Lust auf Regio

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GARTENPARADIESE

Exkursion

MITTELMEERKÜCHE Deftig

#06 | Juni 2023 | 4,90 € | 7,25 CHF Magazin fürs Dreiländereck
für die Sinne –die bunten Gärten von Saverne
vegane Klassiker –gesund und genussvoll kochen DAS LEBEN IST SÜSS Eismanufaktureninder R e gi o VORGESTELLT

Erkunden & Erleben

Von Rosen, Orchideenwiesen und Felsen-Steinkraut: Gartenparadiese in und um Saverne 10 - 13

Zeitreise ins Mittelalter: Glück auf in der Silbergrube Caroline in Sexau 14 - 15

Titelthema

Regionale Eismanufakturen 16

Wirklich cool: handgemachte Eisträume und die kreativen Menschen hinter den bunten Kugeln 17 - 21

Land & Leute

3500 Kilometer in 30 Tagen: Freiburgerin Wiebke Lühmann radelt bis zum Nordkap 22 - 23

Kolumnen 15, 23, 25, 39

Natur & Umwelt

Seltene

Kunst & Kultur

Nr 06INHALT 24

Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 06.2023 04
Lust auf … 06 - 07 Impressionen Vogesenblicke 08 - 09
Schönheiten: bemerkenswerte Pflanzen im Schwarzwald
26
24 -
Zukunft
Gärten in der Ausstellung „Garden Futures“ 28 - 29 10 Anzeigen
Die
unserer

Köstlich-kühlgeniessen

Literatur & Rezis

Buch-Tipps aus der REGIO: spannend, informativ, poetisch oder hellsichtig – grenzenloses

Lesevergnügen 30 - 31

Schlemmen & Sürpfeln

16

Liebevoll restauriert: die „Stube“ in Freiburg-St. Georgen 32 - 35

Mittelmeerküche:

vegane Sommerrezepte 36 - 39

Merkles Küchenliebling: Quarkmousse mit Rhabarberkompott 39

Kalender

Ausstellungen, Märkte & Konzerte: Termine in der REGIO 40 - 49

Horche se mol!

Die Neurobiologin Jessica Knötzele verrät, wie Düfte beim Lernen helfen können 50

Inhaltsverzeichnis Lust auf REGIO | 06.2023 05
36
28

Individuelle Lieblingsstü

LUST AUF

Cold as Ice

Für alle, die ihre Getränke am liebsten ohne wässrigen Geschmack genießen, bietet das nachhaltige Eiswürfelset die perfekte Lösung. Die wiederverwendbaren Edelstahlwürfel einfach im Kühlschrank lagern und herausnehmen, wenn sie gebraucht werden. Für einen besonderen Hingucker im Glas sorgt der optische Effekt des Materials – vor allem bei farbigen Drinks. Zur praktischen Aufbewahrung gibt’s einen schwarzen Samtbeutel dazu.

4er-Set Edelstahl- Eiswürfel

Gesehen bei Butlers

Rathausgasse 10, Freiburg

Preis: 12,99 Euro

Foto: © Butlers

Schlemmen wie im Schlaraffenland

Rund 110 Kugeln Eis isst jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr, die wenigsten davon hausgemacht. Aber warum sollte man eine Ewigkeit in der Schlange vor dem Eisgeschäft stehen, wenn man leckeres Eis auch einfach zu Hause hestellen kann? Rund 160 Rezepte sind in dem Buch zu finden – mit oder ohne Eismaschine – für Sorbets, Parfaits,

Low-Carb- und veganes Eis. So lassen sich ganz individuelle Eisträume leicht erfüllen. Und wer mag, toppt das schmackhaft-kühle Vergnügen noch mit einer selbst kreierten Soße.

Eisrezepte für Eismaschine und mehr

Verlag: Epubli, 2022

Preis: 16,99 Euro

Lust auf REGIO | 06.2023 06
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Do it yourself

Die Tage werden wärmer, die Temperaturen in der Wohnung klettern in die Höhe. Ventilatoren schaffen ein wenig Kühlung, brauchen jedoch jede Menge Strom. Aber keine Sorge: Die stromlose Alternative ist ganz einfach – und jeder hat die Zutaten zu Hause. Einfach eine Wärmflasche mit

kaltem Wasser füllen und vor der Benutzung für 30 Minuten in den Kühlschrank oder die Gefriertruhe legen. Wem die Flasche danach dann doch zu kalt sein sollte, kann sie einfach in ein Tuch wickeln. Fertig ist die perfekte Abkühlung an einem heißen Sommertag.

Foto: © ohmylife

EiskalteErfrisch u ng

Kühlende Schlafroutine

Das Kissen besteht aus Memoryschaum mit einer Schicht aus thermoelastischem Gelschaum und sorgt dank kühlender Auflagefläche für die optimale Schlaftemperatur. Zudem hat das Kissen zwei Komfortpolsterungen und umfängt Kopf, Nacken und Schulterbereich auf stützende Art. Das länglich geformte Kissen ist auch optimal für Seiten- oder Rückenschläfer geeignet.

Klubbsporre Gesehen bei Ikea

Hermann-Mitsch-Str. 61, Freiburg

Preis: 49,99 Euro

Foto: © Ikea

Dekorativ & praktisch

Ein Eis-Cube, drei Funktionen: Die Kühlbox in dunkler Rattan-Optik hält nicht nur Getränke kalt, sie kann auch als Beistelltisch oder Hocker benutzt werden – mit bis zu 110 Kilogramm belastbar. Zwei Handgriffe an der Außenseite machen den Kistentransport zum Kinderspiel. Regen oder Sonne können

der UV- und witterungsbeständigen Box nichts anhaben. Innen sorgt sie in jedem Fall langanhaltend für Kühlung.

Ice Cube anthrazit

Gesehen im Online-Shop

Heimundgarten24.de

Preis: 49,90 Euro

Foto: © plentymarkets

Lust auf …

GartenparadieseinS

BUNTES ERKUNDEN

Betörende Düfte alter Rosen, heimische und exotische Orchideenschönheiten, ein versteckter Alpengarten mit traumhaftem Ausblick: Das kleine elsässische Städtchen Saverne lädt Liebhaber einer artenreichen Flora zu sinnenreichen Exkursionen in drei Gartenparadiese.

Text & Fotos: Astrid Lehmann

Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 06.2023 10
Unterelsass ave r n e

Gerade mal knapp über 11.000 Einwohner zählt das Städtchen Saverne im Nordelsass. Neben beeindruckenden Bauwerken wie dem Schloss Rohan und der fachwerkreichen Altstadt laden gleich drei traumhafte Gärten zu bunten Erkundungen. Und das Schöne daran? Sie sind so unterschiedlich in ihrer Pflanzenvielfalt und ihrer Gestaltung, dass garantiert keine Langeweile aufkommt.

Die Tour startet unweit der Innenstadt im Rosengarten. 1898 angelegt, ist er der zweitälteste seiner Art in Frankreich. Heute präsentiert das Rosarium eine beachtliche Sammlung: Über 5000 Rosenstöcke und 820 Sorten sind hier vertreten. Die Roseraie de Saverne genießt internationales Ansehen und macht Saverne zur „Stadt der Rosen“. Auf dem mehr als zwei Fußballfelder großen Areal

Die Königin der Blumen gedeiht in allen Farben und Formen in der Roseraie de Saverne, dem zweitältesten Rosengarten Frankreichs.

wetteifern im parkähnlich angelegten Garten altehrwürdige Rosen mit Duft­ und Kletterrosen sowie neuen Züchtungen in sämtlichen Größen, Formen und Farben. Von Mai bis September lässt sich hier die breite Farbpalette der Königin der Blumen bewundern.

Nordwestlich der Innenstadt, an der Zaberner Steige (Col de Saverne), dem Vogesenübergang, liegt der im Jahre 1931 von dem Apotheker und Botaniker Emile Walter angelegte 2,5 Hektar große Botanische Garten. Auf einer Höhe von 325 Metern betritt man den Hanggarten, der über 2200 Pflanzenarten beherbergt. Mehrjährige Stauden buhlen mit verschiedenen Farnarten, fleischfressende Pflanzen wenden ihr Gesicht der Sonne zu.

Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 06.2023 11 »
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SELTENE SCHÖNHEITEN

Drei Viertel des Schwarzwalds sind mit Wald bedeckt, doch die Landschaft ist reich strukturiert und bietet mit offenen Lagen, Seen, Moorgebieten und vielen Einzelbiotopen ideale Lebensräume für seltene Pflanzen. REGIO-Autor Wolfgang Speer gibt faszinierende Einblicke in das florale Raritäten-Schatzkästlein

Selten und geschützt ist zum Beispiel die Türkenbundlilie, deren Name von der Turban-förmigen Blüte herrührt. Die eigenartige Pflanze blüht von Juni bis August an sonnigen Berghängen des Schwarzwalds, am Feldberg und entlang des Felsenwegs. An günstigen Standorten wird das Liliengewächs bis 150 Zentimeter hoch und entwickelt zauberhafte Blüten mit hellrosa-violett bis rot-braunen Tönen. Nachts verbreiten die Blüten einen süßen, intensiven Duft, der Nachtfalter anlockt, die die Blüten bestäuben.

Der Gelbe Frauenschuh gehört zu den prachtvollsten Orchideen überhaupt. Die wild wachsende Art ist in Deutschland sehr selten. Im Schwarzwald war diese Pflanze früher weit verbreitet, heute sind große Ansammlungen kaum mehr auffindbar. Nur im Schwarzwald-BaarKreis gibt es noch wenige Stellen, wo diese Orchidee wild vorkommt. Sie benötigt eine Entwicklungszeit von vier Jahren für ihre Blatttriebe. Erst nach weiteren Jahren entwickeln sich die Blüten. Der Frauenschuh steht unter besonderem Schutz der Europäischen Union.

PflanzenimSch w a r dlawz Natur & Umwelt Lust auf REGIO | 06.2023 24
Besondere

Vom Relikt der letzten Eiszeit, dem Alpen-Glöckchen (l.), über den Gelben Frauenschuh (u.) bis zur Türkenbundlilie (o.) wachsen im Schwarzwald Exotinnen mit den unterschiedlichsten Ansprüchen.

FLOHHATZ IM FRÜHJAHR

Die Heilpflanzen-Expertin über die magische Erle

Das Alpen-Glöckchen wird auch Troddelblume genannt und ist eine alpine Art, die in den Alpen bis auf 2800 Meter zu finden ist. Interessant ist, dass sie außerhalb der Alpen nur am Feldberg vorkommt. Das Glöckchen ist ein Relikt der letzten Eiszeit. Das zeigt sich auch am Standort der Pflanze, die feucht-kalte, teilweise moorige Plätze zur Entwicklung benötigt. Dabei treibt sie oft aus verbliebenen Schneeresten heraus. Die violetten Blüten mit Fransen blühen je nach Wetter- und Höhenlage von April bis Mai. Das Primelgewächs war Blume des Jahres 2004 und steht unter Schutz.

Der Blaue Eisenhut ist eine Gebirgspflanze. Mit intensiv verführerischem Blau zieht sie verschiedene Hummelarten an. Die attraktive Pflanze erreicht Wuchshöhen von 50 bis 200 Zentimetern und blüht von Juni bis August. Das obere Kelchblatt deckt wie ein Helm die Seitenblätter ab, von daher kommt der Name Eisenhut. Jedoch gehört sie zu den giftigsten Pflanzen überhaupt. Nach der griechischen Mythologie entstand die Giftpflanze, als Herakles den Hund Zerberus aus der Unterwelt auf die Erde hinaufbrachte. Der vom Tageslicht

geblendete Hund spuckte giftigen Speichel. Der fiel zur Erde und aus ihm wuchs der Eisenhut, dessen Gift alles Lebende ins Reich der Toten befördert.

Als typische Pionierpflanze in Flachwasser und Sümpfen gilt der Fieberklee. Die wild wachsende Pflanze blüht von Ende April bis Juni und entwickelt danach kleine Früchte. Die Blüten zeigen sich im Detail faszinierend: Fünf schmale Kronenblätter sind als Knospe zunächst rosa, mit Öffnung der Blüte hell-rosa bis weiß und mit langen Fransenhaaren besetzt. Die Bestäubung erfolgt meist durch Bienen und Schmetterlinge. Fieberklee trägt zur Verlandung von Wasser-

Erlen (Alnus) finden sich häufig an Tümpeln, Bächen oder in Mooren, wo sie ihre Wurzeln ins kühle Nass strecken. Ihr lichtes silbriggraues Laub bietet vielen Insekten Unterschlupf. Der Baum aus der Familie der Birkengewächse hat eine festigende, lüftende und entwässernde Wirkung auf den Boden, braucht jedoch mehr Nährstoffe als die Moorbirke.

Aufgrund ihres Standorts ranken sich viele Geschichten um die Erle. Laut Sage soll die Ranhe Else im Erlengebüsch hausen und arme Wanderer verzaubern. Goethes Erlkönig ist jedoch kein Wassergeist, sondern wohl eher ein Elfenkönig.

Die besonderen Eigenschaften der Erle haben die Menschen immer schon fasziniert: Das Holz verfärbt sich, wenn man es schlägt, an der Schnittstelle blutrot, und die Nüsschen der Erle können durch ihre Luftpolster auf Wasser schwimmen. Zudem war die Erle ein geschätzter Nutzbaum: Die Rinde mit ihrem hohen Gerbstoffgehalt kam bei der Lederbearbeitung zum Einsatz, und mit den klebrigen frischen Zweigen wurde die Stube im Frühjahr ausgefegt, in der Hoffnung, dass die Flöhe daran hängenbleiben. Die Blätter werden als entzündungshemmendes Gurgelmittel eingesetzt.

Illustration: © Jana Schillinger
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KOLUMNE Pflanzenwissen vonBrigi
Fotos: © Wolfgang Speer
» Natur & Umwelt Lust auf REGIO | 06.2023 25
Foto: © tas

GLÜCK AUF!

Lange war sie verschüttet und vergessen, seit den 1980er-Jahren engagiert sich eine Gruppe ehrenamtlicher Helfer für die Ausgrabung und Instandhaltung der Grube Caroline. Bei einer Führung begegnen Besucher Spuren des mittelalterlichen Silberbergbaus und gewinnen spannende Einblicke unter Tage.

„Das hätte ich nie gedacht!“, sprudelt es aus der älteren Dame heraus, die sich nach dem Verlassen der Grube Caroline aus der lehmverschmierten Regenjacke schält. „Dass das so unglaublich tief runtergeht!“ Sichtlich beeindruckt vom gerade Erlebten gibt sie die Jacke und den Schutzhelm an der Grubenhütte ab. Dort warten schon die nächsten Besucher auf ihre Führung durch die ehemalige Silbergrube bei Sexau.

„Alles war komplett verschüttet“

Vor dem Abstieg in die Unterwelt versammelt Bergmann Martin Weinmann die kleine Gruppe um die Schautafel am Stolleneingang, um einen kurzen Abriss über die Geschichte der „Caroline“ zu geben. Schon vor tausend Jahren wurden hier Silber und Blei abgebaut, berichtet er. Mit langen Unterbrechungen zwischendurch gab es insgesamt drei Betriebsperioden, bevor der Abbau Ende des 18. Jahrhunderts eingestellt wurde und die Grube in Vergessenheit geriet. Erst Mitte der 1980er-Jahre war sie im Zuge eines Forstwegausbaus wiederentdeckt worden, davor hatte einzig der Gewannname „Erzlöcher“ auf die verfallenen Stollen unter der Erde hingewiesen. „Es gab keine freie Fläche mehr“, schildert er, „alles war komplett eingeschwemmt und verschüttet.“ Unter der Leitung eines Sexauer Bergmanns schloss sich eine engagierte Gruppe interessierter Bürger zusammen, die unter dem Vereinsnamen „Buddel und Bruch“ bislang über

Zie t r e ise insMittelalter: Grube C a r o l eni ni uaxeS
Foto: © Martin Jaegle
Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 06.2023 14

60.000 Stunden Arbeit in die Ausgrabung und Instandhaltung der Grube investiert hat. Auch die Führungen, die an ausgesuchten Samstagen im Jahr auf Spendenbasis stattfinden, sind Teil des ehrenamtlichen Engagements.

Zeugnisse 1000 Jahre alter Bergmannsarbeit

Der geologische Schnitt auf der Schautafel gibt eine erste Vorstellung davon, was die Vereinsmitglieder geleistet haben und wie weit die Besucher mit einem fachkundigen Führer in die Grube einfahren können. Über fest verankerte Metallleitern geht es fast 30 Meter abwärts, sechs Sohlen gehen von den Schächten ab. 45.000 Tonnen Erde und Gestein wurden Eimer für Eimer aus den Schächten und Stollen herausgeholt, um die Grube im heutigen Ausmaß begehbar zu machen und die Zeugnisse von teils tausend Jahre alter Bergmannsarbeit freizulegen.

Die ältesten Hölzer in der Grube konnten dendrochronologisch, also anhand der Jahresringe, auf das Jahr 1287 datiert werden, erklärt Weinmann. „Aber jetzt geh’n mer rein!“ Im Inneren der Grube empfängt die Besucher Feuchtigkeit und Kühle. Auf dem leicht abschüssigen Boden

Stollen und Schächte der Grube Caroline wurden mit Schlägel und Eisen von Hand vorgetrieben. Hinter dem Eingangsbereich mit offenem Schacht (g.l.) geht´s hinunter in die engen Stollen (l.).

fließt Wasser in kleinen Rinnsalen. Die Schutzhelme leisten in den niedrigen und schmalen Gängen beste Dienste, trotz durchgehender elektrischer Beleuchtung stoßen sie immer wieder mit einem kurzen „Klock“ gegen die Firste. An markanten Stellen macht die Gruppe Halt, und Weinmann erläutert anhand des umgebenden Gesteins die geologischen Besonderheiten und die extremen Arbeitsbedingungen der Bergleute. Um das begehrte Silbererz zu gewinnen, arbeiteten sie oft von Kindesbeinen an bis zu zwölf Stunden am Tag ohne Tageslicht im konstant elf Grad kalten Untergrund, alt wurde hier niemand.

Obwohl die Führung die Besucher fast zwei Stunden lang fesselt, ist der größte Teil der Carolinengrube noch immer unerforscht: Gerade ein Fünftel des gesamten Bergwerks sind bislang erschlossen – die Arbeit unter Tage wird den Ehrenamtlichen noch lange nicht ausgehen.

D SPARGELZIT ISCH VORBEI

Der Mundart-Autor aus Schallstadt über die Mär vom besten Spargel

Vor no nit lang, hab i ä Spargellied gschriebe un do heißt’s unter anderem:

„Im April un im Mai spickle d Köpfli russ, d Spargelsprosse welle nuss, d Plaschtikplane, die mien weg, de Spargel kunnt ans Sonnedeck.

S isch Spargelzit, s isch Spargelzit, muesch Spargel esse, ob de willsch oder nit, mit Chrazete un Schunke debii, un mit eme Wissburgunder Wii.

InfoUff de Felder dusse bucke sich d Erntehelfer, stich, stich, stich, obends Breschte überall, Spargelsteche isch ä Qual …“

Führungen jeweils samstags, 11 bis 16 Uhr:

3./24. Juni, 8./29. Juli, 12./26. August, 9. Sept., 7. Okt., 11. Nov.

Weitere Führungen auf Anfrage

Eintritt frei bzw. auf Spendenbasis Tel.: 07641/9391-0

E-Mail: info@carolinengrube.de www.carolinengrube.de

Anfahrt

Das Bergwerk befindet sich im Ortsteil Eberbächle der Gemeinde Sexau; kostenlose Parkplätze: Caroline-SilbergrubeParkplatz, Eberbächle 11, circa 900 Meter Fußmarsch bis zum Bergwerk

A me Spargelstand bi uns hab i folgendi Unterhaltung ghört:

„Sie, sin die Spargel vun do uss de Region oder sin s französischi?“ „Die Bünd links sin vun do, die Bünd rechts sin uss Frankrich, aber au ganz frisch, hit morge erscht gholt.“ „Wie isch de Priis?“ „De französische isch ä weng billiger.“ „Weller schmeckt besser?“ „S schmecke beidi gliich guet, aber die vun do bi uns schmecke besser.“ „Gut, no nimmi die bessere vun denne gliich guete, un zwar die billigere.“

Erkunden & Erleben Lust auf REGIO | 06.2023 15
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KOLUMNE Mundart von Stefan Pf
Foto: Till Neumann Foto: © Nicole Kemper

HAUPTSACHE HANDGEMACHT

Endlich ist der Frühling da und die REGIO läutet die Eis-Zeit ein. Ob schlotzen oder schlecken, Schoko, Vanille oder Erdbeere, in der Waffel oder im Becher: Regionale Manufakturen produzieren Köstlichkeiten für jeden Geschmack.

Foto: © iStock.com/ahirao_photo
Eismanufaktureninder R E G I O

Das schnellste Eis im Land

Die Geschichte von Matthias Rothacher beginnt mit einer Eismaschine auf dem Freiburger Mundenhof. 2014 beschloss der gelernte Hotelfachmann, Speiseeis in der alten Schreinerei des Tierparks herzustellen. Besucher sind hauptsächlich junge Familien mit Kindern. „Wir haben uns gedacht, das würde Sinn machen“, erinnert sich der heute 41-Jährige.

Bald waren 300 Liter Eis pro Tag jedoch nicht mehr genug. Und nicht nur Zoo-Besucher schleckten Hofeis: 2016 eröffnete in Freiburgs Innen-

stadt eine Hof-Eisdiele. Auch in regionalen Supermärkten konnte man die Hofeis-Töpfe mit dem Löffel im Deckel finden. „Wir haben uns immer mehr etabliert“, kommentiert Rothacher.

Gleichzeitig stießen die Produktions- und Kühlkapazitäten im Mundenhof an ihre Grenzen. „Sobald zwei Wochen lang schönes Wetter war, ging die Produktion in die Knie“, sagt Rothacher. Wiederum zwei Jahre später zog die Eismanufaktur in eine große Produktionsstätte in Schallstadt. Heute schlotzt ganz Südbaden die rund 20 Sorten von Hofeis. Darunter Vanille, Schoko, Stracciatella, aber auch „Kuhflecken“ oder „Omas Apfelkuchen“.

Und bald nicht nur Südbaden. Mit dem vergangenes Jahr ins Leben gerufenen Black Forest Ice Cream schielt Rothacher auf den nationalen und internationalen Markt: „Wir wollen damit durchstarten.“ Mit der neuen Marke wird Rothacher wahrscheinlich nicht nur der größte, sondern auch der schnellste Eishersteller im Land: Seit April fahren die Becher in den ICE-Bistros der Deutschen Bahn mit. „Das Eis hat Bio-Qualität, ist klimaneutral produziert und plastikfrei verpackt“, so Rothacher. Mit dem Erfolg habe Rothacher nicht gerechnet: „Wir wollten eigentlich immer nur gutes Eis machen.“

Rund 20.000 Becher Eis stellen die 20 Mitarbeiter am Standort Schallstadt her. Einfach sei das Geschäft allerdings nicht. Die Energiekrise habe den Eishersteller kalt erwischt. „Als die ersten Stromrechnungen reinkamen, dachte ich: Jetzt können wir dichtmachen.“ Papier, Milch und Früchte wurden teurer, dieses Jahr drücke das Wetter die Nachfrage nach Eis.

Mit dem neuen Label wolle er sich treu bleiben. „Wir setzen weiterhin auf regionale Produkte wie Weidemilch aus dem Schwarzwald“, sagt Rothacher. Bald könnte die Marke abheben. Auch mit Fluglinien sei Rothacher im Gespräch: „Das ist natürlich schön. Ich bin überrascht, wer sich hier meldet.“ pt

www.hofeis.de

Hofeis / Black
Titelthema Lust auf REGIO | 06.2023 17
Hofeis-Chef Matthias Rothacher setzt auf regionale Produkte wie Weidemilch aus dem Schwarzwald.
Forest Ice Cream
Fotos: © Hofeis

Schwarzwaldeis

Ralph Hettich kreiert seit 20 Jahren Eis

Ralph Hettich hat seine Passion zum Beruf gemacht. „Wenn ich eine Eisdiele sehe, muss ich probieren“, sagt der 56-Jährige. Vor 20 Jahren beschloss er schließlich, Speiseeis selbst zu produzieren und zu verkaufen. Bevor es so weit war, schaute Hettich Herstellern in Keltern und Pforzheim in die Töpfe. „Ich habe zahlreiche Praktika gemacht“, erinnert er sich.

Bald produzierte Hettich jährlich rund 1000 Wannen Eis für eine eigene Eisdiele. „Wegen gesundheitlicher Probleme musste ich aber Ende 2006 aufgeben“, sagt Hettich. Lange konnte er die Finger jedoch nicht von der Produktion lassen: 2011 beschloss er, das für ein Bistro hergestellte Eis als „Schwarzwaldeis“ in Becher zu füllen und ohne Zusatzstoffe zu vertreiben.

Mittlerweile produziert er in St. Peter 35.000 Becher und 1500 Wannen Schwarzwaldeis. Hergestellt werde es mit nur vier Zutaten: Milch, Sahne, Zuckerarten und Bindemittel wie Guarkernmehl. Obendrauf kommt der Geschmack. Am beliebtesten sind Vanille, Schoko und Erdbeere. Er selbst stehe auf exotischere Sorten.

Die größte Herausforderung bei der händischen Eisproduktion sei Konstanz. „Bei handwerklich hergestellten Produkten ist gleichbleibende Qualität

Experimente erwünscht

Die Inspiration kann von vielen Seiten kommen. Eines Tages sitzt Simon Spillmann beim Essen, auf dem Tisch steht Rehbraten mit Brombeer-Rosmarin-Soße. Dem Eishersteller kommt ein Einfall: Brombeer-Rosmarin wäre doch eine super Eissorte. Die Gäste seiner Eismanufaktur in Herdern dürften sich kaum über die Geschmacksrichtung wundern, sie erwarten solche Experimente.

Seit fünf Jahren empfängt die Eismanufaktur inklusive Cafébetrieb ihre Gäste am Herdermer Kirchplatz. Spillmanns Faszination für Eis war früh geweckt: Mit 16 Jahren begann er in einer Eisdiele zu jobben, sein Chef führte ihn in die Herstellung von Eis ein.

schwierig“, sagt Hettich, dem nach einem langen Arbeitstag über der Eismaschine auch mal der Rücken schmerzt. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen und schmecken lassen.

Immerhin steckt in Hettichs Bechern und Kugeln vergleichsweise viel Eis. „Bei industriellem Eis wird mehr Luft eingeschlagen“, erklärt er. Die Formel erhöhe zwar auch Aufwand und Preis – für 1,50 Euro verkauft Hettich eine Kugel an Gastronomen. Mit dem Rezept gewinne Schwarzwaldeis jährlich aber auch fünf bis zehn Cafés und Bistros für sich: „Wir gehen unseren Weg.“ pt

www.schwarzwaldeis.de

Gemeinsam mit seinen Aushilfen hat sich der 33-Jährige mit der Eismanufaktur einen Namen gemacht. Im Sommer sind lange Schlangen vor dem Laden ein gewohntes Bild. Auch auf dem ZMF wird das Eis verkauft. Am 1. Mai hat zudem eine Filiale an der Guntramstraße im Freiburger Stühlinger eröffnet.

„Die Leute erwarten, dass wir immer wieder neue Sorten anbieten“, sagt Spillmann schmunzelnd. Ihm spielt das in die Karten: „Ich will ja nicht an 365 Tagen die gleichen Sorten machen.“ Inzwischen kann er zwischen 60 und 70 Rezepten auswählen.

Einige Sorten sind dauerhaft im Angebot. Dauerbrenner seien nicht nur Klassiker wie Vanille oder Schoko. Auch ein Zimteis mit Haferflocken gibt es fast immer. „Wenn wir das rausnehmen, gibt es direkt Ärger“, sagt Spillmann mit einem Lachen.

Der Gastronom experimentiert gerne. Tonka, Karamell-Meersalz, Schoko-Ingwer: Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, auch wenn es manchmal Geduld braucht. „Ich arbeite schon länger an einem Milchreiseis“, verrät Spillmann. Auch wenn es bis zum Verkauf der Sorte noch dauern sollte – Langeweile kommt bei der Eismanufaktur sicher keine auf. pl

www.dieeismanufaktur.de

Eismanufaktur
Titelthema Lust auf REGIO | 06.2023 18
Foto: © Schwarzwaldeis Foto: © Eismanufaktur

Natürlich lecker

In der Münstertäler Eismanufaktur läuft alles noch ein wenig anders ab: Statt maschineller Arbeit bevorzugt Eismacherin Caroline Dietsche die klassische Handarbeit. 2016 startete sie in Ebringen mit der Produktion von Bio-Eis, sechs Jahre später ging es zurück in ihren Heimatort: „Der Platz in der Produktionsstätte wurde zu klein, und wir hatten das Glück, das Haus im Münstertal ausbauen zu können“, erzählt die gelernte Köchin, die ihre Passion zur Eisherstellung während ihres Studiums in Italien gefunden hat. „Da bin ich auf die Idee gekommen, dass Freiburg gutes, leckeres Bio-Eis braucht.“

13 Sorten bietet die Manufaktur an – je nach Saison und Verfügbarkeit der Zutaten. Denn die kommen aus der Region und stehen für Dietsche und ihr Team an oberster Stelle. „Die Rohmilch kommt direkt aus dem Münstertal, die Sahne von der Schwarzwaldmilch und das Eigelb von der Firma Zapf“, sagt die 38Jährige. Den Joghurt stellt sie selbst her, die Früchte kauft sie hingegen vorverarbeitet. Pro Tag produziert die Manufaktur zwei Sorten Speiseeis, darunter die Verkaufsschlager Vanille und Schokolade, aber

auch Zitrone-Holunderblüte, Haselnuss-Piemont oder Taroc-Orange. Dazu werden Milch, Sahne und Eigelb abgewogen, gemischt und pasteurisiert. „Das bedeutet, dass die Temperatur auf über 70 Grad hochgefahren, gehalten und anschließend wieder auf vier Grad runtergekühlt wird“, erklärt die Eismacherin. Anschließend geht es an die Eisverarbeitung – entweder direkt oder am nächsten Tag.

„Das Besondere an unserer Produktion ist, dass hier noch alles handgemacht ist. Es stehen immer zwei Personen vor der Eismaschine, und die eine Person muss den Becher vorhalten und ihn wegdrehen, wenn er voll ist“, sagt sie. So kommt auch der schiefe Rand im Becher zustande.

Zu finden ist das Eis in diversen Lebensmittelgeschäften im Münstertal und Gundelfingen, in Cafés in der Region und vielen anderen Verkaufsstellen. Und jeden Freitagnachmittag stellt sich Dietsche mit ihrer mobilen Eisdiele in den hauseigenen Hof. Dort kann man von 15 bis 18 Uhr gemütlich ein Eis schlecken und die idyllische Landschaft des Münstertals genießen. jp www.bolleschlotzer.de

Bolleschlotzer Lust auf REGIO | 06.2023 19 Anzeige
Fotos: © Bolleschlotzer Münstertal

Kaiserstühler Landeis

Regional & lecker

Das Kirschendorf Königschaffhausen hat einiges zu bieten. Seit 2008 erweitert die Eismanufaktur der Familie Bury das Angebot. Der Start war aus der Not geboren: „Früher hatten wir neben dem Gasthaus eine Kegelbahn, die nicht mehr gelaufen ist. Da mussten wir uns etwas einfallen lassen, auch weil uns die Hausgäste weggeblieben sind, da wir keine Terrasse hatten“, erklärt Inhaber Edwin Bury. Die Bahn musste weichen, der Platz für eine Terrasse wurde geschaffen. „Eine normale Terrasse war mir aber zu langweilig – die hat ja schließlich jeder“, sagt der 58-Jährige. Stattdessen beschloss der gelernte Eiskonditor, eine Eisdiele mit Augenmerk auf regionale Produkte zu

eröffnen. „Wir haben ganz klein angefangen, mit Rohmilch von umliegenden Bauern. Das dürfen wir inzwischen nicht mehr, daher bekommen wir unsere Milch jetzt von der Schwarzwaldmilch in Freiburg.“

35 bis 40 Kilo Früchte verarbeiten drei Mitarbeiter und eine Aushilfe am Tag, je nach Saison und Verfügbarkeit. „Am Anfang war es so, dass die Bauern uns ihre Früchte zur Verfügung stellen wollten, weil sie stolz darauf waren, einen Teil zum Eis beitragen zu können. Das hat sich gut bewährt, daher gibt es bei uns bis heute auch immer wieder unterschiedliche Sorten“, erklärt Bury. 27 Sorten bieten er und Sohn Mario in ihrer Eisdiele an, über den Sommer werden 40 bis 50 Sorten produziert. „Wir haben ein Monatseis und

Zehn Jahre produzierten sie das Eis direkt neben der Eisdiele, 2018 zogen sie aufgrund der Raumknappheit 300 Meter weiter in die ehemalige St.-Katharinen-Kellerei. Nach wie vor legen sie viel Wert auf die Regionalität der Früchte und die möglichst „natürliche“ Herstellung. Das Eis kommt ohne Emulgatoren aus, daher hat es mehr Volumen und ist schwerer als industriell verarbeitetes Eis – allerdings ist es auch nur ein Jahr haltbar. Kirschen, Erdbeeren und Co. kommen von den umliegenden Bauern – meist auf großen Paletten. „Wir bekommen die Früchte immer im Ganzen. Danach werden sie händisch verarbeitet, gedämpft, durch die Zentrifuge gelassen und püriert“, sagt Mario Bury. Pro Tag verarbeitet das Team 80 Liter Milch und kreiert damit knapp acht Sorten Eis. Dazu wird die Masse pasteurisiert, angerührt und gemixt, danach in die Eismaschine gegeben. 12 Minuten dreht

Titelthema Lust auf REGIO | 06.2023 20
Das Team vom Kaiserstühler Landeis kreiert neben klassischem Speiseeis auch feine Eistorten. Foto: © Anna Huber

sich das Eis, dann fließt es in einen großen Behälter. „Zum Schluss wird die Masse portioniert, in die Vorratsbecher abgefüllt, glattgestrichen und der Deckel mit einem Aufkleber versehen“, sagt der 31-Jährige. Anschließend wandern die Eisbecher in die Truhe des hauseigenen Hofladens, in den Verkaufsautomaten im Ort und in die regionalen Lebensmittelmärkte in der Umgebung.

Hippen & Eistorten

Neben der Eisproduktion steht im Familienbetrieb die Produktion von Eistorten – gern nach Kundenwunsch gestaltet –, Eishippen, Kuchen und Sahnetörtchen im Vordergrund. „Wir haben vier Standard-Eistorten und eine Kindertorte im Sortiment. Der Rest, wie zum Beispiel die Höhe und die Dekoration der Torten, wird dann individuell besprochen und umgesetzt“, erklärt Mario Bury. Die Anfrage ist groß, Verkaufsschlager bleibt jedoch die Torte mit den klassischen Sorten.

Der neueste Coup ist das Eisbistro, das im vorderen Teil des ehemaligen Gasthauses Einzug gehalten hat. Dort kann man von 11 bis 21 Uhr sein Eis schlecken, ein gutes Glas Wein genießen und sich mit kleinen herzhaften Snacks verwöhnen lassen. jp

www.eismanufaktur-baden.de

Titelthema Lust auf REGIO | 06.2023 21
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Edwin und Mario Bury (o.r.) setzen auf Handarbeit, regionale Zutaten und unverfälschten Geschmack. Foto: © Anna Huber Foto: © jp

3500 Kilometer, im Schnitt 120 pro Tag – und das alles auf dem Fahrrad. Die Freiburgerin Wiebke Lühmann ist von Hamburg ans Nordkap geradelt. Den Film zur Tour haben fast eine halbe Million Menschen auf YouTube gesehen. Besonders wichtig ist es der Sportlerin, Frauen für den Radsport zu begeistern.

„Länger hätte ich wirklich nicht fahren wollen“, sagt Wiebke Lühmann mit einem Lachen. Sie erinnert sich an ihre Gefühle, als sie vergangenen Sommer an der nördlichen Spitze Skandinaviens vom Rad stieg. 30 Tage hatte sie auf dem Sattel ihres Gravelbikes verbracht, um ans norwegische Nordkap zu kommen. „Ich war happy, es geschafft zu haben, aber auch megakaputt“, berichtet sie neun Monate später in einem Freiburger Café.

Auf der Fahrt von Hamburg über Dänemark und schließlich die Küste Norwegens entlang hat die 29-jährige Freiburgerin meist im Zelt geschlafen. „Im Gegensatz zu

Deutschland ist das in Norwegen fast überall problemlos möglich“, sagt sie. Die größte Gefahr auf einer solchen Radtour sei sie selbst: Wenn sie zu schnell oder übermüdet fahre, steige die Unfallgefahr.

Regenbögen und Sonnenuntergänge

Unterwegs hat Lühmann viele Erfahrungen gesammelt. „Ich habe hier mit die schönsten Regenbögen und Sonnenuntergänge gesehen, am Ende der Tour sogar Wale“, berichtet sie. Natürlich lief nicht alles

Text: Pascal Lienhard
BIS
ENDE
Land & Leute Lust auf REGIO | 06.2023 22 E x t r eme
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DER WELT
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Tour: mit dem Gravelbik
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Fotos: © Fabienne Engel

On Tour: Die Sportlerin Wiebke Lühmann erkundet die Welt am liebsten auf dem Rad.

rund: Die ersten beiden Wochen waren regnerisch, Lühmann kam nur langsam voran. Für den Fall der Fälle hatte sie ein Zugticket gelöst, um einen Teil der Strecke zu überspringen. „Das habe ich aber nicht gebraucht, ich bin pünktlich am letzten Tag meines Urlaubs am Nordkap angekommen“, erklärt sie.

Auf Instagram hat sich Lühmann, die seit September in Freiburg lebt, als Influencerin etabliert. Fast 65.000 User folgen ihr, sie arbeitet mit Sponsoren zusammen und hat Werbedeals. Als Selbstständige berät sie verschiedene Firmen in ihren Social-Media-Auftritten. Ihre Reichweite möchte Lühmann nutzen, um mehr Frauen für den männerdominierten Radsport zu begeistern. Daher gibt sie beispielsweise Tipps für Radreisen während der Periode.

Begeisterung steckt an

Lühmann ist sich sicher, dass es im Radsport zu wenig weibliche Vorbilder gebe. Ohne diese hätte sie wohl selbst nie zu dem Sport gefunden. 2017 besuchte sie ein Radrennen für Frauen. „Das war für mich etwas ganz Neues, der Funke ist direkt übergesprungen“, erinnert sie sich.

Ihre Begeisterung für Reisen mit dem Drahtesel scheint sich auf andere zu übertragen. Während der ersten Kilometer und auf der Zielgeraden ihrer Nordkap-Tour wurde Lühmann von ihrer langjährigen Freundin Fabienne Engel mit der Kamera begleitet. Aus ihren Aufnahmen sowie den Clips, die Lühmann unterwegs via Handy aufnahm, hat Engel den Film „On her own“ geschnitten. Stand Mitte Mai haben fast eine halbe Million User die halbstündige Dokumentation angeschaut. „Mit einem solchen Interesse haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Lühmann.

Grüezi

BLICK AUS DER SCHWEIZ

Beat Eglin lebt in Muttenz bei Basel. Fürs REGIO Magazin schaut er sich regelmäßig im Dreiländereck um. In dieser Ausgabe schreibt er über die kleinen, feinen Rituale im Alltag.

Begrüssungen und Verabschiedungen sind in der Schweiz ein richtiges Ritual. Es gibt viele Varianten, die auch untereinander kombiniert werden. Grüezi und Adieu sind zwei sehr geläufige Ausdrücke. Begegnet man einer Person, mit der man nicht per Du ist, begrüsst man mit Grüezi. Eine Gruppe von Leuten kann mit Grüezi mitenand begrüsst werden. Zur Verabschiedung gibt es das französische Wort Adieu, das zu einem Mundartausdruck wurde. Die Bedeutung, dass man jemanden lange nicht mehr sehen wird oder überhaupt nicht mehr sehen will, hat der Ausdruck in der Schweiz verloren. Eingeschlichen hat sich auch das deutsche Hallo. Es wird oft verwendet, wenn man einen Namen nicht mehr weiss. So kann man die vielleicht peinliche Frage danach mehr oder weniger elegant umschiffen.

Vorsicht gilt bei der Verwendung von Tschau oder Sali. Wen man mit Du anredet, darf man so begrüssen. Handschlag ist bei Du und Sie möglich und erlaubt. Während der Covidphase

wurde dieser vermieden, ebenso wie die üblichen Umarmungen. Wenn man jemanden näher kennt, gibt es Küsschen auf die Wangen. In der Schweiz sind es drei. Oft ist es auch nur ein Berühren der Wangen. Viele waren in den letzten Jahren froh, dass dieser manchmal als Zwang empfundene Brauch nicht mehr erwartet wurde. So hatte Covid mit der Maskenpflicht auch seine guten Seiten.

Das Verabschieden am Telefon ist eine weitere Besonderheit. Ein einziges Abschiedswort reicht meistens nicht. Es geht mehrmals hin und her und endet schliesslich mit einer Floskel wie „also denn“.

Der deutsche Gruss „Tschüss“ wird in der Schweiz immer öfter für nahestehende Personen verwendet, wenn man Du zueinander sagt. In einer Geschäftsbeziehung oder wenn man per Sie verkehrt, wirkt diese Verabschiedung aber unhöflich, weil die soziale Distanz einseitig durchbrochen wird.

Die Sprachen haben viele Eigenarten und man beherrscht sie erst richtig, wen man sich der regionalen Nuancen bewusst ist.

Land & Leute Lust auf REGIO | 06.2023 23
Foto: © www.presstime.ch Foto: © iStock/Steinbergpix

Einsame Ruheinsel oder Ort der Begegnung? Wildwuchs oder Formschnitt? Funktion und Gestaltung von Gärten waren und sind seit jeher im Wandel. Wie könnten die Gärten der Zukunft aussehen? Dieser Frage will die Schau „Garden Futures – Designing with Nature“ im Vitra-Museum in Weil auf den Grund gehen.

Eröffnet wird der Parcours im Gehry-Bau auf dem Vitra-Campus mit einer „Träume und Ideale“ betitelten Medieninstallation. Eine Abfolge von Fotos, begleitet von Audiokommentaren, illustriert die Entwicklung von Gärten. Daneben hängen an einer Wand Gartenstühle von einst, an einer anderen Gartenwerkzeuge und Zaunmodelle. Das war es dann aber auch schon mit gezeigten Gartenutensilien. Die Exponate bestehen zum größten Teil aus Dokumenten, Fotos, begleitenden Texten, MultimediaAngeboten und einigen Kunstwerken. Denn in der Ausstellung geht es nicht um historische Gartenwerkzeuge oder einstige Gartenstile, sondern um die Frage, wie sich die Gärten der Zukunft aus dem entwickeln könnten, was bisher im grünen Bereich so alles geschaffen und gestaltet wurde. Um das ermessen zu können, werden unter

anderem Pioniere der Gartengestaltung wie die niederländische Landschaftsarchitektin Mien Ruys mit ihren damals hochmodernen Gartenvisionen vorgestellt. Diese waren einst „Garden Futures“, also die Zukunft der Gärten, und lösten althergebrachte Gartenstile ab. Inzwischen sind die Avantgardisten von damals längst Klassiker –aber immer noch wegweisend für das, was zukünftig im grünen Bereich möglich sein könnte.

In einem kleinen Kabinett ist ein Film des Fotografen Howard Sooley über den Garten des Regisseurs Derek Jarman zu sehen. Der Film künstler legte ab 1986 auf der lischen Halbinsel Dungeness rund um sein „Prospect Cottage“ in unmittelbarer Nähe eines Atomkraftwerks ei nen Garten an. Zwar ist Jarman schon vor fast dreißig Jahre verstor ben, aber sein bis heute erhaltener

Garten war damals innovativ und avantgardistisch. Es lohnt sich daher durchaus, den etwa zehn Minuten langen, mit Klanginstallationen unterlegten Film in Ruhe anzuschauen.

Im ersten Stock findet die Ausstellung ihre Fortsetzung. Ins Auge fällt hier die große, aus Wolle geknüpfte und halb in die Vertikale geknickte Arbeit der argentinischen Textilkünstlerin Alexandra Kehayoglou aus dem Jahr 2023. Sie wurde für diese Ausstellung angefertigt, trägt

Kunst & Kultur Lust auf REGIO | 06.2023 28 PLANET GARTEN
Text: Frank von Berger
G ar denFutures –
wi t h erutaN
Foto: © Céline Baumann
Designing

Was wäre, wenn die Pflanzen ein Wörtchen mitzureden hätten bei der Gartengestaltung? Das fragt Céline Baumann mit ihrer Collage „The Parliament of Plants“ (l). Die aus Fäden geknüpfte Wiese (u.) von Alexandra Kehayoglou lädt zum Träumen ein.

den Titel „Meadow“ („Wiese“) und lädt fast zum Reinkuscheln und Träumen ein. Mehr Gedankenarbeit erfordert der Tisch nebenan mit Fotos und Texten, sowie das grafische Wandbild zu diversen Gartenthemen, etwa vertikale Gärten, Selbstversorgung, Stadtfarmen oder Feuchtgebiete. Schwerpunkte sind dabei ästhetische, ökologische, soziale und umweltrelevante Aspekte (Stichwort: Klimawandel), die allesamt gewiss einen wesentlichen Anteil daran haben, wie die Gärten der Zukunft aussehen könnten.

Das Parlament der Pfanzen

Die als Foto präsentierte Collage von Céline Baumann, „The Parliament of Plants“ aus dem Jahr 2019, ist ein ironischer Kommentar dazu. Sie zeigt ein altehrwürdiges Parlament, das statt von Ministern mit gepuderten Perücken von Gestalten mit blütengeschmückten Köpfen besetzt ist. Ein schöner Gedanke, denn eigentlich ist im Garten alles möglich – bunt, blühend, urban gezähmt – oder einfach unbändiger Wildwuchs, wie ihn die Pflanzen wohl gern hätten. Eines wird in dieser Ausstellung auf jeden Fall deutlich: Gärten sind immer eine lohnende Investition in die Zukunft!

TippDer vom Gartendesigner Piet Oudolf im Jahr 2020 auf dem Vitra-Campus konzipierte Garten ist bei freiem Eintritt ganzjährig von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Im Sommer wird zwischen dem Umbrella House und dem Oudolf-Garten das vom Architekten Tsuyoshi Tane entworfene Garden House zu sehen sein, um das ein Nutzgarten für die Vitra-Mitarbeitenden entstehen soll.

Garden Futures – Designing with Nature Ausstellung bis 3.10.2023

Vitra-Campus, Charles-Eames-Str. 2

79576 Weil am Rhein

www.vitra.com

Öffnungszeiten: tägl. 10–18 Uhr

Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 12 Euro

Info
Kunst & Kultur Lust auf REGIO | 06.2023 29 Anzeigen
Foto: ©
Vitra Design Museum, Ludger Paffrath

Wem die Kuckucksuhr schlägt

von Markus Fix

Verlag: Emons, 2023

352 Seiten, Broschur

Preis: 14 Euro

OHNE KOORDINATEN

Seit einer halben Stunde wartet Elena in finsterer Nacht am Rand eines finsteren Tanns auf Christoph. Bei Regen und Kälte. Doch der begeisterte Geocacher mit Codenamen Taubenhaucher erscheint nicht am Sägplatz Freiamt bei Emmendingen. Dorthin hatte er sie kurz vor Mitternacht mittels durchgegebener Koordinaten bestellt – zur gemeinsamen Suche nach einem eben erst veröffentlichten Cache.

Zwar wundert sie sich: Taubenhaucher ist extrem zuverlässig und als Erstfinder von mehr als 25.000 neu versteckten Caches eine Berühmtheit in der regionalen Szene. Doch dann schnappt sie ihre Taschenlampe und dringt allein in das schier undurchdringliche Waldstück. Und wird bald fündig.

Allerdings liegt bei dem Cache ein toter Mensch: Christoph. „Von Panik geschüttelt“ rennt Elena zurück zum Auto, rast los und betätigt, sobald ihr Smartphone wieder Empfang hat, den Notruf.

Dieser wird an den Freiburger Kripo-Kommissar Thomas Häberle weitergeleitet und erreicht ihn im Bett. Widerwillig macht er sich auf den Weg, trifft bei dem offenbar Erschlagenen bereits die Spurensicherung. Und steht bald vor immer neuen Rätseln, für deren Auflösung er keine Koordinaten hat. ewei

Der Walder vom Schwarzwald

von Annette Maria Rieger

Verlag: Kröner Ed. Klöpfer, 2023

221 Seiten, gebunden

Preis: 25 Euro

ÜBERZEUGUNGSTÄTER

„Aus welchem Stoff war der Faden, mit dem er sich sein dickes Fell immer wieder zusammengeflickt hat, das im Ringen mit sich und der Welt ein ums andere Mal in Fetzen ging?“

In ihren sehr persönlichen Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz kommt Annette Maria Rieger der Antwort auf diese Frage ziemlich nahe. Und die hat etwas mit Überzeugung zu tun.

Zwei Jahre nach seinem Unfalltod mit 82 zeichnet sie ein lebendiges Porträt von „Walder“, der in ihrer Wahrnehmung schon immer da war. Am Kniebis und darüber hinaus hat er bereits für Aufsehen gesorgt, als sie noch ein Kind war. Etwa am 1. Mai 1983, als er auf dem Paradeplatz in Freudenstadt auf das Waldsterben aufmerksam machte: Dort hatte er in der Nacht eine 25 Meter hohe dürre Fichte aufgestellt und ein Schild mit der Aufschrift: „Der Mai ist gekommen, die Bäume sterben aus“ daran genagelt.

Derlei eigene Erlebnisse ergänzt Rieger mit Aufzeichnungen aus zahlreichen Gesprächen, die sie regelmäßig mit Trefz führte, der mehr als ein Förster und Mahner war, der überall aneckte. Beim Lesen ist zu spüren, wie sehr ihr der „Naturphilosoph und Menschenfreund“ fehlt. Und dem Wald auch. ewei

Letzte Wege in die Freiheit

von Thomas Seiterich

Verlag: S. Hirzel, 2023

208 Seiten, gebunden

Preis: 24 Euro

Bücher Bücher

DURCHS GEBIRGE

Sie hießen Lucienne Welschinger, Emmy Weisheimer, Alice und Marie-Louise Daul, Lucie Welker und Marcelle Engelen. Im Jahr 1940 war die älteste von ihnen 27, die jüngste 17 Jahre alt. Die sechs jungen Frauen gehörten zu den Pfadfinderinnen der katholischen Pfarrei St. Jean in Strasbourg, und sie bildeten eine Wandergruppe, die oft mehrere Tage in den Vogesen unterwegs war.

Allerdings wanderten die Frauen nur selten zu sechst allein durchs Gebirge und über die Pässe: Solche Touren dienten der Erkundung neuer Routen, die sie danach meistens nur zu zweit zurücklegten – dafür aber in Begleitung von Menschen, die sie nicht kannten und denen sie zur Flucht aus dem von Nazi-Deutschland annektierten Elsass verhalfen. Während der zwei Jahre, die ihnen blieben, bis die Gestapo sie 1942 aufgriff und zu langen Haftstrafen mit Zwangsarbeit in Deutschland verurteilte, brachten die jungen Nazigegnerinnen mindestens 500 Menschen in Sicherheit.

Der Theologe und Historiker Thomas Seiterich hat sich mit ihrer bislang zumindest hierzulande weitgehend unbekannten Geschichte beschäftigt – und nun ein Buch vorgelegt, das sich spannend liest und die Geschichte der Résistance bereichert. ewei

Literatur & Rezis Lust auf REGIO | 06.2023 30

Verlag:

800 Seiten, Broschur

Preis: 15 Euro

HELLSICHTIG

Nein, heiter und leicht sind die Geschichten nicht. Adelheid Duvanel, die in Basel lebte und 1996 in einer kalten Julinacht in einem stadtnahen Wald erfror, lässt in ihrer Kurzprosa eher jene Menschen zu Wort kommen, die vom Leben geplagt sind. Menschen, die mit den Spielregeln dieser Welt nicht zurechtkommen und sich in surreale, teils märchenhafte Szenarien träumen.

Mit unerhörtem Gespür für menschliche Abgründe, tiefer Einfühlung in verwundete Seelen, enormer sprachlicher Präzision und bildhafter Mehrschichtigkeit spiegelt Duvanel das Innenleben ihrer Figuren, verschafft ihnen Räume, in denen sie sich bewegen können. Zumindest eine Zeit lang, über alle äußeren und inneren Risse und Bruchstellen hinweg, manchmal sogar leichtfüßig und mit einer gewissen Komik.

Der nun vorliegende Sammelband enthält all ihre in knapp 30 Jahren entstandenen Erzählungen, die jeweils höchstens fünf Seiten umfassen, oft aber auch nur eine. Lesende können das Buch aufschlagen, wo sie wollen: Bei jeder einzelnen Geschichte werden sie unmittelbar in das jeweilige Geschehen gezogen – Adelheid Duvanel war eine Meisterin der verdichteten und somit poetischen Anfänge. ewei

FRISCH AUSGEPACKT

Fern von hier von Adelheid Duvanel btb, 2022
Literatur & Rezis Lust auf REGIO | 06.2023 31 Stimmen ausderREG I O Anzeige

TREFFPUNKT „STUBE“

Ab 1574 residierten der Vogt und das Ortsgericht im historischen Gebäude mitten in St. Georgen, von 1831 bis zur Eingemeindung 1938 war die alte Stube Rathaus und Sitz des Bürgermeisters. Heute ist das gesame Areal frisch renoviert – und beherbergt Restaurant, Café und Bar.

Text: Jennifer Patrias
in Freiburg-St . G e grone Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 06.2023 32
Stubenareal

Niedrige Decken, knarzende Dielenböden und Holz, so weit das Auge reicht: Trotz umfassender Umbauarbeiten hat das neu gestaltete Restaurant „Stube“ auf dem gleichnamigen Areal in Freiburg-St. Georgen seinen urigen Charme nicht verloren. Erinnerungen an die Vergangenheit wecken die robusten Tischgarnituren, beleuchtet von stilvollen Kronleuchtern, die Theke setzt hingegen moderne Akzente. Knapp vier Jahre standen die Räumlichkeiten leer, 2019 begannen die Umbaumaßnahmen des denkmalgeschützten Gebäudes zum Vereins- und Kulturhaus. Das Gasthaus samt Wirtswohnung sowie die Vereinsräume blieben in ihrer Nutzung erhalten, das Gebäude selbst wurde grund-

saniert und energetisch aufgewertet. Die angrenzende Scheune bekam eine Generalüberholung. Grundlegend neu gestaltet bietet sie nun im Erdgeschoss Platz für ein Café sowie einen Bürgerraum für die Vereine aus dem Ortsteil. Auch im Dachgeschoss hat sich einiges getan: Hier ist ein neuer Multifunktionssaal entstanden, der für Familienfeiern und Hochzeiten zur Verfügung steht.

„Eigentlich wollten wir ja schon vor anderthalb Jahren starten, aber wegen Corona und einiger Lieferengpässe haben wir die Eröffnung auf den Dezember vergangenen Jahres geschoben“, sagt Pächter Martin Wolfstädter. Der erfahrene Gastronom ist kein Unbekannter, bewirtet neben der Stube auch die Studentenkneipe Schachtel in der Freiburger Innenstadt, das Gasthaus Schützen in der Wiehre und das Restaurant Zum Roten Lamm in Bad Krozingen. Sein neuestes Projekt: eine Herzensangelegenheit. „Das gesamte Areal hebt sich deutlich ab. Man kommt her und sieht so viele Facetten, ich wüsste nicht, wo man das sonst hat“, erzählt der gebürtige Freiburger.

Schlemmen auf zwei Etagen: Im Erdgeschoss des historischen Gebäudes (l.) befindet sich das Gasthaus mit den Festsälen (g.l.) im zweiten Stock.

Badische Vielfalt

Gemeinsam mit Betriebsleiter Axel Gohl, einem neunköpfigen Team und mehreren Aushilfen bewirten sie an sieben Tagen in der Woche rund 160 Plätze in drei Innenräumen und 200 Plätze im abgeschirmten Biergarten. Die angrenzende Familienwiese lädt zum Picknicken ein, der große Spielplatz direkt in Sichtweite des Gartens lässt Kinderaugen strahlen – und garantiert ein spaßiges Erlebnis. Das Speisenangebot ist vielfältig, die Küche klassisch badisch mit mediterranen Einflüssen. „Wir haben unsere Speisekarte, auf der Klassiker wie Schnitzel mit Pommes und Wurstsalat mit Brägele stehen. Es gibt aber auch eine saisonale Karte, die alle sechs bis acht Wochen wechselt“, erklärt Gohl. Zudem stehen mit Steinpilzravioli und paniertem Ziegenkäse mehrere vegetarische Gerichte und mit dem Gemüsecurry auch ein veganes Gericht auf der Karte.

Gohl, der nach seinem VWLStudium erste gastronomische Erfahrungen in der Maria Bar und im Kartoffelhaus in Freiburg

Fotos: © Stubenareal St. Georgen, mos
Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 06.2023 33 »

MEDITERRAN AUF VEGAN

Gesund schlemmen ist nirgendwo leichter als rund um das Mittelmeer. Alle Rezepte in diesem Buch kommen ohne tierische Zutaten aus und strotzen dennoch vor Aroma – auch ohne Fisch, Fleisch oder Käse. Die renommierte Kochbuchautorin Anne-Katrin Weber möchte nicht nur vegan lebende Menschen „glücklich machen, sondern alle, die gern, gut und abwechslungsreich essen. Und sich nebenbei ein bisschen in den Süden träumen …“

Rezepte: Anne-Katrin Weber, Fotos: Wolfgang Schardt

Schlemmen & Sürpfeln
V e g a n schlemmen wie imUrlaub a m reemlettiM Lust auf REGIO | 06.2023 36

Pasta mit Oliventapenade, Mandeln und Salzzitrone

Für 2 Personen

Für die Tapenade

20 g Kapern

1 Knoblauchzehe

100 g aromatische entsteinte schwarze Oliven

4 – 5 EL Olivenöl plus etwas mehr zum Bedecken

Für die Pasta

2 EL Mandelkerne

½ Salzzitrone

4 Stängel Basilikum

200 g Pasta (z. B. Tagliatelle) Salz

Für die Tapenade die Kapern abtropfen lassen. Knoblauchzehe schälen und grob hacken. Kapern, Knoblauch, Oliven und Olivenöl in einen Mixbecher geben und mit dem Stabmixer grob pürieren.

Für die Pasta Mandeln grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett kurz anrösten. Von der Salzzitrone das weiche Fruchtfleisch entfernen und nur die Schale in feine Streifen schneiden. Basilikum waschen, trocken schütteln und grob hacken.

Parallel dazu die Nudeln in reichlich Salzwasser bissfest kochen, in ein Sieb abgießen, dann zurück in den Topf geben. Mit Tapenade, Mandeln, Salzzitrone und Basilikum mischen und auf zwei Pastateller verteilen. Heiß genießen!

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Lust auf REGIO | 06.2023 37

Fenchelsuppe mit Feta und Zitrone

Für 4 Personen

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

700 g Fenchel

1 kleine Bio-Zitrone

2 EL Olivenöl plus

1–2 EL zum Beträufeln

2 TL Fenchelsamen

75 ml Pastis

ca. 1,5 l Gemüsebrühe

Salz

ca. 1 TL Piment d’Espelette (oder Cayennepfeffer)

100 g veganer Feta

Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und fein würfeln. Den Fenchel putzen, Fenchelgrün beiseitelegen, die Knolle in dünne Scheiben schneiden. Zitrone heiß abbrausen und in dünne Scheiben schneiden.

Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch, Fenchel, Zitronenscheiben und Fenchelsamen dazugeben und kurz mit anbraten. Mit Pastis ablöschen, Gemüsebrühe angießen, leicht salzen, zum Kochen bringen und 10 – 15 Minuten bei niedriger Hitze köcheln lassen, bis der Fenchel weich ist. Mit Salz und Piment d’Espelette abschmecken.

Fenchelgrün fein hacken. Feta abtropfen lassen und in kleine Würfel schneiden. Die Suppe in vier Schalen oder tiefe Teller füllen, Feta und Fenchelgrün darübergeben und mit Olivenöl beträufeln.

Dieseundweitere Rezepte gibt es hier:

Deftig vegan mediterran

von Anne-Katrin Weber

Verlag: Becker Joest Volk, 2022

192 Seiten, gebunden

Preis: 32 Euro

Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 06.2023 38

Kleine Tomatenquiches mit Basilikumöl

Ergibt 8 Stück

Für den Teig

150 g kalte vegane Margarine plus

etwas mehr zum Einfetten

150 g Dinkelmehl (Type 630) plus

etwas mehr zum Bestäuben

150 g Dinkelvollkornmehl

Salz

Für den Belag

400 g Seidentofu

2 Knoblauchzehen

2 EL Speisestärke (oder Sojamehl)

2 EL Olivenöl

½ TL gemahlene Kurkuma

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

500 g Kirschtomaten

Für das Basilikumöl

2 Handvoll Basilikumblätter

80 ml Olivenöl

1 EL Zitronensaft

Salz

schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Außerdem

8 Tartelette-Förmchen (Ø 10–11 cm; möglichst mit Hebeboden)

Für den Teig die Margarine klein würfeln, mit beiden Mehlsorten, knapp 1 TL Salz und etwa 5 EL kaltem Wasser in eine Rührschüssel geben und mit den Knethaken des Handrührgeräts oder mit den Händen rasch zu einem glatten Mürbeteig verkneten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten kalt stellen.

Den Backofen auf 200 Grad Ober-/ Unterhitze oder 180 Grad Umluft vorheizen. Die Tartelette-Förmchen einfetten.

Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen, 12–14 cm große Kreise ausstechen und die Förmchen damit auskleiden. Die Teigböden mit einer Gabel mehrmals einstechen, auf ein Backblech setzen und im vorgeheizten Ofen (unten) 15 Minuten vorbacken. Währenddessen für den Belag Seidentofu kurz abtropfen lassen und in einen Mixbecher geben. Knoblauchzehen schälen, grob hacken und dazugeben. Speisestärke, Olivenöl und Kurkuma hinzufügen und mit dem Stabmixer pürieren. Mit Salz und Pfeffer herzhaft abschmecken. Tomaten waschen und halbieren.

Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Tofumischung in die Böden gießen. Die Tomaten darauf verteilen, mit etwas Salz und Pfeffer würzen und weitere 20–25 Minuten backen.

Währenddessen für das Basilikumöl die Basilikumblätter abbrausen, trocken schleudern und in einen Mixbecher geben. Olivenöl hinzugießen und mit dem Stabmixer fein pürieren. Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Die Tartelettes aus den Förmchen lösen und mit etwas Basilikumöl beträufeln.

Quarkmousse mit Rhabarberkompott

Für 4 Personen

Quarkmousse

125 g Quark, ½ Vanilleschote

Abrieb und Saft von ½ Zitrone

250 g Schlagsahne

60 g Zucker, 125 g Eiweiß

Quark mit Zitronensaft, -abrieb und Vanillemark mischen. Die geschlagene Sahne unterheben. Das Eiweiß mit dem Zucker zu Schnee schlagen und vorsichtig unter die Quarkmasse heben. In einem Tuch mehrere Stunden abhängen lassen.

Rhabarberkompott

300 g Rhabarber

100 g TK-Himbeeren, 200 g Zucker 100 ml Wasser, Vanille

Den Rhabarber schälen, in gleichmäßige Stücke schneiden, mit Vanille und den Tiefkühl-Himbeeren mischen und auf ein tiefes Blech geben. Zucker erhitzen, bis Karamell entsteht, mit dem Wasser ablöschen, aufkochen und über die RhabarberHimbeer-Mischung geben. Im 160 Grad heißen Ofen ca. 6 Minuten noch knackig garen. Falls das Kompott zu flüssig ist, in ein Sieb geben, den aufgefangenen Saft reduzieren und Obstmasse dann wieder zugeben. Die Quarkmousse im Teller anrichten, Rhabarberkompott drum herum drapieren und je nach Wunsch noch eine Kugel Vanille-Rahmeis und hausgemachtes Baiser daraufsetzen.

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Foto: © hemmicom • • • • • Rezeptevon SternekochThom a s elkreM KÜCHENLIEBLING Foto: © Merkle Schlemmen & Sürpfeln Lust auf REGIO | 06.2023 39

Ausstellungen

GALERIE ALBERT

BAUMGARTEN

Anne-Sophie Tschiegg

Les trois fêtes de Meaulnes Freiburg, bis 28.6. www.galerie-baumgarten.de

VITRA DESIGN MUSEUM

Garden Futures

Designing with Nature

Weil am Rhein, bis 3.10. www.design-museum.de

FORUM WÜRTH

Christopher Lehmpfuhl

Zwischen Pathos und Pastos Arlesheim, bis 29.10. www.kunst.wuerth-ag.ch

DEPOT.K

Beate Krummer & David Martinez

Malerei

Freiburg, bis 2.7. www.depot-k.com

PEAC MUSEUM

Vom Geschmack eines Apfels Sammlungspräsentation mit Gästen

Freiburg, bis 17.9. www.peac.digital

MUSEUM NATUR UND MENSCH

Kristallmagie

Verborgener Zauber dunkler

Turmaline

Freiburg, bis 14.1.24 www.freiburg.de/museen

MUSEUM FÜR NEUE KUNST

Julius Bissier

13 neue Werke in der ständigen Sammlung

Freiburg, bis 23.7. www.freiburg.de/museen

E-WERK

Worlds on Fire

Werke von Tom Bull & Fabrice Monteiro

Freiburg, bis 9.7. www.ewerk-freiburg.de

MUSEUM DER KULTUREN BASEL

Nacht

Träumen oder wachen Basel, bis 21.1.24

www.mkb.ch

MARSHALL COOPER

FREITAG, 23.6., 19.30 UHR

Brass-Band-Sound Rathausplatz, Weil amRhein

KALENDERJuni

MUSEUM FRIEDER BURDA

Der König ist tot, lang lebe die Königin

31 weibliche, zeitgenössische künstlerische Positionen

Baden-Baden, bis 8.10. www.museum-frieder-burda.de

WALDHAUS

Faktor Wohnen

Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Gemeinwohl, Freiburg, bis 27.9. www.waldhaus-freiburg.de

STIFTUNG FÜR KONKRETE KUNST

Johannes von Stumm

Licht und Leere Freiburg, bis 9.7. www.stiftung-konkrete-kunst.de

Kalender Lust auf REGIO | 06.2023 40
Foto: © Chris Gonz

FONDATION BEYELER

Basquiat

The Modena Paintings

Basel, 11.6. bis 27.8. www.fondationbeyeler.ch

DREILÄNDERMUSEUM

Der Rhein

Geschichte & Bedeutung

Lörrach, bis 2.7. www.dreilaendermuseum.eu

KUNSTVEREIN FREIBURG

Das Lied der Straße

Ausstellung der Biennale für Freiburg 2 Freiburg, bis 30.7. www.kunstvereinfreiburg.de

GALERIE K

Jacek Sroka

Ausgewählte Arbeiten in einer Solo-Ausstellung

Staufen, bis 22.7. www.galerie-k.art

KUNSTMUSEUM

STUTTGART

Wolfgang Laib

The Beginning of something else Stuttgart, bis 5.11. www.kunstmuseum-stuttgart.de

BADISCHES

LANDESMUSEUM

Die 80er Sie sind wieder da!

Karlsruhe, bis 25.2.24 www.landesmuseum.de

GERORG-SCHOLZ-HAUS

Landschaft 1

Werke von Hilfinger, Becke, Arlt, Erhardt, Bauer & Krieg

Waldkirch, bis 23.7. www.georg-scholz-haus.de

MUSEUM ART.PLUS

Stefan Rohrer

Im 2-Raum Donaueschingen, bis 15.10. www.museum-art-plus.com

MUNDENHOF

Skulpturenausstellung

Ateliergemeinschaft für

Steinbildhauerei

Freiburg, bis 2.7. www.freiburg.de

Kabarett/Comedy

DONNERSTAG, 8.6.2023

Schorsch alias Georg Schweitzer

„Ja100 Fest“

Tollhaus, Karlsruhe, 18 Uhr www.tollhaus.de

Carmela de Feo

„Allein unter Geiern“

Bürgersaal Rheinfelden, 20 Uhr www.rheinfelden.de

FREITAG, 16.6.2023

Richterkabarett

„In dubio Prosecco“

Vorderhaus, Freiburg, 20 Uhr auch am 17.6. www.vorderhaus.de

FREITAG, 23.6.2023

DooWop-Mädla

Musik-Kabarett

Schlosskeller Emmendingen, 20.30 Uhr

www.schlosskeller-emmendingen.de

laut & lyrik

„Nichts fühlen als Wärme“ Vorderhaus, Freiburg, 20.30 Uhr www.vorderhaus.de

Oper/Operette

DONNERSTAG, 1.6.2023

Vergeigt

Musiktheater mit Geigenvirtuosin

Patricia Kopatchinskaja

Theater Basel, 19.30 Uhr auch am 7., 9., 11., 14. & 16.6. www.theater-basel.ch

SAMSTAG, 3.6.2023

Rusalka

Lyrisches Märchen in drei Akten

Theater Freiburg, 19.30 Uhr auch am 11. & 18.6. www.theater.freiburg.de

SONNTAG, 4.6.2023

Elektra

Tragödie in einem Aufzug von Richard Strauss

Staatstheater Karlsruhe, 16 Uhr auch am 15. & 27.6.

www.staatstheater.karlsruhe.de

Irma und die Frauen der Männer

Bis 23. Juli

Hans Thoma Museum, Bernau www.hans-thoma-museum.de

RAUS AUS DEM SCHATTEN

Bis 1918 blieb es Frauen in Deutschland verwehrt, an einer Kunstakademie zu studieren. Doch auch lange darüber hinaus hatten sie es schwer, ihren Weg in der Kunstwelt zu gehen. Unter dem Titel „Irma und die Frauen der Männer“ sollen im Hans-Thoma-Kunstmuseum mit Gertraud Herzger von Harlessem und Melitta Schnarrenberger Malerinnen in den Blick rücken, die im Schatten ihrer Partner standen. Ebenfalls in den Fokus kommen zwei weitere Frauen, die große Kunst schufen und wichtig für das Bernauer Museum sind. Cella Berteneder war die Frau von Hans Thoma, Irma Grabhorn die einzige Künstlerin, die zwischen 1950

Lust auf REGIO | 06.2023 41
Foto: © HTK
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HEADLINE

ZWEISPALTIG

Dam laut et prepta perrupta il exerferovid quo et, suntionsequo modis dempedignit liquo mi, omnihil iscidic tori nonserionem eictibus imagnit resequi autatem poritam aut est omnienem faccabore noneculparum esequunte plaboressunt ma vitibus que intibusda voluptate pro dolupta turionem. Elicta plabo. Everi con non niam comnihi ligendunt fugiatias quam repudis et et est plicit quid enima quate labo. Et laborum volorerae que sum de debitat.

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NUSAM KULTUR INTERVIEW 1 CHILLI JULI/AUGUST 2014
GERNE
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Dies war eine Leseprobe der Juni-Ausgabe 2023.
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