So kommt Ihre Hilfe an –Katastrophenhilfe 2021
Foto: Alea
Fotografie
Horst
Impressum: Caritas Österreich, Albrechtskreithgasse 19 – 21, 1160 Wien, www.caritas.at · Redaktion: Astrid Radner, Christina Renzhofer, Tel. 01/488 31- 480 · Layout: Egger & Lerch Corporate Publishing, 1030 Wien · Fotos: Alle Fotos ohne Fotocredit stammen von der Caritas · Druck: Markus Putz Print Agentur, 2100 Korneuburg
Produziert auf Papier aus nachhaltiger Landwirtschaft
Liebe Katastrophenhelferin, lieber Katastrophenhelfer,
jedes Jahr schauen wir in unserem Jahresbericht auf 365 Tage zurück, an denen sich an den verschiedensten Orten der Welt Katastrophen ereigneten. 365 Tage, an denen Menschen plötzlich ihr Zuhause durch ein Erdbeben verloren, vor Gewalt und Krieg flüchten mussten oder aufgrund einer enormen Dürre nicht mehr genug Ernte hatten, um ihre Familie zu ernähren. Für die Betroffenen ändert sich mit einem Schlag ihr Leben: Sie stehen auf einmal vor dem Nichts und erhalten nur wenig bis keine Unterstützung.
In solchen Katastrophenfällen sind es die humanitären Hilfsaktionen, wie jene der Caritas, die für die Menschen da sind. Wir koordinieren Verteilungs- und Aufbaumaßnahmen mithilfe unseres breiten internationalen Partnernetzes. Wir helfen Menschen, die binnen Stunden dringend das Nötigste brauchen: Essen, Wasser, Schutz und psychologische Betreuung nach traumatischen Erlebnissen. Außerdem geht es nicht nur um akute Nothilfe, sondern auch darum, längerfristige Zukunftsperspektiven zu schaffen und Menschen beim Wiederaufbau ihrer Lebensgrundlage zu helfen.
Mit diesem Bericht möchten wir Ihnen einen Einblick geben, wo und wie Sie mit Ihrer Spende im letzten Jahr Menschen in Not geholfen haben. Ob nach dem erneuten schweren Erdbeben in Haiti, ob auf der Flucht nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan oder während einer der schlimmsten Hungerkrisen unserer Zeit im Jemen – dank Ihres Engagements konnten wir im Jahr 2021 Hundert Tausenden Menschen unterstützen, ihnen zuhören, die Not lindern und ein Stück Zuversicht geben.
Vielen herzlichen Dank dafür!
Andreas Knapp, Generalsekretär Auslandshilfe Caritas
Österreich
PS: Dieser Bericht bezieht sich auf das Jahr 2021, vor dem Ukraine-Krieg. Hier können Sie nachlesen, wie wir Menschen in Not in der Ukraine jetzt helfen: www.caritas.at/ukraine
2 Patenschaften für Katastropheneinsätze
Foto: Pertramer
Soforthilfe nach Tornado. Ein Sturm fegte über den Südosten Tschechiens nahe der niederösterreichischen Grenze hinweg. Seite 4
Beispielprojekte aus unserer Katastrophenhilfe
Reportage. In den Wäldern von Bihać. Unsere Kollegin berichtet aus Bosnien und Herzegowina, wo hunderte Geflüchtete im Wald leben. Seite 8
Tschechien/ Niederösterreich Haiti
Nothilfe nach schwerem Erdbeben. In Haiti konnten wir tausenden Familien nach der Naturkatastrophe helfen. Seite 14
Flucht als letzte Chance. Die Caritas fängt weltweit Menschen auf der Flucht auf. Seite 6
Bosnien und Herzegowina Afghanistan/ Pakistan/Syrien
Jemen
Gesicherte Ernährung während der Dürre. Wir unterstützen die von Hunger gebeutelte Bevölkerung mit Akutund Aufbauhilfe. Seite 12
Kenia
Die vergessene Katastrophe. Im Jemen hilft die Caritas beim Kampf gegen den Hunger und die Gesundheitskrise. Seite 10
3 Jahresbericht 2021
Nach dem Tornado standen viele Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz. Sie waren auf akute Hilfe der Caritas angewiesen.
Soforthilfe nach Tornado
Tschechien und Niederösterreich. Am 24. Juni 2021 fegte ein Tornado über den Südosten Tschechiens hinweg, nahe der niederösterreichischen Grenze. Der Sturm hinterließ eine Spur der Verwüstung. Die Caritas half sofort.
Augenzeug*innen berichteten von tennisballgroßen Hagelkörnern, die in den tschechischen Bezirken Břeclav und Hodonín niederprasselten, Fensterscheiben einschlugen, Häuser und Dächer zerstörten. Der heftige Wirbelsturm verwüstete ganze Landstriche bis nach Niederösterreich und hinterließ entwurzelte Bäume, durch die Luft gewirbelte Autos, eingeknickte Strommasten, eingefallene Mauern, viele Verletzte und mehrere Tote.
Auch für Petr Kollár, ein Bewohner des Dorfes Lužice bei Hodonín, war der Tornado eine persönliche Katastrophe. Aus dem Fenster seines Hauses sah er, wie der Wind das Dach davonriss. „So stelle ich mir einen Krieg vor, den ich zum Glück noch nie erlebt habe“, erzählte er kurz nach dem Unglück, „unser Haus hatte kein Dach und keine Fenster mehr, in unserem zerstörten Garten lag der Schornstein des Nachbarn.“
4 Patenschaften für Katastropheneinsätze
Foto:
Caritas / Bettina Riha-Fink
Foto: Veronika Slavíková
Spezialteams
unterwegs im Katastrophengebiet –sie gingen von Haus zu Haus, um mit Betroffenen zu sprechen.
Rund 32.000 Haushalte in der Region waren zudem ohne Strom. Die Krankenhäuser waren überlastet: Allein das Krankenhaus in Hodonín, nur hundert Kilometer von Wien entfernt, meldete 200 Verletzte. In den betroffenen Gebieten herrschten Chaos und große Verzweiflung.
So hilft die Caritas
Danke!
Dank Ihrer Spende konnten wir Betroffene nach der verheerenden Naturkatastrophe sofort unterstützen.
Die Caritas wurde sofort nach der Katastrophe aktiv und trat mit Helfer*innen in Tschechien und Niederösterreich in Kontakt. Mithilfe von Spenden konnte die Caritas akute und langfristige Hilfe leisten – dazu wurde vor Ort mit Spezialteams zusammengearbeitet, die Erfahrung aus Naturkatastrophen mitbringen. Sie gingen im Katastrophengebiet von Haus zu Haus, um den unmittelbaren Hilfsbedarf der Betroffenen zu erfassen und konkrete Unterstützung zu organisieren.
Zu spüren waren dabei vor allem der starke Zusammenhalt mit den Betroffenen. Die Katastrophe brachte die Einheimischen in großer Solidarität zusammen. „Viele Leute kommen, um zu helfen, sie bringen Suppe oder spenden eine Plane“, berichtete Veronika Slavíková von der Caritas Brünn.
UnwetterSoforthilfe
– Sofortige Unterstützung durch erfahrene Spezialteams
– Akute Hilfe bei Aufräumarbeiten (z. B. Sicherung von Dächern mit Planen)
– Langfristige Unterstützung für die Nachbetreuung
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Foto: Caritas / Bettina Riha-Fink
Flucht als letzte Chance auf ein Aufwachsen in Sicherheit: Laut UNHCR waren 2020 mindestens 82,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht –35 Millionen davon Kinder.
Flucht als letzte Chance
Afghanistan, Pakistan und Syrien. Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Sie haben zahllose Geschichten zu erzählen.
Eines haben sie gemeinsam: Die Flucht ist für sie der letzte Ausweg.
lassen ihr bisheriges Leben zurück. Der Weg ist beschwerlich, oft lebensgefährlich und kann Tage, Monate oder sogar Jahre dauern.
Danke!
Mit Ihrer Unterstützung können wir helfen, wenn für Menschen auf der Flucht nichts mehr bleibt.
Ein Zuhause, das nicht sicher ist. Bomben, die fallen. Kämpfe, die nicht aufhören. Bedrohung, die bleibt. Nahrungsmittel, die knapp sind. Zukunft, die ungewiss ist. Das ist Realität für Millionen Menschen weltweit. Sie sehen meist nur noch einen Ausweg: Flucht. Laut UNHCR waren 2020 weltweit mindestens 82,4 Millionen Menschen gezwungen zu fliehen – 35 Millionen davon Kinder. Menschen auf der Flucht
Diese Fluchterfahrungen passieren an vielen Orten auf der Welt. 2021 waren unter anderem Afghanistan und Syrien im Fokus der CaritasHilfe. Seitdem die Taliban in Afghanistan wieder die Macht ergriffen, verschlechtert sich die humanitäre Lage im Land weiter. Wer kann, flüchtet. Seit vielen Jahren finanziert die Caritas Projekte für geflüchtete Afghan*innen in der Grenzregion Pakistans. Auch in Syrien bleibt die Situation dramatisch: Vor zehn Jahren begann hier der Krieg. Bis heute sind die Folgen verheerend: Feindseligkeiten, Vertreibungen und Armut beherrschen das Land – und die Nachbarländer.
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Foto: Alea Horst Fotografie
Menschen auf der Flucht in Afghanistan, Pakistan und Syrien
– bis Ende 2022 werden voraussichtlich 2,5 Millionen Menschen aus Afghanistan in Nachbarländer fliehen (UNHCR)
– Pakistan beherbergt bereits über 1,4 Millionen afghanische Geflüchtete, mehr werden erwartet
– Über 6,7 Mio. Menschen sind allein innerhalb Syriens auf der Flucht
– Dank Ihrer Hilfe kann die Caritas weiterhin dort unterstützen, wo es im Katastrophenfall am dringendsten gebraucht wird!
So hilft die Caritas
Die Caritas fängt an unterschiedlichen Orten der Welt geflüchtete Menschen auf. Die notwendige Hilfe ist für die Flüchtenden ein Lichtblick in einer Situation, die ohne Zukunft scheint. Dies ist dank Ihrer Hilfe möglich!
Geflüchtete in Afghanistan und Pakistan werden mit dem Nötigsten versorgt: Lebensmittelpakete, Bargeldhilfen, einfachste medizinische Versorgung, Decken, warme Kleidung. In Syrien hilft die Caritas bereits seit Ausbruch des Bürgerkriegs
Zerstörte Häuser – Aleppo ist gezeichnet vom Bürgerkrieg, der bereits zehn Jahre andauert. Für die Bevölkerung ist die Lage nach wie vor dramatisch. Die Caritas hilft seit Beginn.
Nach der erneuten Machtübernahme der Taliban in Afghanistan verlassen Millionen Menschen das Land.
und stellt sichere Unterkünfte, Lebensmittel sowie medizinische Versorgung bereit und sorgt mit Bildungsangeboten und Projekten zur Wiederherstellung von Lebensgrundlagen für langfristige Zukunftsperspektiven.
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Jahresbericht 2021
Foto: Patrick Nicholson / Caritas Foto: AFP APA
Leben in Kälte. Hunderte Menschen auf der Flucht leben in Wäldern, weil es keine Unterkunft für sie gibt.
In den Wäldern von Bihać
Reportage. Weil Flüchtlingslager entlang der Balkanroute überfüllt sind, leben hunderte Geflüchtete in Bosnien und Herzegowina im Wald. Anna Steiner von der Caritas Auslandshilfe war im Winter 2021 in Bihać und berichtet vom Eintauchen in eine andere Welt, nur 300 Kilometer entfernt von Österreich.
Das Caritas-Auto müht sich durch den engen Waldweg und weicht immer wieder Wasserlachen aus. Nach einer halben Stunde steigen wir aus und gehen querfeldein – Schritt für Schritt durch knöchelhohen Schnee, der langsam zu Matsch wird. Tauwetter im Norden Bosnien und Herzegowinas bedeutet für die Menschen, die wir hier im Wald besuchen, erneutes Aufbrechen in Richtung Grenze.
Nach einer halben Stunde Fußmarsch treffen wir auf Geflüchtete im Wald, die uns einladen in einen aus Ästen, Planen und Plastiksäcken errichteten Unterstand. „Unser Gemeinschaftszelt“,
erklärt Mohammad aus Pakistan in perfektem Englisch und bittet uns, um das aus einer Autofelge lodernde Feuer herum Platz zu nehmen. Auf Baumstümpfe und Plastiksessel wurden für uns Decken gebreitet, wir bekommen Tee und Kekse und fühlen uns willkommen „Gäbe es Arbeit in Bosnien, dann würde ich sofort hier bleiben“, erzählt der 23-Jährige, der im Kampfeinsatz in Pakistan nur knapp dem Tod entkommen war. Dass ein Großteil der Ortsansässigen hier kaum mehr besitze als die Flüchtlinge, das wisse er. „Vielleicht sind die Menschen hier deshalb so freundlich zu uns“, sagt Mohammad und schenkt Tee nach.
8 Patenschaften für Katastropheneinsätze
Foto: Caritas / RihaFink
Wir gehen weiter und ich folge wieder Schwester Mary durch den Wald. Die gebürtige Inderin geht festen Schrittes, ihre afrikanische Mitschwester warnt mich vor Erdlöchern und Bächen. Die Wildnis, in der hunderte von Menschen hausen, kennt sie wie kaum ein anderer. Seit eineinhalb Jahren versorgen Schwestern ihres Ordens Kinder und Erwachsene, die in Bosnien-Herzegowina außerhalb der Flüchtlingslager leben, mit Essen, Schuhen, Decken, Schlafsäcken, Medizin und Trost. Kinder seien hier schon zur Welt gekommen, in den Wäldern um Bihac, erzählt Schwester Mary. Nach 20 Minuten Fußmarsch erscheint vor uns ein Haus, oder besser: ein gemauerter, fensterloser Unterschlupf mit einer unverschlossenen Tür. Ein Mann kommt heraus, begrüßt die Ordensfrau mit „Mama“ und krempelt sein Hosenbein hoch. Ich schrecke mich, blicke zur Seite und beobachte aus dem Augenwinkel,
wie die Schwester ihm eine Salbe gegen Krätze gibt. Bevor wir aufbrechen, teilen wir das mitgebrachte Essen aus: Linsen und Reis, gekocht von Freiwilligen in einer kleinen Hilfsorganisation aus Bihać. „Nicht einmal dreihundert Kilometer sind es bis nach Österreich“, denke ich, als ich ins Caritas-Auto steige, starte, und die Heizung aufdrehe. In weniger als vier Stunden werde ich zurück sein in meinem Alltag, in einer komplett anderen Welt.
BosnienHerzegowina
Eines der ärmsten Länder in Europa: Die Caritas und ihre Partner helfen Geflüchteten sowie der lokalen Bevölkerung. In vier Schulen werden Kinder aus Flüchtlingslagern und ortsansässigen Familien mit Schulbüchern versorgt und psychologisch betreut.
Die Caritas unterstützt Geflüchtete sowie die ebenso arme lokale Bevölkerung mit Essen, Kleidung und Brennholz.
Anna Steiner von der Caritas Auslandshilfe in Bihać Anfang 2021.
9 Jahresbericht 2021
Foto: Caritas / RihaFink
Foto: Caritas / RihaFink
In Kriegsregionen wie dem Jemen gibt es oft wenig bis keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Die Caritas unterstützt vier Gesundheitszentren.
Die vergessene Katastrophe
Jemen. Nicht nur eine enorme Hungersnot, sondern auch eine fatale Gesundheitskrise gefährden das Leben von Millionen Menschen im Jemen. In dieser komplexen Situation gibt es fast keine Erleichterung – außer die Hilfe der Caritas.
Jemen, ein Land im Süden der Arabischen Halbinsel, ist eigentlich ständig im Katastrophenmodus. Seit 2014/2015 herrscht dort Bürgerkrieg. Der Konflikt führte zu einer enormen Hungersnot, von der aktuell 3,2 Millionen Menschen betroffen sind. Die Hälfte der jemenitischen Bevölkerung weiß nicht, wie sie an die nächste Mahlzeit kommen soll und 80 Prozent der Bevölkerung ist von humanitärer Hilfe abhängig. Die meisten Menschen haben
außerdem keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Viele der Krankenhäuser wurden völlig zerstört, weniger als die Hälfte aller medizinischen Einrichtungen im Jemen sind noch in Betrieb.
Die 20-jährige Zain hat ihr erstes Kind, einen kleinen Jungen, in einer der wenigen Klinken der Region Imran zur Welt gebracht. Sie ist eine der vielen Binnenvertriebenen, die aufgrund des Konflikts ihre Heimat verlassen mussten. Ihre Familie stammt ursprünglich aus Taiz und lebt jetzt in einem behelfsmäßigen Camp in der Gegend von Imran. Sie haben mit den Grundbedürfnissen zu kämpfen – Unterkunft, Nahrung und Wasser. Das Zelt, das sie jetzt haben, ist nicht regendicht und schützt sie nicht vor kalten Temperaturen. Zains Mann arbeitet unregelmäßig und sein Gehalt ist das einzige, von dem die Familie lebt. Ihre Bedürfnisse sind einfach: „Ich wünsche mir nur einen sicheren Ort zum Leben und Essen für meine Familie“, erzählt Zain.
10 Patenschaften für Katastropheneinsätze
Foto: Caritas Poland
Viele Menschen wie Zain und ihr kleiner Sohn wurden als Binnenflüchtlinge aus ihrer Heimat vertrieben und kämpfen jetzt in Camps um ihre Grundbedürfnisse.
So hilft die Caritas
Katastrophenhilfe in Jemen
– 3,2 Millionen Menschen sind im Jemen von einer akuten Hungersnot betroffen, 80 Prozent der Bevölkerung ist von humanitärer Hilfe abhängig – Die Caritas Österreich stellt vom Hunger betroffenen Menschen Bargeldhilfen für Nahrungsmittel, Hygieneartikel und andere wichtige Güter zur Verfügung. – 34.000 Menschen werden in vier Gesundheitszentren versorgt
Die Caritas Österreich lindert die Not durch Bargeldhilfen, die es von der Hungerkrise bedrohten Menschen ermöglichen, sich wieder Lebensmittel und andere wichtige Güter des täglichen Bedarfs leisten zu können. Die Caritas unterstützt im Jemen auch Maßnahmen, um von Krieg betroffenen Menschen eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen, wodurch es zu einer Eindämmung von Krankheiten wie Cholera, aber auch COVID-19 kommt. Die Caritas arbeitet dafür mit der Caritas Polen, sowie der Polish Humanitarian Action (PHA) in der Region Aden zusammen. Es werden vier Gesundheitszentren in Breigah und At-Tawahi unterstützt, in denen über 34.000 Menschen versorgt werden können. Zusätzlich bekommen die Menschen in diesen Zentren auch Zugang zu ausreichend Wasser und Sanitärund Hygieneeinrichtungen.
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Foto: Caritas Poland
Dank der Hilfe konnte die Bevölkerung besser mit der Dürre-Katastrophe umgehen.
Gesicherte Ernährung während der Dürre
Kenia. In Ostafrika kommt es wiederholt zu Hungerkrisen aufgrund extremer Dürreperioden.
Wir unterstützen die von Hunger gebeutelte Bevölkerung seit 2017 mit Akut- und Aufbauhilfe.
Danke!
Durch Ihre Spende ermöglichen Sie Menschen in Kenia langfristige Ernährungssicherheit.
Die Folgen der anhaltenden Dürre, die Schafe, Ziegen und Kamele verenden lässt, Heuschreckenschwärme, Wasserknappheit, Cholera, Malaria und nun auch COVID-19 – die Liste der Leiden in Kenia ist lang. Durch die Dürre ist die gesamte Ernährungssicherheit in Nordkenia bedroht.
Die Dürre verschlimmert sich in Nordkenia und gefährdet Menschenleben. Die lang erwarteten Regenfälle sind ausgeblieben.
Ein großer Teil der Bevölkerung lebt davon, Ziegen, Kamele und Rinder zu halten. Wenn diese verenden, sterben auch die Menschen. Tausende Tiere, darunter auch die widerstandsfähigsten wie Kamele, sind den Auswirkungen der Dürre bereits zum Opfer gefallen. Andere sind zu sehr geschwächt, um der Dürre noch lange standzuhalten. Wasserkrisen sind an der Tagesordnung. Die Mehrheit der Einwohner*innen in den wasserarmen Gebieten
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Foto: PACIDA
sind mit einer akuten Wasserkrise konfrontiert. Es ist ein täglicher Kampf, den Wasserbedarf für Haushalt und Vieh zu decken. Durch die langfristigen Ernährungsprojekte der Caritas wird die größte Hungersnot gelindert.
„Wir waren traumatisiert und untröstlich, als wir das Ausmaß der Hungersnot sahen, der die Gemeinden ausgesetzt ist. In den Dörfern, die wir besuchten, wurden Fälle gemeldet, wonach Menschen vor Hunger in Ohnmacht fielen, einige sogar an Unterernährung starben. Einige Familien haben seit Tagen kein Feuer mehr angezündet, um Essen zuzubereiten, weil es keine Nahrungsmittel mehr gibt.“, schildert Wario Guyo Adhe von der Partnerorganisation der Caritas, PACIDA, vor Ort.
Langfristige Ernährungssicherheit
Besonders seit der dürrebedingten Hungerkrise 2017 unterstützt die Caritas Betroffene mit Akut- und Aufbauhilfe, vorrangig in Marsabit, einer der am stärksten betroffenen Regionen im Norden des Landes. Durch diese langfristige Hilfe haben Menschen auch in Krisen- und Dürrezeiten genug zu essen. Die in der Region bestens vernetzten Mitarbeiter*innen PACIDAs koordinieren die Arbeit vor Ort.
Katastrophenhilfe in Kenia –
Die Caritas leistet besonders seit der Hungerkrise 2017 verstärkte Akutund Aufbauhilfe für die betroffene Bevölkerung – Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation PACIDA und den Behörden konnten Heuschreckenschwärme eingedämmt sowie an Gesetzen gearbeitet werden, die lokalen Gemeinden bessere Vorbereitung auf Katastrophen ermöglicht. – Um die schlimmste Not zu lindern, wurden Nahrungsmittel und Wasser verteilt sowie WasserversorgungsSysteme verbessert, um eine weitere Hungerkatastrophe zu verhindern.
Zahlreiche Tiere verenden durch den Wassermangel, den die anhaltende Dürre in Kenia verursacht.
13 Jahresbericht 2021
Foto: PACIDA
Nothilfe nach schwerem Erdbeben
Haiti. Nach dem schweren Erdbeben in Haiti im August rief die Caritas zu Spenden auf. Tausenden Familien konnte geholfen werden.
Danke!
Mit Ihrer Unterstützung konnten wir vor Ort sofort mit dem Notwendigsten helfen.
Für Haiti war es ein schwerer Schlag: Elf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben 2010, bei dem 200.000 Menschen ums Leben kamen, ereignete sich am 14. August 2021 eine weitere Großkatastrophe. Durch ein erneutes Erdbeben mit der Stärke 7,2 wurden mehr als 130.000 Häuser zerstört. Rund 2.200 Menschen starben, circa 12.000 wurden verletzt. Das Beben beschädigte einen Großteil der Infrastruktur im Süden Haitis. Heftige Regenfälle verschlimmerten die Situation zusätzlich. Viele Familien leben in notdürftig gebauten Unterständen, die kaum vor Wind und Wetter schützen. Die Caritas stellte betroffenen Familien dank der Spenden zunächst BargeldHilfen zur Verfügung, womit sie das Notwendigste finanzieren konnten: Essen, Wasser, Medikamente und Material zum Wiederaufbau der Häuser.
So hilft die Caritas Auch das Haus von Grace Rose und ihrer Familie wurde am 14. August zerstört. Die Gärten, in denen sie Obst und Gemüse als Nahrung für sich und ihre Kinder anpflanzte, waren vernichtet. „Ich bin sehr dankbar, dass die Caritas auch an unsere kleine, entlegene Gemeinde gedacht hat. Durch das Geld konnten wir
Nach einer verheerenden Katastrophe wie dem Erdbeben in Haiti geht es um das Notwendigste: Nahrung, Wasser, Schutz und Medikamente.
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Foto: Caritas Internationalis
Familien wie diese erhielten nach dem Erbeben in Haiti Bargeldhilfen für Lebensmittel und Baumaterialien.
nach dem Erdbeben überleben, ich konnte Schulden bezahlen sowie nötige Reparaturen am Haus.“
Mit einem Teil der Spenden wird außerdem geplant, eine Wasserstelle in einer Schule in Les Cayes zu reparieren, die durch das Erdbeben zerstört wurde. 1.000 Kinder und ihre Eltern haben dann wieder Zugang zu Wasser. Die Kinder erhalten außerdem psychosoziale Beratung, um das durch die Katastrophen entstandene Trauma zu verarbeiten.
Die lebensnotwendige Unterstützung wurde durch die Spenden an den Caritas Katastrophenfonds ermöglicht.
Katastrophenhilfe in Haiti
– Am 14. August kam es zu einem schweren Erdbeben in Haiti, 11 Jahre nach dem verheerenden Erdbeben 2010. 2.200 Menschen starben.
– Die Caritas unterstützte sofort mit Bargeldhilfen, sodass sich die Bewohner*innen Nahrungsmittel, Wasser und Material für den Wiederaufbau leisten konnten.
– In der Stadt Les Cayes bekommen Kinder und ihre Eltern außerdem durch eine Wasserstelle Zugang zu sauberem Wasser sowie psychosoziale Unterstützung.
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Foto: Caritas Schweiz
Überleben sichern und Perspektiven schaffen!
Als Pat*in der Caritas leisten Sie überlebensnotwendige Hilfe für Menschen in Krisengebieten. Sie sichern mit Ihrer monatlichen Spende die schnelle und unmittelbare Versorgung der Menschen in Katastrophensituationen. Danke!
Infos unter: www.patenschaften.at
PS: Spenden an die Caritas sind von der Steuer absetzbar!
Foto: Nyokabi Kahura / fairpicture