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75 Prozent nutzen ChatGPT

Das setzt Patrick Bronner bereits um. Er unterrichtet Mathe und Physik am FriedrichGymnasium im Freiburger Stadtteil Herdern. Kürzlich fragte der Lehrer seine Klasse, wer ChatGPT verwende. Rund 75 Prozent der Schüler*innen meldeten sich. Bronner ist das nicht sauer aufgestoßen, er sieht in der KI große Chancen. Tools wie ChatGPT könnten Inspirationen für eigene Gedanken und Ideen liefern.

„Meine Schüler*innen dürfen KI nicht nur benutzen, sie sollen es sogar“, sagt der Pädagoge, der 2016 mit dem Deutschen Lehrerpreis in der Kategorie „Innovativer Unterricht“ ausgezeichnet wurde. In seinen Stunden nutzen Schüler*innen über einen deutschen Anbieter einen datenschutzkonformen Zugang zu ChatGPT. Doch nicht selten produzieren KI-Tools falsche Aussagen. Die Arbeit mit KIs müsse daher in allen Schulfächern thematisiert werden. Bronner sensibilisiert für kritisches Denken im Umgang mit KI-Programmen.

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Der 43 Jahre alte Lehrer glaubt, dass ChatGPT die Lernkultur an Schulen grundlegend verändert. Für seinen Unterricht trifft das schon jetzt zu. Wer dort eine GFS absolviert, hält bisher eine digitale Präsentation und gibt ein Handout ab. Ursprünglich war das GFS-Format dazu gedacht, individuelle Leistungen zu ermöglichen. Die ersten Schüler*innen haben bei Bronner das KI-Tool SlidesGPT zur Erstellung von Präsentationsfolien genutzt und lassen sich aus dem fertigen Foliensatz mit dem KI-Tool ChatPDF ein Handout anfertigen. „Als Lehrer benote ich die Leistung der KI, das macht keinen Sinn“, sagt Bronner. Die einzige Chance zur gerechten Notengebung sei ein ausführliches freies Fachgespräch.