer: „… und sah zurück nach vorn ...” für großes Orchester (UA), Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels”. Schubert: Sinfonie Nr. 7 h-Moll „Unvollendete” 20:00 Simon-Petrus-Kirche Habenhauser Schafferkonzerte. Ensemble Altera Pars. Werke von Haydn, Titz u. a.

26.2. Mittwoch Bremen

19:30 Theater Rihm: Jakob Lenz Hannover

19:30 Staatsoper Adam: Le Corsaire. Lettisches Nationalballett, Aivars Leimanis (Choreografie) Oldenburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Blow: Venus and Adonis & Purcell: Dido and Aneas. Tobias Ribitzki (Regie) Osnabrück

19:30 Theater Rossini: La Cenerentola Varel

19:00 Lothar-Meyer-Gymnasium (Aula) Duo Schepansky-Kaulartz. Werke von Telemann, Scarlatti & J. S. Bach

27.2. Donnerstag Bremen

19:00 Theater Händel: Alcina 19:30 Glocke (Kleiner Saal) Quartetto di Cremona. Puccini: Crisantemi, Beethoven: Streichquartett f-Moll „Seriosa”, Webern: Langsamer Satz für Streichquartett, Mozart: Streichquartett Nr. 20 D-Dur KV 499 „Hoffmeister” 20:00 Sendesaal ECM 50 recitals. Julia Hülsmann Quartet. Not Far From Here Hannover

10:30 Ballhof Zwei Kampe: Kannst du pfeifen, Johanna 19:30 Neustädter Hof- und Stadt­ kirche J. S. Bach: Johannes-Passion. Vokalensemble der HMTMH, Barockorchester L’Arco 19:30 Staatsoper Adam: Le Corsaire. Aivars Leimanis (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Sally Matthews (Sopran), NDR Radiophilharmonie, Simone Young (Leitung). Ravel: Pavane pour une infante défunte & Une Barque sur l’océan, Messiaen: Poèmes pour Mi, Debussy: La Mer

28.2. Freitag Braunschweig

19:00 Staatstheater (Haus Drei) Fake Voices (Premiere). Johanna Motter (Leitung) 16 Niedersachsen & Bremen concerti 02.20

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vom Sinn der Sinnlichkeit. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

18:00 Sendesaal Sarah Christian (Violine), Camerata Instrumentale, Jörg Assmann (Leitung). Werke von Schäfer, Berg & Schubert 19:00 Glocke (Kleiner Saal) GLOCKE ImPuls: Mahler: Sinfonie Nr. 1 D-Dur. Kammerensemble Konsonanz, Emanuel Dantscher (Leitung) 19:00 Theater Weill: Die Dreigroschenoper. Klaus Schumacher (Regie) 20:00 Glocke Frank Peter Zimmermann (Violine), NDR Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert (Leitung). Webern: Im Sommerwind, Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels”, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur 20:00 Theater (Kleines Haus) Coexist. Adrienn Hód (Choreografie)

Bremerhaven

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Wildhorn: Der Graf von Monte Christo

19:30 Stadttheater Feuerwerksmusik (Premiere). Sergei Vanaev (Choreografie). Musik von Händel

Hannover

10:30 Ballhof Zwei Kampe: Kannst du pfeifen, Johanna 19:30 Staatsoper Adam: Le Corsaire. Aivars Leimanis (Choreografie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Sally Matthews (Sopran), NDR Radiophilharmonie, Simone Young (Leitung). Ravel: Pavane pour une infante défunte & Une Barque sur l’océan, Messiaen: Poèmes pour Mi, Debussy: La Mer

Diepholz

Lüneburg

11:00 Staatsoper Karlsson auf dem Dach. Aivars Leimanis (Choreografie)

20:00 Theater Die Drei von der Tankstelle. Phillip Barczewski (Leitung) Rodenberg

19:30 St. Jacobi J. S. Bach: JohannesPassion. Vokalwerk Hannover, Barockorchester L’Arco, Martin Kohlmann (Leitung) Wolfsburg

19:30 Scharoun Theater J. Strauss: Eine Nacht in Venedig

29.2. Samstag

20:00 Theater der Stadt Benatzky: Im weißen Rössl Einbeck

20:00 PS.SPEICHER (Halle) Göttinger Symphonie Orchester, Nicholas Milton (Leitung) Hannover

19:30 Staatsoper Adam: Le Corsaire. Aivars Leimanis (Choreografie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Vanitas. Antoine Jully (Choreografie) Osnabrück

19:30 Theater Greiffenhagen: Die Comedian Harmonists – Jetzt oder nie Wilhelmshaven

19:00 Friedrichskirche Kirchhammelwarden Bremen String Quartet. Streichquartette von Boccherini, Grieg & Schostakowitsch

20:00 Stadthalle Katia und Marielle Labèque (Klavier), Stuttgarter Kammerorchester, Nabil Shehata (Leitung). Diamond: Rounds, Glass: Konzert für zwei Klaviere und Orchester, Lekeu: Adagio für Streicher, SaintSaëns: Der Karneval der Tiere

Braunschweig

Winsen/Luhe

19:30 Staatstheater Eötvös: Angels in America (Premiere). Christopher Lichtenstein (Leitung), Florentine Klepper (Regie)

20:00 Marstall Raphaela Gromes (Violoncello), Julian Riem (Klavier). Werke von J. Strauss, Mendelssohn & Offenbach

Brake


Amsterdam Sinfonietta I Leif Ove Andsnes I Danish String Quartet I Sol Gabetta Boris Giltburg I Marc-André Hamelin I Thomas Hampson I Philippe Jaroussky Lucas & Arthur Jussen I Korean Chamber Orchestra I Magdalena Kožená Igor Levit I Mahler Chamber Orchestra I Gabriela Montero I Daniel Müller-Schott Christina Pluhar I Anna Prohaska I Grigory Sokolov I Michael Volle Bestellen Sie kostenlos unser Programm: 06221 -584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de


Festival

Familienbande Die Dirigentendynastie der Järvis führt in Estland mit dem Pärnu Music Festival Orchestermusiker aus Ost und West zu einem Weltklasse-Klangkörper zusammen. Von Peter Krause

S

anft streift der Seewind über die Dünen des gigan­ tisch breiten und extra feinkörnigen Sandstrands. Da­ hinter laden schattige Park­ anlagen zum Lustwandeln während der Siesta-Zeit. Davor wird die einst die Schiffe der Hanse einladende, gut ge­ schützte Bucht von Pärnu zum Kinderparadies, denn so seicht und sicher nimmt die Ostsee sonst nirgends an Tiefe zu. Der 20 concerti Februar 2020

Weg zum Schwimmen gleicht einer wohligen Wasserwande­ rung. Die gute alte Sommer­ frische, als Ferienbegriff sonst etwas aus der Mode gekommen, wird hier fürwahr Ereignis. Zumal die Küste der viertgröß­ ten Stadt Estlands nicht durch massentouristische Ferienkom­ plexe verschandelt ist, sondern sich ihren Charme eines Kur­ orts des 19. Jahrhunderts be­ wahrt hat. Der Kursaal mit

Konzertmuschel wurde erhal­ ten, die Jugendstil- und Bau­ haus-Villen aus der ersten Phase estnischer Unabhängig­ keit zwischen den Weltkriegen aufwändig herausgeputzt, das angestaubte Kurort-Image lie­ bevoll sensibel in die moderne Spa-Welt überführt. In man­ chen der schnuckeligen nordi­ schen Holzhäuschen haben sich Buchantiquariate, Kaffee­ häuser und Pizzerien angesie­

Foto: Indrek Aija, Toomas Olev

Auch in der pittoresken Jugendstil-Villa Ammende finden Konzerte statt


delt. Der Transformations­ prozess vom Sozialismus in die Gegenwart erfolgte sensibel, geschichtsbewusst und beherzt zugleich; der kluge junge Bür­ germeister, der zum Studium in England weilte, steht bei­ spielhaft dafür, dass die alten sozialistischen Eliten hier nichts mehr zu sagen haben, Investitionen nicht in dubio­ sen Kanälen versickern, son­ dern zum Wohle von Land und Leuten eingesetzt werden. Europäischer Sprachenmix und Tiefenentspannung

Die Strategie zeigt Wirkung: Die Hotels sind voll. Besonders die finnischen Nachbarn haben die estnische Küste für sich entdeckt, doch längst zeugt ein europäischer Sprachenmix da­ von, dass Entspannung hier ein Prinzip ist, dem all jene

Eine der schönsten barocken Kirchen Estlands: die Elisabeth-Kirche

Urlaubs­hungrigen folgen, de­ nen der Süden zu heiß und zu laut, der Norden hingegen zu langweilig oder zu teuer ist. Schließlich zeugt die Perle Pär­ nu vom kulturellen Reichtum und wiedergewonnen Bewusst­ sein Estlands. Ein zarter Hauch von westlicher Freiheit wehte hier freilich bereits, als Sowjet­

spitzel noch das Leben im Rie­ senreich verfinsterten. So wussten Komponistengenie Dmitri Schostakowitsch oder Geigenlegende David Oistrach die Oase namens Pärnu zu schätzen, sie kehrten Sommer für Sommer hierher zurück. Die privaten, oft spontan an­ beraumten Kammermusik­

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19.08.19 14:59 Februar 2020  concerti   21


Festival

abende Oistrachs, der Studen­ ten und Musikerfreunde gern in seine grün angestrichene Datscha lud, gehören denn auch zur Inspirationsquelle für Paavo Järvi, den Ort, an dem er einst als Kind dem großen Schostakowitsch vorgestellt wurde, in eine Art musikali­ sches Sommercamp zu verwan­ deln. So ging 2011 das erste Pärnu Music Festival über die Bühne, im August 2020 steht nun das Jubiläum mit der zehn­ ten Ausgabe an. Die Rückkehr der Järvis in ihre Heimat hat auch eine dezidiert politische Dimension. Sie ist Statement. Denn die Dirigen­ tendynastie gehört zu den be­ rühmtesten Exilanten des klei­ nen Estland. Neeme Järvi emi­ grierte mit Frau und Kindern in 1980ern in die USA, er selbst stieg zu einem DirigentenWeltstar auf, seine Söhne stu­ dierten in der Neuen Welt. Heute hat das Oberhaupt der Musikerfamilie längst wieder einen Wohnsitz in der Haupt­ stadt Tallin, weitere Mitglieder der Järvis sind in ihre Heimat 22  concerti Februar 2020

zurückgekehrt. Der Braindrain, mithin der gefährliche Abfluss von meist jungen Talenten als Kennzeichen der einstigen Sowjet­länder, er scheint hier nun nicht nur gestoppt, er kehrt sich um. Denn die Le­ bensqualität in Estland stimmt, die Altlasten der Diktatur sind weitgehend beseitigt, russische Müllkippen wurden in blühen­ de Naturschutzgebiete zurück­ verwandelt. Sogar das ein Vier­ tel der Stadtbevölkerung fas­ sende Plattenbau-Trabanten­ viertel von Pärnu wurde auf­ gehübscht und hat heute längst westlichen Wohnstandard er­ reicht. Mitunter ist Talent erblich

Das Festival seinerseits ist Aus­ fluss der Familienbande. Opa Neeme sowie die Brüder Krist­ jan und Paavo geben gemein­ sam ihr Wissen an Nachwuchs­ dirigenten weiter, die mit dem besonders jung und besonders exzellent mit estnischen Mu­ sikern besetzten Akademie­ orchester arbeiten können und die Ergebnisse der Meisterklas­

sen dann in einem beim Pu­ blikum überaus beliebten Abschluss­konzert präsentieren. Und im eigentlichen Festival­ orchester versammeln sich neben Paavo Järvis Lieblings­ musikern aus der Kammer­ philharmonie Bremen, dem Frankfurter Radiosinfonie­ orchester, den Münchner Phil­ harmonikern und dem NDR Elbphilharmonie Orchester oder den großen russischen Klangkörpern natürlich auch die besten Musiker Estlands, darunter so manche, die wie­ derum auf den Nachnamen Järvi hören. Mitunter ist Talent eben erblich. Damit die im Klassikbetrieb der Großstädte gefährliche Routine hier ein absolutes Fremdwort bleibt, setzt Paavo nicht die Schlachtrösser von „Pathétique“ oder Fünfter von ­Tschaikowsky auf das Programm des Festival­ orchesters, sondern im vergan­ genen Jahr etwa dessen Sinfo­ nie Nr. 2, die kaum jemand im Orchester je gespielt hat. Ge­ meinsame Neugierde, Maximal­ motivation, Entdeckerfreude = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Kaupo Kikkas

Die Stille genießen: Paavo Järvi am Strand von Pärnu, der alljährlich zahlreiche Kur- und Badegäste anlockt.


prägen das Weltklasseensem­ ble. Das gewählte Repertoire spiegelt zudem die Einflüsse, die hier wirksam wurden: rus­ sische und deutsche Kompo­ nisten, dazu jene Meister der Gegenwart, die der estnischen Erde entstammen und ganz große Musik schaffen: Altmeis­ ter Arvo Pärt und der mit sei­ nen sechzig Jahren jung geblie­ bene, persönlich anwesende Erkki-Sven Tüür zählen zu diesen Neutönern, deren Wer­ ke von den Festivalfans mit nicht weniger kennerischem Beifall bedacht werden wie jene des Dänen Carl Nielsen oder des Böhmen Antonín Dvořák, dessen Cellokonzert der norwegische Stargast Truls Mørk so gar nicht als Star, son­ dern als Erster unter Gleichen mit warm abschattiertem und mit der dunklen Streicherglut des Orchesters intim abge­ mischtem Ton spielt. Pärnu Music Festival 16.–23.7.2020 Paavo Järvi, Truls Mørk, Hugo Ticciati, Estonian Festival Orchestra u. a. Pärnu, Tallinn

EIN FEST FÜR CHRISTOPH ESCHENBACH

25.02.– 01.03.2020 Mit LANG LANG, RAY CHEN, MATTHIAS GOERNE, MIDORI, KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN, ORCHESTRE DE PARIS u.a.

TICKET-HOTLINE

PROGRAMM UND MEHR

030 · 20 30 9 2101

konzerthaus.de/geburtstagsfest


Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Das Voyager Quartet v.l.: Nico Christians, Maria Krebs, Andreas Höricht und Klaus Kämper

Lieder ohne Worte

E

igentlich ist dieses Arrangement eine Fantasie, da bei ihr ein größerer eigenschöpferischer Anteil des Bearbeiters legitim ist. Deshalb zeigt Andreas Höricht, der das Original mit neuen Teilen nach motivischem Material von Schubert ergänzte, nicht allzu großen Respekt. So klingen Sätze wie Gefrorne Tränen harsch und mit angerauter Distanz. Durch die neu entstandenen Intermezzi zwischen den zwölf Liedern der nur fünf24 concerti Februar 2020

zig Minuten dauernden Adaption des Voyager Quartet wird die Reise im stetigen musikalischen Fortschreiten fast so eindringlich wie durch die Gedichte Wilhelm Müllers. Die Niedergeschlagenheit übermittelt sich stark, weil die Musiker keinen Versuch unternehmen, die Hörer zu überwältigen. Erstaunlich ist an den kompositorischen Erweiterungen, dass ihnen nichts Gekünsteltes anhaftet und das Voyager Quartet seine Adaption mit

einem bescheidenen, maßvollen Ernst spielt. Das faszinierende Dissonanzen-Reservoir Schuberts wird also nicht erst am Ende beim Leiermann vernehmbar. Das Dehnen, das Ersterben, das Zögern haben deshalb in dieser instrumentalen Fassung Gewicht, Ausdruck und kaltes Melos. Roland H. Dippel Schubert: Winterreise for String Quartet Voyager Quartet Solo Musica

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: wildundleise.de

Album des monats Das Voyager Quartet bricht zu einer eindringlichen Winterreise auf


Überzeugend anders

Bezwingend heiter

Ansteckend spritzig

Beethoven: Sämtliche Klaviersonaten Fazıl Say (Klavier) Warner

Wiener Neujahrskonzert 2020 Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung) Sony Classical

Playing Gerschwin Iiro Rantala (Klavier), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ACT

Beethovens 32 Klaviersonaten liegen nun in einer Neueinspielung mit Fazıl Say vor. Der Pianist macht es sich nicht leicht und verstört in ähnlichem Maße, wie er berührt. In seinem Spiel spiegeln sich seine Fantasie, sein Ernst, auch sicher seine Zweifel. So entstehen betörend schöne, ariose Passagen, viel Kammermusikalisches – Beethoven als Zauderer und Wandlungskünstler. Mal nutzt Say den Konzertflügel wie ein Forte­piano, mal wie ein Orchester. Unerwartete Akzente, weit geführte Linien, Dissonanzen, bohrende Begleitstimmen: Eines ist dieser Zyklus sicher: nicht stromlinienförmig. (CL)

Tradition und Innovation brachte das diesjährige Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Am Pult hatte Andris Nelsons seine Premiere und weitete das Spektrum: Neben Seltenem der Strauß-Dynastie gab es Entdeckungen mit dem Mahler-Zeitgenossen Hellmesberger, mit dem Dänen Lumbye und sogar Ballklänge von Beethoven. Vollblutmusiker Nelsons trifft mit viel Gefühl den Wiener Schmelz, lässt die Tanzrhythmen pulsieren, bringt die Farbmischungen zum Strahlen, zaubert Atmosphäre. Selbst der Strauß-Hit An der schönen blauen Donau erhält dramatische Qualitäten einer Tondichtung. (EW)

Iiro Rantala und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen lassen die Genregrenzen zwischen Klassik und Jazz abermals zerfließen – und das mit einer gehörigen Portion Improvisationslust. Gershwins Rhapsody in Blue ist wohl bisher kaum jazziger erklungen, Rantalas Improvisationstalent dominiert die Schlusskadenz wie auch den Dialog mit der SoloVioline in der sich anschließenden Porgy and Bess Suite. Das Zusammenspiel zwischen Rantala und Orchester überzeugt, der Gesamtklang ist spritzig, das Orchester zeigt sich, merklich angesteckt von der Spielfreude Rantalas, in Bestform. (JB)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Februar 2020 concerti   25


Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

21. April – 11. Juli 2020

Mitreißend vital

Info | Ticket:

0221 - 280 220 www.klavierfestival.de

73 mal auf 33 Podien in 23 Orten – u. a. alles für Klavier solo von L. v. Beethoven! Pierre-Laurent Aimard | Monty Alexander Trio | Kit Armstrong | Daniel Barenboim | Kristian Bezuidenhout | Alfred Brendel | Elena Bashkirova | Rafał Blechacz & Bomsori Kim | Ronald Brautigam | Till Brönner & Bob James | Rudolf Buchbinder | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Chilly Gonzales | Fred Hersch Trio | Hiromi | Jos van Immerseel | Evgeny Kissin | Gidon Kremer, Giedr Dirvanauskait & Georgijs Osokins | Lang Lang | Elisabeth Leonskaja | Igor Levit | Jan Lisiecki | Víkingur Ólafsson | Anne-Sophie Mutter & Lambert Orkis | Maria João Pires | Ivo Pogorelich | Sir András Schiff | Andreas Staier | Mitsuko Uchida | Arcadi Volodos u.v.a.

ets re Tick n Sie Ih Internet e h c u B e enau im vierfestival.d platzg .kla w w w unter

Glanert: Oceane Deutsche Oper Berlin, Donald Runnicles (Leitung) Oehms

Die Solisten fühlen sich gut in dem von Hans-Ulrich Treichel für Detlev Glanert erweiterten Fragment Theodor Fontanes über die rätselhafte, scheue Oceane von Parceval. Das beinhaltet tolle musikdramatische Aufgaben für Dirigent, Sänger und Musiker, die zwischen sinfonischen Meeresbildern und der im Eklat explodierenden Tanzszene souverän alle Register ziehen können. Hier verbergen die Figuren ihre psychischen Gebrechen hinter mitreißend vitalen Stimmen: Maria Bengtsson und Doris Soffel bewundernswert, Nikolai Schukoff mit verführerischem Gutsherren-Charme. (RD)

Erfrischend skurril

Transformation – Orchester­ bearbeitungen von Luciano Berio B. Appl (Bariton), S. Burgos (Sopran), A. Ottensamer (Klarinette), SO Basel, Ivor Bolton (Leitung). Sony Classical

Kurz Besprochen Schtschedrin: ­Carmen-Suite, Res­ pighi: Pini di Roma BRSO, Mariss Jansons (Leitung) BR Klassik Zum 85. Geburtstag des Komponisten Rodion Schtschedrin im Jahr 2017 ­zelebrierte Mariss Jansons die Carmen-­ Suite als effektvolle Klangspielerei auf höchstem Niveau. (RD) Werke von Haydn & Stamitz Ana de la Vega (Flöte), Ramón Ortega Quero (Oboe), Trondheim Soloists. Pentatone Trotz der luxuriösen Besetzung überzeugen die Arrangements von Haydns Konzerten für zwei Lire Organizzate wenig – die Originalwerke von Stamitz dafür umso mehr. (FA) Haydn 2032 No. 8 – La Roxolana Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini ­(Leitung). Alpha Interpretatorisch besticht die Auf­ nahme mit deutlicher Spielfreude und jederzeit ausgewogenem Spiel im Ensemble, Antoninis Dirigat überzeugt durch Leichtigkeit. (JB) Werke von Elgar, Bridge, Lengel u. a. Sheku Kanneh-Mason (Violoncello), Heath Quartet, LSO, Simon Rattle (Ltg). Decca Kanneh-Mason agiert emotional, wandlungsfähig und mit großem Selbstbewusstsein. Emphatische Aufschwünge und Momente tiefer Versenkung wechseln sich ab. (CL)

Humor muss Luciano Berio gehabt haben. Ansonsten wäre er wohl kaum auf die Idee gekommen, drei Songs der Beatles als barocke Arien mit Generalbass und konzertierenden Flöten zu bearbeiten, darunter den Online-Tipp Klassiker Michelle, den er ergänzend noch in ein expressives Fin-de-­ Siècle-Gewand gekleidet hat. Musikstücke dergestalt in ein neues Licht zu rücken, war ein Anliegen Berios, der, wie diese hochinteressante Doppel-CD mit Werken von Mahler, de Täglich neue Rezensionen finden Sie Falla, Bach, Boccherini, Brahms und auf concerti.de/rezensionen sowie Lennon/McCartney beweist, als Meis- auf facebook und twitter ter in der Disziplin der musikalischen Anverwandlung gelten kann. (FA) Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts Januar 2020 (6.12.2019– 9.1.2020)

1

Jonas Kaufmann

2

Igor Levit

3

Cecilia Bartoli, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini

(2)

(1)

(Neu)

Wien Sony Classical

Beethoven: Complete Piano Sonatas Sony Classical

4

Anne-Sophie Mutter & John Williams

5

Lang Lang

6

Alison Balsom feat. Balsom Ensemble

7

Dina Ugorskaja

8

Jakub Józef Orliński, M. Emelyanychev & Il Pomo d’Oro

(11)

(5)

(17)

(7)

Across The Stars Deutsche Grammophon Piano Book Deutsche Grammophon

Royal Fireworks Warner Classics

(8)

10 (16)

12

Luciano Pavarotti

Facce d’amore Erato

Benjamin Bernheim

Benjamin Bernheim Deutsche Grammophon

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker

Beethoven: Complete Symphonies Deutsche Grammophon

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1 & 3. Deutsche Grammophon

(13)

Pavarotti – The Greatest Hits Decca Records

(14)

Neben seinen bedeutenden Interpretationen großer Arien und Lieder ist Startenor Luciano Pavarotti auf dieser Edition auch mit bisher ­unveröffentlichten Material zu erleben.

13

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

14

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

15

Jonas Kaufmann

16

Lucas Debargue

Rossi: La lyra d’Orfeo Erato

(9)

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

(WE*)

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

(WE*)

Scarlatti: 52 Sonatas Sony Classical

(20)

Eine Woche intensives Studium benötigte ­Lucas Debargue, um 52 aus den insgesamt 555 Sonaten Domenico Scarlattis auszuwählen. Das Ergebnis überzeugt mit spielerischer Finesse.

Schubert: Sonata D 960, Moments Musicaux & Drei Klavierstücke Cavi-Music

Der Shootingstar unter den Countertenören schlüpft in große Kastratenrollen und stellt ­einmal mehr sein vielseitiges und stimmlich wandelbares Timbre unter Beweis.

9

Daniil Trifonov, Philadelphia Orchestra & Y. Nézet-Séguin

Farinelli Decca Records

Für ihre ganz persönliche Hommage an den ­legendären Kastraten Farinelli zieht Cecilia Bartoli alle sängerischen Register. Giovanni ­Antonini sorgt für authentischen Originalklang.

(3)

11

17

Lucas & Arthur Jussen, Amsterdam Sinfonietta

18

Jan Lisiecki, Academy of St Martin in the Fields

19

Juan Diego Flórez

20

Igor Levit

(10)

(WE*)

(6)

(19)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Bach Deutsche Grammophon

Beethoven: Piano Concertos Deutsche Grammophon Bésame Mucho Sony Classical

Life Sony Classical

Februar 2020 concerti  27


Blind gehört

zur Person

1976 in Bielefeld geboren, studierte Kevin John Edusei in Berlin und Den Haag Tonmeister, Klassisches Schlagzeug und Dirigieren. Nach Stationen an den Theatern Bielefeld und Augsburg war Edusei von 2015 bis 2019 Chefdirigent am Konzert Theater Bern. Seit 2014 wirkt er in derselben Funktion bei den Münchner Symphonikern. Als Gastdirigent war Edusei u. a. an der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin und der Staatsoper Hamburg zu erleben.

»Mut zum Risiko – das finde ich klasse!« Kevin John Edusei hört und kommentiert CDs von Kollegen,

A

m meisten Angst hatte Kevin John Edusei da­ vor, seine eigenen Auf­ nahmen zu hören. Der Chef­ dirigent der Münchner Sym­ phoniker war unser Gesprächs­ partner für das „Blind gehört live“ in den Reisenberger Ga­ lerien München. Als Dirigent und Tonmeister qualifizierte

28  concerti Februar 2020

er sich gleich mehrfach für kenntnisreiche Kommentare zu den Aufnahmen seiner Kol­ legen. Mit viel Respekt und immer mehr Vergnügen hörte er sich durch die geheime Play­ list. Abgespielt wurde diese von einer hochwertigen Laut­ sprecheranlage von Avant­ garde Acoustic.

Puccini: Tosca – „E lucevan le stelle“ José Carreras (Tenor), London Studio Orchestra, Marcello Viotti. Teldec 1993

An das Werk ist meine Erin­ nerung noch frisch, denn ich habe Tosca gerade an der Staatsoper Hannover dirigiert.

Foto: Christin Büttner/Offenblende

ohne dass er weiß, wer spielt. Von Susanne Bánhidai


Die Aufnahme ist bestimmt aus einer Arien-Kollektion, denn sie wurde musikalisch aus dem Opernkontext genommen. Man erkennt das am Schluss des Stückes. Ich höre es aber auch an der Aufnahmetechnik. Diese Balance zwischen Sänger und Orchester bekommt man so überhaupt nicht hin. Live nicht, aber im Aufnahme-Stu­ dio auch nicht. Damit hat uns der Produzent sicher keinen Gefallen getan. Es gibt so wenig Interaktion zwischen Orches­ ter und Sänger, fast so, als ob sie sich nie begegnet wären – auch nicht im Studio. Der Tenor könnte einer der großen Stars der 1990er sein. (Publikum rätselt mit: Plácido Domingo und Luciano Pavarotti scheiden aus). José Carreras? Ah, eine späte Aufnahme. Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 – 4. Allegro Tonhalle Orchester ­Zürich, David Zinman. Sony Music 2012

Das ist Franz Schubert und seine Sinfonie B-Dur. Schubert

war ja selbst Bratscher und man hört, dass seine kammer­ musikalische Kompetenz auf das feine Geschehen der Sin­ fonie abgefärbt hat – im posi­ tiven Sinne. Auf David Zinman wäre ich nie gekommen. Ich kenne David und seine Aufnah­ men sehr gut und schätze ihn sehr, besonders seinen Zyklus der Beethoven- und SchumannSinfonien. Das Tempo ist je­ denfalls genau richtig für Franz Schubert. In dem Bereich habe ich mich auch bei meiner eige­ nen Aufnahme der B-Dur-­ Sinfonie bewegt. Eötvös: Speaking Drums – 1. Tanzlied Martin Grubinger, Orchestre de Radio France, Peter Eötvös. Alpha 2016

Unser beliebtes InterviewFormat »Blind gehört« gibt es jetzt auch als Podcast mit Mode­rator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gast­geber – ab sofort jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.

­ erse sind vollkommener Non­ V sens, man hört Kunstlaute wie „­Ku-do-ra“ und Pa-ni-ga-i.“ Der Dieses Stück habe ich auch Schlagzeuger bringt mit seinen schon dirigiert, mit dem wun­ Aktionen den Instrumenten derbaren Simone Rubino. Der das Sprechen bei. Das ist der Schlagzeug-Solist wird hier mit Ausgangspunkt für dieses seinem Instrumentarium zum Stück, und nach und nach in­ Sprecher oder Erzähler. Dadais­ fiziert er sein komplettes Ins­ tische Texte des ungarischen trumentarium, das über die Dichters Sándor Weöres sind ganze Bühne verteilt ist, und die Grundlage dafür. Diese das Orchester mit diesen Ver­

02.02.2020 | 23:05 Uhr | ArTE

Beethovens Neunte

Symphonie für die Welt

Februar 2020 concerti  29


Blind gehört

sen und Sprach-Rhythmen. Ein spannendes Stück, das erst vor wenigen Jahren für den öster­ reichischen Schlagzeuger Mar­ tin Grubinger entstanden ist. Da es erst eine Aufnahme gibt, ist klar, dass wir ihn hier mit Peter Eötvös am Pult hören. Das klassische Schlagzeug hat mich lange begleitet, es ist ei­ gentlich mein Hauptinstru­ ment. Jetzt bin ich in der glück­ lichen Lage, ab und zu einen Schlagzeuger als Dirigent be­ gleiten zu dürfen. Elgar: Cellokonzert e-Moll – 1. Adagio Pieter Wispelwey, Netherlands Radio Orchestra, Jac van Steen. Channel Classics 1999

Ich habe Edward Elgars Kon­ zert für Violoncello e-Moll lange nicht mehr dirigiert. Ich kann spontan nicht sagen, wel­ cher Solist oder welche Solis­ tin es ist. Ich möchte gerne die Anfangssequenz noch mal von einer anderen Perspektive aus hören. Darf ich? (Setzt sich ins Publikum). Ein bisschen lauter noch. Wenn man dirigiert und den Solisten direkt neben sich hat, hört man ihn oder sie viel direkter und plastischer! Bei Bläsern kann man Klappen­ geräusche hören, bei Strei­ chern das Harz auf dem Bogen und noch viel mehr Obertöne. Mir fallen zwei Cellisten ein, denen ich zutrauen würde, das Werk so zu spielen. Einmal der Niederländer Pieter Wispel­ wey und den russischen Cel­ listen Ivan Monighetti. Wenn es Pieter Wispelwey ist, dann steht mein Mentor Jac van Steen am Pult. Wispelwey ist bekanntlich ein sehr guter Kammer­m usiker, und man hört, wie fein und zurückhal­ 30 concerti Februar 2020

tend er das musiziert – eben nicht mit der vollen Pranke, sondern ganz ohne Drauf­ gängertum. Mir gefällt dieses kultivierte Spiel gerade bei diesem Stück sehr, sehr gut. Wagner: Ouvertüre zu Tannhäuser Gewandhausor­chester Leipzig, Andris Nelsons. DG 2017

Ist das eine Aufnahme neu­ eren Datums? Interessant. Wir hören Richard Wagner, die Ouvertüre zu Tannhäuser. Ich überlege, ob ich schon mal so ein Erstes Horn gehört habe. Ich nehme sogar Vibrato wahr. Das ist ganz lyrisch und ge­ sanglich interpretiert, sehr außergewöhnlich. Bei dieser Musik ist der allgemeine Duk­ tus immer ein Balanceakt. Die Chromatik lädt zum Verweilen ein, aber man muss darauf achten, dass man den ganzen Apparat im Fluss hält! Bei die­ ser Aufnahme ist das schön gelungen. Es geht immer wei­ ter. Andris Nelsons wäre mei­ ne erste Vermutung. Bartók: Konzert für Orchester – 5. Presto Gustav Mahler Jugendorchester, Peter Eötvös. Musicom 1993

Das ist das Presto aus Béla Bartóks Konzert für Orchester, und zwar sehr flott gespielt. Geradezu ein „Presto Presto“. Anhand der Spielart würde ich sagen, das muss ein ungari­ sches Orchester sein, das die­ ses Temperament ganz verin­ nerlicht hat. Besonders die Ersten Violinen zeigen abso­ luten Mut zum Risiko. Das finde ich klasse! Es hebt den

folkloristischen Gestus des Stückes hervor. Ist es das ­Budapest Festival Orchestra? Nein? Auf das Gustav Mahler Jugendorchester wäre ich nicht gekommen. Das ist ja verrückt, erklärt aber den mit­ reißenden Charakter. Und ein ungarischer Dirigent war hier sicher ein guter Pate. Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll – 3. Molto Vivace New York Philharmonic, Kurt Masur. Teldec 1992 Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll – 3. Molto Vivace Münchner Philharmoniker, Sergiu Celibidache. MPhil 1988

Ich habe diese Sinfonie mit dem neu gegründeten „Chine­ ke! Orchestra“, das ich erst ein paar Tage vorher kennenge­ lernt hatte, live aufgenommen. Das Konzert war sehr energie­ geladen. Da habe ich auf mehr Watt gesessen, als diese Anla­ ge hinter uns produzieren kann (schmunzelt). Insofern kommt meine Aufnahme dem ersten Hörbeispiel sehr viel näher, was die Tempogestal­ tung angeht. Ich finde, dass beide Aufnahmen ihre Da­ seinsberechtigung haben. Die zweite verfolgt ein ganz ande­ res Tempokonzept. Wir müs­ sen uns fragen, was unsere heutige schnell­lebige Zeit mit unserem Tempo­e mpfinden macht. Was für uns heute lang­ sam ist, wurde vor hundert Jahren eventuell ganz anders empfunden. So haben unter­ schiedliche interpretatorische Ansätze von Metronom-Zah­ len auch ihre Gültigkeit. Kei­ nen davon möchte ich ver­


dammen. Aber ich habe nicht die leiseste Idee, wer es sein könnte. Es gibt gefühlt eine Million Aufnahmen von die­ sem Werk. Ich bin mir sicher, dass es nicht Nikolaus Har­ noncourt ist, dessen Aufnah­ me ich sehr schätze, weil sie außergewöhnlich farben- und detailreich gestaltet ist. Janáček: Sinfonietta – 5. Andante con moto SWR Radiosinfonieorchester Baden-Baden & Freiburg, Sylvain Cambreling. Glor 2011

Ich rätsele noch. Aus dem Bauch heraus tippe ich auf ein Werk von Janáček. Ich liebe diesen Komponisten sehr, weil er so unvermittelt Klang­ blöcke gegeneinanderstellt. An einigen Stellen findet fas­ zinierend wenig Klang­ mischung statt, und es entste­ hen verrückte Spaltklänge. Auf einmal kontrastiert der Posaunensatz mit den Klari­ netten. Ist das wirklich aus der Sinfonietta? Ich würde das Stück wahnsinnig gerne mal machen, dafür brauchen wir

allerdings noch sieben zusätz­ liche Trompeten. Tschaikowsky: Nussknacker-Suite – Marsch Berliner Philharmoniker, Mstislav Rostro­ povich. DG 1979

Die Nussknacker-Suite! Ob­ wohl ich dieses Werk mit den Münchner Symphonikern aufgenommen habe, ist Tschaikowsky ein Komponist, den ich eher meide. Vielleicht habe ich vor seiner überbor­ denden Emotionalität einfach zu großen Respekt. Er hat Musik komponiert, der man sich absolut hingeben muss. Meine Stärken sehe ich eher in anderem Repertoire. Dieser Aufnahme zuzuhören, macht mir Spaß. Ich mag das präg­ nante Blech. So hört man es in Deutschland eigentlich we­ niger. Ich bin überrascht, dass es die Berliner Philharmoni­ ker sind. Rostropowitsch hat hier mit seiner zupackenden Art dem Orchester ganz un­ erwartete Klang­akzente ent­ lockt. Bravo!

Konzert-TIPPs

Garmisch-Partenkirchen Sa. 8.2., 19:30 Uhr Kongresshaus Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung), Stefan Hunstein (Sprecher). Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus, R. Strauss: Ein Heldenleben Kempten So. 17.5., 19:00 Uhr bigBOX Allgäu Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Adams: Become Ocean, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ München So. 9.2., 11:00 Uhr & Mi. 12.2., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Künstler & Programm siehe Garmisch-Partenkirchen

Mi. 6.5., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Künstler & Programm siehe Kempten So. 24.5., 11:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Fabio Martino (Klavier), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Berio/Schubert: Rendering, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

CD-Tipp

Schubert: Sinfonien Nr. 5 & 6 Münchner Sympho­ niker, Kevin John Edusei (Leitung). Solo Musica

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Februar 2020 concerti   31


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: »Romeo und Julia« im Livestream

TV-Tipps

Der perfekte Sound

In Julias Gedankenwelt

Sa. 1.2., 19:20 Uhr Doku Wie wird ein Rohbau zum Konzertsaal? Filmemacher Günter Atteln wirft einen Blick in die faszinierende Welt der Konzertsaal-­ Akustiker. ARD-Alpha

Mit Persönlichkeit So. 9.2., 21:45 Uhr Porträt Sir Georg Solti galt als einer der ­bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Weggefährten, Freunde und Musiker erinnern sich an den 31-fachen GrammyGewinner. 3sat

An der schönen blauen Donau Sa. 15.2., 10:25 Uhr Doku Auf den Spuren von Walzerkönig ­Johann Strauss beleuchtet ­Journalist Karl Hohenlohe rechtzeitig zur Ballsaison Wien als Stadt der Musik.

Gern gesehener Gast des WDR Sinfoniorchesters: Hossein Pishkar

A

ls Sergej Prokofjew 1934 mit der Komposition für das Ballett Romeo und Julia begann, war er erst seit einigen Jahren wieder aus seinem Exil in die Sowjetunion zurückge­ kehrt. Vielleicht ist das der Grund, warum er sich musika­ lisch an der russischen Ballett­ tradition des 19. Jahrhunderts

orientierte, waren seine vorhe­ rigen Stücke doch weitaus zeit­ genössischer komponiert wor­ den. Dennoch – oder gerade deswegen – erfreute sich das Werk großer Beliebtheit, die bis heute anhält. Das WDR Sinfonie­orchester nimmt sich nun unter der Leitung von ­Hossein Pishkar der Ballett­ musik an und befasst sich da­ rin insbesondere mit der Ge­ dankenwelt Julias. Unterstüt­ zung bekommen die Musiker für das Konzert im Rahmen der Reihe „WDR@Philharmonie“ von der Schauspielerin Tua ­El-Fawwal. Do. 27.2., 19:00 Uhr Livestream unter: www.wdr-sinfonieorchester.de

Arte

Tastenlöwe So. 16.2., 17:40 Uhr Konzert Warum Evgeny Kissin als einer der herausragendsten ­BeethovenInterpreten unserer Zeit gilt, stellt er hier unter anderem mit der „Pathétique“ und der „Waldstein“-Sonate unter Beweis.

32 concerti Februar 2020

Kino: »Dances at a Gathering / The Cellist«

Wenn das Cello tanzt

E

igens für das Royal Ballet schuf die Choreografin ­Cathy Marston das Ballett The Cellist, welches im F ­ ebruar von der Londoner Compagnie zur Uraufführung gebracht wird. Inspiriert wurde die Handlung des Tanztheaters von dem Le­ ben und der Karrie­re der legen­ dären Cellistin Jacque­line du Pré. Kombiniert wird die Ur­

aufführung mit ­Jerome Rob­ bins’ Choreografie Dances at a Gathering, die nach langer Pause wieder in das Repertoire des Royal Ballet aufgenommen wird. Im Mittelpunkt des Stücks steht ein Tanz zur Mu­ sik Chopins. Di. 25.2., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Fotos: Sheila Rock, Susanne Diesner, Sven Jakob-Engelmann/Martin Roddewig/Tshoper Kabambi, gemeinfrei

3sat


TV: »Beethovens neunte« auf Arte

Mit Beethoven um die Welt

W

as macht Beethovens neunte Sinfonie so be­ sonders? Ist es die Tatsache, dass es seine letzte vollendete Sinfonie ist? Oder dass Beet­ hoven bereits taub war, als er sie komponierte? Oder ist es Schillers Gedicht An die Freu­ de, das dem Ganzen das gewis­ se Etwas gibt? Fakt ist, dass sie zu den bekanntesten und be­ liebtesten Werken der klassi­ sche Musik zählt, als offizielle Europahymne fungiert und in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wur­ de. „Wenn jemand von einem anderen Planeten kommt und fragt: ,Was macht die mensch­ liche Zivilisation aus?‘, dann sollte man am besten die neun­ te Sinfonie spielen“, sagt Diri­ gent Teodor Currentzis. So machte sich auch Christian Berger für seinen Dokumentar­ film Beethovens Neunte – Sym­ phonie für die Welt mit der Frage auf den Weg, was sie so

einzigartig macht, und traf da­ bei nicht nur in Salzburg ­Teodor Currentzis, sondern auch das kongolesische Or­ chestre Symphonique Kimban­ guiste in Kinshasa und das Jugendorchester Sinfonica Heliópolis in einer Favela São Paulos. Außerdem begleitete Berger den chinesischen Komponis­ ten Tan Dun in Shanghai bei der Komposition seines Auf­ tragswerks ­Nine, traf Yutaka Sado und den Chor der 10 000 in Osaka bei den Vorbereitun­ gen zu ihrer Aufführung der Neunten, erlebte die Musik mit gehörlosen Kindern und Ju­ gendlichen m ­ ithilfe des g ehörlosen Musikers Paul ­ Whittaker in Barcelona und feierte mit DJ Gabriel P ­ rokofiev in London zu dessen Beet­ hoven 9 Symphonic Remix. So. 2.2., 23:00 Uhr Online vom 1.2. bis 2.5. unter: www.arte.tv

Radio-Tipps NDR

Gershwin an der MET

Sa. 1.2., 19:00 Uhr Live-­ Übertragung George Gershwins Oper Porgy and Bess live aus der New Yorker Metropolitan Opera mit Eric Owens und Angel Blue in den Titelrollen. Deutschlandfunk Kultur

Bis zur Verklärung Mi. 5.2., 21:30 Uhr Porträt Der frühe Tod von Giovanni Battista Pergolesi im Alter von nur 26 Jahren bewirkte neben einer verstärkten Rezeption seiner Werke auch die sentimentale Verklärung seines Œuvres. BR-Klassik

Starke KOmbination Fr. 7.2., 19:00 Uhr Live-­ Übertragung Mit „Judith“ ist die dritte Neuproduktion an der Bayeri­schen Staatsoper übertitelt. Kombiniert wird Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg mit dessen Konzert für Orchester. Deutschlandfunk Kultur

Einsames Schattendasein Fr. 14.2., 22:15 Uhr Musik­ feuilleton Die Pianistin und Komponistin Maria Herz (1878– 1950) erhielt zu Lebzeiten ­obgleich ihres beeindruckenden Gesamtwerks nur wenig Aufmerksamkeit. Bis heute ist der Großteil ihrer Werke nur als ­Manuskript erhalten. Deutschlandfunk

Musikergesundheit

Bis in die Straßen Kinshasas reicht die Begeisterung für Ludwig van Beethoven. Christian Berger begab sich auf Spurensuche.

Di. 25.2., 22:05 Uhr Feature Professionelles Musizieren zehrt mitunter mehr an der körperlichen Konstitution als von vielen angenommen. So ist die Musikermedizin Bestandteil großer Ärzte­kongresse geworden.

Februar 2020 concerti  33


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Wohin nach dem Konzert in Leipzig? Gastronomie Legendäre Bars und Kneipen gibt es zuhauf in Sachsens größter Stadt. In aller Regel findet man sie geballt auf den Szenemeilen, dem „Karli“, also der Karl-Liebknecht-­ Straße, dem Barfuß-Gässchen oder der Gottsched­straße. Stilvolle Lokalitäten für den Cocktail nach dem Konzert gibt es gleichwohl auch rund um ­Gewandhaus, Oper und Thomaskirche.

Es knistert auf dem Teller Feature Mit dem Aufkommen der CD hatte man ihr Aussterben vorausgesagt, doch entgegen aller Prognosen verschwand die Schallplatte nie vom Markt. Sie überlebte als Liebhaberprodukt und feiert nun ihre Renaissance. Doch was genau lieben Klassikfans an der nostalgisch anmutenden schwarzen Scheibe? In der concerti-Lounge schauen wir uns im Februar einmal genauer auf dem Klassik-Vinyl-Markt um.

Verlosung ONLINE Jeden Monat verlosen wir auf concerti.de unter Abonnenten und Lesern attraktive Preise. Ob aktuelle CDs unserer Lieblingskünstler, DVDs interes­santer Operninszenierungen, Bücher über das Leben großer Musiker oder Konzertkarten zu gefragten ­Veranstaltungen: Jeder Gewinn steckt ­voller Musik! Entdecken Sie jetzt unsere ­aktuellen Verlosungen und nehmen Sie teil unter concerti.de/verlosungen. 34 concerti Februar 2020

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, in ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­stellv. ­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst), ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT), ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­Redakteur, JB), ­Irem ­Çatı (­Redakteurin, ­Bildredaktion), ­Marvin ­Balzer, ­Hannah Duffek, ­Dr. ­Nicolas ­Furchert, ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Mareike ­Kaiser, ­­­Julia ­­Oehlrich Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Irene ­Bazinger, ­Roberto ­Becker, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), C ­ hristian ­Lahneck (CL), ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-­Felix ­Vogt, ­Wolfgang ­Wagner, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

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Unsere Ärztin Katharina von Goldacker untersucht im Südsudan ihre Patientin Nyajuok Thot Tap, die im achten Monat schwanger ist. © Peter Bräunig

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