concerti Ausgabe Hessen Februar 2020

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Mit Regionalteil Hessen

167 Konzert- UNd Operntermine

Iveta Apkalna »Ich war noch nie eine Frühaufsteherin« Kevin John Edusei Blind gehört: »Mut zum Risiko – das finde ich klasse!«

Simone Rubino

»Rhythmus ist Bewegung«

Februar 2020


Foto: © Felix Broede / Sony Classical

32 × Beethoven – der Klavierpodcast mit Igor Levit Er wird für sein Beethoven-Spiel gefeiert. In seinem neuen Podcast nimmt er uns mit auf eine Reise durch die 32 Klaviersonaten. Spontan, persönlich und mit vielen Musikbeispielen. Weitere Infos unter br-klassik.de/beethoven


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Foto: Ivo von Renner; Titelfotos: Anna Hoffmann (Cencic), Mats Bäcker (Lundgren), Neda Navaee (Poltéra), Julia Sellmann (Roth), Marco Borggreve (Rubino & Vladar), Philippe Matsas/harmonia mundi (Tamestit)

wenn sich der Winter von seiner tristen und grauen Seite zeigt, kann es durchaus die Laune heben, sich zu überlegen, wo und wie man den Sommerurlaub verbringt. Peter Krause schlägt dafür ein so unkonventionelles wie weitgehend unbekanntes Reiseziel vor. Oder haben Sie etwa schon von ­Pärnu gehört? Die herausgeputzte, quirlige und erstaunlich mondäne Stadt – immerhin die viertgrößte Estlands – hat sich noch ihren Charme als Kurort des 19. Jahrhunderts bewahrt. Dort haben die Dirigenten Paavo und Neeme Järvi das Pärnu Gregor Burgenmeister M ­ usic Festival ins Leben gerufen, bei dem auch Herausgeber/Chefredakteur Kristjan Järvi mitwirkt. Ein Familien­festival im besten Sinne also, das definitiv einen Besuch wert ist (Seite 20). Warum sich Freunde des Musiktheaters übrigens unbedingt überlegen sollen, im Februar mal nicht die üblichen Opernhochburgen zu besuchen, sondern nach Detmold, Braunschweig oder Görlitz zu fahren, lesen Sie auf Seite 16. Verreisen musste Kevin John Edusei nicht, um mitreißende Musik zu hören: Da unser „Blind gehört live“ in den Reisenberger Galerien in München stattfand, hatte der Chefdirigent der Münchner Symphoniker einen denkbar kurzen Anfahrtsweg. Als ausgebildeter Tonmeister verfügt Edusei über ein ganz besonders geschultes Ohr und konnte bei den ihm vorgespielten Aufnahmen den Zuhörern auch Wissenswertes über Aufnahmetechnik erzählen. Zudem hatte er als studierter Schlagwerker seine Freude an so manchem ausgefalleneren Stück mit prägnanter Rhythmik, wie Sie ab Seite 28 lesen können. Und noch eine ganz besondere Reise möchte ich Ihnen ans Herz legen, nämlich unser Album des Monats: Das Voyager Quartet hat Schuberts Winterreise als Streichquartett-Version umgesetzt und vermag dabei ganz ohne Worte die Niedergeschlagenheit des nunmehr stummen lyrischen Ichs zu vermitteln (Seite 24). Die triste Seite des Winters – sie kann auch wunderschön sein. Viel Spaß bei der Lektüre, Ihr

Februar 2020 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp

8 Durch den Monat mit

Emmanuel Tjeknavorian

10 Opern-Inszenierung des Monats

Kommando Beethoven. Spektakulärer politischer Startschuss für das Beethovenjahr mit Volker Löschs Sicht auf Fidelio

14 Die Entdeckungsfreudige

Opern-Feuilleton Oksana Lyniv gehört

zu den derzeit gefragtesten Dirigentinnen und versteht es, das Publikum auch für unbekanntere Werke zu begeistern

16 Opern-Tipps

14

Oksana Lyniv Das Orchester umarmen

Ausgewählt von Peter Krause

Regionalseiten An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

20 Familienbande

Festival Die Dirigentendynastie der

Järvis führt in Estland mit dem Pärnu Music Festival Orchestermusiker aus Ost und West zu einem Weltklasse-­ Klangkörper zusammen

27 Top 20 Klassik-Charts 28 »Mut zum Risiko – das finde ich klasse!« Blind gehört Kevin John Edusei

28

Kevin John Edusei Den Orchestern lauschen

4  concerti Februar 2020

hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass er weiß, wer spielt

32 Multimedia-Tipps 34 Impressum

Fotos: Werner Kmetitsch, Marco Borggreve

24 CD-Rezensionen


CHRISTIAN THIELEMANN SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN

4. — 13. April OPER

GIUSEPPE VERDI

DON CARLO Christian Thielemann • Vera Nemirova • Heike Scheele Frauke Schernau • Fabio Antoci • rocafilm Ildar Abdrazakov • Yusif Eyvazov • Franco Vassallo • Carlo Colombara • Anja Harteros • Ekaterina Semenchuk • Jongmin Park • Slávka Zámečníková u. a. Sächsischer Staatsopernchor Dresden • Bachchor Salzburg

KONZERTE

Janine Jansen • Camilla Nylund • Christa Mayer • Stephen Gould • Wolfgang Ablinger-Sperrhacke • Kwangchul Youn • Franz Grundheber • Rudolf Buchbinder Arabella-Quartett Dresden • Matthias Wollong • kapelle 21 • Petr Popelka Chor des Bayerischen Rundfunks • Prager Philharmonischer Chor arten Christian Thielemann • Daniel Harding E in z e lk li c h lt ä erh

KAMMEROPER

URAUFFÜHRUNG

Foto: © Shutterstock • Gestaltung: Eric Pratter

HANS WERNER HENZE • LA PICCOLA CUBANA Peter Ruzicka • Pauline Beaulieu • Benjamin Schönecker • Veronika Bleffert • Knut Jürgens • Simone Oestreicher Isabel Karajan • Victoria Randem • Olivia Stahn • Andrés Moreno García • Jaka Mihelač • Armin Wahedi Yeganeh Mitglieder der Staatskapelle Berlin, der Orchesterakademie bei der Staatskapelle Berlin und Gäste

Karten

Tel. +43/662/80 45-361 karten@ofs-sbg.at

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kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Nikolaj Rimsky-Korsakow: Scheherazade ei Scheherazade muss ich an meine Großmutter denken. Sie hat auf meine Geschwister und mich aufgepasst, wenn meine Eltern bei der Arbeit waren. Dann hat sie uns viele Lieder vorgesungen und Geschichten erzählt. Sie wollte uns zum einen damit unterhalten,

Der nordmazedonische Pianist Simon Trpčeski

zum anderen wollte sie mich aber auch wohl davon abhalten, Unsinn zu machen, denn ich war ein sehr temperamentvolles Kind. Es war zwar nicht so wie bei Scheherazade, aber immerhin hat sie ja auch sehr viele Geschichten erzählt, die ihr letztendlich sogar das Leben gerettet haben. Vor etwa sieben Jahren habe ich in Singapur zum ersten Mal die Transkription für Klavier gehört. Ich habe den Musiker sofort nach den Noten gefragt und so bin ich auf die Version von Paul Gilson gekommen. Diese Adap­tion von Rimsky-Korsakows eigener, vierhändiger Version habe ich hier und da etwas ergänzt, um die Musik noch effektvoller und authentischer zu gestalten. Immerhin muss das Klavier das gesamte ­Orchester ersetzen. Ich wollte die unterschiedlichen musikalischen Charaktere so gut wie möglich erhalten. Es ist dieser mitreißende Wechsel zwischen hochdramatischer Spannung und zärtlicher Innigkeit, der mich zutiefst berührt. Für mich ist es eine große Erfül-

lung, dieses vielseitige Werk auch auf dem Klavier spielen zu können – trotz der enormen technischen Herausforderungen. Damit will ich meine Liebe zur Musik ausdrücken, und ich bin zuversichtlich, dass ich sie auch an meine Hörer weitergeben kann.

6

Prozent aller Klassikkonzerte in Japan und Österreich beinhalteten im letzten Jahr ein zeitgenössisches Werk. In Deutschland kamen in immerhin rund fünfzehn Prozent der Konzerte Werke zeitgenössischer Komponisten zur Aufführung. Spitzenreiter in Sachen Aktualität sind die USA und Schweden, wo den Zuschauern in etwa einem Viertel aller Konzerte Neue Musik geboten wurde.

... Musik ist die einzige Sprache, in der man nicht lügen kann ... Yehudi Menuhin, Violinist Über das Ziel hinausGeschossen

Die österreichische Komponistin Olga Neuwirth 6  concerti Februar 2020

Das ging dem Bärenreiter Verlag und dem Gustav Bosse Verlag dann doch etwas zu weit, als am 8. Dezember letzten Jahres bei der Uraufführung von Olga Neuwirths Oper Orlando an der Wiener Staatsoper plötzlich Martin Gotthard Schneiders Danke für diesen guten Morgen erklang. Grund dafür war die Verwendungsweise des Liedes in der Oper unter anderem im Kontext mit dem Missbrauch von Kindern. Die Rechteinhaber untersagten promt die weitere Verwendung des Klassikers und zudem die Bearbeitung und Darstellung im Zusammenhang mit Neuwirths Oper mit der Begründung, die Darbietung entspräche in keinster Weise der Intention des Komponisten.

Fotos: Benjamin Ealovega/KulturOp, Wilson/Warner Classics, Harald Hoffmann, Timo Schulz

B


Lust auf Klassik?

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04.03.20 Nürnberg 08.03.20 Berlin 06.04.20 Flensburg 08.04.20 Hamburg ... und weitere Termine

Tobias Krell, bekannt als »Checker-Tobi«, ist Moderator der gleichnamigen Wissenssendung auf KiKA.

Zur Fußball-EM machen Sie mit der Philharmonie Reutlingen den »Orchester-Check«. Klassik oder Fußball – was liegt Ihnen näher?

weit Bundes

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Klassik. Das hat sich aber stark gewandelt, als Kind war ich ganz großer Fußball-Fan. Mit etwa zwölf Jahren habe ich dann das Interesse verloren und verfolge nun als Erwachsener nicht mal mehr die großen Meisterschaften. Klassische Musik mag ich dagegen sehr gerne, auch wenn ich nun wirklich kein Fachmann bin. Auch das hat aber was Gutes, weil ich mich immer ganz unvoreingenommen auf die Musik einlassen kann, die ich gerade höre.

08.03.20 Schortens 30.04.20 Heilbronn 09.05.20 Hitzacker ... und weitere Termine

Das Interesse für klassische Musik wurde Ihnen also nicht in die Wiege gelegt? Meine Mutter ist Musikwissenschaftlerin und zuhause wurde viel musiziert. Außerdem habe ich natürlich das übliche Schicksal meiner Generation durchlebt, mit musikalischer ­Früherziehung samt Blockflöten-Unterricht. Mir hat das immer Spaß gemacht! Meine Neugier für die Klassik entwickelte sich trotzdem erst später, über Filme und natürlich auch durch meinen Job als „Entdecker“.

02. – 08.05.20 Bayreuth, Ansbach, Dachau, Oberschleißheim

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Das schaffe ich im Alltag leider viel seltener als ich möchte. Am häufigsten gehe ich auf Reisen in andere Städte ins Konzert. Letztes Jahr war ich im Concertgebouw in Amsterdam, davor bei den Salzburger Festspielen und im tollen Konzertsaal von Neapel. Da gab es Rachmaninow und Prokofjew, ich war total begeistert!

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Italien  1.-4.2.

Weikersheim  14.2.

Wien  29.2.

Durch den Monat mit M

ein Februar beginnt in Italien. Ich war schon häufig dort, und jedes Mal wird meine Liebe zu dem Land größer. Ich habe beschlossen, einen Italienischkurs zu machen, und könnte mir sogar vorstellen, für einige Zeit in Rom zu leben! Da­ nach geht es nach Weikersheim. 2012 habe ich einige Zeit hier ver­ bracht, während mein Lehrer Ger­ hard Schulz dort einen Kammer­ musikkurs geleitet und mich in sei­ ner Freizeit unterrichtet hat. Es war eine meiner ersten Reisen, die ich 8 concerti Februar 2020

alleine gemacht habe. Ich erinnere mich noch gut, wie ich durch den Schlosspark geschlendert bin und dabei Wagner gehört habe – und wie ich einmal kläglich gegen Schulz beim Tischtennis verloren habe. Besonders wird es in London, weil ich eine Stradivari-Geige ­spiele, die mir von der Londoner „Beare’s International Violin Socie­ ty“ zur Verfügung gestellt wird – und weil ich mein Debüt in der ­Royal Festival Hall gebe. Als Kind habe ich hier oft meinen Vater am

Dirigierpult gesehen. Einmal habe ich die Zeit hinter der Bühne damit verbracht, auf dem ersten Touch­ screen-Handy, das ich gesehen ha­ be, Schach zu spielen. Ich hätte nie gedacht, einmal selbst auf dieser Bühne zu stehen. Mein letzter Halt ist Wien. Ich habe dort zwar eine eigene Wohnung, aber das erste und letzte, was ich in Wien mache, ist ein Besuch bei meinen Eltern. Ende Februar hat meine Mutter auch Geburtstag, und so werden wir gemeinsam feiern.

Fotos: Shutterstock (3), Uwe Arens

Emmanuel Tjeknavorian


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Opern-Inszenierung des Monats

Kommando Beethoven Spektakulärer politischer Startschuss für das Beethovenjahr mit Volker Löschs Sicht auf Fidelio

Lesen Sie auf der nächsten Seite die Kritik zur Opern-Inszenierung des Monats



M AG D E B U R G E R

telemann festtage

Opern-Inszenierung des Monats

B

klangfarben DOROTHEE OBERLINGER AKADEMIE FÜR ALTE MUSIK BENJAMIN APPL TEMPESTA DI MARE HILLE PERL ENSEMBLE AMARILLIS JEAN RONDEAU LES PASSIONS DE L’AME KLAUS MERTENS 4 TIMES BAROQUE REINHARD GOEBEL SOLOMON’S KNOT

0341 14 990 758 telemann-festtage.de

ei dem noch jedes Mal mit seinen Bürgerchören überkommene Stoffe aktualisierenden Regisseur Völker Lösch wird die so gern fürs Festlich-Feierliche reservierte Befreiungsoper zu einem geographisch-politischen Ausflug an den Bosporus. „Kommando Beethoven“ steht auf dem großen Bildschirm hinter dem anfangs hochgefahrenen Beethoven Orchester Bonn. Rechts auf der Bühne steht ein Tisch, an dem ein hinzuerfundener Regisseur bzw. Spielleiter Zeitzeugen um sich versammelt hat. Die wissen alle, wovon sie reden, und gleichen ihre Erlebnisse mit den mehr oder weniger dazu passenden Nummern aus der Oper ab. Hakan Akay, Doğan Akhanlı, Süleyman Demirtaş, Agît Keser und Dîlan Yazıcıoğlu berichten von ihren bedrückenden Erfahrungen in den Gefängnissen der Türkei. Das ist beklemmend. Dass dabei aus der kurdischen Perspektive gleich die Türkei als solche – und nicht nur Erdoğan oder das Militär – infrage gestellt wird, mag der politischen Chancenlosigkeit geschuldet sein, zu der die Sehnsucht der Kurden nach einem eigenen Staat gehört. Aber um differenzierte Ge-

schichtsbetrachtung geht es hier nicht. Lösch erzwingt Hinschauen und Hinhören. Die Interpretation macht natürlich Don Pizarro zum ErdoğanDoppelgänger – mit Präsidenten-Karikaturen am Regietisch, die den Karikierten in seiner notorischen Humorlosigkeit auf die Palme bringen dürften. Und mit einem Auftritt als fliegender und schwertschwingender Sultan. Bei der durch das Freiheitssignal angekündigten Ankunft des Ministers zieht sich die Regie so aus der Affäre, dass sie dem Willkürregime auch die Freilassung von realen Gefangenen als Willkür (in dem Falle positive) diagnostiziert. Dirigent Dirk Kaftan bewährte sich als beherzter, aber nicht ins Pathos abgleitender Anwalt Beethovens, um den es ja an diesem Abend auch gehen sollte. Das hervorragende Protagonisten-Ensemble wurde einhellig bejubelt. Bei der Regie war das nicht ganz so. Die Stimmung im Premierenublikum war aber mit den Zeitzeugen. Roberto Becker Bonn Mi. 1.1.2020

Beethoven: Fidelio Dirk Kaftan (Leitung), Volker Lösch (Regie). Weitere Termine: 24.1., 2., 9. & 15.2., 14., 27. & 29.3.

Foto vorherige Doppelseite: Thilo Beu, Foto: Thilo Beu

13. – 22. MÄRZ 2020


DER RING DES NIBELUNGEN

KOMMEN SIE IN DEN RING

Richard Wagner

FESTIVAL © Getty ES : 1-1075037, 1-1075038, 2-1075039, 3-1075040

Die vier Opern der Tetralogie VOM 23. NOVEMBER BIS ZUM 28. NOVEMBER 2020 UND VOM 30. NOVEMBER BIS ZUM 6. DEZEMBER 2020

DAS RHEINGOLD

MUSIKALISCHE LEITUNG

2., 5., 8., 11., 15. APRIL 2020

PHILIPPE JORDAN

DIE WALKÜRE

INSZENIERUNG

5., 10., 15., 19., 27. MAI 2020

SIEGFRIED

10., 14., 18. OKTOBER 2020

GÖTTERDÄMMERUNG

13., 17., 21. NOVEMBER 2020

CALIXTO BIEITO

CHORLEITUNG

JOSÉ LUIS BASSO ORCHESTRE ET CHŒURS DE L’OPÉRA NATIONAL DE PARIS

OPÉRA BASTILLE VOM 2. APRIL BIS ZUM 6. DEZEMBER 2020

OPERADEPARIS.FR + 33 1 71 25 24 23


OPERN-FEUILLETON

Die Entdeckungsfreudige Oksana Lyniv gehört zu den derzeit gefragtesten Dirigentinnen

und versteht es, das Publikum auch für unbekanntere Werke zu begeistern. Von Roland H. Dippel

als wesentliche Kompetenzen. Gegenseitige Wertschätzung und professionelles Vertrauen hält sie für wichtige Voraussetzungen ihrer Konzerte.

Wuchs als Tochter zweier Musiker auf: Oksana Lyniv

E

ine steile Karriere als Dirigentin ist derzeit von Diskussionen über die Kommunikationskultur zwischen den Geschlechtern schwer zu trennen. Das gilt auch für die Ukrainerin Oksana Lyniv. In Gesprächen, deren Richtung die 42-Jährige manchmal wie mit einem unsichtbarem Taktstock lenkt, geht es ihr trotzdem vor allem um Musik und intensives Musiktheater. 14 concerti Februar 2020

Noch vor wenigen Jahren musste Lyniv auf dem Weg ans Dirigentenpult manches Hindernis überwinden. Doch es gab auch damals schon progressiv denkende Orchester wie die Bergischen Symphoniker, die seit Jahren ein Dirigentinnenstipendium anbieten, in dessen Genuss auch Lyniv kam. Kommunikation und fundiert reflektierten Eigensinn betrachtet Oksana Lyniv seither

Die in Brody geborene Musikerin verließ ihre Heimat nach dem Studium, wurde Meisterklasse-Studentin bei Ekkehard Klemm in Dresden, war Assistentin von Jonathan Nott bei den Bamberger Symphonikern und von Kirill Petrenko an der Münchner Staatsoper. Von dort aus schaffte sie 2017 den Sprung auf die Position der Chefdirigentin in Graz. Im kommenden Sommer verlässt sie Graz. Ihr Finale dort ist ein Opus summum des 20. Jahrhunderts, das wie ein Brennpunkt ihre Ambitionen bündelt: Mieczysław Weinbergs Oper Die Passagierin. Oksana Lyniv versteht sich als Botschafterin zwischen den mittel- und osteuropäischen Kulturen. Nach dem Vorbild des Bundesjugendorchesters gründete sie das Ukrainische Jugendsymphonieorchester, mit dem sie bereits im Konzerthaus Berlin und bei den Speins­ harter Sommerkonzerten gastierte. Als Gründerin und künstlerische Leiterin des Festivals LvivMozArt wiederum, das in kürzester Zeit zum größ-

Fotos: Werner Kmetitsch, Oliver Wolf

Botschafterin der Kulturen Mittel- und Osteuropas


Oksana Lyniv dirigierte mit sechzehn Jahren erstmals ein Orchester

ten Festival klassischer Musik der Ukraine wurde, propagiert Lyniv neben Leopold und Wolfgang Amadeus auch dessen Sohn Franz Xaver Mozart, der als Dirigent, Chorleiter und Lehrer das Musikleben Lembergs im frühen 19. Jahrhundert prägte. Zu den Raritäten bei Lviv­MozArt gehörte 2018 zum Beispiel die von Oksana Lyniv im Hof der Burg Swirsch geleitete Oper Alcide von Dmitri Bortniansky.

te, also nicht nachsagen. Bei Konzerten mit der Staatskapelle Berlin im Boulez-Saal, dem Jugendsinfonieorchester der Ukraine und dem Philharmonischen Orchester der Stadt Graz dirigiert sie regelmäßig Werke ukrainischer Komponisten wie Boris Lyatoshinsky, Vitaliy Hubarenko, Mykola Kolessa und Yevhen Stankovych. Das eher konservative Grazer Publikum begeisterte sie auch für Karol Szymanowski. Im Gegenzug setzte sie die zweite Sinfonie von Leonard Bernstein auf das Programm eines großen Gedenkkonzerts für den Schriftsteller Joseph Roth, das sie in der Ruine einer zerbombten Synagoge in ihrer Geburtsstadt Brody leitete.

Ukrainische Komponisten im Fokus

Jonas Kaufmann wird in FIDELIO zu sehen sein. © Foto: Gregor Hohenberg

Mangelnde Entdeckungsfreude kann man ihr, die 2019 im Theater an der Wien mit Tschaikowskys Die Jungfrau von Orléans großen Erfolg hat-

München Sa. 1.2., 19:00 Uhr (Premiere) Nationaltheater Bartók: Konzert für Orchester & Herzog Blaubarts Burg. John Lundgren (Herzog Blaubart), Nina Stemme (Judith), Oksana Lyniv (Leitung), Katie Mitchell (Regie). Weitere Termine: 4., 7., 9., 13. & 16.2., 27. & 29.6. Berlin Sa. 8.2., 19:30 Uhr Staatsoper unter den Linden Cherubini: Medea. Oksana Lyniv (Leitung), Andrea Breth (Regie). Weitere Termine: 12., 15. & 21.2.

Mo. 13.4., 18:00 Uhr Staatsoper unter den Linden Mozart: Die Zauberflöte. Oksana Lyniv (Leitung), August Everding (Regie). Weitere Termine: 17., 19., 22. & 30.4.

THE ROYAL OPERA

THE ROYAL BALLET

LIVE AM MITTWOCH, 29. JANUAR 2020

LIVE AM MITTWOCH, 1. APRIL 2020

DAs DAntEPrOJEKt

THE ROYAL OPERA

LIVE AM DONNERSTAG, 28. MAI 2020

LA BOHÈME THE ROYAL BALLET

DiE CELListin / DAnCEs At A GAtHErinG THE ROYAL OPERA

tickets für alle Liveübertragungen und weitere termine für Aufzeichnungen auf

OPERN-TIPPs

LIVE KinOsAisOn 2019/20 LIVE AM DIENSTAG, 25. FEBRUAR 2020

EinE AUFFÜHrUnG DEs rOYAL OPErA HOUsE ist iMMEr in iHrEr nÄHE

Zielstrebigkeit und Engagement für die im Westen weitgehend unbekannte Kultur ihres Heimatlands stellt Oksana Lyniv immer in den Dienst der Musik. Sie freut sich über die von ihr angeregten Transfers zwischen Mitteleuropa und der Ukraine. Mit was für einem gewinnenden Einklang von Durchsetzungsstärke und Fraulichkeit sie zu eindringlichen Ergebnissen gelangt, beweist sie inzwischen von Barcelona bis Lemberg.

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CAVALLEriA rUstiCAnA/ PAGLiACCi (DEr BAJAZZO) LIVE AM DIENSTAG, 21. APRIL 2020

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Februar 2020 concerti  15


Opern-Tipps

Von der Theaterauf die Opernbühne

Übernimmt in Der Jüngste Tag die Rolle des Thomas Hudetz: Bariton Benjamin Lewis

A

us starker Literatur ent­ stehen immer wieder sehr bedeutende Opern. Dabei müssen die Texte gar nicht aus der Feder von Shakes­ peare oder Schiller stammen. Odön von Horváths Schauspiel Der Jüngste Tag aus dem Jahr 1937 lieferte die Vorlage für die Vertonung, die Giselher Klebe 1979 wagte. Der langjährige Detmolder Kompositions­ professor mit dem enorm breit 16  concerti Februar 2020

gefächerten Schaffen von der Kammermusik über die Sinfo­ nik bis zur Literaturoper brach­ te die Uraufführung 1980 in seiner Geburtsstadt Mannheim heraus. Das Jubiläum „100 Jah­ re Landestheater Detmold“ ist nun Anlass, den 2009 verstor­ benen Klebe und sein Werk zu würdigen. Premiere ist am 7.2. Es erzählt von einem Zug­ unglück, an dem der Stations­ vorstand Thomas Hudetz

schuld ist: Er hat vergessen, das Signal zu stellen, weil die Wirtstochter Anna, ein kleines Biest, das seine eifersüchtige Frau ärgern will, ihn geküsst hat. Durch Annas falsche Aus­ sage, er habe das Signal recht­ zeitig gestellt, wird er frei­ gesprochen. Doch Annas Mit­ wisserschaft erzwingt ein Nachdenken nicht nur über juristische, sondern über die metaphysische Schuld. Das eigentliche Urteil erwartet Hu­ detz erst im Jüngsten Gericht. Der aufstrebende junge Regis­ seur Jan Eßinger setzt Der jüngste Tag in Szene, die junge persische Sopranistin Sheida Damghani gibt die Anna. Noch näheren Gegenwarts­ bezug strebte Tony Kushner in seinem Theaterstück Angels in America an. Der New Yor­ ker Autor brachte 1993, was seinerzeit noch umstritten war, den Aids-Schock der Achtziger­ jahre auf die Bühne. Peter ­Eötvös’ Opernfassung freilich avancierte mit ihrer Verbeu­ gung vor einer Ästhetik des Broadway seit ihrer Urauffüh­ rung 2004 zu einem zeitgenös­ sischen Erfolgsstück. Sie er­ zählt von dem an Aids erkrank­ ten schwulen Prior Walter, der in seinem Kampf ums Über­ leben einen Engel erfindet. Schnell wird dabei unklar, wo

Fotos: privat, Marc Lontzek/Landestheater Detmold, Figurine von Adriane Westerbarkey

Opern-Tipps im Februar – ausgewählt von Peter Krause


Angels in America: Kostümentwurf von Adriane Westerbarkey

die Realität endet und die Hal­ luzination beginnt. Mit Floren­ tine Klepper inszeniert auch hier eine der angesagtesten jungen Regisseurinnen. Am Staatstheater Braunschweig ist am 29.2. Premiere. Als Puccini zwei Jahre nach der Pariser Uraufführung von Vic­ torien Sardous Drama La ­Tosca das Stück las, konnte der Komponist nicht ahnen, dass seine gleichnamige Oper Jahre später einen ebensolche Sen­ sation werden sollte wie das Schauspiel, in dem seit 1887 die legendäre Sarah Bernhardt un­ zählige Male brilliert und scho­ ckiert hatte. Am GerhartHauptmann-Theater in Gör­ litz, das sich derzeit wacker gegen die rechte Dominanz der Lokalpolitik positioniert, feiert der politisch aufgeladene ­Tosca-Thriller am 22.2. Pre­

DER NEUE

miere. Die junge polnische General­musikdirektorin Ewa Strusińska leitet die Neupro­ duktion der deutsch-polni­ schen Grenzstadt in der Ober­ lausitz. PREMIEREN-Termine

Detmold Fr. 7.2., 19:30 Uhr Landestheater Klebe: Der Jüngste Tag. Lutz Rademacher (Leitung), Jan Eßinger (Regie). Weitere Termine: 9. & 28.2., 14.3., 8. & 18.4., 8.5., 4.6. Braunschweig Sa. 29.2., 19:30 Uhr Staatstheater Eötvös: Angels in America. Christopher Lichtenstein (Leitung), Florentine Klepper (Regie). Weitere Termine: 3., 8., 13., 18. & 25.3., 16.4. Görlitz Sa. 22.2., 19:30 Uhr Gerhart-Hauptmann-Theater Puccini: Tosca. Ewa Strusinska (Leitung), Francois de Carpentries (Regie). Weitere Termine: 28.2., 1. & 3.3.

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– THE NEW YORK TIMES

Februar 2020 concerti   17


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tipps & termine Das Musikleben in Hessen im Februar Wagt vor ihren Auftritten gerne mal ein Tänzchen: Organistin Iveta Apkalna. Mehr dazu auf Seite 6.

Foto: Nils Vilnis

2_Interview »Rhythmus ist Bewegung« Schlagwerker Simone Rubino über das Archaische in der Musik, Frust im Orchester und den Sexappeal seines Instruments 6_Interview »Ich war noch nie eine Frühaufsteherin« Als Konzertorganistin muss Iveta Apkalna oft die Nacht zum Tag machen. Auch ihr aktuelles Album nahm sie nachts auf 10_Porträt Der Ecken-Ausleuchter

Ob in der New Yorker Carnegie Hall oder in Uelzen: Hinrich Alpers vermag die Zuhörer durch sein Spiel ebenso zu fesseln wie durch Anekdoten und Erklärungen 12_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Februar, ausgewählt von der concerti-Redaktion 16_­Klassikprogramm concerti 02.20 Hessen 1


Interview

»Rhythmus ist Bewegung« Schlagwerker Simone Rubino über das Archaische in der Musik, Frust im Orchester und den Sexappeal seines Instruments. Von Christian Schmidt

Haben Sie heute früh schon irgendwas geschlagen?

Die haben Sie früh entdeckt. Wie sind Sie zum Schlagwerk gekommen?

Schon als sehr kleines Kind wollte ich immer überall klopfen. Daraus entwickelte sich eine besondere Affinität zum Rhythmus. Den hat meine Mutter erst mit Bodypercussion gefördert und mir irgendwann ein kleines Schlagzeug gekauft.

»Ich möchte Klassik an die Masse bringen« Mit elf Jahren wechselten Sie schon ans Konservatorium. Waren Sie frühreif?

Leider nicht, nur abgebaut. Da muss ich immer dabei sein, weil nur ich weiß, welche Schlägel wohin gehören. Schlagzeug spielen ist immer mit viel Aufwand verbunden.

Bestimmt. Ich bin dankbar, dass ich schon mit zehn, zwölf Jahren ein Ziel hatte. Natürlich ist es nicht immer leicht, in die Staatsoper zur Probe zu gehen, wenn die Freunde in den Pool springen, aber es hat mir immer Spaß gemacht.

Manche Solisten scheinen mit ihren Instrumenten verheiratet zu sein. Bei Ihrem üppigen Schlagwerk wäre das ja Polygamie.

Zuerst spielten Sie im Orchester. Ist es nicht frustrierend, auf den einen Beckenschlag am Schluss einer Oper oder Sinfonie zu warten?

Ich sehe es eher als eine große Familie, in die alles aufgenommen wird, was ich durch neue Kompositionen entdecke. Wich­tiger als das Werkzeug ist aber die Musik als Kunst.

Die Motivation ist immer die Musik. Auch wenn man lange physisch nicht beteiligt ist, erlebt man das Stück mit. Ich merkte trotzdem schon nach einem Jahr, dass ich nicht lan-

2 Hessen concerti 02.20

ge sitzen kann. Ein Orchester besteht ja aus vielen Individuen, die sich unterordnen müssen. Da habe ich nicht hineingepasst. Andererseits höre ich sehr gern dem Orchester zu, wenn ich davor als Solist stehe. Mit achtzehn eine gut bezahlte Stelle aufzugeben, war trotzdem mutig.

Ich habe nichts verloren, sondern künstlerische Freiheit gewonnen. Vielleicht wäre ich ohne diese Erfahrung kein Solist geworden. Sie half, meinen Weg zu finden. Drei Jahre später gewannen Sie den ARD-Wettbewerb. Konzerte mit Schlagwerkern waren damals noch unüblich, viele Orchester haben bis heute damit keine Erfahrung.

Deswegen haben nur wenige Preisträger eine Solokarriere gemacht. Für mich war das nur ein Start – ein Aufbruch, kein Ziel. Ich glaube, das ist das Geheimnis von Erfolg: sich nie am Ende, sondern immer am Anfang einer Entwicklung zu sehen. Was ist Ihre Motivation?

Ich möchte klassische Musik an die große Masse bringen – und zwar eher für 100 000 Menschen als in einem klassischen Konzertsaal. Dafür muss man kein Rockstar sein oder Cross-

Foto: Marco Borggreve

S

chon als Kind schlug Simone Rubino auf alles ein, was aus Geräuschen Musik machte. Seine Mutter, eine italienische Klarinettistin, kaufte ihm ein Schlagzeug: die Liebe seines Lebens. Seitdem Rubino 2014 den ARD-Musik­ wettbewerb gewann, gehört der gebürtige Turiner neben Martin Grubinger weltweit zu den ganz großen Soloschlagwerkern, gibt regelmäßig neue Werke in Auftrag und ist seit Herbst Professor in Lausanne und Berlin. Ein Gespräch über die Nähe von Rhythmus und Leben, die Popularität des Schlagwerks und eine Traktorbremse als Instrument.


zur Person

Als Simone Rubino (*1993) sein Studium in der Heimatstadt Turin und später in München antrat, war er bereits ein gefragter Schlagzeuger. Mit 21 Jahren gewann er den ARD-MusikWettbewerb, viele weitere Preise folgten. Zudem arbeitet Rubino mit zahlreichen Komponisten zusammen und kann auf eine Vielzahl an Uraufführungen blicken, etwa mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester.

over spielen. Mein Instrument kann das schaffen. Liegt das am Sexappeal, Sinnlichkeit und Sport zu einen?

Absolut. Aber das kann ein schweißüberströmt kaskadierender Pianist auch. Hat die Popmusik das Schlagwerk als Soloinstrument in der Klassik erst hoffähig gemacht oder eher behindert?

Schwierige Frage. Vermutlich gibt es nicht die eine Antwort. Ich denke, sie hat eher eine förderliche Rolle gespielt. Als vermutlich ältestes Instrument der Welt korrespondiert das Schlagwerk

mit seinem archaischen Charakter auch direkt mit dem menschlichen Biorhythmus, was sich die Militärmusik seit jeher zunutze macht.

In anderen Ländern ist die Popularität deswegen noch viel höher als bei uns. Seit Evelyn Glennie, Peter Sadlo und Martin Grubinger das Schlagwerk in der Klassik emanzipiert haben, sind auch immer mehr moderne Stücke entstanden, die es für Soloschlagzeug sowieso erst seit der zeitgenössischen Musik gibt. Inzwischen existiert eine Repertoire­ literatur – nicht zu groß, aber sie wächst. Wie wichtig sind Ihnen Kompositionsaufträge?

Je mehr Kollegen neue Musik bestellen, desto reicher wird die Literatur. Die Zusammenarbeit mit den Komponisten ist meistens sehr fruchtbar. Aber ich beauftrage nicht zum Selbstzweck, sondern immer aus der Motivation heraus, Menschen mit Musik zu erreichen. Deshalb mache ich mir sehr viele Gedanken darüber, welche Stücke ich zusammen für welchen Anlass programmiere. Torpediert so eine exakte Partitur nicht die Kunst der Improvisation?

Das sind zwei verschiedene Dinge, was nicht heißt, dass man sie nicht integrieren kann. Schon bei Mozart haben Solisconcerti 02.20 Hessen 3


Interview

Ist dabei manchmal der sportliche Ehrgeiz größer als die musikalische Botschaft?

Das sieht jeder anders. Für mich ist Musik kein Sport. Ich möchte mit dem Schlagzeug singen. Das können Sie sogar mit einer Trommel, bei der es darauf ankommt, wie sie zum Klingen gebracht wird.

ten die Kadenzen improvisiert, das gibt es auch heute. Man sollte beides kennen – Improvisation schult die künstle­ rische Freiheit und den musikalischen Instinkt. Die Möglichkeit, rhythmische und melodische Schlaginstrumente verwenden zu können, gibt uns umso mehr Freiheiten. Welches ist Ihnen dabei das liebste?

Alles, was eine Tastatur hat, also Vibra- und Marimbafon. Aber ich kann mir auch kein Konzert ohne die Trommel vorstellen. Wie wichtig ist der Showeffekt bei spektakulären Instrumenten?

Kochtöpfe verwende ich beispielsweise nur dann, wenn ich glaube, dass sie einen spezifischen und interessanten Klang haben, den man anders nicht erzeugen kann. Fasziniert war 4 Hessen concerti 02.20

»Ohne Rhythmus haben die Töne keine Form« Was bedeutet der Rhythmus für einen Menschen?

Rhythmus ist Bewegung. Ohne Bewegung gibt es kein Leben. So ist es auch in der Musik: Ohne Rhythmus haben die Töne keine Form. Energetisch kann die Musik auch ohne Melodie sein, ohne Rhythmus dagegen hat eine Melodie keine Kraft. Nicht umsonst hatte die Epoche, in der man nur atmosphärische Klänge komponiert und erzeugt hat, wenig Erfolg. Andersherum kann Rhythmus ohne Töne sehr viel Energie in sich tragen. Darum fühlen sich die Menschen dem Schlagwerk nahe?

Es reagiert auf den Puls des Spielers und beeinflusst den des Publikums. Das ist eine

wechselseitige Beziehung. Wenn ich manchmal ein bisschen müde bin, experimentiere ich mit meinem Körper und probiere neue Bewegungen aus. Diese Aktivität lässt die Müdigkeit sofort verschwinden; deswegen ist es nur natürlich, dass etwa der Marschrhythmus die Soldaten zum Durchhalten motiviert hat. Wie lange haben Sie selbst daran noch Spaß?

Ich muss noch sehr viel lernen und entwickeln. Daran habe ich Spaß. Und wohin geht im Moment Ihre Entwicklung?

In Lausanne und Berlin habe ich letzten Herbst angefangen zu unterrichten – darüber freue ich mich sehr. Gerade was das Zusammenspiel von mentalem und physischem Training betrifft, möchte ich gern meine Erfahrungen weitergeben. Ich fühle mich verantwortlich für mein Instrument.

Konzert-TIPP

Darmstadt Do. 6.2., 20:00 Uhr Staatstheater Simon Höfele (Trompete), Simone Rubino (Schlagzeug). Debussy: Reverie & Claire de lune, Brenner: Bodypercussion, Takemitsu: Paths, Stockhausen: Tierkreis, Hosokawa: Im Nebel, Xenakis: Rebonds B, Rubino: La luna piena u. a. CD-Tipps

Immortal Bach – Werke von Bach, Bocca, Nystedt u. a. Simone Rubino (Percussion). Genuin Water & Spirit – Werke von Bach, Rubino, Dun u. a. ­Simone Rubino (Percussion), Windsbacher Knabenchor. Sony

Foto: Marco Borggreve

ich zuletzt von einer Traktorbremse, die ich bei einem Freund gefunden habe. Das Teil ist sehr hässlich, aber klanglich sehr überraschend. Jetzt habe ich sieben unterschiedliche Größen, sie wurden schon in ein neues Stück integriert, das ich in der Elbphilharmonie uraufgeführt habe.


2019 Bamberger Symphoniker Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Festspiele Mecklenburg-Vorpommern Junges Orchester Hamburg Nationaltheater Mannheim Oper KĂśln Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Staatstheater Braunschweig SĂźdwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim Theater und Philharmonie Essen

Alle Informationen zum Wettbewerb auf concerti.de/publikum-des-jahres


Interview

»Ich war noch nie eine Frühaufsteherin« Als Konzertorganistin muss Iveta Apkalna oft die Nacht zum Tag machen. Auch ihr aktuelles Album nahm sie nachts auf. Von Helge Birkelbach

Sie kommen gerade von zuhause. Haben Sie heute schon Musik gehört?

Ich höre zuhause kaum klassische Musik. Aber ich gehe natürlich gerne in Konzerte, wenn ich die Möglichkeit und die Zeit dazu finde. Bei über sechzig Auftritten im Jahr ist das jedoch schwierig. Wenn ich freie Zeit zwischen den Auftritten habe, schenke ich sie in erster Linie meiner Familie und meinen Kindern. Ich denke, man ist dann ein guter Musiker, wenn man sich auch für ganz andere Sachen als für Musik interessiert – für Familie, für andere Menschen oder für andere Künste beispielsweise. Bei mir ist es die Bildende Kunst, die mich interessiert. Und Fo6 Hessen concerti 02.20

tografie! Was man auf einem Foto sieht, ist nur ein bestimmter Augenblick, der da fixiert wurde. Das entspricht unserem Leben als Musiker. Wir können nie dasselbe Stück auf exakt die gleiche Weise interpretieren, wie es schon einmal gemacht wurde. Ich habe erst viel später verstanden, warum mich die Fotografie so interessiert hat und ich so oft Ausstellungen besucht habe.

»Stellen Sie sich vor, sie spielen nachts im Kölner Dom. Ein fantastisches Erlebnis!« Sie tanzen auch gerne – zumindest auf diesem Instagram-Foto. Dort sieht man Sie backstage in Vilnius …

Zeigen Sie mal (sieht sich das Foto auf dem Handy an und lacht). Ja, das war mit Ronith Mues, der Solo-Harfenistin des Konzerthausorchesters Berlin. Wie herrlich! Das war zwei oder drei Minuten vor meinem Auftritt, ein kleiner Warm-up. Ich fühlte mich schön locker, und die Ouvertüre zu Otto Ni-

colais Die lustigen Weiber von Windsor, die vorher erklang, hat mich zu diesem Tänzchen animiert. Als kleines Kind habe ich wahnsinnig gerne getanzt und mir ernsthaft überlegt, das ein ganzes Leben lang zu machen – als vielseitige Ausdrucksform und Kunst, nicht aus spontan motorischen Gründen. Es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Immer neu ist auch das Erlebnis an Ihrem Instrument, das Sie ja nicht mitnehmen können. Wie bereiten Sie sich auf Konzerte vor?

Pro Konzert braucht man eine Vorbereitung von drei Tagen. Der erste Tag: ankommen, die Orgel kennenlernen und acht bis zehn Stunden für die Registrierung einplanen, um alle Farben, die im Programm vorgesehen sind, einsetzen zu können. Manchmal dauert es auch länger, je nach Temperatur des Saales und je nach meiner Temperatur (lacht). Dann spiele ich das Programm durch und nehme nochmals Änderungen vor. Am zweiten Tag probe ich, am dritten Tag findet schließlich das Konzert statt. Wobei: Von „Tag“ kann man eigentlich nicht sprechen. Die Proben müssen nachts stattfin-

Foto: Maxim Schulz

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ereits ihre Erscheinung zieht einen in den Bann. Schlank, grazil, akkurat – so erscheint die lettische Organistin in dem morgendlich belebten Alt-Berliner Café, das sie für das Interview ausgesucht hat. Sie wohnt gleich um die Ecke. Iveta Apkalna ist eine echte Lichtgestalt – und eine quirlige Gesprächspartnerin. Es sprudelt geradezu aus ihr heraus. Sie spricht schnell, ihr Deutsch ist differenziert und lebhaft zugleich.


zur Person

Ausgebildet in Riga, London und Stuttgart, eroberte sich Iveta Apkalna in kürzester Zeit weltweit ihren Platz an den Orgelspieltischen der großen Konzerthäuser. In ihren Konzertprogramme integriert sie neben romantischem und zeitgenösischem Repertoire sowie Transkriptionen bekannter Werke auch immer ein Stück von Bach, dessen Komposi­ tionen „ihre Bibel“ sind. Iveta Apkalna ist Artist in Residence des hr-Sinfonie­ orchesters Frankfurt in der Spielzeit 2019/20.

den, wenn am Tag der Konzertsaal ausgelastet ist oder Orchesterproben stattfinden. Das Schöne dabei ist, dass ich ganz allein bin. Ich habe die Stille der Nacht und einen riesigen Raum allein für mich, sogar ein ganzes Gebäude für mich. Stellen Sie sich vor, Sie spielen nachts im Kölner Dom, das ist schon ein fantastisches Erlebnis. Zwar spooky, aber etwas ganz Besonderes. Auch die CDAufnahmen zu Light & Dark mussten wir nachts vornehmen. Das war aber ein kolossales Geschenk. Die Interpretation hat dadurch viel gewonnen, finde ich. Schließlich war die Dunkelheit, der Kontrast zwischen Nacht und Tag, grundlegend für die Repertoireauswahl der CD. Es gibt romantische Inseln mit zwei Kompositionen aus meiner Heimat, die sind hell. Mit der Musik von Thierry Escaich

kommen die Kontraste hinzu. Ich kann es eigentlich nicht als dunkle Musik bezeichnen, denn gerade bei Évocation I leuchtet immer das Helle auf, bevor es wieder im Dunkeln versinkt. Die Musik bringt mich dorthin, zum Licht und zum Verborgenen.

anders spielt. Was tun? Ich muss diese ganze Tournee schon vorher einmal ohne das Orchester gemacht haben, um das Repertoire an jeder Orgel in den verschiedenen Spiel­ orten in den Griff zu bekommen. Da müssen wir Organisten durch.

Sie sind also ein Nachtmensch?

Einen festen Ort haben Sie: Sie sind Titularorganistin der Elbphilharmonie. Was ist das Besondere an der Klais-Orgel?

Ja, kann man so sagen. Ich war noch nie eine Frühaufsteherin. In der Nacht vor einem Auftritt kann ich aber nicht so lange üben, das geht nicht. Nun rechnen Sie drei Tage mal sechzig Auftritte pro Jahr, da kommt schon was zusammen. Das ist anders als bei einem Geiger oder Cellisten, der in zehn Tagen zehn Konzerte spielen kann. Wenn ich als Organistin allerdings auf eine Orchestertournee gehe, muss das ja auch funktionieren, weil das Orchester buchstäblich jeden Tag wo-

Bei ihr passen visuelles Bild und Klangbild wunderschön zusammen. Wie man sie mit dem Auge wahrnimmt – sehr hoch und organisch im Raum eingewachsen –, so klingt sie auch: breit, weit und hoch. Das Volumen, das diese Orgel anbieten kann, ist eigentlich ziemlich untypisch für einen Konzertsaal. Normalerweise ist der Prospekt vorne über die Bühne gebaut, so dass wir wisconcerti 02.20 Hessen 7


Interview

sen, woher der Klang kommt. In der Elbphilharmonie muss man sich dagegen erst einmal in diesem Klangbad wiederfinden. Mir als Interpretin liefert sie viele Ideen, auch als Provokation im positiven Sinne. Man kann alles auf ihr spielen, vom Barock über die Romantik bis zur zeitgenössischen Musik, ganz authentisch. Mit dem eingebauten Touchscreen kann ich binnen Sekunden neue Situationen schaffen. Ich kann zum Beispiel den Luftdruck sinken lassen, also die Quantität der Luftzufuhr verringern, und schon klingt es anders. Bei Ligetis erster Etüde, die ich auch aufgenommen habe, wird allein von der Klangvorstellung Enormes gefordert. An einer klassischen Orgel mit ihren gegebenen technischen Möglichkeiten ist das äußerst schwierig realisierbar. Mit dem Touchscreen kann ich die Angebote umgehend ansteuern. Ich kann auch einen Buxtehude auf einem Manual spielen, das geht wunderbar, oder feine Zwischentöne und sogar Geräusche produzieren. In der erwähnten Etüde von Ligeti werden mit beiden Händen zehnstimmige Akkorde gespielt. Sie hören aber keine zehnstimmigen Akkorde, sondern eine Bewegung im Luftraum und fragen sich: Woher kommt das? Ist das überhaupt eine Orgel? Gibt es Orgeln, die der in der Elbphilharmonie nahekommen?

Es gibt einige, die in letzter Zeit gebaut wurden. Zum Beispiel die in der Pariser Philharmonie, die von den österreichischen Orgelbauern Rieger stammt. 8 Hessen concerti 02.20

Im September vergangenen Ja, es ist schon erstaunlich, Jahres habe ich in Linz im dass in den letzten Jahren InBrucknerhaus die neue Rieger- strumente in die AufmerksamOrgel eingeweiht, die wieder- keit des Publikums rücken, die um eine sehr schöne klassische bisher solistisch nicht so oft Orgel ist. Im gewissen Sinne ins Konzertleben fanden: Harbin ich ein konservativer fe, Akkordeon, Mandoline Mensch. Ich muss nicht unbe- und eben die Orgel. Mit Avi dingt alle Effekte nutzen, die Avital habe ich 2005 gespielt, mir ein modernes Instrument das hat mich damals sehr inanbietet. Je mehr man nach spiriert. Man wundert sich, Effekten sucht, desto eher wer- was für ein reichhaltiges Reden daraus Defekte. Weniger pertoire zum Beispiel für sein ist mehr. Spannend ist das al- Instrument, die Mandoline, lerdings für Organisten, die existiert. Die Orgel ist quasi gerne improvisieren. Ich selbst „good old style“ der Kirchenaber improvisiere nicht, das hat musik – und nun auch immer mich nie gereizt. präsenter auf der konzertanten Bühne. Vor zehn Jahren Warum? war das noch anders. Ich hatte Kopf und Herz und Hände voll mit Literatur, die ich spielte oder künftig spielen Konzert-TIPPs wollte. Meine emotionale Welt ist damit schon ganz voll und Frankfurt reichhaltig. Ich wusste immer: Do. 20.2. & Fr. 21.2., 20:00 Uhr Iveta Apkalna (Orgel), Ich gehe eine Linie, meine Li- hr-Sendesaal hr-Sinfonieorchester, Riccardo Minasi nie. Das wusste ich schon in (Leitung). J. S. Bach: Orgelkonzert meinem achten Lebensjahr. d-Moll BWV 1052a, Rameau: Suite aus Boréades“, Saint-Saëns: Sinfonie Ich möchte das, was Kompo- „Les Nr. 3 „Orgelsinfonie“ nisten geschrieben haben, zu Do. 2.4., 19:00 Uhr Alte Oper den Menschen bringen und Iveta Apkalna (Orgel), hr-Sinfonie­ mit ihnen zusammen in einem orchester, Juraj Valčuha (Leitung). Symphonie Concertante op. 81, Raum erleben. Ich möchte, Jongen: Respighi: Pini di Roma dass zwischen Komponist, Fr. 3.4., 20:00 Uhr Alte Oper Iveta Künstler und Publikum keine Apkalna (Orgel), hr-Sinfonieorchester, Wand steht, auch keine trans- Juraj Valčuha (Leitung). Puccini: Prelu­ sinfonico, Jongen: Symphonie parente Wand, die ein Bühnen- dio Concertante op. 81, Respighi: Fontane rand darstellt. Für mich ist es di Roma & Pini di Roma deshalb auch wichtig, dass ich Fr. 24.5., 18:00 Uhr hr-Sendesaal mein Publikum spüren und Iveta Apkalna (Orgel), Streicher des Händel: Orgel­ sehen kann. Nach Möglichkeit hr-Sinfonieorchesters. konzert B-Dur op. 4 Nr. 6 HWV 294, spiele ich immer an freistehen- J. S. Bach: Triosonate d-Moll BWV 527, den Spieltischen. Und zwi- Fauré: Romance op. 69, Saint-Saëns: schen den Stücken, wenn die Prière op. 158, Vasks: Abendmusik Leute klatschen, stehe ich imCD-Tipp mer auf, um Augenkontakt zu suchen. Light & Dark – Werke Es scheint, dass Orgelmusik heute kein Schattendasein mehr führt.

von Gubaidulina, Ligeti u. a. Iveta Ap­ kalna (Klais-Orgel der Elbphilharmonie Ham­ burg). Berlin Classics


Aktuelle

NEUHEITEN bei Sony Classical

Wiener Philharmoniker Neujahrskonzert 2020 Ein Auftakt zum neuen Jahr der musikalischen Extraklasse. Andris Nelsons gab einen umjubelten Neujahrskonzert-Einstand, bei dem interessanten Programm erklang u.a. erstmals Musik von Beethoven. Erhältlich als Doppel-CD & Download, ab 31.1. als DVD/Blu-ray, ab 7.2. als Vinyl

Simone Kermes Inferno e Paradiso Simone Kermes präsentiert auf ihrem neuen Album das Thema „Sünde“ und „Paradies“ mit Musik von Bach, Caldera und Albinoni, aber auch von Sting und Udo Jürgens.

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Igor Levit Beethoven Sämtliche Klaviersonaten Diese hochgelobte Einspielung aller Sonaten gilt jetzt schon als neue Referenz-Aufnahme. Sichern Sie sich jetzt noch die limitierte Deluxe Edition mit hochwertigem Packaging und Booklet mit persönlichen Texten zu jeder Sonate.

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porträt

Der Ecken-Ausleuchter Ob in der New Yorker Carnegie Hall oder in Uelzen: hinrich alpers vermag die Zuhörer durch sein Spiel ebenso zu fesseln wie durch Anekdoten und Erklärungen. Von Sören Ingwersen

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as ist eine Mannheimer Rakete? Warum empfiehlt es sich, auch gegen den Willen des Komponisten dessen Schubladen zu durchsuchen? Und was hat eine Beethoven-Sonate mit 10 Hessen concerti 02.20

einer Schloss-Architektur gemeinsam? Bevor Hinrich Alpers sich an die Tasten setzt, gibt der Pianist seinem Publikum gerne anschauliche Erklärungen und Anekdoten mit auf den Konzert-Weg. So auch bei

seinem Beethoven-Zyklus, den er erstmals auf der „Internatio­ nalen Sommerakademie Lüneburger Heide“ aufführte: 2010 gründete der heute 38-Jährige, der sein Klavierstu­dium in Hannover und New York

Fotos: Hannes Caspar (2)

Ein Auge für den besonderen Blick: Hinrich Alpers ist leidenschaftlicher Hobby-Fotograf


absolvierte, ein Festival mit Konzerten und Meisterkursen in seiner Geburtsstadt Uelzen. Dabei war Beethoven für ihn als Jugendlicher eher ein rotes Tuch gewesen: Bei „Jugend musiziert“ spielte der 14-Jährige lieber die Sonate von Berg – und hinterließ eine beeindruckte, aber etwas ratlose Jury ob dieser ungewöhnlichen Stückwahl. „2009 habe ich den Beethoven-Wettbewerb in Bonn gewonnen und gedacht: Jetzt musst du natürlich Beethoven spielen. So habe ich quasi im Vorübergehen immer mal wieder eine Sonate einstudiert“, erzählt Alpers – und lobt nebenbei den thailändischen Rindereintopf, den er sich bestellt hat. Ja, er sei auch ein Gourmet und koche für sein Leben gern – etwa für seine Frau und seine Kinder, mit denen er in Berlin lebt. Als der erste auf die Welt kam, nutzte Alpers die Zeit zu Hause zum intensiven Studium der Beethoven-Sonaten. Als zwei Jahre später die Zwillinge folgten, hat er sich das gesamte Klavierwerk Ravels vor- und auch aufgenommen: „Ich bin nicht wahnsinnig versteift auf Komplettprojekte, aber ich leuchte gerne in möglichst viele Ecken hinein, wenn ich mich mit etwas befasse.“ »Kubricks Filme kann man mit Mahlers Sinfonien vergleichen«

Versteift oder nicht – 2017 erschien ein weiteres Komplettprojekt: Mit Freunden hat Alpers die Lieder und Kammermusik des im Ersten Weltkrieg jung gestorbenen Komponisten Rudi Stephan eingespielt. „Dessen Musik habe ich mit

Auch für Naturwissenschaften begeistert sich der Pianist

vierzehn im Sinfoniekonzert in meiner Heimatstadt kennengelernt – und ich war absolut plattgebügelt. Von da an gehörte Rudi Stephan zu meinem Leben.“ Doch auch andere Künstlergrößen lassen sein Herz höher schlagen: die Pianisten Walter Gieseking und Swjatoslaw Richter, weil sie so vielseitig waren und ohne Scheuklappen musizierten. Oder der 1999 verstorbene Stanley Kubrick, zu dessen Familie und ehemaligem Produzenten Jan Harlan der umtriebige Musiker Kontakte unterhält: „Es gibt zwölf große Kubrick-Filme. Das sind Meisterwerke für die Ewigkeit, die man mit den Sinfonien Beethovens oder Mahlers vergleichen kann.“ Meisterwerke eines Regisseurs, der eine Szene für The Shining 140-mal von seinen Schauspielern wiederholen ließ: „Er wartete immer darauf, dass etwas passierte, von dem er sagen konnte: ,Das ist es!‘“, erzählt Alpers. „Er hat sich vom Augenblick inspirieren lassen: Als mir das klar wurde, bin ich viel offener geworden beim Erarbeiten und Spielen von Musik.“ Eine Einstellung, die ihm zugute kam, als er 2012 Cages Sonatas and Interludes für präpariertes Klavier auf-

führte: „Man muss unglaublich viel ausprobieren und verbringt Wochen im Baumarkt, um Material und Schrauben zu kaufen – es gibt welche, die klingen gut, und andere eben nicht.“ Dabei gilt Alpers’ Suche keineswegs dem reinen Schönklang. Für Aufnahmen in Kanada konnte er zwischen zwei Steinways wählen: „Der neue Flügel war natürlich toll, perfekt und ausgewogen – doch der 1970er-Flügel hatte eine ganz eigene Qualität: Er konnte hysterisch sein. Das habe ich sehr gemocht.“ Schließlich soll die Mannheimer Rakete – so der Fachbegriff für eine schnell aufsteigende Tonfolge in der Melodiestimme – ja auch zünden.

Konzert-TIPP

Frankfurt Fr. 28.2., 20:00 Uhr Holzhausenschlösschen 250 Jahre Ludwig van Beethoven Von acht bis Mitternacht. Hinrich Alpers (Klavier). Werke von Beethoven CD-Tipp

Rudi Stephan: Kammermusik & Lieder Hinrich Alpers (Klavier), Kuss Quartett u. a. Sony Classical concerti 02.20 Hessen 11


Tipps & Termine

Über ungelegte Eier spricht man nicht – doch der Hahn kennt die Zukunft ... und die sieht rosig aus: Alain Altinoglu gibt in Frankfurt einen Vorgeschmack auf seine Amtszeit als Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters

Auch für das Musiktheater schlägt sein Herz: Alain Altinoglu ist seit 2016 Musikdirektor des Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel und gastiert in den großen Opernhäusern auf der ganzen Welt.

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ropolitan Opera New York übernahm. Wenn Altinoglu im Herbst 2021 seinen Posten an der Spitze des hr-Sinfonie­ orchesters antritt, wird er hingegen gut vorbereitet sein, denn auch am Frankfurter Mainufer mobilisierte der Dirigent schon die Massen. 20 000 Zuhörer waren Zeuge, welche musikalischen Funken der erste gemeinsame Auftritt von Dirigent und Orchester beim Europa Open Air schlug. Vor dem Antrittskonzert als Chefdirigent wird Altinoglu im Februar noch drei weitere Konzerte beim hr-Sinfonieorchester in Frankfurt leiten und mit

zwei Orchestersuiten die wunderbar farbige Klangwelt der Märchen und Mythen erkunden. In Rimsky-Korsakows schillernder Oper Der goldene Hahn kann das titelgebende Federvieh als Orakel Gefahren voraussagen. In Ravels Ballett Daphnis et Chloé finden zwei Liebende mithilfe des Gottes Pan zueinander. Sören Ingwersen Mi. 12.2., 19:00 Uhr Alte Oper Junge Konzerte. hr-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu (Ltg). Werke von Rimsky-Korsakow & Ravel Do. 13.2. & Fr. 14.2., 20:00 Uhr Alte Oper Gautier Capuçon (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu (Ltg). Werke von Saint-Saëns, Ravel u. a.

Fotos: Marco Borggreve (2)

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ie Massen lagen ihm zu Füßen, könnte man mit einer an seinem lodernden Dirigat entzündeten Emphase behaupten. Immerhin waren es 500 000 Zuhörer, die 2019 am Fuße des Eiffelturms das alljährliche „Concert des Paris“ zum französischen ­Nationalfeiertag verfolgten. Da leitete Alain Altinoglu, der weltweit einen hervorragenden Ruf genießt, das Orchestre ­National. Als Dreißigjähriger sprang der mutige Franzose ins kalte Wasser, als er ohne Probe und ohne die Oper je zuvor dirigiert zu haben die Leitung in Bizets Carmen an der Met-


Sie haben den Bogen raus Fulda Das Marmen Quartet lässt die internationale

Kammermusikszene aufhorchen nmitten der malerischen Bergkulisse der kanadischen Rocky Mountains lädt der Ferien­ort Banff alle drei Jahre zum vielleicht renommiertesten Wettbewerb seiner Art ein: Bei der Banff International String Quartet Competition stellen sich zehn Streichquartette einer illustren Jury sowie einem begeisterungsfähigen Publikum. Letztes Jahr erspielte sich das Marmen Quartet den ersten Platz, was sicherlich die Krönung seiner bisherigen Auszeichnungen ist. 2013 haben sich die vier Musiker am Royal College of Music zusam-

mengetan und zählen momentan zu den interessantesten jungen Vertretern der internationalen Kammermusikszene. Das in London ansässige Quartett ist derzeitiger Stipendiat der Guildhall School of Music String Quartet Fellowship. Zudem absolvieren die Musiker aktuell ein Aufbaustudium in Kammermusik an der Musikhochschule Hannover bei Oliver Wille. Sie bestechen vor allem durch ihre klug ausgewählten Programme und ihren unverwechselbaren, energischen sowie differenzierten Julia Hellmig Klang.

Kluge Programme, differenzierter Klang: das Marmen Quartet So. 9.2., 17:00 Uhr Schlosstheater (Fürstensaal) Marmen Quartet. Haydn: Streichquartett Nr. 44 B-Dur op. 50/1, Ligeti: Streich-­ quartett Nr. 1 „Metamorphoses nocturnes“, Mendelssohn: Streichquartett f-Moll op. 80

© Frank Blaser

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Von der fülligen Oberweite zur Fülle des Wohllauts Wiesbaden Die Oper Anna Nicole entblößt das naive Geltungsbedürfnis eines Busenwunders

Hier fehlt noch die wasserstoffblonde Perücke: Sopranistin Elissa Huber schlüpft in die Rolle der Sex-Ikone Anna Nicole Smith

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hre Geschichte gleicht dem Handlungsstrang einer Seifenoper. Und wo Seife ist, da wird es oft auch schlüpfrig. Was man von einem Busenwunder ja auch erwarten darf. Anna Nicole Smith hieß ursprünglich Vickie Lynn Hogan, wuchs in der texanischen Provinz auf und hielt sich als Kellnerin und Stripperin über Wasser. Schon vor ihrer ersten Ehe mit einem BrathähnchenVerkäufer träumte sie von einer schillernden Karriere als Model und Filmstar. Ihrem großen Vorbild Marilyn Mon-

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roe nacheifernd, wurde sie nach einer Brustvergrößerung von einer Modelagentur entdeckt, posierte für Nacktfotos, wurde vom Männermagazin Playboy zum Playmate des Jahres 1993 gewählt. Ihre Heirat mit dem 63 Jahre älteren Milliardär J. Howard Marshall machte sie erneut zur Zielscheibe der weltweiten Boulevard-Presse. Als der greise Ölmulti ein Jahr später stirbt und ein erbitterter Erbschaftsstreit losbricht, erreicht Anna Nicole Smiths Popularität ihren Höhepunkt. Die Frau, die

auf Werbeplakaten ihren Körper, in Talkshows ihre Seele und in mehreren HollywoodFilmen mit mangelnder Schauspielkunst ihr naives Geltungsbedürfnis entblößte, muss drei Tage nach der Geburt ihres zweiten Kindes miterleben, wie ihr drogenabhängiger Sohn bei einem Besuch im Krankenzimmer seiner Mutter stirbt. Wenige Monate später stirbt auch Anna Nicole Smith mit nur 39 Jahren an einer Überdosis von Medikamenten. 2011 entdeckte der britische Komponist Mark-Anthony Turnage die texanische Sexikone für die Opernbühne und schuf mit Anna Nicole eine rasante Revue, die den Musical-Song à la Kurt Weill und Leonard Bernstein mit der Opernkoloratur und rockigen Rhythmen versöhnt, zuweilen aber auch mit scharfen Dissonanzen aufwartet. Librettist Richard Thomas lieferte dazu einen Text, der sprachwitzig mit Wortspielen und gereimten Pointen jongliert. Eine Arie über die Regeln des Lapdance oder eine Hymne auf die Körbchengröße stehen auf der erheiternden Seite dieses Spiels mit Lust und Laster, das im zweiten Teil ins Tragische kippt. Am Hessischen Staatstheater inszeniert Bernd Mottl, der in Wiesbaden zuletzt Die Meistersinger von Nürnberg in Szene setzte, Anna Nicole als eine Opern-Show mit Sopranistin Elissa Huber in der Titelpartie. Sören Ingwersen Sa. 15.2., 19:30 Uhr (Premiere) Staatstheater Turnage: Anna Nicole. Elissa Huber (Anna Nicole), Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie). Weitere Termine: 21. & 28.2., 1., 7., 11. & 19.3.

Fotos: Carolin Weinkopf, Luis Castilla

Tipps & Termine


Stromschläge kitzeln seine kreativen Zellen Frankfurt Der andalusische Klarinettist

Pablo Barragán geht die Musik mit Sportgeist an

Unfassbares greibar machen: Pablo Barragán möchte mit seiner Klarinette Geschichten erzählen, die mit Worten nicht zu erzählen sind

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er Kopfhörer sieht aus, als wäre er für einen Fakir gemacht. Kleine Spitzen unter dem Bügel verabreichen dem Träger leichte Stromschläge, das Hirn soll damit stimuliert werden. Sportler schwören darauf, sagte die Werbung, aber auch Instrumentalisten lernten ihre Partituren damit angeblich schneller und effizienter. Ob Pablo Barragán alleine deswegen das Niveau erreicht hat, auf dem er heute spielt? Der 33-jährige Klarinettist aus Andalusien jedenfalls gibt auf YouTube den

Kronzeugen für dieses Optimierungs-Gadget. Bei der Musik sei es ja wie beim Sport, sagt er da: Üben, trainieren, das sei die halbe Miete. Und der gezielte Stromkitzel würde ihm einfach eine Menge Zeit sparen. Für moderne Techniken aller Arten ist Barragán jedenfalls höchst aufgeschlossen. Er hat einen eigenen YouTube-Kanal und ist aktiv auf Instagram und Facebook. Er wirkt dort mit seinem mediterran-kultivierten Dreitagebart smart, sympathisch, humorvoll. Aber auch

sehr, sehr ernsthaft, wenn es um sein Instrument geht. Der am Konservatorium in Sevilla und an der Musikakademie Basel ausgebildete Musiker, der in Berlin durch die BarenboimSaid Foundation gefördert wurde und Spielpraxis im West-Eastern Divan Orchestra sammelte, wollte als Kind JazzSaxofonist werden. Doch dann entdeckte er den Klang der Klarinette, der ihn faszinierte, weil er so sehr der menschlichen Stimme gleicht. Und der beweglich und ausdrucksstark sein kann wie diese, wenn man das Instrument wirklich beherrscht. Diesem Ideal will er näher und immer näher kommen, sagt er. Mit Fragen des korrekten Rhythmus muss er sich wiederum kaum ausei­ nandersetzen, da hätte er als Musiker aus Spaniens Süden jedenfalls Vorteile. Wo andere kämpfen müssen mit den Metren, habe er es ganz leicht. Kleine Gleichstromschläge hin oder her, Pablo Barragán sagt auch: „Musik ist zum Vergnügen da, nicht zum Leiden“ – und wenn man ihn bei den Proben sieht, barfuß und entspannt, vermittelt er die gleiche schalkhafte Frische wie bei seinen Auftritten. Musik zu machen ist für ihn ein soziales Miteinander, und das funktioniert besonders gut bei Kammermusik – die sei „das größte Vergnügen und die mächtigste Inspiration“. Diese mit Kollegen und Kammermusikensembles zu teilen, „ist ein Luxus“. Stefan Schickhaus Mi. 19.2., 19:30 Uhr Orangerie Pablo Barragán (Klarinette), Claude Frochaux (Violoncello), Yannick Rafalimanana (Klavier). Werke von Bruch, Rota & Beethoven concerti 02.20 Hessen 15


Programm Das Klassikprogramm für Hessen im Februar

Tipp

Darmstadt

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

17:00 Oper Wagner: Tristan und Isolde. Sebastian Weigle (Leitung), Katharina Thoma (Regie) 19:30 Alte Nikolaikirche Studierende der Musikhochschule. Schütz: Musik­alische Exequien SWV 279–281, Poulenc: Un Soir de neige, Krenek: Kantate von der Vergänglichkeit des Irdischen op. 72 19:30 Alte Oper Filmkonzert. Marischka/Profes: Sissi (A 1955). Pilsen Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung) Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie)

3.2. Montag

20:00 Kurhaus Wiesbaden Fazıl Say (Klavier), Academy of St Martin in the Fields, Tomo Keller (Violine & Leitung). Tippett: Little Music, Mozart: Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur KV 414, Say: Klavierkonzert Nr. 2 „Silk Road“, Bartók: Divertimento für Streicher Sz 113 Bei der Religion hört bei vielen Türken der Spaß auf: wegen einer ironischen Twitter-Meldung über einen Muezzin wurde der bekennende Atheist Fazıl Say zu zehn Monaten Bewährungsstrafe verurteilt.

2.2. Sonntag

Mainz

Darmstadt

19:00 Villa Musica Lena Neudauer (Violine), Stipendiaten der Villa Musica. Beethoven: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36, R. Strauss: Klavierquartett c-Moll op. 13

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Soli fan tutti. Mitglieder des Staats­ orchesters Darmstadt

19:30 Staatstheater Tambora. Giuseppe Spota (Choreografie), Hermann Bäumer (Leitung) Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Mandelring Quartett, Minetti Quartett. Beethoven: Streichquartett A-Dur op. 18/5, Verdi: Streichquartett e-Moll, Schostakowitsch: Präludium & Scherzo aus op. 11, Mendelssohn: Streichoktett Es-Dur op. 20

Frankfurt (Main)

11:00 Oper (Holzfoyer) Kammer­ musik im Foyer. Mitglieder des Frankfurter Opern und Museumsorchesters. Werke von Dvořák, Rossini, Weber, R. Strauss & Ponchielli 18:00 Oper Verdi: Rigoletto. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Hendrik Müller (Regie) 19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta (Premiere). Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie)

Wiesbaden

GieSSen

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Kálmán: Gräfin Mariza. Christoph Stiller (Leitung), Thomas Enzinger (Regie)

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Wer, wenn nicht wir – Die Schwätzer in Gießen. Jan Hoffmann (Leitung), Astrid Jacob (Regie)

16 Hessen concerti 02.20

Wiesbaden

16:00 Staatstheater Massenet: Manon. Jochen Rieder (Leitung), Bernd Mottl (Regie) 17:00 Herzog-Friedrich-AugustSaal Nadezda Pisareva (Klavier), Folkwang Kammerorchester. Mozart: Divertimento D-Dur KV 136, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 op. 58 & Große Fuge op. 133

3.2. Montag Frankfurt (Main)

19:30 Alte Oper The Sound of Hans Zimmer & John Williams. Pilsen Philharmonic Orchestra, Christian Schumann (Leitung), Steven Gätjen (Moderation) Kassel

20:00 Stadthalle Staatsorchester Kassel, Jirí Rožen (Leitung). Dvořák: Die Mittagshexe op. 108, Janáček/ Spurný: Sonate 1.X.1905 (DEA), Suk: Sinfonie c-Moll op. 27 „Asrael“ Wiesbaden

20:00 Kurhaus Fazıl Say (Klavier), Academy of St Martin in the Fields, Tomo Keller (Violine & Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

4.2. Dienstag Frankfurt (Main)

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie) 19:30 Oper (Opernhaus) Alma Sadé (Sopran), Helene Schneidermann (Mezzosopran), Barrie Kosky (Klavier). Jiddische Operettenlieder 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Hommage an die Menschlichkeit. Fazıl Say (Klavier), Academy of St. Martin in the Fields. Mozart: Klavierkonzert Nr. 1 F-Dur KV 37, Schostakowitsch: Kammersinfonie c-Moll op. 110a, Say: Das verschobene Haus op. 72b, Bartók: Divertimento für Streicher Sz 113

Foto: Marco Borggreve

1.2. Samstag


Fulda

Wiesbaden

20:00 Schlosstheater Glory & Fallen. Ballet du Grand Théâtre de Genève, Andonis Foniadakis & Andrew Skeels (Choreografie). Musik von Händel & Tschaikowsky

19:30 Staatstheater J. S. Bach: Matthäus-Passion (szenisch). Konrad Junghänel (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

5.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Oper Bizet: Carmen. Stefan Blunier (Leitung), Barrie Kosky (Regie) 20:00 Alte Oper Diana Damrau (Sopran), Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung). R. Strauss: Vier letzte Lieder, Mahler: Sinfonie Nr. 5 Kassel

19:00 Staatstheater (Opernhaus) Mozart: Idomeneo. Jörg Halubek (Leitung), Lorenzo Fioroni (Regie) Mainz

19:30 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Alexandra Samouilidou (Zanaida), Hege Gustava Tjønn (Roselane), Brett Carter (Mustáfa), Adam Benzwi (Leitung), Max Hopp (Regie)

6.2. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie) 20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Simon Höfele (Trompete), Simone Rubino (Schlagzeug). Brenner: Bodypercussion, Takemitsu: Paths, Stockhausen: Tierkreis, Xenakis: Rebonds B, Srnka: Commission, Rubino: La luna piena u. a. Frankfurt (Main)

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie) 19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Seolhwa Kim (Klavier), Hochschulchor und -orchester, Vassilis Christopoulos, Florian Lohmann & Studierende des Masters Chorleitung (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Schicksalslied op. 54 & Nänie op. 82

19:30 Oper Verdi: Rigoletto. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Hendrik Müller (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Glaube. Liebe. Abschied. Michael Hofstetter (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie). Poulenc: Die menschliche Stimme, Werke von J. S. Bach Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Mainz

19:30 Staatstheater Puccini: Manon Lescaut. Nadja Stefanoff (Manon Lescaut), Michael Dahmen (Lescaut), Eric Laporte (Chevalier René des Grieux), Daniel Montané (Leitung), Gerard Jones (Regie) Wiesbaden

19:00 Hessische Staatskanzlei Klavierduo Sophie & Vincent Neeb. Schubert: Acht Variationen über ein Original-Thema D 813 & Fantasie f-Moll D 940, Mozart: Fünf Variationen über ein Andante G-Dur KV 501, Strawinsky: Petruschka

Musiktheater

Fidelio

Oper von Ludwig van Beethoven / Musikal. Bearbeitung des Finales von Annette Schlünz REGIE

Paul-Georg dittrich am 13.februar

VORSTELLUNG

Lucia di Lammermoor

Dramma tragico in drei Akten von Gaetano Donizetti REGIE

marcos darbyshire am 15.februar

VORSTELLUNG

Frau Luna

Operette von Paul Lincke REGIE

Klaus-Christian schreiber am 08. und 23. februar

VORSTELLUNGEN

Konzert Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543 Edgar Varèse Deserts / Anton Webern Variationen op. 30 Richard Strauss Vier letzte Lieder SOPRAN

annette dasch / LEITUNG daniel Cohen

STAATSORCHESTER DARMSTADT KONZERTE

am 16. und 17. februar staatstheater-darmstadt.de Kartentelefon 06151 28 11 600

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

© gggrafik / Götz Gramlich

5. Sinfoniekonzert

concerti 02.20 Hessen 17


Klassikprogramm

19:30 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Patrick Lange/Christoph Stiller (Leitung), Michiel Dijkema (Regie)

7.2. Freitag Darmstadt

8.2. Samstag Bensheim

20:00 Parktheater Elbtonal Percussion. Urban Drums Darmstadt

19:30 Staatstheater Puccini: Turandot. Giuseppe Finzi (Leitung), Valentin Schwarz (Regie)

19:30 Staatstheater Lincke: Frau Luna. Michael Nündel (Leitung), Klaus-Christian Schreiber (Regie)

Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

19:00 Oper Bizet: Carmen. Stefan Blunier (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

10:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Wüstenabenteuer. Kraut und Rüben – Andreas Pompe und Die Katzen, Verena Kreutz (Moderation)

19:30 Musikhochschule (Großer Saal) Seolhwa Kim (Klavier), Hochschulchor und -orchester, Vassilis Christopoulos, Florian Lohmann & Studierende des Masters Chorleitung (Leitung). Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83, Schicksalslied op. 54 & Nänie op. 82 Kassel

19:30 Schauspielhaus Fin de siècle. Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie) Mainz

21:00 Staatstheater (Orchestersaal) Ates Yilmaz (Klarinette), Sebastian Hernandez Laverny (Klavier), Ralf Cetto (Bass), Gerald Stütz (Schlagzeug). Werke von Gershwin u. a.

11:00 Alte Oper Mein Lieblingsstück. Studierende der Musikhochschule, Ernst-August Klötzke (Moderation)

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie) GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Don Juan – Der Katalog des Versagens (Premiere). Tarek Assam (Choreografie), Martin Spahr (Leitung). Musik von Ibrahim, Piazzolla u. a. Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Lortzing: Der Wildschütz. Alexander Hannemann (Leitung), Tom Ryser (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater J. S. Bach: Matthäus-Passion. Konrad Junghänel (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

12:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Wüstenabenteuer. Kraut und Rüben – Andreas Pompe und Die Katzen, Verena Kreutz (Moderation)

Darmstadt

18:00 Oper Verdi: Rigoletto. Franco Vassallo (Rigoletto), Gerard Schneider (Herzog von Mantua), Pier Giorgio Morandi (Leitung), Hendrik Müller (Regie)

Frankfurt (Main)

19:00 hr-Sendesaal Wettbewerb „Ton & Erklärung“. Finalisten des Wettbewerbs

9.2. Sonntag 16:00 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie)

10:00 & 12:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Wüstenabenteuer. Kraut und Rüben – Andreas Pompe und Die Katzen

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Foto: Schafgans

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© Marco Borggreve

2019 2020

Freitag, 14. Februar 2020 | 20 Uhr | Alte Oper Frankfurt

© Gregor Hohenberg

Julian Prégardien Tenor Tamar Halperin Klavier Vokal- und Klavierwerke von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Hugo Wolf und Ferruccio Busoni Karten: Telefon (069) 1340 400 | www.frankfurt-ticket.de | www.frankfurter-bachkonzerte.de

15:30 Oper 06Wagner: Tristan und 19 FBK Pregardien Anz Concerti.indd 1 10.2. Montag Isolde. Sebastian Weigle (Leitung), Frankfurt (Main) Katharina Thoma (Regie) 17:00 Alte Oper (Großer Saal) Gershwin Piano Quartet. Werke von Rachmaninow, R. Strauss, Gershwin & Chopin

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie)

Fulda

Mainz

17:00 Schlosstheater Marmen Quartet. Haydn: Streichquartett Nr. 44 B-Dur op. 50/1, Ligeti: Streichquartett Nr. 1 „Metamorphoses nocturnes“, Mendelssohn: Streichquartett f-Moll op. 80

19:30 Staatstheater Mussorgski: Boris Godunow. Derrick Ballard (Boris Godunow), Marie Seidler (Fjodor), Stephan Bootz (Pimen), Matthias Koziorowski (Grigori), Linda Sommerhage (Marina), Johannes Mayer (Gottesnarr), Hermann Bäumer (Leitung), Wolfgang Nägele (Regie)

Kassel

16:00 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie) Mainz

18:00 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Alexandra Samouilidou (Zanaida), Hege Gustava Tjønn (Roselane), Brett Carter (Mustáfa), Adam Benzwi (Leitung), Max Hopp (Regie) Wettenberg

17:00 Ev. Kirche Wißmar Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Dvořák: Terzett C-Dur op. 74, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“, Beethoven: Streichquintett A-Dur nach der „Kreutzersonate“ op. 47 Wiesbaden

11:00 Staatstheater (Foyer Großes Haus) Mitglieder des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden. Mozart: Quintett Es-Dur, Tansman: Suite für Bläsertrio, Beethoven: Quintett Es-Dur

11.2. Dienstag Frankfurt (Main)

19:30 Bockenheimer Depot 09.12.2019 11:43:18 Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie) Mainz

19:30 Staatstheater J. C. Bach: Zanaida. Alexandra Samouilidou (Zanaida), Hege Gustava Tjønn (Roselane), Brett Carter (Mustáfa), Adam Benzwi (Leitung), Max Hopp (Regie) Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) J. S. Bach: Matthäus-Passion. Konrad Junghänel (Leitung), Johanna Wehner (Regie)

Tipp

20:00 Alte Oper (Großer Saal) Glenn Miller Orchestra, Will Salden (leader) 20:00 Tigerpalast Mitglieder des hr-Sinfonieorchesters. Dvořák: Terzett C-Dur op. 74, Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“, Beethoven: Streichquintett A-Dur nach op. 47 Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Puccini: Tosca. Christoph Stiller (Leitung), Sandra Leupold (Regie)

12.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

19:00 Alte Oper Jugendkonzert. hr-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu (Leitung). Rimski-Korsakow: Suite aus „Der goldene Hahn“, Ravel: Suite Nr. 2 aus „Daphnis et Chloé“

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

7.2. Freitag

19:00 Oper Frankfurt Bizet: Carmen. Paula Murrihy (Carmen), Jean-Francois Borras (Don José), Stefan Blunier (Leitung), Barrie Kosky (Regie) Ein absolutes Gehör hat auch seine Nachteile: Wenn Stefan Blunier Werke in alten Stimmungen aufführt, transponiert er den Notentext im Kopf, damit Gehörtes und Partitur übereinstimmen.

concerti 02.20 Hessen 19


Klassikprogramm

13.2. Donnerstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Beethoven: Fidelio. Daniel Cohen (Leitung), Paul-Georg Dittrich (Regie) Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper Gautier Capuçon (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu (Leitung). Dusapin: Uncut Nr. 7, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1, Rimski-Korsakow: Suite aus „Der goldene Hahn“, Ravel: Suite Nr. 2 aus „Daphnis et Chloé“

14.2. Freitag Bad Homburg

10 JAHRE INTERNATIONALER DEUTSCHER PIANISTENPREIS 31. MÄRZ ALTE OPER FRANKFURT

19:30 Landgrafenschloss (Schlosskirche) sixty1strings. Vivaldi: Mandolinenkonzert C-Dur RV 425, D. Scarlatti: Cembalosonate d-Moll K 90, Schreker: Der Geburtstag der Infantin, Ginastera: Danzas argentinas op. 2 Darmstadt

19:30 Staatstheater Tschaikowsky: Der Nussknacker. Tim Plegge (Choreografie), Michael Nündel (Leitung) Frankfurt (Main)

17:00 Oper Wagner: Tristan und Isolde. Sebastian Weigle (Leitung), Katharina Thoma (Regie)

frankfurtticket.de Tickethotline 069 13 40 400

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie)

14.2. freitag

20:00 Alte Oper Frankfurt (Mozart Saal) Julian Prégardien (Tenor), Tamar Halperin (Klavier). Werke von J. S. Bach, C. P. E. Bach, Mendelssohn, Wolf & Busoni Wie der Vater, so der Sohn: Christoph und Julian Prégardien eint nicht nur die Leidenschaft für den Gesang, sondern auch für selbst gekochtes Essen und gute Weine.

20 Hessen concerti 02.20

International Piano Forum · office@german-piano-award.com · 069 79 534 82 201

19:30 Cantate-Saal Der Struwwelpeter. Ensemble Modern, Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Matthias Faltz (Regie) 20:00 Alte Oper Gautier Capuçon (Violoncello), hr-Sinfonieorchester, Alain Altinoglu (Leitung). Dusapin: Uncut Nr. 7, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1, Rimski-Korsakow: Suite aus „Der goldene Hahn“, Ravel: Suite Nr. 2 aus „Daphnis et Chloé“ 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Julian Prégardien (Tenor), Tamar Halperin (Klavier) Weitere Infos siehe Tipp Kassel

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung), Philipp Rosendahl (Regie)

Wiesbaden

19:30 Staatstheater Massenet: Manon. Jochen Rieder (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

15.2. Samstag Darmstadt

19:30 Staatstheater Donizetti: Lucia di Lammermoor. Andriy Yurkevych (Leitung), Marcos Darbyshire (Regie) Frankfurt (Main)

10:00 & 12:00 Alte Oper (Albert Mangelsdorff Foyer) Rabauken & Trompeten: Wüstenabenteuer. Kraut und Rüben – Andreas Pompe und Die Katzen, Verena Kreutz (Moderation) 19:00 Oper Bizet: Carmen. Stefan Blunier (Leitung)

Fotos: Marco Borggreve, Kalus Wedding

Tipp


19:30 Cantate-Saal Der Struwwelpeter. Ensemble Modern, Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Matthias Faltz (Regie) 20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Jazz im Mozart Saal. Jan Klares 1000. „Anthems“ Kassel

19:00 Staatstheater (Opernhaus) Mozart: Idomeneo. Lothar Odinius (Idomeneo), Maren Engelhardt (Idamante), Nicole Chevalier (Elektra), Elizabeth Bailey (Ilia), Jörg Halubek (Leitung), Lorenzo Fioroni (Regie) Mainz

20:00 Staatstheater Symphonie Fastnachtique. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Lars Reichow (Moderation). Werke von Beethoven u. a.

Wiesbaden

Tipp

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole (Premiere). Elissa Huber (Anna Nicole), Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

16.2. Sonntag Darmstadt

11:00 Staatstheater Annette Dasch (Sopran), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp Frankfurt (Main)

11:00 Alte Oper Martin Stadtfeld (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 3 „Polnische“

16.2. sonntag

11:00 Staatstheater Darmstadt (Großes Haus) Annette Dasch (Sopran), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543, Varèse: Deserts, Webern: Variationen op. 30, R. Strauss: Vier letzte Lieder

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Familiär geprägt: Als Kind krabbelte Annette Dasch in der Kirche herum, während ihre Eltern Oratorien probten – heute sind ihre Kinder oft bei den Proben dabei.

Alte Oper Frankfurt | Großer Saal

So 16.02.2020 | 11 Uhr Mo 17.02.2020 | 20 Uhr

Martin Stadtfeld Klavier

Sebastian Weigle Dirigent

Frankfurter Opernund Museumsorchester

Chopin 1. Klavierkonzert e-Moll Tschaikowsky 3. Sinfonie „Polnische“

Kartenverkauf

Tel. bei Frankfurt Ticket: (069) 13 40 400 Online unter: www.museumskonzerte.de

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

16:00 Alte Oper (Mozart Saal) Paris! Paris! Ensemble „Die Schurken“. Musik von Satie, Martinů, Debussy, Bartók, Nigsch u. a. 17:00 Cantate-Saal Der Struwwelpeter. Ensemble Modern, Sabine Fischmann & Michael Quast (Gesang & Performance), Matthias Faltz (Regie) 17:00 & 19:30 Hindemith Institut (Kuhhirtenturm) Trio anches et chordes. Eychenne: Cantilene et Danse, Hindemith: Trauermusik, Milhaud: Suite op. 157b, Schulhoff: Hot-Sonate, Sekles: Rhapsodie über zwei jüdische Festmotive 18:00 hr-Sendesaal Hába Quartett, Matthias Brandt (Sprecher). Berg: Lyrische Suite, Liebesbriefe von Alban Berg an Hanna Fuchs 18:00 Oper Verdi: Rigoletto. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Hendrik Müller (Regie)

19:30 Bockenheimer Depot Rossini: La gazzetta. Simone Di Felice (Leitung), Caterina Panti Liberovici (Regie) 20:00 Alte Oper (Großer Saal) Nemanja Radulović (Violine), Staatliches Sinfonieorchester Russland, Andrey Boreyko (Leitung). Ljadov: Der verzauberte See & Kikimora, Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Strawinsky: Suite aus „Der Feuervogel“ concerti 02.20 Hessen 21


Klassikprogramm

GieSSen

17.2. Montag

19:30 Stadttheater Humperdinck: Hänsel und Gretel (Premiere, konzertant). Michael Hofstetter (Leitung)

Darmstadt

20:00 Staatstheater Annette Dasch (Sopran), Staatsorchester Darmstadt, Daniel Cohen (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543, Varèse: Deserts, Webern: Variationen op. 30, R. Strauss: Vier letzte Lieder

Kassel

18:00 Staatstheater (Opernhaus) Mascagni: Cavalleria rusticana & Leoncavallo: I Pagliacci. Tobias Theorell (Regie) Mainz

Frankfurt (Main)

16:00 Staatstheater Symphonie Fastnachtique. Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung), Lars Reichow (Moderation). Werke von Beethoven u. a.

20:00 Alte Oper Martin Stadtfeld (Klavier), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Sebastian Weigle (Leitung). Chopin: Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll op. 11, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 3 D-Dur op. 29 „Polnische“

Marburg

20:00 Erwin-Piscator-Haus Busch Trio. Haydn: Klaviertrio A-Dur, Beethoven: Klaviertrio Es-Dur op. 70/2, Schostakowitsch: Klaviertrio e-Moll op. 67/2 Wiesbaden

11:00 Museum sixty1strings. Vivaldi: Mandolinenkonzert C-Dur RV 425, D. Scarlatti: Cembalosonate d-Moll K 90, Schreker: Der Geburtstag der Infantin, Ginastera: Danzas argentinas op. 2 16:00 Staatstheater Wagner: Der fliegende Holländer. Michiel Dijkema (Regie)

Fulda

20:00 Schlosstheater You are all I see, Memory House & Le Fil Rouge. NW Dance Project. Musik von Ben Frost, Ed Cobb, Max Richter, Yann Tiersen, Moisés Vivanco, Jacques Brel & Osvaldo Wiesbaden

20:00 Kurhaus Chouchane Siranossian (Violine & Leitung), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden. Leclair: Air des démons & Violinkonzert g-Moll op. 10/6, Telemann: Wassermusik, Locatelli: Violinkonzert D-Dur op. 3/1, Händel: Concerto grosso G-Dur op. 6/1, C. P. E. Bach: Sinfonie Es-Dur Wq 179

19.2. Mittwoch

20.2. Donnerstag

Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

19:30 Orangerie Pablo Barragán (Klarinette), Claude Frochaux (Violoncello), Yannick Rafalimanana (Klavier). Werke von Bruch, Rota & Beethoven

20:00 Alte Oper Berliner Philhar­ moniker, Kirill Petrenko (Leitung). Strawinsky: Sinfonie in drei Sätzen, Zimmermann: Alagoana, Rachmaninow: Sinfonische Tänze op. 45

20:00 Loge zur Einigkeit Petra Müllejans & Mechthild Karkow (Violine), Werner Saller (Viola), Marie Deller (Violoncello), Eva Maria Pollerus (Cembalo). Werke von Telemann

20:00 Alte Oper (Mozart Saal) Beethoven-Zyklus. Quatuor Ébène. Beethoven: Streichquartette F-Dur op. 18/1, Es-Dur op. 74 „Harfenquartett“ & C-Dur op. 59/3 „Rasumowsky“

OPER

PETER GRIMES

Von Benjamin Britten

Wieder da ab 27.02.2020 Inszenierung Philipp M. Krenn | Musikalische Leitung Albert Horne

22 Hessen concerti 02.20


20:00 hr-Sendesaal Iveta Apkalna (Orgel), hr-Sinfonieorchester, Riccardo Minasi (Leitung). J. S. Bach: Orgelkonzert d-Moll BWV 1052a, Rameau: Suite aus „Les Boréades“, SaintSaëns: Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“ GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Don Juan – Der Katalog des Versagens. Tarek Assam (Choreografie)

21.2. Freitag Darmstadt

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Vollmer: Tschick (Premiere). Michael Nündel (Leitung), Kirsten Uttendorf (Regie) Frankfurt (Main)

Frankfurt I Offenbach

19:30 Alte Oper Filmkonzert. Marquand/Williams: Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (USA 1983). Neue Philharmonie Westfalen, Ludwig Wicki (Leitung) 19:30 Oper Verdi: Rigoletto. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Hendrik Müller (Regie) 20:00 hr-Sendesaal Iveta Apkalna (Orgel), hr-Sinfonieorchester, Riccardo Minasi (Leitung). J. S. Bach: Orgelkonzert d-Moll BWV 1052a, Rameau: Suite aus „Les Boréades“, SaintSaëns: Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“

RAUMINSTALLATION

GieSSen

19:30 Stadttheater (Großes Haus) Glaube. Liebe. Abschied. Michael Hofstetter (Leitung), Wolfgang Hofmann (Regie). Poulenc: Die menschliche Stimme, Werke von J. S. Bach 20:00 Johanneskirche Hannah Morrison (Sopran), Main-Barockorchester, Martin Jopp (Violine & Leitung). Werke von Händel, Graun, Pisendel & Telemann Wiesbaden

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole. Elissa Huber (Anna Nicole), Albert Horne (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

22.2. Samstag Frankfurt (Main)

15:00 & 19:30 Alte Oper Filmkonzert. Marquand/Williams: Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter (USA 1983). Neue Philharmonie Westfalen, Ludwig Wicki (Leitung) 19:00 Oper Bizet: Carmen. Stefan Blunier (Leitung), Barrie Kosky (Regie)

Ein Festival von

www.cresc-biennale.de

20:00 Archäologisches Museum Hannah Morrison (Sopran), Main-Barockorchester, Martin Jopp (Violine & Leitung). Werke von Händel, Graun, Pisendel & Telemann

18:00 Staatstheater Lincke: Frau Luna. Michael Nündel (Leitung), Klaus-Christian Schreiber (Regie)

Kassel

15:30 Oper Wagner: Tristan und Isolde. Sebastian Weigle (Leitung), Katharina Thoma (Regie)

19:30 Staatstheater (Opernhaus) Bernstein: Candide. Alexander Hannemann (Leitung) Wiesbaden

19:30 Staatstheater Massenet: Manon. Jochen Rieder (Leitung), Bernd Mottl (Regie)

23.2. Sonntag

Frankfurt (Main)

17:00 Logenhaus Ensemble Arava. Instrumental- & Vokalmusik von Biber & Buxtehude 19:30 Festeburgkirche Cilia Trio. R. Schumann: Klaviertrio Nr. 1 d-Moll, C. Schumann: Klaviertrio g-Moll op. 17, Brahms: Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8

Darmstadt

GieSSen

11:00 Staatstheater (Kleines Haus) Soli fan tutti. Mitglieder des Staats­ orchesters Darmstadt

15:00 Stadttheater Rossini: Der Barbier von Sevilla. Michael Hofstetter (Leitung)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 02.20 Hessen 23


Klassikprogramm

Kassel

20:00 Königs-Galerie Classic Night. Staatsorchester Kassel, Mario Hartmuth (Leitung) Weilburg

17:00 Schloss (Schlosskirche) Ensemble Liuto concertato, Mareike Greb (Tanz). Werke von Dowland, Reymann, Holborn, Telemann u. a. Wiesbaden

19:30 Staatstheater Loewe: My Fair Lady

24.2. Montag Kassel

19:30 Staatstheater (Opernfoyer) trioMotion. Werke von Boulanger, Götte, Metheny, Piazzolla u. a. Wiesbaden

13:00 Kurhaus Thomas Schermuly, Evert Groen & Manuel Pschorn (Kurhaus-Orgel)

25.2. Dienstag

26.2. Mittwoch Frankfurt (Main)

20:00 Alte Oper Igor Levit (Klavier), Pittsburgh Symphony Orchestra, Manfred Honeck (Leitung). J. S. Bach/ Brahms: Ciaccona aus der Partita d-Moll BWV 1004, Busoni: Fantasia nach J. S. Bachs BWV 253, Schumann: Geistervariationen u. a.

27.2. Donnerstag Frankfurt (Main)

Frankfurt (Main)

19:30 Staatstheater Britten: Peter Grimes. Albert Horne (Leitung), Philipp M. Krenn (Regie) 20:00 Kurhaus The Music of Harry Potter. Ensemble der Cinema Festival Symphonics, Stephen Ellery (Leitung)

17:00 Oper Wagner: Tristan und Isolde

28.2. Freitag 19:30 Landgrafenschloss (Schlosskirche) William Youn (Klavier). Mozart: Fantasie c-Moll KV 475 & Klaviersonate Nr. 14 c-Moll KV 457, Chopin: Polonaise-Fantasie As-Dur op. 61, Schubert: Klaviersonate G-Dur D 894

19:30 Schauspielhaus Fin de siècle. Lenka Vagnerová & Johannes Wieland (Choreografie)

29.2. Samstag Darmstadt

Wiesbaden

19:30 Oper (Opernhaus) Florian Boesch (Bassbariton), Malcolm Martineau (Klavier)

Kassel

19:30 Staatstheater (Großes Haus) Turnage: Anna Nicole

19:30 Staatstheater (Großes Haus) 29 May 1913/Le Sacre du printemps (Premiere). Bryan Arias & Edward Clug (Choreografie)

Frankfurt (Main)

20:00 Stadttheater Kirill Troussov (Violine), Philharmonisches Orchester Gießen, Michael Hofstetter (Leitung). Mendelssohn: Konzertouvertüre „Die He­briden“ & Violinkonzert e-Moll op. 64, Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Wagner: Sinfonie C-Dur

Wiesbaden

19:00 Villa Bonn Liederabend. Thilo Dahlmann (Bariton), Hedayet Djeddikar (Klavier).

Bad Homburg

GieSSen

20:00 Jahrhunderthalle cresc … Biennale für aktuelle Musik. hr-Sinfonieorchester & Special Guests. Music Discovery Project 2020

19:30 LAB cresc … Biennale für aktuelle Musik. Ensemble Modern, Ensemble Mosaik, Enno Poppe (Leitung). Antheil: Ballet mécanique, Poppe: Rundfunk 20:00 Jahrhunderthalle cresc … Biennale für aktuelle Musik. hr-Sinfonieorchester & Special Guests. Music Discovery Project 2020 21:45 LAB cresc … Biennale für aktuelle Musik. Shiva Feshareki (Turntables), Ensemble Modern. Feshareki: Opus Infinity

Frankfurt (Main)

Mainz

11:00 Alte Oper Mein Lieblingsstück. Studierende der Musikhochschule 19:00 Oper (Opernhaus) Bizet: Carmen. Nikolai Petersen (Leitung) 20:00 Dom Ingenium Ensemble u. a. 20:00 Holzhausenschlösschen Hinrich Alpers (Klavier). Werke von Beethoven

19:00 Villa Musica Stipendiaten der Villa Musica Wiesbaden

17:00 Christophoruskirche Schierstein Miroslava Stareychinska (Harfe), Pablo Paredes (Klavier & Mandoline) 19:30 Staatstheater Puccini: Tosca

Jede Woche: noch mehr Musik! concerti.de/newsletter Freuen Sie sich jeden Donnerstag auf den concerti-Newsletter. Mit Nachrichten aus der Welt der Klassik, aktuellen Interviews und Porträts, CD-Neuerscheinungen sowie Einladungen zu Gewinnspielen. Da steckt Musik drin! 24 Hessen concerti 02.20


Amsterdam Sinfonietta I Leif Ove Andsnes I Danish String Quartet I Sol Gabetta Boris Giltburg I Marc-André Hamelin I Thomas Hampson I Philippe Jaroussky Lucas & Arthur Jussen I Korean Chamber Orchestra I Magdalena Kožená Igor Levit I Mahler Chamber Orchestra I Gabriela Montero I Daniel Müller-Schott Christina Pluhar I Anna Prohaska I Grigory Sokolov I Michael Volle Bestellen Sie kostenlos unser Programm: 06221 -584 00 12 oder www.heidelberger-fruehling.de


Festival

Familienbande Die Dirigentendynastie der Järvis führt in Estland mit dem Pärnu Music Festival Orchestermusiker aus Ost und West zu einem Weltklasse-Klangkörper zusammen. Von Peter Krause

S

anft streift der Seewind über die Dünen des gigan­ tisch breiten und extra feinkörnigen Sandstrands. Da­ hinter laden schattige Park­ anlagen zum Lustwandeln während der Siesta-Zeit. Davor wird die einst die Schiffe der Hanse einladende, gut ge­ schützte Bucht von Pärnu zum Kinderparadies, denn so seicht und sicher nimmt die Ostsee sonst nirgends an Tiefe zu. Der 20 concerti Februar 2020

Weg zum Schwimmen gleicht einer wohligen Wasserwande­ rung. Die gute alte Sommer­ frische, als Ferienbegriff sonst etwas aus der Mode gekommen, wird hier fürwahr Ereignis. Zumal die Küste der viertgröß­ ten Stadt Estlands nicht durch massentouristische Ferienkom­ plexe verschandelt ist, sondern sich ihren Charme eines Kur­ orts des 19. Jahrhunderts be­ wahrt hat. Der Kursaal mit

Konzertmuschel wurde erhal­ ten, die Jugendstil- und Bau­ haus-Villen aus der ersten Phase estnischer Unabhängig­ keit zwischen den Weltkriegen aufwändig herausgeputzt, das angestaubte Kurort-Image lie­ bevoll sensibel in die moderne Spa-Welt überführt. In man­ chen der schnuckeligen nordi­ schen Holzhäuschen haben sich Buchantiquariate, Kaffee­ häuser und Pizzerien angesie­

Foto: Indrek Aija, Toomas Olev

Auch in der pittoresken Jugendstil-Villa Ammende finden Konzerte statt


delt. Der Transformations­ prozess vom Sozialismus in die Gegenwart erfolgte sensibel, geschichtsbewusst und beherzt zugleich; der kluge junge Bür­ germeister, der zum Studium in England weilte, steht bei­ spielhaft dafür, dass die alten sozialistischen Eliten hier nichts mehr zu sagen haben, Investitionen nicht in dubio­ sen Kanälen versickern, son­ dern zum Wohle von Land und Leuten eingesetzt werden. Europäischer Sprachenmix und Tiefenentspannung

Die Strategie zeigt Wirkung: Die Hotels sind voll. Besonders die finnischen Nachbarn haben die estnische Küste für sich entdeckt, doch längst zeugt ein europäischer Sprachenmix da­ von, dass Entspannung hier ein Prinzip ist, dem all jene

Eine der schönsten barocken Kirchen Estlands: die Elisabeth-Kirche

Urlaubs­hungrigen folgen, de­ nen der Süden zu heiß und zu laut, der Norden hingegen zu langweilig oder zu teuer ist. Schließlich zeugt die Perle Pär­ nu vom kulturellen Reichtum und wiedergewonnen Bewusst­ sein Estlands. Ein zarter Hauch von westlicher Freiheit wehte hier freilich bereits, als Sowjet­

spitzel noch das Leben im Rie­ senreich verfinsterten. So wussten Komponistengenie Dmitri Schostakowitsch oder Geigenlegende David Oistrach die Oase namens Pärnu zu schätzen, sie kehrten Sommer für Sommer hierher zurück. Die privaten, oft spontan an­ beraumten Kammermusik­

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19.08.19 14:59 Februar 2020  concerti   21


Festival

abende Oistrachs, der Studen­ ten und Musikerfreunde gern in seine grün angestrichene Datscha lud, gehören denn auch zur Inspirationsquelle für Paavo Järvi, den Ort, an dem er einst als Kind dem großen Schostakowitsch vorgestellt wurde, in eine Art musikali­ sches Sommercamp zu verwan­ deln. So ging 2011 das erste Pärnu Music Festival über die Bühne, im August 2020 steht nun das Jubiläum mit der zehn­ ten Ausgabe an. Die Rückkehr der Järvis in ihre Heimat hat auch eine dezidiert politische Dimension. Sie ist Statement. Denn die Dirigen­ tendynastie gehört zu den be­ rühmtesten Exilanten des klei­ nen Estland. Neeme Järvi emi­ grierte mit Frau und Kindern in 1980ern in die USA, er selbst stieg zu einem DirigentenWeltstar auf, seine Söhne stu­ dierten in der Neuen Welt. Heute hat das Oberhaupt der Musikerfamilie längst wieder einen Wohnsitz in der Haupt­ stadt Tallin, weitere Mitglieder der Järvis sind in ihre Heimat 22  concerti Februar 2020

zurückgekehrt. Der Braindrain, mithin der gefährliche Abfluss von meist jungen Talenten als Kennzeichen der einstigen Sowjet­länder, er scheint hier nun nicht nur gestoppt, er kehrt sich um. Denn die Le­ bensqualität in Estland stimmt, die Altlasten der Diktatur sind weitgehend beseitigt, russische Müllkippen wurden in blühen­ de Naturschutzgebiete zurück­ verwandelt. Sogar das ein Vier­ tel der Stadtbevölkerung fas­ sende Plattenbau-Trabanten­ viertel von Pärnu wurde auf­ gehübscht und hat heute längst westlichen Wohnstandard er­ reicht. Mitunter ist Talent erblich

Das Festival seinerseits ist Aus­ fluss der Familienbande. Opa Neeme sowie die Brüder Krist­ jan und Paavo geben gemein­ sam ihr Wissen an Nachwuchs­ dirigenten weiter, die mit dem besonders jung und besonders exzellent mit estnischen Mu­ sikern besetzten Akademie­ orchester arbeiten können und die Ergebnisse der Meisterklas­

sen dann in einem beim Pu­ blikum überaus beliebten Abschluss­konzert präsentieren. Und im eigentlichen Festival­ orchester versammeln sich neben Paavo Järvis Lieblings­ musikern aus der Kammer­ philharmonie Bremen, dem Frankfurter Radiosinfonie­ orchester, den Münchner Phil­ harmonikern und dem NDR Elbphilharmonie Orchester oder den großen russischen Klangkörpern natürlich auch die besten Musiker Estlands, darunter so manche, die wie­ derum auf den Nachnamen Järvi hören. Mitunter ist Talent eben erblich. Damit die im Klassikbetrieb der Großstädte gefährliche Routine hier ein absolutes Fremdwort bleibt, setzt Paavo nicht die Schlachtrösser von „Pathétique“ oder Fünfter von ­Tschaikowsky auf das Programm des Festival­ orchesters, sondern im vergan­ genen Jahr etwa dessen Sinfo­ nie Nr. 2, die kaum jemand im Orchester je gespielt hat. Ge­ meinsame Neugierde, Maximal­ motivation, Entdeckerfreude = Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Kaupo Kikkas

Die Stille genießen: Paavo Järvi am Strand von Pärnu, der alljährlich zahlreiche Kur- und Badegäste anlockt.


prägen das Weltklasseensem­ ble. Das gewählte Repertoire spiegelt zudem die Einflüsse, die hier wirksam wurden: rus­ sische und deutsche Kompo­ nisten, dazu jene Meister der Gegenwart, die der estnischen Erde entstammen und ganz große Musik schaffen: Altmeis­ ter Arvo Pärt und der mit sei­ nen sechzig Jahren jung geblie­ bene, persönlich anwesende Erkki-Sven Tüür zählen zu diesen Neutönern, deren Wer­ ke von den Festivalfans mit nicht weniger kennerischem Beifall bedacht werden wie jene des Dänen Carl Nielsen oder des Böhmen Antonín Dvořák, dessen Cellokonzert der norwegische Stargast Truls Mørk so gar nicht als Star, son­ dern als Erster unter Gleichen mit warm abschattiertem und mit der dunklen Streicherglut des Orchesters intim abge­ mischtem Ton spielt. Pärnu Music Festival 16.–23.7.2020 Paavo Järvi, Truls Mørk, Hugo Ticciati, Estonian Festival Orchestra u. a. Pärnu, Tallinn

EIN FEST FÜR CHRISTOPH ESCHENBACH

25.02.– 01.03.2020 Mit LANG LANG, RAY CHEN, MATTHIAS GOERNE, MIDORI, KONZERTHAUSORCHESTER BERLIN, ORCHESTRE DE PARIS u.a.

TICKET-HOTLINE

PROGRAMM UND MEHR

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Rezensionen Neuerscheinungen – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

Das Voyager Quartet v.l.: Nico Christians, Maria Krebs, Andreas Höricht und Klaus Kämper

Lieder ohne Worte

E

igentlich ist dieses Arrangement eine Fantasie, da bei ihr ein größerer eigenschöpferischer Anteil des Bearbeiters legitim ist. Deshalb zeigt Andreas Höricht, der das Original mit neuen Teilen nach motivischem Material von Schubert ergänzte, nicht allzu großen Respekt. So klingen Sätze wie Gefrorne Tränen harsch und mit angerauter Distanz. Durch die neu entstandenen Intermezzi zwischen den zwölf Liedern der nur fünf24 concerti Februar 2020

zig Minuten dauernden Adaption des Voyager Quartet wird die Reise im stetigen musikalischen Fortschreiten fast so eindringlich wie durch die Gedichte Wilhelm Müllers. Die Niedergeschlagenheit übermittelt sich stark, weil die Musiker keinen Versuch unternehmen, die Hörer zu überwältigen. Erstaunlich ist an den kompositorischen Erweiterungen, dass ihnen nichts Gekünsteltes anhaftet und das Voyager Quartet seine Adaption mit

einem bescheidenen, maßvollen Ernst spielt. Das faszinierende Dissonanzen-Reservoir Schuberts wird also nicht erst am Ende beim Leiermann vernehmbar. Das Dehnen, das Ersterben, das Zögern haben deshalb in dieser instrumentalen Fassung Gewicht, Ausdruck und kaltes Melos. Roland H. Dippel Schubert: Winterreise for String Quartet Voyager Quartet Solo Musica

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: wildundleise.de

Album des monats Das Voyager Quartet bricht zu einer eindringlichen Winterreise auf


Überzeugend anders

Bezwingend heiter

Ansteckend spritzig

Beethoven: Sämtliche Klaviersonaten Fazıl Say (Klavier) Warner

Wiener Neujahrskonzert 2020 Wiener Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung) Sony Classical

Playing Gerschwin Iiro Rantala (Klavier), Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ACT

Beethovens 32 Klaviersonaten liegen nun in einer Neueinspielung mit Fazıl Say vor. Der Pianist macht es sich nicht leicht und verstört in ähnlichem Maße, wie er berührt. In seinem Spiel spiegeln sich seine Fantasie, sein Ernst, auch sicher seine Zweifel. So entstehen betörend schöne, ariose Passagen, viel Kammermusikalisches – Beethoven als Zauderer und Wandlungskünstler. Mal nutzt Say den Konzertflügel wie ein Forte­piano, mal wie ein Orchester. Unerwartete Akzente, weit geführte Linien, Dissonanzen, bohrende Begleitstimmen: Eines ist dieser Zyklus sicher: nicht stromlinienförmig. (CL)

Tradition und Innovation brachte das diesjährige Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Am Pult hatte Andris Nelsons seine Premiere und weitete das Spektrum: Neben Seltenem der Strauß-Dynastie gab es Entdeckungen mit dem Mahler-Zeitgenossen Hellmesberger, mit dem Dänen Lumbye und sogar Ballklänge von Beethoven. Vollblutmusiker Nelsons trifft mit viel Gefühl den Wiener Schmelz, lässt die Tanzrhythmen pulsieren, bringt die Farbmischungen zum Strahlen, zaubert Atmosphäre. Selbst der Strauß-Hit An der schönen blauen Donau erhält dramatische Qualitäten einer Tondichtung. (EW)

Iiro Rantala und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen lassen die Genregrenzen zwischen Klassik und Jazz abermals zerfließen – und das mit einer gehörigen Portion Improvisationslust. Gershwins Rhapsody in Blue ist wohl bisher kaum jazziger erklungen, Rantalas Improvisationstalent dominiert die Schlusskadenz wie auch den Dialog mit der SoloVioline in der sich anschließenden Porgy and Bess Suite. Das Zusammenspiel zwischen Rantala und Orchester überzeugt, der Gesamtklang ist spritzig, das Orchester zeigt sich, merklich angesteckt von der Spielfreude Rantalas, in Bestform. (JB)

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Februar 2020 concerti   25


Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

21. April – 11. Juli 2020

Mitreißend vital

Info | Ticket:

0221 - 280 220 www.klavierfestival.de

73 mal auf 33 Podien in 23 Orten – u. a. alles für Klavier solo von L. v. Beethoven! Pierre-Laurent Aimard | Monty Alexander Trio | Kit Armstrong | Daniel Barenboim | Kristian Bezuidenhout | Alfred Brendel | Elena Bashkirova | Rafał Blechacz & Bomsori Kim | Ronald Brautigam | Till Brönner & Bob James | Rudolf Buchbinder | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Chilly Gonzales | Fred Hersch Trio | Hiromi | Jos van Immerseel | Evgeny Kissin | Gidon Kremer, Giedr Dirvanauskait & Georgijs Osokins | Lang Lang | Elisabeth Leonskaja | Igor Levit | Jan Lisiecki | Víkingur Ólafsson | Anne-Sophie Mutter & Lambert Orkis | Maria João Pires | Ivo Pogorelich | Sir András Schiff | Andreas Staier | Mitsuko Uchida | Arcadi Volodos u.v.a.

ets re Tick n Sie Ih Internet e h c u B e enau im vierfestival.d platzg .kla w w w unter

Glanert: Oceane Deutsche Oper Berlin, Donald Runnicles (Leitung) Oehms

Die Solisten fühlen sich gut in dem von Hans-Ulrich Treichel für Detlev Glanert erweiterten Fragment Theodor Fontanes über die rätselhafte, scheue Oceane von Parceval. Das beinhaltet tolle musikdramatische Aufgaben für Dirigent, Sänger und Musiker, die zwischen sinfonischen Meeresbildern und der im Eklat explodierenden Tanzszene souverän alle Register ziehen können. Hier verbergen die Figuren ihre psychischen Gebrechen hinter mitreißend vitalen Stimmen: Maria Bengtsson und Doris Soffel bewundernswert, Nikolai Schukoff mit verführerischem Gutsherren-Charme. (RD)

Erfrischend skurril

Transformation – Orchester­ bearbeitungen von Luciano Berio B. Appl (Bariton), S. Burgos (Sopran), A. Ottensamer (Klarinette), SO Basel, Ivor Bolton (Leitung). Sony Classical

Kurz Besprochen Schtschedrin: ­Carmen-Suite, Res­ pighi: Pini di Roma BRSO, Mariss Jansons (Leitung) BR Klassik Zum 85. Geburtstag des Komponisten Rodion Schtschedrin im Jahr 2017 ­zelebrierte Mariss Jansons die Carmen-­ Suite als effektvolle Klangspielerei auf höchstem Niveau. (RD) Werke von Haydn & Stamitz Ana de la Vega (Flöte), Ramón Ortega Quero (Oboe), Trondheim Soloists. Pentatone Trotz der luxuriösen Besetzung überzeugen die Arrangements von Haydns Konzerten für zwei Lire Organizzate wenig – die Originalwerke von Stamitz dafür umso mehr. (FA) Haydn 2032 No. 8 – La Roxolana Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini ­(Leitung). Alpha Interpretatorisch besticht die Auf­ nahme mit deutlicher Spielfreude und jederzeit ausgewogenem Spiel im Ensemble, Antoninis Dirigat überzeugt durch Leichtigkeit. (JB) Werke von Elgar, Bridge, Lengel u. a. Sheku Kanneh-Mason (Violoncello), Heath Quartet, LSO, Simon Rattle (Ltg). Decca Kanneh-Mason agiert emotional, wandlungsfähig und mit großem Selbstbewusstsein. Emphatische Aufschwünge und Momente tiefer Versenkung wechseln sich ab. (CL)

Humor muss Luciano Berio gehabt haben. Ansonsten wäre er wohl kaum auf die Idee gekommen, drei Songs der Beatles als barocke Arien mit Generalbass und konzertierenden Flöten zu bearbeiten, darunter den Online-Tipp Klassiker Michelle, den er ergänzend noch in ein expressives Fin-de-­ Siècle-Gewand gekleidet hat. Musikstücke dergestalt in ein neues Licht zu rücken, war ein Anliegen Berios, der, wie diese hochinteressante Doppel-CD mit Werken von Mahler, de Täglich neue Rezensionen finden Sie Falla, Bach, Boccherini, Brahms und auf concerti.de/rezensionen sowie Lennon/McCartney beweist, als Meis- auf facebook und twitter ter in der Disziplin der musikalischen Anverwandlung gelten kann. (FA) Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


Top 20 Klassik-Charts Januar 2020 (6.12.2019– 9.1.2020)

1

Jonas Kaufmann

2

Igor Levit

3

Cecilia Bartoli, Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini

(2)

(1)

(Neu)

Wien Sony Classical

Beethoven: Complete Piano Sonatas Sony Classical

4

Anne-Sophie Mutter & John Williams

5

Lang Lang

6

Alison Balsom feat. Balsom Ensemble

7

Dina Ugorskaja

8

Jakub Józef Orliński, M. Emelyanychev & Il Pomo d’Oro

(11)

(5)

(17)

(7)

Across The Stars Deutsche Grammophon Piano Book Deutsche Grammophon

Royal Fireworks Warner Classics

(8)

10 (16)

12

Luciano Pavarotti

Facce d’amore Erato

Benjamin Bernheim

Benjamin Bernheim Deutsche Grammophon

Andris Nelsons & Wiener Philharmoniker

Beethoven: Complete Symphonies Deutsche Grammophon

Rachmaninow: Klavierkonzerte Nr. 1 & 3. Deutsche Grammophon

(13)

Pavarotti – The Greatest Hits Decca Records

(14)

Neben seinen bedeutenden Interpretationen großer Arien und Lieder ist Startenor Luciano Pavarotti auf dieser Edition auch mit bisher ­unveröffentlichten Material zu erleben.

13

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

14

Christian Thielemann & Wiener Philharmoniker

15

Jonas Kaufmann

16

Lucas Debargue

Rossi: La lyra d’Orfeo Erato

(9)

Neujahrskonzert 2019 Sony Classical

(WE*)

Eine italienische Nacht – Live aus der Waldbühne Berlin Sony Classical

(WE*)

Scarlatti: 52 Sonatas Sony Classical

(20)

Eine Woche intensives Studium benötigte ­Lucas Debargue, um 52 aus den insgesamt 555 Sonaten Domenico Scarlattis auszuwählen. Das Ergebnis überzeugt mit spielerischer Finesse.

Schubert: Sonata D 960, Moments Musicaux & Drei Klavierstücke Cavi-Music

Der Shootingstar unter den Countertenören schlüpft in große Kastratenrollen und stellt ­einmal mehr sein vielseitiges und stimmlich wandelbares Timbre unter Beweis.

9

Daniil Trifonov, Philadelphia Orchestra & Y. Nézet-Séguin

Farinelli Decca Records

Für ihre ganz persönliche Hommage an den ­legendären Kastraten Farinelli zieht Cecilia Bartoli alle sängerischen Register. Giovanni ­Antonini sorgt für authentischen Originalklang.

(3)

11

17

Lucas & Arthur Jussen, Amsterdam Sinfonietta

18

Jan Lisiecki, Academy of St Martin in the Fields

19

Juan Diego Flórez

20

Igor Levit

(10)

(WE*)

(6)

(19)

* Wiedereinstieg Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.

Bach Deutsche Grammophon

Beethoven: Piano Concertos Deutsche Grammophon Bésame Mucho Sony Classical

Life Sony Classical

Februar 2020 concerti  27


Blind gehört

zur Person

1976 in Bielefeld geboren, studierte Kevin John Edusei in Berlin und Den Haag Tonmeister, Klassisches Schlagzeug und Dirigieren. Nach Stationen an den Theatern Bielefeld und Augsburg war Edusei von 2015 bis 2019 Chefdirigent am Konzert Theater Bern. Seit 2014 wirkt er in derselben Funktion bei den Münchner Symphonikern. Als Gastdirigent war Edusei u. a. an der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin und der Staatsoper Hamburg zu erleben.

»Mut zum Risiko – das finde ich klasse!« Kevin John Edusei hört und kommentiert CDs von Kollegen,

A

m meisten Angst hatte Kevin John Edusei da­ vor, seine eigenen Auf­ nahmen zu hören. Der Chef­ dirigent der Münchner Sym­ phoniker war unser Gesprächs­ partner für das „Blind gehört live“ in den Reisenberger Ga­ lerien München. Als Dirigent und Tonmeister qualifizierte

28  concerti Februar 2020

er sich gleich mehrfach für kenntnisreiche Kommentare zu den Aufnahmen seiner Kol­ legen. Mit viel Respekt und immer mehr Vergnügen hörte er sich durch die geheime Play­ list. Abgespielt wurde diese von einer hochwertigen Laut­ sprecheranlage von Avant­ garde Acoustic.

Puccini: Tosca – „E lucevan le stelle“ José Carreras (Tenor), London Studio Orchestra, Marcello Viotti. Teldec 1993

An das Werk ist meine Erin­ nerung noch frisch, denn ich habe Tosca gerade an der Staatsoper Hannover dirigiert.

Foto: Christin Büttner/Offenblende

ohne dass er weiß, wer spielt. Von Susanne Bánhidai


Die Aufnahme ist bestimmt aus einer Arien-Kollektion, denn sie wurde musikalisch aus dem Opernkontext genommen. Man erkennt das am Schluss des Stückes. Ich höre es aber auch an der Aufnahmetechnik. Diese Balance zwischen Sänger und Orchester bekommt man so überhaupt nicht hin. Live nicht, aber im Aufnahme-Stu­ dio auch nicht. Damit hat uns der Produzent sicher keinen Gefallen getan. Es gibt so wenig Interaktion zwischen Orches­ ter und Sänger, fast so, als ob sie sich nie begegnet wären – auch nicht im Studio. Der Tenor könnte einer der großen Stars der 1990er sein. (Publikum rätselt mit: Plácido Domingo und Luciano Pavarotti scheiden aus). José Carreras? Ah, eine späte Aufnahme. Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 – 4. Allegro Tonhalle Orchester ­Zürich, David Zinman. Sony Music 2012

Das ist Franz Schubert und seine Sinfonie B-Dur. Schubert

war ja selbst Bratscher und man hört, dass seine kammer­ musikalische Kompetenz auf das feine Geschehen der Sin­ fonie abgefärbt hat – im posi­ tiven Sinne. Auf David Zinman wäre ich nie gekommen. Ich kenne David und seine Aufnah­ men sehr gut und schätze ihn sehr, besonders seinen Zyklus der Beethoven- und SchumannSinfonien. Das Tempo ist je­ denfalls genau richtig für Franz Schubert. In dem Bereich habe ich mich auch bei meiner eige­ nen Aufnahme der B-Dur-­ Sinfonie bewegt. Eötvös: Speaking Drums – 1. Tanzlied Martin Grubinger, Orchestre de Radio France, Peter Eötvös. Alpha 2016

Unser beliebtes InterviewFormat »Blind gehört« gibt es jetzt auch als Podcast mit Mode­rator Holger Wemhoff als charmantem und kundigem Gast­geber – ab sofort jeden Monat neu zu hören auf concerti.de/podcasts sowie überall dort, wo es Podcasts gibt.

­ erse sind vollkommener Non­ V sens, man hört Kunstlaute wie „­Ku-do-ra“ und Pa-ni-ga-i.“ Der Dieses Stück habe ich auch Schlagzeuger bringt mit seinen schon dirigiert, mit dem wun­ Aktionen den Instrumenten derbaren Simone Rubino. Der das Sprechen bei. Das ist der Schlagzeug-Solist wird hier mit Ausgangspunkt für dieses seinem Instrumentarium zum Stück, und nach und nach in­ Sprecher oder Erzähler. Dadais­ fiziert er sein komplettes Ins­ tische Texte des ungarischen trumentarium, das über die Dichters Sándor Weöres sind ganze Bühne verteilt ist, und die Grundlage dafür. Diese das Orchester mit diesen Ver­

02.02.2020 | 23:05 Uhr | ArTE

Beethovens Neunte

Symphonie für die Welt

Februar 2020 concerti  29


Blind gehört

sen und Sprach-Rhythmen. Ein spannendes Stück, das erst vor wenigen Jahren für den öster­ reichischen Schlagzeuger Mar­ tin Grubinger entstanden ist. Da es erst eine Aufnahme gibt, ist klar, dass wir ihn hier mit Peter Eötvös am Pult hören. Das klassische Schlagzeug hat mich lange begleitet, es ist ei­ gentlich mein Hauptinstru­ ment. Jetzt bin ich in der glück­ lichen Lage, ab und zu einen Schlagzeuger als Dirigent be­ gleiten zu dürfen. Elgar: Cellokonzert e-Moll – 1. Adagio Pieter Wispelwey, Netherlands Radio Orchestra, Jac van Steen. Channel Classics 1999

Ich habe Edward Elgars Kon­ zert für Violoncello e-Moll lange nicht mehr dirigiert. Ich kann spontan nicht sagen, wel­ cher Solist oder welche Solis­ tin es ist. Ich möchte gerne die Anfangssequenz noch mal von einer anderen Perspektive aus hören. Darf ich? (Setzt sich ins Publikum). Ein bisschen lauter noch. Wenn man dirigiert und den Solisten direkt neben sich hat, hört man ihn oder sie viel direkter und plastischer! Bei Bläsern kann man Klappen­ geräusche hören, bei Strei­ chern das Harz auf dem Bogen und noch viel mehr Obertöne. Mir fallen zwei Cellisten ein, denen ich zutrauen würde, das Werk so zu spielen. Einmal der Niederländer Pieter Wispel­ wey und den russischen Cel­ listen Ivan Monighetti. Wenn es Pieter Wispelwey ist, dann steht mein Mentor Jac van Steen am Pult. Wispelwey ist bekanntlich ein sehr guter Kammer­m usiker, und man hört, wie fein und zurückhal­ 30 concerti Februar 2020

tend er das musiziert – eben nicht mit der vollen Pranke, sondern ganz ohne Drauf­ gängertum. Mir gefällt dieses kultivierte Spiel gerade bei diesem Stück sehr, sehr gut. Wagner: Ouvertüre zu Tannhäuser Gewandhausor­chester Leipzig, Andris Nelsons. DG 2017

Ist das eine Aufnahme neu­ eren Datums? Interessant. Wir hören Richard Wagner, die Ouvertüre zu Tannhäuser. Ich überlege, ob ich schon mal so ein Erstes Horn gehört habe. Ich nehme sogar Vibrato wahr. Das ist ganz lyrisch und ge­ sanglich interpretiert, sehr außergewöhnlich. Bei dieser Musik ist der allgemeine Duk­ tus immer ein Balanceakt. Die Chromatik lädt zum Verweilen ein, aber man muss darauf achten, dass man den ganzen Apparat im Fluss hält! Bei die­ ser Aufnahme ist das schön gelungen. Es geht immer wei­ ter. Andris Nelsons wäre mei­ ne erste Vermutung. Bartók: Konzert für Orchester – 5. Presto Gustav Mahler Jugendorchester, Peter Eötvös. Musicom 1993

Das ist das Presto aus Béla Bartóks Konzert für Orchester, und zwar sehr flott gespielt. Geradezu ein „Presto Presto“. Anhand der Spielart würde ich sagen, das muss ein ungari­ sches Orchester sein, das die­ ses Temperament ganz verin­ nerlicht hat. Besonders die Ersten Violinen zeigen abso­ luten Mut zum Risiko. Das finde ich klasse! Es hebt den

folkloristischen Gestus des Stückes hervor. Ist es das ­Budapest Festival Orchestra? Nein? Auf das Gustav Mahler Jugendorchester wäre ich nicht gekommen. Das ist ja verrückt, erklärt aber den mit­ reißenden Charakter. Und ein ungarischer Dirigent war hier sicher ein guter Pate. Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll – 3. Molto Vivace New York Philharmonic, Kurt Masur. Teldec 1992 Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll – 3. Molto Vivace Münchner Philharmoniker, Sergiu Celibidache. MPhil 1988

Ich habe diese Sinfonie mit dem neu gegründeten „Chine­ ke! Orchestra“, das ich erst ein paar Tage vorher kennenge­ lernt hatte, live aufgenommen. Das Konzert war sehr energie­ geladen. Da habe ich auf mehr Watt gesessen, als diese Anla­ ge hinter uns produzieren kann (schmunzelt). Insofern kommt meine Aufnahme dem ersten Hörbeispiel sehr viel näher, was die Tempogestal­ tung angeht. Ich finde, dass beide Aufnahmen ihre Da­ seinsberechtigung haben. Die zweite verfolgt ein ganz ande­ res Tempokonzept. Wir müs­ sen uns fragen, was unsere heutige schnell­lebige Zeit mit unserem Tempo­e mpfinden macht. Was für uns heute lang­ sam ist, wurde vor hundert Jahren eventuell ganz anders empfunden. So haben unter­ schiedliche interpretatorische Ansätze von Metronom-Zah­ len auch ihre Gültigkeit. Kei­ nen davon möchte ich ver­


dammen. Aber ich habe nicht die leiseste Idee, wer es sein könnte. Es gibt gefühlt eine Million Aufnahmen von die­ sem Werk. Ich bin mir sicher, dass es nicht Nikolaus Har­ noncourt ist, dessen Aufnah­ me ich sehr schätze, weil sie außergewöhnlich farben- und detailreich gestaltet ist. Janáček: Sinfonietta – 5. Andante con moto SWR Radiosinfonieorchester Baden-Baden & Freiburg, Sylvain Cambreling. Glor 2011

Ich rätsele noch. Aus dem Bauch heraus tippe ich auf ein Werk von Janáček. Ich liebe diesen Komponisten sehr, weil er so unvermittelt Klang­ blöcke gegeneinanderstellt. An einigen Stellen findet fas­ zinierend wenig Klang­ mischung statt, und es entste­ hen verrückte Spaltklänge. Auf einmal kontrastiert der Posaunensatz mit den Klari­ netten. Ist das wirklich aus der Sinfonietta? Ich würde das Stück wahnsinnig gerne mal machen, dafür brauchen wir

allerdings noch sieben zusätz­ liche Trompeten. Tschaikowsky: Nussknacker-Suite – Marsch Berliner Philharmoniker, Mstislav Rostro­ povich. DG 1979

Die Nussknacker-Suite! Ob­ wohl ich dieses Werk mit den Münchner Symphonikern aufgenommen habe, ist Tschaikowsky ein Komponist, den ich eher meide. Vielleicht habe ich vor seiner überbor­ denden Emotionalität einfach zu großen Respekt. Er hat Musik komponiert, der man sich absolut hingeben muss. Meine Stärken sehe ich eher in anderem Repertoire. Dieser Aufnahme zuzuhören, macht mir Spaß. Ich mag das präg­ nante Blech. So hört man es in Deutschland eigentlich we­ niger. Ich bin überrascht, dass es die Berliner Philharmoni­ ker sind. Rostropowitsch hat hier mit seiner zupackenden Art dem Orchester ganz un­ erwartete Klang­akzente ent­ lockt. Bravo!

Konzert-TIPPs

Garmisch-Partenkirchen Sa. 8.2., 19:30 Uhr Kongresshaus Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung), Stefan Hunstein (Sprecher). Beethoven: Die Geschöpfe des Prometheus, R. Strauss: Ein Heldenleben Kempten So. 17.5., 19:00 Uhr bigBOX Allgäu Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Adams: Become Ocean, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“ München So. 9.2., 11:00 Uhr & Mi. 12.2., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Künstler & Programm siehe Garmisch-Partenkirchen

Mi. 6.5., 20:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Künstler & Programm siehe Kempten So. 24.5., 11:00 Uhr Residenz (Herkulessaal) Fabio Martino (Klavier), Münchner Symphoniker, Kevin John Edusei (Leitung). Berio/Schubert: Rendering, Ravel: Klavierkonzert G-Dur, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944

CD-Tipp

Schubert: Sinfonien Nr. 5 & 6 Münchner Sympho­ niker, Kevin John Edusei (Leitung). Solo Musica

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Februar 2020 concerti   31


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet Online: »Romeo und Julia« im Livestream

TV-Tipps

Der perfekte Sound

In Julias Gedankenwelt

Sa. 1.2., 19:20 Uhr Doku Wie wird ein Rohbau zum Konzertsaal? Filmemacher Günter Atteln wirft einen Blick in die faszinierende Welt der Konzertsaal-­ Akustiker. ARD-Alpha

Mit Persönlichkeit So. 9.2., 21:45 Uhr Porträt Sir Georg Solti galt als einer der ­bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Weggefährten, Freunde und Musiker erinnern sich an den 31-fachen GrammyGewinner. 3sat

An der schönen blauen Donau Sa. 15.2., 10:25 Uhr Doku Auf den Spuren von Walzerkönig ­Johann Strauss beleuchtet ­Journalist Karl Hohenlohe rechtzeitig zur Ballsaison Wien als Stadt der Musik.

Gern gesehener Gast des WDR Sinfoniorchesters: Hossein Pishkar

A

ls Sergej Prokofjew 1934 mit der Komposition für das Ballett Romeo und Julia begann, war er erst seit einigen Jahren wieder aus seinem Exil in die Sowjetunion zurückge­ kehrt. Vielleicht ist das der Grund, warum er sich musika­ lisch an der russischen Ballett­ tradition des 19. Jahrhunderts

orientierte, waren seine vorhe­ rigen Stücke doch weitaus zeit­ genössischer komponiert wor­ den. Dennoch – oder gerade deswegen – erfreute sich das Werk großer Beliebtheit, die bis heute anhält. Das WDR Sinfonie­orchester nimmt sich nun unter der Leitung von ­Hossein Pishkar der Ballett­ musik an und befasst sich da­ rin insbesondere mit der Ge­ dankenwelt Julias. Unterstüt­ zung bekommen die Musiker für das Konzert im Rahmen der Reihe „WDR@Philharmonie“ von der Schauspielerin Tua ­El-Fawwal. Do. 27.2., 19:00 Uhr Livestream unter: www.wdr-sinfonieorchester.de

Arte

Tastenlöwe So. 16.2., 17:40 Uhr Konzert Warum Evgeny Kissin als einer der herausragendsten ­BeethovenInterpreten unserer Zeit gilt, stellt er hier unter anderem mit der „Pathétique“ und der „Waldstein“-Sonate unter Beweis.

32 concerti Februar 2020

Kino: »Dances at a Gathering / The Cellist«

Wenn das Cello tanzt

E

igens für das Royal Ballet schuf die Choreografin ­Cathy Marston das Ballett The Cellist, welches im F ­ ebruar von der Londoner Compagnie zur Uraufführung gebracht wird. Inspiriert wurde die Handlung des Tanztheaters von dem Le­ ben und der Karrie­re der legen­ dären Cellistin Jacque­line du Pré. Kombiniert wird die Ur­

aufführung mit ­Jerome Rob­ bins’ Choreografie Dances at a Gathering, die nach langer Pause wieder in das Repertoire des Royal Ballet aufgenommen wird. Im Mittelpunkt des Stücks steht ein Tanz zur Mu­ sik Chopins. Di. 25.2., 20:15 Uhr Teilnehmende Kinos: www.rohkinotickets.de

Fotos: Sheila Rock, Susanne Diesner, Sven Jakob-Engelmann/Martin Roddewig/Tshoper Kabambi, gemeinfrei

3sat


TV: »Beethovens neunte« auf Arte

Mit Beethoven um die Welt

W

as macht Beethovens neunte Sinfonie so be­ sonders? Ist es die Tatsache, dass es seine letzte vollendete Sinfonie ist? Oder dass Beet­ hoven bereits taub war, als er sie komponierte? Oder ist es Schillers Gedicht An die Freu­ de, das dem Ganzen das gewis­ se Etwas gibt? Fakt ist, dass sie zu den bekanntesten und be­ liebtesten Werken der klassi­ sche Musik zählt, als offizielle Europahymne fungiert und in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wur­ de. „Wenn jemand von einem anderen Planeten kommt und fragt: ,Was macht die mensch­ liche Zivilisation aus?‘, dann sollte man am besten die neun­ te Sinfonie spielen“, sagt Diri­ gent Teodor Currentzis. So machte sich auch Christian Berger für seinen Dokumentar­ film Beethovens Neunte – Sym­ phonie für die Welt mit der Frage auf den Weg, was sie so

einzigartig macht, und traf da­ bei nicht nur in Salzburg ­Teodor Currentzis, sondern auch das kongolesische Or­ chestre Symphonique Kimban­ guiste in Kinshasa und das Jugendorchester Sinfonica Heliópolis in einer Favela São Paulos. Außerdem begleitete Berger den chinesischen Komponis­ ten Tan Dun in Shanghai bei der Komposition seines Auf­ tragswerks ­Nine, traf Yutaka Sado und den Chor der 10 000 in Osaka bei den Vorbereitun­ gen zu ihrer Aufführung der Neunten, erlebte die Musik mit gehörlosen Kindern und Ju­ gendlichen m ­ ithilfe des g ehörlosen Musikers Paul ­ Whittaker in Barcelona und feierte mit DJ Gabriel P ­ rokofiev in London zu dessen Beet­ hoven 9 Symphonic Remix. So. 2.2., 23:00 Uhr Online vom 1.2. bis 2.5. unter: www.arte.tv

Radio-Tipps NDR

Gershwin an der MET

Sa. 1.2., 19:00 Uhr Live-­ Übertragung George Gershwins Oper Porgy and Bess live aus der New Yorker Metropolitan Opera mit Eric Owens und Angel Blue in den Titelrollen. Deutschlandfunk Kultur

Bis zur Verklärung Mi. 5.2., 21:30 Uhr Porträt Der frühe Tod von Giovanni Battista Pergolesi im Alter von nur 26 Jahren bewirkte neben einer verstärkten Rezeption seiner Werke auch die sentimentale Verklärung seines Œuvres. BR-Klassik

Starke KOmbination Fr. 7.2., 19:00 Uhr Live-­ Übertragung Mit „Judith“ ist die dritte Neuproduktion an der Bayeri­schen Staatsoper übertitelt. Kombiniert wird Béla Bartóks Herzog Blaubarts Burg mit dessen Konzert für Orchester. Deutschlandfunk Kultur

Einsames Schattendasein Fr. 14.2., 22:15 Uhr Musik­ feuilleton Die Pianistin und Komponistin Maria Herz (1878– 1950) erhielt zu Lebzeiten ­obgleich ihres beeindruckenden Gesamtwerks nur wenig Aufmerksamkeit. Bis heute ist der Großteil ihrer Werke nur als ­Manuskript erhalten. Deutschlandfunk

Musikergesundheit

Bis in die Straßen Kinshasas reicht die Begeisterung für Ludwig van Beethoven. Christian Berger begab sich auf Spurensuche.

Di. 25.2., 22:05 Uhr Feature Professionelles Musizieren zehrt mitunter mehr an der körperlichen Konstitution als von vielen angenommen. So ist die Musikermedizin Bestandteil großer Ärzte­kongresse geworden.

Februar 2020 concerti  33


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge: Wohin nach dem Konzert in Leipzig? Gastronomie Legendäre Bars und Kneipen gibt es zuhauf in Sachsens größter Stadt. In aller Regel findet man sie geballt auf den Szenemeilen, dem „Karli“, also der Karl-Liebknecht-­ Straße, dem Barfuß-Gässchen oder der Gottsched­straße. Stilvolle Lokalitäten für den Cocktail nach dem Konzert gibt es gleichwohl auch rund um ­Gewandhaus, Oper und Thomaskirche.

Es knistert auf dem Teller Feature Mit dem Aufkommen der CD hatte man ihr Aussterben vorausgesagt, doch entgegen aller Prognosen verschwand die Schallplatte nie vom Markt. Sie überlebte als Liebhaberprodukt und feiert nun ihre Renaissance. Doch was genau lieben Klassikfans an der nostalgisch anmutenden schwarzen Scheibe? In der concerti-Lounge schauen wir uns im Februar einmal genauer auf dem Klassik-Vinyl-Markt um.

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Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Ninja Anderlohr-Hepp (­Redaktionsleitung, in ­Elternzeit), ­Susanne ­Bánhidai (­stellv. ­Redaktionsleitung), ­Jörg ­Roberts (­Chef ­vom ­Dienst), ­Maximilian T ­ heiss (Textchef, MT), ­Sören ­Ingwersen (­stellv. ­Textchef), ­Peter ­Krause (­Ressortleitung ­Oper, PK), ­Johann ­Buddecke (­Redakteur, JB), ­Irem ­Çatı (­Redakteurin, ­Bildredaktion), ­Marvin ­Balzer, ­Hannah Duffek, ­Dr. ­Nicolas ­Furchert, ­Julia ­Hellmig, ­Jan ­Peter ­Ibs, ­Mareike ­Kaiser, ­­­Julia ­­Oehlrich Autoren der aktuellen Ausgaben ­Frank ­Armbruster (FA), ­Irene ­Bazinger, ­Roberto ­Becker, ­Helge ­Birkelbach, ­Jakob ­Buhre, ­Roland H. ­Dippel (RD), C ­ hristian ­Lahneck (CL), ­Teresa ­Pieschacón ­Raphael, ­Elisa ­Reznicek, ­Stefan ­Schickhaus, ­Christian ­Schmidt, ­Mario-­Felix ­Vogt, ­Wolfgang ­Wagner, ­Eckhard ­Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Svenja Malligsen, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mediengruppe Oberfranken – Druckereien GmbH & Co. KG Anzeigen Felix Husmann (Verlagsleitung) 040/22 86 886-20 · f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) 040/22 86 886-16 · m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) 040/22 86 886-32 · g.heesen@concerti.de Mareike Kriedemann (Klassikveranstalter, Reise) 040/22 86 886-18 · m.kriedemann@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition)

040/22 86 886-27 · m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Jahres­abonnement: 33 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich. Die Märzausgabe ist erhältlich ab 21.2. IVW geprüfte Verbreitung III/2019: 147.436 Exemplare Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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Unsere Ärztin Katharina von Goldacker untersucht im Südsudan ihre Patientin Nyajuok Thot Tap, die im achten Monat schwanger ist. © Peter Bräunig

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