Exzellenz
Wonach wir streben.

Wonach wir streben.
Substantiv, f.
Die besondere Güte eines Objektes, einer Fähigkeit oder Leistung; exzellent sein
DAS PHANTOM DER EXZELLENZ.
Warum es sich lohnt, ihm hinterherzujagen.
LEITARTIKEL 05
TRUE MASTERY.
UNSER EXZELLENZVERSTÄNDNIS.
und Leadership-Manifest.
SPIRIT AUSGABE 04
GASTKOMMENTAR 10
GEHT NICHT
gibts nicht!
Leuchtturmprojekt
– wenn sie einbezogen wird. 12
Wirtschafts-Service-Portal.NRW.
INTERVIEW 16
Willkommen zur neuen Spirit – dem Einblick in die Cassini-Welt. Unser Thema in dieser Ausgabe heißt Exzellenz. Ein Anspruch, der auch uns leitet, wenngleich wir ihn kritisch hinterfragen wollen. Denn was ist Exzellenz eigentlich? Wieso brauchen wir sie gerade jetzt in Zeiten der Veränderung?
Lesen Sie hintergründige Artikel, Gastkommentare und Interviews, für die sich freundlicherweise auch unsere Klienten zur Verfügung gestellt haben. Ihre Interpretationen von Exzellenz sind durchaus unterschiedlich. Man kann sogar zu dem Schluss kommen, dass es Exzellenz im Kern gar nicht gibt. Erst danach zu streben, führt zu Spitzenleistung.
Auch wir begreifen Exzellenz als Ansporn, der sich in unserem Leitprinzip „True Mastery“ widerspiegelt. Deshalb investieren wir überdurchschnittlich viel in die Entwicklung und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden, in Formate des Vordenkens und der Vernetzung. Denn Qualifikation führt zu Qualität – und schließlich zu Vertrauen.
Wenn die meisten unserer Klienten über viele Jahre mit Cassini arbeiten, kann man das als nachhaltigen Vertrauensbeweis in unseren Beratungsanspruch ansehen. Ausruhen wollen wir uns darauf nicht. Wir werden weiter an unserer Exzellenz arbeiten.
Ich wünsche Ihnen neue Inspirationen mit der Spirit!
DR. ANDRÉ STEBENS CEO der Cassini Consulting AGDer Begriff der Exzellenz wird heute fast inflationär gebraucht. Aber was meint er überhaupt? Wer sich mit der Bedeutung beschäftigt, stellt fest: Exzellenz im absoluten Sinne gibt es gar nicht. Dennoch lohnt es sich, diesem Phantom hinterherzujagen.
Im Jahr 1983 sollte der Millionen-Seller „In Search of Excellence“ der US-Autoren Thomas Peters und Robert Waterman erstmals auf Deutsch erscheinen – womit sich der Verlag schwertat. Denn wie übersetzt man „excellence“? Noch gab es im Deutschen kein 1:1-Äquivalent. Vielmehr stand Exzellenz für die damals schon hoffnungslos veraltete Anrede von Würdenträgern aus Klerus oder Diplomatie. Und so entschied sich der Verlag für den unspektakulären Titel „Auf der Suche nach Spitzenleistungen“.
Die Geburt eines Trendbegriffs
Dem Erfolg tat dies keinen Abbruch. Auch hierzulande eroberte das Managementwerk, das die acht Prinzipien der seinerzeit erfolgreichsten Unternehmen beleuchtete, die Büchercharts.
Das Primat der Kundenzentrierung, eine transformierende Führung oder Freiraum für Unternehmertum:
Die auch aus heutiger Sicht verblüffend aktuellen Erkenntnisse des Buchs wurden in Wirtschaftskreisen heiß diskutiert. Nach und nach setzte sich der Exzellenz begriff auch im deutschen Sprach gebrauch durch und avancierte spätestens in den 90ern zum allgegenwärtigen Trendwort.
Plötzlich waren sie alle da: die Exzellenzinitiativen, Exzellenzunis, Exzellenzzentren oder Exzellenzawards.
Die Aura des Ungefähren
Bis heute ist der Begriff omnipräsent und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er einen gewissen inflationären Grad erreicht hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass ihn die Aura des Ungefähren umgibt. Für die einen steht Exzellenz, wie der Buchtitel verspricht, für Spitzenleistungen. Für die anderen ist er gleichbedeutend mit herausragender Qualität. Wieder andere sehen in ihm die meisterhafte Beherrschung einer Fähigkeit. Für den Nächsten steht er schlicht für die Elite.
In jedem Fall bezeichnet er das Nonplusultra. Und man fragt sich, von was eigentlich?
Beschäftigt man sich näher mit der Bedeutung der Exzellenz, kann man auch zum gegenteiligen Schluss kommen: dass es Exzellenz im absoluten Sinn nämlich gar nicht gibt. Schon Peters und Waterman sprechen nicht vom Erreichen der Exzellenz, sondern von der Suche nach ihr. Und es war ein gewisser Marcus Tullius Cicero, der bereits vor 2.000 Jahren vor der Gefahr der Selbstzufriedenheit warnte. Excellentia (lat.: Vorrangstellung) könne man zwar erlangen, indem man aufgrund seiner Fähigkeiten eine Spitzenposition einnimmt (bei ihm: im Staat). Es sei aber „schimpflich, im Wohlergehen zu versinken“. Anders ausgedrückt: Wer glaubt, Exzellenz erreicht zu haben, dem droht bereits der Abstieg – durch Trägheit und Überheblichkeit.
ZU HINTER -
Ähnlich arbeitet der Six-Sigma-Ansatz, den Motorola 1987 entwickelte: Qualität als Messgröße unter Akzeptanz einer minimalen Fehlerquote in der Produktion. Die wurde mit 3,4 Fehlern bei einer Million Fehlermöglichkeiten definiert, was einer Trefferquote von 99,99966 Prozent gleichkommt. Nahezu perfekt. Oder eben fast exzellent. Motorola konnte dadurch die Kosten bei der Fehlerbeseitigung dramatisch senken. Später erhob Jack Welch, der legendäre General-Electric-CEO, Six Sigma zur Glaubenslehre. Allein der Kunde sollte entscheiden, was Qualität ist. Für Mitarbeitende wurde der Besuch der Six Sigma Academy verpflichtend – mit der Verteilung von Gürteln wie im Karate. Wer den schwarzen trägt, empfiehlt sich für eine Führungsrolle.
FRAGEN, ZU VERBESSERN UND DAZUZULERNEN: DIESE EINSTELLUNG FÜHRT UNS WEITER.
Dass Exzellenz ein Ideal ist – ein Phantom, dem es jedoch lohnt, hinterherzujagen –, hat als einer der Ersten Toyota begriffen. Als der Automobilkonzern die Lean Production erfand und mit ihr Qualität als endlosen Verbesserungsprozess neu definierte, war das eine Revolution. Heute wird dieses Prinzip auch „operative Exzellenz“ genannt. Es folgt der simplen Erkenntnis, dass das Bessere stets der Feind des Guten ist –im Wissen, dass der Vorsprung stets nur kurz währt. Exzellenz als permanente Anstrengung.
In Zeiten der Veränderung kann uns Exzellenz zum Erfolg führen – wenn sie zur Haltung wird. Was auch immer das selbstgesteckte Ziel ist, ob es höchste Qualität heißt, die Erreichung einer Spitzenposition oder die Meisterschaft in einer Disziplin: Man muss sich dessen bewusst sein, dass nichts für die Ewigkeit ist. Die Offenheit für neue Methoden und Technologien, die Bereitschaft, sich ständig zu hinterfragen, zu verbessern und dazuzulernen: Diese Einstellung führt uns weiter. Exzellenz gibt es nur auf Zeit. Wenn man um sie kämpft, kann sie von Dauer sein.
Der Uni St. Gallen wird Exzellenz nachgesagt. Was verstehen Sie darunter?
Zunächst mal freut es mich, dass uns andere Exzellenz nachsagen. Problematisch finde ich, sich selbst als exzellent zu bezeichnen. Für mich sollte sich Exzellenz ausschließlich in den Augen anderer erweisen, nicht in der Selbstbetrachtung. Für die Selbstbeschreibung gibt es meines Erachtens bessere Begriffe.
Sie ist eine der renommiertesten Wirtschaftshochschulen Europas. Für den Organisationspsychologen ist Meisterschaft eine Form des Handwerks. Und Erstis können bessere Ideen haben als ein CEO.
Welche sind das in Ihren Augen?
Professionalität trifft es für mich eher. Auch Expertise. Haltung gehört für mich ebenfalls dazu. Eine gewisse Form der Meisterschaft, damit könnte ich mich auch anfreunden, denn letztlich kommt es darauf an, sich immer wieder auf neue Situationen einzulassen und diese zu meistern.
Was stört Sie am Begriff der Exzellenz?
Exzellenz suggeriert für mich einen statischen Zustand und blendet die Realität aus. Tatsache ist doch, dass man im Alltag immer wieder von Neuem nach den passendsten Lösungswegen suchen muss. Wer von sich behauptet, exzellent zu sein, verteidigt jedoch seinen Exzellenz-Status –anstatt seine Energie auf die andersartige oder unkonventionelle Lösung zu konzentrieren. Das Einzigartige zu finden, wenn Sie so wollen.
INTERVIEW MIT DR. FLORIAN SCHULZKönnte man also sagen: Exzellenz heißt, zur Einzigartigkeit zu finden?
Ja, das finde ich passend. Wichtig wäre mir aber auch, die Andersartigkeit des Gegenübers mitzubetrachten, das ist doch eine wichtige Kernkompetenz in der heutigen Arbeitswelt. Wenn wir das weiterdenken, stellt sich aber schnell die Frage: Wie schafft man das? Wichtiger ist dann meine Haltung, mit der ich an Personen und Situationen herantrete. Einerseits kann ich dem mit Neugier begegnen, andererseits muss ich aber genauso auch auf Routinen zurückgreifen können, die ich im wahrsten Sinn des Wortes einstudiert habe.
Was ist Ihnen an Routinen so wichtig?
Da sind wir beim Thema Wissen oder genauer: Was Wissen heute ausmacht, wie man es generiert, einsetzt und teilt. Unser Job als Universität ist es, Studierende zu befähigen. Dazu gehört auch, ihnen Methoden beizubringen, wie man von sich aus Wissen erlangt – um zu ganz eigenen Schlüssen zu kommen. Konkret: Wie man gut recherchiert, wie man
Vorhandenes in neue Zusammenhänge setzt, aber auch, wie man jenseits der eigenen Fachsprache gegenüber einem breiteren Publikum kommuniziert und präsentiert. Routinen, Kreativ- oder Präsentationstechniken sind hier fast genauso wichtig wie Fachkompetenz.
Wer Meister werden will, muss also sein Handwerk beherrschen ...
Ja natürlich. Denn wer sein Handwerk beherrscht, gewinnt Zeit. Zeit, um zur außergewöhnlichen Lösung zu finden – und dies innerhalb immer komplexerer Kontexte. Hier ist es auch gut zu wissen, wo das eigene Wissen endet. Und wann es besser ist, den Austausch mit anderen zu suchen. Das Neue endet ja nicht in Wissenssilos, sondern darin, Wissen zu vernetzen. Darauf versuchen wir unsere Studierenden mit Blick auf das spätere Berufsleben vorzubereiten.
Wie tun Sie das konkret?
Durch innovative Plattformen und Räume des Austauschs wie unseren SQUARE. Dort treffen Köpfe aus Wirtschaft, Politik und Kultur auf Studierende,
Dozierende und Ehemalige, um Neues zu entwickeln. Das läuft komplett auf Augenhöhe. Jeder und jede kann hier seine Themen einbringen, um sie im offenen Dialog und auf experimenteller Ebene nach vorn zu bringen. Da kann ein Erstsemester die bessere Idee haben als ein CEO. Genau darum geht’s doch, wenn wir über Exzellenz reden: um gegenseitige Inspiration.
Warum Soft Skills in Wahrheit Hard Skills sind. Und wann die innere Gewerkschaft anfängt, zu streiken: Lesen Sie das komplette Interview unter:
CASSINI.DE/INSPIRE/
ist Postdoc und Dozent am Lehrstuhl für Organisationspsychologie sowie Leiter der psychologischen Beratungsstelle an der Universität St. Gallen. Er forscht und lehrt u. a. zu den Themen emotionale Beziehungsdynamiken im Arbeitsleben und Management-Coaching-Interventionen.
Manfred Lampe verantwortet das IT-ServiceManagement bei der Gothaer. Für ihn entsteht Exzellenz durch Partizipation. Doch auch das Ambitionsniveau entscheidet.
Wie gelingt Veränderung? Diese Frage stellten wir uns bei der Gothaer Systems, als wir 2018 eine große Reorganisation einläuteten. Damit wollten wir unsere Qualität im Aufbau und in den Abläufen auf eine neue Stufe hieven – exzellenter werden, wenn Sie so wollen. Dass daraus eine gelebte Kultur werden würde, war am Anfang keine ausgemachte Sache.
Die Reorganisation:
Klima des Aufbruchs
Den Beginn der Transformation machte 2018 die Umgestaltung unserer Organisation. Wir wollten „leaner“ werden, indem wir eine neue, dezentrale Netzwerk- und Teamstruktur einführten. In diesem Zuge sollte u. a. eine komplette Führungsebene verschwinden.
Solche Eingriffe sind elementar und können zur Sorge innerhalb der Belegschaft führen. Was wir deshalb taten, war, den Prozess umzukehren: Bottom-up statt Top-down. Aktiv forderten wir die Ideen unserer Mitarbeitenden zur Verbesserung der Organisation ein –machten den Wandel zum Momentum der Mitwirkung. Die Stimmung drehte sich, von einer Atmosphäre der abwartenden Zurückhaltung zu einem Klima des Aufbruchs. Das reichte so weit, dass sich alle unsere Mitarbeitenden auf „ihre“ bisherigen oder eben neue Stellen bewerben mussten. Neue Führungspositionen besetzten wir vornehmlich aus den eigenen Reihen. Mitgestaltung führte also ganz konkret zur Mitverantwortung.
An diesem Prinzip der Partizipation halten wir im Rahmen der agilen Transformation konsequent fest. Ein dabei definierter Grundsatz, der heute unser Miteinander prägt, ist: Kompetenz entscheidet. Das bedeutet, dass wir ein hohes Zutrauen in die Fähigkeiten des oder der Einzelnen haben: Im Zweifel wiegt die Fachexpertise eines Teammitglieds mehr als die Macht der Führung. Fraglos hat das auch unseren Führungsstil verändert, der sich noch mehr in Richtung Leadership, Empowerment und Wertschätzung entwickelt hat und weiterentwickelt.
So sehe ich es heute geradezu als einen Unfall an, wenn die Hierarchie in einer Kultur der gemeinsamen Verantwortung entscheiden muss.
Der Effekt der Partizipation: Werte der Exzellenz
Exzellenz ist ein Prozess des Immer-besserWerdens, der durch Partizipation befeuert wird. So haben wir gemeinsam mit der Cassini die KPI-Systematik für unser IT-ServiceManagement neu definiert. Dabei standen für uns jeweils drei Fragen im Mittelpunkt:
Was beschreibt die Güte meines Services – welche KPIs leiten uns?
#01
#02
ist Bereichsleiter IT-Service-Management bei Gothaer Systems. Er leitet 8 Teams vom Ausgliederungs- und Provider- bis hin zum Change- und Release-Management.
Alle drei Fragen haben wir zunächst im Sinne der Partizipation vor allem für uns selbst beantwortet und sind damit „live“ gegangen. In den nächsten Schritten werden wir das Feedback unserer Anwenderinnen und Anwender z. B. über NPS-Befragungen noch stärker einbeziehen.
Bei aller Partizipation zählt also auch die kritische Selbstreflexion.
#03
Wie organisieren wir den Lifecycle?
Was ist unser Ambitionsniveau –innerhalb unserer Abteilung, aber auch bezogen auf die einzelne Rolle?
Was leitet Cassini eigentlich? Im Kern ein einfacher Anspruch: Wir wollen die bestmögliche Beratung für unsere Klienten sein. Führend in dem, was wir tun, um unsere Kunden zum Erfolg zu führen. True Mastery – Qualität durch Qualifikation – lautet deshalb unser Exzellenzprinzip. Daraus ist ein Ökosystem der Bildung und Weiterbildung entstanden, der Talenterkennung und des fachlich-persönlichen Wachstums, das bei Cassini vom ersten Tag an greift. Mit dem Ziel, das Beste in jeder und jedem zu fördern.
LEAD TO GROW
Die 411 Wege, in Führung zu gehen
Wie viele Wege gibt es bei Cassini, um in Führung zu gehen? So viele, wie es Cassinis gibt. Genau 411 sind es aktuell. Jeder und jede kann, darf und soll dabei den individuellen Weg zur Erfüllung des eigenen Talents gehen. „Lead to Grow“ heißt dieses Leadership- und Entwicklungsverständnis.
Dabei spielt es keine Rolle, worin die Begabung zur Führung liegt. Das kann im Management genauso sein wie in einem Zukunftsthema oder als Entrepreneur im eigenen Unternehmen. Drei Prinzipien leiten dabei unser Handeln, niedergeschrieben in unserem Manifest.
Jede*r hat die Erlaubnis und die Pflicht, die eigenen Talente zu fördern.
Jede*r trägt Verantwortung. Für sich, für andere und für die gesamte Organisation.
Leads haben Rollen mit besonderer Verantwortung.
Lernen und Entwicklung als Leader findet ständig statt. Treibende sind die Lernenden. Unsere Gemeinschaft definiert ein Ökosystem, das Lernen optimal unterstützt.
Essenzieller Teil ist eine aktiv gelebte Feedbackkultur.
Führung hat Ziele: Performance und persönliche Entwicklung. Daran lassen wir uns messen. Wir nehmen einen optimistischen Zukunftsblick ein und sehen Wandel als Chance.
Leader sind zupackend, konkret und ergebnisorientiert.
Consultant MICHAEL KURZBEIN Senior ConsultantNeunmonatige Ausbildung für Absolvent*innen und junge Beratungseinsteiger*innen. Drei Module verbinden Theorie und Praxis.
METHODIK
Basics in Consulting, IT, Projekt- und Prozessmanagement, Kreativtechniken.
PROJEKTE
Rotation in 2–3 Projekten.
TRAINEE-COMMUNITY
Vernetzung, Themen-, Erfahrungsaustausch .
Wenn die nächste Generation die CassiniWelt betritt, ist sie erst einmal erstaunt. So viele Freiheiten habe ich, um mich zu verwirklichen? So früh gehe ich in Verantwortung? Denn Newbies der Trainee Akademie lernen nicht nur den Cassini-Spirit und die wichtigsten Beratungs-Basics kennen. Sie kommen direkt ins Geschäft – auf hochspannenden Kundenprojekten. Dabei kommt zusammen, was sich gegenseitig inspiriert. Die Trainees bilden eine Community, aus der heraus sogar echte Freundschaften entstehen.
Wie unsere Trainee Meike es festhält –in ihrem Tagebuch:
Mit dem Wirtschafts-Service-Portal.NRW hat sie eine Plattform mit bundesweiter Strahlkraft geschaffen. Ein Gespräch über Moving Targets, föderale Zusammenarbeit und die Einbindung von Start-ups.
Frau Deling, was bedeutet Exzellenz für Sie?
Ein großes Wort. Für mich heißt das, immer besser zu werden in unseren Leistungen für die Wirtschaft – durch einfache, userzentrierte, innovative Services. Wir stehen hier in der Verantwortung, die digitale Transformation der Wirtschaftsverwaltung maßgeblich voranzutreiben.
Nennen Sie uns Beispiele für solche Services.
Nehmen wir das WSP.NRW ...
... das Wirtschafts-Service-Portal.NRW. Es wurde beim eGovernment-Wettbewerb 2021 als bestes OZG * -Projekt und mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Hier kann man seine Gewerbeanmeldung innerhalb von 15 Minuten erledigen, ein Chat-
bot beantwortet Gründungsfragen und ein Gründungsassistent leitet Start-ups KI-gestützt durch alle notwendigen Services. Über 400 Verwaltungsleistungen sind schon heute über das Portal zentral elektronisch abrufbar –medienbruchfrei und ohne großen Aufwand.
Das Portal hat Leuchtturmcharakter für andere Bundesländer.
Es war ein ziemlich ambitioniertes Unterfangen. Innerhalb von anderthalb Jahren haben wir eine komplexe, offene Plattform-Architektur auf die Beine gestellt. Wenn Sie sich allein die integrierten Services ansehen: Noch 2021 sprachen wir von drei Verwaltungsleistungen, jetzt wie gesagt von 400. Da müssen jede Menge Player zusammengebracht, Hürden und Silos überwunden werden. Eine enorme Herausforderung an die Projektsteuerung, die Cassini federführend übernahm.
Alle Partner im Projekt haben in den letzten Jahren so zusammengefunden, dass wir inzwischen ein extrem engagiertes und innovatives Team am Start haben. Wir haben als WSP.NRWTeam in den letzten beiden Jahren alle Herausforderungen gemeinsam gemeistert. „GEHT NICHT GIBT’S NICHT“, lautet unser Motto.
Die Plattform erzeugt länderübergreifend Mehrwerte.
Das läuft nach dem EfA-Prinzip – einer für alle. Das bedeutet, jedes Bundesland ist gehalten, seine digitalen Lösungen und Leistungen so zu entwickeln, dass sie andere Länder einfach mitnutzen können. Tatsächlich bildet das WSP.NRW nun die Grundlage, mit 16 Bundesländern in den nächsten Jahren im Rahmen einer Mitnutzungsallianz die 400 Verwaltungsleistungen und weitere EfA-fähige Komponenten gemeinsam zu betreiben und so weiterzuentwickeln, dass sie den Herausforderungen auch im digitalen Binnenmarkt gewachsen sind. Wir werden zudem 2023 weitere fachliche Arrondierungen für die Wirtschaft durchführen und noch mehr Onlinedienste zur EfA-Mitnutzung bereitstellen. Unsere Herausforderung wird nun sein, unsere Onlinedienste noch 2023 in mindestens neun Bundesländern so auszurollen, dass wir 50 Prozent der Bevölkerung erreichen.
Was sind Ihre Pläne?
Ich spreche von Moving Targets. Für mich hat nichts Bestand, was nicht besser werden kann. Dafür sind die Innovationszyklen durch die Digitalisierung einfach zu kurz geworden. Sie fragten mich eingangs nach meiner Vorstellung von Exzellenz. Ich möchte dieses Wort lieber durch Innovationsfreude ersetzen. Wir möchten das WSP.NRW bis 2023 als EfA-fähige App zur Verfügung stellen. Gründerinnen und Gründer können dann über ihr Smartphone unsere Onlinedienste nutzen. Wir haben vor, das WSP noch in diesem Jahr parallel in die Cloud zu stellen – und zwar im Rahmen
der Anforderungen der Multi-Cloud-Strategie des IT-Planungsrates. Wir sprechen aktuell bundesweit mit Landes-IT-Dienstleistern, um die passende Cloud zu finden. Außerdem arbeiten wir eng mit unseren europäischen Partnern zusammen, um über eine neu zu errichtende Plattform auch grenzüberschreitend im digitalen Binnenmarkt gemeinsam zu kommunizieren. Noch in diesem Jahr wird es für Unternehmen möglich sein, mit dem medienbruchfreien Abruf der Daten aus dem deutschen Handelsregisterauszug mit wenigen Klicks ein Gewerbe in den Niederlanden oder in Österreich anzumelden und umgekehrt. Aber natürlich müssen wir noch innovativer werden.
Dafür müssen wir alle Innovationspotenziale nutzen. Bei uns im WSP.NRW-Team sind inzwischen neben unserem technischen Entwicklungspartner, der Firma publicplan GmbH, eine Vielzahl innovativer Start-ups eingebunden. Deren gute Ideen wollen wir noch durch Innovationswettbewerbe im Team sichtbar machen. Die besten Ideen werden im Rahmen des WSP.NRW umgesetzt, um unsere Services noch weiter zu verbessern.
Europaweite Zusammenarbeit, Deutschland als Innovationsmotor: Lesen Sie das komplette Interview mit Jasmin Deling unter:
ist Stabsstellenleiterin Digitalisierung für die Wirtschaft NRW beim Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie in Nordrhein-Westfalen (kurz: MWIKE).
ZAHLEN DER EXZELLENZ:
Zeit ist der Freund
EINES EXZELLENTEN UNTERNEHMENS.
Zeit ist der Feind
EINES MITTELMÄSSIGEN
WEHRHAFTE BILDUNG
BILDUNGSETAT 2023
Warren Buffett
UNTERNEHMENS.
21,46 Mrd. Euro
50,10 Mrd. Euro
WEHRETAT 2023
Quellen: Deutscher Bundestag, Verteidigungsministerium https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-920678 https://www.bmvg.de/de/presse/verteidigungshaushalt-jahr2023-gleich-bleibendes-niveau-5458506
SPITZENFÖRDERUNG
IM VERGLEICH
Jahresetat der Exzellenz-Uni TU München gegenüber Stanford
TU MÜNCHEN STANFORD UNIVERSITY
1,03
Mrd. Euro
12,45 Mrd. US $
Quellen: Jahresbericht Stanford University, TUM in Zahlen (beides 2020)
Bei seltenen Start-ups mit einem Wert von über einer Mrd. US $ ist Deutschland guter europäischer Zweiter. MIT WEITEM ABSTAND NACH OBEN.
Quelle: Statista 06/2022
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1062432/umfrage/ranking-derlaender-mit-den-meisten-unicorn-unternehmen/
Das Qualitätssignet ist weltweit immer noch das Nonplusultra.
„VERTRAUEN SIE PRODUKTEN AUS DIESEN LÄNDERN?“
Darauf antworteten repräsentativ Befragte aus 17 Staaten mit Ja.
Quelle: YouGov 2021
https://de.statista.com/infografik/26411/vertrauenin-produkte-aus-ausgewaehlten-laendern/
397.000 FACHKRÄFTE werden der deutschen Wirtschaft zwischen 2022 und 2026
Quelle: Industrie- und Handelskammer
https://www.ihk.de/stuttgart/serviceleiste/fachkraeftesicherung/demografierechner/zahlen-und-fakten-zum-fachkraeftemangel-666498
Umso mehr lohnt es sich, nach ihr zu streben –gerade in Zeiten der Veränderung.