Feste Werte und klarer Kompass Zum Tod von Andreas Schockenhoff
von Ruprecht Polenz
Erster Abend der Münchner Sicherheitskonferenz. Wie jedes Mal treffen wir uns als Außen- und Sicherheitspolitiker der Union im Keller des Bayerischen Hofs mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Aber dieses Jahr sitzt links neben ihr nicht Andreas Schockenhoff und moderiert wie sonst unser Gespräch. Wenige Wochen zuvor, am 13. Dezember 2014, ist er im Alter von nur 57 Jahren gestorben. Sein Fehlen schmerzt sehr.
Andreas sich erworben hatte. Die Bundeskanzlerin, das halbe Kabinett, die Spitzen aller Fraktionen und viele Kolleginnen und Kollegen aus dem Deutschen Bundestag waren gekommen, um Abschied zu nehmen. Meine Gedanken während des Requiems gingen zurück in die 90er Jahre, als wir uns in der Arbeitsgruppe Außenpolitik der CDU/CSU-Bundestagsfraktion kennengelernt hatten. Karl Lamers war damals unser außenpolitischer Sprecher. Wir wurden in unserem außenpolitischen Denken von ihm geprägt.
Bei der Trauerfeier in der St.-Hedwigs-Kathe drale ist deutlich geworden, wie groß die Wertschätzung über alle Parteigrenzen hinweg war, die
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