concerti Ausgabe Niedersachsen & Bremen Dezember 2017

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN

Dezember 2017

Mit Regionalteil Niedersachsen & Bremen 288 Konzert- UNd Operntermine

German Brass Aus Blech mach Gold Gianluca Falaschi Der Theaterhandwerker

Albrecht Mayer »Als wären es nur sieben Jahre gewesen!«

Jetzt in al len Thal ia-FILIALEN erhä ltlic h


S TA AT S OP E R–BE R L I N . DE


Editorial

Fotos: Ivo von Renner, StockSnap; Titelfoto: Harald Hoffmann

Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt Bereiche in der klassischen Musik, die insbesondere zur Weihnachtszeit Hochkonjunktur haben. Blechbläserensembles etwa. Eine ganz besondere Formation stellen wir in unserem Porträt vor, gelten doch German Brass, 1974 ins Leben gerufen, in Deutschland als Pioniere der Brass-Musik. Gregor Burgenmeister Etwa fünfzig Konzerte geHerausgeber/Chefredakteur ben sie im Jahr, wobei diese genauestens geplant sein müssen, da die Musiker in namhaften Orchestern spielen oder an Musikhochschulen unterrichten. Beruflich zweigleisig fährt übrigens auch Albrecht Mayer, der einerseits seit 25 Jahren Klarinettist bei den Berliner Philharmonikern ist, andererseits aber auch als ­Solo-Künstler international bestens beleumundet ist. In unserem Titelinterview spricht der gebürtige Franke aber auch über sein drittes Tätigkeitsfeld als passionierter Musikforscher, was sich übrigens auch in seiner ak­ tuellen CD „Tesori d’Italia“ niederschlägt. Hochkonjunktur zur Weihnachtszeit haben natürlich vor allem die Chöre. Dies jedoch möchten wir zum Anlass nehmen, einen Blick auf die mannigfachen Chorfestivals zu werfen, die durch alle Jahreszeiten hindurch stattfinden. Eine sehr schöne Besonderheit an diesen Festivals ist, dass meist professionelle Musiker neben Laienensembles die Programme bestreiten. Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr, Ihr

AUS DER REDAKTION Es knistert geheimnisvoll das Papier auf den Schreibtischen der Redaktion, doch diesmal sind es nicht die Druckfahnen, die schleunigst abgegeben werden müssen. Auch hat sich keine gefräßige Weihnachtsmaus wie beim gleichnamigen Gedicht von James Krüss bei uns eingenistet, sondern es handelt sich um Geschenke an unsere Leser. Die hat unsere ­Online-Redaktion Anfang November eingepackt: Unser Klingender Adventskalender ist nun befüllt! Doch ganz so einfach machen wir es Ihnen auch in diesem Jahr nicht: Erst wenn sie unser

tägliches Musikrätsel auf www.concerti.de gelöst haben, können Sie mit etwas Glück eines unserer Geschenke gewinnen. In diesem Sinne: viel Spaß beim Rätselraten!

Dezember 2017 concerti   3


Inhalt

3 Editorial 6 Kurz & Knapp 8 Aus Blech mach Gold

8

German Brass ... die Vorreiter

Porträt Ohne Genregrenzen: 1974 ins

Leben gerufen, gilt die Formation German Brass als Vorreiter der Brass-Szene

10 »Als wären es nur sieben

Jahre gewesen!« Interview Oboist Albrecht Mayer ist Orchestermusiker und Starsolist in Personalunion. Doch nicht nur das: Er ist auch passionierter Musikforscher

16 Der Theaterhandwerker

Porträt Gianluca Falaschi ist als unkonventioneller und preisgekrönter Kostümbildner vielgefragt an Deutschlands Opernhäusern

18 Opern-Kritiken 20 Opern-Tipps Regionalseiten

10

Albrecht Mayer ... der Entdecker

An dieser Stelle finden Sie die interessantesten Klassikgeschichten des Monats sowie alle Konzert- und Operntermine Ihrer Region

24 Singen vom Glück

28 CD-Rezensionen 32 Schöne Bescherung

CDs zum Fest frisch ausgepackt

34 Top 20 Klassik-Charts 36 »Sie lebt die Arie voll aus!«

36

Regula Mühlemann ... die Stimmenkennerin

4  concerti Dezember 2017

Blind gehört Regula Mühlemann hört

und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt

40 Multimedia-Tipps 42 Impressum

Fotos: Peter Adamik, Harald Hoffmann/DG, Martin Förster

Festivalguide Zwischen Anspruch und Therapeutikum: Chorfestivals sind weitaus mehr als nur rein musikalische Veranstaltungen


Hörgenuss bis zum letzten Ton. Ganz ohne Räuspern oder Husten.

• Schnell spürbare Hilfe • Befeuchtender Schutzfilm • Lang anhaltende Linderung


kurz & knapp

Mein Lieblingsstück

Dmitri Schostakowitsch: Cellosonate op. 40

I

ch spiele das Stück bereits mein ganzes erwachsenes Leben lang. Allein schon die außergewöhnliche Entstehungsgeschichte ist so aufregend wie die Sonate selbst: Schostakowitsch komponierte sie 28-jährig, als das Stalin-Regime bereits für Angst und Schrecken sorgte, Schostakowitsch aber noch nicht

Tritt auch in Nachtclubs auf: Cellist Matt Haimovitz

die Härte der Zensur zu spüren bekommen hatte. Er war frisch verheiratet und hatte, während er die Cellosonate komponierte, eine Affäre mit einer Zwanzigjährigen. Einige Passagen der Sonate wirken sehr deskriptiv, als ob Schostakowitsch darin seine Erlebnisse verarbeiten würde. Im vierten Satz zum Beispiel habe ich einen Cartoon vor Augen: Ein Mann sitzt in einer Bar und hat schon ein paar Wodka zu viel ­getrunken. Dann tritt die Ehefrau herein und möchte dem feuchtfröhlichen Treiben ein Ende setzen. Der Mann versucht, sich vor seiner Frau zu verstecken, doch sie findet ihn und verpasst ihm eine Ohrfeige. Der dritte Satz mit seiner abenteuerlichen Harmonik wiederum ist für mich einer der bewegendsten langsamen Sätze überhaupt. Das Cello leitet ihn ohne Klavierbegleitung ein mit einer Melodieführung, die ein bisschen an Beethovens Violinsonate op. 96 erinnert. Musik wie diese war übrigens auch einer der Gründe, warum ich angefangen habe, Cello zu spielen. Mei-

ne erste „verhängnisvolle“ Begegnung mit dem Instrument war bei einem Konzert von Rostropowitsch in San Francisco, als ich hörte, welche Klangwelten man mit diesem Instrument erzeugen kann. Und Sonaten wie diese offenbaren einfach die schönsten Seiten des Cellos.

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Jahre – so lange diskutierte man in München so leidenschaftlich wie ergebnislos über einen neuen Konzertsaal. Jetzt hat man sich immerhin auf einen Bauentwurf festgelegt und den Zuschlag dem Architekturbüro Cukrowicz Nachbaur gegeben. Ab jetzt soll es ganz schnell gehen: Bereits 2020 soll der Konzertsaal eröffnet werden.

... Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen ...

Wissenschaftler klären Chopins rätselhafte Todesursache auf

Auf Mallorca verschlimmerte sich sein Lungenleiden: Frédéric Chopin 6  concerti Dezember 2017

Auch wenn Frédéric Chopins Begräbnisfeier minutiös der Nachwelt überliefert wurde, konnte man bislang über die Todesursache des Komponisten nur Vermutungen anstellen. Jetzt durften Wissenschafter das in Cognac eingelegte Herz in Warschau untersuchen und stellten fest, dass Chopin an einer Herzbeu­tel­entzündung (Perikarditis) verstarb, die infolge einer chronischen Tuberkulose entstand. Für die Ergebnisse, die im American Journal of Medicine veröffentlicht wurden, konnten die Wissenschaftler übrigens das Herz durch das Glas hindurch untersuchen, ohne dem Organ selbst Proben zu entnehmen.

Fotos: Steph Mackinnon, Marcus Höhn, gemeinfrei (2)

Franz von Assisi, katholischer Heiliger


3 Fragen an ... Max Raabe

BESINNLICHE KLÄNGE ZUM FEST

Der Bariton absolvierte an der damaligen Hochschule der Künste in Berlin ein Gesangsstudium

Herr Raabe, wann haben Sie das letzte Mal eine Arie gesungen? Heute morgen beim Duschen, Una furtiva lacrima aus Donizettis Der Liebestrank. Zur Musik gekommen bin ich über klassischen Liedgesang von Schubert und Schumann, dann hat Wagner meine Pubertät vertont, heute bin ich wieder näher am Liedgesang. Dennoch, die klassische Musik war immer da, nur dass ich heute keine Klassik mehr auf der Bühne mache.

Stille Nacht und andere Klassiker

Was ziehen Sie heute an Vorteilen aus Ihrem Gesangsstudium? Die Tatsache, dass ich selbst wenn ich erkältet bin noch Konzerte singen kann. Ich habe da eine sehr gute Technik an die Hand bekommen – ähnlich wie ein Sportler, der mit seiner Muskulatur umzugehen weiß. Die wenigen klassischen Produktionen, die ich gemacht habe, haben mir gezeigt, welche enorme körperliche Anstrengung dahinter steht.

Welche Rolle spielt klassische Musik in Ihrem Alltag? Zuhause höre ich selten Musik, wenn, dann Kammermusik. Manchmal Brahms, mal Bach, das ist wirklich entspannend. Dennoch höre ich Musik ganz bewusst, nebenbei einen Koffer zu packen wird der Sache nicht gerecht. Ich muss konzentriert sein, gehe deshalb sehr gerne ins Konzert und möchte die Kraft, die in guten Kompositionen steckt, spüren.

Festlich-goldener Bläserglanz

warnerclassics.de


Porträt

Aus Blech mach Gold

Hat gerade noch auf dem Sofa Platz: das Ensemble German Brass

U

- und E-Musik gibt es 1985 als German Brass mit zehn eigentlich gar nicht. Blechbläsern (häufig plus Diese unsägliche Un- Schlagzeug) internationale Erterscheidung ist vermutlich folge feiert, ist bekannt für ihr noch ein GEMA-Relikt“, erklärt genreübergreifendes ReperChristoph Baerwind lachend. toire. Der Trompeter und Geschäftsführer von German Brass ist Alles, nur nicht stocksteif sich vielmehr sicher: „Es gibt „Normalerweise spielen wir im nur gute und schlechte Musik!“ ersten Konzertteil Klassik, im Was er meint, kann man beim zweiten Teil UnterhaltungsmuBläserensemble nachhören. sik – außer bei reinen KirchenDie Formation, die bereits 1974 konzerten wie etwa in der in kleinerer Quintett-Beset- Frauenkirche in Dresden oder zung in Erscheinung trat und der Thomaskirche in Leipzig“, seit der Produktion „Bach 300“ erzählt Baerwind. „Dort geben 8 concerti Dezember 2017

wir barocke Programme oder Weihnachtskonzerte zum Besten, denn ein swingendes BigBand-Setting oder auch Filmmusik aus Fluch der Karibik würde einfach nicht passen.“ Eine stocksteife Klassik-Veranstaltung ist bei German Brass aber so oder so nicht zu befürchten. Dafür sorgt, neben der abwechslungsreichen Musik, die lockere Moderation von Hornist Klaus Wallendorf. Als eines der Urgesteine von German Brass ist er schon seit 1985 mit von der Partie und als charmanter Entertainer nicht mehr wegzudenken. Die Arrangements stammen alle aus der eigenen Feder der Musiker und gelten als virtuose Referenzwerke für Blechbläser-Ensembles. Neben einem hohen künstlerischen wie technischen Anspruch transportieren sie auch viel Spielfreude und sorgen so für einen bestechenden Spaßfaktor auf und abseits der Bühne. „Unsere musikalische Arbeit ist vielfältig und macht uns wahnsinnig Freude! Außerhalb unseres sonstigen Berufs ist es das, was wir am allerliebsten machen“, betont Christoph Baerwind, der seit vielen Jahren an der Hamburgischen Staatsoper zu Hause ist und sich zudem als Konzertveranstalter verdingt. Andere Mitglieder des Ensembles sind unter anderem bei den

Foto: Steven Haberland

Ohne Genregrenzen: 1974 ins Leben gerufen, gilt die Formation German Brass als Vorreiter der Brass-Szene. Von Elisa Reznicek


Berliner Philharmonikern, an Klassikern, die uns sehr am der Bayerischen Staatsoper Herzen liegen. Gerade dieser München, am Staatstheater Klang steht in besonderem Stuttgart und als Professoren Maße für uns und fasst unsean verschiedenen Hochschulen ren kompletten barocken Stil in Deutschland zu finden. „Wir ein.“ Und so verwundert es haben etwa fünfzig Konzerte kaum, dass Baerwind als eines im Jahr, die wir gerne in klei- der Leuchtturm-Konzerte 2018 nen Tourneen zusammenfas- die „Bachtage“ in Hamburg ins sen. Dazu kommen Proben und Rennen schickt. Hier treten CD-Aufnahmen, für die wir German Brass am 10. Novemvon überall herkommen. Wir ber in der St.-Michaelis-Kirche freuen uns riesig, wenn wir uns auf und setzen die Serie sehr wiedersehen. Schließlich sind erfolgreicher Bach-Tribute fort wir nicht nur Kollegen, son- – darunter „Bach 300“ sowie dern alle auch engstens mitei- „Bach 2000“, das ursprünglich nander befreundet!“ Lagerkol- für Orgel komponierte Werke ler bei German Brass? Kommt wie die berühmte Toccata und entsprechend gar nicht erst Fuge in d-moll neu in Bläserauf! Arrangements einfasst.

ERLEBEN SIE! 25. Mai – 10. Juni 2018 Opern Muzio Scevola (HWV 13), Berenice (HWV 38), Oreste (HWV A11) Oratorien Messiah (HWV 56), Samson (HWV 57), Jephtha (HWV 70) Festkonzerte Joyce DiDonato, Max Emanuel Cencic, Magdalena Kožená u. v. a. m.

Tribute an Bach

Neben einem aufrichtigen, kollegialen Miteinander ist auch ein gesundes Selbstbewusstsein bei den Bläsern zu spüren. So wirbt German Brass auf der Homepage und bei Konzerten mit dem Spruch „Wir machen aus Blech Gold“. Wer hier EgoAlarm vermutet, ist allerdings auf der falschen Fährte. „Ursprünglich war das vor vielen Jahren das Motto einer unserer Weihnachstourneen – damals allerdings noch in falschem Deutsch: ‚Weihnachten klingt Gold‘“, schmunzelt der Trompeter. „Das kam aber so gut an, dass wir das einfach beibehalten haben!“ Es sollte ein gutes Omen sein, denn Edelmetall findet sich längst nicht mehr nur im Look der Instrumente. 2016 erhielt German Brass für seine Produktion „Bach on Brass“ und die Verdienste als Vorreiter in der Brass-Szene beispielsweise den Echo-Klassikpreis in der Kategorie „Ensemble/Orchester“. „Die CD speist sich hauptsächlich aus

Konzert-TIPPs

Eschwege Sa. 9.12., 18:00 Uhr Neustädter Kirche St. Katharina German Brass. Werke von Bach, Vivaldi, Tschaikowsky, Händel & Weihnachtslieder

Weitere Termine: Nürnberg So. 10.12., 18:00 Uhr Meistersingerhalle Berlin Mi. 13.12., 20:00 Uhr Kammermusiksaal Hamburg Di. 19.12., 20:00 Uhr Elbphilharmonie Hitzacker Mi. 20.12., 20:00 Uhr VERDO Kultur- & Tagungszentrum Stuttgart Do. 28.12., 19:00 Uhr Liederhalle (Beethoven-Saal) Friedrichshafen Fr. 19.1.2018, 20:00 Uhr Graf-Zeppelin-Haus CD-Tipps

Brass Heralds – Werke von Telemann, Händel & Bach German Brass. Berlin Classics Brass Christmas – Werke von Bach, Händel, Reger u. a. German Brass. Berlin Classics

e -halle.d : it Tickets ndelfestspiele d bundeswe n e u a w w w.h 5 565 27 06 erkaufsstellen orv ) 34 +49 (0 entim-V CTS-Ev e ll a n a Jetzt gratis anfordern: Das Programmheft der Festspiele 2018 | +49(0)345 500 90 222 festspiele@haendelhaus.de


Interview

»Als wären es nur sieben Jahre gewesen!« Oboist Albrecht Mayer ist Orchestermusiker und Starsolist in Personalunion. Doch nicht nur das: Er ist auch passionierter Musikforscher. Von Maximilian Theiss

Herr Mayer, auf Ihrem neuen Album „Tesori d’Italia“ widmen Sie sich italienischen Oboenkonzerten aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Wie kamen Sie auf so ein spezielles Programm?

Bei den Vorbereitungen für mein vorheriges Album „Lost and Found“ war ich überrascht, wie viele Oboenkonzerte ich aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entdeckt habe, die völlig in der Versenkung verschwunden waren. Diesmal habe ich mich bei der Recherche auf die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts konzentriert – ganz einfach deshalb, weil der italienische Barock bislang noch 10 concerti Dezember 2017

nicht so stark in meinem Fokus war.

»Ist Sammartinis Oboenkonzert italienisch? Nein!« Was hat Sie daran so fasziniert?

Streng genommen ist das Italienische an diesem Album, dass es überhaupt nicht italienisch ist! Die Komponisten waren zwar allesamt Italiener, geschrieben haben sie aber in Stockholm, Dresden oder Wien. Oder nehmen wir Sammartini: Der hat in London zwei Oboenkonzerte komponiert, die beeinflusst sind von allem, was seinerzeit in London stattgefunden hat. Ist das italienische Musik? Nein! Andersherum hat beispielsweise Bach viele Werke im italienischen Stil geschrieben.

In unserer Wahrnehmung ist alles, was zwischen 1700 und 1750 entstanden ist, Hochbarock, danach kommen galante Zeit und Frühklassik. Das ist aber im echten Leben überhaupt nicht so. Sehen Sie sich doch mal das 20. Jahrhundert Für das Album haben Sie mit an mit seinem Sammelsurium dem Ensemble „I Musici di an Stilen. Als beispielsweise Roma“ zusammengearbeitet. die Neue Wiener Schule schon Hatten die Musiker bei diesem ein alter Hut war, hat ein Ri- italienischen Album eine Art chard Strauss noch immer „Heimvorteil“? hochromantisch komponiert. Heutzutage ist man es als MuSo war das damals auch. Es gibt sikliebhaber gewohnt, dass keine feste stilistische Eintei- sich die zahlreichen großen lung, die man vornehmen kann. Barockensembles dieser Welt Auch wenn ein Stück 1755 kom- hoch professionell und intenponiert wurde, kann es durch- siv auseinandersetzen mit dem aus noch Anteile von Frühba- Stil der jeweiligen Zeit, ganz rock oder gar der Renaissance unabhängig von ihrem eigenen Kulturkreis. I Musici di Roma in sich tragen. sind ein Ensemble, mit dem ich Kann man denn in den schon lange Zeit zusammenarKompositionen, die Sie beite, so dass sie sich schon auf ausgewählt haben, das mich und auf meine Art des Musizierens eingeschworen Italienische heraushören?

Foto: Holger Hage

U

m mit einem Album an die Spitze der Klassikcharts zu gelangen, sollte man als Musiker den Massengeschmack bedienen und auf bekannte Komponistennamen setzen. Albrecht Mayer widmete sich auf „Lost and Found“ Oboenkonzerten von Hoffmeister, Lebrun, Fiala und Koželuh, kam damit auf Platz 1 und bestätigte mit dieser wohlklingenden Ausnahme die Regel. Vor Kurzem erschien sein neues Album.


zur Person

1965 in Erlangen geboren, wurde Albrecht Mayer mit 25 Jahren Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker. Seit 1992 wirkt er in derselben Position bei den Berliner Philharmonikern. Als Solist arbeitete er mit zahlreichen renommierten Künstlern und Ensembles zusammen. Seine preisgekrönten Alben zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sich Mayer gerne auf neues, unerhörtes Terrain vorwagt.

haben. Die Musik, die ich interpretiere, soll schon meinen eigenen Stempel tragen. Spricht eine solch individuelle Künstlerhaltung nicht gegen das Prinzip der historischen Aufführungspraxis, die ja recht klare Vorgaben macht, wie man die Werke der jeweiligen Epochen zu spielen hat?

Ich würde mal sagen: Man kann sich über Regeln erst dann hinwegsetzen, wenn man sich hinreichend damit

auseinandergesetzt hat. Meine künstlerischen Freiheiten maße ich mir nur deshalb an, weil ich in den letzten 25 Jahren das Glück hatte, mit den Großmeistern der sogenannten barocken Aufführungspraxis zusammen zu arbeiten, unter anderem mit Harnoncourt, Gardiner, Herreweghe, Koopman, Pinnock und Andrea Marcon. Für Ihre Alben haben Sie viele Bibliotheken besucht und

Noten gesichtet. Treibt Sie da eher die Neugierde an, tragen Sie in sich ein „Forschergen“ – oder gibt es schlicht zu wenig Sololiteratur für Oboisten?

Die ersten beiden Fragen kann ich voll und ganz bejahen, die letzte nicht. Es heißt zwar oft, es gäbe so wenig Literatur für Oboisten, aber das ist falsch! Das Repertoire für Oboe ist größer als das für Flöte, Bratsche, Trompete, Horn und Klarinette zusammen. Neben den Geigern und den Pianisten Dezember 2017 concerti  11


Interview

Davon hört man aber recht wenig im Konzertsaal ...

Oft wollen Veranstalter die Namen Bach, Mozart oder Beethoven auf dem Programmzettel lesen. Doch die haben nicht allzu viel für Oboe geschrieben, verglichen mit ihren Werken für Klavier oder Geige. Dem gegenüber stehen aber hunderte von Originalwerken von heute völlig unbekannten Komponisten. Die Leute kommen doch nicht ins Konzert, weil sie das Sammartini-Oboenkonzert hören wollen, sondern sie kommen im besten Fall ins Konzert, weil sie Albrecht Mayer hören wollen. Und dann kriegen sie etwas serviert, was sie vorher noch nie gehört haben und vielleicht auch nie wieder hören werden. Natürlich ist mir klar, dass dies ein großes Glück für mich ist, dass ich das machen darf. Ein junger und noch so talentierter Solo­

»Bei mir bekommt das Publikum etwas serviert, was es vorher noch nie gehört hat« oboist aus Kiel oder Nürnberg hat diese Chance nicht. Ein Konzert der etwas anderen Art haben Sie kürzlich in einem Hamburger Club gegeben. Klassische Musik an absolut unklassischen Orten – ist das die Lösung, um jüngere Leute für Klassik zu begeistern?

Ich habe solche Konzerte schon öfter gegeben, und es ist immer 12  concerti Dezember 2017

eine schöne Herausforderung: Alles ist ein bisschen improvisiert, die Luft ist nicht besonders gut, die Leute stehen entweder oder sitzen auf dem Boden, man klatscht nicht, sondern johlt, gerne auch zwischen jedem einzelnen Satz. Vor zehn, fünfzehn Jahren hat man gerne gesagt: „Man muss die Leute da abholen, wo sie sind.“ Ich selbst gebe diese Konzerte aus einem ganz einfachen Grund: Sie machen dem Publikum Spaß und sie machen auch mir Spaß. Aber ich würde dieses Format auch nicht überbewerten. Andererseits: Das Konzert, das Sie erwähnen, wurde von fast 40 000 Leuten online im Livestream verfolgt. Man darf also den Zuspruch zu solchen Konzerten auch nicht unterschätzen. Mal in die gegenteilige Richtung gedacht: Können Sie sich vorstellen, Konzerte so zu geben, wie sie zur Zeit der Uraufführung der jeweiligen Kompositionen gegeben wurden?

Es gibt Musiker, die solche Konzerte gerne geben und auch ein Publikum dafür finden. Das ist auch gut so. Ich selbst bin jedoch ganz konservativ ein Freund von anderthalbstündigen Auftritten ohne Pause oder zweieinhalbstündigen Auftritten mit Pause – ganz einfach aus dem Grund, weil diese Dauer sich in den letzten zweihundert Jahren bewährt hat und ziemlich genau der Aufmerksamkeitsschwelle von der 98-jährigen Oma bis zum 13-jährigen Jugendlichen entspricht. Sie wollen also hoch­ konzentrierte Zuhörer im Saal?

Oboist mit Entdeckergen: Albrecht Mayer

Naja, ich finde es durchaus legitim, wenn sich Zuhörer während eines Konzerts den drei wichtigsten Fragen des Lebens stellen: Was ziehe ich morgen an, was koche ich morgen und wann ist mein nächster Friseurtermin? Es ist nicht so, dass ich erwarte, dass im Saal gerade fünfzig Prozent des Publikums mit mir gemeinsam die Analyse des Stückes durchführen. Das wäre auch völlig unangebracht, denn die Leute sollen sich auch fallen lassen im Konzert. Es reicht vollkommen, wenn nur ich das Stück die ganze Zeit über analysiere. Das klingt sehr freimütig gegenüber Ihrem Publikum. Gibt es dennoch eine Grenze?

Foto: Holger Hage

steht uns Oboisten also vielleicht das größte Repertoire zur Verfügung.


Die ziehe ich dort, wo das Da- Dienstjubiläum bei den sein des servilen Musikers Berliner Philharmonikern beginnt. Ein Beispiel: Wir ha- gefeiert ... ben mal in Abu Dhabi im be- ... und doch kommt es mir vor, rühmten Palace Hotel gespielt. als wären es nur sieben Jahre Während des Konzerts klingel- gewesen! Die Zeit fliegt, und ten immer wieder Handys, das Schöne ist: Wenn man das doch damit nicht genug: Die Glück hat, noch alle Sinne bei Zuhörer gingen auch noch ran sich zu haben, werden die Erund haben lautstark telefo- fahrungen auch nach 25 Jahren niert! Irgendwann ist einer immer reicher, man entwickelt plötzlich aufgestanden und mit sich stetig. ihm seine gesamte Entourage. Plötzlich waren zwei Drittel des Können Sie sich dennoch Publikums nicht mehr da! Da vorstellen, dass irgendwann fühlt man sich als Musiker in der Zeitpunkt kommt, an dem der heutigen Zeit schon ein Sie sagen: Wenn ich mich jetzt bisschen von seinem Podest noch weiterentwickeln will, muss ich mich auch beruflich gestoßen. völlig neu orientieren?

Jetzt, da wir so viel über Ihre solistischen Tätigkeiten gesprochen haben, muss natürlich noch ein wichtiger Pfeiler Ihrer Karriere gewürdigt werden: Sie haben kürzlich ihr 25-jähriges

Das Gefühl habe ich nicht. Es kamen und kommen immer neue Aufgaben auf mich zu, etwa durch mein Festival in Hitzacker oder durch das Dirigieren. Außerdem ist es nicht wenig Arbeit, all das, was ich

mir über die 25 Jahre aufgebaut habe, auch zu halten – zumal ich das alles mit einem ganz normalen klassischen Ansatz verfolge, also ohne Kopftuch, ohne Kreuz um den Hals und ohne Rockschlagzeug hinter mir. Nichts gegen Kopftuch, Kreuz und Rockschlagzeug, aber das ist halt nicht meine Art. Das alles zu erreichen, ohne mich verbiegen zu müssen – das ist für mich ein großes Glück. CD-Tipp

Tesori d’Italia – Werke von Elmi, Ristori, Vivaldi u. a. Albrecht Mayer (Oboe), I Musici di Roma. DG online-Tipp

Albrecht Mayer vom 11. bis 17.12. in der Facebook-Reihe „In der Welt von ...“ www.facebook.com/ concertimagazin/

Konzert-TIPPs

Wiesbaden So. 3.12., 19:00 Uhr Kurhaus Albrecht Mayer (Oboe), I Musici di Roma, Antonio Anselmi (Violine & Ltg). Vivaldi: Concerto D-Dur RV 123 & Sinfonie aus „Il Gustino“ RV 717, J. S. Bach: Oboenkonzert A-Dur nach BWV 1055 & Doppelkonzert d-Moll BWV 1060, Händel: Oboenkonzert nach HWV 32, 296a und 34 „Verdi prati“, C. Ph. E. Bach: Sinfonie B-Dur Wq 182,2

Hamburg Fr. 8.12., 20:00 Uhr Elbphilharmonie

Bielefeld Mo. 4.12., 20:00 Uhr Rudolf-OetkerHalle Albrecht Mayer (Oboe), I Musici di Roma, Antonio Anselmi (Violine & Ltg). Vivaldi: Concerto g-Moll RV 157 & Oboenkonzert B-Dur RV 548, Elmi: Oboenkonzert a-Moll, Castrucci: Concerto grosso op. 3/4, Sammartini: Oboenkonzert C-Dur & Concerto grosso op. 2/6, Marcello: Oboenkonzert d-Moll

Berlin Do. 14.12., 20:00 Uhr Kammermusiksaal

Weitere Termine: München Di. 5.12., 20:00 Uhr Prinzregententheater Regensburg Do. 7.12., 20:00 Uhr ACO Thormannhalle

Lübeck Sa. 9.12., 20:00 Uhr Dom Düsseldorf Mo. 11.12., 20:00 Uhr Tonhalle Bremen Di. 12.12., 20:00 Uhr Glocke Köln Mi. 13.12., 20:00 Uhr Philharmonie

Braunschweig Fr. 15.12., 20:00 Uhr Stadthalle Hannover Sa. 16.12., 19:30 Uhr NDR-Sendesaal Freiburg So. 17.12., 18:00 Uhr Konzerthaus Mainz Do. 4.1.2018, 19:30 Uhr Rheingoldhalle Albrecht Mayer (Oboe), Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Shunske Sato (Violine & Leitung). Werke von Vivaldi, Sammartini, Castrucci & Marcello

Bochum So. 7.1.2018, 11:00 Uhr Anneliese Brost Musikforum Ruhr Albrecht Mayer (Oboe), Bochumer Symphoniker. Haydn: Oboenkonzert C-Dur Hob. VIIg:1, Fiala: Englischhorn konzert C-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 35 Stuttgart Mo. 29.1.2018, 20:00 Uhr Viva la Mamma Albrecht Mayer (Oboe), Stuttgarter Kammerorchester, Peter Ruzicka (Leitung). Ruzicka: … ins Offene …, Maurice Ravel: Le tombeau de Couperin, Mozart: Adagio für Englischhorn KV 580a, Schönberg: Verklärte Nacht Neustadt Do. 1.2.2018, 20:00 Uhr Saalbau Albrecht Mayer (Oboe), Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. HK Gruber: Charivari, Haydn: Oboenkonzert C-Dur Hob. VIIg: C1, Beethoven: Sinfonie Nr. 5 „Schicksalssinfonie“ Mannheim Fr. 2.2.2018, 19:30 Uhr Rosengarten Programm siehe Neustadt Dezember 2017 concerti   13


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DAS RHEINGOLD

Musikalische Leitung: Guillermo García Calvo Inszenierung: Verena Stoiber Bühne und Kostüme: Sophia Schneider Premiere: 03.02.2018 22.02. | 03.03. | 31.03. | 15.04. | 28.04.2018 05.01. | 27.01. | 18.04. | 30.05.2019

DIE WALKÜRE

Musikalische Leitung: Felix Bender Inszenierung: Monique Wagemakers Bühne: Claudia Weinhart Kostüme: Erika Landertinger Premiere: 24.03.2018 02.04. | 22.04. | 01.05. | 27.05.2018 12.01. | 19.04. | 01.06.2019

SIEGFRIED

Musikalische Leitung: Felix Bender Inszenierung: Sabine Hartmannshenn Bühne: Lukas Kretschmer Kostüme: Susana Mendoza Premiere: 29.09.2018 20.10. | 10.11.2018 | 19.01. | 20.04. | 08.06.2019

GÖTTERDÄMMERUNG

Musikalische Leitung: Guillermo García Calvo Inszenierung: Elisabeth Stöppler Bühne: Annika Haller Kostüme: Gesine Völlm Premiere: 01.12.2018 22.12.2018 26.01. | 22.04. | 10.06.2019

RING-ZYKLEN OSTERN 2019 18.04. | 19.04. | 20.04. | 22.04. PFINGSTEN 2019 30.05. | 01.06. | 08.06. | 10.06. T ICKET S + 4 9 3 7 1 4 0 0 0 -4 3 0 | THE ATE R - C H EM N I T Z . DE


Oper

Die interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor Alban Berg-Thriller in Düsseldorf: Stefan Herheim verlegt Wozzeck in den Hinrichtungstrakt eines amerikanischen Gefängnisses

Foto: Karl Forster

16_Porträt Der Theaterhandwerker Gianluca Falaschi ist als preisgekrönter wie

unkonventioneller Kostümbildner vielgefragt an Deutschlands Opernhäusern 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen MusiktheaterRezensionen 20_Opern-Tipps Die besten Musiktheaterproduktionen – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause Dezember 2017 concerti  15


Feuilleton

Der Theaterhandwerker Gianluca Falaschi ist als unkonventioneller und preisgekrönter

Kostümbildner vielgefragt an Deutschlands Opernhäusern. Von Matthias Nöther

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16  concerti Dezember 2017

Seine Arbeiten sind echte Hingucker: Gianluca Falaschi

konzepten und nur in zweiter Linie als Künstler. „Ich arbeite innerhalb des Teams und biete Lösungen an. Zunächst mal ist die Geschichte wichtig, nicht meine Entwürfe. Die kommen danach.“ Theaterverbot wegen Windpocken

So sehr sich Falaschi als Teil des Opernteams sieht, so sehr braucht er einen eigenen Zugang zu den Figuren, die er einkleiden soll, und: „Meine Kostüme sollen keine Figur verurteilen.“ Ihre Kleidung soll ausdrücken, was die Personen auf der Bühne nicht von sich singen und zu singen vermögen. Es sind für Falaschi Vorschläge von Sichtweisen, er würde nie alles unter Kontrolle bekommen wollen.

Das ist, so Gianluca Falaschi, an einem Opernhaus mit den vielen Rädchen seines Betriebs ohnehin nicht möglich. Falaschi liebt alle seine Arbeiten fürs Theater, und doch liebt er diejenigen am meisten, an welchen er besonders konzentriert und bruchlos arbeiten konnte: „Man muss Gelegenheit haben, seine Idee ehrlich umzusetzen. Das ist viel Arbeit.“ Und zugegebenermaßen nicht immer möglich. „Manchmal muss man dann auch sagen: Shit happens.“ Bei der (am Ende sehr erfolgreichen) Neuinszenierung von Händels Alcina in Basel etwa ist in Falaschis Augen noch Luft nach oben gewesen: Er erkrankte an Windpocken und durfte in der Endprobenphase mehrere Wochen nicht mehr ins Theater. Auch

Fotos: Andreas Etter, privat/Staatstheater Mainz

pulenz – das ist das Attribut, das dem Kostümbildner Gianluca Falaschi bewundernd beigefügt wird, spätestens seit er 2015 bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ erstmals zum „Kostümbildner des Jahres“ gekürt wurde. Im Blick hatte die Fachwelt vor allem seine für das Staatstheater Mainz angefertigten Kostüme in der Inszenierung der neuen Oper Perelà des Komponisten Pascal Dusapin: höfische Roben in Farbenpracht, ausladende Perücken, ein betonter Zug ins Dekadente. Wie um seine Liebe für die Kleidung barocker höfischer Feste noch einmal zu betonen, sprachen Falaschis Kostüme für Glucks Armide Anfang 2017 noch einmal eine sehr ähnliche Sprache – diesmal erhielt die Dekadenz einen Zug ins Bizarre. Falaschi selbst allerdings würde nie behaupten, dass die Opulenz als Selbstzweck sein Stil sei. Die klassisch-viktorianische Bluse für Armide zu Beginn, das weiß-goldene Kleid am Ende der Oper – nun, sie sollen auch zeigen, dass die zauberkundige Prinzessin von Damaskus gefangen ist in ihren Kleidern und in den Konventionen ihrer Umgebung. Gianluca Falaschi sieht sich in erster Linie als „Theaterhandwerker“ im Dienst von Regie-


BERLIN CLASSICS ESTABLISHED 1947

BRASS CHRISTMAS Goldige Menschenfresser schuf Falaschi für Glucks Armide in Mainz

so etwas passiert „Theaterhandwerkern“. Der künstlerisch gewollten Aussage angemessen

Gerade als ein solcher empfindet Falaschi, der aus Rom stammt und von dort aus mit seinen Ideen in die europäische Musiktheaterwelt hinausfährt, seine Entwürfe als einen „Vorschlag“ – ein kleines Element im großen Theaterkosmos. Besonders geliebt werden diese seine Vorschläge von der in Deutschland sehr erfolgreichen Lydia Steier, Regisseurin von Falaschis Erfolgsproduktionen Perelà und Armide in Mainz sowie Alcina in Basel. „Sie erzählt mir ihre Version der Geschichte, natürlich ohne Kostüme.“ Falaschi füge dann die Personen mit ihrem Aussehen ein. Oder besser, und noch einmal: „Ich biete Lösungen an.“ Auch wenn er beim Arbeiten in seinem Atelier in Rom auch gerne Punk und Rock hört: Ohne die Musik zur jeweiligen Oper geht es, so Falaschi, auch für einen Kostümbildner nicht. „Ich muss wissen, wie und in welchem Tempo sich die Figuren bewegen.“ Gianluca Falaschi hat das Gefühl, dass sich mit dem Fortschreiten der Musik auch der äußere Eindruck stetig verändert, welchen die Kostüme an den Körpern der Darsteller beim Zuschauer hervorrufen. Und so ist das mit der „Opulenz“ nicht nur etwas rein Äußerliches, sondern auch etwas Relatives. Die vor

Glanz überbordernden Gewänder und Perücken in der Mainzer Erfolgsproduktion Perelà etwa sind von einer gewissen Lächerlichkeit. Nicht erst Falaschi, sondern bereits seine Regisseurin Lydia Steier wollte eine ins Absurde hinüberdriftende SatireGesellschaft zeigen. Falaschi erfand Riesenköpfe und -busen, schrille Dessous und Schwangerschaftsbäuche, antike Harnische und Zylinder der Belle Époque. Opulent? Der künstlerisch gewollten Aussage angemessen – das wohl eher. Opern-TIPPs

Basel Mo. 20.11., 19:30 Uhr Theater Händel: Alcina. Andrea Marcon (Leitung), Lydia Steier (Regie) Weitere Termine: 25.11. & 3.12. Saint-Étienne Mi. 24.1.2018, 20:00 Uhr Grand Théâtre Massenet Cilea: Adriana Lecouvreur. Francesco Lanzillotta (Leitung), Davide Livermore (Regie) Weitere Termine: 26. & 28.1.2018 Modena Fr. 26.1.2018, 20:00 Uhr Teatro Communale Luciano Pavarotti Puccini: Il Trittico. Aldo Sisillo (Leitung), Cristina Pezzoli (Regie) Weitere Termine: 28.1.2018 Jesi Fr. 26.1.2018, 20:00 Uhr Teatro Pergolesi Bach: Kaffee-Kantate & Dall’Ongaro: Bach Haus. Federico Amendola (Leitung), Alfonso Antoniozzi (Regie). Weitere Termine: 28.1.2018 Genua Fr. 23.2.2018, 20:30 Uhr Teatro Carlo Felice Tutino: Miseria e nobiltà (UA). Francesco Cilluffo (Leitung), Rosetta Cucchi (Regie). Weitere Termine: 25. & 27.2., 1.3.2018

Mit Trompetenschall und Hörnerklang. German Brass präsentiert Weihnachtsmusik, die im goldenen Glanz erstrahlt. Ob barocke Werke von Johann Sebastian Bach und seinen Zeitgenossen, populäre Weihnachtsmelodien aus der ganzen Welt oder besinnliche Musik: German Brass macht die schönste Zeit des Jahres hör- und erlebbar. www.berlin-classics-music.com


Kurz Besprochen

Opern-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Lyon 21.10.2017

Wiesbaden 28.10.2017

Dieser Thriller ist eine Reise wert

Oper als europäische Erinnerungsarbeit

Die fünf Leben der Manon Lescaut

Berg: Wozzeck Deutsche Oper am Rhein. Axel Kober (Leitung), Stefan Herheim (Regie), Bo Skovhus (Wozzeck), Camilla Nylund (Marie) Weiterer Termin: 26.11.

Britten: War Requiem Opéra de Lyon. Daniele Rustoni (Leitung), Yoshi Oida (Regie), Tom Schenk (Bühne), Paul Grove, Lauri Vasar, Ekaterina Scherbachenko

Massenet: Manon Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Jochen Rieder (Leitung), Bernd Mottl (Regie) Weitere Termine: 26.11., 10. & 15.12.2017

Oper Eine Chance hat Wozzeck nie gehabt. Und sein Schicksal geht uns alle an, wenn Stefan Herheim immer wieder Teile des Geschehens vor Bühne und Vorhang zieht und dann das Licht im Zuschauerraum hochfahren lässt. Der Regisseur siedelt Bergs Oper im modernen Hinrichtungstrakt eines amerikanischen Gefängnisses an. Der Titelheld sieht im Moment des Sterbens sein Leben an sich vorbeiziehen. Herheim nutzt diesen Kunstgriff zu einer stringenten Revue intensivster, oft alptraumhaft verzerrt erscheinender Momente, aus denen ein chancenloses Leben entsteht. Die Düsseldorfer Symphoniker sind in Bestform, GMD Axel Kober balanciert die vielen dynamischen Steigerungen meisterhaft aus. Auch das Sängerensemble agiert, ohne einen einzigen Ausfall, auf extrem hohem Niveau. (AF)

Oratorium Im frisch gebackenen „Opernhaus des Jahres“ gibt’s zum Auftakt der Spielzeit keine italienische Wohlfühloper, sondern ein politisch ambitioniertes Opus eines Pazifisten, das nicht für die Bühne gedacht ist, aber dorthin gehört. Gerade in den Zeiten eines wiedererstarkenden Nationalismus, die nach künstlerischen Gegen-Botschaften schreien. Der Japaner Yoshi Oida erfindet Bildwelten von – aus deutscher Sicht betrachtet – verblüffendem Naturalismus. Die Inszenierung gleicht in ihrer klaren Bildsprache durchaus einer Nachhilfestunde in Sachen europäischer Geschichte. Oper als Erinnerungsarbeit. Überwältigend gerät die musikalische Qualität, für die Lyons neuer italienischer Musikchef Daniele Rustioni, einst Schützling von Antonio Pappano, verantwortlich zeichnet. (PK)

Oper Wir blicken auf eine knallbunte Schein-Welt, in der sich wasserstoffblonde Sexbomben vergnügen, eine Welt voller Laster, angefangen bei Zigaretten bin hin zum Glücksspiel – das Casino befindet sich nur wenige Meter neben dem Staatstheater. Cristina Pasaroius Manon lebt von der ersten Bühnensekunde durch ihren Glauben an das eigene Glück. Erschütternd greifbar wird dies beim intensiven Schluss, wenn alle fünf Leben der Manon in persona im Hintergrund auftauchen: Das unschuldige Mädchen in Schuluniform, die bis über beide Ohren Verliebte im Pyjama ihres Geliebten, die schöne Reiche in luxuriöser Garderobe, die geläuterte Verzweifelte hinter Sonnenbrille und zuletzt die nimmersatte Spielsüchtige im Minikleid. Sie alle wollen die nun gebrochene Manon mit sich nehmen. Endgültig. (JH)

18 concerti Dezember 2017

Fotos: Karl Forster, Stofleth, Karl und Monika Forster, GTG/Carole Parodi

Düssseldorf 20.10.2017


UNTERSTÜTZT

Genf 3.11.2017

Märchenliebe in kriegerischen Zeiten Offenbach: Fantasio Grand Théâtre de Genève. Gergely Madaras (Leitung), Thomas Jolly (Regie), Katija Dragojevic, Boris Grappe, Melody Louledjian

Oper Mitten im deutsch-französischen Krieg schreibt der Pazifist und Humorist Jacques Offenbach in Paris eine Opéra Comique über die Komplexität der Identität, über den Standesdünkel der Aristokratie, über den liebeslistig ausgehandelten Frieden verfeindeter Nationen. Das fanden die Kritiker der Uraufführung von 1872 gar nicht lustig. Dagegen schnurrt die Koproduktion der Pariser Opéra Comique und des Grand Théâtre Génève jetzt in furiosen Szenenwechseln ab wie ein Musical-Märchen, das wie weiland in den Vertonungen des Aschenputtel von einem heiratswilligen Prinzen handelt, der die Rollen mit seinem Diener tauscht, um die Auserwählte in Ruhe prüfen zu können. Regisseur Thomas Jolly bedient die Märchenebene mit Liebe zum bunten Detail, Witz und einem Typentheater, von dem zumal die diversen Dienerfiguren und die präzise gearbeiteten gesprochenen Dialoge profitieren. Manche Szenen sind zu schön, um wahr zu sein. Offenbachs politische Doppelbödigkeit kommt eher zu kurz. Dafür kitzelt der junge Dirigent Gergely Madaras die delikate Eleganz der Musik mit mustergültigem Esprit heraus, und Katija Dragojevic verströmt in der Hosenrolle des Fantasio die wunderbare Wärme ihres anschmiegsamen Mezzo. (PK)

ROBIN TICCIATI DIANA DAMRAU

DIRIGENT SOPR AN

SYMPHONIEORCHESTER DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS ˇ ÁK ANTONÍN DVOR SYMPHONIE NR. 9 E- MOLL OP. 95 „AUS DER NEUEN WELT“ WEITERE PROGRAMMTEILE IN KÜRZE

FREITAG, 13. JULI 2018, 20.00 UHR

VALERY GERGIE V DAVID GARRETT

DIRIGENT VIOLINE

MÜNCHNER PHILHARMONIKER PJOTR IL JITSCH TSCHAIKOWSKY KONZERT FÜR VIOLINE UND ORCHESTER D - DUR OP. 35 NIKOLA J RIMSKIJ- KORSAKOW „SCHEHERAZADE“ OP. 35

SAMSTAG, 14. JULI 2018, 20.00 UHR

KARTEN: MÜNCHEN TICKET 089/54 81 81 81 0 800/59 00 594 UND BEK. VVK-STELLEN WWW.KLASSIK-AM-ODEONSPLATZ.DE


OPERN-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

dresden sa. 16.12.2017

Ein Cineast kehrt heim aus Hollywood

Korngold: Die tote Stadt Semperoper. Dmitri Jurowski (Leitung), David Bösch (Regie) Weitere Termine: 20.12.2017, 2., 7. & 21.1., 2.2.2018

Dmitri Jurowski übernimmt die musikalische Leitung 20 concerti Dezember 2017

Alte-Musik-Spezialist Jörg Halubek interpretiert den Revoluzzer Mozart kassel sa. 9.12.2017

Spätpubertärer Frühreifer oper Mozarts jugendliches Meisterwerk wider das

Tyrannentum könnte kaum aktueller sein

D

as Jugendwerk des 16-Jährigen ist ein lebensweises Prunkstück. Mozart schreibt Lucio Silla in der Tat als spätpubertäter Sehr-Frühreifer. Da ist das Wunderkind längst zum Genie gereift. In seiner Oper geht es mal wieder um Liebe, doch auch um sehr viel mehr: Mozart gibt sich politisch, prangert das Tyrannentum an, lässt den Diktator Lucio Silla kraft der Liebe seine Läuterung erfahren. Ahnt Mozart, dass bald eine Weltumwälzung wie die Französische Revolution naht? Überraschend visionärer kann eine Oper kaum sein. Jörg Halubek steht dafür, dass der

revolutionäre Geist zwischen den Noten auch zum Klingen gebracht wird. Der Experte der Alten Musik wurde 2016 auf eine Professur für Orgel und Historische Tasteninstrumente an die Stuttgarter Musikhochschule berufen, nachdem er bereits in Karlsruhe, Trossingen und Linz sein profundes Wissen um die authentische Wiederbelebung von Bach und Konsorten weitergegeben hatte. Mozart: Lucio SIlla Staatstheater Kassel. Jörg Halubek (Leitung), Stephan Müller (Regie) Weitere Termine: 13., 16. & 29.12.2017, 13.1., 4., 14. & 20.2., 17.3.2018

Fotos: David Bohmann, Johannes Schaugg, Jimmy Kets, Oellermann

oper Als Uraufführungen in Opernhäusern noch zum guten Ton gehörten, führten zwei Komponisten-Helden die Werkstatistiken an: Richard Strauss und Erich Wolfgang Korngold waren die meistgespielten Meister der Roaring Twenties. Die tote Stadt brachte Korngold auch bei ihrer Dresdner Erstaufführung anno 1921 Ruhm und Ehren ein, bis er 1934 sein Glück in Hollywood suchen musste: Aufgrund seiner jüdischen Herkunft konnte er in Wien seines Lebens nicht mehr sicher sein. Nun schrieb er für die Warner Brothers und heimste Oscars ein. Cineastisch mutet bereits seine berühmteste Oper an.


bonn so. 3.12.2017

Weitere Tipps

Oper für wirklich Alle Familienoper James Reynolds vertont einen

Chemnitz

Ein Maskenball

Roman von Cornelia Funke für die Oper

E

s ist die erste Oper, die nach einem Erfolgsroman der deutschen Autorin Cornelia Funke geschrieben wurde: James Reynolds kreiert mit Geisterritter ein klassisches Familienstück, das sämtliche Voraussetzungen erfüllt, alle Generationen gleichermaßen anzusprechen. Der Komponist hat die Geschichte um Liebe, Tod, Verantwortung und Erwachsenwerden gemeinsam mit dem Librettisten Christoph Klimke für das Musiktheater adaptiert. Das Erfreuliche: Die

Uraufführung ist Teil einer nachhaltigen Initiative. Denn in der Reihe „Junge Opern Rhein-Ruhr“ arbeiten führende Theater der Region zusammen: Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, das Theater Dortmund und das Theater Bonn präsentieren neue Familienopern, die ihre Spielpläne dauerhaft bereichern. Reynolds: Geisterritter (UA) Theater Bonn. Daniel Johannes Mayr (Leitung), Erik Petersen (Regie) Weitere Termine: 7., 19. & 30.12.2017, 6., 12., 25. & 30.1., 5., & 25.2., 4.3.2018

Sa. 2.12., 19:00 Uhr Theater Chemnitz Arila Siegert führt Regie, Guillermo García Calvo dirigiert seine erste Premiere als neuer GMD. OLDENBURG

SIROE Sa. 2.12., 19:30 Uhr Oldenbur­ gisches Staatstheater Jakob Peters-Messer inszeniert die Opera seria des Barockmeisters Johann Adolph Hasse. AUGSBURG

ROXY UND IHR WUNDERTEAM

Geht das zu weit?

Sa. 9.12., 19:30 Uhr Theater Augsburg Der junge Regisseur Martin G. Berger setzt Paul Abrahams Berliner Operettenhit der dreißiger Jahre in Szene.

oper Heinrich Böll inspiriert Helmut Oehring zu

BERLIN

köln sa. 9.12.2017

seinem neuesten instrumentalen Theater

Z

um 100. Wiegenfest von Heinrich Böll entwickelt der 1961 in Ostberlin geborene Komponist und Regisseur Helmut Oehring ein instrumentalvokales Theater, das von einer Rede inspiriert ist, die Böll anno 1966 anlässlich der Eröffnung des Wuppertaler Schauspielhauses hielt. Unter dem Postulat „Die Kunst muss zu weit gehen“ äußerte er sich darin zum Verhältnis von Kunst, Politik und Gesellschaft. Öhring: Kunst Muss (UA) Oper Köln. Bas Wiegers (Leitung), Helmut Oehring (Idee & Realisation), Ensemble Musikfabrik. Weitere Termine: 11., 13. & 21.12.

Dabei sprach der Schriftsteller sich dezidiert gegen die Idee einer Kunst aus, die der Gesellschaft und den Mächtigen gefällig zu sein habe. Heinrich Bölls Aussagen zu gesellschaftspolitischen Fragen polarisieren bis heute.

L’INCORONAZIONE DI POPPEA Sa. 9.12., 18:00 Uhr Staatsoper unter den Linden Diego Fasolis dirigiert, Eva-Maria Höckmayr inszeniert Monteverdis Meisterwerk, eine Traumbesetzung singt. BERLIN

MÄRCHEN IM GRAND-HOTEL So. 17.12., 18:00 Uhr Komische Oper Paul Abraham, der jüdischungarische Meister, beschert der Hauptstadt die weihnachtliche Operetten-Überraschung.

Bloß keine Gefälligkeit in der Kunst: Komponist Helmut Oehring

Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Die Rezension zum Tipp: Über alle Premieren mit diesem Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie finden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper Dezember 2017 concerti   21



tipps & termine Das Musikleben in Niedersachsen & Bremen im Dezember

Foto: Marco Borggreve

Lise de la Salle streift gerne durch New Yorker Jazzclubs – sofern die Pianistin nicht auf Tournee ist. Mehr dazu auf Seite 18

2_Porträt Kreative Kommentare Aber natürlich kann man zu Bach improvisieren! Violinist Sergey Malov verewigt sich per eigener Kadenz, wann immer es geht 4_Interview »Ich werde das Werk wohl spielen, bis ich sterbe« Spät hat er zu seinem Instrument gefunden,

heute zählt er zu den weltweit gefeierten Pianisten. Matthias Kirschnereit auf der Suche nach der „perfekten Phrase“ 8_Regionale Tipps Die wichtigsten Termine im Dezember, ausgewählt von der concerti-Redaktion 22_Klassikprogramm concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 1


PORTRÄT

Kreative Kommentare Aber natürlich kann man zu Bach improvisieren! Violinist Sergey Malov verewigt sich per eigener Kadenz, wann immer es geht. Von Christina Bauer

W

ozu noch komponieren? Für Violinist Sergey Malov ist schon alles da. „Zum Glück leben wir in einer so alten Welt, wo wir aus einigen Jahrhunderten die Perlen einsammeln und uns nur damit befassen können“, sagt er. Der gebürtige Sankt Petersburger erspielt sie sich von Berlin aus. Dort lebt er mit seiner Freundin, einer Geigerin des Konzerthausorchesters. Aber einem wie ihm, jung und ehrgeizig, macht es auch Kummer. Was trägt ein noch so guter Interpret bei, wenn er nichts von der Musik erschafft? Improvisation wurde seine künstlerische Rettung. „Ich ,flüchte‘ in die improvisierte Musik, wo sie ein einziges Mal ist, aber doch bleibt.“ Heute sieht er das als primäre, solistische Daseinsberechtigung: Kompositionen um kreative Kommentare zu erweitern.

Nimmt die Dinge am liebsten selbst in die Hand: Sergey Malov

Entsprechend sind die Repertoire-Vorlieben des mit reihenweise Solistenpreisen ausgezeichneten Geigers. „Mozart, Beethoven, Brahms oder Khatchaturian erlauben das in ihren Werken. Diese Möglichkeit nehme ich sehr gerne an.“ Vor Bach gibt es genauso kein Halten – für Gegner ein regelrechter Frevel. Wer er sei, zu solcher 2 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

Musik zu improvisieren, hielt ihm mancher vor. Für ihn aber schließt die Werke zu respektieren nicht aus, mit ihren Komponisten den Dialog zu wagen. Selbstbewusst fordert er Mitgestaltung. Zur Entste-

hungszeit großer klassischer Werke war sie ohnehin üblich, ergänzt er. In Sachen Improvisation bekam der klassische Violinist viel Inspiration von Jazz-Geiger Andreas Schreiber. Er wurde einer seiner wichtigs-

Foto: Julia Weseley

Selbstbewusster Dialog mit Komponisten


SIROE ten Dozenten, neben Thomas Riebl am Salzburger Mozarteum und Eberhard Feltz an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Für die Studenten der Hochschule der Künste in Zürich, wo er seit Herbst nun selbst unterrichtet, möchte er ihn als Gastdozenten einladen. Derweil mag der Dialog mit Komponisten im direkten Gegenüber etwas einfacher sein. Auch den sucht Malov gern. Jörg Widmann hat bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen. „Es gab eine Resonanz zwischen dem, was er in seiner Musik gemeint hat, und dem, was ich daraus verstanden habe“, stellt er fest. Er war stolz, dass er zu einer Notation noch Anmerkungen machen konnte. Da hatte Widmann, selbst kein Geiger, wohl die eine oder andere Kleinigkeit übersehen. Violinist Malov hat die Welt der Kammermusik erfahren, etwa im Trio La Compagnie Pochette und im Atrium Quartett. Die Solisten-Rolle studierte er besonders, interpretiert Paganini mit modernen, gern auch elektronischen Mitteln. Seine neueste Einspielung gilt Eugène Ysaÿe. Er sucht Entfaltungsräume, und es scheint, als dürften sie gern größer sein als bisher. Eine Geige ist viel zu wenig

Geigenmangel hat er jedenfalls nicht, er spielt inzwischen eine ganze Sammlung alter und moderner Exemplare. Beim Klangideal hilft er so gern wie bei dem in der Musik. Das beschert ihm ob des eifrigen Testspielens große Kapazitäten an Thomastik-Saiten. Sie sind für seine Geigen, und für sein Violoncello da Spalla. Diese seltene Art von Cello, das an der Schulter gespielt wird, entdeck-

te der Geiger vor einigen Jahren. Nun spielt er es neben Violine und Viola regelmäßig. Das Modell, das ihm Dmitry Badiarov baute, half er – es erstaunt nicht – optimieren. Bogen, Saiten, Saitenhalter, Boden, Decke, alles wurde auf den besten Klang hin getrimmt. Mit hörenswertem Resultat, da ist der Musiker sich sicher. Seinen Ohren nach sind etwa Bachs Cello-Suiten geradezu für das Violoncello da Spalla geschrieben. In den Konzertsälen wünscht er sich vor allem eines: mehr Verve. Um die zu erleben, musste er erst mit dem katalanischen Jugendorchester spielen. „Das hat mich umgehauen“, erinnert er sich. Er wünschte jedem Orchester etwas davon. Womöglich seien da bisweilen zu dominante Dirigenten im Weg. Sie bereiten sich auf Sinfonie und Orchester vor, und dann kommt ein Solist daher und hat auch noch eine Meinung. Malovs Gestaltungsfreude erntete offenbar nicht nur Begeisterung. Der Geiger schließt daraus, dass er am liebsten neben dem Solo-Spiel gleich selbst dirigieren würde. Er nimmt jetzt Dirigierunterricht, erste Konzerte gab es schon.

JOHANN ADOLPH HASSE

Konzert-TIPP

Hannover Di. 19.12., 13:00 Uhr SparkassenForum am Schiffgraben Sergey Malov (Violine, Viola & Violoncello). Bach: Suite Nr. 1 G-Dur & Partita Nr. 3 für Violine solo, Britten: Suite Nr. 3 CD-Tipp

Hommage à Ysaÿe – Werke von Bach, Enescu, Ysaÿe, Kreisler & Tartini Sergey Malov (Violine). Solo musica

MUSIKALISCHE LEITUNG: WOLFGANG KATSCHNER REGIE: JAKOB PETERS-MESSER

WWW.STAATSTHEATER.DE | TEL: 0441.2225-111


interview

»Ich werde das Werk wohl spielen, bis ich sterbe« Spät hat er zu seinem Instrument gefunden, heute zählt er zu den weltweit gefeierten Pianisten. Matthias Kirschnereit auf der Suche nach der »perfekten Phrase«. Von Sören Ingwersen

Neben Ihren Auftritten als Solo- und Konzertpianist sind Sie stark als Kammermusiker engagiert. Wie wichtig ist Ihnen dieser Bereich?

Die Kammermusik ist eine sehr intime, intelligente, emotionale Konversation, bei der der persönliche Austausch mit den Spielpartnern im Vordergrund steht. Für gewöhnlich sind wir Pianisten ja einsame Wölfe. Das Klavier ist das Instrument, das am meisten Übung verlangt. Da ist die Kammermusik zwar keine Entspannungs-, aber eine Inspirationskur. Manchmal führt sie einen sogar zu der Frage zurück, warum man ganz generell Musik macht. Und warum macht man Musik?

Zunächst zur eigenen Erbauung. Im Idealfall aber aus einer 4 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

inneren Notwendigkeit heraus. Ich finde, dass viele junge Pianisten sensationell spielen und das Niveau heute sehr viel höher ist als zu meiner eigenen Studienzeit. Aber die allerwenigsten hinterlassen bei mir einen bleibenden Eindruck. Die einen spielen „politisch

»Der dachte, ich bin der totale Spinner« korrekt“, solide, schön, nett und nicht zu hart. Die anderen versuchen, mit willkürlichen, exzentrischen Spielweisen auf sich aufmerksam machen. Dass jemand aber wirklich kreativ ist und aus einer inneren Notwendigkeit heraus spielt, wie ich das etwa bei Daniil Trifonov empfinde, scheint mir die absolute Ausnahme zu sein. Woran erkennt man einen guten Pianisten?

Von größter Wichtigkeit ist der Charakter, die richtige Mischung aus Selbstbewusstsein, Demut, Lernfähigkeit und Selbstkritik, so dass man sich auch kontinuierlich weiterentwickeln kann. Wir müssen aber

auch gute Schauspieler sein, damit wir uns in die jeweiligen Rollen, Emotionen und psychologischen Situationen hineinversetzen können, die da sozusagen tiefgefroren vor sich hin schlummern und von mir als Interpreten wieder zum Leben erweckt werden. Nicht indem ich sie auftaue wie eine Tiefkühlpizza, sondern indem ich im Idealfall eins werde mit dem Komponisten. Das ist ein ganz wunderbarer Prozess, der Kultur stiftet und lebensbereichernd ist. Der aber von vielen, insbesondere jüngeren Menschen nicht verstanden und geschätzt wird.

Dabei ist klassische Musik alles andere als uncool. Ich kann solche Aussagen zwar verstehen, ich war ja auch mal jung und ein großer Fan von Deep Purple. Heute höre ich mit meinen Kindern viel Deutsch-Pop und schaue mir Casting-Shows wie „The Voice Kids“ an. Ich bin da also ziemlich am Puls der Zeit, was ich spannend finde. Dagegen erfordert klassische Musik eine gewisse Geduld und Hingabe, dass man selbst zur Ruhe kommt und nicht ständig mit dem Smart-

Foto: Maike Helbig

D

ass er wegen eines Bandscheibenvorfalls kürzlich Konzerte absagen musste, merkt man Matthias Kirschnereit nicht an. Im historischen Ambiente der Krameramtsstuben bestellt er eine süße Hamburger Spezialität – Rote Grütze – und wirkt bestens gelaunt. In dem kleinen Speisesaal liegt das Thema Kammermusik quasi in der Luft …


zur Person

phone beschäftigt ist. Wenn ich mir überlege, wie Schuberts letzte Sonate oder Mahlers Kindertotenlieder entstanden sind, denke ich, wir sollten viel mehr in die Natur gehen. Ich erinnere mich noch an mein Studium in Detmold, wo es außer dem Teutoburger Wald nicht viel gab. Dort bin ich mit einer Partitur in den Wald oder aufs Feld gegangen, habe in die Wolken geschaut und mir in meinem pubertären Selbstmitleid – romantisch wie ich war – das letzte Rückert-Lied von Mahler zu Gemüte geführt. Vor Ihrem Studium sind Sie mit Ihren Eltern nach Windhoek in Namibia gezogen. Betrachten Sie die fünf Jahre in Afrika als verlorene Zeit?

Im Studio blüht er auf: Mehr als 30 CDs hat Matthias Kirschnereit eingespielt. 1962 in Dorsten geboren, zieht er als Neunjähriger mit seinen Eltern nach Namibia. Als 14-Jähriger nimmt er sein Studium in Detmold auf und macht sich vor allem als Romantik-Interpret einen Namen. Für die Weltersteinspielung von Mendelssohns 3. Klavierkonzert erhält er 2009 den Echo-Klassikpreis.

Nein, obwohl ich mit desolaten Voraussetzungen an den Start gegangen bin, mit dilettantischem Unterricht und einer pin kannte ich bis zum Alter sehr trägen Einstellung. Ich von dreizehn Jahren gar nicht. war dreizehn und nahm nach Ich habe angefangen, mehr zu einer dreijährigen Pause seit üben und die Schule vor dem einem Jahr wieder Klavierun- Abitur abgebrochen, was einen terricht. Da gab es diesen lau- Skandal am Gymnasium ausnigen Spruch von mir: „Ich gelöst hat. Der Direktor sagte: möchte ein großer Konzertpi- „Herr Kirschnereit, solche Leuanist werden und übe täglich te wie Sie kennen wir. Die wer20 Minuten.“ In meiner gren- den später Klavierlehrer in zenlosen Naivität dachte ich, Barntrup.“ Der dachte, ich bin das müsste wohl klappen. der totale Spinner. Dann kam ich mit vierzehn Jahren ohne meine Eltern nach Neben den großen Deutschland und wollte das Romantikern haben Sie mit den Bamberger Symphonikern durchziehen. Dann folgte die Ernüchterung?

Ich merkte plötzlich, was ich alles nachzuholen hatte. Cho-

von 1999 bis 2005 sämtliche Klavierkonzerte von Mozart eingespielt und erhielten dafür höchstes Lob …

concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 5


interview

Naturverbunden: Matthias Kirschnereit schätzt die Stille

rade, wenn man viel spielt –, sich immer wieder über die Schulter schauen und fragen: Bin ich jetzt ehrlich und wahrhaftig? Empfinde ich auch, was ich spiele? Es geht darum, das Feuer am Lodern zu halten. Mendelssohns Variations sérieuses habe ich unglaublich oft aufgeführt, aber das Werk ist bisher nicht müde geworden. Ich entdecke darin immer wieder neue Aspekte und werde es wohl spielen, bis ich sterbe. Auch zwischen Dollart und Jadebusen halten Sie ein Feuer am Lodern …

Und auf Händel? Ihre jüngsten Einspielungen seiner Orgelkonzerte sind ja ein überraschender Kontrapunkt in Ihrem Repertoire …

Die Idee, Händels Orgelkonzerte auf dem modernen Konzertflügel zu spielen, kam von Burkhard Schmilgun, dem Produzenten von cpo. Meine erste Reaktion war abwehrend, weil ich nicht von der Alten Musik her komme. Beim Spielen geschah dann etwas ganz Wunderliches. Ich fing an, ne6 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

ben der spärlichen Notation, die meist nur zweistimmig läuft, noch kleine Ornamente, Zusatzstimmen und Kontrapunkte einzubauen. So entstand ein wirklich kreativer Schaffensprozess, der einmalig war, weil ich das nie wieder so werde spielen können. Ich habe versucht, das aus einem quasi neobarocken, mozartschen Geist anzugehen. Händel war ja wie Mozart auch Opernkomponist und das Singen auf dem Klavier, das Finden der perfekten Phrase, die aber nie steril, sondern immer lebendig und gefühlt sein sollte, ist eines meiner vornehmsten Ziele. Ich habe mich dann total in dieses Projekt verliebt. Wie erhält man sich die Lebendigkeit bei Werken, die man häufig spielt?

Als Musiker sollte man sehr sensibel und kritisch sein – ge-

Konzert-TIPP

Oldenburg So. 17.12., 18:00 Uhr Weser-Ems-Hallen Von Rhein und Donau. Matthias Kirschnereit (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Schubert: Ouvetüre zu „Rosamunde“, Beethoven: Klavier­ konzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ CD-Tipp

Frei aber einsam Brahms: Klaviersonate Nr. 3 u. a. Matthias Kirschnereit (Klavier), Amaryllis Quartett. Berlin Classics

Foto: Maike Helbig

Mozart war ein wichtiger Lehrmeister für mich. Wenn man seine Werke gut spielen kann und diesen Sinn fürs Atmen und für Transparenz entwickelt, ist das ein Schlüssel, der auf alles übertragbar ist. Diese Ansprüche der Klarheit und Klangrede sind auch auf Rachmaninow, Ravel oder Prokofjew anwendbar.

Als ich vor fünf Jahren gefragt wurde, ein neues Festival in Ostfriesland aufzubauen und künstlerisch zu leiten, hätte ich mir nie träumen lassen, dass wir im vierten Jahr der „Gezeitenkonzerte“ schon über 10 000 Besucher haben würden. Man pilgert in die Einsamkeit und Stille, ist von Kuhweiden und wunderbaren Wäldern umgeben, während man sich in Burgen, Schlössern und kleinen magischen Kirchen ganz dem Kunstgenuss hingibt.


Foto: Elisabeth Kulman von Otto Friedrich Schmidt / Palais Chotek

ndr.de/radiophilharmonie

12.01.18 Neujahrskonzert 19 UHR NDR

„Die Fledermaus“ Lawrence Foster Dirigent WDR Rundfunkchor Köln Elisabeth Kulman | Nikolai Schukoff u. a.

Die Konzerte der NDR Radiophilharmonie hören Sie im Radio auf NDR Kultur.


Tipps & Termine

Vom Bergarbeiter zum Gipfelstürmer der Blasmusik Hannover Das Traditionsensemble London Brass lockt mit virtuosen Arrangements festlicher Klassik, Christmas Carols und britischem Charme

Seit über dreißig Jahren sorgen sie für frischen Wind im Klassikbetrieb: Die zehn Musiker von London Brass sind allesamt Mitglieder der großen Londoner Orchester

8 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

nung an die Klangmischung aus Trompeten, Hörnern, Posaunen und Tuba auch professionelle Ensembles gründeten. Als eines der bedeutendsten entstand 1951 das Philip Jones Brass Ensemble. Als der Trompeter Philip Jones seine Gruppe schließlich 1986 nach 35 Jahren auflöste, bildeten sich noch im selben Jahr als Nachfolger London Brass, die inzwischen auch auf über 30 Jahre Konzerttätigkeit zurückblicken können. Im Programm haben sie wie die meisten Ensembles vor allem Bearbeitungen, aber auch man-

che Originalkomposition. Bei den Bearbeitungen reicht das Spektrum von doppelchöriger venezianischer Musik über bekannte klassische Werke bis zu anspruchsvollen zeitgenössischen Werke wie etwa den Paganinivariationen von Witold Lutosławski. Ihr Weihnachtsprogramm präsentieren London Brass gemeinsam mit dem Knabenchor Hannover. Nicolas Furchert Do. 7.12., Fr. 8.12., Sa. 9.12., 20:00 Uhr & So. 10.12., 16:00 Uhr Marktkirche Christmas Carols. London Brass, Knabenchor Hannover, Jörg Breiding (Leitung)

Foto: Daniel Bissill

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egisseur Mark Herman hat ihnen 1996 mit Brassed Off ein filmisches Denkmal geschaffen: britischen Bergarbeiter-Werkskapellen, in denen ausschließlich Blechblasinstrumente zum Einsatz kamen, eventuell ergänzt um einen Schlagzeuger. Der englische Filmtitel spielt dabei vor allem auf den Niedergang des Industriezweigs zu Zeiten der Thatcherregierung an. Doch die Tradition der „Brass Bands“ (Brass = Messing, aber auch Blechbläser) besteht bis heute. So blieb es nicht aus, dass sich in Anleh-


2017:1

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Albrecht Mayer © Holger Hage

Christian Gerhaher © Thomas Egli/TAMEDIA AG

KLASSIK FÜR HANNOVER

SAISON

BAMBERGER SYMPHONIKER

ALBRECHT MAYER : OBOE

JAKUB HRUŠA: LEITUNG CHRISTIAN GERHAHER : BARITON

I MUSICI DI ROMA ANTONIO ANSELMI : VIOLINE & LEITUNG

Jan Lisiecki © Holger Hage

Samstag : 16. Dezember 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Cameron Carpenter © Heiko Laschitzki

Sonntag : 3. Dezember 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Kuppelsaal im HCC

Donnerstag : 21. Dezember 2017 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

Sonntag: 14. Januar 2018 : 19.30 Uhr Hannover : Großer NDR-Sendesaal

CAMERON CARPENTER : ORGEL

JAN LISIECKI : KLAVIER

Cameron Carpenter spielt auf seiner International Touring Organ weihnachtliche Orgelwerke und Traditionals

Werke von Chopin, Schumann, Ravel und Rachmaninow

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Tipps & Termine

Hildesheim Regisseurin Sigrid T’Hooft schickt Telemanns Orpheus in die Unterwelt

Betrachtung aus sicherem Blickwinkel: Opernregisseurin Sigrid T’Hooft

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er Mythos von Orpheus, der Götter, Menschen, Tiere und selbst Steine durch seine Musik verzaubern kann und seine Geliebte Eurydice aus dem Totenreich erretten will, ist der Opernstoff schlechthin. Telemann hat sein Libretto von Beginn an als Dreiecksbeziehung konstruiert: Orasia, Königin von Thrakien, liebt den Sänger Orpheus. Er flieht vor ihr, aber Orasia lässt nicht locker. Sie will ihn von Eurydice trennen, aber beide beschwören ihre Liebe zueinander. So tötet die Königin

10 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

Eurydice mit einen Schlangenbiss. Orpheus steigt in die Unterwelt hinab und überzeugt Pluto, Eurydice gehen zu lassen. Was folgt, ist ein dramatisches Ringen um Leben und Tod. Telemann kannte sich im dramatischen Genre bestens aus – er galt gar als der bedeutendste Meister der deutschen Oper in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Zwar entdeckte er kein neues musikalisches Prinzip wie einst Monteverdi, vielmehr verstand er es auf raffinierte Weise die aktuellen musikalischen Strö-

mungen zu bündeln und zu einem neuartigen Ganzen zu verbinden. Die Musik besticht in erster Linie durch Innigkeit und harmonische Überraschungen. Gleichzeitig herrscht aber eine Formenvielfalt, in der Rezitative, Arien, Tanz- und Chorstücke fließend ineinander übergehen. Zudem verwendete Telemann deutsche, französische und italienische Texte. Dieser Umgang mit den verschiedenen Sprachen entwickelt sich zu einem psychologisch scharfsinnigen sowie virtuosen Spiel: Typisch italienische Bravour-Arien sowie im französischen Stil komponierte Nummern sind in der jeweiligen Sprache innerhalb der ansonsten deutschsprachigen Oper komponiert. Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe wurde erst vor gut vierzig Jahren wiederentdeckt. Uraufgeführt wurde das Werk 1726 „vermittelst eines Concerts durch Veranstaltung Madame Kayserinn“ in Hamburgs Oper am Gänsemarkt – allerdings konzertant und nicht wie vorgesehen szenisch. In Hildesheim, wo Telemann längere Zeit das Gymnasium Andreanum besucht hatte, liegt die Inszenierung in den Händen der Belgierin Sigrid T’Hooft, die sich bereits seit Anfang der 1990er Jahre als Choreografin und Opernregisseurin der historisch informierten Aufführungspraxis einen Namen gemacht hat. Julia Hellmig Sa. 2.12., 19:00 Uhr (Premiere) Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe. Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T’Hooft (Regie) Weitere Termine: 5., 9. & 25.12.2017, 16. & 25.1., 1., 10. & 16.2., 21. & 24.3., 22.4., 17.5.2018

Foto: Jonas Lampens

Gesang als süßes Gegengift für den Schlangenbiss


„ ... und das ganze Orchester stimmt begeistert ein.“

Präludien fürs Publikum 99 Konzert- und Operneinführungen in aller Kürze Spannend und auf den Punkt führt concerti-Autor Mathias Husmann schlaglichtartig durch große Opern und symphonische Werke. Hardcover, 230 Seiten mit Illustrationen und Zeichnungen. € 14,90 (D) • ISBN: 978-3-9818481-0-6


Wenn peinliche Träume Realität werden Hannover Jörg Mannes’ Ballett Daphnis –

Lost Love erzählt von der Entdeckung des Selbst

NEU

SONATAS Johannes Brahms Sonaten op. 120.2 & op. 120.1

er Mensch hat viele Wünsche und lebt gern in einer erdachten besseren Zukunft. Doch was passiert, wenn die Wünsche tatsächlich in Erfüllung gehen und peinliche Träume zur Realität werden? Welchen Einfluss haben wir auf die Entwicklung der Welt, in der wir leben? Diese tiefgehenden Fragen stellt Jörg Mannes in seinem neuesten Tanztheater, einer neuzeitliche Adaption der antiken Liebesgeschichte um Daphnis und Chloé. Sergej Djaghilew, der berühmte Impresario der Ballets Russes, gab 1912 für seine Kompanie eine entsprechende Komposition bei Maurice Ravel in Auftrag. Es entstand eine von der griechischen Antike inspirierten „choreografische Suite in drei Teilen“, wie der Franzose sie selbst nannte, die seitdem nicht nur vom Kollegen Igor Strawinsky in höchsten Tönen gelobt wurde. Diese Erfolgsvertonung lässt Mannes auf die mehr als 90

Jahre jüngere achte Sinfonie von Philip Glass treffen, die den klassischen Stoff in einen gegenwärtigen Kontext stellt. Der aus Wien stammende Choreograf entscheidet sich in seiner Bewegungssprache gegen jegliche klassizistische oder griechisch-archaische Stilistik, sondern für das Zeitgenössische. Die naiven und romantischen Vorstellungen von Daphnis und Chloé entpuppen sich im Laufe ihres Heranwachsens schnell als Wunschvorstellungen; die pure Liebe begegnet der Erotik, der Idealismus trifft auf die widersprüchliche Realität. Der Titel der hannoveranischen Inszenierung Daphnis – Lost Love lässt eine traurige Desillusionierung erahnen. Hannah Duffek Sa. 9.12., 19:30 Uhr (Premiere) Staatsoper Daphnis - Lost Love. Jörg Mannes (Choreografie), Mark Rohde (Leitung). Musik von Ravel & Glass. Weitere Termine: 9., 12., 26. & 28.12.2017, 14., 17., 20. & 26.1., 2.2.2018

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Léon Baksts Skizze zu seinem Bühnenbild für die Uraufführung von Ravels Ballett Daphnis et Chloe aus dem Jahr 1912

Fotos: Havard Theatre Collection, Marco Borggreve

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Ein oft bestauntes musikalisches Juwel

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Hildesheim Marie Radauer-Plank sucht nach

neuen Facetten in Vivaldis Vier Jahreszeiten

nuVero 60

Diesmal als Solistin im Konzert: Marie Radauer-Plank

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ie heben mit Vorliebe in Vergessenheit geratene, musikalische Juwelen. Gerade haben die Pianistin Henrike Brüggen und die Violinistin Marie-Stephanie RadauerPlank eine vielbeachtete CD mit Werken des polnischen Komponisten Karol Szymanowski eingespielt, über die einer der Granden der Kritiker-Zunft schwärmerisch schrieb: „Liebe und Begeisterung spricht aus jedem Ton“. Die unbedingte Passion für und die Hingabe an die Musik, das ist es wohl, was die Stärke des 2007 gegründeten Duos Brüggen-Plank ausmacht. Am Stadttheater Hildesheim ist die junge aus Salzburg stammende Violinistin nun als Solistin, begleitet vom Stuttgarter Kammerorchester zu erleben. Die vielseitig interessierte Musikerin legte in Ihrem Studium auch einen Schwerpunkt auf die Barockmusik. So studierte sie bei Reinhard Goebel Barockvioline. Von Barockmusik ge-

prägt ist auch das Konzert in Hildesheim. Man darf gespannt sein, wie Radauer-Plank einem fast zu Tode gespielten, omnipräsenten Stück wie Vivaldis Vier Jahreszeiten auf ihrer Amati-Violine von 1746 neue unerhörte Facetten entlocken wird. Klug hat sie als Kontrast dazu das Concerto grosso „La Follia“ des fast vergessenen Francesco Geminiani gesetzt, der wie Vivaldi auch ein begnadeter Geiger war und für den „Hausgebrauch“ komponierte. Der 1679 in Lucca geborene Geminiani gab sogar mit Händel Konzerte in London und gehört zu den entscheidenden Stilbildnern in der Entwicklung vom Hochbarock zum Rokoko, von Vivaldi und Corelli zu Haydn und Mozart. Sigrid Schuer

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Ehrliche Lautsprecher


Tipps & Termine

47 Saiten zaubern Weihnachtsstimmung Bremen Amandine Carbuccia gastiert mit Carl Reineckes Harfenkonzert bei den Philharmonikern

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arfenklänge assoziieren viele vor allem mit Weihnachten. Dabei kann das 47-saitige Instrument weit mehr als saisonale Melodien. Mancher Komponist stellte es sogar schon frühzeitig in den Mittel-

punkt orchestraler Konzerte. Mozart schrieb 1778 sein halbstündiges C-Dur-Konzert für Flöte und Harfe. Das mutet bei der immensen Fülle seiner Werke natürlich als Ausnahme an. Bis heute gibt es von vielen

Gern gesehener Gast in Bremen, ganz gleich ob bei Oper oder Konzert: der schwedische Orchester- und Chordirigent Olof Boman

Komponisten inmitten anderer Konzerte genau eines für die Harfe als Solo-Instrument. Bei Johann Ludwig Dussek, der ebenfalls im 18. Jahrhundert komponierte, wurden es immerhin fünf. Ein großer Teil der heute bekannten Harfenkonzerte entstand aber erst ab dem 20. Jahrhundert. Das hat nicht zuletzt mit der technischen und klanglichen Weiterentwicklung des Instruments zu tun. So erweiterte sich das Spektrum um Konzerte von Germaine Tailleferre (1927, 1928), Darius Milhaud (1953), Geirr Tveitt (1957), Paul Angerer (Musica conquista, 1981), E i n o j u h a n i R a u t a va a r a (1999/2000) und Sylvia Bodorová (Mysterium druidum, 2003). In Bremen spielt Solistin Amandine Carbuccia nun das e-Moll-Harfenkonzert von Carl Heinrich Carsten Reinecke. Christina Bauer Mo., 18.12. & Di. 19.12., 20:00 Uhr Glocke König Davids Vermächtnis. Amandine Carbuccia (Harfe), Bremer Phil., Olof Boman (Ltg). Haydn: Sinfonie Nr. 64, Reinecke: Harfenkonzert, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5

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NEUHEITEN bei Sony Classical

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Juan Diego Flórez | Mozart Für sein erstes Album bei Sony Classical hat Juan Diego Flórez mit dem hervorragenden Züricher Orchester La Scintilla Arien von Mozart aufgenommen. „...mit stupender Leichtigkeit und Damaszenerklingenglanz“ Die Welt www.juandiegoflorez.com

Lang Lang | Romance Lang Lang spielt populäre Meisterwerke von Frédéric Chopin, Franz Liszt, Johann Sebastian Bach u. a. Ein perfektes Album zum Entspannen und Verschenken. · www.langlang.com

Lucas Debargue | Schubert & Szymanowski Der ungewöhnliche französische Pianist erhielt einen ECHO Klassik als Newcomer des Jahres 2017 und überrascht auf seinem dritten Album mit frühen Sonaten von Schubert und der viersätzigen Zweiten Sonate des polnischen Komponisten Karol Szymanowski. www.lucas-debargue.com

www.sonyclassical.de

www.facebook.com/sonyclassical


Tipps & Termine

Der ewige Verführer Hannover Christian Gerhaher lässt als Don

Giovanni nicht nur Frauenherzen höher schlagen

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ass Christian Gerhaher mit seinem warmen Bariton dem klassikbegeisterten Publikum vor allem als Lied- und Konzertsänger ein Begriff ist, verwundert kaum. Vielbeachtet und mit zahlreichen Preisen dekoriert sind seine gemeinsam mit Gerold Huber eingespielten Liederzyklen Schuberts und Schumanns sowie seine Interpretationen bedeutender Passions- und Oratorienwerke. Doch auch das Opernrepertoire hat es Gerhaher angetan, der nebenher eine Professur für Gesang und Oratorium in München innehat.

So wirkt er seit längerem in ausgewählten Opernaufführungen mit, die ihm ebenfalls Lob auf ganzer Linie einbringen, sei es die Titelrolle in Monteverdis L’Orfeo, die Rolle des Wolfram in Wagners Tannhäuser oder die leidenschaftliche Partie des Don Giovanni. Auszüge aus letztgenanntem Bühnenwerk, in dessen Titelrolle Gerhaher 2014 in Christof Loys Inszenierung an der Oper Frankfurt debütierte, präsentiert er nun gemeinsam mit den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Jakub Johann Buddecke Hru°ša.

Gibt den Don Giovanni ohne Kostüm: Christian Gerhaher So. 3.12., 19:30 Uhr Congress Centrum (Kuppelsaal) Christian Gerhaher (Bariton), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Mozart: Don Giovanni (Auszüge), Brahms: Sinfonie Nr. 4

Ein unvergesslicher Klang. Erleben Sie das C. Bechstein Klavier Millenium 116 K in den C. Bechstein Centren in Bielefeld, Osnabrück und Hannover.

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Fotos: Felix Broede, Kaupo Kikkas

Flügel & Klaviere


königlich festlich bremisch Marc Niemann ist seit 2014 GMD in Bremerhaven

Leidenschaftlich für die Freiheit kämpfen Bremerhaven Robert Lehmeier

hebt Fidelio auf die Bühne

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er sich als Dirigent oder Regisseur mit Ludwig van Beethovens einziger Oper Fidelio beschäftigt, muss sich immer auch mit der politischen Situation auseinandersetzen, in der sie oder er sich gerade befindet. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ war eben nicht nur das Mantra der Französischen Revolution, das Beethoven über alles stellte. Es sind Begriffe, die ihre Gültigkeit bis heute nicht verloren haben. Insofern ist Robert Lehmeier bestens auf das Werk vorbereitet. Nicht nur hat er an der Neuköllner Oper Berlin 2002 die Uraufführung von Angela – Eine Nationaloper inszeniert. Seit 2011 ist er auch im Leitungsteam des „Umculo Cape Festivals“, das sich zum Ziel gesetzt hat, Oper in Südafrika neu zu positionieren. 2011 erarbeitete er Purcells King Arthur Project mit Solisten und 200 Jugendlichen in Townships von Kapstadt. Es folgten Purcells The Fairy Queen, Mozarts The Marriage of Figaro sowie 2015 Comfort Ye, eine neue Oper mit Musik von Händel und Cathy Milliken, zu der Lehmeier das Libretto schrieb. Alles geschah eingedenk eines Zitats von Beethoven: „Eine falsche Note zu spielen ist unwichtig, aber ohne Leidenschaft zu spielen, Irene Bazinger ist unverzeihlich!“ Mo. 25.12., 19:30 Uhr (Premiere) Stadttheater Beethoven: Fidelio Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie) Weitere Termine: 4., 10., 12., 20. & 27.1., 11.2., 10.3.2018

4. Philharmonisches Konzert Werke von Haydn, Reinecke und Mendelssohn Bartholdy Amandine Carbuccia Olof Boman Dirigent Mo 18.12.17 Di 18.12.17

Harfe

20 Uhr, Glocke 20 Uhr, Glocke

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Im klingenden Glanz der Glitzermetropole Wilhelmshaven Lise de la Salle sucht nach

Farben und Formen in Ravels Klavierkonzert

Sucht die Farbpracht nicht nur bei Blazern: Pianistin Lise de la Salle

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ie ist klug, schön und tiefgründig. Und sie ist hochbegabt. Lise de la Salle ist mit den schönen Künsten aufgewachsen, sie sind ihr Lebenselixier. Kein Wunder, bei der Familie: Ihre russische Urgroßmutter hatte die Ehre, mit Peter Tschaikowsky zu konzertieren. Schon in frühester Kindheit stand der Berufswunsch von Lise fest, als sie das Klavier ihrer Großmutter für sich entdeckt hatte, die auch Pianistin war. Obwohl sie von sich sagt: „Nicht ich habe mich für das Klavier entschieden – das Kla-

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vier hat mich ausgewählt“. Die 29-Jährige, die als AusnahmePianistin gehandelt wird, ist Kosmopolitin, sie wurde in Cherbourg geboren und lebt in New York. Die musikalischen Farben des „Big Apple“ weiß sie sehr zu schätzen. Und so liebt sie es, durch New Yorker Jazz-Clubs zu streifen. Die Zeit dafür nimmt sich die Pianistin. De la Salle ist im Gegensatz zu anderen jungen Kollegen, die wie sie eine Wunderkind-Karriere hingelegt haben, klug genug, sich nicht von den nimmersatten Begehrlichkeiten des

Klassik-Zirkus verschlingen zu lassen. „Ich bin keine Orange, aus der man das Maximum herausholt und die man dann wegwirft. Musik braucht generell Zeit“, zieht sie einen hübschen Vergleich. Konsequenterweise spielt die Pianistin lediglich 45 Konzertabende pro Jahr. Nicht von ungefähr sagt sie von sich, dass sie „ein musikalisches Gefühl“ für Farben und Formen habe. Auch die Affinität zur Malerei wurde ihr quasi in die Wiege gelegt. Schließlich war ihr Urgroßvater Galerist von Modigliani und ihre Urgroßmutter Malerin. Der Teil ihrer Wurzeln, der durch die „Grande Nation“ geprägt ist, spiegelt sich auch in dem Konzertprogramm, mit dem sie gerade quer durch die Republik tourt. Der deutsch-französische Dirigent Philip van Buren verspricht, das Publikum mit einer französischen Nacht nach Paris zu entführen. Der musikalische Esprit der Glitzermetropole an der Seine war immer auch schon vom Jazz geprägt. Zwar soll Maurice Ravel von seinem Klavierkonzert G-Dur gesagt haben, dass er es im Geiste Mozarts und Saint-Saëns komponiert habe. In seiner Komposition klingen aber auch Elemente des Jazz und der baskischen Volksmusik an. Lise de la Salles Stärke ist es, solche Stück so zu spielen, als würde sie sie gerade erst entdecken, klug, schön und tiefgründig. Sigrid Schuer Mi. 6.12., 20:00 Uhr Stadthalle Lise de la Salle (Klavier), Französische Kammerphil., Philip van Buren (Ltg). Offenbach: Ouvertüren zu „La belle Hélène“ & „Orphée aux enfers“, Ravel: Klavierkonzert & Boléro u. a.

Foto: Marco Borggreve/naïve

Tipps & Termine


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bremen Viktoria Mullova sucht in Prokofjews

zweiten Violinkonzert nach neuer Einfachheit

Flüchtete 1983 aus der Sowjetunion und genießt auch musikalisch ihre Freiheit: Viktoria Mullova liebt es zu improvisieren

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ährend der letzten seiner etlichen Konzertreisen, die mal wieder in die USA ging, keimte in ihm eine starke Sehnsucht nach seinem Heimatland auf. Sergej Prokofjew war nicht nur einerseits gelangweilt von den amerikanischen Tourneen, in denen er größtenteils als Starpianist auftrat und sich nicht verstanden fühlte, sondern hinterließ vor seinem Aufbruch andererseits ein Russland, das mit Stalins Sozialismus in eine neue Richtung gelenkt wurde. Die Oktoberre-

22 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

volution veranlasste ihn zuvor dazu, 1918 sein Land zu verlassen und in die USA zu ziehen. Nach zwei Jahren wurde jedoch Frankreich sein neues Zuhause und damit Ausgangspunkt für seine Konzertreisen, die ihn letztendlich Moskau wieder näher brachten. Auf besagter letzter Tour verfasste er folgende Zeilen an einen Pariser Freund: „Ich muss mich wieder in die Atmosphäre meines Vaterlandes einleben. […] Ich muss wieder russische Laute in meinen Ohren hören und mit Leuten von meinem Fleisch

und Blut reden, damit sie mir zurückgeben, was mir fehlt: ihre und meine Lieder.“ Im Zuge dieses Briefes fasste er den Entschluss, in seine Heimat zurück zu kehren. Sein zweites Violinkonzert gleicht seinem ersten kaum. 20 Jahre liegen zwischen beiden Kompositionen, die exemplarisch für die Stilveränderung sind, die er durchlaufen hat. Kritiker vermuten hinter diesem Wandel Prokofjews Einsicht, dass seine experimentelle Phase zu keinem Ziel führe. In der Tat schwebt ihm eine neue Einfachheit vor, in der die Melodien im Vordergrund stehen – „ihre und meine Lieder“. Romeo und Julia sowie Peter und der Wolf schrieb er innerhalb eines Jahres nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion. Sein Fleiß wurde belohnt und die eingängigen melodieorientierten Werke feierten großen Erfolg; nicht zuletzt ob der politisch motivierten Suche nach nationalen Aushängekomponisten. Das zweite Violinkonzert gehört heute zum Konzertkanon und steht gleichrangig neben den Genrebeiträgen von Schostakowitsch und Berg. Nach fast vier Jahren kehrt Viktoria Mullova als Solistin zur Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zurück und taucht auf ihrer „Jules Falk“Stradivari in das 1935 komponierte, höchst anspruchsvolle Werk ein – Prokofjews Ode an Hannah Duffek Russland. Mi. 13.12., Do. 14.12. & Fr. 15.12., 20:00 Uhr Glocke Viktoria Mullova (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Ltg). Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2, Wagner/Zumpe: „Waldweben” aus „Siegfried”, Brahms: Sinfonie Nr. 4

Foto: Henry Fair

Wenn Experimente in eine Sackgasse führen


Programm

Das Klassikprogramm für Niedersachsen & Bremen im Dezember

1.12. Freitag Braunschweig

19:00 St. Markus 20-jähriges Chorjubiläum. Collegium Cantorum St. Markus, Jürgen Siebert (Leitung), Friedhelm Flamme (Orgel) 19:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts: ich & ich & ich (Premiere). Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

17:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 20:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Vorweihnachtliches Konzert. Knabenchor Unser Lieben Frauen, Hochschulchor „IntoNation”, Julio Fernández (Leitung) Göttingen

19:45 Stadthalle Divertimento. Boguslaw Furtok (Kontrabass), Göttinger Symphonie Orchester, Jonathan Stockhammer (Leitung). Mozart: Divertimento Nr. 1 Es-Dur KV 113, Rota: Divertimento concertante für Kontrabass und Orchester, Bartók: Divertimento für Streichorchester, Beethoven: Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Hannover

19:30 Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Oldenburg

20:00 Staatstheater From the Lighthouse/Is This It?/Tensile Involvement/ Harmonic Language. Lester René González Àlvarez, Antoine Jully & Alwin Nikolais (Choreografie). Musik von Bartók u. a. Osnabrück

19:30 emma-theater Home Sweet Home. Mauro de Candia (Choreografie)

2.12. Samstag Bad Pyrmont

17:00 Konzerthaus Lyrische Gegensätze. Timur Gasratov (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 20 A-Dur D 959, Liszt: Valse-Caprice Nr. 6, Mendelssohn/Rachmaninow: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), Rachmaninow: Sonate Nr. 2 op. 36 Braunschweig

19:00 Staatstheater Verdi: Don Carlo. Srba Dinić (Leitung), Andrea Moses (Regie) 19:00 Staatstheater (Kleines Haus) tanzwärts: ich & ich & ich. Gregor Zöllig (Choreografie) Bremen

20:00 Sendesaal Torun Eriksen (Gesang), Ensemble Denada, Frode Nymo (Leitung) Göttingen

18:00 St. Johannis Nachklang und Neuanfang. Göttinger Kammerchor, Göttinger Collegium, Bernd Eberhardt (Leitung). Bach: Kantate „Nun komm, der Heiden Heiland“ BWV 61 Hannover

11:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein/Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie) 19:00 DIAKOVERE Henriettenstift (Mutterhauskirche) Kammerchor Ars Acustica, Kantorei der Henriettenstiftung, HenriInstrumental, Anke-Christina Müller (Leitung). Werke von Hammerschmidt, Herzog, Lützel u. a. 20:00 Marktkirche Lacrimosa. Norddeutscher Figuralchor, Jörg Straube (Leitung). Werke von Bach, Reger & Mozart Hildesheim

19:00 Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe (Premiere). Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T‘Hooft (Choreografie & Regie)

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Lüneburg

20:00 Musikschule (Forum) Wa(h)re Musik – Kenner und Liebhaber. Lüneburger Symphoniker, Philip Barczewski (Leitung). J. C. Bach: Sinfonie Nr. 4 D-Dur op. 18, Telemann: Konzertarien, Mozart: Konzertarien, Schubert: Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485 Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe (DEA). Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie) Walkenried

18:00 Kloster Hörnerklang zur Winterzeit. Parforce-Hornensemble „Les Amazones“

3.12. Sonntag Bad Harzburg

17:00 Lutherkirche Hans-Peter Funhoff (Gitarre & Gesang), Posaunenchor der Luthergemeinde, Hans-Peter Dreß (Leitung) Bremen

15:30 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Israel Gursky (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) 18:00 Sendesaal saltarello. Sophie Stein (Oboe), Yumeka Nakagawa (Klavier). Kalliwoda: Morceau de Salon op. 228, Saint-Saëns: Sonate op. 166, Britten: Six Metamorphoses after Ovid (Auszüge) Bremerhaven

18:00 Stadttheater Adventskonzert. Alice Fuder (Sopran), Carolin Löffler (Mezzosopran), Thomas Burger (Tenor), Vikrant Subramanian (Bariton), Opern- und Kinderchor des Stadt­ theaters Bremerhaven, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Werke von Mozart, Händel u.a. Celle

19:30 Alte Exerzierhalle C. P. E. Bach: Flötenkonzert. Kirsten Höhlein (Flöte), Celler Kammerorchester concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 23


Klassikprogramm

Hannover

Ricklingen

11:30 & 18:00 NDR Landesfunkhaus Klassik Extra. Igor Levit (Klavier), NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze (Leitung), Friederike Westerhaus (Moderation). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58

18:00 Schloss (Barockkirche) Junges Vokalensemble Hannover

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ronchetti: Rivale. Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)

Wolfsburg

Bremen

19:00 Scharoun Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Guta N. Rau (Leitung), György Mészáros (Regie)

10:30 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie)

16:00 Staatsoper Rossini: Wilhelm Tell. Alessandro De Marchi (Leitung) 17:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Bach um Fünf. Voktett Hannover. Bach: Kantate „Freue Dich, erlöste Schar” BWV 30 19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung), Friederike Karig (Regie). Musik von Mozart 19:30 Congress Centrum (Kuppelsaal) Christian Gerhaher (Bariton), Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung). Mozart: Don Giovanni (Auszüge), Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Hildesheim

17:00 St. Michaelis Bläserkreis und Posaunenchor St. Michael, Helmut Langenbruch (Leitung), Dirk Woltmann (Sprecher)

4.12. Montag Braunschweig

18:00 Staatstheater (Kleines Haus) Salvatori/Smith: How to Kill Your Mother. Projekt Elektra. Till Kleine-Möller (Regie) 20:00 Dom Dresdner Kreuzchor, Roderich Kreile (Leitung) Bremen

11:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Israel Gursky (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Bizet: Carmen. Carlos Vázquez (Leitung), Robert Lehmeier (Regie)

5.12. Dienstag

Isernhagen

Bad Harzburg

17:00 Isernhagenhof Lyrische Gegensätze. Timur Gasratov (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 20 A-Dur D 959, Liszt: Valse-Caprice Nr. 6, Mendelssohn/Rachmaninow: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), Rachmaninow: Sonate Nr. 2 op. 36

19:30 Haus der Kirche Christina Brudereck (Gesang), Benjamin Seipel (Klavier)

Lüneburg

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ronchetti: Rivale. Max Renne (Leitung), Isabel Ostermann (Regie)

19:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulrich Stöcker (Leitung), Christian Firmbach (Regie) Oldenburg

11:15 Staatstheater (Kleines Haus) Cordula Ramke & Rolf Seeber (Violine), Rüdiger Kuntz (Viola), Norbert Körner (Violoncello), Ralf Santo (Kontrabass). Werke von Bach, Corelli, Mozart, Williams & Myers Osnabrück

11:30 Theater (Oberes Foyer) Kammerkonzert: Mythologisch Papenburg

17:00 Villa Dieckhaus Lyrische Gegensätze. Timur Gasratov (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 20 A-Dur D 959, Liszt: Valse-Caprice Nr. 6, Mendelssohn/Rachmaninow: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), Rachmaninow: Sonate Nr. 2 op. 36 24 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

Braunschweig

19:30 Staatstheater Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie). Musik von Grieg

Bremen

18:00 Hochschule für Künste (Haus der Wissenschaft) Sophie Wendinger (Blockflöte), Johannes Festerling (Laute) 20:00 Sendesaal Bulgarian Voices Angelite Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe. Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T‘Hooft (Choreografie & Regie)

6.12. Mittwoch Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbender (Regie)

20:00 Glocke Benefiz-Adventskonzert. Janusz Zak (Bass), Bremer Philharmoniker, Leo McFall (Leitung), Maria Schrader (Lesung) 20:00 Sendesaal Uli Beckerhoff Quartett 20:00 St. Johann Kammerchor der HfK Bremen, Friederike Woebcken (Leitung). Werke von Eccard, Praetorius, Mendelssohn, Reger, Esenvalds & Sandström Bremerhaven

19:30 Stadttheater Prokofjew: Romeo und Julia. Sergei Vanaev (Choreografie) Hannover

10:30 Ballhof Zwei Hanke: Oh, wie schön ist Panama. Cameron Burns (Leitung), Tobias Ribitzki (Regie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen J. Strauss: Der Zigeunerbaron. Achim Falkenhausen (Leitung), Frank-Bernd Gottschalk (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie) Wilhelmshaven

20:00 Stadthalle Lise de la Salle (Klavier), Französische Kammerphilharmonie, Philip van Buren (Leitung). Offenbach: Ouvertüre zu „La belle Hélène“ & „Orphée aux enfers“, Ravel: Klavierkonzert G-Dur & Boléro, Bizet: Carmen-Suite

7.12. Donnerstag Braunschweig

11:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbender (Regie) 19:30 Staatstheater Puccini: Tosca. Srba Dinić (Leitung), Roland Schwab (Regie) Bremen

10:30 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie)


20:00 Sendesaal konzert im dunkeln. Andreas Schaerer (Stimme)

Schenken Sie Kindern

Hannover

wie Mouna eine

10:30 Ballhof Zwei Angermann: Das Märchen vom Märchen im Märchen. Florian Groß (Leitung), Christoph Hetzenecker (Regie)

liebevolle Familie.

Früher musste Mouna alleine auf der Straße überleben. Heute lebt sie geborgen im SOS-Kinderdorf. Wenden auch Sie die Geschichte eines Kindes zum Guten. Als SOS-Pate! Hel fen ab

19:30 Hochschule für Musik, Theater und Medien (Richard Jakoby Saal) Liederfest „Johannes Brahms in Hannover”: Abschlusskonzert. Mädchenchor Hannover, Gudrun Schröfel (Leitung) 20:00 Marktkirche Christmas Carols. London Brass, Knabenchor Hannover, Jörg Breiding (Leitung) 20:00 NDR Landesfunkhaus Mexikanische Weihnacht. Kirlianit Cortes (Tenor), Cecilio Perera (Gitarre), NDR Radiophilharmonie, Elisabeth Fuchs (Leitung). Werke von Rodrigo, Márquez u. a. Hildesheim

20:00 Theater für Niedersachsen Marie Radauer-Plank (Violine), Stuttgarter Kammerorchester. Telemann: Völkerouvertüre B-Dur TWV 55:B5, Vivaldi: Die vier Jahreszeiten Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie) Osnabrück

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

8.12. Freitag

Jetzt Pate werden: sos-kinderdorf.de 19:30 Theater Rossini: Il barbiere di Siviglia. Olof Boman (Leitung), Michael Talke (Regie) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Adventskonzert. Alice Fuder (Sopran), Carolin Löffler (Mezzosopran), Thomas Burger (Tenor), Vikrant Subramanian (Bariton), Opern- und Kinderchor des Stadttheaters Bremerhaven, Philharmonisches Orchester Bremerhaven, Hartmut Brüsch (Leitung). Werke von Mozart, Händel u.a.

18:00 Schuppen Eins Schuppenkonzert: Glänzend schien des Mondes Licht in der Frostnacht eisig. Janusz Žak (Bass), Bremer Philharmoniker, Leo McFall (Leitung)

15:30 & 19:30 Glocke musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung) 19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Yoel Gamzou (Leitung), Armin Petras (Regie) Bremerhaven

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto. Marc Niemann (Leitung), Andrzej Woron (Regie) 19:30 Neues Theater Chatschaturjan: Spartakus. Moldawisches Nationalballett

18:00 NDR Landesfunkhaus Mexikanische Weihnacht. Kirlianit Cortes (Tenor), Cecilio Perera (Gitarre), NDR Radiophilharmonie, Elisabeth Fuchs (Leitung). Werke von Rodrigo, Márquez u. a.

17:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel)

Bremen

Emden

Hannover

15:30 & 19:30 Glocke musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung)

9.12. Samstag

19:45 Stadthalle Fremde Heimat. Tedi Papavrami (Violine), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Weprik: Tänze und Lieder des Ghettos op. 12, Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, Mozart: Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager“

19:30 Staatstheater Cage: Europeras 1&2

Bremen

pro Tag

Göttingen

Braunschweig

20:00 Staatstheater (Kleines Haus) Ballettkompanie des Teatro Guaíra, Christoph Winkler, Katja Wachter & Roberto Scafati (Choreografie)

1€

Hannover

19:30 Staatsoper Daphnis - Lost Love (Premiere). Jörg Mannes (Choreografie), Mark Rohde (Leitung). Musik von Ravel & Glass 20:00 Marktkirche Christmas Carols. London Brass, Knabenchor Hannover, Jörg Breiding (Leitung) Hildesheim

20:00 Marktkirche Christmas Carols. London Brass, Knabenchor Hannover, Jörg Breiding (Leitung)

19:30 Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe. Florian Ziemen (Leitung), Sigrid T‘Hooft (Choreografie & Regie)

Lüneburg

Lüneburg

20:00 Theater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Thomas Dorsch (Leitung), Michael Sturm (Regie)

15:00 & 17:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie)

Oldenburg

Meppen

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

20:00 Theater Hrund Ósk Árnadóttir & Erika Emerson (Gesang), Roy Frank Orchestra

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 25


Klassikprogramm

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

10.12. Sonntag

14:30 & 17:00 NDR Landesfunkhaus Weihnachtskonzert für Kinder. Kirlianit Cortes (Tenor), Cecilio Perera (Gitarre), Eva Hinterreithner (Schauspiel), NDR Radiophilharmonie, Elisabeth Fuchs (Leitung). Werke von Rodrigo, Márquez u. a.

Braunschweig

Hildesheim

14:30 & 19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbender (Regie)

15:00 Theater für Niedersachsen Prokofjew: Peter und der Wolf. TfNPhilharmonie, Gabriel Venzago (Leitung)

19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie)

17:00 St.-Michaelis-Kirche Adventskonzert. Knabenchor Hildesheim, Tobias Meyer (Leitung). Werke von Rutter, Mendelssohn u. a.

Bremen

11:00 Theater phil für dich: Piep piep piep. Guten Appetit! Musik geht durch den Magen. Bremer Philharmoniker, Israel Gursky (Leitung), Caroline Blanck (Regie) 15:30 Glocke Weihnachtskonzert. musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung). Auschnitte aus Bach: Weihnachtsoratorium, Händel: Messiah u. a. 15:30 Haus Atlantis (Himmelsaal) Himmlisches Sonntagsvergnügen: Mandel, Nuss und Honighorn. Hornisten der Bremer Philharmoniker, Florian Baumann (Moderation). Werke von Bruckner, Humperdinck u. a. 16:00 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie) 18:00 Freie Waldorfschule (Festsaal) Elisabeth Kufferath (Violine), neues kammerorchester bremen, Thomas Klug (Leitung). Mozart: Violinkonzert D-Dur KV 218, Mendelssohn: Ouvertüre „Die Hebriden” & Sinfonie Nr. 1 c-Moll 19:00 St. Petri Dom Telemann: Weihnachtskantaten. Bremer Domchor, Concerto Bremen 19:30 Glocke musica viva, Nicolas Hrudnik (Leitung)

Malgarten

17:00 Klosterkirche Quartonal. A-cappella-Weihnachtslieder Oldenburg

Japan-Fan: Sylvain Cambreling leitet nicht nur das Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, sondern schätzt auch das dortige Publikum ob seiner großen Musik-Kenntnis.

Bremen

18:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Felix Pätzold (Leitung), Michael Moxham (Regie)

19:30 Theater Bernstein: Candide. Christopher Ward (Leitung), Marco Štorman (Regie)

20:00 Staatstheater From the Lighthouse/Is This It?/Tensile involvement/ Harmonic Language. Lester René González Àlvarez, Antoine Jully & Alwin Nikolais (Choreografie). Musik von Bartók u. a.

20:00 Glocke Albrecht Mayer (Oboe), Antonio Anselmi (Violine & Leitung), I Musici di Roma. Vivaldi: Concerto g-Moll für Streicher und Basso continuo RV 157 & Concerto BDur für Oboe, Streicher und Basso continuo RV 548, Elmi: Concerto aMoll für Oboe, Streicher und Basso continuo, Castrucci: Concerto Grosso op. 3 Nr. 4 für Streicher und Basso continuo, Sammartini: Concerto C-Dur für Oboe, Streicher und Basso continuo

Osnabrück

15:00 Theater Schwanensee – Metamorphosen einer Seele (UA). Mauro de Candia (Choreografie), Andreas Hotz (Leitung). Musik von Tschaikowsky

11.12. Montag Bremen

17:15 Altes Rathaus István Lajkó (Klavier). Werke von Bartók, Liszt, Balakirev & Schumann

10:30 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie) Hildesheim

8:30 Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie)

11:00 Theater für Niedersachsen Prokofjew: Peter und der Wolf. TfNPhilharmonie, Gabriel Venzago (Leitung)

11:00 C. Bechstein Centrum Adventskonzert. Danae Dörken & Kiveli Dörken (Klavier). Schubert: Sonate für Klavier zu vier Händen D812 u. a.

19:30 Theater für Niedersachsen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny. Florian Ziemen (Leitung), Hans Hollmann (Regie)

26 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

14.12. donnerstag

20:00 NDR Landesfunkhaus Hannover Simona Šaturová (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Adam Palka (Bass), Europa Chor Akademie, NDR Radiophilharmonie, Sylvain Cambreling (Leitung). Szymanowski: Stabat Mater op. 53, Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur D 950

11:30 Staatstheater Familienkonzert: Ein feste Burg ist unser Gott & Xmas in Close Harmony. KlangHelden Jugendchor, KlangEnsemble Oldenburg, Oldenburgisches Staatsorchester, Thomas Honickel (Leitung). Werke von Mendelssohn, Nicolai, Elgar, Britten u. a.

Gehrden

Hannover

Tipp

12.12. Dienstag 10:30 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie)

Göttingen

10:30 & 20:00 Stadthalle Keiner soll einsam sein. Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung). Mozart: Divertimento Nr. 1 Es-Dur KV 113, Sinfonia concertante für Violine und Viola Es-Dur KV 364, Ouvertüre zu „Zauberflöte” & Sinfonie Nr. 38 D-Dur KV 504 „Prager” Hannover

11:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein & Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie) 19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung)

Foto: Marco Borggreve

Osnabrück


19:30 Staatsoper Daphnis - Lost Love. Jörg Mannes (Choreografie), Mark Rohde (Leitung). Musik von Ravel & Glass Hildesheim

9:00 & 11:00 Theater für Niedersachsen Prokofjew: Peter und der Wolf. TfN-Philharmonie, Gabriel Venzago (Leitung) Lüneburg

10:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

Hannover

14.12. Donnerstag

11:00 & 18:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein & Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie)

Bremen

18:00 St. Petri Dom Monteverdi: Weihnachtsvesper. Bremer Barock Consort, Detlef Bratschke (Leitung)

20:00 NDR Landesfunkhaus Simona Šaturová (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Adam Palka (Bass), Europa Chor Akademie, NDR Radiophilharmonie, Sylvain Cambreling (Leitung). Szymanowski: Stabat Mater op. 53, Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur D 950 Weitere Infos siehe Tipp

20:00 Glocke Viktoria Mullova (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, Wagner/Zumpe: Waldweben aus „Siegfried” WWV 86C, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 20:00 St. Petri Dom Monteverdi: Weihnachtsvesper. Bremer Barock Consort, Detlef Bratschke (Leitung)

Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie)

20:30 Hochschule für Künste (Konzertsaal) Susanne Meier (Flöte), Katrin Scholze (Violine)

Osnabrück

METROPOLITAN OPERA

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie)

13.12. Mittwoch Bremen

NUR SONNTAG, 17.12. UM 16 UHR

10:30 Theater (Brauhaus) Anders sein. Salome Schneebeli (Choreografie) 19:30 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) 20:00 Glocke Viktoria Mullova (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, Wagner/Zumpe: Waldweben aus „Siegfried” WWV 86C, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Der WeihnachtsKlassiker!

Hannover

19:30 Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) Osnabrück

Präsentiert von

19:30 Theater Schwanensee – Metamorphosen einer Seele. Mauro de Candia (Choreografie), Andreas Hotz (Leitung). Musik von Tschaikowsky Wolfsburg

20:00 Scharoun Theater Josef Ziga (Violine), Martin Weller (Trompete), Norddeutsche Barocksolisten. Werke von Charpentier, Vivaldi, Händel, Jenkins u. a. Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

cinestar.de

concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 27


Klassikprogramm

Oldenburg

Lüneburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

20:00 Theater Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Thomas Dorsch (Leitung), Michael Sturm (Regie)

Osnabrück

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie)

19:30 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Daniel Inbal (Leitung), Alexander May (Regie)

15.12. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Operetten-Gala (Premiere). Werke von Lehár, Kálmán, Offenbach, Abraham u. a. 20:00 Stadthalle Albrecht Mayer (Oboe), Antonio Anselmi (Violine & Leitung), I Musici di Roma. Vivaldi: Concerto g-Moll für Streicher und Basso continuo RV 157 & Concerto B-Dur für Oboe, Streicher und Basso continuo RV 548, Elmi: Concerto a-Moll für Oboe, Streicher und Basso continuo, Castrucci: Concerto Grosso op. 3 Nr. 4 für Streicher und Basso continuo, Sammartini: Concerto C-Dur für Oboe, Streicher und Basso continuo Bremen

17:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Schostakowitsch: Lady Macbeth von Mzensk. Yoel Gamzou (Leitung), Armin Petras (Regie) 20:00 Glocke Viktoria Mullova (Violine), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Paavo Järvi (Leitung). Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2 g-Moll op. 63, Wagner/Zumpe: Waldweben aus „Siegfried” WWV 86C, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98 Bremerhaven

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto. Marc Niemann (Leitung), Andrzej Woron (Regie) Hannover

11:00 & 18:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein & Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie) 20:00 NDR Landesfunkhaus Simona Šaturová (Sopran), Katharina Magiera (Alt), Thomas Cooley (Tenor), Adam Palka (Bass), Europa Chor Akademie, NDR Radiophilharmonie, Sylvain Cambreling (Leitung). Szymanowski: Stabat Mater op. 53, Schubert: Messe Nr. 6 Es-Dur D 950 28 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

Osnabrück

19:30 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin. Daniel Inbal (Leitung), Sonja Trebes (Regie) Tecklenburg

19:00 Wasserschloss Haus Marck Lotte Nuria Adler (Mandoline). Werke von Domeniconi, Calace, Bach, Abel u. a.

16.12. Samstag Bad Rehburg

17:00 Wandelhalle (Konzertsaal) Lyrische Gegensätze. Timur Gasratov (Klavier). Schubert: Klaviersonate Nr. 20 A-Dur D 959, Liszt: Valse-Caprice Nr. 6, Mendelssohn/Rachmaninow: Ein Sommernachtstraum (Auszüge), Rachmaninow: Sonate Nr. 2 op. 36 Braunschweig

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbender (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen

18:00 St. Petri Dom Mädchenkantorei am Bremer Dom, Bremer Domchor, Gospelchor am Bremer Dom, Posaunenchor am Bremer Dom, Ensemble Flauto Dolce, Stephan Leuthold (Orgel), Tobias Gravenhorst (Leitung) 19:30 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Chris Alexander (Regie) 20:00 Glocke Wiener Klassik - Festliches Weihnachtskonzert. Markus Czieharz (Trompete), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung) Hannover

19:30 Galeriegebäude Herrenhausen Weihnachtskonzert. Lucja Mad­ ziar (Violine), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Valtteri Rauhalammi (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 3 G-Dur Hob. I:3, Mozart: Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207 & Sinfonie Nr. 27 G-Dur KV 199, Sibelius: Canzonetta op. 62a & Andante festivo

19:30 NDR Landesfunkhaus Ein Fest des Klangs. Albrecht Mayer (Oboe), Antonio Anselmi (Violine & Leitung), I Musici di Roma. Vivaldi: Concerto gMoll für Streicher und Basso continuo RV 157 & Concerto B-Dur für Oboe, Streicher und Basso continuo RV 548, Elmi: Concerto a-Moll für Oboe, Streicher und Basso continuo, Castrucci: Concerto Grosso op. 3/4 für Streicher und Basso continuo Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Weber: Der Freischütz. Achim Falkenhausen (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie) Lüneburg

15:00 Theater (Junge Bühne T.3) Aladin. Olaf Schmidt (Choreografie) 20:00 Theater Weihnachtskonzert. Lüneburger Symphoniker, Ulrich Stöcker (Leitung). Werke von Tschaikowsky, Humperdinck, Menken u. a. Tecklenburg

16:00 Wasserschloss Haus Marck Nina Gurol (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 11 op. 22, Debussy: Images livre II, Zabel: Etüde Nr. 16, Janácek: Sonate „Von der Straße“, Chopin: Fantasie op. 49 f-Moll & Polonaise-Fantasie op. 61

17.12. Sonntag Bad Harzburg

16:00 Lutherkirche Jugenchor Bad Harzburg, Karsten Krüger & Tibor Stettin (Leitung) Blankenburg

16:00 St. Bartholomäus Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III. Kantorei Werningerode, Kantorei Blankenburg, Telemann-Kammerorchester Michaelstein, Jürgen Opfermann (Leitung) Braunschweig

11:00 Stadthalle Thierry Roggen (Kontrabass), Staatsorchester Braunschweig, José Aréan (Leitung). Debussy: La Mer, Sperger: Kontrabasskonzert Nr. 16 D-Dur, Eggert: Kontrabasskonzert „Primus“, Ravel: Bolero 16:30 St. Martini Bach: Weihnachtsoratorium. Louise Kemény (Sopran), Maarten Engeltjes (Countertenor), James Gilchrist (Tenor), Andreas Wolf (Bass), Nederlands Kamerkoor, Concerto Köln, Peter Dijkstra (Leitung)


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Klassikprogramm

Bremen

11:30 Atlantic Grand Hotel (Goldener Saal) Kammermusik am Sonntagmorgen. Johannes Krebs (Violoncello), Lydia Hammerbacher (Klavier). Respighi: Adagio con Variationi, Barber: Cellosonate op. 6, Kodály: Cellosonate op. 4 15:30 Glocke Weihnachtszauber Winterträume. Bremer KaffeehausOrchester 17:00 Erzählkonzert. Meryem Natalie Akdenizli (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 19 D-Dur K 576, Chopin: Nocturne e-Moll op. 72, Debussy: Préludes 1er livre (Auszüge), Liszt: Rhapsodie espagnole S. 254 18:00 St. Petri Dom Mädchenkantorei am Bremer Dom, Bremer Domchor, Gospelchor am Bremer Dom, Posaunenchor am Bremer Dom, Ensemble Flauto Dolce, Stephan Leuthold (Orgel), Tobias Gravenhorst (Leitung) Hannover

17:00 Galeriegebäude Herrenhausen Weihnachtskonzert. Lucja Mad­ ziar (Violine), Niedersächsisches Staatsorchester Hannover, Valtteri Rauhalammi (Leitung)

Tipp

18:30 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein & Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie) Oldenburg

18:00 Weser-Ems-Hallen Von Rhein und Donau. Matthias Kirschnereit (Klavier), Oldenburgisches Staatsorchester, Hendrik Vestmann (Leitung). Schubert: Ouvetüre zu „Rosamunde“, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58, Schumann: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97 „Rheinische“ Osnabrück

18:00 Schloss (Aula) Osnabrücker Symphonieorchester, Andreas Hotz (Leitung), Stefan Hanheide (Modera­ tion). Mozart: Sinfonie Nr. 19 Es-Dur KV 132, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 19:30 emma-theater Home Sweet Home. Mauro de Candia (Choreografie) Tecklenburg

16:00 Wasserschloss Haus Marck Mariacristina Buono (Klavier). Brahms: Variationen über ein eigenes Thema, Beethoven: Mondscheinsonate, Mendelssohn: Fantasie für Klavier op. 28, Schumann: Klaviersonate op. 11

18.12. Montag Braunschweig

20:00 Stadthalle Thierry Roggen (Kontrabass), Staatsorchester Braunschweig, José Aréan (Leitung). Debussy: La Mer, Sperger: Kontrabasskonzert Nr. 16 D-Dur, Eggert: Kontrabasskonzert „Primus“, Ravel: Bolero Bremen

22.12. freitag

18:00 Galerie Herrenhausen Hannover Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), NDR Radiophilharmonie. Telemann: Suite aus „Klingende Geographie“, Sammartini: Sinfonia G-Dur & Flötenkonzert F-Dur, Sarri: Flötenkonzert d-Moll, Montanari/Händel: Flötenkonzert B-Dur, Heinichen: Konzert à 7 G-Dur Seibel 214, Brescianello: Chacone A-Dur Abfahrtsrennen statt Flöte: Aufgewachsen in Graubünden, ging es für Maurice Steger als Kind vor allem ums Skilaufen – „an eine Karriere als Profimusiker habe ich nie gedacht.“

30 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

20:00 Glocke König Davids Vermächtnis. Amandine Carbuccia (Harfe), Bremer Philharmoniker, Olof Boman (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 64 A-Dur Hob. I:64, Reinecke: Harfenkonzert e-Moll op. 182, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformation“ Hannover

11:00 & 18:00 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Daniel Klein & Siegmund Weinmeister (Leitung), Steffen Tiggeler (Regie) Hildesheim

19:30 Theater für Niedersachsen Weber: Der Freischütz. Achim Falkenhausen (Leitung), Dominik Wilgenbus (Regie)

Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie)

19.12. Dienstag Bremen

19:30 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III. Stephanie Henke (Sopran), Anna-Maria Torkel (Alt), Clemens Löschmann (Tenor), Jörg Gottschick (Bass), Knabenchor Unser Lieben Frauen, Barockorchester Bremer Ratsmusik, Ansgar Müller-Nanninga (Leitung) 20:00 Glocke König Davids Vermächtnis. Amandine Carbuccia (Harfe), Bremer Philharmoniker, Olof Boman (Leitung). Haydn: Sinfonie Nr. 64 A-Dur, Reinecke: Harfenkonzert e-Moll op. 182, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformation“ 20:00 Kulturkirche St. Stephani Bremer Kantorei St. Stephani, Evangelisches Posaunenwerk Bremen, Tim Günther (Orgel & Leitung) Hannover

13:00 Sparkassen-Forum am Schiffgraben Sergey Malov (Violine, Viola & Violoncello). Bach: Suite Nr. 1 G-Dur & Partita Nr. 3 für Violine solo, Britten: Suite Nr. 3 19:30 Ballhof Eins Club Figaro. Daniel Klein (Leitung), Friederike Karig (Regie). Musik von Mozart Osnabrück

19:30 Theater Schwanensee – Metamorphosen einer Seele. Mauro de Candia (Choreografie), Andreas Hotz (Leitung). Musik von Tschaikowsky

20.12. Mittwoch Braunschweig

19:00 Staatstheater Verdi: Don Carlo. Srba Dinić (Leitung), Andrea Moses (Regie) Bremen

18:00 Glocke Tschaikowsky: Die Nussknackersuite. Kinder der Grundschule Am Weidedamm, Bremer Philharmoniker, Mihhail Gerts (Leitung), Luise Scherf (Rezitation) 19:30 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III. Knabenchor Unser Lieben Frauen, Barockorchester Bremer Ratsmusik, Ansgar Müller-Nanninga (Leitung)

Foto: Marco Borggreve

17:00 Brunsviga Kultur- und Kommunikationszentrum Denys Proshayev (Klavier). Schumann: Kinderszenen op. 15, Bach: Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903, Chopin: Polonaise-Fantasie As-Dur op. 61, Skrjabin: Fantasie h-Moll op. 28


Hitzacker

20:00 VERDO German Brass Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

21.12. Donnerstag Braunschweig

19:30 Staatstheater Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie). Musik von Grieg Bremen

19:30 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten IV-VI. Chor „Laudate, Cantate”, Barockorchester Bremer Ratsmusik, Ansgar Müller-Nanninga (Leitung) 19:30 Glocke Wiener Sängerknaben, Oliver Stech (Leitung) 19:30 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) Hannover

19:30 NDR Landesfunkhaus Cameron Carpenter (Orgel) 20:00 Marktkirche Kerstin Dietl & Dorothea Voßmeier (Sopran), Sarah Kelemen (Alt), Joscha Eggers (Tenor), Thorsten Gödde (Bass), Bachchor und Bachorchester Hannover, Jörg Straube (Leitung). Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III & Magnificat BWV 243 Walkenried

18:00 Kloster Weihnachtslieder im Kreuzgang. ensemble amarcord

22.12. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Massenet: Werther. Iván López Reynoso (Leitung), Benjamin Prins (Regie) 19:30 Staatstheater (Kleines Haus) Jagd.Kampf.Rausch. Reinhild Hoffmann (Choreografie) Bremen

17:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 18:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Israel Gursky (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie)

Gifhorn

Oldenburg

19:30 Stadthalle (Theatersaal) Tschaikowsky: Schwanensee. Russisches Ballettfestival Moskau

18:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Felix Pätzold (Leitung), Michael Moxham (Regie)

Hannover

Osnabrück

18:00 Galerie Herrenhausen Maurice Steger (Blockflöte & Leitung), NDR Radiophilharmonie Weitere Infos siehe Tipp 19:30 Staatsoper R. Strauss: Salome. Ivan Repušić (Leitung), Ingo Kerkhof (Regie) 20:00 Marktkirche Kerstin Dietl & Dorothea Voßmeier (Sopran), Sarah Kelemen (Alt), Joscha Eggers (Tenor), Thorsten Gödde (Bass), Bachchor & -orchester Hannover, Jörg Straube (Leitung). Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III & Magnificat BWV 243

19:30 Theater Verdi: Rigoletto. An­ dreas Hotz (Leitung), Adriana Altaras (Regie)

24.12. Sonntag Bremen

23:00 Kulturkirche St. Stephani Holy Jazz Night. Johanna Borchert (vocals & piano), Tim Günther (organ)

25.12. Montag

Oldenburg

Bad Harzburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

17:00 Lutherkirche Weihnachtliche Orgelmusik. Karsten Krüger (Orgel)

Osnabrück

19:30 emma-theater Home Sweet Home. Mauro de Candia (Choreografie)

23.12. Samstag

Braunschweig

18:00 Staatstheater Verdi: Don Carlo. Srba Dinić (Leitung), Andrea Moses (Regie) Bremen

Bremen

16:00 Glocke Don Kosaken Chor, Wanja Hlibka (Leitung)

18:00 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Chris Alexander (Regie)

19:00 Glocke (Kleiner Saal) Neue Philharmonie Hamburg

Hannover

19:30 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie)

20:00 Marktkirche Kerstin Dietl & Dorothea Voßmeier (Sopran), Sarah Kelemen (Alt), Joscha Eggers (Tenor), Thorsten Gödde (Bass), Bachchor & -orchester Hannover, Jörg Straube (Leitung). Bach: Weihnachtsoratorium Kantaten I-III & Magnificat BWV 243

Termintipps, Tickets und mehr: www.concerti.de

Bremerhaven

19:30 Stadttheater Beethoven: Fidelio (Premiere). Marc Niemann (Leitung), Robert Lehmeier (Regie) concerti 12.17 Niedersachsen & Bremen 31


Klassikprogramm

Hannover

18:30 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel Hildesheim

18:00 Theater für Niedersachsen Telemann: Orpheus oder Die wunderbare Beständigkeit der Liebe. Florian Ziemen (Leitung)

26.12. Dienstag Bad Harzburg

17:00 Lutherkirche Weihnachtliche Orgelmusik. Karsten Krüger (Orgel) Braunschweig

18:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Iván López Reynoso (Leitung), Brigitte Fassbender (Regie) Bremen

18:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Israel Gursky (Leitung), Alexander Riemenschneider (Regie) Hannover

19:30 Staatsoper Daphnis - Lost Love. Jörg Mannes (Choreografie), Mark Rohde (Leitung). Musik von Ravel & Glass Lüneburg

19:00 Theater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Ulrich Stöcker (Leitung), Christian Firmbach (Regie) Oldenburg

18:00 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel. Felix Pätzold (Leitung), Michael Moxham (Regie)

27.12. Mittwoch Bremen

28.12. Donnerstag 19:30 Staatsoper Daphnis - Lost Love. Jörg Mannes (Choreografie)

19:30 Staatstheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Vito Cristofaro (Leitung), Kateryna Sokolova (Regie)

Hildesheim

Rehburg-Loccum

19:30 Theater für Niedersachsen J. Strauss: Der Zigeunerbaron. Achim Falkenhausen (Leitung), Frank-Bernd Gottschalk (Regie)

16:30 Klosterkirche Bach: h-MollMesse. Capella St. Crucis

Hannover

Lüneburg

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel Osnabrück

19:30 emma-theater Home Sweet Home. Mauro de Candia (Choreografie) Walkenried

18:00 Kloster (Kreuzgang) Konzert zwischen den Jahren. Niniwe vocal art

29.12. Freitag Braunschweig

19:30 Staatstheater Cage: Europeras 1 & 2 Bremen

17:00 Gemeinde von Unser Lieben Frauen Orgelpunkt. Hilger Kespohl (Orgel) 19:30 Theater Dvořák: Rusalka. Hartmut Keil (Leitung), Anna-Sophie Mahler (Regie) 20:00 St. Johann Ensemble WeserRenaissance, Bremer Barock Consort, Manfred Cordes (Leitung). Werke von Isaac Oldenburg

19:30 Staatstheater Humperdinck: Hänsel und Gretel

30.12. Samstag

20:00 Glocke Mozart: Die Zauberflöte. Budapester Operntheater, Robert Herzel (Regie & Leitung)

Braunschweig

Bremerhaven

Bremen

19:30 Stadttheater Verdi: Rigoletto. Marc Niemann (Leitung), Andrzej Woron (Regie)

19:00 Theater Mozart: Die Zauberflöte. Chris Alexander (Regie)

Lüneburg

19:30 Stadttheater Putz: Édith Piaf. Jan-Hendrik Ehlers (Leitung)

20:00 Theater (T.NT Studio) Das kleine Weihnachtsspektakel. Kerstin Kessel (Choreografie), Burkhard Schmeer (Regie) Oldenburg

19:30 Staatstheater Hasse: Siroe. Wolfgang Katschner (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie) 32 Niedersachsen & Bremen concerti 12.17

Oldenburg

19:30 Staatstheater Grieg: Peer Gynt. Gregor Zöllig (Choreografie)

Bremerhaven

Hannover

19:30 Staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Steffen Tiggeler (Regie) Hildesheim

18:00 Theater für Niedersachsen Prokofjew: Peter und der Wolf

Rysum

17:00 Rysumer Fuhrmannshof Mikhail Mordvinov (Klavier). Mozart: Eine kleine Nachtmusik G-Dur K 525, Beethoven: Sonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2, Chopin: Zwei Nocturnes op. 62, Schumann: Zwölf sinfonische Étuden cis-Moll op. 13

31.12. Sonntag Bad Rehburg

17:00 Nadezda Pisareva (Klavier). Mozart: Sonate Nr. 10 C-Dur KV 330, Schumann: Acht Fantasiestücke op. 12, Skrjabin: Vers la flamme op. 72, Liszt: Deux Légendes A-Dur S. 175 Braunschweig

16:00 & 20:00 Staatstheater Operetten-Gala Bremen

15:00 & 19:00 Theater Leonard Bernsteins 100. Geburtstagsgala (Premiere) 20:00 St. Petri Dom C. P. E. Bach: Die Israeliten in der Wüste. Bremer Domchor, Concerto Bremen Emden

16:00 & 19:00 Neues Theater Silvesterkonzert. Münchner Salonorchester Tibor Jonas Göttingen

18:00 Stadthalle Silvesterkonzert: Träume. Asya Fateyeva (Saxofon), Göttinger Symphonie Orchester, Christoph-Mathias Mueller (Leitung) Hannover

18:00 Neustädter Hof- und Stadtkirche Bach: h-Moll-Messe. Capella St. Crucis Osnabrück

15:00 & 19:00 Theater Kálmán: Die Zirkusprinzessin Rysum

17:00 Rysumer Fuhrmannshof Duo Tsuyuki & Rosenboom. Werke von Liszt Wolfsburg

17:00 & 21:30 Scharoun Theater J. Strauss: Die Fledermaus. György Mészáros (Leitung), Christian Poewe (Regie)


unter anderem mit Mark Padmore, Jordi Savall, dem Bach Collegium Japan, Nils Landgren, Alexandre Tharaud und dem Freiburger Barockorchester

Ein Mann von Welt. Der weltliche Bach

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Festivalguide

Chorfestivals sind Publikumsmagnete, wie hier beim Chorfest Stuttgart

Singen vom Glück

S

ingen ist gesund, hilft Ängste abbauen und macht glücklich, so steht es auf jedem dritten Gesundheitsforum, jährlich mindestens einmal in der Apothekenumschau, und immer wieder gern schreiben es gleichermaßen die allgewaltigen Lifestylemagazine. Die physische Wirkung auf Körper und Seele scheint jeden anderen Sport in den Schatten zu stellen. Und dazu macht es auch noch Spaß. Das alles sind zwar keine neu24 concerti Dezember 2017

en Erkenntnisse, aber im postmodernen Zeitalter der Lebenskrisler und Sinnsucher dürfte es weniger die Musik selbst als vielmehr die therapeutische Wirkung des Singens sein, die das Chorwesen aus der geschmähten Schmollecke biederer Vereinsmeierei befreit und zum neuen Trend gemacht hat. Das gemeinsame Erlebnis steht an erster Stelle, eine Art Erweckungsbewegung durch die Entdeckung der eigenen Stimme.

Nach der Zeit des Nationalsozialismus war das gemeinschaftliche Singen verpönt, galt als bürgerlich, geschichtsvergessen und Gleichmacherei. Inzwischen aber, gespeist durch die Globalisierung der guten Laune von Skandinavien über das Baltikum bis nach Amerika, ist die Lust am Gruppenerlebnis und an der gemeinschaftlichen Gesundheitsförderung wieder gewachsen. Jenseits der zarten Zuckerbutterschicht professi= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Fotos: RobertoBulgrin, Alexander Zuckrow

Zwischen Anspruch und Therapeutikum: Chorfestivals sind weitaus mehr als nur rein musikalische Veranstaltungen. Von Christian Schmidt


Glatt gelogen: der Ich-kann-nichtsingen-Chor mit Chorleiter Michael Betzner Brandt beim Festival Chor@ Berlin

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Staatliches Russisches Ballett Moskau

oneller Ensembles, Emotiona- tieren können. Ob bei den lisierungswundern wie den „Chortagen“ in Hannover, beim berühmten Knabenchören, die „Internationalen Chorfestival“ sich regelmäßig beim Tölzer in Sonthofen oder den bienKnabenchorfestival treffen, nalen „World Choir Games“, und Spezialensembles – bei- die 2018 in Südafrika stattfinspielsweise für Alte Musik – den – letztlich geht es überall gedeihen in Deutschland mehr um die Atmosphäre, um sponals 60 000 Chöre, in denen tane Platzkonzerte im öffentmehr als 3,5 Millionen mehr lichen Straßenraum und um oder weniger ausgebildete Lai- den freundschaftlichen Ausen singen. tausch Gleichgesinnter, die sich gegenseitig als Publikum Brückenbau und wie Akteur befeuern. Im Vierfreundschaftlicher Austausch jahresrhythmus etwa lädt der Dementsprechend illuster ist Deutsche Chorverband zu seidie Menge der Chorfestivals nem auf Gigantomanie angediesseits und jenseits der deut- legten „Deutschen Chorfest“, schen Grenzen. Seien sie mit der Musikrat lobt ebenfalls oder ohne Wettbewerbscha- alle vier Jahre seinen Chorrakter konzipiert – alle eint die wettbewerb zuerst auf regiobesondere Stimmung in den naler, dann auf Bundesebene Gastgeberstädten, die von dem aus, während andere Veranungeahnten Bettenboom und stalter wie das „Internationader kulturellen Belebung ihrer le Kinderchorfestival Dresden“ Zentren eigentlich nur profi- auf das naheliegende Motto Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

11.01.18 Frankfurt 13.– 16.01.18 Berlin 23.01.18 Düsseldorf viele weitere Termine

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des Brückenbaus und des freundschaftlichen Austausches bauen. Diese Vokabeln der Annäherung dürfen letztlich bei keiner Festivalbeschreibung fehlen, immer geht es um die beglückende Grunderfahrung des Gesangs und dessen politisch wie menschlich grenzüberschreitende Kraft. So ist zum Beispiel auch der Erfolg des Regenbogenfestivals „Various Voices“ zu erklären, das im Mai 2018 zum 14. Mal die Vielgestalt lesbisch-schwuler Chöre präsentiert. Vier Tage lang sind alle Bühnen des Münchner Gasteigs für nahezu 100 Chöre und Ensembles reserviert. Natürlich spielt nicht nur hier das Beiprogramm eine wesentliche Rolle für die Motivation, an einem Festival teilzunehmen, bei dem es fast sekundär sein dürfte, ob man nun singender Akteur oder begeisterter Fan ist.

26. MÄRZ - 8. APRIL 2018

OSTERFESTIVAL LONDON SYMPHONY ORCHESTRA • KHATIA BUNIATISHVILI RENAUD CAPUÇON • YEFIM BRONFMAN • ALAIN ALTINOGLU TRULS MØRK • LUCAS DEBARGUE • DANIEL BARENBOIM ANDRÁS SCHIFF • WIENER STAATSOPER • PAAVO JÄRVI VLADIMIR SPIVAKOV • LAHAV SHANI • MARTHA ARGERICH...

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Khatia Buniatishvili © Caroline Doutre

IN AIX-EN-PROVENCE

= Zeitraum

= Künstler

= Ort

Foto: Interkultur

Wer gerne singt, hört auch gerne zu

Wie kaum ein zweites hat das „Festival Chor@ Berlin“ die Chance erkannt, im Spagat zwischen professionellem Konzertangebot und ambitionierter Ansprache von Freizeitsängern nicht zuletzt ein riesiges Publikumspotenzial auszuschöpfen. Wer gerne singt, hört schließlich auch gerne zu. Neben konventionellen Konzerten gibt es hier Dirigierkurse und Workshops für die rhythmische Selbsterfahrung, Interpretationsleitfäden und Stimmbildung im Akkord. Letzthin widmen sich die Begleitveranstaltungen kaum versteckt der eingebildeten oder tatsächlichen therapeutischen Wirkung des Gesangs. Damit treffen die Macher besonders in Berlin einen hochsensiblen Nerv. Denn nicht umsonst hat gerade in der Hochburg der Singlehaushalte das Singen wieder Hochkonjunktur, ist das einstige Volkslieder-Klischee mit ihrem Makel des Verstaubten der Spannung zwischen aufmerksamem In-sich-Hineinhören und gesundheitsförderlichem Entäußern gewichen. ­Chor@­Berlin macht kaum einen Hehl daraus, sich vor allem an jene Zuhörer zu richten, die gern selbst singen (würden). Oder wenigstens anderen dabei bewundernd zusehen und so die Magie einer Art von menschlicher Kommunikation wahrnehmen, die wohl noch älter als die Sprache ist und damit auch einen gewissermaßen archaischen Anstrich hat.


Ganzkörpereinsatz: Choristen bei der Eröffnung des Robert SchumannChorwettbewerbs in Zwickau

Heilung der geschundenen Individualistenseelen

Musik als Balsam für die Seele und sogar als Therapeutikum spielt gerade nicht nur bei Kranken eine Rolle, sondern heilt auch die geschundenen Individualistenseelen. Mitsing- oder „Kann-nichtsingen“-Chöre heilen die Angst vor dem Versagen, die der frustriert terrorisierende Musiklehrer früher dem Kinde vielleicht eingebläut hat. Wer heute singt, teilt ein auf den ersten Blick vielleicht schräges Hobby, um dessen integrative Kraft man andererseits aber auch beneidet wird. Weil die hohe Nachfrage auch die Qualität befeuert, differenzieren sich Stilistik, Repertoire und auch die künstlerischen Ansprüche weit aus. Das kann man unter anderem beim „Brahmsfest“ in der Chorhochburg Wernigerode erleben. Das Städtchen am Harz verfügt selbst über drei renom-

mierte Chöre und wird alle zwei Jahre zur Bühne für höchst ambitionierte Ensembles. Mag die Ausprägung der Chorfestivals noch so unterschiedlich sein: Wer dort ist, erlebt

Momente größter Freude, ja Euphorie. Und am Ende des Tages genießt man eben auch das: den fröhlichen Abend in einer Gemeinschaftlichkeit, die rar geworden ist in der modernen Gesellschaft.

festival-TIPPs

Chor@Berlin 22.–25.2.2018 Berlin

Johannes-Brahms-Chorfestival 3.–7.7.2019 Wernigerode

International Choir Festival 27.–30.4.2018 Antwerpen (Belgien)

Sing Berlin! 4.–8.7.2018 Berlin

On Stage 6.–9.5.2018 Stockholm (Schweden)

Europa Cantat XX 27.7.–5.8.2018 Tallinn (Estland)

Helsingborgs Körfestival 9.–13.5.2018 Helsingborg (Schweden)

Praha Music Festival 5.–9.9.2018 Bratislava (Slowakei)

Internationaler Robert-SchumannChorwettbewerb 6.–10.6.2018 Zwickau

Bratislava Cantat 4.–7.10.2018 Bratislava (Slowakei)

Chortage Hannover 10.–17.6.2018 Hannover

Montana:Musica Festival 11.–14.10.2018 Bad Hofgastein (Österreich)

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Dezember 2017 concerti  27


Rezensionen CDs – ausgewählt und bewertet von der concerti-Redaktion

René Jacobs stellt erneut seine Meister­schaft als Mozart-Interpret unter Beweis

Tröstungsmesse CD des Monats Mozarts Requiem muss nicht

immer wie eine Totenmesse klingen

28  concerti Dezember 2017

ger Barockorchester und dem RIAS-Kammerchor. Jacobs führt seinen anerkannten Mozart-Stil fort, mit Detailfreuden, überlegter Artikulation, genauer Balance zwischen allen Beteiligten. Auch beim Solistenquartett, das mit Sophie Karthäuser, Marie-Claude Chappuis, Maximilian Schmitt und Johannes Weisser ausgeglichen gut besetzt ist, verzichtet Jacobs auf Experimente – Homogenität lautet sein Ziel, zumal er auch das Orchester auf einen

sehr gesanglichen Ansatz verpflichtet. Der RIAS-Kammerchor ist gut genug, jeden Ausdruckswechsel mitzuvollziehen. Wie licht das alles klingt! Wie zerbrechlich, wie filigran! Man mag kaum an eine Totenmesse glauben, allenfalls eine Tröstungsmesse. Christian Lahneck Mozart: Requiem S. Karthäuser, M.-C. Chappuis, M. Schmitt, J. Weisser, Freiburger Barockorchester, RIAS-Kammerchor, R. Jacobs (Leitung). harmonia mundi

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Foto: Molina Visuals

M

ozarts Requiem ist wie der Kölner Dom: Es „wird nie vollendet sein“, schreibt der französische Komponist Pierre-Henry Dutron am Ende seines ausführlichen Einführungstextes des Albums. Dutron hat die umstrittene Süßmayr-Fassung bearbeitet. In dieser neuen Version hat René Jacobs das Mozart-Requiem bereits im Konzert aufgeführt, nun dokumentiert er es auf CD mit seinen bewährten Mozart-Kräften, dem Freibur-


Intensiv

Lebendig

Fließend

Mendelssohn: Psalmen op. 31, 42, 91 & Verleih uns Frieden Johanna Winkel, Julian Pregardien , Chor des BR, Münchner RO, Howard Arman (Ltg). BR Klassik

Händel: Messiah (Version 1754) S. Piau & K. Watson (Sopran), A. Pichanick (Alt), R. Charlesworth (Tenor), A. Wolf (Bass), Le Concert Spirituel, H. Niquet (Ltg). Outhere

Händel: Dixit Dominus HWV 232 Bach: Magnificat BWV 243 Vox Luminis Lionel Meunier (Leitung) Alpha

Für Felix Mendelssohn war die Vokal­ polyfonie des 16. Jahrhunderts das Ideal jeder sakralen Musik – was man seinen Psalmen-Vertonungen deutlich anhört, die ganz im Sinne Palestrinas komponiert sind. Drei seiner fünf Psalmen hat nun der BR-Chor eingesungen. Statt extrovertiertem Schwelgen hört man hier vor allem geradlinige Innigkeit in einer bestechend klaren Interpretation, die auf romantischen Gefühlsüberschwang verzichtet und dadurch umso intensiver erscheint, weil so der andächtige Charakter der Psalmen zum Tragen kommt – für tiefgründig-sakrale Hörmomente. (NK)

Händels Messias war schon zu Lebzeiten sein populärstes Werk. Aus dem Jahr 1754 gibt es eine Fassung mit fünf Vokalsolisten. Die hat sich Hervé Niquet nun anlässlich des 30-jährigen Bestehens seiner ChorOrchester-Vereinigung „Le Concert“ spirituel zum Geburtstagsgeschenk gemacht. Niquet entlockt seinem schlank geführten Orchester atmende Phrasen und markante Farben. Die Vokalsolisten haben Überzeugungskraft und Dramatik. Der Chor indessen stellt alle übrigen Mitwirkenden in den Schatten, verbindet kompakte Geschlossenheit mit sehr lebendiger Gestaltung. (EW)

Historisch informierte Aufführung mit rasanten Tempi gleichzusetzen, scheint keine Gesetzmäßigkeit mehr zu sein. Die Einspielung von Bachs Magnificat und Händels Dixit Dominus mit Vox Luminis verblüfft durch teilweise sehr moderate Tempowahl. Doch so kann man der ausgefeilten vokalen wie instrumentalen Darbietung umso besser folgen. Sänger wie Instrumentalisten agieren souverän und entspannt. Beglückend auch die hervorragend austarierte Balance zwischen vokalem und instrumentalem Part. Die Leitung hat der Ensemblegründer Lionel Meunier: Alles lebt, atmet und fließt. (SN)

Opern-Uraufführung jetzt auf CD

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2 CDs

Tatsächlich lag die Oper »Benzin« nach seinem eigenen Libretto frei nach Calderon de la Barcas Stück »Über allem Zauber Liebe« mehr als 80 Jahre in Emil Nikolaus von Rezniceks Schublade, bis sie das Interesse der Theatermacher in Chemnitz weckte, wo die Oper am 28. November 2010 uraufgeführt wurde.

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Frank Beermann Frank Beermanns stets waches Interesse an Neuem, Unentdecktem, aber auch an Neuinterpretationen des Kernrepertoires hat ihm zahlreiche Preise und Anerkennungen eingebracht. 2015 schrieb Eleonore Büning in der Sonderausgabe des Magazins Crescendo anlässlich der Echo Klassik Verleihung: »Frank Beermann ist einer der besten WagnerDirigenten unserer Zeit.«

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Dezember 2017 concerti 26.10.2017 11:05:09  29


Märchenhaft

Souverän

AlPhA 359

DAS NEUE ALBUM VON NELSON GOERNER!

CHOPIN NOCTURNES

nelson goerner

‚Seine Freude am Klang, seine Begeisterung für das Klavierspiel ist stets hörbar.’

CD-Tipp auf RBB Kulturradio

‚Großes Chopin-Spiel!’ Piano News

‚Perlend, leicht und doch kraftvoll’

Humperdinck: Hänsel & Gretel Katrin Wundsam, Alexandra Steiner, Albert Dohmen, Christian Elsner, Kinderchor Staatsoper Berlin, RSB, Marek Janowski (Ltg). Pentatone

Berlioz: Les Troyens Joyce DiDonato, Michael Spyres, Marianne Crebassa u. a. Orchestre Philharmonique de Strasbourg, John Nelson (Ltg). Erato

Marek Janowski, der ehemalige Leiter des RSB, schickt noch einen Weihnachtsgruß aus seiner Ära: Einen LiveMitschnitt von Humperdincks Hänsel und Gretel, vor gut einem Jahr in der Berliner Philharmonie aufgenommen. Janowski hat ja gerne die Philharmonie zum vierten Berliner Opernhaus gemacht, etwa für Wagners Ring. Der Wagnerianer Humperdinck gelingt mit sehnsuchtsvollem, inbrünstigem Zug. Janowski zaubert Atmosphäre und entfacht Spannungssteigerungen. Die agilen Gesangssolisten kreieren ein lebendiges Hörtheater. Alles gut aufeinander abgestimmt. Kommt auf den Gabentisch. (EW)

Berlioz’ Grand Opéra Les Troyens dürfte die meisten Opernhäuser an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringen. Im April 2017 hat sich die Straßburger Oper unter der Leitung des Berliozexperten John Nelson an das Opus summum des Komponisten gewagt. Der Livemitschnitt kann nun als Referenz gelten, denn nicht nur wird die Sängerauswahl, allen voran Joyce DiDonato als Dido, höchsten Ansprüchen gerecht. Auch John Nelson bewältigt die klangliche Darstellung der Riesenpartitur auf souveräne Manier. Dazu hat die Tontechnik auch die Raumwirkungen exzellent eingefangen. (FA)

Glasklar

Tierisch

AlPhA 239

AlPhA 224

SWR2

Note 1 Music gmbh Carl-Benz-Str. 1 - 69115 Heidelberg Tel 06221 / 720226 - Fax 06221 / 720381 info@note1-music.com - www.note-1.com

Schubert: Klavierquintett D 667 „Fo­rellenquintett“, Notturno D 897 u. a. Anne-Sophie Mutter, Daniil Trifonov, Hwayoon Lee, Maximilian Hornung, Roman Patkaló. DG

Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“ & Karneval der Tiere Daniele Rossi (Orgel), Martha Argerich (Klavier), Antonio Pappano (Klavier & Leitung). Warner Classics

Noch nie hat Anne-Sophie Mutter Schuberts Forellenquintett aufgenommen, noch nie ein Album mit Daniil Trifonov veröffentlicht. Die dramatische Verdichtung im Finale, die von Trifonov mal heiter, mal diabolisch gedeuteten Triller im vierten Satz, dazu Maximilian Hornungs und Roman Patkalós beredte Fundamentierung der tiefen Stimmen – all das zeichnet eine insgesamt transparente, schlanke, stellenweise vibratofreie Aufnahme. Das Trio-„Notturno“ bleibt (meist) frei von Süße. Ob es die beiden Lied-Transkriptionen zur Abrundung wirklich gebraucht hätte, bleibe dahingestellt. (CL)

Martha Argerich hat mit Antonio Pappano Saint-Saëns’ Karneval der Tiere aufgenommen – mit rhythmischer Verve, Hingabe und Sinn für Humor, ob bei den stampfenden Elefanten oder als poetische Kulisse für die Kuckucks-Rufe. Daniele Rossi ist der Solist in Saint-Saëns’ Orgel-Sinfonie, einem prallen Orchesterschinken, der für Pappanos Santa CeciliaOrchester ein willkommener Happen ist. Hier wird nach Belieben modelliert und reguliert, so dass es schäumt und träumt. Rossi fügt sich in dieses gleichermaßen differenzierte wie opulente Klangbad mühelos ein. (CL)

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Gelungener Mittelweg

Abel: Sinfonien op. 1/1–6 & op. 4/1–6 Die Kölner Akademie Michael Alexander Willens (Leitung) cpo

Die Kölner Akademie und Michael Alexander Willens haben sechs sinfonische Werke von Carl Friedrich Abel aufgenommen, kleine Dreiteiler, formal alle nach gleichem Schema gebaut. Man darf also keine Wunder von dieser Musik erwarten. Von daher wählen Willens und die Akademie einen gelungenen Mittelweg: nicht übertreiben und nicht verharmlosen. Man könnte diesen Ansatz auch als gesunde Munterkeit bezeichnen, ausgewogen sinfonisch, kammermusikalisch justiert, eine Organik, die diese Werke zu gehobener Unterhaltungsmusik macht – vor allem in den tänzerischen Schlusssätzen. (CL)

Orchestrales Panorama

Glass: Jane Michael Riesman (Klavier), The City Of Prague Philharmonic Orchestra, Miriam Nemcova (Leitung) Sony Classical

Die Minimal-Music-Legende Philip Glass verbindet man nicht unbedingt mit Filmmusik. Trotzdem hat der amerikanische Komponist jetzt den Soundtrack zur Dokumentation über die Primatenforscherin Jane Goodall abgeliefert – und bleibt sich auch in diesem anderen musikalischen Medium treu. Denn Glass überträgt in mehreren Songs das Mishima/Closing aus seinem dritten Streichquartett auf das große Orchester und eröffnet damit neue Klangräume, in denen meditative Tonfolgen und Rhythmen zu einem großen orchestralen Panorama verschmelzen und dem Hörer enorm viel Raum zum Denken geben. (NK)

Kurz Besprochen Tesori d’Italia – Werke von Elmi, Ristori, Vivaldi u. a. Albrecht Mayer (Oboe), I Musici di Roma. DG Die Interpretationen mögen für Freunde des Originalklangs sehr glatt klingen, doch zeichnet genau diese Eigenschaft die Brillanz der Einspielungen aus. (SN) Eternamente – Werke von Puccini, Mascagni, Giordano u. a. Angela Gheorghiu (Sopran), Prague Philharmonia. Warner Classics Gheorghiu vermittelt auf ihrem dem Verismo gewidmeten Album oft die ­Atmosphäre einer Operngala. Dennoch lässt sie streckenweise große Leidenschaft spüren. (FA) The Wind Rose Arianna Savall, Petter Udland Johansen, Ensemble Hirundo Maris. Carpe Diem Records Arianna Savalls Gesang ist erneut ein Ereignis, doch Petter Udland Johansens zu glatte Arrangements sowie seine eher hemdsärmeligen Beiträge trüben den Hörgenuss. (EW)

Arche Musik Kalender 2018 – Musiker & ihre Familien 60 Blätter 58 Fotos Arche Kalender Verlag Nicht nur als Weihnachtsgeschenk geeignet: Der Musikkalender bietet ­Woche für Woche rundum liebevoll ­gestaltete Porträts von Musikern und ihren Familien. (MT) Online-Tipp

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Rezensionen

Schöne Bescherung CDs zum Fest frisch ausgepackt. Von Maximilian Theiss

J

auchzet, frohlocket!“ – gibt es denn überhaupt noch einen deutschen Haushalt, in dem noch keine Aufnahme von Bachs Weihnachtsoratorium steht? Was wiederum zur Frage führt, ob es denn noch eine weitere Einspielung braucht. Um es kurz zu machen: Ja, für eine Aufnahme sollte noch Platz im Regal sein, denn das Ensemble Resonanz hat eine lichte und filigrane Hausmusik-Version des Oratoriums eingespielt – die bestens geeignet ist für ein heimeliges Weihnachtsfest in den eigenen vier Wänden. Freilich liegt der Zauber vieler Konzerte im Live-Erlebnis, in der Vergänglichkeit von Musik, die nicht aus der Konserve kommt. Eine solche Sternstunde gab’s 2016, als mit dem Dresdner Kreuz- und Kammerchor sowie der Staatskapelle, den Solistinnen Sonya Yoncheva und Regula Mühlemann eine Schar an Ausnahmemusikern ein Adventskonzert gab. Das Ereignis mit Weihnachtsliedern und Chorälen ist nun für den Heimgebrauch auf CD zu erwerben. Ein weiteres Kleinod des Chorgesangs liefern übrigens auch die King’s Singers, die im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Ihr Album „Christmas With The King’s Singers“ aus dem Jahr 1989 vereint deutsche und britische Weihnachtslieder im schönsten Glanz des Ensemblegesangs. ­ 32 concerti Dezember 2017

Bach: Weihnachtsoratorium BWV 248 (Auszüge) Ensemble Resonanz. Harmonia Mundi Festliches Adventskonzert Kreuzchor, Kammer­ chor und Staatskapelle Dresden, R. Mühlemann, S. Yoncheva. Sony Christman With The King’s Singers The King’s Singers, City of London Sinfonia, Richard Hickox (Leitung). Warner Veni Domine Chor der Sixtinischen Kapelle, Cecilia Bartoli, Massimo Plombella (Leitung). DG Adventslieder Werke von Praetorius, Crüger, Wolter u. a. Schwersterhochfünf. Rondeau O sanctissima – O du fröhliche MDR Rundfunkchor, Phi­ lipp Ahmann (Leitung). Geniun In dulci jubilo Werke von Buxtehude, Geist, Reincken u. a. Theatre of Voices, Paul Hillier (Leitung). Dacapo Christmas Piano Music Werke von Palmgren, Busoni & Ljapounow Peter Froundjian (Klavier). Sony In dulci jubilo Traditionals sowie Werke von Händel, Praetorius, Vivaldi u. a. London Brass. Warner

Auch der reine A-cappella-Gesang ist zur Weihnachtszeit vielgefragt. Nicht nur wegen Cecilia Bartoli als Solistin, sondern vor allem wegen des famosen Chors der Sixtinischen Kapelle ist das Album „Veni domine“ mit seinen archaischen Weihnachtsgesängen etwa von Perotin oder Dufay etwas ganz Besonderes. Etwas näher am Zahn der Zeit wiederum ist das Ensemble Schwesterhochfünf mit seiner wohlklingenden Sammlung deutscher Adventslieder. Wer dieses Repertoire eher konservativ, aber dennoch künstlerisch hoch anspruchsvoll interpriert hören möchte, ist mit „O sanctissima“ des MDR Rundfunkchors bestens beraten, während Paul Hillier und sein Theatre of Voices-Chor auf „In dulci jubilo“ stimmungsvoll in die Welt der Zeit Buxtehudes eintaucht. Musikhistorisch spannend ist wiederum Peter Froundjians „Christmas Piano Music“, ein Querschnitt der – aus welchen Gründen auch immer – etwas stiefmütterlich behandelten Weihnachtskompositionen für Klavier. Und weil festlich-goldnener Bläserglanz zum Hochfest nicht fehlen darf: Der Preis für das schönste BlasmusikAlbum zur Weihnachtszeit geht diesmal an London Brass mit dem Album „In dulci jubilo“, das neben altbekannten Liedern auch feinste Barockmusiken bereithält.

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de


REMASTERED LIVE RECORDINGS Limited Deluxe-Edition

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M AR I A CALLAS – NEU ER LEBT !


Top 20 Klassik-Charts November (6.10.– 2.11.2017)

Daniil Trifonov, Mikhail Pletnev, Mahler Chamber Orch.

1

Chopin Evocations Deutsche Grammophon

(Neu)

Daniil Trifonov fängt den Zauber von Chopins Musik ein und widmet sich obendrein den Tributen an Chopin von Schumann, Barber, Tschaikowsky, Grieg und Mompou

2

Jonas Kaufmann

3

Philippe Jaroussky

11

Ludovico Einaudi

12

Lang Lang

(9)

(Neu)

The Händel Album Erato

(Neu)

Auf seinem ersten vollständigen Händel-Album zeigt Jaroussky eindrucks- und gefühlvoll den immensen Facettenreichtum der Musik des großen Barockmeisters auf

4

Villazón, Abdrazakov, Nézet-Seguin

5

Jonas Kaufmann

6

Christina Pluhar & L’Arpeggiata

7

Anna Netrebko & Yusif Eyvazov

8

Krystian Zimerman

9

Juan Diego Flórez, Orchestra La Scintilla & Ricardo Minasi

(10)

(8)

(5)

(2)

(4)

(Neu)

10 (3)

Duets Deutsche Grammophon Dolce Vita Sony Classical

13

Alexandre Tharaud

14

Daniel Hope, ZKO, Jacques Ammon & Chilly Gonzales

15

Christian Gerhaher, Martin Walser, Gerold Huber

16

Camille Thomas, Alexandre Bloch & Orch. Nat. de Lille

(Neu)

(WE*)

(WE*)

(Neu)

Mozart Sony Classical

Maria Callas

Brahms: Die schöne Magelone Sony Classical

Saint-Saëns, Offenbach Deutsche Grammophon

17 18

Bill Murray & Jan Vogler

19

Jonas Kaufmann

20

Maria Callas

(Neu)

(17)

Callas-Remastered Live Recordings 1949–1964 Warner Classics

For Seasons Deutsche Grammophon

Thomas Hengelbrock, NDR Elbphilharmonie Orchester

(13)

Schubert: Piano Sonatas D 959 & D 960 Deutsche Grammophon

Barbara Erato

Die junge, belgisch-französische Cellistin und frisch gekürte ECHO-Preisträgerin widmet sich mit bezauberndem Charme und mit Eleganz der französischen Romantik

Händel Goes Wild Erato

Romanza Panorama

Romance Sony Classical Tastenakrobat Lang Lang lässt es auf seinem neuen Album deutlich entspannter und ruhiger angehen als sonst. Trotzdem ist „Romance“ voll musikalischer Intensität und Tiefe

L’Opéra Sony Classical

(1)

Elements We Love Music

(12)

Elbphilharmonie First Recording Sony Classical New Worlds Decca Records

Nessun dorma – The Puccini Album Sony Classical

Live & Alive Warner Classics

* Wiedereinstieg

34 concerti Dezember 2017

Ermittelt von GfK Entertainment GmbH im Auftrag des Bundesverbandes Musikindustrie e.V.


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Blind gehört

Für ihre aktuelle »Cleopatra«-CD hat sich Regula Mühlemann entsprechend in Schale geworfen

»Sie lebt die Arie voll aus!«

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in „totaler AufnahmenMozart: Don freak“ sei sie, erklärt ReGio­vanni – „Là ci gula Mühlemann, bevor daremo la mano“ Audrey Mildmay, das Gespräch beginnt. AußerFritz Busch (Ltg). dem hätte sie ein ganz gutes Naxos 1936/2001 Ohr für Stimmen. Das sind schon mal gute Vorraussetzung Don Giovanni, das ist schon für das „Blind gehört“-Inter- mal klar. Aber ich höre nicht view. Vor Kurzem veröffent- heraus, welche Stimmen das lichte die Schweizer Sopranis- sind. Es handelt sich aber um tin zusammen mit dem La eine ältere Aufnahme, oder? Folia Barockorchester das Al- – 1936?! Dann verstehe ich, wabum „Cleopatra“. rum ich die Stimmen nicht 36  concerti Dezember 2017

erkenne, denn die Aufnahmen aus dieser Zeit sind mir noch nicht so vertraut. Aber es ist ein Feld, dass ich auf jeden Fall noch entdecken werde. Auch wenn ich nicht weiß, um welche Stimmen es sich handelt: Ich finde es sehr geschmackvoll gesungen – auch der Don Giovanni, der ja manchmal wie ein Vorschlaghammer daherkommt (lacht und hört weiter). Ja, wirklich sehr geschmackvoll,

Foto: Martin Förster

Die Sopranistin Regula Mühlemann hört und kommentiert CDs von Kollegen, ohne dass sie erfährt, wer spielt. Von Maximilian Theiss


da kann man sich sehr gut vor- gut, in diesem Fall erkenne ich stellen, dass sich die Zerlina da die Stimme natürlich deshalb, nur allzu gern von ihm umgar- weil ich ein- bis zweimal in der nen lässt. Auch die Zerlina ist Woche bei ihr Unterricht hatte sehr schön: schüchtern und und die Barbara-Technik und doch ein wenig kokett, das ge- -Stimme in- und auswendig fällt mir sehr gut! Mozart hat kenne! Ich kann ehrlich gesagt die Zerlina ja im Vergleich zu nicht genau sagen, welcher einer Susanna aus dem Figaro Komponist das ist, aber eigentein bisschen, nun ja, einfacher lich müsste das Telemann angelegt, aber auch das als Sän- sein. – Sein Passionsoratorigerin zu interpretieren, hat um? Ich wusste gar nicht, dass sie davon eine Aufnahme geeinen ganz besonderen Reiz. macht hat. Ist das eine alte Aufnahme? Zwar bin ich kein Telemann: Passionsleidenschaftlicher Telemannoratorium – „Das selige Erwägen“ Fan, aber diese Musik ist wirkBarbara Locher, lich schön. Lassen Sie uns Wolfgang Schäfer (Ltg). Brilliant 2003 nochmal kurz zuhören ... Doch, das ist wirklich eine tolle Arie, Die Barbara, meine Gesangs- die könnte ich mir mal anprofessorin! Diese Stimme schauen! erkenne ich sofort ... Diese tolle Technik – diese jugendliche Bellini: Per pietà, Stimme! Wir hatten in der bell’idol mio Renata Tebaldi, Schule ein Fach, in dem wir Giorgio Favaretto manchmal Aufnahmen erken(Klavier). Decca 1958 nen mussten, und ich habe eigentlich fast immer alle Sänger herausgefunden, weil ich Ah, Bellini! Per pietà, mir das Timbre eines Sängers bell’idol mio habe ich in der sehr gut merken konnte. Aber Ausbildung gesungen, die mussten wir alle als Vorstufe zur Arie lernen. Die Stimme zur Person gehört der Tebaldi, oder? Eine großartige Sängerin! Also, ich 1986 bei Luzern geboren, mag ihre Stimme ja sehr, aber gab Regula Mühlemann ich finde, für dieses „einfache“ nach ihrem Studium ihre Stück ist das Timbre ein bissDebüts an den Opernhäuchen zu metallisch. Ich weiß, sern von Venedig, Zürich ich wage mich da gerade sehr und Baden-Baden. 2012 weit vor, aber bei den großen feierte sie bei den SalzburPartien finde ich ihre Stimme ger Festspielen ihren internationalen Durchbruch. passender als bei diesem Lied. Zuvor erlangte sie als Aber natürlich ist das absolut Ännchen in der Verfilmung Geschmackssache. von Webers Der Freischütz größere Bekanntheit in Deutschland, 2016 folgte mit Glucks Orfeo ed Euridice die zweite Opernverfilmung, an der sie mitwirkte.

Haydn: Die Jahreszeiten – „Welche Labung für die Sinne“ Marlis Petersen, René Jacobs (Ltg). harmonia mundi 2014

Das ist René Jacobs! Ich kenne die Aufnahme von Haydns Die Schöpfung mit Julia Kleiter, die hat den gleichen Charakter wie hier die Jahreszeiten: Dieses Rhythmische und Akzentuierte, so dass man das Orchester sofort wahrnimmt, das ist typisch Jacobs. Oft ist das Orchester lediglich die Begleitung, aber bei ihm habe ich immer das Gefühl, dass es wie ein zweites, gleichberechtigtes Instrument ist. Zuerst dachte ich, dass es wieder Kleiters Stimme ist, aber es müsste die Marlis Petersen sein ... Aber diese Farbigkeit, diese Stimme und erst die Technik – also, sie lebt die Arie total aus. Und das Orchester gibt ihr die Möglichkeit, wirklich alle Register zu ziehen in dieser, ich sag mal: Labung für die Sinne. Toll, gefällt mir richtig gut! Rossini: Stabat Mater – „Quando corpus morietur“ Anna Netrebko, Antonio Pappano (Ltg). Warner Classics 2010

Mit ihm habe ich gerade in Genf gesungen, mit Ildebrando [d’Arcangelo, d. Red.]! Ach, und jetzt noch die Netrebko ... Doch, diese Aufnahme kenne ich – mit Lawrence Brownley und Joyce DiDonato, oder? Joyce hätte ich zugegebenermaßen nicht erkannt, wenn ich diese Aufnahme mit Pappano zum ersten Mal gehört hätte. Es dirigiert doch Pappano, oder? Ich kenne die Aufnahme, weil ich das Werk schon mal gesungen habe, und da höre ich mir immer alles Mögliche an. Ich finde die Aufnahme auch deshalb so spannend, weil diese Nummer oft Dezember 2017 concerti   37


Blind gehört

einer ganz anderen Stimme, die mit meiner klassischen Färbung nichts mehr zu tun hatte. Mahler: Sinfonie Nr. 4 – 4. Satz: Sehr behaglich Juliane Banse, Giuseppe Sinopoli (Ltg). Profil 2008

Schubert: Gretchen am Spinnrade Natalie Dessay, Philippe Cassard (Klavier). Sony Classical 2017

Natalie Dessay, ganz klar! Dieses Timbre kann nur sie haben. Das zu beschreiben ist echt schwierig. Es ist die Vibration, die Luft auf der Stimme, wie sie den Vokal formt und was im weichen Gaumenoder Gaumensegelbereich passiert. Das ist so typisch Dessay! Und wie sie die hohen Töne angeht! Ich wusste nicht, dass sie Schubert aufgenommen hat. Ach, die CD erschien erst in diesem Jahr? Eigent38 concerti Dezember 2017

lich ist das Lied ein großes Crescendo: Es explodiert fast, dann geht’s wieder zurück, um dann auf den Höhepunkt zu kommen. Modugno/Migliacci: Volare (Nel blu dipinto di blu) Jonas Kaufmann, Ahser Fischer (Ltg). Sony Classical 2016

Vooo-laaa-reee! Ich bin ein großer Fan von Jonas Kaufmann! Aber Volare ... Da bin ich dann schon eher traditionell orientiert und mag einfach dieses, naja, dieses Raue. Hier ist es halt für mich ein bisschen zu glatt und auch ein bisschen zu romantisch. Aber stimmlich finde ich es einfach toll. Die CD interessiert mich, denn ich finde das Volare wirklich sehr gut gemacht. Es ist bewusst entfernt von Original. Ich selbst würde so ein Album nicht machen, was aber mit meinem Gesang zu tun hat: Wenn ich früher Popsongs gesungen habe, dann stets mit

Reber: Uf em Wäg nach Alaska (Ds Hippigschpängschtli) Peter Reber. Universal Music 1990

Ha, das Hippigschpängschtli, das hat natürlich meine

Foto: Esther Michel

vom Chor gesungen wird. Das nun solistisch zu besetzen finde ich total interessant. Trotzdem bin mir noch immer nicht ganz sicher, wie ich diese Aufnahme finde. Natürlich sind das alles absolute Luxusstimmen, aber vielleicht klingt es gerade deshalb auch zu wenig homogen.

Natürlich! Juliane Banse. Mit ihr habe ich den Freischütz gemacht. Ich finde das eine sehr spannende Aufnahme von Mahlers Vierter, weil es ein Tempo ist, das ich bei dieser Arie so nicht kenne: sehr getragen, für meinen Geschmack fast ein bisschen zu langsam, vor allem wenn sie dann vom Tanzen singt und das Tempo doch etwas schwerfällig daherkommt. Ich kann mir vorstellen, dass es ein italienisches Orchester oder zumindest ein italienischer Dirigent ist. Aber ich finde es großartig, wie Juliane diese Phrasen spannt, was bei diesem Tempo alles andere als einfach ist ... Das begeistert mich richtig, wie sie diese langen Phrasen bis zum Ende so wunderschön durchzieht. Trotzdem: Ich finde, durch das Tempo geht ein bisschen was von dem Charakter des Satzes verloren. Obwohl natürlich dann diese Stelle bei „Sankt Peter im Himmel sieht zu“ einfach wunderschön ist, wenn es so langsam und frei gehalten ist. Das hat auch was.


Kindheit geprägt – und nicht nur meine! Der Peter Reber ... Ich glaube, um dieses Lied ist kein Kind in meinem Alter herumgekommen. Das hat man in der Schule gelernt, das war ständig im Radio, es wurde von Alt bis Jung von allen gesungen. Ist ja auch ein tolles Lied, total süß! Auch als Erwachsene gefällt es mir noch immer. Vielleicht habe ich es etwas zu oft gehört, als dass ich da nochmal die CD auflegen würde, aber ich bekomme sofort gute Laune, wenn ich das Lied höre. Ja, dieses unbeholfene kleine Gespenst mit seinen Blümchen auf dem Kleid, das niemanden erschrecken kann, weil es einfach zu süß ist. Konzert-TIPPs

München So. 26.11., 19:00 Uhr Prinzregententheater Guanqun Yu (Sopran), Regula Mühlemann (Sopran), Wallis Giunta (Mezzosopran), Fernando Guimarães (Tenor), Stefan Sbonnik (Tenor), Münchner Rundfunkorchester, Alessandro de Marchi (Leitung). Mozart: Serenata notturna D-Dur, „Non curo l’affetto“; Sinfonie Nr. 6 F-Dur; Die Schuldigkeit des ersten Gebots

MEINE KLASSIK

Das Monumentalwerk in einer Jahrhundert-Einspielung: Berlioz‘ Trojaner mit Joyce DiDonato u.a. joyce-didonato.de

Dresden Fr. 5.1., Sa. 6.1. & So. 7.1.2018, 20:00 Uhr Semperoper Isabelle Faust (Violine), Regula Mühlemann (Sopran), Sächsische Staatskapelle Dresden, Robin Ticciati (Leitung). Berg: Dem Andenken eines Engels, Mahler: Sinfonie Nr. 4 G-Dur Fulda So. 14.1.2018, 17:00 Uhr Schloss (Fürstensaal) Regula Mühlemann (Sopran), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Violine & Leitung). Arien und Ouvertüren aus Hasse: Marc’Antonio e Cleopatra, Händel: Giulio Cesare in Egitto, Graun: Cleopatra e Cesare u. a.

Weitere Termine: München Mo. 15.1.2018, 20:00 Uhr Prinzregententheater Ludwigsburg So. 21.1.2018, 18:00 Uhr Residenzschloss

Vilde Frang mit Encores von Kreisler, Szigeti und Heifetz vilde-frang.de

Hamburg Mi. 7.2.2018, 20:00 Uhr Laeiszhalle Haydn: Die Jahreszeiten. Regula Mühlemann (Sopran), Werner Güra (Tenor), Arttu Kataja (Bass), Gaechinger Cantorey, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Hans-Christoph Rademann (Leitung)

Weitere Termine: Bremen So. 8.2.2018, 20:00 Uhr Die Glocke Stuttgart Sa. 10.2. & So. 11.2.2018, 19:00 Uhr Liederhalle CD-Tipp

Cleopatra – Arien von Graun, Händel, Hasse, Vivaldi u. a. Regula Mühlemann (Sopran), La Folia Barockorchester, Robin Peter Müller (Leitung). Sony Classical

Lakmé, Mélisande, Ophélie: faszinierender Blick auf Frauen im Anderswo sabine-devieilhe.de warnerclassics.de


multimedia Das Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

Online: Eröffnung der neuen Spielzeit an der Scala

TV-Tipps ARD Alpha

Gergievs Schostakowitsch

Sa. 2.12., 1:30 Uhr Konzert Für Nachteulen strahlt ARD Alpha Valery Gergievs SchostakowitschZyklus aus dem Jahre 2013 aus. Der zweite Teil beginnt tags ­darauf am Sonntag um 0 Uhr. Arte

pavarotti Memorial Concert Sa. 23.12., 17:05 Uhr Konzert Ehemalige Weggefährten treffen sich in der Arena di Verona zu einem Gedenkkonzert für Luciano Pavarotti, der in diesem Jahr seinen 10. Todestag hatte.

Am Ort der Uraufführung

Die neue Saison der Mailänder Scala startet am 7. Dezember

W

ährend die allermeisten Opernhäuser der Welt schon mitten in ihrer Spielzeit sind, läutet die Mailänder Scala traditionell erst im Dezember ihre neue Saison ein – so auch in diesem Jahr. Diesmal steht Umberto Giordanos Andrea Chénier auf dem Spielplan, eine nachträgliche Verarbei-

tung der französischen Revolutionszeit, die Giordanos bekannteste Oper wurde. Uraufgeführt wurde sie übrigens an der Mailänder Scala. Anna Netrebko als Maddalena singt bei der Premiere an der Seite ihres Ehemanns Yusif Eyvazov, der den Poeten Andrea Chénier verkörpert. Riccardo Muti steht bei der Saisoneröffnung am Pult der Scala. Wer das Live-Erlebnis der Premiere nicht missen möchte, kann diese am 7. Dezember ab 18 Uhr in einem der teilnehmenden Kinos genießen. Weitere Informationen auf: www.liveimkino.de

Christmas Songs So. 24.12., 23:10 Uhr Doku Es gibt Weihnachtslieder, die nahezu jeder kennt, der Weihnachten feiert. Doch wer komponierte sie? Und wie entstanden sie? „Christmas Songs“ gibt die Antworten auf diese Fragen. Arte

DEr Barbier von Sevilla Fr. 29.12., 21:45 Uhr Oper Beschwingter Opernabend zum Jahresausklang: Laurent Pelly ­inszeniert am Pariser Théâtre des Champs-Elysées Rossinis wohl berühmteste Oper.

40 concerti Dezember 2017

Online: In der Welt von Albrecht Mayer

Endspurt zum Jahreswechsel

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ür den Dezember hat sich Albrecht Mayer ein ambitioniertes Tourneeprogramm vorgenommen: Zwischen dem 3. und 17. Dezember hat der Klarinettist gerade einmal zwei konzertfreie Tage, an allen anderen präsentiert er seine neue CD „Tesori d’Italia“. Wie sich so ein hektisches Tourneeleben anfühlt, kann man eine Woche

lang auf der Facebook-Seite von concerti mitverfolgen, wenn Albrecht Mayer exklusiv für uns von seinen Erlebnissen berichtet. Den Jahreswechel feiert er übrigens in Luzern – dort gibt er am 31.12. sowie am 1.1. zwei Konzertabende. „In der Welt von Albrecht Mayer“ vom 11. bis 17.12. auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/concertimagazin

Fotos: Andrea Huber, Wolfgang Moroder, Sebastian Heck, EMI Classics

Arte


Online: #PianoPulseProject by Frank Dupree

Der zehnfache Pianist

Radio-Tipps Deutschlandfunk Kultur

Wiens verlorene Söhne So. 3.12., 22:00 Uhr Musikfeuilleton Bernhard Doppler wandelt auf den Spuren jener Wiener Komponisten, die während der NS-Zeit ins Exil vertrieben wurden. Deutschlandfunk Kultur

Aus der Berliner Philharmonie

Frank Dupree, Artist in Residence bei der Deutschen Staats­philharmonie Rheinland-Pfalz, ist als Dirigent, Solist und Jazzer zu erleben

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in Schlüssel wird ins Schloss gesteckt, der Deckel des Flügels wird hochgeklappt, die Füße positionieren sich an den Pedalen, noch schnell die Brille zurechtgerückt, und schon geht’s los. Zugegeben: Die einander rasend schnell abwechselnden Close-up-Szenen sind nicht gerade die innovativste Idee, um den Musikclip eines Pianisten einzuleiten. Doch das ist auch der einzige konventionelle Teil des Videos. Frank Dupree steht am Klavier und klopft den Rhythmus von Ravels Boléro, danach spielt der Pianist das erste Thema. Während er von oben am Klavier gefilmt wird, erscheint von der Seite plötzlich ein zweiter, komplett anders gekleideter Frank Dupree und schiebt einen weiteren Flügel auf die Bühne, positioniert ihn und stimmt mit ein. Auf dieselbe Art betritt wenig später ein dritter Frank Dupree die

Szene. Während der Boléro unaufhörlich weiterläuft, erscheinen immer mehr Duprees, bis am Ende ein Klavier-Dezett, also ein zehnköpfiges Ensemble aus lauter Frank Duprees ein ekstatisches Finale liefert, das so manche Orchesteraufnahme in den Schatten stellt. Das Video, das man auf YouTube findet, ist der erste Teil des #PianoPulseProject, mit dem der deutsche Pianist Orchesterwerke für mehrere Klaviere arrangiert und sie alleine einspielt. Neben der zündenden wie verrückten Idee ist es vor allem der Einfallsreichtum, mit dem Dupree den Klavieren die aberwitzigsten Geräusche und Klangfarben entlockt und den Boléro zu einem ganz neuartigen Hörerlebnis macht. Die zweite Folge der Serie soll demnächst auf YouTube erscheinen – diesmal mit einer Bearbeitung von George Gershwins Klavierkonzert in F.

Do. 7.12., 20:03 Uhr Liveübertragung Gidon Kremer inter­ pretiert Mieczysław Weinbergs Violinkonzert g-Moll, Mirga Gražinytė-Tyla dirigert das ­Berliner DSO. BR-Klassik

Melomanen auSSer Rand und Band Fr. 15.12., 19:05 Uhr Musik-Feature Lautstarke Buhs gehören zu jeder ordentlichen Opernpremiere. Dass das öffentlich bekundete Missfallen lange Tradition hat, zeigt diese Kulturgeschichte des Buhens. MDR Kultur / MDR Klassik

Zu Gast im Gewandhaus So. 17.12., 19:30 Uhr Konzert Die Mandoline ist wieder in Mode, woran Avi Avital nicht ganz ­unschuldig ist. Nun gastiert der Mandolinist beim MDR Sinfonieorchester in Leipzig. NDR Kultur

Silvesterkonzert So. 31.12., 20:30 Uhr Live-Übertragung Eine neue Tradition gilt es zu begründen, wenn am Jahresende das erste Silvesterkonzert in der Elbphilharmonie stattfindet – der NDR ist live dabei.

Dezember 2017 concerti   41


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Diesen Monat neu auf concerti.de/lounge:

Im Auftrag des guten Tons REPORTAGE Kaum jemand kennt sie, aber für die Karriere eines jeden Sängers sind sie extrem wichtig: Agenten. Aber wie sieht die Arbeit eines Sänger­agenten eigentlich genau aus? Um was muss er sich alles kümmern? Und geht es einer Agentur tatsächlich nur um die Stimme oder um den ganzen Menschen? All diesen Fragen sind wir für Sie auf die Spur gegangen.

Kurioser Tannenbaum ANEKDOTEN Wussten Sie schon, dass „Stille Nacht, heilige Nacht“ eine höchst offizielle Uraufführung hatte? Oder dass „Jingle Bells“ ursprünglich als Feiertagslied für Thanksgiving gedacht war? So manches Weihnachtslied kann mit kuriosen Fakten zur Entstehung oder zur Aufführungspraxis aufwarten. Unsere Redaktion hat die schönsten Schmankerln recherchiert und für Sie zusammengetragen.

Klassisch ins neue Jahr TIPPS Neujahrskonzerte haben in Deutschland eine große Tradition. Aber bevor das neue Jahr mit klassischen Klängen begrüßt werden kann, muss erst 2017 gebührend verabschiedet werden. Viele Orchester begehen das mit zahlreichen Konzerten am 31. Dezember. Um Ihnen die zeitraubende Recherche zu ersparen, präsentieren wir Ihnen die interessantesten Silvesterkonzerte in ganz Deutschland. 42 concerti Dezember 2017

Verlag concerti Media GmbH Hammerbrookstraße 93 · 20097 Hamburg Tel: 040/22 86 886-0 · Fax: 040/22 86 886–17 info@concerti.de · www.concerti.de Herausgeber/Chefredakteur Gregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.) Redaktion Jörg Roberts (Chef vom Dienst), Maximilian Theiss (Textchef, MT), Ninja Anderlohr-Hepp (Ressortleitung), Peter Krause (Ressortleitung Oper, PK), Sören Ingwersen (Textredaktion), Verena Kinle (Bildredaktion), Julia Hellmig (JH), Julia Oehlrich, Insa Axmann, Johann Buddecke (JB), Irem Çatı, Hannah Duffek, Nicolas ­Furchert, Nicole Korzonnek (NK) Autoren der aktuellen Ausgaben Frank Armbruster (FA), Christina Bauer, Irene Bazinger, Helge Birkelbach, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Katharina von Glasenapp, Christoph Kalies, Corina Kolbe, Christian Lahneck (CL), Sabine Näher (SN), Matthias Nöther, Teresa Pieschacón Raphael, Elisa ­Reznicek, Antje Rößler, Stefan Schickhaus, Christian Schmidt, Sigrid Schuer, Mario Vogt, Eckhard Weber (EW) Art Direktion/Gestaltung Tom Leifer, Heidi Meyer, Jörg Roberts, Frauke Schäfers, Matthias Hirt Produktion/Lithographie Alphabeta GmbH Druck & Verarbeitung Mayr Miesbach GmbH Anzeigen Felix Husmann (Leitung) Tel: 040/22 86 886-20 f.husmann@concerti.de Mirko Erdmann (Leitung Klassikveranstalter, Festivals & Musikindustrie) Tel: 040/22 86 886-16 m.erdmann@concerti.de Gabriele Heesen (Klassikveranstalter & Marken) Tel: 040/22 86 886-32 g.heesen@concerti.de Heidi Meyer (Anzeigen- und Vertriebsassistenz) Tel: 040/22 86 886-18 h.meyer@concerti.de Melanie Berndt (Anzeigendisposition) Tel: 040/22 86 886-27 m.berndt@concerti.de

Business Development & Vertrieb Stefan Brettschneider Heftauslage vertrieb@concerti.de Abonnement concerti Media GmbH · Postfach 100 544, 20004 Hamburg · Tel: 040/228 688 688 Fax: 040/228 688 617 · abo@concerti.de Standard-Jahres­abonnement: 25 € frei Haus Erscheinungsweise elf Mal jährlich, Ausgabe Januar ist erhältlich ab 22.12. IVW geprüfte Verbreitung III/2017: 170.918 Exemplare

Redaktionsschluss Immer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie Ihre Termine an: termine@concerti.de. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Zusatz Der Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung für die angegebenen Daten. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder durch Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. Alle Rechte: concerti Media GmbH

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concerti lounge

Impressum


Programm und Tickets ab 27. November 2017

27 Apr — 30 Mai

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ErmĂśglicht durch

www.musikfest-hamburg.de


OSTERFESTSPIELE SALZBURG 2018 CHriSTiAn THiElEMAnn SÄCHSiSCHE STAATSKAPEllE DrESDEn

24. März —2. April OPER

Christian Thielemann • Michael Sturminger renate Martin und Andreas Donhauser Anja Harteros • Aleksandrs Antoņenko ludovic Tézier • Andrea Mastroni Matteo Peirone • Mikeldi Atxalandabaso rupert Grössinger • levente Páll Salzburger bachchor Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor Sächsische Staatskapelle Dresden

KAMMEROPER MADErnA SATYriCOn

ORCHESTERKONZERTE PuCCini • MOZArT • bErliOZ

KONZERT FÜR SALZBURG bACH

Andrés Orozco-Estrada • Katia & Marielle labèque

MEnDElSSOHn bArTHOlDY SCHuMAnn • brAHMS Christian Thielemann • Sol Gabetta Sächsische Staatskapelle Dresden

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Christian Thielemann • Elīna Garanča Damen des Wiener Singvereins Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor Sächsische Staatskapelle Dresden

Karten: T. +43/662/80 45-361 • karten@ofs-sbg.at

Peter Tilling • Georg Schmiedleitner Harald Thor • Tanja Hofmann Solisten des Jungen Ensembles und des Ensembles der Semperoper Dresden œnm . österreichisches ensemble für neue musik

Philippe Herreweghe • Maximilian Schmitt Krešimir Stražanac • Dorothee Mields Damien Guillon • robin Tritschler • Peter Kooij Collegium Vocale Gent Sächsische Staatskapelle Dresden

KAMMERKONZERTE GubAiDulinA • MESSiAEn SCHubErT

Sol Gabetta • bertrand Chamayou Elisaveta blumina Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden

osterfestspiele-salzburg.at

Photo:: © Adobe Stock • Design: Eric Pratter

PuCCini TOSCA


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