

Das Bildungsprojekt f79 ist seit 2009 am Start. Mittlerweile beteiligen sich mehr als 480 Schulen und 2600 Jugendeinrichtungen aus ganz Südbaden an verschiedenen Bildungs-, Berufs- und Medienangeboten beim f79 Schülermagazin: Von Freiburg bis Weil a.R., von
Rheinfelden bis Waldshut, BreisgauHochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom SchwarzwaldBaar-Kreis bis Bodensee. Somit sind alle Schulen aller Schularten und ein Großteil der Jugendeinrichtungen in Südbaden an das Projekt angebunden.
Nur mit Hilfe von Förderern der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft, Stiftungen, dem Land BadenWürttemberg und der EU kann diese Projektarbeit umgesetzt werden. Dafür möchten wir uns auch im Namen aller Schülerinnen und Schüler bedanken.
Wir suchen weitere Kooperationspartner. Interessiert? Infos unter bildungssponsoring@f79.de
f79 // Das Schülermagazin für Freiburg und Region
Redaktionsbüro // Paul-Ehrlich-Straße 13 // 79106 Freiburg fon // Redaktion 0761-76 99 83-85 fon // Anzeigen 0761-76 99 83-0 Website www.chilli-freiburg.de/chilli/f79/ Herausgeber // chilli Freiburg GmbH
Geschäftsführerin (V.i.S.d.P.) & Projektleitung // Michaela Moser // moser@f79.de
Redaktionsleitung // Till Neumann // redaktion@f79.de
Redaktion // David Pister (pid), Philip Thomas (pt)
Koordination Schulen // Erika Weisser // weisser@f79.de
Pressearbeit // Erika Weisser
Publizistischer Berater // Lars Bargmann
Schülerredaktion dieser Ausgabe // Lilian Gerstenmeier, Lukas Klingenmeier
Titelbild // © iStock.com/Adene Sanchez Fotos // Schülerredakteure
Bildagenturen // iStock, freepik, pixabay
Grafik & Layout // Benedikt Schmidlin, Sarah Heinzel, Kathy Burg
Lektorat // Beate Vogt
Anzeigenberatung // Marion Jaeger-Butt, Nathalie Braun, Armando Sainovic beiermeister mediaberatung
Druckunterlagen // anzeigen@f79.de
Druck & Weiterverarbeitung // Freiburger Druck GmbH & Co. KG
Auflage // 15.000 Exemplare
Auslagestellen // an 480 HS, RS, Gymnasien, berufl. Schulen in Südbaden: von Freiburg bis Weil a.R., von Rheinfelden bis Waldshut, Breisgau-Hochschwarzwald, von Emmendingen bis in die Ortenau, vom SchwarzwaldBaar-Kreis bis Bodensee. Alle Agenturen für Arbeit in diesem Gebiet, alle BZ-Geschäftsstellen sowie über 2600 Jugendeinrichtungen in Südbaden (Jugendzentren, Vereine, Stadt- & Ortsverwaltungen, Büchereien, Fahrschulen, Haus- & Zahnärzte).
Druckunterlagenschluss für Heft-Nr. 64 // 15. August 2025. Es gilt die Preisliste Nr. 16.
Ein Unternehmen der f79 wird gefördert // vom Land Baden-Württemberg und dem Europäischen Sozialfonds
f79 ist Preisträger des SPIEGELSchülerzeitungswettbewerbs 2012, 2014 und 2015
f79 ist Mitglied der
Die Welt ist digital geworden. Und viele Promis unserer Zeit sind im Netz berühmt geworden. Manchen ist das ziemlich egal, andere lieben ihre Idole von Insta, TikTok und Co. Kennt ihr alle wichtigen HypeChannels aus Freiburg? Unser Redakteur David Pister hat die bedeutendsten Kanäle für euch zusammengestellt. Es geht um Lifestyle, Sport, Steuern und Fotografie. Wir zeigen euch, wer die Menschen dahinter sind und für was sie stehen. Und lassen sie erzählen, was die Hater ihnen vorwerfen. Das f79 mag es bunt. Wir zeigen euch in dieser Ausgabe auch, wer und was hinter der Freiburger Dragqueen Chloé de la Choco steckt. Die wohl einzige schwarze Künstlerin dieser Art in Südbaden hat sich einst nicht mal getraut, sich zu schminken. Das und vieles mehr hat sie uns berichtet. Heute hat ihre Verwandlungskunst vor allem ein Ziel. Was das ist? Lest selbst. Wandeln wird sich auch die Art, in Freiburg Pizza, Döner und Yufka zu essen. Denn der Gemeinderat hat nach einer wilden Debatte beschlossen: Die Stadt bekommt eine Verpackungssteuer. Aber wie isst man einen Yufka in einer Mehrweg -
verpackung? Und wie sieht die eigentlich aus? Wir von der f79-Redaktion haben das exklusiv getestet. Wie es gelaufen ist und ob es trotzdem schmeckt, lest ihr in unserem Bericht über Döner ohne Alu. Das f79 kommt auch in dieser Ausgabe wieder mit einem Typen-Test daher. Mit nur zehn Fragen könnt ihr über euch selbst herausfinden, wie ihr so tickt. Das Thema dieses Mal: Was für ein Hobby-Fabelwesen bist du?
Und was steht karrieretechnisch bei euch so an? Wer das noch nicht beantworten kann: cool bleiben. Dafür gibt es den Jobstarter in diesem Magazin. Darin findet ihr spannende Einblicke in verschiedene Berufsfelder: Pflege, Banken oder Logopädie. Zudem gibt’s Tipps und Tricks rund um Ausbildung, Studium und Co. Wetten, dass was für euch dabei ist?
Viel Spaß beim Lesen
Till Neumann & das f79-Team
SCHULE // Abi am Ganztagsgymnasium
Osterburken
ALTER // 41
BEITRAG // Redaktion & Jobstarter
ÜBER MICH // Reden ist Silber, Schreiben ist Gold
KATHY BURG
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 18
BEITRAG // Test-Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // „Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat.“ (Albert Einstein)
SCHULE // Gymnasium Edenkoben
ALTER // 28
BEITRAG // Freiburgs Influencer
ÜBER MICH // Farblose grüne Ideen schlafen zornig
SCHULE // Abi am Pädagogium
Baden-Baden
ALTER // 22
BEITRAG // Hobby-Test
ÜBER MICH // „Wenn du einen Garten und dazu noch eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“ (Cicero)
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 21
BEITRAG // Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // „Sei du selbst. Alle anderen gibt es schon.“ (Oscar Wilde)
PHILIP THOMAS
SCHULE // Wöhler-Gymnasium Frankfurt
ALTER // 36
BEITRAG // Redaktion & Jobstarter
ÜBER MICH // Immer von Spiel zu Spiel denken.
BETRIEB // Volksbank Freiburg eG
ALTER // 27
BEITRAG // Azubi-ABC
ÜBER MICH // Wer seinen Beruf liebt, der muss nie wieder arbeiten.
BENEDIKT SCHMIDLIN
SCHULE // Gertrud-Luckner-Gewerbeschule
ALTER // 26
BEITRAG // Layout & Gestaltung
ÜBER MICH // Jede Entscheidung, die ich treffe, bringt mich zu Momenten, die ich nie verlieren möchte.
Seite 4 // Klassenfoto
Wir sind f79! Die Blattmacher dieser Ausgabe
Seite 6-9 // Hauptfach
Das sind Freiburgs Media-Stars: die Top-Influencer im Porträt
Seite 10-11 // Biologie
To-go-Verpackungen für Yufka, Pizza und Co. im f79-Check
Seite 12-13 // Gemeinschaftskunde
Wie Foodsaver Lebensmittel vor der Tonne retten
Seite 14-15 // Kunst
Die Freiburger Dragqueen Chloé de la Choco
Seite 16-18 // Test
Artsy Angel oder Gaming Ghol: Was für ein Freizeit-Typ bist du?
Seite 19 // Jobstarter
Tipps & Tricks rund um Ausbildung, Studium & Co.
Seite 22-23 // Ausbildung
Von FSJ bis Studium – Pflegeexperte über Wege in die Pflege
Seite 24 // Studium
Wie eine Logopädin dem Sprechen auf die Sprünge hilft
Seite 25 // Bewerbung
Schummeln oder schleimen? Was geht im Bewerbungsgespräch
Seite 26 // Motivation
Wo gibt’s Hilfe, wenn’s in der Ausbildung hakt?
Seite 27 // Ausbildungs-ABC
Neue Wege erkunden, eigene Wege finden
Seite 28-29 // Chancen
KI-Experten – gefragt wie nie
Seite 30 // Arbeitswelt
Alles easy im Job mit KI? Was ist erlaubt?
Dein Thema nicht dabei?
Werde selbst f79-Reporter! // Kontakt: redaktion@f79.de
Der Rapper und Sänger Montez hat im Sommer 2024 auf dem Freiburger Münsterplatz viele mitgerissen. Jetzt kommt er erneut in die Region: Am 3. Juli spielt der Bielefelder beim „Pinot & Rock“ in Breisach. Im Interview mit Lars Bargmann erzählt er von Tiefen, Ruhe und seinem erfolgreichsten Reel.
f79 // Deine Karriere war von Höhen und Tiefen geprägt. Das eine wäre ohne das andere nicht möglich?
Montez // Auch wenn ich das natürlich damals nicht so sehen konnte, denke ich heute, dass diese schweren Zeiten das Beste war, was mir passieren konnte. Ohne diese wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Man lernt nicht viel, wenn immer alles leicht ist, und manchmal ist der dunkelste Weg der, mit dem hellsten Licht am Ende des Tunnels.
f79 // Welche Musik hörst du privat?
Montez // Gar keine haha. Bei mir zumindest ist das eine Art Berufskrankheit. Ich kann keine Musik mehr hören, ohne sie zu analysieren. Wenn man so viel von Musik umgeben ist, dann ist man auch mal froh, wenn irgendwo mal ein bisschen Ruhe ist. Wenn ich Musik höre, dann eher ältere Songs, die mich seit Jahren begleiten –beispielsweise von SIA.
f79 // Hast du Vorbilder, Idole in der Musik?
Montez // Eminem, Ed Sheeran & SIA sind wohl meine prägendsten musikalischen Idole.
f79 // Du warst 2024 einer der großen Acts bei den Münsterplatzkonzerten. Welche Gefühle hast du zu Freiburg?
Fabian // Dieser Auftritt wird mir für immer in meinem Gedächtnis bleiben. Diese Location und die Atmosphäre waren einmalig. Außerdem ist ein Reel von diesem Auftritt mein erfolgreichstes Reel mit knapp 8,5 Millionen Views. Also das sagt glaub ich schon alles. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Ich bin zum ersten Mal beim Pinot & Rock und hab schon viel von meinen Kollegen und Kolleginnen gehört, daher freu ich mich jetzt schon sehr auf dieses Highlight im Sommer.
Freiburg ist instagrammable – keine Frage. Klar, dass sich auch DigitalCreatorinnen, Influencer und SocialMedia-Persönlichkeiten hier wohlfühlen. Zwischen Schlossberg und Münsterplatz hat sich eine riesige Bandbreite an Influencer*innen angesiedelt: Sie machen Fitness, Finanzen, Feminismus und sogar Landwirtschaft zum Social-Media-Hit – neun Influencer*innen, neun ganz unterschiedliche Ansätze. Anne Kissner gibt seit über einem Jahrzehnt Tipps für einen gesunden Lebensstil. Pauline alias vallixpauline begeistert über 600.000 Follower mit Make-up und Fitness. Steuerfabi bringt mit
// David Pister
Humor Licht ins Paragrafendickicht. Johnny Graf zeigt auf YouTube und Instagram die Welt der Landwirtschaft –mal echt, mal virtuell. Marisa Hofmeister verbindet Pilates und Podcast. Lina Paltinat teilt ehrliche Einblicke in ihren Familienalltag mit Haltung und Ästhetik. Long-Nong Huang nimmt seine Community mit auf seine bildgewaltigen Weltreisen. Wiebke Lühmann radelte schon von Freiburg bis Südafrika. Und Gökhan Önol porträtiert Menschen, wie sie wirklich sind. Wo ihr Lieblingsspot in Freiburg ist und was sie ohne das Internet machen würden, erfahrt ihr hier.
Name: Valerie* (21)
Follower: 625.000
Content: Lifestyle, Beauty und Fitness
Lieblingsspot in Freiburg: Ich genieße gerne den Ausblick von der Sonnhalde.
Aktiv seit: 2016
„Hater schreiben mir, dass … ich mir eine ‚richtige‘ Arbeit suchen soll.“ *möchte ihren vollen Namen nicht öffentlich machen
„Ich mache Content, weil … ich mich dabei kreativ ausleben kann und um andere zu inspirieren.“
„Ohne Internet würde ich … meine Kunst in Zeichnungen und Bildern veröffentlichen.“
Name: Marisa Hofmeister (32)
Follower: 148.000
Content: Pilates
Lieblingsspot in Freiburg: Überall, wo es guten Cappuccino mit Hafermilch gibt.
Aktiv seit: 2019
„Ich mache Content, weil … ich dadurch viele Menschen zu einem gesünderen Lebensstil inspiriere.“
„Ohne Internet würde ich … wahrscheinlich viel öfter aufräumen.“
„Hater schreiben mir, dass … ich keine Ahnung hätte, was arbeiten bedeutet, weil ich konsequent keine Termine vor 10 Uhr ausmache.“
Name: Long Nong Huang (29)
Follower: 301.000
Content: Natur und Reisen
Lieblingsspot in Freiburg: Botanischer Garten
Aktiv seit: 2017
„Ich mache Content, weil ... es mir Spaß macht, rauszugehen mit einem konkreten Ziel – schöne Sonnenauf- und untergänge an besonderen Orten zu erleben und dabei Menschen
Name: Gökhan Önol (35)
Follower: 20.300
Content: Porträtfotografie, kommerzielle Videografie & Fotografie
Lieblingsspot in Freiburg: Kanonenplatz
Aktiv seit: 2023
„Ich mache Content, weil … ich neu in der Stadt war und meine Leidenschaft für Fotografie und Videografie ausleben wollte.“
„Ohne Internet würde ich … als Pilot arbeiten und viel Zeit in der Natur verbringen.“
„Hater schreiben mir, dass … meine Farben schlecht seien und ich andere Themen meiden sollte – aber ich folge meiner eigenen Vision.“
kennenzulernen, die sich für Ähnliches begeistern.“
„Ohne Internet würde ich ... vermutlich trotzdem etwas Kreatives machen – sei es Musik, Fotografie, Kochen, Zeichnen oder Handwerken.“
„Hater schreiben mir ... selten, da ich selbst nicht im Mittelpunkt stehe und bei meinen Reisen versuche, immer respektvoll und wertschätzend mit der Natur und den Menschen umzugehen.“
Name: Wiebke Lühmann (31)
Follower: 269.000
Content: Bikepacking und Radreise
Lieblingsspot in Freiburg: Rosskopf und Marktplatz in Herdern
Aktiv seit: 2019
„Ich mache Content, weil … ich Menschen inspirieren will, die Welt mit dem Rad zu entdecken.“
Name: Johnny Graf (25)
Follower: 24.900
Content: Reale Landwirtschaft auf YouTube und virtuelle Landwirtschaft auf Instagram (Bilder / Clips vom Landwirtschaftssimulator)
Lieblingsspot in Freiburg: Tuniberg auf irgendeiner Bank mit guter Aussicht und einem kühlen Bier Aktiv seit: 2018
„Ich mache Content, weil … es mir Spaß macht, ich meine Leidenschaft teilen kann, neue Leute kennenlerne – und weil’s einfach mal was anderes ist.“
„Ohne Internet würde ich … höchstwahrscheinlich gesünder leben.“
„Hater schreiben mir, dass … Ich habe glücklicherweise noch keine Hater.“
„Ohne Internet würde ich … wahrscheinlich mehr Rad fahren und weniger vorm Bildschirm sitzen.“
„Hater schreiben mir, dass … die Welt zu gefährlich für mich ist.“
Name: Anne Kissner (36)
Follower: 383.000
Content: Fitness, Ernährung und Mom-Stuff
Lieblingsspot in Freiburg: Überall, wo es guten Café und Frühstück gibt (Lollo & Co.).
Aktiv seit: 2011
„Ich mache Content, weil … ich ein realistisches Bild von Fitness zeigen möchte.“
„Ohne Internet würde ich … als Anwältin arbeiten.“
„Hater schreiben mir, dass … ich nur Glück mit meiner Figur hatte."
Name: Fabian Walter (35)
Follower: 479.000
Content: Steuern
Lieblingsspot in Freiburg: Schlossberg beim Sonnenaufgang
Aktiv seit: 2020
„Ich mache Content, weil … man über Steuern zu wenig in der Schule lernt.“
„Ohne Internet würde ich … noch mehr Bücher schreiben.“
„Hater schreiben mir, dass … ich weniger Espresso trinken sollte.“
Name: Lina Paltinat (29)
Follower: 73.500
Content: Lifestyle
Lieblingsspot in Freiburg: Gänsemännle-Brunnen
Aktiv seit: 2023
„Ich mache Content, weil … ich es liebe, kreativ zu sein, Stereotype aufbrechen möchte und gerne andere Frauen inspiriere und ermutige.“
„Ohne Internet würde ich … vermutlich endlich mal wieder ein Buch lesen.“
„Hater schreiben mir, dass ... sie mit sich selbst unzufrieden sind (zumindest ist es das, was bei mir ankommt, sonst würde man keine HateNachricht verfassen).“
Freiburg bekommt eine Verpackungssteuer. Ab 2026 sollen hier wie in Tübingen Einmal-Verpackungen in der Gastronomie besteuert werden. Oberbürgermeister Martin Horn war dagegen. Eines seiner Argumente: Es gibt keine gängigen Mehrwegverpackungen für Döner, Yufka und Pizza. Das f79 hat getestet, wie es gehen könnte.
Text // Till Neumann, David Pister, Philip Thomas Fotos // Till Neumann, freepik.com
Im Netz muss man nicht lange suchen, um Lösungen zu finden: Wir stoßen auf den Anbieter Recaddy aus dem schwäbischen Dettingen an der Ems. Dort preist man „Mehrwegverpackung mit System“ an. Wir entdecken auf der Seite Verpackungen für Pizza, Döner, aber nicht für Yufka. Ein Anruf genügt jedoch: „Der Yufka passt super in die Burgerbox“, erklärt eine Mitarbeiterin.
Wir erfahren zudem: VerpackungssteuerVorreiter Tübingen hat gerade erst 1000 Pizzaboxen von Recaddy erhalten. Und die Firma steht auch mit dem Rathaus in Freiburg in Kontakt. Durchaus möglich also, dass genau der Anbieter auch hier landen wird. Wir ordern also je ein Exemplar und machen ein Probe-Essen beim Döner um die Ecke. Jeder der drei Redakteure mit einem Behälter.
Wie gut sind sie?
Mehrwegverpackungen im Test
Ein Yufka in der „Burgerbox L“
Der nackte Yufka passt problemlos in eine der beiden knapp 22 Zentimeter langen und rund 11 Zentimeter breiten Deckelhälften aus robustem schwarzem Plastik. Die Stecklaschen halten leichtem Rütteln auf dem Weg zum Verzehr stand. Es läuft nichts aus. Ganz ohne formgebende Verpackung aus Papier oder Alufolie lässt sich die gefüllte Teigrolle allerdings nicht verputzen – zumindest nicht, wenn die Finger sauber und soßenfrei bleiben sollen. Für Fast Food mit Besteck ist das Gefäß besser geeignet: Gebratener Reis mit Hühnerfleisch, Fritten oder ein Gyrosteller ließen sich problemlos und kleckerfrei herausgabeln.
Pizza in der „Mehrweg-Pizzabox“
Das Runde muss auch hier ins Eckige. Die Pizza liegt einfach nur nicht im Karton, sondern auf recyclingfähigem Kunststoff. Die schwarze Box ist damit stabiler als ihre Einwegkonkurrenten. Dass die Pizza am eingedrückten Papier klebt, ist Geschichte. Und nach einigen Minuten ist mein Essen weiter ausreichend warm. Einziger Nachteil: Wer unterwegs ist, muss das Ding irgendwie transportieren. Und nach dem Essen eventuell noch reinigen, damit Rucksack oder Fahrradtasche nicht riechen oder dreckig werden. Abgesehen davon: Top. Gerade auch, wer sich eine Pizza nach Hause holt. Das wäre mir die möglichen fünf Euro Pfand wert. Die bekomme ich ja zurück – anders als die 50 Cent für die Einmalverpackung.
Dönerbox in der „Asia.Dönerbox“
Ein Döner passt hier kaum rein, das stellt auch der Dönerverkäufer direkt fest. Sehr wohl aber der Inhalt einer Döner-Box. Der Falafel-Mix gabelt sich im Test hygienischer. Die Mehrweg-Box ist zudem robuster als die Modelle aus beschichtetem Papier. Dafür ist sie kleiner. Sie ist verschließbar, aber in den Rucksack mit den Sportsachen gehört sie nicht. Zwei Löcher bleiben. Für den Transport in der Hand perfekt. Die wiederverwendbare Box ist knautschbar. Heißt: aus weichem Kunststoff. So kann man sie ungefüllt bequem überall hinstopfen. Bestens geeignet ist sie für Dönerbox, gebratene Nudeln oder Bowl. Suppe: lieber nicht. Alles in allem eine passable Lösung. Abzug wegen der Füllmenge. Eine Gabel ist (natürlich) nicht integriert. Die muss von zu Hause mitgebracht werden.
Lebensmittel vor der Tonne retten. Das machen Stephan Monecke (35) und Mercedes Küffner (47) schon seit Jahren. Sie sind zwei von 3500 Menschen, die als Foodsaver·innen in Freiburg täglich tonnenweise Brötchen, Karotten und Co. vor dem Müll retten. f79-Redakteur Till Neumann hat sie einen Abend lang begleitet.
Text & Fotos // Till Neumann
Mittwoch. 19.30 Uhr. Auf dem SupermarktParkplatz ist Ruhe eingekehrt. Während sich die Belegschaft auf den Feierabend vorbereitet, geht der Einsatz der Lebensmittelretter erst los: Mercedes und Stephan warten mit Ikea-Taschen, einer Thermobox und einem Rucksack entspannt auf ihren Einsatz.
Beide sind seit mehr als zehn Jahren dabei. Und drei- bis viermal die Woche im Einsatz. Stephan hat mit dem Foodsharing in Göttingen angefangen. Seit einiger Zeit ist er im Breisgau. Mercedes war eine der ersten Foodsaverinnen in Freiburg, lebte damals im Wohnprojekt Susi in der Vauban. Sie startete, „als die Welle 2014 von Berlin nach Freiburg geschwappt ist“. Was lose begann, ist heute aufwendig geplant. „Wir sind organisiert, fast wie eine
Behörde“, sagt Stephan und lacht. Rund 3500 Menschen sind in Freiburg als Foodsaver·innen regis triert. Rund 2000 sind regelmäßig aktiv. 550 Abholungen gibt es pro Woche bei rund 140 Kooperationspartnern: Supermärkten, Bäckern, Kitas, dem SC ... „Überall da, wo Essen übrig bleibt“, sagt Stephan.
Das Schwierigste? „Zu lernen, mit der Überforderung klarzukommen“, erklärt Stephan. Denn oft sei viel zu verteilen. Mal sind es Tausende Brötchen nach einem Sportevent, mal 150 Salatköpfe, mal kiloweise Suppe. Die Foodsaver·innen bringen es zu Verteilstationen, zu Bekannten oder zu Einrichtungen für Bedürftige wie die Oase, eine Unterkunft für Obdachlose. Und natürlich können sie auch ihren Privatbedarf decken.
IM NOTFALL GIBT’S DIE GELBE KARTE
Punkt 20 Uhr. Jetzt gehen die beiden in den Bio-Supermarkt. Dort identifizieren sie sich mit ihren Foodsharing-Ausweisen und beginnen zu packen. Es liegen am Ausgang unzählige Brote, Brötchen, Karotten, Orangen und vieles mehr bereit. Stephan zieht Gummihandschue an und packt die Backwaren routiniert in seine blauen Ikea-Taschen. Mercedes kümmert sich um Obst und Gemüse.
Dann notieren sie die Mengen in einem grünen Leitzordner. „Pünktlich und zuverlässig sein ist wichtig“, erklärt Stephan. Wer sich
für eine Schicht eintrage, tue das verbindlich. Nicht zu erscheinen, könne mit einer gelben Karte geahndet werden. Foodsharing ist organisiertes Engagement.
Dass so viele Betriebe und Einrichtungen mitmachen, ist hart erarbeitet. „Wir sprechen die Läden direkt an“, so Mercedes. Neben Argumenten wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung geht es auch um Geld. Schließlich sparen Firmen, wenn sie weniger Müll haben.
Nach dem Packen geht’s zum „Fairteiler“ in der Vauban, einem von 18 im Stadtgebiet. Hier warten mehrere gespannt auf die Lieferung. „Das ist jeden Abend so“, sagt Stephan und legt Brote ins Regal. Ihm geht es wie Mercedes: Sie tun es für die gute Sache.
Aber auch, weil das Engagement spannende Begegnungen möglich macht. Und oft mit einem Lächeln belohnt wird.
Schon am Folgetag geht’s für Stephan im Foodsharing-Café am Grethergelände weiter. Dort gibt es jeden Donnerstag und Freitag kostenloses Foodsharing-Essen für alle, die möchten. Die Stadt Freiburg würdigt das: Sie hat das Food Café kürzlich mit dem Klimapreis Climate First ausgezeichnet.
Auf süddeutschen Bühnen ist sie regelmäßig zu sehen – und tanzt aus der Reihe. Die Freiburger Dragqueen Chloé de la Choco setzt auf schrille Outfits, wilde Lipsync-Performances und hat ein Faible für HipHop. Über die Jahre ist ihre Rolle zu politischem Aktivismus geworden.
Text // Till Neumann Fotos // Chloé de la Choco, freepik.com
Im rosaroten Outfit hat sie im April im Waldsee bei „Queer it Up“ performt. Zur Musik von Shirin David tanzte sie aufreizend und ließ die pinkfarbenen Haare durch die Luft fliegen. Das kam an. „Die Crowd war einfach geil“, schwärmt Chloé rund drei Wochen später. „Die Shows waren sehr erfolgreich.“
Hinter der 26-Jährigen verbirgt sich der Friseur und Stylist Danny Kalii. Er wohnt und arbeitet in Lahr und ist nebenher Dragartist. In Freiburg sieht man ihn beim CSD oder SchwuLesDance. Rund sechs Mal im Jahr verwandelt sich Danny in Chloé, erzählt sie beim Videointerview mit rosafarbener Sonnenbrille.
Chloé fällt auf: Als wohl einzige schwarze Dragqueen in Südbaden. Mit glamourösen Outfits. Und ihrem an US-Rap angelehnten Stil. „Ich bin bekannt für verrückte Shows“, berichtet sie. Und erklärt: „Das standarddeutsche Travesti-Drag-Queen-Ding ist nicht so meins. Ich imitiere lieber den amerikanischen BaddieStil.“ Einflüsse zieht sie aus Rap, HipHop und RnB. Ein Vorbild ist US-Rapperin Nicki Minaj. Aus der deutschen Szene feiert sie Shirin David: „Ihre Kunst, zu provozieren und gut auszusehen, das ist einfach so nice.“
Seit rund zwölf Jahren verwandelt sich Danny in Chloé. Auf die Idee, sich zu schminken, hat sie ein Freund gebracht. „Damals war ich noch richtig anti“, erinnert sie sich. Doch sie ließ sich breitschlagen und merkte: Der Look kommt an. Leute nannten sie Coco, doch bald änderte sie das in Choco.
Ihre Motivation hat sich gewandelt: „Anfangs wollte ich meine Weiblichkeit ausstrahlen.“ Dann wurden es verschiedene Rollen: „Mal bin ich süß, mal bin ich sassy, mal bin ich hot.“ Ketten zu sprengen ist ihr wichtig: „Es ist ein Ausbruch – aus Gendernormen und dem Alltag.“ Als Danny sei sie introvertiert, als Chloé extrovertiert. „Ich traue mich mehr und strahle viel mehr aus.“
In den ersten Jahren sei sie wenig aktivistisch gewesen. Doch mittlerweile ist „komplett alles politisch“. Sie sieht sich als Kämpferin für Female Empowerment und gegen rechts, das Konservative und die AfD. „Gegen alles, was gegen meine Sexualität und Hautfarbe ist.“
Zu sehen war sie in Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart oder Mannheim. Am meisten freut sie sich nach Shows über positive Rückmeldungen. Das Schlimmste sei die Verwandlung und Vorbereitung. Sechs Stunden braucht sie mit Hilfe ihrer Freunde Max und Hussam, bis alles perfekt ist. „Tiefpunkte sind, wenn ich beim Üben zusammenbreche, weil es nicht funktioniert.“ Auch sexuelle Übergriffe machen zu schaffen. In Freiburg sei sie angehalten und begrapscht worden. „Ganz schlimm“, sagt Chloé. Beim CSD habe eine Frau sie zudem angespuckt. „Wegen meiner Hautfarbe“, ist sie überzeugt. Beleidigungen erlebe sie dafür weniger, weil sie sich wehre. Was sich die Black Barbie für die nächsten Jahre wünscht? „Mehr Leute zu erreichen.“ Ihren Job als Friseur will sie aber nicht aufgeben. „Dazu ist mir Drag einfach zu anstrengend.“
Hobbys sind Nahrung für die Seele. Sie bekämpfen jedes Stimmungstief und vervielfachen Hochgefühle wie nichts anderes. Finde heraus, mit welchem der vier Hobby-Fabelwesen du dich am meisten identifizierst. Zähle dazu die Buchstaben hinter den Antworten zusammen. Welcher kommt am häufigsten vor? Die Lösung findest du auf der nächsten Seite.
1. Welche dieser unkonventionellen Essenskombinationen würdest du probieren?
a) Essiggurken mit Nutella K
b) Käsebrot mit Marmelade G
c) Pommes mit Vanilleeis als Dip A
d) Keine dieser Optionen wird mir jemals in den Mund kommen. S
2. Welche dieser Eigenschaften trifft auf dich zu?
a) Willensstärke S
b) Multitasking-Fähigkeit G
c) Leidenschaftlichkeit K
d) Lernbereitschaft A
3. Welche Gummibärchen isst du am liebsten?
a) Hitchies A
b) Trolli G
c) Haribo S
d) Katjes K
4. Welches Horror-Film-Klischee nervt dich am meisten?
a) Wenn Hinweise missachtet und mysteriöse Objekte angefasst werden. K
b) Wenn dem lauten Geräusch im dunklen Keller entgegengelaufen wird. G
c) Wenn die Gruppe verfolgt wird und sie sich entscheiden, sich aufzuteilen. S
d) Ich schaue keine Horror-Filme. A
8. Welches typische Kindergeburtstagsspiel war dein Favorit?
a) Schokolade essen G
b) Topfschlagen K
c) Reise nach Jerusalem A
d) Eierlaufen S
10. Wer ist dein Lieblings-„Nepo Baby“?
a: Miley Cyrus A
b: Robert Downey Jr. K
c: Gigi und Bella Hadid S
d: Bill Skarsgård G
5. In welchem dieser Jobs würdest du dich am ehesten versuchen?
a) Influencer G
b) Arzt S
c) Manager K
d) Designer A
6. Welche Stadt möchtest du unbedingt mal besuchen?
a) New York K
b) Tokio G
c) Amsterdam S
d) Paris A
7. Welche Obst-Saison magst du am meisten?
a) Herbst (Äpfel, Pflaumen, Birnen) A
b) Frühling (Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren) S
c) Winter (Lychees, Orangen, Granatäpfel) K
d) Sommer (Kirschen, Melonen, Mangos) G
9. Welche Rolle hast du in deiner Freundesgruppe?
a) Die Fashion-Ikone K
b) Der Planer S
c) Der Chaos- Magnet G
d) Der Chronisch-zu-Späte A
Musik, Theater und Film. Du liebst es, dich in fiktiven Welten zu verlieren und dich mit anderen über die verschiedenen Theorien auszutauschen, die du dir überlegt hast. Dein ganzes Erspartes investierst du in Tickets, Merchandise und Co. für Konzerte deiner Lieblingsband, den neuesten Kinofilm oder das neueste Theater -/Musicalstück.
In der Schlange stehst du an erster Stelle. Wenn jemand etwas über die Hintergrundgeschichte eines Sängers, Schauspielers oder einer fiktiven Figur wissen möchte, bist du neben Google immer die erste und ehrlich gesagt auch die beste Anlaufstelle.
Ob alleine im Wettbewerb gegen andere oder als Teil eines Teams ein gemeinsames Ziel erreichen. Du verbringst deine Freizeit am liebsten vor dem Bildschirm. Und dank Seiten wie Discord hast du die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten aus der ganzen Welt anzufreunden und kannst dich mit ihnen austauschen. Aber nicht nur das aktive Spielen macht Spaß. Auf Social-Media-Seiten wie Twitch könntest du stundenlang deinen Lieblingsstreamern zuschauen und hast es ehrlich gesagt auch schon getan.
Aktiv sein, Dopamin pumpen, aus der Puste kommen und deine „Daily-Protein-/CalorieGoals“ erreichen. Ob im Fitnessstudio, auf dem Skateboard, beim Klettern oder Schwimmen. Du hältst dich nicht nur gerne selbst fit, sondern hast auch einen Riesenspaß daran, andere mit deinem Können und Wissen zu beeindrucken. Wenn du Lust auf einen kleinen Adrenalinkick hast, gehst du Downhill fahren, und wenn du eine Aktivität für dich und deine Liebsten suchst, kommen dir Kino und Co. gar nicht in den Sinn. Viel lieber gehst du Rad fahren oder wandern. Hauptsache, du kannst dich auspowern.
Alles, was auch nur im Entferntesten in eine kreative Richtung geht, hast du entweder schon ausprobiert oder es steht noch auf deiner To - do-Liste. Eine Möglichkeit, deine Kreativität auszuleben, ist für dich fast schon überlebenswichtig. Selbst beim Streamen kannst du es nicht lassen, dich kreativ auszuprobieren und hast immer eine Nebenbeschäftigung. Sei es eine Häkelnadel, ein Notizblock oder Pinsel und Farbe … deine Hände sind so gut wie nie leer oder untätig.
Was ist ein Testimonial?
Ein Magazin wie das f79 herzustellen kostet viel Geld. Es müssen Redakteure und Grafiker bezahlt werden, die die Schülerredaktion betreuen und anleiten, deren Texte redigieren und das f79 layouten. Am Ende muss alles zusammengestellt, gedruckt und verteilt werden. Wenn da keiner etwas dazugeben würde, müsste das Schülermagazin sehr teuer verkauft werden. Für viele Jugendliche wäre es dann zu teuer. Daher suchen wir immer Firmen und Einrichtungen, die das Projekt toll finden und uns finanziell unterstützen. Diese Unterstützer nennt man Kooperationspartner. So eine Partnerschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. f79 bekommt Geld und der Partner erhält dafür ein Logo, eine namentliche Nennung als Unterstützer oder er kann sich ein Redaktionsmodul wünschen. Letzteres nennen wir ein „Testimonial“. Und wie funktioniert das? Schüler aus der Redaktion oder unser eigenes Redaktionsteam besuchen ein Unternehmen und befragen die Azubis nach ihren Aus- und Weiterbildungswegen. Hierbei entstehen Texte im Rahmen der Berufsorientierung für Schüler. Solche Texte sind als Testimonials gekennzeichnet. f79
Unser Jobstarter ist in Zusammenarbeit mit dem „Jugend & Beruf“-Extra der Badischen Zeitung erstellt worden.
Was ChatGPT am Arbeitsplatz bringt
Künstliche Intelligenz gilt als Game Changer. Auch für den Arrbeitsalltag vieler Menschen. Forschende aus Dänemark wollten das genauer wissen. Sie haben Tausende Daten analysiert zur Fragestellung, wie viel Zeit man mit solchen Tools eigentlich sparen kann am Arbeitsplatz. Das Ergebnis dürfte so manchen überraschen.
Mails verfassen, Texte auswerten, Zusammenfassungen erstellen. ChatGPT und Co. können viel. Und die Ergebnisse sind oftmals verblüffend. Wenn auch natürlich mit Vorsicht zu genießen. Man könnte also meinen, dass sie uns auch in der Arbeitswelt einen Haufen Zeit sparen. Die dänischen Forschenden Anders Humlum und Emilie Vestergaard haben sich das genauer angeschaut. 25.000 Angestellten an mehr als 7000 Arbeitsplätzen haben sie genau auf die Finger geschaut. Wie viel Zeitgewinn gelingt ihnen durch KI?
Das Ergebnis verblüfft: Gerade mal drei Prozent Arbeitszeit konnte mit Hilfe von KI gespart werden. Und: Bei höchstens sieben Prozent der Beschäftigten hat sich der Einsatz von KI positiv aufs Gehalt ausgewirkt. Revolutionär ist das also noch nicht.
Die beiden haben ebenso herausgefunden: Am meisten Effekt hat KI im Büro, wenn Firmen ihre Angestellten darin schulen, sie zu
nutzen. Es gilt also auch hier: Übung macht die Meisterin beziehungsweise den Meister. Und in welchem Beruf ihr das am besten schaffen könnt, das erfahrt ihr auf den folgenden Seiten des Jobstarters. Till Neumann
Seit mehr als elf Jahren ist Papa Doudou Sidibe in der Pflege tätig. 2019 ist er zum Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Emmendingen gewechselt. Parallel absolvierte er den Bachelorstudiengang Psychische Gesundheit / Psychiatrische Pflege. Seit 2023 ist er Pflegeexperte der Klinik für Affektive Erkrankungen und Psychosomatische Medizin. Im f79-Interview berichtet er, was an dem Beruf besonders ist.
PAPA DOUDOU, WIE KAM DIE IDEE, EIN FSJ IN DER PFLEGE ZU MACHEN?
2011 habe ich im Senegal einen Waldorfkindergarten pädagogisch unterstützt. Über die Organisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiner“ kamen viele deutsche Freiwillige für ein Praktikum oder FSJ in den Senegal. Der Kindergartenleiter schlug mich für den Programmaustausch vor. An einem Sonntag im März kam ich in Freiburg an. Bereits am nächsten Tag begann ich meine Tätigkeit in einer anthroposophischen Einrichtung für Menschen mit seelischen und geistigen Behinderungen.
NACH DEM FSJ GING’S DIREKT IN DIE AUSBILDUNG, WARUM?
Die Erfahrungen im Umgang mit Menschen haben mich tief berührt. Es war klar: Es geht um mehr als Leistung und Geld. Menschen in ihren Lebensprozessen zu begleiten und zu unterstützen, ist ein echtes Geschenk. Außerdem habe ich in dieser Zeit Fähigkeiten und Seiten an mir entdeckt, die ich zuvor gar nicht kannte.
WARUM HAST DU DICH FÜR DEN PSYCHIATRISCHEN BEREICH ENTSCHIEDEN?
In der Psychiatrie begegnet man Menschen auf einer sehr tiefen Ebene: in ihren Gedanken, Gefühlen und in Verhaltensweisen, die Ausdruck seelischer Krisen sein können. Es ist komplex und herausfordernd – gerade das macht die Arbeit so spannend. Man kann psychisches Leid nicht mit einem Stethoskop messen. Deshalb ist die zwischenmenschliche Beziehung das Herzstück unserer Arbeit. Das ZfP Emmendingen bietet mit seinen vielfältigen Fachbereichen die Möglichkeit, Menschen in
ganz unterschiedlichen Lebenslagen individuell zu begleiten. Ich vergleiche unsere Arbeit gern mit einer Reise: Die Patient*innen sind Kapitän*innen ihres eigenen Schiffes – wir begleiten sie dabei, wieder Kurs aufzunehmen.
HATTEST DU VORURTEILE – UND HABEN SIE SICH GEÄNDERT?
Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass es eine große Herausforderung wird, mit den unterschiedlichen und zum Teil atypischen Verhaltensweisen von Patienten geeignet umgehen zu können. Es gibt herausfordernde Situationen. Doch eine Rückmeldung von einem Patienten hat mich sehr geprägt: „Herr Sidibe, Sie geben uns Sicherheit.“ Durch den kontinuierlichen Aufbau einer therapeutischen Atmosphäre schaffen wir ein Umfeld, in dem sich unsere Patient*innen sicher fühlen – das reduziert kritische Vorfälle deutlich.
WAS WÜRDEST DU JEMANDEM RATEN, DER SICH FÜR DIE PSYCHIATRISCHE PFLEGE INTERESSIERT?
Hab keine Scheu davor, in der Psychiatrie zu arbeiten! Wir haben Patient*innen erlebt, die in schweren psychotischen Zuständen oder tiefen Lebenskrisen waren – nach einer fachgerechten Behandlung kamen sie als ganz andere Menschen zurück ins Leben. Teil dieses Wandlungsprozesses zu sein, ist mehr als ein Geschenk!
WAS SOLLTE MAN MITBRINGEN – UND WAS KANN MAN IN DER AUSBILDUNG LERNEN? Empathie und Einfühlungsvermögen sind zentrale Voraussetzungen. In der Ausbildung lernt man alle relevanten Kompetenzen, um mit Menschen aller Altersgruppen und unterschiedlicher Unterstützungsbedarfe professionell und ethisch fundiert zu arbeiten.
INFO
Entdecke das ZFP Emmendingen als Arbeitgeber: https://www.karriere-zfp-emmendingen.de/
Selma hat ihre liebe zur Sprache zum Beruf gemacht
Dem Sprechen auf die Sprünge helfen: Ob bei Kindern oder Erwachsenen sind
Logopäden Helfer in der Not und führen genaue Diagnosen und Therapien durch.
Selma Klee ist eine von ihnen. Gut ausgebil dete Logopädinnen wie die 26-Jährige werden händeringend gesucht. Doch eine verhältnismäßig schlechte Bezahlung und die fehlende Anerkennung im Gesundheitssystem machen ihnen zu schaffen. Im Job-Protokoll erzählt Selma, warum sie sich dennoch für den Beruf entschieden hat.
DER WEG IN DEN BERUF
„Sprache hat mich schon immer interessiert und so machte ich ein Orientierungspraktikum in einer Logopädiepraxis. Es war genau das, was ich mir erhofft hatte. Nach dem Abitur habe ich dann eine logopädische Ausbildung und parallel ein Bachelor-Studium im Fach Logopädie begonnen.
DER BERUFSALLTAG
Stimmlippenschluss oder zu einem guten Stimmeinsatz für den Alltag oder Beruf angewandt.
Ich behandele Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen, myofunktionellen Störungen (motorische und/oder sensorische Auffälligkeiten der Muskelfunktionen im Mund-Gesichts-Bereich), Stottern oder auch Erwachsene mit Stimmstörungen oder neurologischen Erkrankungen. Jede Therapiestunde wird individuell nach dem Störungsbild der Patienten mit Übungssequenzen ausgerichtet. Dafür muss ich die an das Alter und die Fähigkeiten des jeweiligen Patienten angepassten Übungen im Vorfeld nach den Therapieverfahren vorstrukturieren und das entsprechende Material bereitstellen.
Das kann bei einem Vorschulkind mit einer Aussprachestörung wie die Ersetzung von „sch“ durch „s“ so aussehen, dass man das auditive Differenzieren der Laute „sch“ und „s“ trainiert und dann das „sch“ in Übungen festigt, etwa mit Bildkarten. Bei Erwachsenen mit Stimmstörungen werden je nach Störungsschwerpunkt Übungen zu einer physiologischen Atmung, einem glatten
Daneben gibt es viele organisatorische Aufgaben zu erledigen: Terminabsprachen und die Kommunikationmit Patienten, die Prüfung der Verordnungen und Rücksprache mit den Ärzten, das Schreiben von Berichten oder die Verwaltung der Patientendaten. Auch die Therapievorbereitung und deren Nachbereitung gehören zum Berufsalltag.
Die Arbeit mit den Menschen macht mir großen Spaß. Jeder Tag ist anders. Auch fachlich ist die Arbeit immer wieder herausfordernd, was ich sehr schätze. Die Vielfältigkeit des Berufsalltags und der Patienten motiviert mich. Außerdem erfährt man sehr viel Dankbarkeit der Patienten.
Die unmittelbare Arbeit mit den Menschen kann aber auch sehr energiezehrend sein. Wir erfahren sehr wenig Anerkennung im Gesundheitssystem, und unsere breit gefächerten Fachkompetenzen sowie unsere berufliche Verantwortung stehen leider nicht im Verhältnis zu unserer Bezahlung.
DIE HERAUSFORDERUNGEN
Vor allem die Abhängigkeit von Ärzten stellt eine große Herausforderung dar. Patienten können ausschließlich durch ärztliche Verordnung in unsere Praxis kommen. Oder die Absetzungen eingereichter Verordnungen durch die Krankenkassen.
Auch fehlerhafte Angaben der Ärzte auf den Verordnungen werden uns Logopäden angelastet, sodass sie mit hohen Gebühren erneut eingereicht werden müssen. Nicht selten werden erbrachte logopädische Leistungen deshalb auch nur teilweise oder gar nicht bezahlt.
Auch die Kommunikation mit anderen Fachpersonen im Gesundheitswesen empfinde ich als erschwert. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit wird von den Krankenkassen nicht vergütet, weshalb dafür neben der bezahlten Arbeit häufig keine Zeit bleibt.“ Anke Dankers (dpa)
INFO
Verdienst // Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere Bruttoentgelt für den Beruf bei 3163 Euro im Monat. Viele Logopädinnen und Logopäden arbeiten auch freiberuflich, hier liegen keine repräsentativen Daten vor.
Was Personaler misstrauisch macht
Sich im besten Licht darstellen – das versucht im Bewerbungsgespräch jeder. Personaler merken aber, wenn es jemand mit der Wahrheit nicht so genau nimmt – diese Dinge wirken verdächtig.
Authentisch, kompetent und ehrlich – so möchten wir gerne im Vorstellungsgespräch wahrgenommen werden. Wer aber an der ein oder anderen Stelle etwas dick aufträgt, dem stellen sich Fragen wie: Wann erweckt man den Eindruck, im Bewerbungsgespräch Lügen zu erzählen? Bei welchem Verhalten werden
Personaler hellhörig?
Auf eines sollte man laut Joern Kettler, Autor des Buches „Nichts als die Unwahrheit! Der Code hinter der Lüge“, nicht zu viel Wert legen. Und zwar die Körpersprache, die vermeintlich Lügen verrät. „Der Mythos, dass das Verschränken der Arme Abneigung oder Desinteresse anzeigt, ist falsch“, so der Autor. Vielmehr sei das in der Regel ein Zeichen der Abschottung – was darauf hindeuten kann, dass der Gesprächspartner sich intensiver auf das Gespräch konzentriert. „Ein Wunschsignal also.“
AN OHREN UND NASE BERÜHREN -
AUFFÄLLIG ODER GANZ NORMAL?
Auch Selbstberührungsgesten, etwa wenn eine Bewerberin sich an derNase kratzt, ein Kandidat ständig an seinem Bart spielt oder sein Ohr berührt, werden oft als Zeichen für mögliche Lügen genannt. Kettler zufolge ist das ein Gerücht. „In Wirklichkeit deuten diese Gesten lediglich auf Stress hin, was in einem Vorstellungsgespräch normal ist.“ Wichtig: Ein einzelnes Körpersprache-Element sollte niemals als alleiniger Beweis für Unehrlichkeit gewertet werden, rät der Autor.
AUSWENDIG GELERNT – DAS KANN AUF
LÜGEN HINWEISEN
Was hingegen auffällig wirken kann: „Lügner lernen ihre Geschichten in der Regel auswendig“, so Kettler, der auch als Trainer und Berater tätig ist. Heißt: Wer auch auf herausfordernde Nachfragen ohne Wortwiederholungen oder Füllwörter antwortet, macht Recruiter unter Umständen misstrauisch. Es sei ganz normal und ein Zeichen dafür, dass jemand die Wahrheit sagt, wenn Bewerberinnen und Bewerber bei schwierigen Aufgabenstellungen im Gespräch etwa anfangen zu stottern oder Füllwörter verwenden und gestresst wirken. Das könnte laut Kettler wie folgt ablaufen: Der Interviewer lässt den Bewerber seinen Lebenslauf in der von ihm gewünschten Reihenfolge erzählen und stellt zu jedem Punkt im Lebenslauf, den der Bewerber im Gespräch nennt, ein bis zwei tiefgehende Fragen. Dann lässt der Interviewer den Lebenslauf rückwärts erzählen und stellt erneut dieselben Fragen. „Sollte der Bewerber den Lebenslauf ohne Wortwiederholungen und Füllwörter vortragen können, dann ist es eher ein Hinweis darauf, dass es auswendig gelernt ist. Das jedoch tue ich nur, wenn ich mich vorbereite, zu lügen“, so Kettler.
Amelie Breitenhuber (dpa)
Bleiben oder gehen? Was tun, wenn die Motivation flöten geht
Wenn die Ausbildung nicht durchgängig Spaß macht, heißt es entweder durchziehen oder aufhören. Nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) lag die Vertragslösungsquote im Jahr 2022 bei 29,5 Prozent. „Doch das bedeutet nicht automatisch, dass damit auch die Berufsausbildung abgebrochen wird“, erklärt Thomas Bettels von der Handwerkskammer Hamburg.
Zu Beginn der Ausbildung geht es meist um die Berufsentscheidung: „Man stellt fest, dass die Ausbildung doch nicht so gut zu einem passt“, so Bettels. Manchmal trifft die jungen Azubis auch der Praxisschock: Viele erleben eine Konfrontation mit ihren Erwartungen und müssen sich erst in die neue Situation hineinfinden. Neben Zweifeln an der Berufswahl spielen aber oft auch Probleme im Betrieb oder in der Berufsschule eine Rolle. Auch gesundheitliche oder familiäre Motive können hinter dem Ausbildungsabbruch stecken.
WIE KANN EINE ENTSCHEIDUNG GETROFFEN WERDEN?
Gehen oder bleiben? Diese Frage ist oft nicht so leicht zu beantworten. Nicht nur fürs Bleiben, auch fürs Gehen kann es gute Gründe geben, etwa wenn der Betrieb seine Lehrlinge nicht gut ausbildet oder es persönliche Differenzen mit den Vorgesetzten gibt. Bettels empfiehlt Auszubildenden, sich möglichst frühzeitig Unterstützung zu holen. Man bekommt sie in den Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern und IHKs. Wie es dann konkret weitergeht, hängt vom Einzelfall ab. „Wir haben einen ganzen Instrumentenkasten an Unterstützungsmöglichkeiten“, sagt Bettels.
Dazu gehört unter anderem die Kooperation mit der Initiative Verbesserung von Ausbildungserfolgen „VerA“, an die sich Ratsuchende auch direkt wenden können. 12.500 sogenannte „Senior-Experten“ gehören zum Netzwerk der Initiative. „In der Regel können wir kurzfristig
einen Tandempartner vermitteln“, sagt Leiterin Astrid Kloos.
Azubi und Mentor treffen sich dann regelmäßig. „Die Mentoren sind anders als die Eltern nicht persönlich beteiligt und können deshalb ganz anders zuhören und unterstützen“, so Kloos. Ziel sei nicht, die Ausbildung um jeden Preis fortzusetzen, sondern einen Weg zu einem beruflichen Abschluss zu finden, der den Stärken des Jugendlichen entspricht.
Und bei der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit kann besprochen werden, ob eine sogenannte Assistierte Ausbildung (AsA) infrage kommt, bei der dem Azubi etwa ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite gestellt wird.
UND WENN DAS AUSBILDUNGSVERHÄLTNIS
BEENDET WIRD?
In der Probezeit, die bis zu vier Monate dauern darf, können sowohl der Betrieb als auch der Azubi jederzeit fristlos ohne Angabe von Gründen kündigen. „Wenn man feststellt, dass man sich doch für den falschen Beruf entschieden hat, ist das ein gutes Instrument, um zu wechseln“, sagt Fachmann Bettels.
Fällt die Entscheidung nach der Probezeit, können Azubis mit einer Frist von vier Wochen kündigen – wenn sie in einen anderen Ausbildungsberuf wechseln oder die Ausbildung ganz aufgeben wollen. Wer dieselbe Ausbildung in einem anderen, neuen Betrieb
fortsetzen möchte, muss sich hingegen mit dem alten Ausbildungsbetrieb auf einen Aufhebungsvertrag einigen.
WIE SIEHT’S MIT ARBEITSLOSENGELD AUS? Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben Azubis dann, wenn sie innerhalb der vergangenen zwei Jahre mindestens ein Jahr lang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Doch Vorsicht: Geht das vorzeitige Ende der Ausbildung vom Lehrling aus, kann die Arbeitsagentur eine Sperre von drei Monaten aussprechen. Am besten informiert man sich vorab über finanzielle Konsequenzen.
WIE GEHT’S DANN BERUFLICH WEITER?
Der Ausbildungsabbruch muss nicht das Ende, sondern kann ein Neustart sein. Am besten gelingt das, wenn man bereits einen Plan B hat. Das schon Geleistete wird zudem oft anerkannt, nicht nur, wenn man denselben Beruf in einem anderen Betrieb weiterlernt. Auch wer in einer ähnlichen Branche bleibt, etwa vom Bäcker zum Konditorenhandwerk wechselt, kann sich Gelerntes anrechnen lassen. Das muss dann im Einzelfall vereinbart werden. Und auch wenn es schmerzhaft ist: Es lohnt sich zu reflektieren, warum der erste Versuch nicht geklappt hat. Denn das eröffnet die Möglichkeit, gezielt nach einem Unternehmen zu suchen, in dem die Bedingungen besser passen. Eva Dignös (dpa)
Azubis geben Tipps zum Berufseinstieg
Foto // © Volksb ank Freiburg
Name // Lukas Klingenmeier
Alter // 27 Jahre
Beruf // Auszubildender zum Finanzassistenten
Betrieb // Volksbank Freiburg
Mein Lebensweg hat mich nicht gradlinig in die Volksbank Freiburg geführt. Nach meinem Abitur entschied ich mich für ein Lehramtsstudium. Obwohl mein Studium reibungslos verlief, beschäftigte ich mich in meiner Freizeit lieber mit Aktien und Immobilien und las oft bis spät abends Berichte über Unternehmen und Finanzprodukte.
Dies führte mich zu der Frage, ob ich lieber in die Finanzbranche wechseln sollte. Trotz meiner Bedenken führte ich mein Lehramtsstudium fort, da ich die investierte Zeit nicht „wegwerfen“ wollte. Während meines Referendariats merkte ich schnell, dass ich in diesem Beruf nicht glücklich werde. Im Gegensatz zu meinen Kolleg*innen brannte ich weniger für bildungspolitische Themen und las stattdessen Berichte über die Finanzwelt. Schließlich entschied ich mich für den Wechsel in die Finanzbranche. Der Schritt musste jedoch gut durchdacht sein, da ich mein sechsjähriges Studium, meine sichere Anstellung als Beamter sowie alle damit verbundenen Vorteile aufgeben würde. Gespräche mit Bankern aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis bestärkten mich in meiner Entscheidung, ein Duales Studium „BWL-Finanzdienstleistungen“ bei einer Regionalbank zu machen. An der Volksbank Freiburg gefällt mir besonders, dass es eine große Regionalbank ist, die Einblicke in diverse Abteilungen bietet und genossenschaftliche Werte vertritt. Hier kann ich meine Karriere ideal gestalten. Eine Bank, die nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf die Interessen ihrer Mitglieder ausgerichtet ist - damit kann ich mich sehr gut identifizieren. Nun bin ich ein halbes Jahr bei der Volksbank Freiburg und habe meine Entscheidung keine Sekunde bereut. Jeden Morgen gehe ich gut gelaunt und mit einem Lächeln auf die Arbeit. Mit meiner Geschichte möchte ich euch ermutigen, neue Wege zu erkunden, wenn ihr merkt, dass euer aktueller Berufswunsch euch nicht glücklich macht. f79
Unterwegs in digitalen Räumen
Sie sind Experten, wenn es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) geht, und sehr gefragt: Prompt Editoren. Doch so schnell wie die Technologie könnte sich auch das Berufsbild verändern.
Sie bezeichnen sich als „AI Prompt Editor“ oder „AI Prompt Engineer“ und sind Experten, wenn es um KI geht. Ob auf technischer oder kommunikativer Ebene, KI Prompter setzen sich mit der Frage auseinander, wie und wo KI-Tools unseren Alltag erleichtern können. Damit sind sie auf dem Arbeitsmarkt besonders gefragt und Vorreiter eines neuen Berufsbildes. Karoline von dem Bussche ist KI-Prompt-Editor bei der Kommunikationsagentur Palmer Hargreaves. Im Job-Protokoll erzählt die 49-Jährige von ihremTraumjob – selbst wenn das Berufsbild vermutlich keine Zukunft hat:
DER WEG IN DEN BERUF
„Ich komme nicht aus der Programmierung, sondern aus dem Bereich der Kommunikation. Schon während meines Studiums habe ich begonnen, meinen Kommilitonen Lerninhalte bildhaft zu erklären, ich merkte, dass ich das gut konnte. Über verschiedene Praktika habe ich mich dem Thema genähert, habe Texte und Konzepte für Museen oder Ausstellungsbereiche von Unternehmen entwickelt. Dabei haben wir zunehmend digitale Medien verwendet.
Ich fand den digitalen Raum so spannend, weil er sich ständig verändert, und habe mich dann auf die digitale Kommunikation konzentriert. Als Redakteurin bei unserer Agentur habe ich auf die KI-Tools geguckt und versucht, diese zu erklären. Zusätzlich zur technischen Seite brauchten wir jemanden, der kommunikativ auf die Möglichkeiten der KI schaut und probiert und testet, was diese Tools für unsere tägliche Arbeit bedeuten. Ich habe prompten gelernt, also Aufforderungen an KI-Tools zu formulieren. Heute arbeite ich als AI Prompt Editor und schaue, wie sich Künstliche Intelligenz in ganz unterschiedlichen Bereichen unserer Agenturtätigkeit sinnvoll nutzen lässt.
DIE AUSBILDUNG
Inzwischen gibt es ganz viele Kurse zum Thema Künstliche Intelligenz. Das ist ein guter erster Schritt, um sich mit den Tools vertraut zu machen. Dann muss man natürlich üben, üben, üben. Und auf jeden Fall sollte man seine Nische entdecken. Natürlich sind mit technischen Entwicklungen immer auch Sicherheitsfragen verbunden, aber für meine tägliche Arbeit habe ich die Fortschritte immer als Verbesserung und Erleichterung empfunden.
BERUFSALLTAG
Es gibt drei Themenfelder, die ich erarbeite. Zum einen verfolge ich, wie sich die Tools gerade verändern und welche Entwicklungen für unsere
Agentur und Kunden relevant sind. Diese Informationen gebe ich weiter, sodass die Teams sie in ihrer Arbeit nutzen können.
Meine zweite Aufgabe sind Masterclasses, intern und extern. Ich führe meine Kolleginnen, Kollegen und Kundinnen und Kunden an Tools heran und zeige ihnen, wie man damit arbeitet. Außerdem unterstütze ich beratend. Ich schaue, wie wir als Kommunikationsagentur die KI in unserem Alltag und der Arbeit für unsere Kunden nutzen können und welche Aufforderungen dafür nötig sind.
SCHÖNE UND ANDERE SEITEN
Das Schönste an meiner Arbeit sind die regelmäßigen Aha-Erlebnisse bei der Arbeit mit den Tools. JedeWoche denke ich mindestens einmal: Wow, unglaublich, was heutzutage möglich ist. Ich liebe es, mich mit anderen Menschen dazu auszutauschen. Wenn ich auch ihnen diese Aha-Erlebnisse vermitteln kann, ist das für mich ein tolles Gefühl. Unschöne Seiten finde ich kaum, für mich ist es ein Traumjob. Manchmal wünschte ich jedoch,
mal eine Woche Pause von Updates und neuen Funktionen zu haben. Es sind ermüdend viele Informationen, mit denen ich mich beschäftige, um herauszufinden, welche Neuerungen für uns relevant sind. Ich fände es gut, wenn die Unternehmen erst mal mehr an der Basis arbeiten würden, statt ständig neue Features zu ergänzen, die nicht immer einen großen Mehrwert bieten.
Der Beruf Prompt Editor ist, glaube ich, eine temporäre Erscheinung. Es geht ja darum, Aufforderungen für Tools zu schreiben, die man im Alltag benutzt. Künftig wird es in den seltensten Fällen Menschen geben, die Aufforderungen für andere schreiben, damit diese die Tools benutzen können. Stattdessen wird es so sein, dass die Menschen lernen, die Tools selbst zu benutzen – irgendwann wird das jeden betreffen. Deshalb ist Prompt Editor kein Beruf, auf den man in Zukunft zuarbeiten kann.“
Anke Dankers (dpa)
Aha-Erlebnisse mit anderen teilen – das schätzt Karoline an ihrem Job
INFO
Zugang zur Tätigkeit: Laut Berufenet der Agentur für Arbeit erwarten Arbeitgeber häufig ein Studiumin Computerlinguistik, Medienwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Psychologie oder Informationstechnik. Auch der Ausbildungsberuf Redakteur gilt als Zugangsberuf. Grundsätzlich ist der Markt zudem offen für Quereinsteiger. Kenntnisse in Programmiersprachen und Erfahrungen mit KIs und Sprachmodellen werden ebenso – wie die bereits erwähnten Kurse – erwartet.
ANZEIGEN
Frei zugängliche KI-Tools wie etwa ChatGPT sind populär und könnten helfen, zum Beispiel eine Mail zu verfassen, für die man ewig brauchen würde. Aber dürfen Beschäftigte das?
ChatGPT kann Personalern beim Sichten von Bewerbungsunterlagen helfen, in kürzester Zeit ein Gerichtsgutachten erstellen, Fehler im Programmcode finden oder auch Mails vorformulieren: ChatGPT kann in der Arbeitswelt bei vielen Tätigkeiten unterstützen. Grundsätzlich spricht auch nichts gegen eine Nutzung: Beschäftigte dürfen für Arbeitsaufgaben alle Hilfsmittel nutzen, die ihnen im Betrieb zur Verfügung stehen, wie der Bund-Verlag auf seiner Website informiert.
Wer beispielsweise Texte, Unterlagen oder Präsentationen erstellen muss, darf den Informationen zufolge auf Handbücher, Infos aus Datenbanken oder eben auch Chatbots zurückgreifen.
Als Einschränkung gilt allerdings: Die Hilfsmittel sollten aktuelle und zutreffende
Ergebnisse liefern, bei der Nutzung dürfen keine vertraulichen Informationen übertragen werden. Und: Wer mithilfe von Algorithmen Arbeitsleistungen erstellt, sei für die Ergebnisse eigenständig verantwortlich, heißt es in dem Beitrag weiter.
Unternehmen haben aber auch die Möglichkeit, den Zugriff auf ChatGPT zu sperren oder zu begrenzen. In einem solchen Fall müssten Beschäftigte davon ausgehen, dass die Nutzung unzulässig ist.
Wer dann stattdessen private Geräte für den Zugang zu den im Unternehmen gesperrten KI-Tools nutzt, müsse unter Umständen mit Sanktionen rechnen, so der Bund-Verlag. Beispielsweise dann, wenn vertrauliche Informationen „aus der betrieblichen Sphäre in die private Sphäre“ überführt werden. tmn/BZ
An der dreijährigen Oberstufe zur allgemeinen Hochschulreife / Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11
Die dreijährige Oberstufe der Gemeinschaftsschule in Freiburg führt Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichsten Schullaufbahnen zur allgemeinen Hochschulreife.
Aufgenommen werden:
• Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss, 10. Klasse der Real- oder Gemeinschaftsschule
• Schülerinnen und Schüler mit Versetzungszeugnis in Klasse 10 (G8) oder Klasse 11 (G8 und G9)
• Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus der Oberstufe anderer G8- und G9-Gymnasien
• Schülerinnen und Schüler von freien Schulen und Waldorfschulen
• Wiedereinsteigerinnen und -einsteiger nach einer Schulunterbrechung
Die Schülerinnen und Schüler kommen mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die dreijährige Oberstufe. Daher werden in der
Brückenklasse der Jahrgangsstufe 11 die Unterrichtsinhalte und Methoden gezielt vertieft und wiederholt. So findet eine optimale Vorbereitung auf die Anforderungen in der Kursstufe statt.
Die Kurse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden in Klasse 11 geteilt und in Lerngruppen von maximal 15 Schülerinnen und Schülern unterrichtet. Als weitere Besonderheit wird in Mathematik wöchentlich eine zusätzliche Stunde (Mathe-Plus) angeboten, um Grundlagen aufzuarbeiten und Gelerntes zu vertiefen.
In der Kursstufe kommen Leistungskurse und Basisfächer bereits für Lerngruppen ab fünf Teilnehmenden zustande, was individuelle Förderung und Beratung ermöglicht.
Schülerinnen und Schüler, die besonderen Förderbedarf in den Fächern Mathematik, Deutsch oder Englisch haben, können ein individuelles Nachhilfeangebot von Studierenden an der Paula Fürst Schule wahrnehmen.
Neben dem Erlernen von schulischen Inhalten werden die Persönlichkeitsbildung sowie die Teamfähigkeit und soziale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler gleichermaßen gefördert. Ein Team aus einer Sozialpädagogin und einem Sozialpädagogen unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei persönlichen Belangen, Leistungskrisen oder Konflikten.
Die Paula Fürst Schule ist Lern- und Lebensraum. Die Jugendlichen können Computerräume, iPads, zwei Schülerküchen und verschiedene Aufenthalts- und Arbeitsbereiche nutzen.
Anmeldungen und Beratungstermine für die Gymnasiale Oberstufe der Paula Fürst Schule, Basler Straße 61, 1. OG, sind jederzeit möglich. Weitere Infos: Tel.: 0761 / 888 57 05 0 E-Mail: info@paula-fuerst-schule.de
https://paula-fuerst-schule.de