Korrespondenzblatt WS 2014/2015 Jahrgang 147/2

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KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS Heft 2, Jahrgang 147 – Wintersemester 2014/2015


INHALTSVERZEICHNIS

GELEITWORT DES REKTORS.................................................................................................................. 1 1. HERZ-JESU-FEST 2014 FESTPROGRAMM ........................................................................................................................ 2 BEGRÜSSUNG UND HINFÜHRUNG VON REKTOR P. FRIEDRICH PRASSL SJ ............................................. 3 FESTVORTRAG VON P. DR. SEVERIN LEITNER SJ .............................................................................. 6 PAPST FRANZISKUS – AN DIE TÜR DES HERZENS KLOPFEN BILDER VOM HERZ-JESU-FEST 2014................................................................................................. 15 2. VORTRAG IMPULSE ZUM TRIDUUM VON DR. ROMAN A. SIEBENROCK ....................................................................... 17 DAS SIEGEL DER LIEBE GOTTES. KLEINE THEOLOGIE DES HERZENS JESU. HERZ-JESU-BETRACHTUNGEN 2014. 3. NEOINGRESSI 2014/2015 ALEX JOJI .............................................................................................................................. 30 HUTSCHISON MICHAEL MAXWELL OTOO ...................................................................................... 30 ISIFE LIBERATUS EBELECHUKWU .................................................................................................. 31 KABIRU MBURU GILBERT .......................................................................................................... 32 KULIRANIYIL JOSE SHIBU........................................................................................................... 33 KURIAKO JOHN PALATHINKAL ..................................................................................................... 33 KUUYONONGME JONATHAN ........................................................................................................ 34 MAKOYE FAUSTINE GERVAS ....................................................................................................... 35 MANUVELIPARAMBIL ANTONY SIJAN ............................................................................................. 35 ORGINO ABRAHAM ABERA ......................................................................................................... 36 PORATHUR SINTO JOSE ............................................................................................................ 37 SOMDA DOMEBEIMWIN VIVIEN .................................................................................................... 38 SUKRISTIONO DOMINIKUS .......................................................................................................... 39 4. AKTUELLES UND CHRONIK ALTCANISIANER-KONVENIAT 2014 IN AMERIKA .............................................................................. 40 CHRONIK VOM 1. JULI BIS 10. DEZEMBER 2014........................................................................... 41 5. W IR GRATULIEREN ........................................................................................................................ 46 6. DIÖZESENLISTE – STUDIENJAHR 2014/15 ........................................................................................ 48 7. GEBURTSTAGE UND W EIHEJUBILÄEN 2015........................................................................................ 50 8. MEMENTO MORI.......................................................................................................................... 54 9. BRIEFE UND GRÜSSE AUS

ALLER

10. REZENSIONEN UND EINGANG

W ELT ............................................................................................ 60

VON

BÜCHERN .................................................................................... 62

11. TERMINKALENDER ...................................................................................................................... 64 12. W IR DANKEN

UNSEREN

SPENDERN UND FÖRDERERN ......................................................................... 66

13. BANKVERBINDUNGEN .................................................................................................................. 68 14. IMPRESSUM .............................................................................................................................. 69


GELEITWORT DES REKTORS

Liebe AltCanisianer, Freunde und Wohltäter, liebe Canisianer! genüber ist. Gott will uns sehen – von Angesicht zu Angesicht. Er will, dass wir einander gütig und liebevoll ansehen, mit unseren Stärken und unseren Schwächen. Diese Augenblicke sind besondere Geschenke, die wir einander machen.

P. Prassl SJ Voll Dankbarkeit bin ich am Ende dieses Jahres für viel Gelungenes im Canisinaum. Das zweite Studienjahr im neuen Haus hat sehr gut begonnen. Voll Zuversicht dürfen wir nach vorne blicken. Im Herbst sind 13 neue Studenten in die Hausgemeinschaft des Canisianums gekommen. Wir haben mit 42 Studenten aus 14 Nationen, aus 31 Diözesen der Weltkirche und 3 Ordensgemeinschaften ein volles Haus. Ich freue mich, dass unser Angebot für Doktoratsstudien von vielen Diözesen weltweit so gut angenommen wird. Im kommenden Jahr werden wir wieder aus über 25 Bewerbungen 6-8 Neoingressi auswählen können. Einige davon werde ich bereits im Februar 2015 in Indien persönlich treffen. Ich freue mich auf die Möglichkeit unsere Partnerdiözesen im südlichen Teil Indiens zu besuchen. Seit vielen Jahren begleitet mich das Weihnachtskrippenbild von Josef Bachlechner auf dem Hochaltar der Hauskapelle des Canisianums. Immer wieder entdecke ich in dieser kunstvollen Schnitzerei neue Botschaften. Die vielen, weit geöffneten Augen haben mich heuer wieder berührt. Die offenen Augen, die uns das Kind in der Krippe schenkt, machen mir deutlich, wie groß die Aufmerksamkeit Gottes uns Menschen ge-

Offene Augen zur Weihnacht Offene Augen der Engel und Menschen, die strahlen und leuchten, einander – dem Einen, voll Freude und Dank, voll herzlicher Güte, staunend und wach. Offene Augen, den Engeln und Menschen vom Kind in der Krippe voll Liebe geschenkt „Offene Augen zur Weihnacht!“ Diese Erfahrung wünsche ich im Namen der Hausgemeinschaft des Canisianums von ganzem Herzen für ein friedvolles Jahr 2015 im Geiste des „cor unum et anima una“. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für alle Verbundenheit und eine gesegnete Weihnachtszeit.

P. Friedrich Prassl SJ

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1. HERZ-JESU-FEST

1.1 PROGRAMM

ZUM

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Herz-Jesu-Fest am 27. Juni 2014 Triduum am 25. und 26. Juni 2014 Impulse von Dr. Roman A. Siebenrock Das Siegel der Liebe Gottes. Kleine Theologie des Herzens Jesu. HerzJesu-Betrachtungen 2014. 16:00 Uhr Festakademie Dipl. Musiker Matthias Egger, Klavier Franz Xaver Schnizer (1740-1785), Sonate I in C-Dur I - Allegro Begrüßung durch P. Rektor Dipl. Musiker Matthias Egger, Klavier Franz Xaver Schnizer (1740-1785), Sonate I in C-Dur II - Menuett Festvortrag P. Severin Leitner SJ, Rom Berater des Generaloberen Assistent der Zentral- u. Osteuropäischen Assistenz SJ Delegat für das Collegium Germanicum et Hungaricum und für das Collegium Russicum in Rom Papst Franziskus: „An die Tür des Herzens klopfen“. Papst Franziskus über das pastorale Handeln in der Kirche und der Welt. Dipl. Musiker Matthias Egger, Klavier Franz Xaver Schnizer (1740-1785), Sonate I in C-Dur III - Presto 17:30 Uhr Eucharistiefeier mit P. Severin Leitner SJ Kapelle des Canisianums 19:00 Uhr Festliches Abendessen Jesuitenkolleg Sillgasse 6 2


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1.2 BEGRÜSSUNG UND HINFÜHRUNG

P. Friedrich Prassl SJ Herz-Jesu-Fest am 27. Juni 2014

zu dürfen. Das wird möglich sein, weil er ab Herbst 2015 als Studentenseelsorger in Innsbruck tätig sein wird. Vielen Dank für Deine Begleitung des Canisianums in den vergangenen Jahren – eine Zeit, in der sich eine große Veränderung des Canisianums ergeben hat. Ich möchte noch einen Gast namentlich begrüßen, der mit dem Canisianum auch seit Jahrzehnten eine sehr herzliche Verbindung hat – ein Tiroler, der jedoch seit vielen Jahrzehnten in Taiwan und China lebt und arbeitet, P. Luis Gutheinz SJ. Er hat heute ein Ehrendoktorat der Universität Innsbruck erhalten – meine und unsere herzlichste Gratulation zu dieser Auszeichnung Deines Wirkens und Lebenswerkes.

P. Friedrich Prassl SJ Sehr geehrte Festgäste, ehrwürdige Schwestern, liebe Mitbrüder aus dem Jesuitenorden und im gemeinsamen priesterlichen Dienst, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diözese Innsbruck, liebe ProfessorInnen und Lehrende an der Theologischen Fakultät, liebe AltCanisianer und Canisianer, liebe Freundinnen und Freunde unseres Hauses, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Canisianums! Im Namen der Hausgemeinschaft des Internationalen Theologischen Kollegs begrüße ich Sie alle ganz herzlich im Canisianum. Es freut uns sehr, dass wieder so viele der Einladung gefolgt sind, um das Herz-Jesu-Fest – zumindest teilweise – wieder im Canisianum zu feiern. Gleich zu Beginn dieser Festfeier möchte ich Provinzial P. Gernot Wisser SJ namentlich herzlich willkommen heißen und um sein Grußwort bitten. Er ist heuer nach seiner sechsjährigen Amtszeit zum letzten Mal als Provinzial dabei. Ich hoffe, ihn in den nächsten Jahren immer wieder im Canisianum begrüßen

Liebe Festgäste! „Zum Herz Jesu Fest wünsche ich Dir und allen, die daran teilnehmen viel Seelennahrung für die eigene Herzenskraft“ – eine liebe Freundin hat mir diesen Herzenswunsch geschickt – sie kann heute leider nicht kommen, weil sie gerade nebenan im Haus der Begegnung eine Ausbildungswochenende für Logotherapeuten begleitet. Ich danke Ihnen allen von Herzen, dass Sie unserer Einladung folgen konnten, um den Ausführungen von P. Severin Leitner 3


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SJ zu Papst Franziskus zu folgen. „An die Tür des Herzens klopfen“ – das ist eine Einladung unseres Papstes, der wir alle nachkommen sollen. Wir sind auch zusammengekommen, um nach dem Festvortrag gemeinsam Eucharistie zu feiern, in der Hauskapelle dieses Hauses – Dank zu sagen für viel Gutes in unserem Leben – und schließlich wollen wir miteinander ein festliches Mahl halten im neuen Zuhause des Canisianums, in der Sillgasse 6. Beim gemütlichen Spaziergang hinüber kann der folgende Vortrag und persönliche Erfahrungen nachbesprochen werden. Ich habe im Vorjahr angekündigt, dass wir vielleicht auch in den kommenden Jahren wieder hier zum Herz-Jesu-Fest zusammenkommen werden. Das ist sehr schnell wahr geworden. Die Propter-Homines-Aula wird weiterhin für Festverantstaltungen und Konzerte genutzt. Auch unsere Hauskapelle im 1. Sock wird gelegentlich für größere Feiern genutzt – so wie auch heute. Die meisten Räume des Hauses werden seit 1. Oktober 2013 als „Studentenheim Canisianum“ genutzt mit insgesamt 161Studentinnen und Studenten, die hier leben. Ich bin sehr dankbar, dass wir gemeinsam mit der Akademikerhilfe diesen Dienst für Studierende anbieten können. Das Internationale Theologische Kolleg Canisianum ist vor fast einem Jahr in die neu adaptierten Räumlichkeiten im Gebäude des Jesuitenkollegs in der Sillgasse umgezogen. Wir haben uns dort sehr gut eingelebt – Gott sein Dank. Unsere Hausgemeinschaft umfasst derzeit 34 Studenten aus 13 Ländern und 27 Diözesen der Weltkirche. In diesem Studienjahr haben bereits 7 Studenten ihr Studium abgeschlossen, 3 weitere werden im Oktober abschließen. Im September werden dann voraussichtlich 12 neue Studenten ins Haus kommen. Sie sehen, dass es mit dem Canisianum gut weiter geht - es wird uns noch viele Jahre geben – und auch das Herz-Jesu-Fest im Canisianum. Ich hoffe, auch sie alle beim nächsten Mal wieder begrüßen zu dürfen. 4

Ich freue mich auf jeden Fall, dass auch heuer wieder so viele der Einladung ins Canisianum gefolgt sind. Mit dem herzlichen Dank, besonders an alle Förderer, an alle Freundinnen und Freunde des Canisianums, für Ihre treue, langjährige Wegbegleitung, für Ihre vielfältige Unterstützung und Heimat, die viele persönlich und als Patengemeinden schenken, wünsche ich uns allen ein erfülltes Herz-Jesu-Fest, das unseren Glauben stärkt und uns „viel Seelennahrung für die eigene Herzenskraft“ gibt. Vorgestern und gestern Abend hat Univ.Prof. Dr. Roman Siebenrock die Hausgemeinschaft mit zwei Impulsen zum diesjährigen Fest hingeführt. Er hat versucht unseren Glauben zu stärken und über „Das Siegel der Liebe Gottes. Kleine Theologie des Herzens Jesu“ reflektiert und darüber, „Wie der Glaube und die Kirche aus einem zerrissenen Herzen heute neu geboren werden möchten.“ Ich denke, dass auch die Ausführungen von P. Leitner über Papst Franziskus diese „Herzensangelegenheit“ zwischen Gott und den Menschen und zwischen den Menschen unterschiedlicher Völker, Rassen und Religionen zum Ausdruck bringen wird. Mit wenigen Worten möchte ich unseren Festvortragenden, P. Dr. Severin Leitner SJ, ganz herzlich begrüßen und ihn kurz vorstellen. P. Leitner, geb. 1945, ist 1965 in den Orden eingetreten und hat in München und Innsbruck Philosophie und Theologie studiert. Er wurde 1974 zum Priester geweiht. Ich möchte ihm an dieser Stelle im Namen aller Anwesenden ganz herzlich zu seinem 40. Priesterjubiläum gratulieren, das er mit drei Weihekollegen aus dem Orden am vergangenen Sonntag in seiner Heimatgemeinde Pfunders in Südtirol gefeiert hat. Herzlichen Glückwunsch! P. Leitner war viele Jahre in Innsbruck tätig: in der MK vor langer Zeit, im Noviziat als Novizenmeister, im Canisianum als Regens und im Jesuitenkolleg als Rektor. Dazwischen war er 7 Jahre Provinzial der Österreichischen Jesuitenprovinz. Seit fast zwei


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Jahren lebt P. Leitner in Rom und ist dort als Berater unseres Generaloberen und als Assistent der Zentral- und Osteuropäischen Assistenz tätig, sowie als Delegat des Generaloberen für das Germanicum et Hungaricum und das Russicum. Es ist schön, dass er all die Jahre immer wieder mit dem Canisianum verbunden geblieben ist. Wir freuen uns auf Deinen Vortrag. Vor dem Festvortrag hören wir jedoch noch ein weiteres Klavierstück von Franz Xaver Schnizer (1740-1785), das Menuett der Sonate I in C-Dur, dargebracht von Dipl. Musiker Matthias Egger, der uns bereits zu Beginn mit dem Allegro der Sonate I in C-Dur in diese Festakademie eingestimmt hat. Nach dem Vortrag wird er den dritten Teil der Sonate zu Gehör bringen. Lieber Matthias, auch Dir herzlichen Dank für Deine musikalische Mitwirkung – jetzt und nachher bei der Eucharistiefeier einen Stock höher.

Lieber Severin, vielen Dank für Deinen Festvortrag. Es wird später noch Gelegenheit mit P. Leitner und miteinander über den Vortrag zu sprechen. Nach dem Vortrag möchte ich sie alle herzlich einladen zur Eucharistiefeier in die Kapelle im 1. Stock zu gehen. Unmittelbar danach sind sie eingeladen in das neue Canisianum in die Sillgasse zu wandern – um dort gemütlich weiter zu feiern. Ich wünsche uns allen eine gesegnete Festzeit und frohes Feiern.

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1.3 FESTVORTRAG ZUM HERZ-JESU-FEST P. Dr. Severin Leitner SJ, Rom Berater des Generaloberen, Assistent der Zentral- u. Osteuropäischen Assistenz SJ, Delegat für das Collegium Germanicum et Hungaricum und das Collegium Russicum in Rom Papst Franziskus - „An die Tür des Herzens klopfen”

ka von St. Peter und seinen Gruß: „Fratelli e sorelle, buona sera“ bis hin zu seiner Reise ins Heilige Land ist voller symbolträchtiger Überraschungen. Die Zeichen lassen erahnen, wie wach Papst Franziskus in der Wirklichkeit lebt, aus einer tiefen Liebe zu Gott und zu den Menschen handelt und sich die kreative Frische und Normalität, aber auch die Fühlung mit der Gegenwart bewahrt hat. Das tut den Menschen wohl.

1. Einleitende Bemerkungen Die Ereignisse des „römischen Frühlings” von 2013 haben die Kirche verändert (vgl. M. Hasenmann, Papst Franziskus). Man kann die Aussage hören: „Wir sind Gott dankbar für Papst Franziskus. Er hat uns die Kirche zurückgebracht.“ Mittwoch für Mittwoch ist die Piazza gefüllt von Menschen. Die Homilien der Messe in Santa Marta am Werktag um 7 Uhr früh von Papst Franziskus werden nicht nur in Büchern publiziert, sondern über Internet verbreitet und in vielen Familien regelmäßig gelesen.

a. Herkunft Jorge Mario Bergoglio entstammt einer piemontesischen Familie aus dem bürgerlichen Mittelstand. Seine Großeltern waren nach Argentinien emigriert und brachten es dort zu Wohlstand. Die Familie war kulturinteressiert und tief religiös und gab diese Interessen auch an die Kinder weiter. Jorge Mario wurde am 11. Dezember 1936 geboren. Er besuchte das technisch-mathematische Gymnasium mit Spezialisierung in Ernährungschemie. Er erwarb sich ein Diplom als Chemietechniker. Ab vierzehn arbeitete er in den Ferien, um etwas Geld zu verdienen. So lernte er schon in jungen Jahren die Bedeutung der Arbeit und die Möglichkeit, durch Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen, kennen. Er wird später sagen: „Die Würde als solche erreichen wir ausschließlich durch die Arbeit.“ Er interessierte sich für Politik, war von Juan Perón begeistert, dessen Politik ursprünglich von der Soziallehre der Kirche inspiriert war. Dieser Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus war für Bergoglio durchaus attraktiv. Erst als die Peronisten auf Konfrontationskurs mit der Kirche gingen, wandte er sich von ihnen ab. Als Erzbischof von Buenos Aires forderte er die Politik auf, „eine Kultur der Arbeit und nicht eine Kultur der Almosen“ zu fördern. Mit 18 Jahren entschloss er sich, Priester zu werden und trat in das Priesterseminar ein, wechselte aber nach dem ersten Jahr ins Noviziat der Gesellschaft Jesu.

Seine Art, das Petrusamt auszuüben, vom ersten Auftreten auf der Loggia der Basili-

b. Jesuit Am 11. März 1958 trat er in das Noviziat der

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Gesellschaft Jesu ein. Drei Dinge begeisterten ihn bei der Gesellschaft Jesu: die Spiritualität, das gründliche Studium und die disziplinäre Strenge. Er wollte unbedingt – wie Franz Xaver, von dem er sehr begeistert war – nach Japan ziehen. Doch erkrankte er schwer an der Lunge. Um sein Leben zu retten, musste ihm ein ganzer Teil der Lunge entfernt werden. Damit war der Missionstraum ausgeträumt. Am 12. März 1960 legte er seine ersten Gelübde ab. Also genau 53 Jahre vor seiner Papstwahl! Er durchlief die übliche Ausbildung, studierte Philosophie, Literatur und Psychologie und am Collegio de Santa Fé Theologie. Er empfing am 13. Dezember 1969 (mit 33 Jahren) die Priesterweihe. Mit 34 Jahren, also 1970, wurde er Novizenmeister und blieb dies bis 1973. 1973 übernahm er als Provinzial eine gespaltene und verarmte Provinz und leitete sie bis 1979. In diese Zeit fällt die Geschichte von Franz Jalicz und Orlando Yario. Von 1980 bis 1986 war er Rektor an der theologischen Hochschule San Miguel in Buenos Aires. 1986 hielt er sich einige Zeit in Deutschland auf. Nach seiner Rückkehr wurde er als Spiritual und Beichtvater nach Cordoba gesandt. In dieser Zeit wurde er von der Erzdiözese Buenos Aires für verschiedene Aufgaben kontaktiert. Die argentinische Militärdiktatur ließ im „schmutzigen Krieg“ bis zu 30.000 Oppositionelle von Todesschwadronen entführen, foltern und ermorden und raubte den inhaftierten Müttern, die in der Haft gebaren, ihre Kinder, bevor sie selbst umgebracht wurden. Wohl über 500. Die Kinder wurden an die Militärs verschenkt. Dagegen protestieren bis heute die „Madres de la Plaza de Mayo“. Erst allmählich kamen diese Brutalitäten an die Öffentlichkeit. c. Als Bischof und Kardinal politisch wirksam und einflussreich 1992 wurde Bergoglio zum Weihbischof von Buenos Aires und 1997 zum Erzbischof Koadjutor (cum iure successionis) ernannt. Er wurde nach dem Tod Kardinal Quarraccinos Erzbischof von Buenos Aires. 2002 berief

ihn Papst Johannes Paul II in das Kardinalskollegium. Seit 2001 hatte Bergoglio mehrere öffentliche Konflikte mit den Regierungen Argentiniens. 2001 kritisierte er einen gewaltsamen Polizeieinsatz gegen die „Madres de la Plaza de Mayo“. 2007 lehnte er die Einstellung staatlicher Hilfen für die Bauern ab. Er geißelte Korruption und fortschreitende Verarmung und traf sich mit prominenten Oppositionellen. Vom 8. November 2005 bis 2011 war Bergoglio Vorsitzender der argentinischen Bischofskonferenz. In der 5. Generalversammlung des CELAM, dem Rat aller Bischöfe von Lateinamerika und der Karibik von 2007 in Aparecida, leitete er die Redaktionskommission zur Abfassung des Schlussdokuments. Er bezeichnete dieses lehramtliche Dokument als „Evangelii nuntiandi Lateinamerikas“ und erklärte: „Wir leben im Teil der Welt mit der größten Ungleichheit, die am meisten gewachsen ist und das Elend am wenigsten verringert hat. Die ungerechte Verteilung der Güter dauert an und hat eine Situation der sozialen Sünde entstehen lassen, die zum Himmel schreit und die Möglichkeiten eines erfüllteren Lebens für so viele unserer Mitbürger begrenzt.“ Seit 2008 arbeitete Bergoglio mit der Fundación Alameida, einer Hilfsorganisation für von Menschenhandel und Zwangsprostitution bedrohte Frauen zusammen. Mehrfach klagte er Regierung, Polizei und Justiz von Buenos Aires öffentlich der Korruption an. Einen großen Konflikt hatte er mit Präsiden- tin Cristina Fernández de Kirchner, als diese die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubte. d. Der 19. März 2013 – „Vescovo di Roma“: Revolution der Normalität Papst Franziskus hat von Anfang an einen sehr eigenständigen Weg in der Gestaltung seines Pontifikats eingeschlagen. Er bricht mit großer Unbefangenheit mit Jahrhunder- te alten Traditionen, spricht in seinen Predigten etwa auch in Santa Marta die Menschen unmittelbar und direkt an. Wir sehen mittlerweile, dass die Aktionen, die der Papst setzt, keine fantasievollen 7


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Einzeleinfälle, sondern Ergebnis von Gebet und Studium und damit wesentlicher Teil seiner Botschaft sind. Die überraschende Ankündigung seines Besuches auf Lampedusa, oder die berühmte schwarze Ledertasche und die schwarzen orthopädischen Schuhe, der leer gebliebene weiße Sessel beim Konzert zu Ehren des Papstes, die Wahl seines Wohnortes, nicht oben hoch über den Dächern Roms, sondern unten im Vatikanischen Hotel Santa Marta in spartanischer Einfachheit, die Weigerung, die päpstliche Limousine zu verwenden u.a. gehören zur politischen Botschaft. Im Heiligen Land nimmt er nicht am Festessen mit den Prominenten teil, sondern isst mit der Franziskaner Kommunität, oder lädt Palästinenser Familien an seinen Tisch. 2. Ist der Papst Politiker? Nein, Papst Franziskus ist kein Politiker, sondern Bischof von Rom. Aber so gut wie alles gerät auch zur politischen Botschaft. Die Qualität von Leadership erweist sich darin, ob und wie ein Leader seine Vision entwickelt, wie er sie kommuniziert und wie er sie umsetzt. Seine Vision hat er mehrfach und klar in seinem Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ (EG) ausgedrückt: Eine arme Kirche für die Armen. Mit sicherem Instinkt oder mit klarem Sinn für die Wirklichkeit setzt er seine Worte und Zeichen in Richtung seiner Vision. Lampedusa ist zur Chiffre für eine Welt geworden, die die Armut und das Leid aussperren möchte. – Der leer gebliebene weiße Sessel beim großen Konzert im Vatikan ist Hinweis für ein klares Bewusstsein, was ihm wichtig und was weniger wichtig ist und die Entscheidung dazu. Er verkündet seine politischen Botschaften nicht so sehr durch Worte, sondern mehr durch die Symbole, die er setzt. Es ist eine politische Botschaft, wenn er auf dem Weg nach Bethlehem aus dem Auto steigt und die vier Meter hohe Trennungsmauer berührt und in tiefem, betenden Schweigen verharrt. Die klare politische Message in all dem: der Vorrang der Armen, der Appell zur Einfachheit und Transparenz, die Nähe 8

zu den Menschen, besonders zu den Leidenden. Die Wirkung seiner Botschaften kommt von seinem authentischen Wesen. All das ist auch klarer Ausdruck seiner Fähigkeit die „Zeichen der Zeit“ (EG 52) zu lesen und zu deuten, wenn er in der Gegenwart „Prozesse der Entmenschlichung“ ortet und ihnen ein „Nein zur Wirtschaft der Ausschließung“, ein „Nein zur Vergötterung des Geldes“, ein „Nein zu einem Geld, das regiert, statt zu dienen“, ein „Nein zur sozialen Ungleichheit, die Gewalt hervorbringt“, entgegensetzt (EG 53-59). Der Aufruf zur sozialen Gerechtigkeit und zur Option für die Armen ist für ihn auf der einen Seite eine theologische Kategorie, aber auch eine „kulturelle, soziologische, politische und philosophische Frage“. Gott gewährt den Armen „seine besondere Barmherzigkeit“ (EG 198). 3. Die ignatianische Spiritualität, besonders die Exerzitien, als hermeneutischer Schlüssel für das Verständnis seiner Botschaft Papst Franziskus bekennt sich zu seiner Herkunft, als Jesuit. Er kennt den Orden und seine Spiritualität sehr genau und lebt aus ihr. Die ignatianischen Exerzitien bilden den hermeneutischen Schlüssel für seine Theologie und seine Pastoral. Sie bilden den Raster für seine Deutung des Evangeliums und für die Konsequenzen, die er daraus zieht. Der Direktor der Civiltà Cattolica, P. Antonio Spadaro SJ, hat am 25. September 2013 ein berühmtes, in 17 Jesuitenzeitschriften abgedrucktes Interview veröffentlicht, in welchem Papst Franziskus ausführlich seine Sicht der ignatianischen Spiritualität erklärt: Einige Elemente daraus: - Das unhinterfragte Vertrauen auf Gott, den Schöpfer in jeder Situation (Prinzip und Fundament); - die ganz persönliche Beziehung zu Christus und die totale Christozentrik; - der Gedanke der Sendung in den Weinberg des Herrn; - die Betonung der Armut und die Liebe zu den Armen;


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- die Unterscheidung der Geister und die Hingabe bis zum Kreuz; - das Gott Suchen und Gott Finden in allen Dingen; - Die Liebe zur und das Fühlen mit der Kirche (Sentire cum Ecclesia). All das ist ignatianisches Urgestein. Wer ist dieser Gott, wer ist dieser Christus, den Papst Franziskus verkündet? Es ist der Gott, den Bergoglio in seiner Familie, in der Pfarre San José kennengelernt hat. Sein Gottesbild wurde durch die ignatianischen Exerzitien entscheidend geprägt und in seiner inkarnatorischen Struktur vertieft. Gott ist der Schöpfer, dem wir bedingungslos vertrauen; er ist der Sohn, der in die Welt gekommen und dem Menschen nachgegangen ist. Von ihm lässt er sich in Dienst nehmen. Dieser Christus steht bei ihm im Zentrum von allem Denken, Fühlen und Handeln. Ihm gegenüber muss der Jesuit und jeder Gläubige – so sagt Papst Franziskus in seinem Interview mit Antonio Spadaro und auch in seiner Predigt am 31. Juli 2013 in Il Gesù in Rom – immer am Rande stehen. „Der Jesuit ist dezentriert. „Die Gesellschaft Jesu muss in sich selbst dezentriert sein: Ihr Zentrum sind Christus und die Kirche. Also: wenn die Gesellschaft Jesu Christus und die Kirche als Mitte hat, hat sie zwei fundamentale Bezugspunkte für ihr Gleichgewicht, um an den Rändern der Gesellschaft zu leben. Die Gesellschaft Jesu muss immer den Deus semper maior vor sich haben, die Suche nach der immer größeren Ehre Gottes; sie muss die Kirche vor sich haben, die wahre Braut unseres Herrn, Christus des Königs, der uns gewinnt und dem wir unser ganzes Schicksal aufopfern, obwohl wir nur unzureichende, tönerne Gefäße sind.“ (A. Spadaro, Interview, 7) Mich fasziniert bei Papst Franziskus diese klare und konsistente Dialektik in seiner Christologie und seiner Soteriologie, die ihren Ausdruck in seiner Pastoral und Spiritualität findet, in der Betonung der Peripherien, in der Betonung der Armen und in der klaren Rückbindung an die Mitte: Christus. Um das auszudrücken,

verwendet er ein Wort, das in der Gesellschaft Jesu bekannt ist und als Zusammenfassung ihrer Spiritualität gilt: „Non coerceri maximo, contineri tamen a minimo divinum est“ („Nicht eingegrenzt durch das Größte, enthalten aber trotzdem im Kleinsten: das ist Göttlich“). 4. Gottes- und Christusbild Anhand der Geschichte der Gottesmutter von Aparecida zeigt Papst Franziskus auf, wo Gott und sein Wirken zu finden sind: in den tiefen Wassern, wo der Mensch aus eigner Kraft nicht hinkommt. So sagt er am 21. Juli 2013 in Aparecida, indem er die Geschichte der Auffindung der kleinen Muttergottesstatue kommentierend erzählt. Drei Fischer, hungrig und mittellos, versuchen mit ihren alten Barken und zerrissenen Netzen zu fischen, um zu helfen, das Bankett für den durchreisenden Gouverneur vorzubereiten. Der Fluss ist tief. Im ausgeworfenen Netz finden sie nichts als den Rumpf ei- ner kleinen, alten Muttergottesstatue, ohne Kopf. Dann werfen sie das Netz wieder aus und entdecken im Netz nichts als den Kopf der Figur. Erst beim dritten Mal fingen sie eine große Menge Fische. Sie tragen die Statue nach Hause und setzen sie wieder zusammen, damit sie eine Einheit formt, bekleiden sie, als ob sie es nötig hätte, von den Menschen gewärmt zu werden, sie geben ihr den schönsten Platz und beten und vertrauen ihr alle ihre Sorgen an. Es geschehen Zeichen und Gebetserhörungen. Die Verehrung der Gottesmutter verbreitet sich über das ganze Land. Für Papst Franziskus ist diese Geschichte der Eingang zu einer Meditation über die Weise, wie Gott wirkt. Unser Gott ist ein Gott der Überraschungen. Ein Gott, der in tiefen Wassern wohnt, der sich nach Hause tragen lässt; ein Gott, der uns aus der Tiefe beschenkt und der uns lehrt, geduldig zu warten und ihn Schritt für Schritt, immer besser zu verstehen. Er ist zugleich der Gott, der uns auf seinem Weg immer tiefer in sein Mysterium hineinführt, den wir nie ganz begreifen, der im ganz Kleinen, Alltäg9


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lichen lebt und wirkt und in dessen Händen die Geschichte ruht. Diesen Gott werden wir nie ganz begreifen. Seine Erkenntnis ist Gnade. Er ist der „DEUS SEMPER MAIOR“, der Mensch geworden ist und sich so für uns erfahrbar gemacht hat, der aber auch die Geschichte unendlich transzendiert. Er ist der Gott, der an den Straßenkreuzungen zu finden ist. So seine Meditation in Aparecida im Juli 2013. Andere Gottesbilder: „Der gute Hirte, der nicht darauf aus ist, zu verurteilen, sondern zu lieben“ (EG 125). Er ist der Gott, der um Einlass bittet: „Der an der Tür steht und anklopft.“ 5. Kirchenbild Papst Franziskus hat eine dynamische Sicht der Kirche: Die Kirche ist eine Kirche im Aufbruch, den Gott in den Gläubigen in Gang setzen will (EG 20). Wir alle sind zu diesem Aufbruch, in den Jesus seine Jünger hineinstellt, berufen. „Die innige Verbundenheit der Kirche mit Jesus ist eine Verbundenheit auf dem Weg. Die Gemeinschaft stellt sich wesentlich als missionarische Communio dar“ (EG 23, nach Johannes Paul II.: Christifideles Laici). Papst Franziskus verwendet fünf Verben, um das zu charakterisieren: „Initiative ergreifen“ („primerear“), sich einbringen, begleiten, Frucht bringen und feiern.“ (EG 24f). Initiativ werden, um die Ausgeschlossenen einzuladen und die Fernen zu suchen. Einbringen: den Schwestern und Brüdern die Füße waschen. Jesus bezieht die Jünger ein, indem er vor ihnen niederkniet und ihre Füße wäscht. Der Jünger steht in Fühlung mit dem pilgernden Gottesvolk, mit den Schafen. „So haben die Evangelisierenden den ‚Geruch der Schafe‘ und diese hören auf ihre Stimme.“ (EG 24). Er gebraucht für die Kirche durchaus gewagte und kritische Bilder. Es geht ihm in allem um Nähe und Kontakt zu den Menschen. Er ruft aus: „Ich träume von einer missionarischen Entscheidung, die fähig ist, alles zu verwandeln, damit die Gewohnheiten, die Stile, die Zeitpläne, der Sprachgebrauch und jede kirchliche Struk10

tur ein Kanal werden, der mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dient.“ (EG 27). Was den Papst existentiell beschäftigt, das ist die Sorge um die Weitergabe des christlichen Glaubens im katholischen Volk an die nächste Generation. Er schreibt: „Wir dürfen nicht übersehen, dass in den letzten Jahrzehnten ein Bruch in der generationenlangen Weitergabe des christlichen Glaubens im katholischen Volk stattgefunden hat. Es ist unbestreitbar, dass viele sich enttäuscht fühlen und aufhören, sich mit der katholischen Tradition zu identifizieren, dass die Zahl der Eltern steigt, die ihre Kinder nicht taufen lassen und sie nicht beten lehren und dass eine gewisse Auswanderung in andere Glaubensgemeinschaften zu verzeichnen ist. Einige Ursachen dieses Bruches sind: der Mangel an Raum für den Dialog in der Familie, der Einfluss der Kommunikationsmittel, der relativistische Subjektivismus, der ungehemmte Konsumismus, das Fehlen der pastoralen Begleitung für die Ärmsten, der Mangel an herzlicher Aufnahme in unseren Einrichtungen und unsere Schwierigkeit, in einer multireligiösen Umgebung den übernatürlichen Zugang zum Glauben neu zu schaffen.“ (EG 70). In diesem Zusammenhang kommt er auf die pastorale Rolle des Bischofs zu sprechen und beschreibt sie nach einem Text Peter Fabers (1506-1546): „Der Bischof muss immer das missionarische Miteinander in seiner Diözese fördern, indem er das Ideal der ersten christlichen Gemeinden verfolgt, in dem die Gläubigen ein Herz und eine Seele waren (vgl. Apg 4,32): „Darum wird er sich bisweilen an die Spitze stellen, um den Weg anzuzeigen und die Hoffnung des Volkes aufrecht zu erhalten, andere Male wird er einfach inmitten aller sein mit seiner schlichten und barmherzigen Nähe, und bei einigen Gelegenheiten wird er hinter dem Volk hergehen, um denen zu helfen, die zurückgeblieben sind.“ (EG 31). Dann finden wir das berühmte Bild von der verbeulten Kirche: „Mir ist eine ‚verbeulte‘ Kirche, die verletzt und beschmutzt ist, weil


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sie auf die Straßen hinausgegangen ist, lieber, als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und ihrer Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ (EG 49) Es sollen überall „Kirchen mit offenen Türen sein“. (EG 47) Er hat natürlich noch andere Bilder und Vergleiche für die Kirche: Die erste Aufgabe der Kirche ist heute das Heilen von Wunden. Daher: Die Kirche ist ein Feldlazarett nach der Schlacht. a. Nähe und Zuwendung Die Ekklesiologie von Papst Franziskus wurzelt tief in der paradigmatischen Geschichte der Jünger auf ihrem Weg nach Emmaus. Sie ist geradezu das Paradigma einer Kirche der Nähe und der Zuwendung. Der Auferstandene gesellt sich den beiden enttäuschten Jüngern zu, begleitet sie im Dunkel ihrer Zweifel, mischt sich in ihr Gespräch ein, erträgt ihre Fragen. Die leitende Frage für uns heute ist: Was will und erwartet Gott von uns? (A. Spadaro, Disegno, 60) Papst Franziskus sagt: Die Kirche muss mit den Jüngern hineingehen in die Nacht ihrer Unsicherheit. Sie muss ihre Fragen ertragen. Die Botschaft von Aparecida an die brasilianischen Bischöfe ist aufrüttelnd, eine Gewissenserforschung. „Vielleicht ist den Menschen die Kirche allzu schwach erschienen, vielleicht viel zu weit weg von ihren Bedürfnissen, vielleicht viel zu schwach, um auf ihre Unruhe zu antworten, vielleicht ist sie ihnen viel zu kalt erschienen, vielleicht viel zu selbstbezogen, vielleicht Gefangene ihrer eigenen steifen Sprache; vielleicht hat die Welt die Kirche zu einem Relikt der Vergangenheit verkommen lassen, der neuen Fragen unfähig; wir brauchen eine Kirche, die fähig ist, sich in ihre Gespräche einzumischen, die fähig ist, mit den Jüngern einen Dialog zu führen, die auf ihrer Flucht aus Jerusalem, ohne Ziel herumirren, allein, mit ihrer Enttäuschung, mit ihrer Ernüchterung über ein Christentum, das sie als steril und unfruchtbar betrachten, unfähig jemandem Sinn zu geben.“ (Dokument von Aparecida 2007, in: A. Spadaro, Disegno,

61) Diese litaneiartige Aufzählung enthält eine sehr programmatische Vision. Papst Franziskus vertieft seine Analyse des heutigen Menschen, indem er in großen Federstrichen seinen Traum von Kirche skizziert: „Wir brauchen eine Kirche, die fähig ist zu begleiten, die fähig ist, über das einfache Zuhören hinauszugehen und sich mit den Menschen auf den Weg zu machen; die fähig ist, die Nacht, die sich in der Flucht aus Jerusalem so vieler Schwestern und Brüder verbirgt, zu entziffern, eine Kirche, die sich Rechenschaft gibt, dass die Gründe für das Abstandnehmen und die Flucht von Menschen schon in sich selbst die Gründe für eine mögliche Rückkehr enthalten; freilich ist es nötig, all das mit viel Mut lesen zu können. Jesus erwärmte das Herz der Jünger von Emmaus.“ (Aparecida 2007, in: A. Spadaro, Disegno, 61) Es scheinen zwei Wesensmerkmale besonders hervorzustechen: die Begleitung und die Unterscheidung („decifrare“). b. Unterscheidung (discernimento) Gerade in diesem Punkt erweist sich Papst Franziskus als ein echter und ausgezeichneter Schüler des hl. Ignatius. Für Papst Franziskus ist die „Unterscheidung“ einer der zentralen Punkte und eine Art zweiter Natur. „Diese Unterscheidung braucht Zeit. Viele meinen zum Beispiel, dass Veränderungen und Reformen kurzfristig erfolgen können. Ich glaube, dass man immer genügend Zeit braucht, um die Grundlagen für eine echte, wirksame Veränderung zu legen. Und das ist die Zeit der Unterscheidung. Manchmal spornt uns die Unterscheidung jedoch dazu an, etwas sofort zu erledigen, was man eigentlich später tun wollte. Und so ist es auch mir in diesen Monaten ergangen. Die Unterscheidung erfolgt immer in der Gegenwart des Herrn, indem wir auf die Zeichen achten, die Dinge, die geschehen, hören, mit den Menschen, besonders mit den Armen, fühlen. Meine Entscheidungen, auch jene, die mit dem normalen Alltagsleben zu tun haben, wie die Benutzung eines einfachen Autos, sind an eine geistliche 11


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Unterscheidung gebunden, die auf ein Erfordernis antwortet, das durch die Umstände, die Menschen und durch das Lesen der Zeichen der Zeit entstehen. Die Unterscheidung im Herrn leitet mich in meiner Weise des Führens.“ (A. Spadaro, Interview, 6). 6. Der charismatische Seelsorger Der Papst lädt immer wieder zum Sakrament der Versöhnung ein. Sein Traum von Kirche und Seelsorge ist der einer barmherzigen Kirche und von barmherzigen Seelsorgern. Am 20. November 2013 kommt er in der Generalaudienz auf die Beichte zu sprechen und am Ende auf die Aufgabe des Priesters in der Beichte. Seine Aufgabe ist eine sehr delikate: er spricht dem Menschen, dem Sünder, und wir alle sind Sünder - auch der Papst beichtet alle 14 Tage -, die Vergebung zu. Daher muss der Priester sein Herz in Ruhe und Frieden haben und darf den Beichtenden nicht misshandeln. Er muss Frieden und Hoffnung in die Herzen der Menschen sähen und sich bewusst sein, dass sich die Menschen ihm nähern, um Heilung und Frieden zu suchen, so wie sie es bei Jesus getan haben, in der Hoffnung, geheilt zu werden. Und dann: ein Priester, der diese innere Bereitschaft und diesen Geist nicht hat, sollte das Sakrament der Versöhnung nicht spenden. Alle Gläubigen haben ein Recht darauf, in den Priestern Diener der göttlichen Vergebung zu finden. Der Papst scheut sich nicht, auch schwierige und für die Kirche nicht alltägliche Themen anzusprechen: Behandlung der Menschen, die homosexuell sind; Behandlung von Geschiedenen und Wiederverheirateten. Er sagt: „Wir müssen die frohe Botschaft vom Reich Gottes verkünden und … jede Form von Krankheit und Wunde pflegen…. Ich habe nicht viel über diese Sachen gesprochen. Das wurde mir vorgeworfen. Aber wenn man davon spricht, muss man den Kontext beachten. Im Übrigen kennt man ja die Ansichten der Kirche, und ich bin ein Sohn der Kirche. Aber man muss nicht endlos davon sprechen.“ (A. Spadaro, 12

Interview, 12) Der Seelsorger Bergoglio findet im apostolischen Schreiben Evangelii Gaudium herrliche Worte über den Dienst der Predigt (EG 135-144) und der geistlichen Begleitung (EG 163ff). So sagt er zur Predigt: „Wenn zum Beispiel ein Pfarrer während des liturgischen Jahres zehnmal über Enthaltsamkeit und nur zwei-dreimal über die Liebe oder über die Gerechtigkeit spricht, entsteht ein Missverhältnis, durch das die Tugenden, die in den Schatten gestellt werden, genau diejenigen sind, die in der Predigt und in der Katechese öfters vorkommen müssten.“ (EG 38) 7. Die Diener der Kirche und ihre Formung Es ist klar, dass eine solche Kirche auch Diener und Hirten braucht, die auf ihr Amt vorbereitet sind. „Sie müssen fähig sein, das Herz der Menschen zu erwärmen, ihnen in die Nacht hinein zu folgen, mit ihnen in ihren Illusionen und Enttäuschungen in Dialog zu treten und ihr fragmentarisches, desintegriertes Dasein wieder zu einen.“ Sie muss eintreten in die Welt der Verletzten, die Tröstung brauchen. (A. Spadaro, Disegno, 68ff) Das verlangt von den Hirten eine große Festigkeit, aber auch Demut und innere Freiheit, sich infrage stellen zu lassen. (A. Spadaro, Disegno, 69) Sie müssen dem Zweifel Platz lassen. Als Beispiel nennt Papst Franziskus Moses. Er ist ein demütiger Führer des Volkes, der nichts anderes tut, als sich mit seinen ganzen Zweifeln, mit der innersten Erfahrung der Finsternis und des nicht Wissens wie zu handeln ist, vor Gott stellt. Langsam wird er von all dem gereinigt. Wenn einer „alle Antworten auf alle Fragen hat, ist das das sichere Zeichen, dass Gott nicht mit ihm ist.“ (Vgl. J. Bergoglio – A. Skorka, Il cielo e la terra, 39ff) Diese Vision ist eine Herausforderung für die Ausbildung der Priester. Kardinal Bergoglio hat diesem Thema eine Reflexion auf der Plenarsitzung der Päpstlichen Kommis- sion für Lateinamerika am 18. Februar 2009 gewidmet, in der er vom Bild des guten


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Hirten ausgeht. Das Bild des guten Hirten bildet das Analogatum princeps für die gesamte Formung der Priester. In einer wichtigen Botschaft unter dem Titel: „El mensaje de Aparecida a los presbíteros“ vom 11. September 2008 hat Kardinal Bergoglio geschrieben, dass das gläubige Volk Gottes „Hirten“ braucht und nicht „Staatskleriker“, Lehrer für das Leben, die durch ihre Nähe das Leben mit der Herde teilen und nicht Dilettanten, die über nebensächliche Dinge diskutieren. Die Ausbildung muss Hirten – Lehrer dieses Typs formen (blasmare), schreibt Bergoglio – die fähig sind, wie der Jesuit Alberto Hurtado, zu sagen: „Meine Messe ist mein Leben und mein Leben ist eine verlängerte Messe.“ Der Papst sieht für die Kirche die Versuchung der Autoreferenzialität (Selbstbezogenheit). Er kritisiert mit aller Entschiedenheit eine in sich selbst geschlossene und auf sich selbst bezogene Kirche. „Diese Option darf sich die Kirche nicht erlauben. Sie bezieht sich entweder auf Christus oder auf die Kirche, indem sie die Botschaft Jesu verkündet. Christus – Kirche ist keine Alternative, sondern ein untrennbares Wortpaar“ (A. Spadaro, Disegno, 82f.) In einem Interview sagte damals Kardinal Bergoglio: „Wir müssen die geistliche Krankheit einer selbstbezogenen Kirche vermeiden: wenn sie so wird, wird sie krank. Wenn die Kirche in sich geschlossen bleibt, selbstbezogen wird, altert sie schnell.“ (A. Tornielli, Francesco insieme, 171) 8. „Ser callejeros de la fe” In der Ansprache am 27. Juli 2013 an die Bischöfe, die Priester, die Ordensleute und die Seminaristen hat Papst Franziskus zum Ausdruck gebracht, dass man die Pastoral nicht auf Planungstreffen reduzieren darf. Sie sind Hustensirup. Man muss aus dem Haus, aus der Kirche hinausgehen. Er setzt ein Plädoyer für eine hinausgehende Kirche gegenüber einer wartenden Kirche. „Man muss die Jungen für die Mission erziehen, um hinauszugehen, „callejeros de la fe“ zu

sein (Wanderer, Pilger des Glaubens). So hat es Jesus mit seinen Jüngern gemacht. Er hat sie nicht an sich gebunden, wie eine Henne ihre Küken; er hat sie losgeschickt! Wir können uns nicht in die Pfarre, in unsere Kommunität, in unsere pfarrlichen oder diözesanen Institutionen einschließen, wenn so viele Menschen auf das Evangelium warten! Losgehen, aufbrechen. Es geht nicht nur einfach darum, die Tür zu öffnen, damit die Leute kommen, sondern wir müssen bei der Tür hinausgehen, um die Menschen zu suchen, ihnen zu begegnen. … Natürlich werden sie Fehler machen! Die Apostel haben sie schon vor uns gemacht. …. Denken wir entschieden an eine Pastoral, die zu den Peripherien aufbricht, zu jenen, die am weitesten entfernt sind, die gewöhnlich nicht die Pfarre besuchen. Sie sind die eingeladenen VIP. Gehen wir, sie an den Straßenkreuzungen zu suchen!“ (A. Spadaro, Disegno, 97) In seiner Ansprache an die Professoren und Studenten der Päpstlichen Universitäten in Rom, die von den Jesuiten geleitet werden, ist er auf die Peripherien zu sprechen gekommen. Er sagte, dass gerade diese Institutionen ein großes Wachstum und eine Horizonterweiterung ermöglichen. Es ist Zeichen der Offenheit und Weite, die Verschiedenheit als Chance und nicht als Gefahr wahrzunehmen, offen zu sein für die Weite der Katholizität. In diesem Horizont kann die Dialektik von Zentrum und Peripherie ihre eigene Form entwickeln. Sie wird als Kraft von Christus her erkannt, der für uns vom Zentrum an die Peripherie (Entäußerung) ging und von der Peripherie wieder in das Zentrum zurückkehrte. In diese Bewegung nimmt er die Jünger mit. Davon lebt die Kirche. Gott ist schon an der Peripherie. Er ist am Werk. „Gott lebt schon in unserer Stadt und fordert uns auf, ihn dort zu entdecken, hinauszugehen, Beziehungen der Nähe zu knüpfen und das Ferment seines Wortes in konkrete Werke sich inkarnieren zu lassen.“ (vom 10. April 2014 in der Aula Paul VI.) Am Ende der Gebetsnacht am Welttag der

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Jugend im Juli 2014 lud Papst Franziskus die jungen Menschen zu einer Meditation ein: „Wir blicken jetzt im Schweigen alle auf unser Herz, und jeder soll zu Jesus sagen, dass er das Samenkorn seines Wortes empfange möchte. Sagt zu Jesus: schau, Jesus, auf die Steine, die es da gibt, schau auf die Dornen, schau auf das vertrocknete Gras, aber schau auch auf dieses kleine bisschen Erde, das ich dir anbiete, damit der Samen darauf fällt. Im Schweigen lassen wir den Samen Jesu in dieses Stückchen Erde hineinfallen. Erinnert euch an diesen Augenblick, jeder kennt den Namen des Samenkorns, das in sein Stückchen Erde eingedrungen ist. Lasst es wachsen, und Gott wird sich darum kümmern.“ (A. Spadaro, Disegno, 91)

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Quellen: Papst Franziskus, Enzyklika Evangelii Gaudium, (2013). Papst Franziskus, Enzyklika Lumen Fidei, (2013). Papst Franziskus, Predigten in Santa Marta; Mittwochsaudienzen. Website des Heiligen Stuhls. J. Bergoglio – A. Skorka, Il cielo e la terra. Il pensiero di papa Francesco sulla famiglia, la fede e la missione della Chiesa nel XXIX secolo. Milano 2013. M. Hesemann, Papst Franziskus. Das Vermächtnis Benedikts XVI. und die Zukunft der Kirche. München 2013. A. Spadaro, Il disegno di Papa Francesco. Il volto futuro della Chiesa. Bologna, 2013. A. Spadaro, Interview mit Papst Franziskus. Civiltà Cattolica, 164 (2013) 449-477; in dt. Sprache hg. v. Andreas R. Batlogg, Freiburg 2013. A. Tornielli, Francesco insieme. Milano 2013. G. Wassilowsky, Francesco – Vescovo di Roma. Über die gegenwärtige Neubelegung der ältesten Titulatur des Papstes. In: Internationale katholische Zeitschrift Communio / Communio (Ostfildern) 43/3, 142-147.


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1.4 Bilder vom Herz-Jesu-Fest 2014


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2. IMPULSE BEIM TRIDUUM ZUM HERZ-JESU-FEST

Univ.-Prof. Mag. Dr. Roman A. Siebenrock, Innsbruck Professor für Systematische Theologie und Leiter des theologischen Forschungszentrums „Religion-Gewalt-Kommunikation-Weltordnung“ (RGKW) Das Siegel der Liebe Gottes. Kleine Theologie des Herzens Jesu. Herz-Jesu-Betrachtungen 2014.

Dr. Roman A. Siebenrock Als „Haurietis aquas“1, die theologisch qualifizierteste Erläuterung des kirchlichen Lehramtes zur Herz-Jesu-Verehrung, erschien, war der Niedergang dieser über so lange Zeit prägenden Frömmigkeitstradition schon eingeläutet. Trotz großartiger Bemühungen von höchst qualifizierten Theologen, vor allem aus dem Jesuitenorden, um eine Erneuerung2, erschien diese und alle pastorale Anstrengung den kritischen Zeitgenossen eher als Sterbehilfe denn als Wiederbelebung. Die religionspolitischen Implikationen, zumal in Tirol und in Frankreich, waren nicht mehr zu halten. Die künstlerische Ausdrucksweise schien im

Kitsch zu versinken, und die Kritik an der taxierenden Sühnetheologie, die zu einem guten Sterben helfen sollte, war nicht wirklich zu widerlegen.3 Auch hatte das Symbol des Herzens, trotz den Anklängen in Saint-Exupérys „Kleinen Prinz“, keine gesellschaftliche und politische Performance mehr. Soll also auch in diesem Beitrag eine im Koma liegende Frömmigkeit künstlich am Leben gehalten werden, weil es eben zur Tradition des Canisianums gehört, dieses Triduum zu begehen? Wenn die Besinnung auf das Herz-Jesu heute nicht eine nostalgische Erinnerung an eine vergehende Frömmigkeitsform sein sollte, dann müsste aus ihrer Mitte eine Inspiration für das Glaubenszeugnis in der Gegenwart entspringen, ja: das Symbol des Herzens Jesu müsste ein zeitgemäßes reales Verstehen des Gottes Jesu Christi und der angemessenen Zeugnisgestalt in den „Zeichen unserer Zeit“ ermöglichen.4 Nur in einer solch erneuernden Kraft aus der Mitte des Glaubens, die in diesem Symbol performativ zur Wirkung kommt, wäre dieser Andacht eine Zukunft beschieden. Während die Beziehung zu Christus als der Fülle der Offenbarung Gottes für Christgläubige konstitutiv ist, wechseln die kulturellen und theologischen Ausdrucksformen dieser Beziehung in der Geschichte, weil in ihnen immer „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen“5 zum Ausdruck kommt. Deshalb haben wir auf zweifachem Weg erfahrend zu suchen; - und zwar in unlöslicher Einheit. Wenn die innerste Mitte des Evangeliums und die dieser Mitte entsprechende Zeugnisgestalt eins sein sollen, und der Weg Jesu nach der Konzilsinterpretation von Christoph Theobald SJ auch der Weg der Erneuerung der Kirche und ihrer Pastoral sein muss, dann vereinigt dieses Symbol beide Aspekte unlöslich. Die habituelle Gestalt des gereichten Herzens Jesu repräsentiert für mich Dogma und Pastoral, Wahrheit und Zeugnisgestalt wie kaum ein anderes Symbol. Und: Es zieht mich in sanfter Strenge in diesen 17


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Weg des Wagnisses reiner Barmherzigkeit hinein.6 Das Siegel der Liebe Gottes. Kleine Theologie des Herzens Jesu. Die Zeichen der Zeit müssen nicht lange ausgefaltet werden, sie sind hinreichend beschrieben worden. Im Werden der Weltkirche wird die europäisch-westliche Tradition universal und mit ihr die Systeme von Wissenschaft, Markt, Technik und Medien. Nicht nur Gott, sondern auch das Verständnis vom Menschen scheinen verloren zu gehen. Dieser Schwierigkeit hat sich in den Aufbrüchen der Theologie des 20. Jahrhunderts die christliche Theologie immer wieder stellen müssen, weil im Schatten des Requiems für Gott in der fröhlichen Wissenschaft Friedrich Nietzsches7 die Möglichkeit des Nihilismus immer wieder neu auf- und einbricht. Und insofern diese westliche Kultur mit ihrer wissenschaftlichen und technischen Eroberung und Erkundung alle Kulturen ergriffen hat und immer mehr durchdringen wird, wird auch das Wort vom möglichen Tode Gottes gehört werden. Denn dieses Wort ist nicht nur von außen uns aufgegeben, sondern im Innersten der Kirche aufgebrochen. Niemand geringerer als Therese von Lisieux, die so abgeschottet und katholisch wie nur irgend denkbar erzogen und aufgewachsen ist, wird von den härtesten Gedanken der Atheisten betroffen und spricht von sich als der kleinen Schwester Nietzsches.8 Dietrich Bonhoeffer hat diese Frage in seinem Taufbrief an Bethge in besonderer Weise in unser theologisches Langzeitgedächtnis geschrieben.9 Es scheint ein besonderes Signum der spirituellen Kennzeichnung dieses Jahrhunderts zu sein, dass sie in besonderer Weise Teil hat an der Todesnacht und Gottesfinsternis Jesu. Mutter Teresa10 und Chiara Lubich11 bezeugen auf ihre Weise diese Signatur. Gottes Antlitz und Gegenwart scheint überschrieben, verborgen, nahezu unkenntlich geworden zu sein. Kein Ort und niemand 18

sind davon ausgenommen. Ich meine, dass gerade die absolut Selbstsicheren und Gewalttätigen dieser hintergründige Abgründigkeit nicht aushalten und daher mit Gewalt und bloßer Entschlossenheit reagieren. In der Wurzel der religiösen Gewalt haust der nackte Nihilismus. Es gibt keine Inseln mehr. Alle sind mit allen vernetzt und wir sind gerufen auf diese radikalste aller theologischen Herausforderungen, nämlich im Schatten des möglichen Todes Gottes zum Glauben gerufen zu sein, eine glaubwürdige Antwortgestalt zu finden. In diese Nacht des Glaubens ist das Symbol des „Herzens Jesu“ zu tau- chen, ob es uns nicht von diesem Nirgend- ort her eine Antwort auf unsere Suche nach der zeitgemäßen Gestalt unserer Sendung geben könnte. Zu diesem Suchen und hören möchte ich hiermit auffordern. Der fragliche oder fehlende Gott, oder welcher Gott fehlt? Die theologische Grundfrage der Gegenwart lautet: Wie ist Gott gegenwärtig, wenn angesichts der naturwissenschaftlich-naturalistischen Interpretation aller Wirklichkeit „transzendenter“ Erklärungsnotstand herrscht und durch den gewalttätigen Gebrauch des Wortes „Gott“ dieses Wort nun endgültig am Ende zu sein scheint? Ich lade dazu ein, unsere Situation einmal nicht religionssoziologisch, sondern theologisch zu betrachten. Könnte es nicht sein, dass der Gott Jesu Christi unter solchen Vorzeichen nicht mehr fungieren möchte? Dass er, wie die Schrift sagt, sein Antlitz verhüllt, und neu gesucht werden möchte?12 Diese Frage führt aber zu der entscheidenden Suchorientierung. Denn es muss uns TheologInnen in erster Linie nicht um Gott an sich gehen, sondern um die Kultivierung seines Namens. Es muss uns in allem um die Anerkennung des dritten Gebotes gehen: Den Namen Gottes nicht verunehren. Daher frage ich: Wie gebrauchen wir und in welchen Kontexten das Wort „Gott“. Wer kommt darin zu Wort, wir oder tatsächlich der Gott Jesu Christi? Gerade in unseren


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frömmsten Vorstellungen sind wir besonders gefährdet. Ich lade zu der Überlegung ein, dass Gott deshalb heute fehlt, weil er eben in diesen Kontexten, auch unseres frommen Gebrauchs, so nicht mehr vorkommen möchte. Ja, ich meine, Gott fehlt in der politischen Legitimation und Erklärungsfallen von Macht, Gewalt und Herrschaft, weil darin sein Antlitz verborgen wird. Wir sollten daher die „Gott-Losigkeit“ der Gegenwart nicht als Sünde oder bösartiger Auswuchs betrachten, sondern darin den Ruf an uns entdecken, Gott neu zu suchen. Denn: Gott finden heißt suchen- der Pilger werden, weil Finden neues Erkunden besagt. Doch: Gott will nicht mehr „überall“ gefunden werden. Das biblische Zeugnis der Offenbarung ist deshalb eine verbindliche Suchanweisung an uns heute, weil Offenbarung bedeutet, dass Gott nur an jenen Orten und unter jenen Indikatoren gefunden werden möchte, die diesem Zeugnis entsprechen. Gott hat uns im Geist selbst eine Spur gelegt; und hofft darauf, dass wir uns auf diese Zeichen einlassen. Doch wie sollte sich der unendliche Gott in der endlichen Geschichte verbindlich ausdrücken und selbst bestimmen können. Die pluralistische Religionstheologie ist davon überzeugt, dass sich die unendliche Gottheit nicht in einer Geschichte und kulturellen Tradition allein offenbaren könne, sondern sie müsste in vielen Facetten und vielen Kulturen sich zeigen, um eine leise Ahnung ihrer Erhabenheit zu vermitteln. Es wären also viele „Inkarnationen“ anzunehmen; - und diese könnten dann nur symbolisch interpretiert werden.13 Doch wird mit dem Verweis auf die Vielfalt die Frage nicht gelöst, sondern nur verschärft. Denn die Frage nach den Orten und Indikatoren stellt sich zunächst nicht zwischen den Religionstraditionen, sondern in den Traditionen selbst. In aller Vielfalt die jede Tradition birgt, stellt sich die Frage nach der Mitte des Zeugnisse, von dem her alle anderen Zeugnisse und Vorstellungen interpretiert und kritisiert werden können. Denn Kritik ist die notwendige Essenz jeder Religion,

die diesen Namen verdient. Die folgende Befragung der jüdisch-christlichen Schriften ist von der Überzeugung getragen, dass die Bibel das gesammelte Zeugnis einer radikalen Elementarisierung des Gottes Israels darstellt. „Inkarnation“ bedeutet daher nicht, dass Gott nur hier präsent wäre, sondern dass jene inkarnierte Person die Gegenwart des innersten Wesens Gottes unter den brüchigen Zeichen unserer Geschichte darstellt und erleidet. Gott elementarisiert sich in diesem Zeichen so radikal, dass dadurch sein Wesen unüberbietbar zum Ausdruck kommt. Wenn aber Gott in unserer Geschichte wesentlich wird, zerbrechen alle unsere Kategorien und primären Wahrnehmungsmuster des Göttlichen. Dein Antlitz suche ich. Biblische Stationen einer dramatischen Geschichte mit mehr als einem Ausgang Alle Sehnsucht des suchenden, den letzten Grund aller Wirklichkeit und damit Sinn und Ziel seines Lebens erfragenden Menschen, durchzieht die Geschichte der Menschheit. Wir Menschen sind nicht aus uns, daher immer um uns besorgt und verlangen nach Schutz, Erfüllung und Vertrautheit. Wesen der Sehnsucht und Hingabe sind wir, die immer um Anerkennung und Zusage ringen. Doch was suchen wir anderes, wenn wir suchen, als das gelingende, ganze und unverlierbare Leben? Darin aber, in dieser Suche nach dem vollen Leben, suchen wir immer auch schon jenen lebendigen Gott, dessen Wirklichkeit nur als Leben zu beschreiben ist. Weil aber das Leben immer nur aus dem eigenen Leben und nicht von außen angemessen betrachtet und verstanden werden kann, sind wir gerufen, mit uns und unserer Lebenssehnsucht zu suchen. Denn Gott ist unser Leben (Dtn 30, 20) und seine Weisung dient dem Leben (Lev 18, 5). Das Dokument dieser anhaltenden Suche und des darin zum Ausdruck kommenden dramatischen Ringens von Gott und Mensch stellt für uns Christgläubige die 19


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Bibel dar. In den vielfältigen Geschichten, Reflexionen und Gebeten dieser Bücher gewinnt für mich eine Passage besondere Bedeutung, die wie in einem Prisma Gott und Mensch, Suchen und Gefundenwerden, menschliche Frage und göttliches Wort, exemplarisch im Ursprung verdichtet: das Gespräch Mose mit Gott auf dem Horeb (Ex 32-34). Zuvor schon erzählte das Buch Genesis jene Geschichte, die dem erwählten Volk seinen neuen Namen verlieh. Aus dem Dunkel der Nacht und dem Ringen mit dem Namenlosen, Engel genannt, wird Jakob neu geboren und mit dem Namen „Isra-el“ betraut; einer der mit Gott kämpft, ringt. Damals hieß es noch, dass er Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen habe und mit dem Leben davongekommen sei (Gen 32, 31; siehe: 33, 10). Wer aber wirklich mit Gott ringt und kämpfte, kann nicht unverletzt aus dem nächtlichen Treffen treten. Wer könnte sich Gott nähern ohne im Feuer seiner Heiligkeit radikal verändert zu werden? Gottesbegegnung ist kein Duschvorgang. Trau keinem der von Gotteserfahrung spricht als wäre solche Begegnung ein Erlebnispark. Doch was hat Jakob, Israel gesehen als nachts der Kampf über ihn kam? Was sehen jene, die vorgeben, Gott zu sehen? Diese Frage durchzieht die ganze Schrift, weil sie die Frage nach der unmittelbaren Gegenwart Gottes stellt; - und mir die Tür zum Verständnisses des Symbols des Herzens Jesu geöffnet hat. Nehmen wir die Spur Israels, dessen Schicksal dieses Ringen mit Gott ist, auf, nach dem Antlitz Gottes zu suchen. Alle Sehnsucht nach Gegenwart und Schau drückt Mose im Gespräch mit Gott auf dem Berg aus (Ex 33, 12-23). Niemand, so heißt es, kann Gott direkt, von Angesicht zu Angesicht sehen. Niemand kann daher auch Gott direkt in Anspruch nehmen. Allein den Rücken können wir ertragen. Drei Namensgaben umschließen diese Erzählung auf dem Berg. Eine erste Begegnung 20

im Exodus-Buch widerfuhr Mose mit dem Wort des Herrn aus dem Dornbusch: „Hier bin ich“ (Ex 3,4).14 Gott lässt sich erkennen, bestimmt sich selber in der Geschichte der Menschen mit dem Rätselnamen (Ex 3, 14): „Ich bin der Ich-bin-da.“ Deshalb ist zu erzählen, vom Leben, der Liebe und dem Tod, von Adam bis heute und dem Lebensgeschick, selbst jener, die nicht glauben zu können meinen. Diese geschichtsoffene Selbstbezeichnung ist nicht die einzige Kennzeichnung Gottes im Exodusbuch. Eine weiter Selbstbezeichnung in diesem Ausziehen, das erst einen Prozess des Kennenlernens, des Vertrautwerdens mit Gott ermöglicht, findet sich in der sogenannten Gnadenformel (Ex 33, 19 und die klassische Stelle: Ex 34, 5-10). Die Gnadenformel stellt uns vor eine unbedingte Wahl, weil das Leben selbst unbeliebig ist. Die Annahme der Gnade und Barmherzigkeit ereignet sich immer auf dem Boden einer verfehlten, schuldig gewordenen Geschichte. Nie entsprechen wir ganz und vollständig unseren eigene Versprechungen und den berechtigten Erwartungen der anderen. Immer bleibt eine Lebensrechnung offen. Deshalb ist die Rückkehr zu JHW und die Annahme seines Erbarmens der letzte Quell des Lebens. Zugespitzt wird diese Alternative in der großen Schlussfuge des Deuteronomiums, in der Mose mit einem Quasi-Gotteswort uns vor die Alternative Leben und Tod stellt; aber mit der eindeutigen Option für das Leben. Wähle das Leben! (Dtn 30, 1120). Das in der Thora vom glaubenden Israel gesammelte Zeugnis von der Weisung Gottes wird von jener Haltung geprägt, die im elementaren Bekenntnis zum Ausdruck kommt: „Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. Diese Worte, auf die ich dich heute verpflichte, sollen auf deinem Herzen geschrieben stehen“ (Dtn 6, 4-6).


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Die Suche geht weiter, das Ringen mit Gott wird den Glaubenden zum Schicksal Mein Angesicht kann niemand sehen? Mit dieser Auskunft hat sich der Beter der Psalmen Israels nie zufrieden gegeben. Das Antlitz Gottes zu suchen, ist der innigste Wunsch des Frommen, der nach Gott dürstet (Ps 42, 3). Not und Elend wäre es, wenn Gott sein Antlitz verbergen wollte (Ps 102, 2-3). Es bleibt der Auftrag des Volkes des Bundes, stets das Antlitz des Herrn zu suchen und nach seiner Macht zu fragen (Ps 105, 4; Ps 27, 8). Gott selbst fordert im Zeugnis der Betenden uns dazu auf, ihn zu suchen, und zwar in der Praxis der Gerechtigkeit: „Die Toren sagen in ihrem Herzen: ‚Es gibt keinen Gott.‘ Sie handeln verwerflich und schnöde; da ist keiner, der Gutes tut. Der Herr blickt vom Himmel herab auf die Menschen, ob noch ein Verständiger da ist, der Gott sucht. Alle sind sie abtrünnig und verdorben, keiner tut Gutes, auch nicht ein einziger“ (Ps 14, 1-3; Ps 53, 1-3). Keiner aber ist verlassen, der den Herrn sucht (Ps 9, 11). In der Suche nach Gott soll das Herz der Gebeugten aufleben. Denn der Herr hört die Armen und verachtet die Gefangenen nicht (Ps 69, 31-34). So lässt sich die ganz Schrift als ein Zeugnis des Suchens und Findens Gottes auslegen in Einheit von Barmherzigkeit und Gerechtigkeit. Immer werden alte Muster durchbrochen. Neue auch ungewohnte Erfahrungen brechen durch, die alle aus dem Glauben an die Treue Gottes erwachsen. Leises Säuseln, so die Erfahrung des Elija, zeigt uns Gott an, nicht Feuer, Sturm und Erdbeben (1 Kön 19, 4-13). Die Fanfare der Gerechtigkeit und die Bedeutung des Rechts der Armen durchzieht die ganze prophetische Intervention. Ist es der „politische Messias“ im Horizont des messianischen Reiches und eines „neuen Bundes“, der die Hoffnungen zu erfüllen vermag (Jesaia 9, 11, 1-11; Dan 9, 25)? Ist es der armselige Gottesknecht, von allen verkannt, auf den wir allein schauen sollen“ (Jes 52,

13 – 53, 12)? Ist es der Menschensohn auf den Wolken (neben: Ezechiel, v.a. Dan 7, 13)? Oder muss, im apokalyptischen Furor, Gottes Zorn erst alles vernichten, um sein Reich und seine Gegenwart in der Welt für den heiligen Rest (Jes 4, 3) etablieren zu können? Müssen wir nicht in einen Herzenstausch eintreten, damit ein neuer Bund möglich wird: „Ich schenke ihnen ein anderes Herz und schenke ihnen einen neuen Geist. Ich nehme das Herz von Stein aus ihrer Brust und gebe ihnen ein Herz von Fleisch“ (Ez 11, 19; auch: 18, 31)? Der Reinigung des menschlichen Herzens muss eine Reinigung der menschlichen Vorstellung von Gott selbst vorausgehen. Hosea verdeutlicht diese radikale Kehre des Gottesbewusstseins in der ihm aufgetragenen Ehe mit einer Prostituierten. Dieser Beziehung wird zum realsymbolischen Zeichen des Bundesverhältnisses, ein höchst prekäre theologische Performance. Darin outet sich JHW selbst als unglücklich und heillos in Israel Verliebter. Er leidet an der Hurerei, dem Fremdgehen seines Volkes in Götzendiensten. Gott zeigt sich als Verwundeter, hin und her gerissen zwischen Zorn und Liebe. Doch dann dieses autobiographische Bekenntnis des Herrn: Hos 11, 1-9. Nicht zu übertrumpfen ist dieser Text. Wie aber könnte er vor unseren Augen in der Geschichte eingelöst werden? Es müsste sich in einem ebenso verwundeten wie strahlenden Herzen zeigen. Wie aber besiegt seine Barmherzigkeit den Zorn der Gerechtigkeit? Einen letzten Hinweis könnte uns der Prophet Jeremia geben, der von einer tiefen Verinnerlichung des Bundes spricht. Der Bund und seine Weisung würde uns ins Herz tätowiert werden (Jer 31, 33 – 34; siehe auch 24, 7). So schließt sich die Dramaturgie des Bundes in der Vorstellung eines erneuerten Herzens, ja eines Herzenstausches. Scheinbare Paradoxien eröffnen sich; und in diesen scheinbaren Widersprüchen ereignet sich jenes Ereignis, das der Prolog des Johannesevangeliums als Fleischwerdung des Wortes preist (Joh 1, 14). 21


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Jesus – der Exeget Gottes Die neuere Entwicklung der Exegese und Theologie hat uns gelehrt, Jesus von Nazareth, als den Christus, aus der Mitte des Glaubens Israels heraus zu verstehen. Deshalb werden Menschen in der Begegnung mit Jesus von Nazareth immer, auch heute, mit der Wurzel des guten Ölbaumes verbunden, auf dem wir Christgläubige als Adoptivkinder Abrahams eingepflanzt sind.15 Aus dieser Mitte entstammen nicht nur die Hoheitstitel und Beschreibungen Jesu als Prophet, zweiter Elija, Sohn Gottes, Messias oder Menschensohn. Im Blick auf die Überlieferung Israels sind auch die verdichteten Akklamationen zu verstehen, mit denen das ganze Wirken Jesu und dessen Gegenwart zusammengefasst werden. In dieser Tradition wird er, die gewöhnlichen Möglichkeiten dieser Tradition überbietend, die Ikone, das Ebenbild des unsichtbaren Gottes genannt (Kol 1, 15), in dem die Fülle der Gottheit wohnt (Kol 2, 9). Als Abbild der Herrlichkeit und Ausdruck des Wesens Gottes trägt er das All mit seinem mächtigen Wort in der Vergebung der Sünden (Hebr 1, 3). Er ist der treue Zeuge (Offb 1, 5) und Urheber des Lebens (Apg 3, 15), der zum Urheber des ewigen Heils geworden ist (Hebr 3, 5). Als Urheber und Vollender des Glaubens (Hebr 12, 2) ist er das Ja zu allem, was Gott verheißen hat (2 Kor 1,20). Deshalb kann der Prolog des Johannesevangeliums aus der Mitte der Horeb-Geschichte, die Bedeutung Jesu als Exeget Gottes programmatisch an den Beginn seines Evangeliums stellen: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat ihn ausgelegt („exegetisiert“)“ (Joh 1, 18). Dieser Logos wird durch vier Grundgegenwartsweisen ausgezeichnet, die aufeinander bezogen nur vom inkarnierten Logos her gelesen werden können. Im Anfang, vor aller Zeit und Endlichkeit war er, göttlicher Art seiend, bei Gott und auf Gott hin. Nichts was geworden ist, ist ohne ihn geworden. Die Logizität aller Wirklichkeit, ihre Verstehbarkeit beruht auf dieser 22

inwendigen Logos-Struktur allen Seins. Der Logos erleuchtet aber auch alle Menschen als Licht und Leben, die in diese Welt kommen. In der kulminierenden Mitte des Hymnus wird er als „fleischgewordener“ bezeichnet, der unter uns zeltete und durch den Gnade und Wahrheit unter uns erschienen seien. Mit Namen genannt ist der Logos im Prolog nicht direkt, wohl aber deutlich angesagt (Joh 1, 17). Aber alle Bestimmungen dieses Logos werden als Selbstaussagen Jesu im Evangelium vorgestellt.16 Insofern erzählt das Evangelium die Suche nach dem Logos, den alle Menschen schon vorab zur Begegnung mit Jesus in noch vorläufiger und unklarer Wei- se kennen. Daher sind die Selbstaussagen Jesu Suchanweisungen für alle Zeiten. In der Suche nach Wahrheit, Licht, Leben, Gnade und Liebe sind wir im Logos auf Gott hin unterwegs. Erkennen und anerkennen die Menschen ihn in der geschichtlichen Begegnung? Oft nicht, ja schließlich dramatisch nicht, weil der Logos in seinem Eigentum nicht aufgenommen wurde (Joh 1,11). Es gibt also eine Verkehrung durch unsere Vorstellungen und Ideen. In der Dramatik dieser Auseinandersetzung spricht das Evangelium von „Krisis“ und der Bedeutung des Glaubens. Denn dieser Logos, der Fleisch wurde, stellt uns das Evangelium als jenen Jesus von Nazareth vor, der aus der innigste Einheit mit dem Gott Israels lebt, den er seinen und unseren Vater nennt. Ja, seine Existenz ist die Verkörperung des Willens seines Vaters. Diese Auslegung, Exegese Gottes geschieht bei Jesus in Wort und Tat, ja letztlich verkörpert er selbst, wofür er eintritt: die Präsenz des Reiches Gottes. Jesus Christus ist der performative Sprechakt Gottes in unserer Geschichte. Das berühmte Wort des Origenes von der „Autobasileia“17 lässt uns aber in der neuzeitlichen Wende zum Subjekt nach den Motiven und inneren Beweggründen dieser Person fragen. Mit der Frage nach den letzten, innersten Beweggründen, Antrieben und Dynamiken einer


VORTRAG

Person aber betreten wir den Symbolraum, der mit dem Wort „Herz“ erschlossen wird. Keine Außenseite ist damit angesprochen, sondern die Innenseite der Wirklichkeit, die wir nur mit unserer eigenen Innenseite berühren können. Deshalb wirkt jedes konkrete Bild etwas kitschig oder schrägt; aber gerade dadurch kann es uns heute daran erinnern, dass eben keine Darstellungen zeigen kann, worum es geht. Kein Bild kann zeigen, was es wirklich vergegenwärtigen möchte, nämlich die uns verborgene Mitte seiner Wirklichkeit.18 Das Symbolbild fordert uns auf, uns selbst von dem Geheimnis der Person Jesu Christi berühren zu lassen. Deshalb bedarf die Herz-JesuFrömmigkeit einer eigenen Arkandisziplin, des geschützten Raumes persönlicher Begegnung, in der die intime Mystik des Herzenstausches, wie sie in der mittelalterlichen Frauenmystik eingeübt wird, sich entfalten kann. Ignatius von Loyola will uns besonders in seiner Betrachtung über die Erlangung der Liebe19 darin einüben, diese Liebe zu leben, in der wir auf die Vor-Gabe der Hingabe und Liebe Gottes mit Großzügigkeit antworten. Im Gebet liebender Aufmerksamkeit können wir uns darin einüben, auf diese stillen und oftmals übersehbaren Begegnungen im Alltag aufmerksam zu werden. Aufmerksam aber können wir nur werden, wenn wir die innersten Motive und Herzensregungen des anderen erfahren und verstehen lernen. Wenn wir also darauf hörend achtsam werden, wie der andere uns begegnen möchte. Wie schlägt sein Herz? Wenn wir so fragen, werden wir zunächst über den Befund überrascht sein, dass es nicht viele Stellen in den synoptischen Evangelien gibt, an denen Jesus uns in wörtlicher Rede in sein „Herz“ blicken lässt. Ich lese als Orientierung für die „Herz-Jesu-Frömmigkeit“ zwei Stellen in Konvergenz zueinander. Die klassische Stelle, die deshalb auch schon auf das Johannes-Evangelium in Diktion Dynamik verweist, hat uns Matthäus überliefert (Mt

11, 25-30). Die zweite Stelle ist die klassische Stelle der Herz-Jesu Theologie: das zerrissene Herz (Joh 19, 33-35). Wenn wir beide Stellen aufeinander beziehen, dann wird bei Johannes gezeigt, wie das Herz Jesu nach Matthäus beschaffen war. Mit symbolischer Genauigkeit haben daher die Väter aus der Seite Christi die Grundsakramente der Kirche entspringen gesehen Wenn die Kirche auf Taufe und Eucharistie auferbaut wird, dann wird sie erbaut auf jenes Herz, das voller Güte und Langmut ist. Schon zuvor, beim letzten Mahle, hat Jesus diese Hingabe ausgedrückt. In diesem für Euch und die Vielen vergossenen Blut ist der neue Bund gestiftet.20 Seltsam: Das letzte Zeichen, das uns gegeben ist in der Helle der Geschichte, ist die geöffnete Seite des gekreuzigten und toten Jesus Christus. Und dieser Tote, wie als Siegel seiner innigsten Haltung, verströmt sich selbst. Die letzten vitalen Zuckungen dieses Fleisches erinnern noch an das, wozu er alle seine Jüngerinnen auffordert: „Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe“ (Joh 15, 12.17). Auf diesen Toten verweisend bezeugt Markus: „Als der Hauptmann, der Jesus gegenüberstand, ihn auf diese Weise sterben sah, sagte er: Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn“ (Mk 15, 39). Im Schrei, für die Mörder bittend, noch im Sterben um seine Mutter und den Jünger besorgt, betet er mit Israel jenen Psalm, der mit den Worten beginnt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen“ (Ps 22, 1) und der im Fluss der klagenden und glaubenden Hoffnung Israels mit den Worten endet: „Er hat es getan“ (Ps 22, 32; Joh 19, 28. 30: vollbracht). Kann jemand deutlicher sein Innerstes mitteilen denn in der Hingabe seines Lebens im Sterben, in der letzten Nacktheit seiner völligen Entblößung, dort wo alle Selbstbestimmung schon dahin war? Welche Macht aber zeigt sich in diesem verwehenden Leben, so dass selbst der Tote zum Zeichen wird? So sind wir in unserer Suche nach dem 23


VORTRAG

Herrn auf das durchstochene Herz, auf die geöffnete Seite des toten Christus verwiesen. Kein Sieger- oder Machtbild, untauglich als Waffe oder rechtfertigende Selbstbehauptung. Wozu sollte es nütze sein? Es taugt zu nichts. Es funktioniert nicht: Es zeigt uns die immer wieder sich verbergende und übermalte Seite Gottes; - und diese mutet uns die stille Sehnsucht unseres eigenen Herzens zu. In seinen Wunden sind wir geborgen, durch sie sind wir geheilt, betet es vielleicht in uns. Können wir es wirklich aus uns heraus wagen, so zu sprechen? Was bedeutet es, dass das letzte Zeichen Gottes in unserer Geschichte, das sich ausblutende Herzen eines Toten, eines Gekreuzigten darstellt? In dieser ersten Besinnung wollten wir dem unüberbietbaren Zeichen Gottes in unserer Geschichte auf die Spur kommen und stellen fest, dass es das Zeichen eines Ausgelieferten, Hingerichteten, Gekreuzigten ist. Dieses Zeichen ist unüberbietbar nur, weil es nicht unterbietbar ist. Allmacht in Ohnmacht, Ewigkeit in Sterblichkeit, Erhabenheit in Demut, Souveränität in Knechtsgestalt, Freiheit in radikaler Auslieferung und Hingabe. Wenn alle diese Beschreibungen nicht im schlechten Sinne paradox, also absurd sein sollten, dann müssen sie von einer Wirklichkeit umfangen sein, deren wesentliches Wesen reine hingebende Liebe sein müsste. Wie christlicher Glaube und Kirche aus einem zerrissenen Herzen heute neu ihre Gestalten finden möchte. Wir stehen in einer epochalen Neuwerdung der sozialen Gestalt des Christentums. In dieser Situation fragen wir nach der möglichen Bedeutung des Herz-Jesu-Symbols. Dieses Symbol verdichtet uns die Selbstoffenbarung Gottes wie in einem Prisma als Kompass für unseren Weg. Wir dürfen zunächst feststellen, dass das „Herz-Symbol“ auf den ganzen Menschen und seine Geschichte verweist. Es ist leiblich, fleisch- lich und daher immer konkret. „Herz“ ist ein transkulturelles Symbol für die innerste 24

Mitte eines Menschen und seiner Wirklichkeitsbegegnung.21 Es steht in Gegensatz zur Vorstellung des Geistes oder einer Seele, die dualistisch gedacht wird. Es ist symbolisch reserviert gegen Äußerlichkeit, auch wenn das Herz Jesus immer nach außen gekehrt dargestellt wird. „Herz“ ist daher immer ein ganzheitliches, holistisches Symbol, das uns daran erinnert, dass wir unsere reale Zustimmung und unser Leben immer in Fleisch und Blut gestalten und wirken. Das Symbol des Herzens lässt nicht zu, dass wir aus unserer realen Existenz in geistige oder seelische Sphären abgleiten, weil es immer auch unsere Berührbarkeit und damit auch Verletzbarkeit vor Augen führt. Andererseits ist mit diesem Symbol immer eine Intimität und Innerlichkeit angezeigt, die wenn es sich ereignet, nur nach außen gezeigt werden kann, wenn der Raum der Vertrautheit nicht verletzt wird. Unter diesen Voraussetzungen haben wir in der ersten Betrachtung danach gefragt, was es nach der Schrift bedeutet, wenn unsere Suche nach dem Antlitz Gottes mit diesem Symbol beantwortet wird. Was bedeutet es, wenn unsere Sehnsucht nach dem Antlitz Gottes mit der geöffneten Seite Christi und einem zerrissenen Herzen beantwortet wird? Der Vorübergang, das Passah des Herrn, die Herrlichkeit Gottes ereignet sich am Kreuz. Dort hat der Vater den Sohn verherrlicht und der Sohn den Vater in unserer Geschichte (Joh 17, 1.5). Die Wahrheit beider kommt in eins hier zum Ausdruck, zu ihrem letztgültigen Ausdruck. Ein anderes Zeichen ist uns nicht gegeben als die geöffnete Seite, das zerrissene Herz des toten Christus, aus dem Blut und Wasser strömen. Damit wird die Perversion des Marter-Kreuzes in seine ursprüngliche Herkunft hinein transformiert: Das Instrument unserer vollendeten Gewaltphantasien ist wieder zum Lebensbaum geworden.22 Gottes Leben besteht im Verlebendigen der Anderen. Dieses sein Wesen verdichtet sich in einem Ereignis, in dem gezeigt wird, was in keiner Anschauung gesehen


VORTRAG

werden kann. Im Symbol des verwundeten und strahlenden Herzens Jesu wird diese letzte Verlegenheit des sich offenbarenden Gottes ausgedrückt. Unter den Bedingungen der alltäglichen Gewalt und Ungerechtigkeit dieser Geschichte, kann sich Gottes Liebe und Barmherzigkeit nur in einer tiefen Verwundung zeigen. Insofern zeigt uns das Symbol nicht alles von Gott, und es entflieht vor allem nicht unserer Geschichte. Im Gegenteil: Es zeigt uns, wie sehr wir dieses Herz Gottes durch unsere fromme Perversion verwundet haben; - und dennoch wendet sich in Christus Gott uns immer erneut zu. Versuchen wir, in aller Verlegenheit und allem Kopfschütteln, uns in die Spur dieses Symbols zu wagen, damit wir erspüren können, was dies für uns und seine Jüngerinnen, die wir Kirche nennen, bedeutet. Herz Jesu: Symbolischer Kompass für das Handeln der Kirche als Grundsakrament Im Geschehen des zerrissenen Herzens Jesu wird uns immer auch unsere eigene Geschichte und tragische Verstrickung vergegenwärtigt. So sind wir Menschen: verletzte und verletzende, durchbohrte und durchbohrende, Opfer und Täter. Doch das Symbol des Herzens Jesu ist in aller Dunkelheit der Geschichte letztlich eindeutig. Es ist ein Symbol radikaler Gewaltlosigkeit und allein so auch ein Symbol möglicher universaler Versöhnung. Derjenige, der uns dieses Herz zeigt, verstand sich als einer, der dem verlorenen Schaf nachgeht (Lk 15, 4), der sein Leben für die Schafe gibt (Joh 10,11), der das geknickte Rohr nicht bricht (Mt 12, 20), der gekommen ist, um zu suchen und zu retten, was verloren war (Lk 19, 10). Wer es verehrt, bittet darum, dass sein Herz diesem Herzen gleich werde. Im Herzenstausch bitten wir um jenen Barmherzigkeit, die in Jesus uns widerfahren ist; - und zwar für alle, die uns begegnen. Wer in seiner Spur geht, wird dazu gerufen, in ähnlicher Weise auf die versteckte

und offene Gewalt unserer Geschichte zu antworten, um gerade so im Dienst der Versöhnung zu stehen (2 Kor 5, 18). Dieser Dienst, der vorzügliche Dienst des Priesters, bestünde darin, die Gewalt, das Elend, die Zerstörung der Beziehungen und die Todesverfallenheit unserer Geschichte am eigenen Ort durch ein neues, von Christus geschenktes und erlöstes Herz zu verwandeln. In aller Verwundung hat dieses Herz die Hoffnung auf Gottes Gerechtigkeit in der Gegenwart seines Reiches mitten unter uns nicht aufgegeben. Wir alle stehen in Situationen und Kontexten, die auch von Zerrüttung geprägt sind. In der Art und Weise, wie wir auf diese Vorgaben unseres Daseins und unserer Biographie antworten, erweist sich die wahre Verehrung des Herzens Jesu. Wir können mit gleicher Münze zurückzahlen, wir können resignieren und uns in die eigene Innerlichkeit zurückziehen; - und wir tun dies in unterschiedlicher Weise immer wieder. Auch wir können diesen Kreislauf unterbrechen und durch unsere Haltung das uns zugefügte Unrecht, aber auch unser armes verlorenes Leben, die vielen verpassten Chancen und Möglichkeiten annehmen und, wie Pater Lies sagt, „umleiden“.23 Jede Tat und Untat ist nicht nur Ereignis, sondern zeitigt Folgen, die sich unabhängig vom Handelnden in den Zeitläuften weiter entwickeln - und lawinengleich sich verselbständigen können. Wir alle leben in den Verstrickungen solcher Taten und ihren Folgen. Die ganze Geschichte der Menschheit ist heute offensichtlich darin verstrickt; und droht immer mehr zu scheitern. Christi Herz mutet uns zu, stellvertretend für so viele einen neuen Anfang in alle den Verwicklungen und Dunkelheiten zu setzen. Das Symbol des Herzens Jesu befähigt uns dazu, weil aus dem verletzten Herzen die Strahlen der Sonne aufgehen; und so erscheint dieser Christus mit einer eigentümlichen Freiheit und Souveränität. Barmherzigkeit und der Mut zum ersten Schritt im Dienst der Versöhnung sind aber bis heute nicht möglich ohne Passion. 25


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Kirche – im Dienst der Versöhnung Ich will versuchen abschließend einige nicht sehr systematische Blicke auf unseren Dienst in dieser unserer armen, von der Geschichte gebeutelten Kirche zu werfen. Die erste Aufmerksamkeit gilt der Gefährdung unseres Dienstes durch die Nähe, die immer in der Seelsorge gegeben ist. Achtsamkeit und Selbstzurücknahme ohne Verstecken und Überlegenheitsgefühl könnte die Botschaft dieses Symbols sein. Was heißt das? Das Symbol des Herzens Jesu schärft in uns das Bewusstsein für das, was (noch) fehlt: ein wahrer humaner Lebensraum. Auf der Ebene des individuellen, persönlichen Lebens erinnert es uns an die messianische Verheißung, dass ein Leben ohne Gewalt möglich ist, ja dass eine menschliche Gesellschaft möglich ist, in der sich Friede und Gerechtigkeit küssen (Ps 85, 11). Dass die Gewalt kein metaphysischer Bestandteil unseres Lebens und der menschlichen Geschichte ist, sondern unser Geschick, weil unsere Tat, steht nach den Naturgesetzen fest. Doch geradezu wie ein unglaubliches Wunder erschiene uns wirklicher Friede.24 Deshalb erinnert uns dieses Herz an die eigentliche Tragik unserer menschlichen Existenz im Kontext dieser Welt. Wir alle sehnen uns nach Nähe, Anerkennung und liebender Zustimmung. Doch wir wissen und spüren, wie nahe in unserem Leben Liebe, Intimität und Verletzbarkeit liegen. Je näher wir uns kommen, je mehr wir uns einander gerade im Intimen, Körperlichen und Geistigen öffnen, desto gefährdeter und verletzbarer werden wir. Die ganze tragische Verstrickung der menschlichen Geschichte zeigt sich in diesem Symbol: Sehnsucht nach Nähe und Anerkennung, Sorge um uns aus der Erfahrung der Verletzung. Das uns zugereichte Herz lädt uns ein, das Wagnis der Öffnung und Nähe aus der Freundschaft mit dem Herrn neu zu wagen. Dieses Symbol stellt eine Orientierung in jenem gefährlichen Bereich dar, der Missbrauch genannt wird. Denn im Raum der 26

Vertrautheit und der Freundschaft liegt die Gefahr der Bemächtigung und potentieller Gewalt. Ohne Nähe gibt es keine Seelsorge oder Freundschaft. Aber diese Nähe muss immer von Selbstzurücknahme und machtloser Offenheit getragen sein. Das Herz-Jesu-Bild ermöglicht mir eine Orientierung. Dieser Jesus reicht in selbstzurücknehmender Offenheit uns sein Herz, ohne Macht und Gewalt. Das gereichte Herz überlässt er ganz uns, ja mir allein, Nähe und Distanz zu bestimmen. Es kann uns daran erinnern, dass wir in unseren Verstrickungen immer nur unzureichende Knechte sind. Was uns in diesen Zeiten einer epochalen Erneuerung von Glauben und Kirche immer wieder einholt, ist die Angst des Versagens wie auch die Phantasie des Machenkönnens. Das Bild lädt uns dazu ein, in allem engagierten Zeugnis und mutigen Handeln, alles immer letztlich Gott zu überlassen. In diesem Loslassen und Anvertrauen ermöglichen wir der Gnade oder dem Heiligen Geist einen selbstbestimmten Handlungsspielraum. Das Wesentliche im Glauben können wir nicht machen; wir ermöglichen es in der Balance von Zeugnis und Selbstzurücknahme. Weil wir uns nicht selbst verkündigen, stehen wir auch nicht in der Mitte, weder als Einzelne noch als Kirche. Immer verweisen wir auf das verletzte und verletzbare Bild Gottes in unserer Geschichte: Kreuz und Ostern. Wir dürfen in den göttlichen Glanz auf dem Antlitz Christi schauen; und so diesen Glanz in allen Brüdern und Schwestern wahrnehmen und anerkennen (2 Kor 4, 5-13). Dieses Wort des heiligen Paulus ermutigt uns zu Selbstzurücknahme und Engagement, zu Einsatz und loslassendem Vertrauen. Paulus überspielt dabei die Verlegenheit, die Aporie unseres Christseins nicht, sondern sieht darin uns mit Christus eins. Wir sollten uns daher unserer eigenen Verlegenheit nicht schämen. Die Aporie ist nicht der schlechteste Zustand für einen Christgläubigen, wenn dieser Ort uns um des Evangeliums wil-


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len zugewiesen worden ist. Das Christentum, so sagt es die UNO und die wachen Geister, ist wieder verletzbar geworden. So viele werden um ihres Glaubens an Jesus Christus benachteiligt, verfolgt und sogar getötet.25 Wir sollten dies nicht verdrängen und immer uns an die Schwestern und Brüder erinnern, auch bei uns in Europa. Ich möchte Sie bitten, wenn Sie einmal wieder in Ihrer Heimat Ihren Dienst verrichten, diese Erfahrung uns immer wieder mitzuteilen.26 So viele Menschen finden zum Evangelium um der Liebe Christi willen. Wir sollen uns ohne Überheblichkeit und Arroganz, uns darin ermutigen, dass wir dem verletzten Herrn und seinem Herzen sehr nahe sind. Das Martyrium ist nie Waffe, weil es in sich die Gnade der Versöhnung und Vergebung schenkt. Das Martyrium aber ist eine öffentliche Demaskierung der Tötungsmächte dieser Geschichte, wie es das Kreuz Jesu Christi war. Wenn unsere Welt und Menschheit nicht in der Inhumanität versinken möchte, bedarf sie der Erinnerung an dieses Zeugnis. Die Fußwaschung als gestaltende Gestalt allen christlich-kirchlichen Handelns Wir sprechen gerne von der Unübersichtlichkeit der Situationen, den großen Verschiedenheiten zwischen den Milieus und den Kontexten. Wie auch immer dieser Situation eingeschätzt wird, es scheint mir dennoch möglich zu sein, von einer pastoralen Grundhaltung zu sprechen. Früher war dies wohl im Bild des guten Hirten festgehalten worden (Joh 10, 11-15). Dieses agrarische Bild ist durch die absolutistische Monarchie korrumpiert worden. Im Johannesevangelium hat Jesus, wie wenn er die Einsetzung der Eucharistie mit einem bestimmten Stil vor Entstellung bewahren wollte, uns ein Beispiel hinterlassen, das die Grundhaltung in allem Handeln der Kirche ausdrückt: Die Fußwaschung (Joh 13, 2-15). Die Fußwaschung ist die normative Gestalt allen kirchlichen Dienstes. Dabei bewegt mich die Frage, die ich

Ihnen anvertraue, und die ich nicht wirklich zu beantworten vermag. Warum hat Petrus keinen Anteil, wenn er sich nicht bedienen lässt? Was sagt dieses klare Wort Jesu über unseren Dienst? Leben wir nicht alle vom Dienst der anderen? Warnt der Herr uns vor falscher Selbstlosigkeit, die zur Waffe werden kann? Der Raum der Agape ist immer wechselseitig. Warnt er uns vor einem falschen Altruismus, der letztlich vielleicht doch in Verbitterung und Enttäuschung führt? In der Kirche lebt jeder und jede vom Dienst der anderen. Dienen kann nur, wem auch gedient wird. In diese Richtung weist auch das einzige Gebot, das uns das Johannesevangelium überliefert: Liebt einander (Joh 13, 34-35). Es ist das Erkennungszeichen Gottes unter uns. Daher ist alle Vollzugsgestalt des Glaubens, der Kirche und aller Gemeinde, in die Kenosis Christi einzutauchen; - und von dorther zu erneuern (siehe: Phil 2, 1-11). Deshalb scheint mir Kirche immer mehr die Gemeinde derer zu werden, die sich ihrer Wunden und Verletzungen nicht schämen und im Raum der Agape sich in dieser Verletzbarkeit zeigen dürfen und so Versöhnung erfahren. Zu diesen Wunden und Verletzungen gehören aber auch unser Versagen, unsere Hoffnungsbrüche und unser „am Ende sein“. Allein so bleiben wir die von einer großen messianischen Hoffnung Gezeichneten, ja Verwundeten. Gerade als unheroisch Hoffende können wir, wie das Symbol des Herzens Jesu es uns zeigt, der Hoffnung wider aller Hoffnung (Röm 4, 18 und: Röm 8, 20) in uns Raum geben; - für das Heil der Welt. Abschluss: eine kleine Betrachtung zum Herz-Jesu-Bild in der Jesuitenkirche, Innsbruck Kein Goldgrund, sondern Nacht, die Nacht der Gott-Losigkeit dieser Zeit. Aus dieser Nacht tritt die Gestalt auf mich zu, heiter und in gefasstem Ernst. Er zeigt uns ein verletztes und strahlendes Herz. Er scheint mir zu sagen: Im Raum meiner Agape 27


VORTRAG

darfst auch Du Dich in Deiner Verletzlichkeit zeigen. So kommt es zu einem fragenden Dialog: Warum reichst Du mir Dein Herz, lädst mich zum Herzenstausch ein und verbirgst Dich nicht hinter einem Panzer unberührbarer Hoheit? Warum ziehst Du Dich nicht zurück in die uns so gewohnte Igelhaltung? Willst Du noch einmal verhöhnt, geschlagen und zerrissen werden? Welche Macht durchlebt Dich, dass Du so ganz anders auf unsere Gewalt antwortest, mit dem Einsatz unverstellter Hingabe und unbegrenzter Vergebung? Warum antwortest Du auf die Enttäuschung der Passion mit einem erneuten: „Der Friede sei mit Euch?“ Frage nicht, sondern trete in den Bund ein, in denen die Herzen getauscht und erneuert werden.

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Pius XII., Enzyklika „Haurietis aquas“ über die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu vom 15. Mai 1956. Repräsentativ ist der Sammelband: Stierli, Josef (Hg.). Stierli, Josef, Cor salvatoris. Wege zur Herz-Jesu-Verehrung., Freiburg - Basel - Wien 2 1956. Siehe hierzu die hilfreichen Anmerkungen zu den einschlägigen Aufsätzen zur Herz-Jesu-Frömmigkeit von Karl Rahner vor dem Konzil (Sämtliche Werke 13, 648-658). GS 4. 11. Der Auftrag der Kirche, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten, basiert auf der Annahme, dass Gott auch in unserer Gegenwart, selbst bei den Gegnern der Kirche (GS 44) gegenwärtig ist. Deshalb findet die Kirche die konkrete Gestalt ihrer Sendung heute nur, wenn sie auf diese vorgängige Gegenwart Gottes referiert. Die geschichtliche Konkretion der Gegenwart Gottes nach der Pastoralkonstitution („Gaudium et spes“) ist geprägt von der Matrix einer Demutschristologie. Siehe dazu: Kairologie – Zeichen der Zeit. Themenheft. ZkTh 136 (2014), Heft 1-2, S. 1-268; vor allem die Aufsätze von Christian Bauer und Roman A. Siebenrock. Gaudium et spes 1. Diese Betrachtungen, die auf frühere Besinnungen basieren, haben Inspiration gewonnen durch das Zeugnis von Papst Franziskus. Seine missionarische Erneuerung der Kirche in „Evangelii gaudium“ scheint mir an drei Orientierungen entwickelt zu werden: Die Erneuerung unserer Beziehung zu Jesus Christus, die Erneuerung aller kirchlichen Äußerungen am Maßstab der Barmherzigkeit und die bevorzugte Option für die Armen. Alle diese Aspekte scheinen mir in der Betrachtung und der Andacht des Heiligsten Herzens Jesu lebendig zu werden. Gerade in der Betrachtung dieser Tradition kann der gemeinsame Auftrag der Glaubenden und das ganz persönliche Bewegtwerden durch Jesus Christus selbst nicht voneinander getrennt werden. Fragment 125 („Gott ist tot“). Edman, Bridget, St. Thérèse of Lisieux. Nietzsche is my brother. Washington, D.C 2010. Bonhoeffer, Dietrich, Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft. Werke 8. Gütersloh 1998, 435–436.


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10 Kolodiejchuk, Brian, Mutter Teresa, Komm, sei mein Licht. Die geheimen Aufzeichnungen der Heiligen von Kalkutta. München 2010. 11 Lubich, Chiara, Der Schrei der Gottverlassenheit. Der gekreuzigte und verlassene Jesus in Geschichte und Erfahrung der Fokolar-Bewegung. München, Zürich, Wien 2001. 12 Damit übertrage ich die biblische Kategorie des Gerichts auf das Volk Gottes, das die Kirche auch ist. 13 Siehe: Hick, John, Gott und seine vielen Namen. Reinhard Kirste (Hg.). Frankfurt am Main 2001. 14 Siehe hierzu die Auslegungen bei: Fischer, Georg - Markl, Dominik, Das Buch Exodus (Neuer Stuttgarter Kommentar: Altes Testament 2). Stuttgart 2009. 15 Siehe: Nostra aetate 4 in Bezug auf: Röm 9-11. 16 „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14, 6). „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8, 12). 17 Origenes, Kommentar zu Matthäus 18, 23, Buch 14, 7. 18 Auch die anatomischen Kenntnisse verhindern heute eine falsche Deutung. Daher ist die aufklärerische Rede von einer „Fleischanbetung“ abwegig, auch wenn ihre Warnungen uns immer gut tun. 19 EB 230-237 (Ignatius von Loyola, Geistliche Übungen. Deutsche Werkausgabe. Bd. II.: Gründungstexte der Gesellschaft Jesu. Würzburg 1998, 92-269, hier 204-206). 20 Das Wort in der gegenwärtigen eucharistischen Feier ist eine Kombination aus den synoptischen Evangelien (siehe: Mt 26, 28 und Mk 14, 24 spreche von den „Vielen“. Lukas hingegen von „Euch“ (Lk 19, 20). Paulus kennt keine Adressaten (1 Kor 11, 25). 21 Siehe: Woschitz, Karl M., Gedanken zur Ergründung des Herzens. Religionsgeschichtliche und biblische Reflexionen sowie Beispiele aus der Literatur., in: Larcher, Gerhard (Hg.), 200 Jahre Herz-Jesu-Gelöbnis des Landes Tirol. Kunstpreis der Diözese Innsbruck. Innsbruck 1996, 48-75. 22 Siehe die religionsgeschichtlichen Ausführungen bei: Baudler, Georg, Das Kreuz. Geschichte und Bedeutung, Düsseldorf 11997. 23 Lies, Lothar, Gottes Herz für die Menschen. Elemente der Herz-Jesu-Frömmigkeit morgen., Innsbruck-Wien 1996, 120. Mit dieser Auslegung

können wir vielleicht erahnen, was „Sühne“ bedeutet. 24 Aus dieser Diskrepanz schöpft die zentrale Hypothese der Dramatischen Theologie ihre Plausibilität (siehe: Schwager, Raymund - Niewiadomski, Józef, Dramatische Theologie als Forschungsprogramm. Gemeinsamer Text der Forschungsgruppe. (Ursprünglich: Zeitschrift für Katholische Theologie 118 (1996) 317-344), in: dies., (Hgg.), Religion erzeugt Gewalt - Einspruch!: Innsbrucker Forschungsprojekt ‚Religion - Gewalt - Kommunikation - Weltordnung‘. (Beiträge zur mimetischen Theorie 15), Thaur - Münster 2003, 40-77, hier: 64). 25 Siehe: https://www.opendoors.org/. 26 Mir schiene, dass die Gebetsverbundenheit mit den verfolgten Menschen, welcher Glaubensüberzeugung auch immer, eine größere Bedeutung für uns haben sollte.

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3. NEOINGRESSI 2014/2015 Alex Joji M.C.B.S., Indien

der Theologischen Fakultät meinen Doktor in Philosophie machen sollte. Ich bin P. Zacharias sehr dankbar für diese Möglichkeit und hoffe, dass ich später nach Erlangung des PhD im Priesterseminar in Bangalore mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen dienen kann. Ich bin der Diözese Innsbruck dankbar, dass sie mich während meines Studiums in Innsbruck unterstützt. Gleichzeitig möchte ich meinen Dank ausdrücken gegenüber P. Prassl SJ, P. Thorer SJ und allen Canisianern, die mich herzlich empfangen und mir das Einleben im Canisianum erleichtert haben. Hutchison Michael Maxwell Otoo Diözese Konongo-Mampong, Ghana

Ich heiße Joji Alex und wurde am 19.4.1978 in Kerala in Indien in einer katholischen Familie geboren. Mein Vater ist Bauer; meine Mutter ist verstorben. Ich habe noch drei Brüder und zwei Schwestern, die alle in Kerala leben. Von 1984-1994 habe ich die St.George’s Highschool in Kulalhuvayal, Kerala, besucht. Danach bin ich in das Priesterseminar des Ordens MCBS in Kannur, Kerala, eingetreten und lernte dort 3 Jahre. Dann studierte ich von 1997-2005 Theologie und Philosophie am St. Joseph’s Priesterseminar meines Ordens. Ich wurde am 3.1.2006 in der St. Antony’s Kirche in Chakkittapara zum Priester geweiht. Danach habe ich drei Jahre im Priesterseminar im Verwaltungsbereich gearbeitet. Anschließend habe ich im Papal Seminary in Pune bis 2011 Philosophie studiert. Von 2011-2014 arbeitete ich in der philosophischen Fakultät in Bangalore als Lehrer der Philosophie. Ich habe also viel Erfahrung als Lehrer. In meiner Freizeit lese ich gerne Bücher und sammle Briefmarken. 2014 schlug der Superior meines Ordens, P. Zacharias, vor, dass ich in Innsbruck an 30

Ich heiße Michael Maxwell Otoo Hutchison. Ich wurde am 13.11.1979 in Ghana geboren. Mein Vater, Joseph Maxwell Hutchison, war Agrarwissenschaftler und meine Mutter, Cecilia Oti Hutchison, Schullehrerin. Ich habe sieben Geschwister, zwei Schwestern und fünf Brüder. Ich hatte drei Schwestern, aber die erste ist mit zwölf Jahren gestorben. William ist mein Zwillingsbruder. Mein Vater ist am 11.5. 2013 gestorben, aber meine Mutter lebt noch. Ich bin Priester der Diözese Konongo-Mampong. Nach dem Besuch des Gymnasiums ging ich für ein Jahr ins Knabenseminar. Danach studierte ich weiter im Priesterseminar.


NEOINGRESSI

Von 1999-2002 habe ich Philosophie und Soziologie studiert, danach von 2002-2007 Theologie und Erziehungswissenschaft. Nach meinem Studium im Priesterseminar wurde ich 2007 zum Priester geweiht. Mein erster Posten war in der Domgemeinde meiner Diözese als Kaplan. Nach einem Jahr wurde ich in einem Rektorat als Rektor eingesetzt. Außerdem war ich Gemeinschaftskundelehrer in einem Gymnasium, Diözesan-Berufungsdirektor und DiözesanJugendleiter. 2011 bin ich in die Universität zurückgegangen. Von 2011-2013 studierte ich Erziehungswissenschaft (Beratung und Orientierung). Nach dem Abschluss dieses Studiums hat mein Bischof das Canisianum in Innsbruck gebeten, mir das Studium an der Universität für meinen Magister und PhD in Erziehungswissenschaft zu ermöglichen. Nach meinem Studium werde ich in unserem Priesterseminar und in einem katholischen Lehrerausbildungsinstitut unterrichten. In meiner Freizeit höre ich gern Musik und schaue Filme an. Meine Hobbys sind Tischtennis spielen und Treffen mit Freunden. Ich kann auch Fußball spielen, aber seit drei Jahren habe ich nicht gespielt. Ich danke Gott für mein Leben und meinem Bischof für seine Unterstützung und väterliche Fürsorge. Ich bin dem Canisianum, besonders P. Prassl SJ und P. Thorer SJ, sehr dankbar für die Möglichkeit in Innsbruck zu studieren und für ihren herzlichen Empfang. Schließlich danke ich allen, die es in vielfältiger Weise möglich gemacht haben, dass ich hier sein kann. Ich bin froh in Österreich zu sein. Isife Ebelechukwu Liberatus Diözese Enugu, Nigeria Am 20.12.1977 wurde ich in der Stadt Enugu geboren. Enugu liegt im Osten Nigerias. Mit sechs Geschwistern bin ich in einer christlichen Familie aufgewachsen. Alle meine Geschwister haben auf der Hochschule studiert. Meine drei Brüder sind

Ingenieure, während meine zwei Schwestern Krankenschwestern sind. Mein Vater, Dominic, war auch Ingenieur. Er ist schon 2007 verstorben. Meine Mutter, Ethel, lebt noch und ist Krankenschwester von Beruf. Sie ist jetzt im Ruhestand. Mein Wunsch, Priester zu werden, ist in mir durch den täglichen Besuch der Heiligen Messe mit meinen Eltern erwacht. Außerdem wurde ich durch meinen Ministrantendienst dazu inspiriert. Meine ganze Schulausbildung dauerte von 1982-2010. Zuerst besuchte ich den Kindergarten, Immaculate Heart Kindergarten Ogui, Enugu von 1982-1983; dann kam meine Grundschule an der W.T.C, Enugu von 1983-1989. Danach trat ich 1990 in die Marist Brothers’ Knabenschule ein. Wegen meiner Entscheidung ein Priester zu werden, bewarb ich mich 1992 im Knabenseminar, St. John Cross Seminary Nsukka. Dort beendete ich 1995 meine Knabenschule und erhielt mein Westafriknisches Schulzertifikat. Nach meinem Abitur begann ich ein praktisches Orientierungsjahr in der Pfarrgemeinde, Holy Ghost Cathedral Ogui, Enugu. Am Ende dieses praktischen Jahres trat ich in das Queen of Apostel-Seminar Imezi Owa ein. Dort sammelte ich spirituelle Erfahrung für ein weiteres Jahr. Für meine Hauptseminarausbildung schickte mich mein Bischof zum Saints Peter and Paul Bodija-College, 31


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Ibadan, wo ich von 1997-2005 mein Philosophie- und Theologiestudium absolvierte. Bevor ich mein Theologiestudium angefangen habe, machte ich ein weiteres Praktikum in der Pfarrgemeinde, Holy Innocents, Amagunze, von August 2001 bis August 2002. Meine Magisterarbeit auf dem Gebiet der Afrikanischen Philosophie wurde von der Nnamdi Azikiwe Universität, Anambra State Nigeria ausgezeichnet. Am 16.7.2005 wurde ich zum Priester geweiht. Von Juli bis Oktober 2005 war ich als Assistenzpriester in der Pfarrei, St. John´s Agbani, tätig. Ich war dann bis Januar, 2008 Pfarrer von St. Pius Nara und zur gleichen Zeit Kaplan an der Mea Mater Elizabeth Hochschule, Agbani. 2008 wurde ich zum Dekan der Studenten (2008-2010) und Vize-Rektor (2010-2014) des St. Bernard Hauptseminars, Nchatancha Nike Enugu berufen. Neben meiner Hauptarbeit als Lehrer im Priesterseminar war ich auch in folgenden Bereichen zuständig als: Sekretär des Gesamtpriestertreffens der Diözese Enugu (2010-2014), als Teilzeit-Lehrer in Philosophie im Bigard Memorial Hauptseminar, Enugu und im St. Paul International institute for Evangelization, Enugu (SPIIEE), als Mitglied der Eheberatungskommission der Diözese Enugu und als Kaplan des nationalen Gymnasiums in Enugu. Wegen meiner Arbeit als Lehrer im Priesterseminar hat mich mein Bischof nach Innsbruck geschickt zum weiteren Studium für das Doktorat in Philosophie an der Theologischen Fakultät. Nach Abschluss meiner Studienzeit wird mich mein Bischof zurückrufen, um wieder im Priesterseminar zu arbeiten. Ich bin meinem Bischof sehr dankbar für diese Gelegenheit und bedanke mich auch beim Canisianum für die finanzielle Unterstützung. Kabiru Mburu Gilbert Diözese Eldoret, Kenia Mein Name ist Gilbert Mburu Kabiru. Ich wurde am 18.5.1980 in Kenia, im Bungoma Distrikt geboren. Ich wurde 1989 getauft 32

und 1999 konfirmiert. Meine Eltern sind beide bereits verstorben. Mein Vater war Kaufmann. Ich habe zwei Brüder und eine Schwester. Nach dem Besuch der Grund- und Mittelschule in Eldoret, Uasin Gishu County, besuchte ich von 2000-2001 das höhere Seminar Molo und danach von 2001-2004 das Seminar St. Augustine Mabanga, wo ich mein Philosophikum ablegte. Von 20042008 besuchte ich das theologische Seminar St. Thomas Aquinas. Am 6.1.2008 wurde ich zum Diakon und am 15.11.2008 zum Priester geweiht. Ich war 6 Jahre in verschiedenen Gemeinden im pastoralen Bereich tätig und führte mein Apostolat in kleineren christlichen Gemeinschaften aus. Im September 2013 bat mich mein Heimatbischof nach Österreich zu gehen, um in Innsbruck meinen Magister und mein Doktorat in Pastoraltheologie zu machen. Danach soll ich an der Ausbildung für das „life“Programm mitzuwirken, ein Programm, das HIV und Aids-Kranken helfen soll ein positives Leben zu führen. Meine Hobbys sind Schwimmen und Korbball. Ich möchte ganz besonders meinem Bischof dafür danken, dass er mir die Möglichkeit zum Studium gegeben hat und der Gemeinschaft des Canisianums, für ihren herzlichen Empfang. Möge Gott alle segnen, die mich unterstützt und auf meinem Weg begleitet haben, die dazu beigetragen haben, dass ich der wurde, der ich heute bin.


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Kuliraniyil Jose Shibu CST (Little Flower Congregation), Indien

ich geglaubt, dass ein Studium in Innsbruck unerreichbar sei; aber jetzt bin ich überzeugt, dass Gott auch unerreichbare Dinge möglich machen kann. Ich danke deshalb Gott, dass er mir diese wunderbare Gelegenheit gegeben hat, und allen Menschen, die dazu beigetragen haben. Kuriako John Palathinkal Diözese Diphu, Indien

Ich bin ein Priester des Ordens Little Flower Congregation (CST) und heiße Shibu Kuliraniyil. Ich wurde am 16.12.1977 in einer katholischen Familie in einem kleinen Dorf nördlich von Kerala als drittes Kind von vier Geschwistern geboren. Meine Eltern leben noch und sind Bauern. 1993 schloss ich meine Schulbildung an der staatlichen Schule ab. Der Einfluss der Priester meiner Pfarrei und meine Tätigkeit als Ministrant weckten in mir den Wunsch Priester zu werden. So besuchte ich das Knabenseminar, studierte Theologie und wurde 2005 zum Priester geweiht. Meine erste Tätigkeit als Priester war als Lehrer in einer Missionsschule, und dann leitete ich die Sozialarbeit unseres Ordens in Harriya, einem kleinen Dorf in Uttar Pradesh, im Norden Indiens, wo die Menschen noch wenig Möglichkeiten für Bildung haben. Nach einem Jahr wurde ich als Lehrer ans Knabenseminar geschickt; wieder zwei Jahre später wurde ich von meinem Orden gebeten, in unserem Höheren Seminar tätig zu sein. Ich unterrichtete in den folgenden sechs Jahren Philosophie. Danach schlug mir mein Ordensoberer vor, nach Innsbruck zu gehen, um dort westliche Philosophie an der Universität zu studieren und ein Doktorat in Philosophie zu machen. Lange habe

Ich heiße John Palanthikal und wurde am 10.12.1973 in Attenganam, Kerala, Südindien geboren. Ich habe noch 3 Brüder und drei Schwestern. Mein Vater ist Bauer; meine Mutter starb 2007. Das vorbildliche christliche Leben meiner Eltern hat uns sehr beeinflusst. Meine jüngere Schwester ist Nonne in der Kongregation Sisters of Charity of Sts. Capitanio & Vinzenza Gerosa. Zurzeit arbeitet sie im Staat Assam, Indien. Ich hatte von Kind an den Wunsch ein missionarischer Priester zu werden. Nach meiner Schulausbildung hatte ich die Möglichkeit in der Diözese Diphu, 3450 km von meinem Heimatort entfernt, ein Knabenseminar zu besuchen. Dort konnte ich auch meine Hobbys entwickeln: Ich nehme lebhaft an öffentlichen Diskussionen teil, lese gerne Bücher und treibe Sport. Ich beendete meine Ausbildung 1999 an der Nagaland Universität mit dem Bachelor of Arts und dem Bachelor of Philosophy. 33


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Als Praktikant wurde ich in eine Gemeinde meiner Diözese geschickt, wo ich pastorale Tätigkeiten kennenlernte. Ich half in der Schule, war in der Jugendarbeit tätig, besuchte Gemeindemitglieder und half in der Verwaltung. Nach einem Jahr wurde ich in das Knabenseminar geschickt, um jungen Seminaristen in ihrer Formation zu helfen. Auch das war ein bereicherndes Erlebnis. 2001 wurde ich zum Oriens Theological College nach Shillong geschickt, wo mein Interesse an Bibelwissenschaft geweckt wurde. 2005 machte ich meinen Bachelor in Theologie. Kurz darauf wurde ich zum Priester geweiht. Das war der größte Tag meines Lebens und die Erfüllung meiner Träume. Als junger Priester wurde ich zum Sekretär meines Bischofs ernannt. Neben vielen Tätigkeiten hatte ich auch die Möglichkeit am St. Peter Pontifical Institut in Bangalore meinen Master in Bibelwissenschaften zu machen. Von 2011-2014 war ich Verwalter der North-Eastern-Regional-Zentren, wo junge Seminaristen aus 15 Diözesen an einem spirituellen Orientierungsprogramm teilnehmen, bevor sie ihr Studium in Philosophie beginnen. Während dieser Zeit war ich auch Gastprofessor für Neues Testament am Oriens Theological College. In dieser Zeit schlug mir der Diözesanverwalter Fr. John Timung vor, zur Erlangung des Doktorats in Bibelwissenschaften nach Rom oder Innsbruck an die Universität zu gehen. Ich wählte Innsbruck, da ich bereits mit Jesuiten im Nordosten Indiens zusammengearbeitet habe und von ihrem missionarischen Einsatz tief beeindruckt bin. Ich bin den Vorgesetzten meiner Diözese, Fr. John Timung und Bischof Paul Mattekat sehr dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit geboten haben, hier in Innsbruck zu studieren. Ich danke auch P. Prassl SJ, ohne dessen Einsatz und Unterstützung ich nicht hier wäre. Ich halte es für ein großes Privileg als erster meiner Diözese hier zu studieren. Ich danke Gott für alle die Menschen, die mir dieses Privileg ermöglicht haben und die jetzt dazu beitragen, dass ich mich in der neuen Umgebung wohl fühle. 34

Kuuyonongme Jonathan Erzdiözese Tamale, Ghana

Ich heiße Jonathan Kuuyonongme. Ich wurde am 8.10.1980 in einer katholischen Familie in Nandom-Ketuo im Westen von Ghana geboren. Mein Vater ist ein pensionierter Beamter, meine Mutter ist Lehrerin. Ich habe einen Bruder und drei Schwestern. Meine Grund- und Mittelschulausbildung erhielt ich in der Ashanti Region in Ghana. 2001 begann ich meine theologische Ausbildung im St. Victor Seminar und schloss sie 2010 ab. In der Our-Ladyof-Annunciation-Kathedrale wurde ich im Oktober 2010 durch den Erzbischof von Tamale zum Priester geweiht. In den vier Jahren als Priester war ich in einer städtischen und in einer ländlichen Gemeinde im pastoralen Bereich als „Assistant“-Gemeindepfarrer tätig. Ich war u.a. verantwortlich für die Jugendpastoral und hatte ebenfalls das Amt des „Master of Ceremonies“ in der Diözese inne. Da es in der Erzdiözese von Tamale einen Bedarf für Kirchenrechtswissenschaftler gibt, sowohl als Lehrer im Höheren Seminar als auch als Mitglied am Interdiözesangericht, bemühte sich der Erzbischof um ein Stipendium im Canisianum in Innsbruck. Ich freue mich, dass ich an der


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Theologischen Fakultät der Leopold Franzens Universität das Doktoratsstudium in Kirchenrecht aufnehmen kann. Neben dem Studium lese ich gerne Bücher, arbeite im Garten und treibe gerne Sport. Ich möchte diese Gelegenheit ergreifen, mich bei meinem Bischof Philip Naameh zu bedanken, ebenso wie bei meinen Sponsoren und dem Canisianum für diese große Chance in Österreich zu studieren und mit Priestern aus vielen Ländern zusammen zu leben. Diese Gelegenheit – so bin ich überzeugt – wird meinen Horizont erweitern und mich für meine zukünftige Tätigkeit in Ghana bereichern. Makoye Faustine Gervas Diözese Geita, Tansania

Ich heiße Faustine Gervas Makoye und wurde am 20.1.1975 in Geita in Tansania in einer katholischen Familie geboren. Meine Eltern sind Kleinbauern. Ich habe noch vier Brüder und fünf Schwestern. Ein Bruder und eine Schwester sind verstorben. Wir mussten als Kinder viel auf dem Feld arbeiten, und nur zwei Brüder und ich und eine Schwester konnten die höhere Schule besuchen. Meine Schwester hat die Abschlussprüfung bestanden und wird jetzt Medizin studieren. Ich mache mir viele Gedanken über meine Eltern und meine Geschwister.

Meine Schulausbildung beendete ich 1998. Danach besuchte ich das Priesterseminar in Ntungamo und in Kipalapala und studierte Philosophie und Theologie. Am 9.8.2007 wurde ich in der Bukoli Pfarrkirche zum Priester geweiht. Von 2007-2009 arbeitete ich als Priester in den Pfarreien Kalebejo und Kome. 2009 wurde ich zum Pfarrer der Pfarrei Kome ernannt. Dieses ist die älteste Pfarrei der Diözese. Kome ist eine Insel mit zwölf Kirchen und zwei kleinen Inseln. Die Bewohner sind Kleinbauern und Fischer. Da ich kein Auto hatte, besuchte ich die Gemeindemitglieder mit dem Boot oder Motorrad. Meistens musste ich zu Fuß gehen, da die Gemeinden zu arm waren, um mir Geld für Benzin zu geben. Am Sonntag feierte ich die Messe erst in der Pfarreikirche, danach in den verschiedenen kleineren Kirchen. Jeden Mittwoch, Donnerstag und Freitag ging ich in die Schule, um den Religionsunterricht durchzuführen. Außerdem musste ich regelmäßig die Sakramente für kranke und alte Leute feiern und die Familien unserer Gemeinden zu Hause besuchen. In meiner Freizeit singe ich gern, spiele Fußball, schaue fern. Außerdem mag ich Gartenarbeit gern. Ich freute mich sehr, als ich den Telefonanruf unseres Bischofs bekam, in dem er mir mitteilte, dass ich nach Innsbruck käme, um dort Theologie zu studieren. Nach meinem Doktoratsstudium soll ich an der katholischen Universität und in Priesterseminaren in Tansania das Lehramt übernehmen. Ich bin meinem Bischof sehr dankbar für diese Gelegenheit und danke auch dem Canisianum, besonders P. Prassl SJ und P. Thorer SJ für ihren herzlichen Empfang. Manuveliparambil Antony Sijan Erzdiözese Verapoly, Indien Ich heiße Antony Sijan Manuveliparambil und wurde am 26.4.1977 in Narakkal in Kerala geboren. Ich bin der Benjamin in unserer Familie mit einer älteren Schwester und einem älteren Bruder. Mein Vater arbeitet im Baugewerbe. 35


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Meine Primarschulausbildung erhielt ich in einer staatlichen und einer katholischen Schule. Ich setzte meine höhere Ausbildung in der Little Flower Highschool in Narakkal fort. Das Besondere an dieser Schule war nicht nur die religiös-katholische Ausprägung, sondern auch die Tatsache, dass jedes Jahr nur 40 neue Schüler aufgenommen wurden. So konnten die Lehrer sich individuell um uns kümmern und unsere Begabungen und Talente fördern. Der Besuch dieser Schule und meine Tätigkeit als Ministrant weckten in mir den Wunsch Priester zu werden. So begann ich verschiedene Priesterseminare zu besuchen, wo ich nicht nur eine theologische und philosophische Ausbildung bekam, sondern auch mit verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens vertraut gemacht wurde und einige neue Sprachen lernte. All das diente als Grundlage für meine spätere Tätigkeit. Ich erlangte meinen Bachelor in Theologie und Philosophie und wurde 2002 durch Erzbischof Daniel zum Priester geweiht. Nach meiner Priesterweihe war ich in verschiedenen Gemeinden unserer Diözese tätig, konnte aber auch zur selben Zeit meinen Master in Bibelwissenschaft machen, wobei ich das Lukasevangelium zum Schwerpunkt meiner Arbeit machte. Ich wurde dann zum Direktor des Knabeninstituts ernannt, wo 36

es meine Aufgabe war mich um die neuen Seminaristen zu kümmern. In dieser Zeit hatte ich auch verschiedene Möglichkeiten Bibelunterricht zu geben in Gemeinden und pastoralen Zentren. Dadurch bekam ich eine enge Beziehung zum Wort Gottes. In meiner Freizeit lese ich gern Bücher und nehme teil an öffentlichen Diskussionen. Nach meiner Tätigkeit im Seminar übernahm ich 2011 pastorale Aufgaben als Priester in einer Gemeinde, die den Apostel St. Thomas als ihren Heiligen gewählt hatten. Nach drei Jahren informierte mich der Erzbischof über die Möglichkeit, ein Studium zur Erlangung des Doktorats in Theologie in Innsbruck zu beginnen. Ich bin meinem Erzbischof für diese Möglichkeit sehr dankbar. Ebenfalls danke ich dem Canisianum und meiner Patengemeinde Bürs in Österreich für die finanzielle Unterstützung. Ganz besonders habe ich mich über den herzlichen Empfang durch die Leitung des Canisianums und durch meine Mitstudenten gefreut. Dadurch wird das Einleben bestimmt viel leichter, auch wenn ich mich zunächst mit der deutschen Sprache abmühen muss. Orgino Abraham Abera Diözese Meki, Äthiopien


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Ich heiße Abraham Abera Orgino und wurde am 23.6.1981 in einer katholischen Familie in Äthiopien geboren. Ich habe sechs jüngere Schwestern und zwei Brüder. Mein Vater ist Bauer von Beruf und meine Mutter Kindergärtnerin. Meine Muttersprache ist Amharisch; neben Englisch spreche ich noch vier weitere lokale Sprachen. Nach Beendigung meines Schulbesuches ging ich 1996 zunächst ins Knabenpriesterseminar und studierte später im Höheren Priesterseminar Philosophie und Theologie. 2006 wurde ich zum Priester geweiht. Am Anfang war es schwierig, aber mit Gottes Hilfe, mit der Hilfe meines Bischofs, meiner Kollegen und meiner Eltern habe ich mich bald an meinen Beruf gewöhnt und war glücklich in der Ausübung meiner pastoralen Tätigkeiten. Später war ich als Rektor im Knabenpriesterseminar und als Ethiklehrer an der Hochschule tätig. Neben meiner Arbeit habe ich immer Kontakte mit Jugendlichen gesucht, und natürlich traf ich mich auch gern mit meinen Freunden zum Diskutieren oder nur zum Plaudern. Ich fand es wichtig, dass mein Studium der Kirche nützt und war deshalb sehr erfreut, als mein Bischof mir mitteilte, dass ich nach Innsbruck an die Universität gehen könne, um dort mein Doktorat in Pastoraltheologie zu machen. Ich danke meinem Bischof, dass er mir diese Möglichkeit gegeben hat. Ich danke auch „Kirche in Not“ und der „Caritas“ für die finanzielle Unterstützung. Sehr dankbar bin ich dem Canisianum für den herzlichen Empfang und die Fürsorge. Ich hoffe, dass ich nach meinem Studium in Innsbruck dazu beitragen kann, das soziale Zusammenleben in der Kirche und in der Gesellschaft Äthiopiens zu stärken und zu verbessern. Ich bitte Gott den Allmächtigen, dass er mir dabei helfen möge. Porathur Sinto Jose Diözese Trichur, Indien Ich heiße Sinto Jose Porathur. Mein Vorname ist Sinto Jose und mein Nachname ist

Porathur. Ich bin 29 Jahre alt und komme ich aus Kerala, Indien. Zu meiner Familie gehören mein Vater, meine Mutter, meine ältere Schwester und ich. Mein Vater arbeitet als Installateur und meine Mutter ist Hausfrau. Meine Schwester ist Krankenschwester von Beruf und verheiratet. Sie hat zwei Kinder. Ich bin stolz auf meine Familie. Meine Muttersprache ist Malayalam, ich kann auch Englisch, Hindi und bereits ein wenig Deutsch sprechen. Klavierspielen ist mein Lieblingshobby. Außerdem habe ich andere Hobbys z.B. Geige spielen, Musik hören, Freunde treffen und so weiter. Mein Lieblingsklavierspieler ist Stephen Devassy. Ich wurde am 21.5.1985 geboren. Nach meinem Schulbesuch habe ich das Priesterseminar in Kerala besucht. Drei Jahre war ich im Knabenseminar. Ich habe im Marymatha Oberseminar Philosophie studiert. Danach habe ich ein Jahr Praktikum an einer Schule gemacht. Dann habe ich 41/2 Jahre im Papal Seminar, Pune, Theologie studiert. Am 31.12.2011 bin ich Priester geworden. Ich war zunächst Kaplan in einer Gemeinde, danach war ich Sekretär bei meinem Bischof. Ich habe nur wenig Erfahrung als Priester, aber ich bin zufrieden mit meinem Leben als Priester. Jetzt lerne ich Deutsch im BFI, weil ich an 37


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der Universität in Innsbruck weiter studieren möchte. Ich danke P. Friedrich Prassl SJ, dem Rektor, dafür, dass er mich im Collegium Canisianum als Mitbruder aufgenommen hat. Ich freue mich mit meinen Kollegen hier im Collegium Canisianum zu sein. Mein Leitspruch ist 1 Korinther 15,10: “Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.” Somda Domebeimwin Vivien Diözese Diébougou, Burkina Faso

Ich bin Domebeimwin Vivien Somda. Ich wurde am 7.3.1976 in Dissin geboren. Meine Eltern, Simeon Daibre und Philomene Somda, Kleinbauern im Süd-Westen von Burkina Faso, leben noch und sind beide 72 Jahre alt. Ich habe sieben Brüder und eine Schwester, die die zweitälteste ist. Was mich betrifft, bin ich der sechste in der Altersreihenfolge. Ich bin in einer katholischen Familie aufgewachsen. Sehr früh wollte ich Priester werden. Deshalb besuchte ich das Knabenseminar St. Tarsicius von 19881996. Nach dem Abschluss in diesem Knabenseminar trat ich in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, in das Priesterseminar St. Jean Baptiste ein. Dort habe ich sieben Jahre Philosophie und Theologie 38

studiert. Am 27.12.2003 hat mich Bischof Jean Baptiste Some von Diébougou für seine Diözese zum Priester geweiht. Ich lese gern; ich höre auch gern afrikanische Musik. Ich bin immer froh, wenn ich mit meinen Freunden diskutieren kann. Bis jetzt wurde meine priesterliche Erfahrung von drei Aspekten gekennzeichnet: Erstens ist das Studium wichtig in dieser Erfahrung. In der Tat habe ich von 20042007 Philosophie und Theologie an der katholischen Universität (UCAO-UUA) in Abidjan, Elfenbeiküste, studiert und habe dort ein kanonisches Lizenziat in Dogmatik und einen Magister in Metaphysik und Moral gemacht. Im Studienjahr 2013-2014 war ich wieder an derselben Universität und habe dort mit dem Doktoratsstudium angefangen. Auf Wunsch meines Bischofs studiere ich, um zu lehren. Zweitens haben die Ausbildungshäuser in meinem priesterlichen Leben einen großen Platz eingenommen. So war ich von 20032004 und von 2008-2013 im Knabenseminar St. Tarcisius als Lehrer tätig und habe Französisch, Englisch, Latein, Religion und Philosophie unterrichtet. Übrigens war ich, wie alle Priester in unserem Seminar, dort auch ein geistlicher Begleiter von 20032004 und wieder von 2008-2009. Außerdem war ich von 2009-2013 der Direktor dieses Knabenseminars. Als ich von 20042007 studierte, wohnte ich im Scholastikat St. Miguel der Brüder von Christlichen Schulen, wo ich der Priester dieser Einrichtung war. Drittens habe ich als Priester weitere Erfahrungen gesammelt. Ich habe ein Jahr in meiner Heimatpfarrei als Kaplan verbracht. Ich habe auch in verschiedenen Räten und Kommissionen gearbeitet, sowohl in der Diözesanebene als auch in der Nationalebene: besonders im Bischofsrat in Diébougou, in der bischöflichen Nationalkommission für Kultur und traditionelle Religion und in der bischöflichen Nationalkommission für die Priesterseminare. Außerdem habe ich im Sommer 2011 zwei Bücher veröffentlicht.


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Zum Schluss bedanke ich mich bei meinem Bischof und beim Rektor des Canisianums und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Gelegenheit, die sie mir gegeben haben, in diesem bekannten Kolleg mit vielen freundlichen Mitbrüdern zu leben und in Innsbruck zu studieren. Ich bedanke mich auch bei allen Jesuiten für ihr Kolleg, in dem ich leben kann, so dass ich an der Universität mein PhD-Studium und – wenn möglich – gleichzeitig ein Doktoratsstudium in Theologie aufnehmen kann. Vielen Dank schließlich allen Menschen, deren Großzügigkeit mein Studium in guten Bedingungen ermöglicht.

Sukristiono Dominikus Erzdiözese Semarang, Indonesien

Als ich 26 Jahre alt war, wurde ich zum Diözesanpriester geweiht. Meine Heimatdiözese ist die Erzdiözese Semarang. Sie liegt in der Mitte der Java Provinz auf der Java Insel. Vor meinem Studium in Innsbruck arbeitete ich in einer katholischen Ausbildungsstiftung als Vize-Direktor. Als Priester und Vize-Direktor hatte ich zahlreiche Kontakte mit vielen Menschen anderer Kulturen: mit der chinesisch-indonesischen Gemeinde, mit der philippinischen Gemeinde, der muslimischen Gemeinde und mit anderen lokalen Gemeinden. Es ist wunderbar, wenn ich viele andere Kulturen kennenlernen kann, wie auch hier in Tirol, Österreich. Meine Hobbys sind Wandern und die Fotografie. Am Samstagvormittag gehe ich manchmal in den Bergen wandern. Ich interessiere mich für katholische Theologie, Kultur und Philosophie. Meine Diplomarbeit im Jahre 2007 war eine philosophische Forschung über einen österreichischen Denker, Friedrich August von Hayek. 2013 habe ich meine Lizenziatsarbeit in Theologie gemacht. Mein theologischer Schwerpunkt ist der Dialog zwischen dem katholischen Glauben und den pluralistischen Kulturen und Religionen in Indonesien. Jetzt mache ich ein PhD-Programm an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Ich danke meinem Bischof, den Jesuiten und dem Collegium Canisianum für das Stipendium, das mir ermöglicht hier Philosophie und Theologie zu studieren. Ich hoffe, dass mein Studium gut und nützlich für die Menschen und die katholische Kirche in Indonesien sein wird.

Mein Name ist Dominikus Sukristiono. Ich komme aus Indonesien. Ich wurde am 27. 2.1984 geboren. Ich habe zwei Brüder und bin der letzte Sohn in meiner kleinen Familie. Mein Vater war ein Lehrer. Er starb am 28.12.1998. Meine Mutter ist Hausfrau. Wir leben als eine kleine katholische Familie in der Mitte einer großen moderaten muslimischen Gesellschaft. Wir leben zusammen in Frieden und Toleranz. 39


AKTUELLES UND CHRONIK

4. AKTUELLES UND CHRONIK 4.1 Altcanisianer-Konveniat 2014 Amerika

in

Vom 15. bis 17. Juli 2014 fand das USA Konveniat in der Benediktiner-Erzabtei St. Meinrad in Südindiana statt. 42 AltCanisianer trafen sich dort, wo viele damalige Seminaristen aus der Diözese Evansville, Indiana vor ihrem Studium in Innsbruck studiert hatten. Zum heurigen Konveniat reisten Altkonviktoren aus allen Richtungen an: Indiana, Iowa, Kentucky, Ohio, New York, Wisconsin, New Mexico, Florida und sogar aus England. Unter den Altkonviktoren waren auch vier, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Priesterjubiläum feiern: Ed Wetterer und John Davidson haben die Messen zelebriert, während John Zeitler und Robert Gloudeman die humorvollen Predigten gehalten haben. Gefeiert wurde nicht nur in der Erzabtei (Google - St. Meinrad Archabbey), es wurden beim Konveniat auch Ausflugmöglichkeiten angeboten, um verschiedene historische Sehenswürdigkeiten, einige mit

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germanischen Verbindungen, zu besichtigen: das „Lincoln National Memorial“ – Abraham Lincoln wuchs vom 7. bis zum 21. Lebensjahr nicht weit von St. Meinrad auf. Seine Mutter liegt dort begraben; „Santa Claus“ – seit 1946 wurde es der erste „Themenpark“ der USA und dorthin schicken Kinder zur Weihnachtszeit tausende Briefe mit ihren Weihnachtswünschen an den Santa Claus; „Ferdinand“, genannt nach Ferdinand I. von Österreich, der Geld für die noch nicht gegründete Stadt gestiftet hat. Dort steht auch ein Benediktinerinnenkloster, das mit dem Nonnenkloster in Eichstätt, Deutschland verbunden ist; „Jasper“, wo im Jahr 1843 P. Joseph Kundek aus Kroatien die Benediktinerabtei Einsiedeln in der Schweiz gebeten hat, ein Priesterseminar (St. Meinrad) in Südindiana zu gründen. In Jasper steht heute eine große Kirche, die von den deutschen Einwanderern gebaut wurde; die Kurorte von „French Lick“ und „West Baden“, benannt nach Baden Baden in Deutschland, wo es noch heute heilendes Mineralwasser zu genießen gibt. In den „Roaring Twenties“ wurden diese zwei Städte berühmte Ferienziele von Filmstars, Gangstern und be-


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rühmten Persönlichkeiten. Von 1932 bis 1964 gehörte das riesige West Baden Kurorthotel den Jesuiten der Chicago Provinz. Nach den Ausflügen am zweiten Tag gab es am Abend eine Rede mit Diskussion über das heutige Verhalten neugeweihter Priester. Danach fand das übliche gemütliche Beisammensein, mit viel Singen und Gespräch statt. Es wurde von vielen Anwesenden festgestellt, dass die amerikanischen AltCanisianer gerne miteinander beten, feiern, singen und vor allem gern reden. Im Februar 2015 wird weiter gefeiert, wenn sich die USA-Altkonviktoren in Florida treffen.

Unsere allerbesten Wünsche senden wir der Hausgemeinschaft des Internationalen Theologischen Kollegs Canisianum. Es ist selbstverständlich, obwohl unsere Gedanken noch „on the good old Canisianum in der Tschurtschenthalerstraße“ waren, dass diese Gedanken und unsere Gebete auch bei euch im neuen Haus sind und wir hoffen auf weiteren Erfolg in der Sillgasse. Cor Unum et Anima Una.

4.2 Chronik von 1. Juli bis 10. Dezember 2014

zu skizzieren, vor allem in Hinblick auf das postorale Handeln in der Kirche und der Welt.

Jean Désiré Sawadogo Herz-Jesu-Fest am 27. Juni 2014 Am traditionellen Herz-Jesu-Fest hielt P. Severin Leitner SJ den Festvortrag über „Papst Franziskus: An die Tür des Herzens klopfen“. In der voll besetzten Propter-Homines-Aula des alten Canisianums in der Tschutschenthalerstraße hörten wir P. Leitner SJ aus Rom aufmerksam zu. Es ging darum, die „Gestalt“ des neuen Papstes

Dr. Sylvester Kreilein (1961-64), im Namen aller amerikanischen AltCanisianer

„Wir sind Gott dankbar für Papst Franziskus. Er hat uns die Kirche zurückgebracht“. Mit diesen Worten leitete Pater Leitner SJ seinen Vortrag ein. Er bezeichnete Papst Franziskus als „Papst der Überraschungen“, der eine kreative Frische und starke Symbole in die Leitung der Kirche hineingebracht hat. Er ist auch ein Papst der Arbeit, weil er früh die Bedeutung der Arbeit in seiner Heimat Argentinien gelernt hat. Nach mehr als einem Jahr im Amt hat Papst Franziskus einen eigenständigen Weg gefunden in der Ausübung seines Amtes. Die Armen liegen Papst Franziskus vor allem am Herzen: „Gott gewährt den

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AKTUELLES UND CHRONIK

Armen seine besondere Barmherzigkeit“, sagte P. Leitner. Franziskus gilt als „Papst des Volkes“ und er bringt dadurch zum Ausdruck, was ein ungarischer Jesuit einst über Gott geschrieben hat: „Non coerceri maximo, contineri tamen a minimo divinum est.“ („Nicht eingegrenzt durch das Größte, enthalten aber trotzdem im Kleinsten: das ist Göttlich.“)

Nach der Eucharistiefeier in der Hauskapelle des Canisianums waren alle Mitfeiernden zu einem festlichen Abendmahl im neuen Canisianum eingeladen.

Fußwallfahrt nach Absam am 26. September 2014 „Der Beginn eines neuen Studienjahres ist genauso wichtig wie die Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar“. So erklärte uns unser Spiritual, P. Josef Thorer SJ, die Relevanz der Eröffnungswallfahrt, welche der erste gemeinsame Termin des Studienjahres ist. Der Tag begann um 07:45 in der Hauskapelle mit dem Gebet vom Psalm 23, 42

mit dem wir uns dessen bewusst machten, dass wir im Leben unter Gottes Begleitung stets stehen. Nach einer Lesung aus dem Buch Kohelet führte uns P. Thorer mit einem kurzen Kommentar zur Zentralfrage: Welchen Sinn hat mein Tun und welche Absicht habe ich dabei?

Mit dieser Frage im Hinterkopf machten wir uns über das „Canisiusbründl“ auf den Weg zu unserem Ziel, die Basilika in Absam, wo wir die Eucharistiefeier hatten.

In seiner Predigt rief uns P. Thorer dazu auf, im kommenden Studienjahr viel dafür zu tun, dass etwas wächst. Es soll uns darum gehen, wach zu sein. Nicht nur, wenn


AKTUELLES UND CHRONIK

die Sonne aufgeht, sondern wach zu sein bei allem, was wir tun z. B. im Studium im Allgemeinen, in der Redaktion einer Dissertation, dass wir Geduld haben und uns auf vielfältige Weise einbringen. Wir sollen wach sein und uns auf Umbrüche einlassen, und vor allem Vertrauen auf Gott haben. All das soll in Achtsamkeit und Aufmerksamkeit geschehen. Wenn wir es schaffen, wird das kommende Studienjahr ein gutes und gelungenes Jahr sein.

Eröffnungsabend am 29. September 2014

Zu Beginn des Studienjahres trafen wir uns nach dem Abendessen zum gemeinsamen Eröffnungsabend im neuen Speisesaal/ Mehrzwecksaal. Nach der Begrüßung und dem Gebet durch Rektor P. Friedrich Prassl SJ folgte die Vorstellung der Neoingressi. Er ermutigte dazu, von Beginn an aufeinander zu schauen und besonders den 13 neuen Studenten Aufmerksamkeit entgegenzubringen, damit sie gut in die Kollegsgemeinschaft hineinwachsen können. An diesem Abend waren bereits 8 der 13 Neoingressi anwesend. Die übrigen 5 kamen nach und nach bis Mitte November ins Canisianum. Nach der Eucharistiefeier gingen wir zum Mittagessen in eine Gastwirtschaft unweit der Basilika. Danach kehrten wir am Nachmittag ins Canisianum zurück.

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AKTUELLES UND CHRONIK

P. Rektor wies am Beginn des neuen Jahres auf die zahlreichen gemeinsamen Termine im Wintersemester hin, auf den „dies officialis“ mit der Verteilung der Ämter und Dienste im Haus, am nächsten Tag, sowie auf die Eröffnungsgottesdienste der Theologischen Fakultät und der Universität in der Jesuitenkirche. Außerdem betonte er die Bedeutung, die gemeinsamen Zeiten und Termine der Hausgemeinschaft wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Jeder ist eingeladen, dazu ein bewusstes „Ja“ als Ausdruck unseres Gemeinschaftslebens zu sagen. Mit der Bitte um die Bereitschaft zur guten Zusammenarbeit ging der Eröffnungsabend mit einen Glas Wein oder Bier in einer fröhlichen Atmosphäre gemütlich zu Ende. Weltmissionssonntag am 19. Oktober 2014 Zusammen mit Josef Zhang und Peter Zhao besuchte P. Prassl die Patenpfarre Alberschwende im Bregenzerwald. Pfarrer Peter Mathei lud dazu ein das Leben der Christen in China zu präsentieren.

Viele Menschen verfolgten sowohl in der Predigt bei der Eucharistiefeier, als auch beim anschließenden Lichtbildervortrag das Lebenszeugnis der zwei chinesischen Priester aus der Diözese XianXian.

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Anlass dieser Themenwahl war der Todestag des Steyler Missionars P. Georg Fröwis aus Alberschwende, der sich am 11. November zum 80. Mal jährt. P. Fröwis wirkte über 40 Jahre als Missionar in China. Für die Pfarre war dies Grund für ein Gedenkjahr. Das Gedenken ist dabei ein äußeres und inneres und will nicht zuletzt die Themen Glaube und Mission neu ins Gespräch bringen. Grabsegnung am 2. November 2014 Zum Allerseelenfest besuchte die Hausgemeinschaft nachmittags das Grabmal für die verstorbenen Canisianer auf dem Westfriedhof zum Totengedenken und zur Grabsegnung.


AKTUELLES UND CHRONIK

Exhorte am 13. November 2014 Beim ersten gemeinsamen Hausabend in diesem Studienjahr informierte P. Rektor alle Studenten über die Finanzsituation des Canisianums. Nach dem ersten vollständigen Arbeitsjahr im neuen Haus konnten die aktuellen Zahlen betreffend den gelungenen Umbau, den erfolgreichen Umzug und die realen Lebenskosten im neuen Haus mitgeteilt werden. P. Rektor wies, im Blick auf die gesamte Studienzeit im Canisianum, auf die Eigenverantwortung jedes Einzelnen hin. Dabei betonte P. Prassl, bei aller Notwendigkeit auf geordnete Finanzen zu achten, die Wichtigkeit auf die Menschen zu achten, die für und mit uns arbeiten, sowohl im alten als auch im neuen Canisianum. Der Informationsabend wollte in Offenheit und Transparenz den Rahmen aufzeigen, in dem wir alle unsere Arbeit tun. P. Rektor ermutigte dazu, die Sendung der Heimatdiözesen zum Studium ernst zu nehmen und uns in der Hausgemeinschaft mit Freude und persönlichem Einsatz einzubringen. Erster Einkehrtag am 15./16. November 2014

„Liturgie und Leben – zur Ästhetik des Raumes und der eucharistischen Feier“. Unter diesem Titel gab Sr. Ruth Pucher MC aus Wien beim ersten Einkehrtag des Studienjahres im Canisianum zwei Impulse. Wie gewöhnlich nahmen auch die Seminaristen der Priesterseminare Innsbruck/ Feldkirch/Linz und Bozen-Brixen, mit ihren Seminarleitern an diesem Einkehrtag im Canisianum teil.

Sr. Ruth erklärte und kommentierte zunächst in der Jesuitenkirche verschiedene Bereiche des liturgischen Raumes und wesentliche Aspekte der liturgischen Feier. In der Eucharistie als Versammlung der Gläubigen, als Gemeinschaft mit Gott und gleichzeitig mit den Menschen, werden das Leben, der Tod und die Auferstehung Christi vergegenwärtigt. Was aber wichtig erscheint, ist, dass das Christentum nicht zuerst an Orte gebunden ist, sondern an Jesus Christus als Person. Die Liturgie als „Volkswerk“ und „Gottesdienst“ zielt prinzipiell auf die Heiligung des Menschen ab. Egal in welchem Raum er stattfindet, bildet ein Gottesdienst eine volle Vision: „Gottesdiensträume sind Spiegel ihrer vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen gottesdienstlichen Nutzung“ (Klaus Raschzok).

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W IR GRATULIEREN

5. W IR GRATULIEREN Akademische Grade Zum Lizentiat in Theologie

Zhang Jianfang Josef (seit 2010 im Canisianum) XianXian / China „Die Ahnenverehrung in der katholischen Kirche in China. Ein Aspekt der Inkulturation.“ Zum Doktor der Theologie

Mujuni Joseph (2010-2014) Fort Portal / Uganda „HIV / AIDS: A Threat to Families in Uganda. A Study in Fort Portal Diocese.” Diese Arbeit befasst sich mit der HIV/AIDSProblematik in den Familien Ugandas aus kirchlicher Sicht. Bis heute ist HIV eine tödliche Bedrohung geblieben, da die Krank46

heit Auswirkungen auf Lebensqualität und Unterhaltskosten hat und Menschen bedroht, die bereits von Armut betroffen sind. Die Verzweiflung der Menschen wächst, ihre Zukunft ist unsicher und sogar der Glaube ist in Frage gestellt. Die Arbeit geht zuerst auf die Verbreitung von HIV/AIDS unter geschichtlichem Blickwinkel ein und beleuchtet dabei jene Faktoren, die für die Neuinfektionen ausschlaggebend sind. In der Folge werden drei ausgewählte Organisationen untersucht, die in der Bekämpfung von HIV/AIDS in Uganda tätig sind. Der Diözese Fort Portal im Westen Ugandas wird besondere Beachtung geschenkt. Die Arbeit geht der Frage nach, weshalb es gerade im Westen Ugandas besonders hohe Ansteckungsraten gibt und welches die Gründe hierfür sind. Zentrale These ist, dass die HIV/AIDS-Bekämpfung nur unter kollektiver Beteiligung aller gelingt. Alle sind als die Glieder des „Leibes Christi“ aufgerufen, solidarisch untereinander zu sein und sich vor allem um die Leidenden und Kranken zu kümmern. Diese Arbeit will einen positiven Beitrag zur Bekämpfung der HIV/AIDS-Epidemie leisten, indem sie die Lehre der Kirche gemäß der Heiligen Schrift über Sexualität, Ehe, Würde des Menschen und das Leiden zitiert. Das christliche Bild vom Leiden als Beispiel und Trost für die Kranken und alle, die Kranke begleiten, wird zur zentralen Botschaft. Alle Menschen sind aufgefordert, ihren Anteil in der Bekämpfung von HIV zu leisten, und die Arbeit gibt viele praktische Anregungen dazu. Insbesondere werden HIV-Betroffene ermutigt, ihre Hoffnung auf das Leben nicht zu verlieren. Das Leiden hat ein anderes Gesicht, wenn es in die Hände Gottes gelegt wird. Diese Hoffnung wünscht der Verfasser dieser Arbeit allen Menschen, die von HIV direkt oder indirekt betroffen sind.


W IR GRATULIEREN

ten. Eine solche Ethik bemüht sich, in der Wahrnehmung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen den politischen Aspekt der christlichen Botschaft, insbesondere der Bergpredigt Jesu, hervorzuheben. Denn ihr liegt eine theologische Überzeugung zugrunde, dass die Heilsgeschichte auch in der konkreten Gestaltung der Geschichte eines Volkes geschieht. Weihen, Ernennungen, Jubiläen Ernennung zum Pfarrer

Mahamboro Bismoko Dionius (20092014) Semarang / Indonesien „Kirche in der Übergangsphase der indonesischen Gesellschaft: Neuer Habitus als Beitrag der Christinnen und Christen zum Gemeinwohl der indonesischen Gesellschaft“ Seit dem Ende des Suharto-Regimes (1998) befindet sich die indonesische Gesellschaft in einer „Übergangsphase“. Es ist eine Phase, in der die demokratische Praxis wie Pressefreiheit und freie Wahl zwar mehr gefordert wird, die jedoch zeigt, dass der politische Wandel die sozialen Missstände wie Korruption und Gewalt nicht zu entwurzeln vermag. Die katholische Kirche stellt fest, dass das Problem an dem „alten Habitus des Volkes“ liegt. Die Auseinandersetzung der katholischen Kirche um den Habitus, die besonders in der Nota Pastoral 2004 dokumentiert ist, bezeichnet einen Versuch, einen Beitrag einer religiösen Ethik zur Entwicklung der pluralistischen indonesischen Gesellschaft, zu leis-

AltCanisianer Mag. Rolf Kurz ist neuer Pfarrer in Bühlertal Seit Oktober 2014 ist Rolf Kurz nun Pfarrer in der Seelsorgeeinheit mit rund 3400 Katholiken. Rolf Kurz wurde am 27. September 1964 in Aalen geboren. Nachdem er zuvor den Müllerberuf erlernte, ging er ins Spätberufenseminar St. Pirmin im badischen Sasbach, um dort das Abitur zu machen. Anschließend studierte er Philosophie in München und Münster und in Innsbruck Katholische Theologie. Von 2005 bis 2008 war er im Canisianum. Danach besuchte er das Rottenburger Seminar; seine Diakoniezeit verbrachte er in Schwenningen und in der Seelsorgeeinheit Neckar-Barr. Am 10. Juli 2010 wurde er von Bischof Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart) zum Priester geweiht. Anschließend war er Vikar in Schorndorf und ab 2012 in Süßen-Gingen-Kuchen. Nun wurde der Pfarrer Rolf Kurz vom kommissarischen Schwäbisch Haller Dekan in sein neues Amt eingesetzt und ist neuer Seelsorger für die katholischen Kirchengemeinden von Bühlertann, Bühlerzell, Fronrot, Kottspiel und Obersontheim. Wir wünschen ihm für sein Wirken viel Freude und Gottes reichen Segen.

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DIÖZESENLISTE

6. DIÖZESENLISTE STUDIENJAHR 2014/15 Außereuropäische Kontinente: 43 Studierende (davon 41 Priester) AFRIKA 19 Weltpriester ASIEN 16 Weltpriester + 3 Ordenspriester + 5 Studenten im Kolleg Gesamt:

43 Studenten 41 Priester/2 Laien 14 Nationen 31 Diözesen 3 Ordensgemeinschaften

AFRIKA: 19 Weltpriester Äthiopien (1) 1 Meki

Orgino Abraham Abera (P)

Burkina Faso (2)

1 Diébougou 1 Kaya

Somda Domebeimwin Vivien (P) Sawadogo Jean Désiré (P)

Côte d’Ivoire (1)

1 Bondoukou

Tan Atta Kobenan Nestor (P)

Ghana (3)

1 Damongo 1 Konongo-Mampong 1 Tamale

Mwintome Paulinus (P) Hutchison Michael Maxwell Otoo (P) Kuuyonongme Jonathan (P)

Kenia (4)

1 Eldoret 2 Homa Bay

Kabiru Mburu Gilbert (P) Mboya Joseph B. Thomas (P) Odeny Timon Ochieng’ (P) Chepkuto Francis (P)

1 Nakuru Kongo (D.Rep.) (2)

2 Tshumbe

Shako Lokeso Robert (P) Tshombokongo Pascal (P)

Nigeria (3)

2 Enugu 1 Ijebu-Ode

Isife Liberatus Ebelechukwu (P) Obodo Ernest Anezichukwu(P) Ogunbanwo Martin Adeleke (P)

Tanzania (2)

1 Geita 1 Tanga

Makoye Faustine Gervas (P) Nitunga Sylvester Ludovick (P)

Uganda (1)

1 Fort Portal

Mujuni Joseph (P)

ASIEN: 16 Weltpriester China (5) 1 Beijing 1 Sanyuan 1 Weinan 2 Xianxian

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Wang Zhanbo (Joseph) (P) Wang Yanpan (P) Xu Feiyan (P) Zhang Jianfang (Joseph) (P) Zhao Weijing (Peter) (P)


DIĂ–ZESENLISTE

Indien (6)

1 Diphu 1 Ernakulam-Angamaly 1 Muzaffarpur 1 Trichur 2 Verapoly

Kuriako John Palathinkal (P) Puthussery Poulose Joshy (P) Isidore Isidore (P) Porathur Sinto Jose (P) Manuveliparambil Antony Sijan (P) Vazhakkootathil George Job (P)

Indonesien (3)

3 Semarang

Mahamboro Bismoko Dionius (P) Subali Yohanes (P) Sukristiono Dominikus (P)

Myanmar (1)

1 Hakha

Thang Zawm Hung Augustine (P)

Vietnam (1)

1 Phan Thiet

Dao Thanh Khanh Peter (P)

ASIEN: 3 Ordenspriester 2 CST Kuliraniyil Jose Shibu (P) Parathattel Thomas (P) 1 MF Alukaputhussery Martin Devassy (P)

Indien Indien Indien

STUDENTEN IM KOLLEG: 5 (2 Studenten / 2 Weltpriester / 1 Ordenspriester) China (2) Indien (3)

Jieyang Xingtai MCBS Trichur MPH

Jiang Jia Jeffrey Tian Shufeng Peter Alex Joji (P) Chalissery Lijo (P) Nanduri Vijay Kumar (P)

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GEBURTSTAGE UND W EIHEJUBILÄEN

7. GEBURTSTAGE

UND

WEIHEJUBILÄEN 2015

Geburtstage 2015 1920 = 95 Jahre 27.01.1920 Czaikiwskyj Jaroslau 06.02.1920 Hrycenko Michael Eugen 01.03.1920 Simma Leo 16.04.1920 Allgén Claude 29.07.1920 Züger Alois 18.11.1920 Schörghuber, P. Raphael OSB 1925 = 90 Jahre 06.01.1925 Penzo Giorgio 20.01.1925 Vollmann Franz 27.01.1925 Supp Rudolf Paul 23.03.1925 Rypar, Dr. Franz Josef 19.05.1925 Gruber Johann 30.05.1925 Schuler Dr. Franz 01.06.1925 Brunat Bruno 08.06.1925 Nádasi Béla 14.07.1925 Hylla Kristian 18.07.1925 Inwinkl, Dr. Franz 25.07.1925 Röthlin Bruno 25.08.1925 Schmucki Alfred Josef 26.09.1925 Tüttö Georg 01.10.1925 Mayr, P. Dr. Berthold CMM 03.10.1925 Ugron Franz 27.11.1925 Kriege Raymond Henry 1930 = 85 Jahre 15.02.1930 Schröder, P. Jakobus OSB 06.03.1930 Kiefer Peter Karl 26.03.1930 Scheier Walter 10.04.1930 Lengwiler Franz, P. Ambros OSB 11.04.1930 Bamberger Manfred 21.04.1930 Bartz Karl-Heinz 22.04.1930 Wittmann Josef 23.04.1930 Maldonado, Dr. Luis 27.04.1930 Fischer Heinz 13.05.1930 Preysing Johann von 16.05.1930 Gierlichs, P. Karl-Josef SJ 20.05.1930 Fürer, Dr. Ivo, Bischof em. 20.05.1930 Rechbach Franz X. von 01.06.1930 Donnenberg Joseph 03.06.1930 Miribung, P. Robert SJ 24.06.1930 Buhri Herbert 09.08.1930 Jossen, Dr. Erwin 50

18.08.1930 12.09.1930 15.09.1930 26.09.1930 13.10.1930 31.10.1930 10.11.1930 06.12.1930 13.12.1930

Kobler Albert Muller William Zirkel, DDr. Adam Benczek Dieter Berberich Werner Peter Madec Goulven Meyer Hilmar Graef Franz Brunner Josef, P. Guido OCist.

1935 = 80 Jahre 05.01.1935 Jacob, Dr. Heinrich 25.01.1935 Zwinggi, Dr. Anton Eugen 28.01.1935 Frei Armin 02.02.1935 Ribbert, P. Pankratius OCarm. 03.02.1935 Barrantes Conde Francisco 18.02.1935 Fernandez Barberá Carlos 24.02.1935 Alaney Alexander 08.03.1935 Reindl, P. Pius OCist. 16.03.1935 Schmitt Heribert 21.03.1935 Cervera Espinosa Antonio 25.03.1935 Schmitz-Moormann, Dr. Winfried 01.04.1935 Ostermann, Dr. Günter 11.04.1935 Gurtner, Dr. Bernhard 25.04.1935 Wall Richard J. 29.04.1935 Ebster Johann 29.04.1935 Munser, Dr. Karl 02.05.1935 Schüttengruber Johannes 04.05.1935 Mann George 07.05.1935 Kim Yeng-Sen Leo 24.05.1935 Eder, P. Paulus OCist. 28.05.1935 Kim Pyeng-Hac Raphael 31.05.1935 Feneberg, Dr. Wolfgang 01.06.1935 Foegen Herold 04.06.1935 Ackerman Donald 07.06.1935 Rinken, Dr. Alfred 10.06.1935 Balen Tjalling, P. Dr. Siegfried van OCarm. 17.06.1935 Muyombya Paul 03.07.1935 Kern Reinhold 06.07.1935 Dick Marvin 20.08.1935 Sohns Kurt 30.08.1935 Lünenborg Elmar W. 11.09.1935 Gaido José Oreste 15.09.1935 Recker Klaus 18.09.1935 Basso Ampelio, Fr. Massimiliano OFM


GEBURTSTAGE UND W EIHEJUBILÄEN

27.09.1935 15.10.1935 26.10.1935 10.11.1935 19.11.1935 21.11.1935 24.11.1935 26.11.1935 02.12.1935 11.12.1935 22.12.1935

Dossinger Clyde Breitschaft Siegfried Kucan Andrej Pinto Theodore Rosario Stampfli Franz Menrath Wilhelm Chas Silva Rosendo Schäfer Alois Robers Ralph Moutoux Eugene Eichberger Ernest

1940 = 75 Jahre 01.01.1940 Pichlbauer, Dr. Johannes 19.01.1940 Heuser Heinz, P. Dr. Gabriel OSB 20.01.1940 Montoya José 24.01.1940 Sassen Karel Jan 28.01.1940 Navarro, Dr. B. Nestor 13.02.1940 Conington Horatio G. 16.02.1940 Studhalter, Dr. Kurt 16.02.1940 Ohm, Dr. Hans-Georg 20.02.1940 Hehenberger, P. José OCist. 21.02.1940 Zeilinger, Dr. Gunther Fridolin 23.02.1940 Eberhardt Richard M. 25.02.1940 Virt, Dr. Günter 25.02.1940 Bemtgen Georg 29.02.1940 Sedlmeier Josef 12.03.1940 Korn Werner 17.03.1940 Müller Karl 24.03.1940 Lagos John 29.03.1940 Bigelow William R. 16.04.1940 Rovira Miguel 20.04.1940 Gottfried Herbert 21.04.1940 Kronberger Franz 25.04.1940 Ernst Wolfgang 01.05.1940 Offermanns Dieter 02.05.1940 Kandzia Michael 03.05.1940 Burkhard, P. John OFMConv. 04.05.1940 Martinez-Veiga José Luis 07.05.1940 Gascard, Dr. Johannes 10.05.1940 Radl, Dr. Walter 13.05.1940 Mueller Ronald 17.05.1940 Bravo Benjamin 22.05.1940 Brand Dieter 27.05.1940 Stocker Josef 06.06.1940 Hilgers Winfried 17.06.1940 Djuric Franjo 02.07.1940 Blanche Maurice

04.07.1940 11.07.1940 19.07.1940 26.07.1940 27.07.1940 28.07.1940 29.07.1940 30.07.1940 01.08.1940 05.08.1940 05.08.1940 08.08.1940 09.08.1940 16.08.1940 31.08.1940 05.09.1940 16.09.1940 15.10.1940 16.10.1940 24.10.1940 25.10.1940 02.11.1940 18.11.1940 21.11.1940 01.12.1940 10.12.1940 11.12.1940 15.12.1940 26.12.1940

Vu Tu Hoa Antoine Hesse Johannes Giraldo Hector Belleza Valente Seither Thomas Friemel-Brun, Dr. Erich Shim Sang-Tai, Dr. Johannes Mwewa Kapita, Dr. Stephen Wieland Othmar, P. Dr. Arnold OT Pfender Klaus Huber Robert A. Krechoweckyj Edwin Jacob Sanchez R., Dr. Juan B. Pawson Robert J. Rinderle, Dr. Walter Donegan John Verhelst Franz Pichler Walter Ssemuju, Dr. Charles Stangl Herbert Sullivan Stephen E. Bösl Hans-Josef Ekani Nkodo Jean-Paul Feichtinger Johann Reuter Fernand Koller, Dr. Erwin Weterings Alex Epea Simon Coutinha, Dr. Stephen

1945 = 70 Jahre 01.01.1945 Friemel, Dr. Otmar Josef 01.01.1945 Vogler Jean F. 02.01.1945 D’Souza, Dr. Thomas John 06.01.1945 Werlberger Günter 13.01.1945 Puchberger, Dr. Hubert 24.01.1945 Hagen Joseph 25.01.1945 Eugster, Dr. Hans-Peter 10.02.1945 Chalupar, Fr. Manfred OSCam. 13.03.1945 Sherman, Dr. Anthony F. 17.03.1945 Ugwu, Dr. Patrick 22.03.1945 Siebenbour Jean 29.03.1945 Leitner, P. Dr. Severin SJ 09.05.1945 Comment Gérard 19.05.1945 Schmölders, Dr. Wolfgang 29.05.1945 Bügler Hans Joachim 11.06.1945 Hofer, Dr. Anton 51


GEBURTSTAGE UND W EIHEJUBILÄEN

11.06.1945 18.06.1945 17.07.1945 05.08.1945 18.08.1945 26.08.1945 28.08.1945 08.09.1945 16.09.1945 24.09.1945 30.09.1945 23.10.1945 07.12.1945 21.12.1945 23.12.1945 23.12.1945 28.12.1945 29.12.1945

Pires José Carlos Weissensteiner Franz Karl Richter Peter Chaicovski José Schott, Dr. Timothy Caspar Bernhard Peters Johannes Christian Hoffmann Georges Anrain Michael Selman, Dr. Francis Struber Herbert Virseda Heras, Dr. Jose A. Ahn Myong Ok Franciscus, Bischof Fries Rainer Garcia Avendano Julio Pirchner, Dr. Georg Theató Jean-Paul Weis Robert

1955 = 60 Jahre 06.01.1955 Hurtz Klaus 05.02.1955 Hynd John 05.02.1955 Felton Daniel 20.02.1955 Delgado Casado, DDr. Mariano 26.02.1955 Harrer Rudolf 11.03.1955 Lee Jong Hee, Dr. Johannes 11.03.1955 Schmalen Bruno 14.03.1955 Preundler Josef 26.03.1955 Nnamdi Nnadozie Reginald 28.03.1955 Winklmayr, Dr. Sepp 04.04.1955 Elanjimittam Mathew 04.04.1955 Anyanwu Obioma Sylvester 10.04.1955 Eke Onwukamike Fabian 18.04.1955 Lim Byeng-Hun, Dr. Peter 31.05.1955 Gerjolj, DDr. Stanko 01.07.1955 Seo Dong-Jin Bernardus 04.07.1955 Döller Hans 18.07.1955 Lennan, Dr. Richard John 05.08.1955 Pühretmayer Johann 09.08.1955 Kim Seok-Jung, Dr. Ludwig 09.08.1955 Albert, Dr. Winfried 19.08.1955 Sanader Miroslav 15.09.1955 Schenk Elmar 07.10.1955 Mittendorfer Dr. Josef 16.11.1955 N‘soba Mwanga-Bilolo Louis A. 25.11.1955 Wollenweber Wolfgang 27.11.1955 Ku Kyeong-Guk, Dr. Alois 52

1965 = 50 Jahre 10.01.1965 Wandinger, Dr. Nikolaus 17.02.1965 Haunschmidt, Dr. Albert 18.02.1965 Fleischli Wendelin 22.02.1965 Biel, Dr. Robert Jerzy 06.03.1965 Aruldoss, Dr. Lawrence 25.03.1965 Schulte-Herbrüggen, Dr. Anno 07.04.1965 Schiewe Uwe 19.04.1965 Pfammatter, Dr. Thomas 13.06.1965 Ene Anthony Eberechukwu 30.06.1965 Leutenegger Christian 15.07.1965 Metu Omenigharakeya Henry 16.07.1965 Ulrich, P. Dr. Klemens 16.07.1965 Pranzl Rudolf 18.08.1965 Berndorfer Wolfgang 11.09.1965 Guerrero-Diaz Pedro José 01.10.1965 Anieke, Dr. Christian Chikelu 02.10.1965 Grubinger Wolfgang Maximilian 08.10.1965 Yi Ho-Bong Peter Weihejubiläen 2015 1975 = 40 Jahre Bischof 29.10.1975 Romer, Dr. Karl Josef 1990 = 25 Jahre Bischof 16.07.1990 Trautman Donald W., Bischof em. 1930 = 85 Jahre Priester 26.07.1930 Strucka Julius 1935 = 80 Jahre Priester 22.12.1935 Edelenyi, Dr. Achilles 1940 = 75 Jahre Priester 23.03.1940 Lohberg Francis J. 29.06.1940 Noirjean Roger 1945 = 70 Jahre Priester 29.06.1945 Gehrig Alfred 1950 = 65 Jahre Priester 26.03.1950 Siebenhüter Othmar 29.06.1950 Huber Adolf 29.06.1950 Grob Joseph


GEBURTSTAGE UND W EIHEJUBILÄEN

29.06.1950 02.07.1950 25.07.1950

Schörghuber, P. Raphael OSB Vollmann Franz Ugron Franz

1955 = 60 Jahre Priester 05.03.1955 Carl Alfred 27.03.1955 Brunner Josef, P. Guido OCist. 03.05.1955 Skerl Alphons 29.06.1955 Keusch Andreas 01.07.1955 Kupper, Dr. Titus 10.07.1955 Winter Anton 31.07.1955 Kiefer Peter Karl 07.08.1955 Röthlin Eduard 14.08.1955 Molinski, P. DDr. Waldemar SJ 01.11.1955 Arellano Durán Anton 1965 = 50 Jahre Priester 06.03.1965 Eichenlaub Rudi 14.03.1965 Heuser Heinz, P. Dr. Gabriel OSB 28.03.1965 Wingerter Theo 03.04.1965 Boes Clair L. 03.04.1965 Kohl, DDr. Klaus 03.04.1965 Pichlbauer, Dr. Johannes 03.04.1965 Ojiako, Dr. John 03.04.1965 Okeke, Dr. Simon 03.04.1965 Hehman Lawrence 03.04.1965 Milby Lawrence M. 04.04.1965 Hungerbühler Hermann 27.06.1965 Berg Hans-Peter 29.06.1965 Klinger, Dr. Elmar 29.06.1965 Virt, Dr. Günter 29.06.1965 Ebmer, P. Andreas Werner OCist. 29.06.1965 Zasche, P. Dr. Gregor OSB 29.06.1965 Ringseisen Paul 29.06.1965 Zellner Lorenz 17.07.1965 Klaes, Dr. Norbert 24.07.1965 Schwarz Walter-Leo 26.07.1965 Kolaric, Dr. Juraj 26.07.1965 Muyombya Paul 15.08.1965 Bravo Benjamin 22.08.1965 Weber, P. Otto Heinrich CMF

15.03.1975 17.05.1975 18.05.1975 18.05.1975 13.06.1975 22.06.1975 22.06.1975 29.06.1975 29.06.1975 29.06.1975 05.07.1975 10.08.1975 10.08.1975 10.08.1975 22.08.1975

Felten Francis Wild, P. Laurentius OSB Majewski Stanislaus Birungyi, Dr. George Wiesmann, P. Peter SM Niewiadomski, Dr. Józef Krzyzan, Dr. Andrzej Zgubic Günther Benko Jozef P. Ernest OFMConv. Stropnik P. Anton OFMConv. Küpper Georg Leinsle DDr. Ulrich G. Fischer, P. Gottfried OPraem. Wögerbauer, P. Othmar OPraem. Madden Michael

1990 = 25 Jahre Priester 03.02.1990 Ku Kyeong-Guk, Dr. Alois 23.04.1990 Gomez George, Dr. John 29.04.1990 Schöbi Markus 02.06.1990 Manser Josef 29.06.1990 Bierbaumer Franz 01.07.1990 Reiter Stefan Johannes 14.07.1990 Fuentes Ortiz, Dr. Juan Carlos 15.08.1990 Pranawa Dhatu Martasudjita, Dr. Emanuel 15.12.1990 Schmale Stephan 22.12.1990 Ogbuene Chukwugekwu, Dr. Geoffrey 22.12.1990 Ekennia Celestine 22.12.1990 Kouanvih Kouassi, Dr. Ahlonko

1975 = 40 Jahre Priester 02.02.1975 Ahn Myong Ok Franciscus, Bischof 53


MEMENTO MORI

8. MEMENTO MORI

Brandl Manfred im Canisianum von 1966-1972 verstorben am 5. Juni 2014

Konsistorialrat DDr. Manfred Brandl, em. Pfarrer von Meggenhofen, ist am 5. Juni 2014 im 72. Lebensjahr verstorben. Manfred Brandl wurde am 15. Dezember 1942 in Steyr geboren. Nach der Matura in Steyr studierte er Englisch und Geschichte in Wien und anschließend Theologie in Innsbruck, er wurde 1971 zum Priester geweiht. Er war Kooperator in Braunau am Inn und Kurat in Steyregg und Linz-St. Markus. Von 1975 bis 2003 war er Religionsprofessor an der HTL 1 in Linz. 1988 wurde er Pfarrprovisor in Steinerkirchen am Innbach und Pfarradministrator in Meggenhofen bis zu seiner Emeritierung 2008. Anschließend war er noch drei Jahre Kurat in Meggenhofen. Aufgrund seiner historischen Forschungen wurde er 1977 zum Konsulenten der OÖ. Landesregierung ernannt. Die letzten Jahre verbrachte er im Alten- und Pflegeheim der Franziskanerinnen im Marienheim in Gallspach. Beigesetzt ist Manfred Brandl am Friedhof der Kirche „Maria Rast“.

Frassen August, Dipl.-Ing. Wohltäter des Canisianums verstorben am 6 April 2014

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Gavin Carney E. im Canisianum von 1960-1965 verstorben am 21. August 2014

Carney studied in the Canisianum from 1960 to 1965, and was ordained to the priesthood in Innsbruck on April 3, 1965. He received a licentiate in theology from the Canisianum in 1965, and a PhD. in Semitics from Harvard University in 1973. In addition to serving at St. Columbkille’s Church in Brighton, Massachusetts, from 1965 until 2014, he was for many years curator of the Harvard Semitic Museum and published numerous works in the field of Semitics, with special concentration on the modern history of the city of Jerusalem. “He was the most interesting man I ever spoke with” so said Bishop Robert Hennessey who was the principal celebrant of the Funeral Mass of Father Carney Gavin on August 29 at St. Columbkille Church in Boston’s Brighton section. Born in Boston on March 28, 1939, he was son of the late Patrick and Grayce (Carney) Gavin. On his mother’s branch of the family tree, he could list Boston’s premier Catholic philanthropist, Andrew Carney. By all accounts, he was a brilliant student, so much so that on his graduation from Boston Latin School he entered Boston College as a junior. His famous relative had helped establish the college in its first


MEMENTO MORI

home in Boston’s South End; young Carney went to the new campus at Chestnut Hill. He spent a year at Oxford and following his graduation from Boston College, he was sent to seminary studies in Innsbruck, Austria. At the time, the archdiocesan seminaries were bursting, literally, with candidates and Cardinal Cushing sent seminarians not only to Rome, but also to Louvain in Belgium; to Maynooth in Ireland and to Innsbruck in Austria. On April 3, 1965 the auxiliary bishop of the Innsbruck-Feldkirch diocese, Most Rev. Bruno Wechner ordained Carney to the priesthood in Austria. The newly minted Father Gavin returned to Boston and was assigned to residence at St. Columbkille Rectory in Brighton. Amazingly, it would be the only assignment he ever had in the archdiocese; in 49 years of priestly ministry, he had this single assignment. However, that fact covers up the enormous impact and numerous relationships and friendships he developed over those years. His years in Austria had connected him to the royal family of Lichtenstein and he was called on to celebrate baptisms, weddings and First Communions of several generations of this family. In addition to German and French, he was fluent in two Semitic languages: Hebrew and Arabic and so developed relation- ships with people in Israel and nearby Arab speaking lands and was friendly with the members of royal family of Saudi Arabia. Yet, all these connections never made him less accessible and endeared to the people of St. Columbkille parish. Among the priests concelebrating the Funeral Mass was Father Stephen Josoma, pastor of St. Susanna in Dedham who, in his youth, had been an altar boy for Father Gavin. During his years at St. Columbkille his primary ministry was at Harvard University where he served for years Curator of the Archives of Historical Documents and was a familiar face at its Semitic Institute. The church, which seats about 1,000 people, was nearly filled to standing room only. Joining Bishop Hennessey as con-

celebrants were Boston Auxiliary Bishops John Dooher and Arthur Kennedy and former Auxiliary Bishop Walter Edyvean. Among the more than dozen priests present were two former pastors of the parish: Msgr. William Fay, who was the homilist for the Mass; and Father Richard Shmaruk currently pastor of St. Anthony of Padua, Woburn as well as the present pastor Father Richard Fitzgerald. Father Gavin was an only child and he left no immediate family. Burial services were, at Father Gavin’s request, private.

Henisch-Komma Gertrud, Mag. Dr. Wohltäterin des Canisianums verstorben am 22.Oktober 2014 Nach einem erfüllten Leben ist Frau Gertrud Henisch-Komma, die Mutter des langjährigen Regens und Rektors des Canisianums, P. Gerwin Komma SJ, im hohen Alter von 93 Jahren zu ihrem Schöpfer, dem sie traute und sich ihm und ihre Lieben immer wieder anvertraute, heimgekehrt. Ihren Lebensabend verbrachte sie nach einem Herzinfarkt ab 2009 im Elisabeth-Heim in Wien, wo sie gute Aufnahme und sorgende Menschen fand.

P. Kadlec Jan SJ im Canisianum 1958-1961 verstorben Mabillard Othon im Canisianum 1949-1952 verstorben am 14. Juni 2014 Am 14. Juni 2014 verstarb Altpfarrer Othon Mabillard in Monthey. Er wurde am 19. Februar 1927 in Grimisuat geboren, empfing am 30. März 1952 die Priesterweihe und war zuerst als Vikar in Monthey tätig (19521957). Danach folgte ein Weiterstudium in Lyon (1957-1959). Nach seiner Rückkehr ins Wallis wurde er Pfarrer von Vernamiège 55


MEMENTO MORI

(1959-1962), Direktor des kleinen Seminars in Sitten (1962-1968), Regens des Priesterseminars in Sitten (1968-1970), Pfarrer von Monthey (1970-1999), Auxiliar in Monthey (1999-2000) und schließlich Seelsorger am Spitalzentrum im Chablais (2000-2009). Othon Mabillard war zudem Dekan des Dekanates Monthey (1970-1995). Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er aus gesundheitlichen Gründen im Alters- und Pflegeheim Les Tilleuls in Monthey. Der Beerdigungsgottesdienst fand am Dienstag, 17. Juni 2014 um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Monthey statt. Er möge ruhen im Frieden.

Meulemann Axel im Canisianum von 1955-1960 verstorben am 12. Juni 2014 Ein geselliger Geistlicher Axel Meulemann, im Alter von 79 Jahren gestorben, war 13 Jahre Pfarrer in Miesbach. Zwei Weißwürste und zwei Flaschen Weißbier – das war der Inhalt des Osterkörbchens von Pfarrer Axel Meulemann, verrät Peter Rosner schmunzelnd. „Axel war sehr gesellig und der bajuwarischen Lebensfreude zugetan.“ Als langjähriges Mitglied der Kirchenverwaltung und früherer Leiter des Holzkirchner Altenheims St. Anna hat Rosner eine gute Freundschaft mit dem ehemaligen Miesbacher Stadtpfarrer gepflegt, der am Donnerstag mit 79 Jahren gestorben ist. In den Pfarrverband gekommen ist Meulemann 1996 als Nachfolger von Pfarrer Dorfner. „Er war vorher in Bad Kohlgrub“, erzählt der Vorsitzende des Miesbacher Pfarrgemeinderats, Ferdinand Huber. „Und auch da war er sehr beliebt.“ Die Versetzung in die Kreisstadt sei auf Meulemanns eigenen Wunsch hin erfolgt. „Er wollte noch einmal eine neue Aufgabe“, sagt Huber. Mit Miesbach hat sich Meulemann schnell angefreundet – und die Miesbacher sich mit ihm. „Vor allem unter jungen Leuten hat er sich wohlgefühlt“, erzählt Rosner. So habe er die Wieser Land56

jugend liebevoll „seine Madln und Buam“ genannt. Mit seinen Ministranten ist er sogar nach Rom gefahren. „Unser Pfarrer war sehr reiselustig.“ Bis nach Südamerika ist er gekommen, auch eine Tour mit den Gebirgsschützen nach Israel hat Meulemann unternommen. Am wohlsten habe er sich aber in seiner Heimat im Oberland gefühlt. Sein spirituelles Zuhause hatte Meulemann bei den Benediktinern in Ettal, erklärt Rosner. „Als Zeichen der Verbundenheit hat er immer ein Messgewand mit Kapuze getragen.“ Seine geistliche Reife erlangte der ehemalige Miesbacher Pfarrer bei Karl Rahner, einem berühmten Theologen. „Das hat man auch seinen Predigten angemerkt“, sagt Huber. Meulemann habe die biblischen Texte auf das alltägliche Leben bezogen. „Er war ein Verfechter des Zweiten Vatikanischen Konzils.“ In der Zusammenarbeit mit Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat habe er – wie bei der Kirchenrenovierung 1999/2000 – stets auf ein gutes Miteinander wert gelegt. Und doch war Meulemann auch ein streitbarer Geist, erinnert sich Rosner und lacht. „Ich konnte sogar richtig gut mit ihm streiten.“ Doch der Pfarrer sei nie nachtragend gewesen. Auch nicht, wenn jemand an seiner priesterlichen Würde gekratzt habe. Rosner: „Axel hat durchaus selbst hin und wieder der kirchlichen Obrigkeit die Meinung gesagt.“ Zur Versöhnung sei der Pfarrer mit zwei Halben Weißbier vorbeigekommen. „Dann waren wir wieder gut.“ 2009 ging Meulemann dann in den Ruhestand. Seitdem wohnte er im Altenheim St. Anna in Holzkirchen. „Auch da hat er das katholische Leben noch bereichert“, erzählt der frühere Leiter Rosner. Zudem habe er bis vor zwei Jahren regelmäßig die Samstagabend-Messe in Miesbach gefeiert. Und hier wollte er auch beerdigt werden – als erster Pfarrer seit 50 Jahren, wie Rosner betont. „Er hat sich einen österlichen Dankgottesdienst gewünscht.“ Alle Miesbacher sollen mitfeiern. Eines werden diese vermissen: Den Osterwitz, den Meulemann nach jeder Osternacht zum Besten gegeben hat.


MEMENTO MORI

Pfeiffer Mary verstorben am 12. September 2014

It is with great sadness to inform the American AltCanisianer that Mary Beechy Pfeiffer, the wife of Charlie Pfeiffer (in the Canisianum from 1961-1965), died September 12, 2014, after a prolonged and difficult illness. Mary has been such a key part oft he American Konveniats, from Brooklyn in 2008 to Covington in 2013. She cronicled the meetings with amazing photos and co-hosted the 2011 Konveniat in Cleveland with her husband Charlie. She and Charlie poineered the hosting of Konveniats by couples. With their enthusiastic and delightful incorpoation of their considerable knowledge oft he Canisianum’s mother tongue and German cuisine at the Cleveland Konveniat, they inspired many of us to help continue the enjoyable tradition well past „Das letzte Mal“ of Innsbruck 1998. Mary‘s cheerful and welcoming smile warmed everyone she met. This and her enthusiastic engagement in all activities were especially encouraging and endearing to wives and others who attended the Konveniats. Although she wasn’t able to attend the last Konveniat at St. Meinrad’s, she encouraged Charlie to go. May she rest in peace. May Charlie and his family find comfort in the wonderful memories of her life and support from the continuing prayers of friends. In corde uno et anima una, Jack and Phyllis Neill

Tóth Josef im Canisianum von 1947-1953 verstorben am 26. Juli 2014

In den späten Abendstunden des 26. Juli 2014 verstarb Prälat Dr. Josef Tóth, Apostolischer Protonotar, em. Domdekan von St. Stephan in Wien und Ehrenbürger mehrerer Gemeinden. Der Verstorbene wurde am 6. Februar 1928 in Vitnyéd, Ungarn, geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie im Canisianum in Innsbruck – wohin ihn sein Bischof von Györ/Raab geschickt hatte – wurde er am 29. Juni 1953 in Bezau im Bregenzerwald zum Priester geweiht. Als Kaplan wirkte er zunächst seelsorglich in St. Martin/Gnadenwald in Tirol von 1954 bis 1956. Danach absolvierte er weitere Studien in Rom an der Gregoriana, ehe er diese mit dem Lizenziat aus Kirchengeschichte 1959 abschloss. In den Jahren 1956 und 1957 lernte er als Flüchtlingsseelsorger für die Ungarn hautnah die Not der Heimatlosen in Österreich und Italien kennen. Prälat Tóth war von 1961 bis 1980 im Religionsunterricht tätig, ein beliebter und geschätzter Lehrer mit viel Einfühlungsvermögen für die Jugend. 1961 ernannte ihn Kardinal König zum Spiritualdirektor des Pazmaneums. Von 1969 bis 1971 war er Hochschulseelsorger und geistlicher Assistent der KHJ. Viele Priester erinnern sich 57


MEMENTO MORI

dankbar der Zeit, in der Prälat Tóth von 1971 bis 1989 Regens des Wiener Priesterseminars war. Als einfühlsamer, spiritueller Begleiter auf dem Weg zum Priestertum hat er ganze Generationen von Priestern geprägt. 1989 erfolgte seine Ernennung zum Domkapitular und Priesterseelsorger, als solcher war er ein gefragter Ratgeber und Beichtvater. Auch nach seiner Ernennung zum Priesterseelsorger ist er dem Priesterseminar verbunden geblieben: Bis vor wenigen Jahren hat er in der Fastenzeit den jährlichen Einkehrtag für Priestereltern gehalten. Von 1990 bis 2012 betreute er mit Hingabe und Liebe „seine“ Pfarre in Höbersdorf, die ihm zur Heimat wurde. Als Dekan stand er von 1997 bis 2007 dem Metropolitan- und Domkapitel zu St. Stephan vor. Bis zuletzt nahm er am Geschehen der Kirche von Wien regen Anteil. Der Herr schenke unserem lieben Verstorbenen die ewige Ruhe und vergelte ihm all das viele Gute, das er für die Kirche von Wien und für das Canisianum, dem er zeitlebens verbunden blieb, gewirkt hat.

Wettstein Franz-Xaver im Canisianum von 1944-1946 verstorben am 20. März 2014

Im Korrespondenzblatt Heft 1, Jahrgang 147, Sommersemester 2014, wurde die Todesanzeige ohne Nachruf bekanntge58

geben. Ein Mitbruder aus der Schweiz hat den Nachruf verfasst. P. Franz Xaver (Walter) Wettstein wurde am 29. Februar 1920 in Oberrüti, Kanton Aargau, in der Schweiz geboren. Sein Vater wurde Bahnhofvorstand in Sarnen, Obwalden. Der Vortrag eines Afrikamissionars begeisterte Walter sosehr, dass er sich entschloss, bei den Benediktinern in Altdorf und Sarnen das Gymnasium zu besuchen, um Missionar zu werden. Im Jahr 1949 feierte er seine Primiz in Sarnen. Schon 1950 reiste er über England nach Südafrika zu den MariannhillerMissionaren. Er war, wie sich bald herausstellen sollte, der geborene Buschmissionar. Trotz seiner Behinderung - er stotterte leicht -, lernte er die einheimische Xosasprache. Er wurde bei seinen Leuten heimisch, denn er blieb am gleichen Wirkungsort und so verstanden ihn die Buschleute mit der Zeit. Mit einigen Freunden in der Heimat unterhielt er einen originellen Briefverkehr. Er berichtete wenig von Erfolgen, aber von seinem Ärger, den er mit bekehrten Menschen hatte, die jetzt zwar das Glaubensbekenntnis beteten, aber weiter bei den Gewohnheiten ihrer Vorfahren blieben. P. Walter war ein Eisenbahnersohn, der sich bis zuletzt für die Entwicklung der Brünigbahn, die Bahn seiner Heimat interessierte. Von Zeit zu Zeit bat er, ihm die neuen Fahrpläne zu schicken. Er bat um Fotos und reiste im Geist mit nie gekanntem Komfort über den Brünig. Franz Xaver hat nie eine Kirche oder Schule gebaut, aber zusammen mit Missionsbrüdern die „Wettsteinbridge“, eine Eisenbrü-


MEMENTO MORI

cke über einen gefährlichen Bachübergang. In die Heimat zurückgekommen ist der Wettstein Walter tatsächlich nie mehr. Die letzten Jahre verbrachte er gut umsorgt im Kloster Mariannhill. Dort ist er am 2. März 2014 kurz nach seinem 94. Geburtstag gestorben. „Vertrau darauf, dass du deine Zukunft bestimmst. Tue alles, um deine Träume zu verwirklichen und lege dankbar das Ergebnis in Gottes Hände.“ (GHK 2003)

P. Zeller Hermann SJ Univ.-Professor, Innsbruck verstorben am 4. Dezember 2014

Gott, der Herr allen Lebens, hat am Donnerstag, 4. Dezember 2014 im Sanatorium der Kreuzschwestern in Hochrum P. Hermann Zeller im 101. Lebensjahr und im 83. Jahr seines Ordenslebens zu sich gerufen. Nach einem langen und erfüllten Leben ist er, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, friedlich entschlafen. P. Zeller wurde 1914 in Berlin geboren, seine Eltern stammten aus Bayern. Mit 15 Jahren trat er dem Schülerbund Neudeutschland bei, wo er den ersten Jesuiten begegnete. Diese katholische Bewegung wurde von den Nationalsozialisten mehr und mehr bekämpft. „In diesem teils jugendbewegten,

teils kämpferischen Klima nahm mein Lebensentwurf um die Zeit der Matura konkretere Züge an“, hat Pater Zeller einmal formuliert. Am 7. April 1932 ist er in das Noviziat der damaligen Ostdeutschen Provinz der Gesellschaft Jesu eingetreten. Nach Jahren der Ordensausbildung in Pullach bei München und in Rom erreichte ihn 1940 die Einberufung zum Heer. Als Funker hat Pater Zeller in Frankreich und Russland den Krieg erlebt. 1942 wurden die Jesuiten als „nicht zu verwenden“ aus der Wehrmacht entlassen, und so kam Pater Zeller nach Wien, wo er unter schwierigsten Bedingungen sein Theologiestudium fortsetzen konnte. Am 19. Dezember 1942 empfing er durch Kardinal Innitzer in Wien die Priesterweihe. 1947 erwarb er in Tübingen das Doktorat in Theologie, 1950 habilitierte er sich an der Katholisch-Theologischen Fakultät in Innsbruck mit der Arbeit „Corpora sanctorum (Mt 27,52-53)“ im Fach Dogmatik und hielt von 1949 bis 1982 Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der Fundamentaltheologie, wo er vor allem den Traktat über die Kirche dozierte. Neben der Lehrtätigkeit übernahm P. Zeller schon 1954 das Amt des Bibliothekars der großen Hausbibliothek des Jesuitenkollegs und hat es durch 46 Jahre mit Sorgfalt und Hilfsbereitschaft ausgeübt. Die Gewissenhaftigkeit, mit der er das getan hat, kommt bis heute der wissenschaftlichen Arbeit der Fakultät zu Gute. Außerdem hielt er eine Fülle von Radiopredigten, die als spirituelle Schriften (1957-1984) veröffentlicht wurden. Einen gesunden Ausgleich zur Arbeit fand P. Zeller im Bergsteigen und Skifahren. Über viele Jahrzehnte war er Seelsorger im Sanatorium Hochrum, wohin er schließlich im September 2011 übersiedelte. In den letzten Jahren wurde er dort liebevoll betreut. Am 3. Oktober konnte Pater Zeller in Hochrum seinen 100. Geburtstag feiern. Bei der Feier hielt er noch eine kleine Ansprache. Humorvoll forderte er seine Mitbrüder auf: „Auf, es geht los!“ Nun ist er bei seinem Herrn angekommen. 59


BRIEFE UND GRÜSSE AUS ALLER W ELT

9. BRIEFE UND GRÜSSE AUS ALLER W ELT Innsbruck, 26. Juni 2014 Lieber P. Rektor, ich danke Ihnen von Herzen, dass ich Sie bei meinem Innsbruckbesuch wenigstens ganz kurz treffen konnte. Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen, auch weiter im Sinne des Cor unum et anima una zu wirken. Ich kann Ihnen versichern, dass wir AltCanisianer nicht vergessen haben, was wir vom Canisianum und von guten Patres mitbekommen hatten für unsere Aufgabe in und im Namen der Kirche. Gott segne Sie! Bischof Franjo Komarica (1968-1973) Bonn, 17.-18. Juli 2014 Lieber P. Prassl, nach dem herzlichen Empfang und unserem guten Gespräch in den neuen Räumen des Canisianums reiste ich, John Fernandes, weiter nach Bonn. Dort trafen sich am 17./18.7.2014 meine Freunde aus der Canisianumszeit sowie einige weitere theologisch Interessierte. Die Begegnung war in gewisser Weise eine Fortsetzung des Symposiums von 2013 in Trier anlässlich meines 50. Weihejubiläums. Diesmal wollten wir die heutige Situation von Kirche und Gesellschaft in Europa, Indien und Lateinamerika betrachten und aus theologischer Sicht heraus überlegen, wohin der Weg der Kirche führt – auch im Kontext der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich sowie der zunehmenden weltweiten Konflikte und der Gewalt. Von dem uns alle bereichernden Treffen senden wir herzliche Grüße an das Collegium des Canisianums in der Verbundenheit des „Cor unum et anima una!“ – Elmar Klinger, Erwin Koller, Helmut Peukert, Michael Raske, Karl-Georg Reploh, Theodor Schneider, Alex Stock, Josef Wohlmuth und John Fernandes 60

Aachen, August 2014 Hochfest Maria Himmelfahrt 2014 Lieber P. Rektor, heute an meinem Tauftag, danke ich Ihnen aus vollem Herzen für Ihre aufmerksamen und gehaltvollen Grüße und Glückwünsche zu meinem 60. Geburtstag. Ihre Zeilen mit der Zusicherung Ihres Gedenkens bei der Eucharistie und im Gebet sind für mich kostbarer Ausdruck der Verbundenheit und Weggemeinschaft. Bei meinem Besuch im Canisianum, im Oktober 2009, konnte ich nach dem Mittagessen mit Ihnen sowie Ihren Mitbrüdern Gerwin Komma und Martin Hasitschka die Verbundenheit bestärken und vertiefen. Ihnen allen wünsche ich weiterhin Gottes Segen und Geleit. In Dankbarkeit und Freude, grüße ich Sie als Ihr Benno Groten (1974-1976, 1978) Sankt Pölten, 29. September 2014 Sehr geehrter Pater Rektor, für Ihre lieben Wünsche und Ihr liebes Gedenken zu meinem 85. Geburtstag bedanke ich mich herzlich. Für eine Teilnahme an Veranstaltungen in Innsbruck, die mich immer interessieren würden, reicht


BRIEFE UND GRÜSSE AUS ALLER W ELT

der Gesundheitszustand leider nicht mehr aus, aber nach Hause, wie Papst Franziskus sagt, wird in meinem Alter halt langsam Realität. Die Hefte studiere ich immer genau, sie halten das Gehirn theologisch noch in Schwung, und ich überweise dafür auch immer einen hoffentlich passenden Obolus. Es freut mich, dass sich doch eine offensichtlich gute Lösung für das Canisianum gefunden hat. Herzliche Grüße nach Innsbruck Dr. Karl Steger (Canisianum 1947-1950) Gelsenkirchen, 18. Oktober 2014 Lieber P. Rektor, lieber Friedrich! Von einem Alt-Canisianer-Treffen in Gelsenkirchen/Essen recht herzliche Grüße! Cor unum et anima una! Manfred Paas (1975-1976) Robert Miribung SJ (1970-1980) Johannes Steinbach (1974) Georgin Peres Thomas Peres (1974-1976) Günther Klingenbrunner (1973-1976) München, 20. Oktober 2014 Sehr geehrter Herr Pater Rektor, ich möchte mich für Ihren herzlichen Geburtstagsgruß zu meinem 75. Geburtstag bedanken. Die Jubiläumsfeierlichkeiten waren für mich eine willkommene Gelegenheit zur Kontaktpflege, das Korrespondenzblatt ist mir immer eine willkommene Informationsquelle. Nach dem Ende meiner beruflichen Laufbahn war ich seit 2001 jedes Jahr für sechs Monate in der Mission in Südafrika tätig. Mit herzlichen Grüßen bleibe ich in corde uno et anima una Ihrem Hause verbunden Reinhart Kößler (1961-1967)

Schwalmtal, 28. Oktober 2014 Lieber P. Rektor Friedrich Prassl, von Herzen danke ich Ihnen für die Glückund Segenswünsche und das Gebetsgedenken zu meinem 75. Geburtstag. Dem Canisianum bin ich sehr verbunden, denn die sechs Jahre Studium an der philosophischen-theologischen Fakultät und das Leben in der internationalen Gemeinschaft des Canisianums haben mich grundlegend geprägt. Dafür bin ich dankbar. Ganz herzlich danke ich Ihnen nochmals für die freundliche Aufnahme meines Freundes P. Ivan Trujillo in der Sillgasse. Ihnen und den Studierenden wünsche ich Gottes Segen. Mit herzlichen Grüßen in corde uno et anima una Rudolf Siemes (1962-1968) Arisdorf, Juli 2014 Sehr geehrter Herr Prassl, sehr geehrte Frau Baur, die neue Nummer des Korrespondenzblattes hat mich außerordentlich angesprochen, ganz besonders Ihr Artikel und jener von Prof. Gäde. Ich war drei Jahre im Canis und dann 50 Jahre im Dienst der Kirche in Basel und gehe in Ruhestand. Ich lebe mit Herzschrittmacher und muss sorgfältig leben! Ich denke oft ans Canisianum - eine gute Zeit, unvergesslich. Alles Gute und viel Freude an der guten Botschaft. Joseph Nietlispach (1958-1959) Luxemburg, 4. November 2014 Sehr geehrter Herr Pater Rektor Prassl, herzlichen Dank für die Glücks -und Segenswünsche zu meinem 70. Geburtstag. Die vier Jahre, die ich im Canisianum verbringen durfte, waren für mich eine prägende Zeit, die ich nicht vermissen möchte. Sehr dankbar bin ich allen Patres und 61


REZENSIONEN UND EINGANG VON BÜCHERN

Professoren, die mich in meinen Studien begleitet haben. Meine besondere dankbare Erinnerung ergeht an Pater Miribung, der mir viel Verständnis für meine Lage als Laientheologe entgegengebracht hat. Dem Canisianum, das jetzt wieder an seine Ursprünge zurückgekehrt ist, und Ihnen, Pater Rektor; wünsche ich Gottes reichen Segen in der wertvollen Arbeit für die Weltkirche. Mit herzlichen Grüßen in corde uno et anima una Guy Muller (1968-1972) Augsburg, Oktober 2014 Lieber P. Rektor Prassl, zu meinem 70. Geburtstag habe ich ganz viele Zeichen von Verbundenheit und Freundschaft in Briefen, Geschenken, persönlichen Worten und Gebeten bekommen. Dafür möchte ich sehr herzlich Danke sagen. Mir wurde noch einmal deutlich, wie viele Menschen mein Leben reich gemacht haben. Dass mit diesem Geburtstag für mich auch der sogenannte Ruhestand kam, hat mich mit dankbarer Freude erfüllt. Mein Rückblick hat mir gezeigt: Ja, es hat gepasst! In einem bedenkenswerten Vortrag, den Bischof em. Viktor Josef Dammertz OSB im Oktober für Priester im Ruhestand in Bad Faulenbach hielt, - ich durfte dabei sein – sprach er, der 85 jährige, vom „Altwerden mit jungem Herzen“. Eine überzeugende Vorgabe unseres hochgeschätzten Emeritus! Mit herzlichen Grüßen und Dank für Ihre aufmerksamen Grüße – 1974-76 im Canis, Hochschullehrgang bei P. Pio Sbandi, trotz allem prägend bis heute – Ihr Franz-Reinhard Daffner (1974-1976)

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10. REZENSIONEN

UND

EINGANG VON BÜCHERN

Schalk, Hans: Beten. Beziehungen zum ganz Anderen. (Spiritualität und Seelsorge 7) Tyrolia, Innsbruck-Wien, 2014. ISBN 978-3-7022-3353-2, 102 Seiten. Aus dem Beten Kraft schöpfen. Anleitungen und Erfahrungen eines geistlichen Begleiters. Wenn Beten zum Innersten Persönund lichsten eines Menschen gehört – sollte man da nicht lieber schweigen? Denn immerhin ist es eine Wagnis, sich Gott – diesem ganz Anderen – hinzugeben. Woher weiß ich denn, dass er mich kennt und liebt? Hans Schalk, Mitglied des Redemptoristenordens, begleitet seit Jahren Menschen, die ihren Weg mit Gott im Gebet gehen und aus dieser Quelle Kraft schöpfen, um täglich zu lieben und zu einem erfüllten Leben zu reifen. Diese Erfahrungen hat er gesammelt und für diesen Band reflektiert. Dabei lässt er Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten zu Wort kommen: einen Benediktinermönch, einen Pfarrer, einen Mitarbeiter einer Obdachloseninitiative, eine Mutter, einen Jugendlichen, eine Studentin und den Leiter einer Fokolar-Gemeinschaft. Zum Schluss wird – ausgehend von Alfons von Ligouri, dem Ordensgründer der Redemptoristen – ausgeführt, wie facettenreich das Beten gestaltet werden kann.


REZENSIONEN UND EINGANG VON BÜCHERN

Stecher, Reinhold: Alles hat seine Zeit. Texte, Bilder und Zeichnungen zum Lachen und Klagen, zum Träumen und Nachdenken. Aus dem Nachlass hg. von Paul Ladurner. Tyrolia, Innsbruck-Wien, 2014. ISBN 978-3-7022-3396-9, 160 Seiten.

hat seine Zeit …“. Und diesen „Zeiten“ ordnet sein Freund und Nachlassverwalter Paul Ladurner die neuen Fundstücke zu: einer Zeit zum Lachen und einer Zeit zum Klagen, einer Zeit zum Nachdenken und einer Zeit zum Schmunzeln, einer Zeit zum Träumen, einer Zeit zum Wandern und einer Zeit zum Meditieren. Es ist bekannt, dass Bischof Stecher immer wieder offene Worte fand, wenn es darum ging, Irrwege oder Missstände in seiner Kirche zu benennen, etwa im Umgang mit Macht, bei der Rekrutierung von Führungskräften oder zum Thema Sexualität. Als kreativer Kopf brachte er, – häufig in Karikaturen – Kritik und Lösungsvorschläge trefflich auf den Punkt. Diese teilweise auch scharfen Texte und Zeichnungen jetzt zu veröffentlichen, versteht Herausgeber Paul Ladurner als konstruktiven Beitrag zur Kirchenreform, um die sich Papst Franziskus bemüht. Mit dem Buch wird die Behindertenwohngemeinschaft „Arche Tirol“ unterstützt – ein Herzensanliegen Reinhold Stechers.

Immer wieder kommen im Nachlass des Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher kleinere und größere Kostbarkeiten aus der Feder des vielseitigen Lehrers und Seelsorgers zum Vorschein: Gedichte, Karikaturen und Bilder, Betrachtungen und Ansprachen, die in Summe deutlich machen: Der Geist des Evangeliums ist ein Elixier für alle Lebenslagen. Bischof Stecher hat in seiner Dissertation das biblische Weisheitsbuch Kohelet studiert und oft zitiert, in dem es heißt „Alles 63


TERMINKALENDER IM W INTERSEMESTER

11. TERMINKALENDER

IM WINTERSEMESTER

2014/2015

September 2014 ab 20. Anreise der Neoingressi Fr 26. Eröffnungswallfahrt Mo 29. 18:40 Vesper - Eröffnungsabendessen 20:00 Eröffnungsabend Di 30. 14:00 Klausur: Kollegskonsult zur Eröffnung des Studienjahres 15:00 „dies officialis“ Bildung der Kommissionen mit Bereitschaft zur Übernahme der Ämter, sowie Wahl der Moderatoren (vgl. RL 45 ff.) Oktober 2014 Vorlesungsbeginn Wintersemester Mi 01. 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät in der Jesuitenkirche Sprachkurs für Neoingressi – BFI Tirol Do 02. 18:10 Eröffnungsgottesdienst (P. Rektor) Fr 03. Kulturgruppenabend So 05. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet Di 07. 18:30 Wortgottesdienst / Rosenkranz Fr 10. Kulturgruppenabend So 12. 08:00 Laudes 19:00 Antrittsgottesdienst der Universitäten und des MCI mit Bischof Benno Elbs in der Jesuitenkirche, anschließend Agape im Jesuitenkolleg Fr 17. 18:00 Geistlicher Austausch So 19. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 24. Kulturgruppenabend So 26. 08.00 Laudes - Österreichischer Nationalfeiertag – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 31. Kulturgruppenabend November 2014 Sa 01. Allerheiligen - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 18:40 Vesper So 02. Allerseelen 08:00 Laudes - Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 14:00 Grabsegnung der in Innsbruck verstorbenen Canisianer am Westfriedhof – 18:40 Vesper Mo 03. 07:00 Eucharistiefeier für die Verstorbenen der Canisianer Fr 07. Kulturgruppenabend So 09. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 14. Kulturgruppenabend Sa/So 15./16. 15:00 Uhr 1. Einkehrtag ( Sr. Ruth Pucher MC) „Kultur der Liturgie. Zur Ästhetik des Raumes und der liturgischen Feier“ Kulturgruppenabend Fr 21. So 23. Christkönigssonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 28. 18:00 Geistlicher Austausch

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TERMINKALENDER IM W INTERSEMESTER

Sa So

29. 30.

18:30 Vesper mit Adventkranzsegnung 1. Adventsonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet

Dezember 2014 Di 02. 18:30 Wortgottesdienst im Advent Fr 05. Kulturgruppenabend Sa/So 06./07. 15:00 2. Einkehrtag (vom Canisianum selbst gestaltet) „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind …- einsam und gemeinsam in Gottes Gegenwart“ bzw. „Lasst euch mit Gott (mit euch selbst, miteinander) versöhnen“. Mariä Empfängnis 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden Mo 08. 18:40 Vesper Fr 12. 18:40 Vesper 20:00 Weihnachtsliedersingen mit Freundinnen und Freunden des Collegium Canisianum und mit dem Jesuitenkolleg So 14. 3. Adventsonntag - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet [Mi 17. Dezember – Di 06. Jänner – Ferienordnung in der Weihnachtszeit] Jänner 2015 Di 06. 18:30 Haussegnung Fr 09. Kulturgruppenabend So 11. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarrgemeinden 20:00 Anbetung mit Komplet Fr 16. Kulturgruppenabend Sa/So 17./18. 15:00 3. Einkehrtag (P. Markus Schmidt SJ) „Gib mir ein hörendes Herz“ – Offenheit für Gottes Wort in der Schrift und im Leben. Kulturgruppenabend Fr 23. So 25. 19:00 Semesterschlussgottesdienst der Universitäten und des MCI, Jesuitenkirche Fr 30. 18:00 Geistlicher Austausch Februar 2014 Di 03. Ende des Wintersemesters [Mi 04. Februar – Mo 02. März – Ordnung in den Semesterferien] Terminhinweise Sa 07.-Sa 14.02. Sa 07.-Sa 14.02. Di 03.03.

Exerzitien für Canisianer mit P. Michael Meßner SJ in Baumkirchen Exerzitien - auch für Canisianer - mit P. Josef Thorer SJ in Vill Vorlesungsbeginn Sommersemester 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät, Jesuitenkirche Sa/So 14./15.03. 4. Einkehrtag (Prof. Marianne Schlosser, Wien) „Wer sein Leben mit dir wagt, gewinnt.“ – „Ich bin das Brot des Lebens“. Sich hingeben und verwandeln lassen. So 29.03.-So 11.04. Osterferien Sa/So 25./26.05. 5. Einkehrtag (P. Hans Tschiggerl SJ) „Gehet hin, ihr seid gesendet.“ Fr 12.06. Herz-Jesu-Fest 2015 September 2015 Exerzitien für Neoingressi mit P. Josef Thorer SJ

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SPENDENLISTE

12. W IRD DANKEN UNSEREN SPENDERN UND FÖRDERERN Ahammer J. Ammering J., Dr. Andexlinger D. Angstwurm H., Dr. Auer K.H., DDr. Augustyn J.M. Backes A. Bader G., Dr. Barmherzige Schwestern Hall i.T. Benediktinerabtei St. Bonifaz Bergmann H. Bertlwieser F., Dr. Bischof. H. Bracken S. Bucher M. Buchmann J. Bürgler J. Burri G. Chorherrenstift Wilten Demel B., Dr. Eberle F. Eberle R. Ebmer P.A. Eckstein M. Egger F. Egger G. Egger K., Dr. Enderli M. Ertl L. Felten P. v. Föhr B. Förch G., Dr. Friedbert S. Fritsch Th. Gersbach M., Dr. Gierlichs K.-J. Glassner G., Dr. Glaus J. Gmainer-Pranzl F., DDr. Grabner Chr. Groiss W. Grosserhode P. Guerrero D. Günschl E. Hackstein Th., Dr. 66

Hartmann M. Heindl H.P. HengartnerSuter E. Hofer A., Dr. Höfner V. Holzer E., Sr. Huber F. Hubl B. Hutter P. Jacob H., Dr. Jaensch W. Jossen E. Kaiser A. Kaloff H. Kath. Pfarramt Gries Kath. Pfarramt St. Josef Katzmayr W. Kellner J. Kemp G. Kempter K. Kern R. Kloster Wernberg Konzili J. Kößler R. Kösters R. Kriech J. Kroisleitner R. Kühn Kutter B. Lampl P. Leinemann R. u. R. Leprêtre N. Leutgeb K. Lorenz H. Mader B. Marberger J. Martini-Kuen G. Mayr B., Dr. Mayr G. Merkel C., Dr. Miesbauer L. Missionshaus CMM, Gall- neukirchen Müller D., Dr. Müller R. Näscher F. Nesslin Robert

Niederklapfer O.u.M. Noijean R. Öttl P. Palgrave A. Pfefferkorn F. Pohler E. Pollhammer J. Pörnbacher H. Posch W. Pröls J. Raberger W., DDr. Raske M. Rauscher G., Dr. Reber U. Richwien L. Riegler P. Röttig P., Dr. Rucker B.J. Schandera G. Scheiber A. Scheiber S. Scherer P., Dr. Scherl H. Scherrer G. Scheuer M., Dr., Bischof Schmid A. Schmidinger J. Schmitt H. Schörghuber R. Schüpferling G. Schüttengruber J. Schwarz A., Dr. Schwarzenberger R., Dr. Schweineberger R., Dr. Schwyter Chr. Sinz R. Smekal Chr., Dr. Sohmer B. Spreitzer G. Stabinger H. Stampfli F. Stanger O. Staudinger F. Steger K., Dr. Steidl H., Dr. Stift Lilienfeld Strasser F.


SPENDENLISTE

Thattakath Y.P. Tomitza G. Tran v. Muoi Trojer M. Tropper F. Tschurtschnethaler M. Wallensteiner F. Weber O. Weber St. Wehrle P. Wendinger M., DDr. Wess P., Dr. Wetter F., Dr. Wieland O.A. Willer F. Wimmer W., Dr. Wirth A. Wöckinger P., Dr. Wolsegger J., Dr. Wörgerbauer O. Woschitz K., Dr. Wrycza H. Zotz B.

Pater-Michael-HofmannStiftung Karmelitenkloster Ibk. Kath. Pfarramt Außervillgraten Katzmayr W. Knitel A. Koch H. Lenz H., Dr. Moser A. Patenschaften und Studienplätze Amsler E. Angstwurm H., Dr. Bereuter A., Pfarre St. Gallus, Bregenz Bischöfl. Ordinariat Bozen Bischöfl. Ordinariat Linz Deutsche Missionsprokur SJ Dompfarrkirchenstiftung St. Peter u. St. Georg, Bamberg Eckstein M. Förch G., Dr. Fust A. u. M. Gaida P. u. I. Gleinser O. Grögli B. Jesuitenmission Schweiz Katthithara Y. Kath. Kirchgemeinde St. Gallen Kath. Pfarramt Alberschwende Kath. Pfarramt Andelsbuch Kath. Pfarramt Anras Kath. Pfarramt St. Martin Bürs Kath. Pfarramt Frastanz Kath. Pfarramt Mondsee Kath. Pfarramt St. Barbara, Schwaz Kath. Pfarramt St. Johann i. T.

Kath. Pfarramt Steinakirchen Kath. Pfarramt Wenns Kempter K. Kirche in Not Lagler H. Mathei P. Missionskreis Andelsbuch Müller R. Muser I., Dr., Bischof MWI Aachen Österr. Missionsprokur SJ Pfarre Natz Pfarre Schabs Prov. Belg. Méridionale SJ (BME) Sailer H. Scheuer M., Dr., Bischof Schmitt A., Dr. Schüpferling G. Seelsorge-Einheit St. Gallen Ost-Wittenbach Spieler H., DDr. Theurl R. Trausnitz J., Dr. Kathol. Konfessionsteil des Kantons St. Gallen Wageneder E., Dr. Willer F. Intentionen haben übersandt: Karmel St. Josef, Ibk Kath. Pfarramt Debant, z. Hl. Geist Pfarrer Sottsass, Südtirol

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BANKVERBINDUNGEN

13. BANKVERBINDUNGEN 1.

Deutschland (ohne Spendenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 362 0590 (Canisianum Innsbruck) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705803620590 BIC: HYVEDEMMXXX

2.

Deutschland (mit Spendenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 138 1733 (Deutsche Provinz der Jesuiten K. d. ö. R./Canisianum) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705801381733 BIC: HYVEDEMMXXX

3.

Österreich UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 85015 695 800 (Canisianum Innsbruck) BLZ 12000 IBAN: AT68 1200 0850 1569 5800 BIC: BKAUATWW

4.

Österreich Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, Innsbruck Konto 616.326 (Canisianum Innsbruck) BLZ 36000 IBAN: AT42 3600 0000 0061 6326 BIC: RZTIAT22

5.

Österreich (steuerlich absetzbar) PSK Bank Konto 7086326 (Jesuitenaktion MENSCHEN FÜR ANDERE) BLZ 60000 IBAN: AT52 6000 0000 0708 6326 BIC: OPSKATWW

6.

Schweiz UBS AG 9001 St. Gallen PC 80-2-2 Konto 254-L0274622.0 zugunsten Canisianum, Pfr. Paul Hutter IBAN: CH27 0025 4254 L027 4622 0 BIC: UBSWCHZH80A

7.

Schweiz (steuerlich absetzbar) Postkonto Missionsprokur der Schweizer Jesuiten (Franz Xaver Stiftung, Zug) Postscheck Zürich 80-22076-4 Vermerk: Canisianum Innsbruck

8.

Pater-Michael-Hofmann-Stiftung UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 51884 020 000 BLZ 12000 IBAN: AT79 1200 0518 8402 0000 BIC: BKAUATWW

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IMPRESSUM

14. IMPRESSUM

Korrespondenzblatt des Collegium Canisianum Internationales Theologisches Kolleg Innsbruck Homepage: www.canisianum.at Eigent端mer, Herausgeber und f端r den Inhalt verantwortlich: P. Friedrich Prassl SJ, Rektor A 6020 Innsbruck Sillgasse 6 6020 Innsbruck 0043/512/59463-0 E-Mail: rektor@canisianum.at office@canisianum.at ISSN 1816-7136 Redaktion: P. Friedrich Prassl SJ, Angela Baur, Esther Jennings Fotos: Archiv des Canisianums Erscheinungsdatum: Dezember 2014

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