Patenschaftsbericht 2021 - Hungerhilfe (Caritas Österreich)

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So kommt Ihre Hilfe an –Hungerhilfe 2021

Foto:
Nyokabi Kahura

Impressum: Caritas Österreich, Albrechtskreithgasse 19 – 21, 1160 Wien, www.caritas.at · Redaktion: Astrid Radner, Christina Renzhofer, Tel. 01/488 31- 480 · Layout: Egger & Lerch Corporate Publishing, 1030 Wien · Fotos: Alle Fotos ohne Fotocredit stammen von der Caritas · Druck: Markus Putz Print Agentur, 2100 Korneuburg

Produziert auf Papier aus nachhaltiger Landwirtschaft

Liebe Patin, lieber Pate,

mit Ihrer Spende setzen Sie sich für eine gerechtere Welt ein, in der es keinen Hunger gibt. Dank Spender*innen wie Ihnen konnte in den letzten Jahrzehnten Großes bewirkt werden und der weltweite Hunger sank bis 2015 stetig. Seither hat sich diese Entwicklung allerdings umgekehrt: 2020 wurde die Zahl der Hungernden weltweit auf 720 bis 811 Million geschätzt; das sind ca. 118 Millionen Menschen mehr als im Vorjahr. Und: Die Zahlen steigen weiter.

Daher bleibt Hunger eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Konflikte, die langsame wirtschaftliche Erholung von der Corona-Pandemie, wirtschaftliche Schocks wie Preissteigerungen und der Klimawandel sind Hauptgründe dafür, dass immer mehr Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren. In Afrika lebt der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Durch die Klimaveränderungen verlängern sich Dürreperioden, intensivieren sich Naturkatastrophen wie massive Überflutungen, Wirbelstürme oder Insektenplagen. Deshalb helfen wir Bauernfamilien, sich an die neuen Bedingungen besser anzupassen. Das richtige Saatgut, Werkzeuge, Nutztiere, nachhaltige Anbaumethoden sind überlebensnotwendig, wenn zum Beispiel Ernten ausfallen.

Die Mitarbeiter*innen unserer Partnerorganisationen fahren regelmäßig in die Dörfer, begleiten und beraten Bäuerinnen und Bauern. Außerdem legen wir großen Wert darauf, Menschen dabei zu unterstützen, langfristig von der Hilfe unabhängig zu werden. Frauen haben hier eine Schlüsselrolle, denn sie sind die Versorgerinnen ganzer Familien und somit zentrale Kämpferinnen gegen den Hunger. Wir helfen Frauen in der Haltung von Tieren, beim Anbau von Gemüse und in der Landwirtschaft. Zusätzlich begleiten wir Frauen, die sich in Spargruppen zusammenschließen, um gemeinsam Reserven für Krisensituationen anzusparen oder damit kleine Restaurants, Marktstände oder Geschäfte zu betreiben.

Vielen herzlichen Dank für Ihre wertvolle Unterstützung. Sie sichert Überleben!

2 Für eine Zukunft ohne Hunger

Kleine Starthilfe, große Wirkung. Kleinkredite für ein Leben in Würde. Seite 12

Schulmahlzeit als Chance. Das Essen an Schultagen ist für Kinder oft überlebenswichtig. Seite 6 Wer gut kocht, isst meist auch gut. Im Haus Eden gibt es eine neue mobile Küche. Seite 14

Beispielhafte

Löffel für Löffel wieder gesund. Unterernährte Babys bekommen Hilfe in Ernährungszentren. Seite 8

Ägypten Kenia Äthiopien

Lebensnotwendige Hilfe. Kleinkinder werden wieder satt und gesund. Seite 10

Gesicherte Ernährung während der Dürre. Unterstützung für die Hunger gebeutelte Bevölkerung Seite 4

3 Bericht Hungerhilfe 2021
Burundi Albanien DR Kongo
Projekte für eine Zukunft ohne Hunger

Dank der Hilfe konnte die Bevölkerung besser mit der Dürre-Katastrophe umgehen.

Gesicherte Ernährung während der Dürre

Kenia. In Ostafrika kommt es wiederholt zu Hungerkrisen aufgrund extremer Dürreperioden. Wir unterstützen die von Hunger gebeutelte Bevölkerung seit 2017 mit Akut- und Aufbauhilfe.

Danke!

Ihre Unterstützung hilft Menschen durch die schwierigsten Zeiten.

Die Folgen der anhaltenden Dürre, die Schafe, Ziegen und Kamele verenden lässt, die Heuschreckenschwärme, das fehlende Wasser, Cholera, Malaria und nun auch COVID-19 – die Liste der Leiden in Kenia ist lang. Durch die Dürre ist die gesamte Ernährungssicherheit in Nordkenia bedroht.

Die Dürre verschlimmert sich in Nordkenia und gefährdet Menschenleben. Die sehnlichst erwarteten Regenfälle sind ausgeblieben. Die Menschen leben von Ziegen, Kamelen und Rindern. Wenn diese verenden, sterben auch die Menschen. Tausende Tiere, darunter auch die widerstandsfähigsten wie

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Foto: PACIDA

Kamele, sind den Auswirkungen der Dürre bereits zum Opfer gefallen. Andere sind schon zu schwach, um der Dürre noch lange standzuhalten. Wasserkrisen sind an der Tagesordnung und Brunnen sind häufig defekt. Die Mehrheit der Einwohner*innen in den wasserarmen Gebieten sind mit akuter Wasserknappheit konfrontiert und kämpft Tag für Tag darum, den Wasserbedarf für Haushalt und Vieh zu decken. Durch die langfristigen Ernährungsprojekte der Caritas wird die größte Hungersnot gelindert.

„Wir waren traumatisiert und untröstlich, als wir das Ausmaß der Hungersnot sahen, der die Gemeinden ausgesetzt ist. In den Dörfern die wir besuchten, erfuhren wir, dass mehrere Menschen vor Hunger das Bewusssein verloren hatten, einige sogar an Unterernährung gestorben waren. Einige Familien haben seit Tagen kein Feuer mehr angezündet, um Essen zuzubereiten, weil es keine Nahrungsmittel mehr gibt.“, schildert Wario Guyo Adhe von der Partnerorganisation der Caritas PACIDA vor Ort.

Langfristige Ernährungssicherheit

Besonders seit der dürrebedingten Hungerkrise 2017 unterstützt die Caritas Betroffene mit Akut- und Aufbauhilfe, vorrangig in Marsabit, einer der am stärksten betroffenen Regionen im Norden des Landes. Durch diese langfristige Hilfe haben Menschen auch in Krisen- und Dürrezeiten genug zu essen. Die in der Region bestens vernetzten Mitarbeiter*innen PACIDAs koordinieren die Arbeit vor Ort.  ■

Zahlreiche Tiere verenden durch den Wassermangel, den die anhaltende Dürre in Kenia verursacht.

5 Bericht Hungerhilfe 2021
PACIDA
Foto:

Für die Kinder in Borana ist das Schulessen meist die einzige Mahlzeit am Tag.

Schulmahlzeit als Chance

Äthiopien. In Borana werden Dürreperioden häufiger, viele Menschen leiden Hunger. Das Essen an Schultagen ist für Kinder oft überlebenswichtig.

Im Boranaland, ganz im Süden Äthiopiens, hat es seit fast einem Jahr nicht mehr geregnet. Ernte und Weideflächen sind vertrocknet und es mangelt an Trinkwasser. Die äthiopische Regierung hat diese Region daher zum Notstandsgebiet erklärt. Die Menschen in Borana leben hauptsächlich von Viehzucht und ziehen als Halbnomaden von einem Siedlungsraum zum nächsten. Dabei orientieren sie sich an den vorhandenen Weideflächen für ihre Tiere. Seit einigen Jahren treten immer häufiger Dürren auf, die die Lebensgrundlagen der

Menschen zunehmend verringern. Zusätzlich werden die Nahrungsmittel durch die geringere Ernte teurer. Die Folgen sind Hungersnot und Mangelernährung.

Kinder leiden besonders Für Kinder wirkt sich die Situation besonders dramatisch aus. Sie haben aufgrund der Mangelernährung zunehmend gesundheitliche Beschwerden. Auch die Bildung leidet: In Dürreperioden und Zeiten von Nahrungsmittelknappheit werden Kinder aus der Schule genommen oder erst gar nicht zum Schulbesuch

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Foto: Michael Zündel

angemeldet, weil sie bei der Arbeit zuhause verstärkt unterstützen müssen. Vor allem Mädchen müssen beim Haushalt helfen und werden zum Beispiel weite Wege geschickt, um Wasser zu holen und können nicht zur Schule gehen. Überleben hat dann Priorität.

Essen als Grund für Schulbesuch

Die tägliche warme Mahlzeit in unserer Partnerschule in Borona ist für viele Eltern dann dennoch ein triftiger Grund für den Unterricht. Das Essen,

Danke!

Ihre regelmäßige Spende hilft uns dabei, Mädchen und Buben eine Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen.

Gäbe es kein Mittagessen in der Schule, hätte die 14-jährige Genet wohl keine Möglichkeit mehr, die Schule zu besuchen.

zumindest an Schultagen, ist für die 1.500 Kinder enorm wichtig. Das wurde auch während der Corona Lockdowns verstärkt sichtbar, als sich der Gesundheitszustand der Kinder aufgrund der fehlenden Schulausspeisung verschlechterte.  ■

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Foto: Michael Zündel

Löffel für Löffel wieder gesund

DR Kongo. In sechs Caritas-Ernährungsstationen werden unterernährte Babys und Kleinkinder vor dem Hunger bewahrt.

In der DR Kongo, einem der ärmsten Länder der Welt, leiden über zwei Drittel der Bevölkerung an Mangelernährung. Jedes zwölfte Kind stirbt vor Vollendung des fünften Lebensjahres. In sechs Caritas-Ernährungsstationen in Armenvierteln und Vororten der Hauptstadt Kinshasa wirkt die Caritas dieser schlimmen Situation entgegen. Unterernährte Babys und Kleinkinder werden dort von Krankenpfleger*innen mit einem Spezialbrei aus Öl, Zucker, Erdnüssen und Soja vor dem Verhungern bewahrt. 2021 konnten 2.700 Babys und Kleinkinder wieder gesund gepflegt werden.

Der zweijährige Dela ist eines dieser Kinder. Eine freiwillige Mitarbeiterin einer Ernährungsstation wurde bei ihren routinemäßigen Hausbesuchen auf den Jungen aufmerksam. Er hatte Fieber und wog mit 6,5 kg viel zu wenig für sein Alter. Auf ihren Rat hin brachte ihn seine Mutter,

die 18-jährige Mubenga, zur Ernährungsstation. Dort wurde Dela sofort stationär aufgenommen. Die Krankenpfleger*innen behandelten ihn mit Medikamenten und verabreichten ihm alle drei Stunden etwas Sojamilch.

Engmaschige Betreuung, die weitergeht Wenn es den Kindern bessergeht, folgt die ambulante Nachbetreuung. Ihre Mütter bringen sie dann einmal in der Woche zur Gewichtskontrolle. So wird sichergestellt, dass sich die Kinder weiterhin gut entwickeln und gesund bleiben. Den Müttern werden Essensrationen mitgegeben, damit sie ihren Kindern den nahrhaften Brei auch daheim füttern können.

Die 18-jährige Mubenga und ihr Sohn Dela – dank der Versorgung in der Ernährungsstation geht es Dela nun besser.

8 Für eine Zukunft ohne Hunger

Um die gesunde Entwicklung der Kinder sicherzustellen, kommen sie wöchentlich zur Kontrolle in die Ernährungsstation.

Außerdem geben die Krankenpfleger*innen in Ernährungsschulungen Tipps, wie Kinder mit wenig Mitteln, wie z. B. Bohnen, lokalem Gemüse und Früchten, gut ernährt werden können. Es hat sich gezeigt, dass die Mütter ihr erlangtes Wissen an andere weitergeben und somit noch mehr Frauen erreicht werden.

„Ich habe nicht genug Erfahrung, um ein Kind großzuziehen und auch Delas Vater kann mir dabei nicht helfen. Die Schulungen in der Ernährungsstation helfen mir sehr, mein Kind mit dem wenigen, das ich habe, besser zu versorgen“, sagt Mubenga, die dankbar ist, dass ihr Sohn überlebt hat. ■

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Foto: Caritas Foto: Jork Weismann

Unterernährte Kleinkinder werden im Ernährungszentrum dank regelmäßiger Betreuung gesund.

Lebensnotwendige Hilfe bei Unterernährung

Burundi. 2021 wurden im Ernährungszentrum Gitega 450 chronisch unterernährte Babys und Kleinkinder versorgt und aufgepäppelt. Strasse leben. Seit bald 25 Jahren ermöglichen die Schwestern des Ordens „Neues Leben für Versöhnung“ im Waisenhaus Gitega elternlosen Kindern ein gutes Aufwachsen. Rund 10.000 Waisenkindern konnte bislang in Waisenhäusern und Pflegefamilien zu einem menschenwürdigen Leben verholfen werden.

Burundi ist das Land mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und damit eines der ärmsten Länder der Welt. Rund 90 Prozent der 12 Millionen Einwohner*innen leben von der Landwirtschaft, etwa die Hälfte der Bevölkerung sind Kinder unter 15 Jahren.

Ein Problem ist die große Zahl an Kindern, die ihre Eltern verloren haben und alleine auf der

Gesunde Entwicklung dank intensiver Betreuung

Im dazugehörigen Ernährungszentrum mit Mütterberatung werden einmal wöchentlich rund 200 Frauen zu Hygiene, Gesundheit und Ernährung ihrer Kinder beraten. Anschließend werden ihre Babys und Kleinkinder untersucht, gewogen, gemessen und gesundheitlich betreut. Zum Abschluss erhalten die Kinder eine speziell zubereitete Aufbaunahrung. Eine Ernährungsberaterin stellt den Ernährungsplan zusammen und überwacht die Gewichtszunahme und Entwicklung der Kinder. Die Mütter

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Foto: Caritas

werden über Kindergesundheit, Stillen und Zusatznahrung sowie zu Ernährung und Hygiene unterwiesen und individuell beraten. So wird Mangelerkrankungen vorgebeugt und die Kinder können sich physisch und psychisch gesund entwickeln. Die Kinder werden so lange begleitet, bis sie an Gewicht zugenommen haben und sich ihre gesundheitliche Situation stabilisiert hat. Die Grundlage für ein gesundes Heranwachsen ist damit gegeben.

2021 wurden im Ernährungszentrum mehr als 400 Frauen unterstützt, darunter 54 schwangere und/oder unterernährte Frauen, die keine Muttermilch

hatten. 450  chronisch unterernährte Babys und Kleinkinder sowie Kinder in kritischem oder lebensbedrohlichem Zustand wurden gesundheitlich betreut und mit kräftigender Spezialnahrung versorgt. ■

Hilfe zur Selbsthilfe: In Schulungen werden Mütter zu den Themen Hygiene, Gesundheit und Ernährung ihrer Kinder unterrichtet und beraten.

Danke!

Durch Ihre Unterstützung ermöglichen Sie diesen Kindern dank regelmäßiger und ausgewogener Ernährung gesund heranzuwachsen!

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Foto: Caritas

75 Prozent der Mikrokredite gingen im Jahr 2021 an Frauen, die damit die Grundlage für ein nachhaltiges Einkommen für ihre Familie schaffen.

Kleine Starthilfe, große Wirkung

Ägypten. Die Caritas Alexandria vergibt Kleinkredite zu fairen Konditionen und ermöglicht auf diese Weise den Menschen ein Leben in Würde.

30 Prozent der ägyptischen Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Durch die Vergabe von Kleinkrediten werden benachteiligte Familien in Slumvierteln von Alexandria beim Aufbau einer eigenen Einkommensquelle unterstützt. Die Mikrokredite werden an Menschen mit meist geringem Bildungsstand, in Armut lebend und ohne Zugang

zu Bankkrediten vergeben. Aber auch gut ausgebildete junge Menschen – ohne Job, aber mit einer guten und soliden Geschäftsidee – erhalten die Chance auf einen Neustart.

Die ausgezahlten Gelder fließen in Kleinbetriebe, Start-ups oder in die Anschaffung von Tieren zu deren Aufzucht. Im Jahr 2021 wurden etwa 100 neue Kredite vergeben, rund 75  Prozent davon an Frauen. Durch begleitende Schulungen erlangen sie wichtiges Fachwissen. Ein Kurs in Unternehmensführung und Digitalmarketing fand 2021 insbesondere bei den Frauen großen Anklang.

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Foto: Caritas

Herausforderungen

durch Corona-Pandemie

Die Kreditnehmer*innen sind bei der Rückzahlung sehr verlässlich. Mit dem zurückgezahlten Geld werden neue Kredite vergeben, somit multipliziert sich die Wirkung. Die Pandemie stellte jedoch viele Familien und das Team vor Herausforderungen. Geschäftsausfälle bei Erkrankung oder Rückgang der Einnahmen sowie Preissteigerungen wirkten sich negativ auf die wirtschaftliche Situation aus.

So wie bei Huda: Sie führt ein kleines Geflügelgeschäft, das sie sich mit einem Mikrokredit aufgebaut hat. Sie verkauft Hühner und Enten auf dem Dorfmarkt. Damit versorgt sie ihre Familie – ihre beiden Töchter sind im Schulalter. Während der Pandemie konnte sie jedoch nur ein geringes

Durch die Mikrokredite können Tiere zur Aufzucht gekauft werden – wie etwa Hühner und Enten. Sie sichern Familien ein regelmäßiges Einkommen.

Danke!

Einkommen erwirtschaften, weil die Märkte geschlossen waren. Außerdem belasteten sie zusätzliche Ausgaben wie zum Beispiel für Desinfektionsmittel und Hygieneartikel. Huda ist froh, dass der Dorfmarkt wieder geöffnet ist. Das Wichtigste für sie ist jetzt, dass sich das Leben wieder normalisiert und der Markt und ihr Geschäft wieder florieren. Denn sie möchte ihren Betrieb in Zukunft erweitern. ■

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Ihre Patenschaft ermöglicht die nachhaltige Einkommenssicherung für Familien in Ägypten – vielen Dank!
Foto: Caritas

Wer gut kocht, isst meist auch gut

Albanien. Die neue mobile Küche des Haus Eden sorgt durch gemeinsames Kochen für einen neuen Speiseplan in vielen Familien.

Es ist einiges los im Wohnzimmer der Familie Rrapushi in Kamza: In der einfachen Unterkunft ist ein provisorischer Herdaufsatz auf eine Gasflasche geschraubt worden. Vadhe, Mutter von fünf Kindern, schneidet gerade frisches Gemüse für ein Reisgericht. Angeleitet wird sie dabei von Sara, einer Mitarbeiterin des Tageszentrums Eden in Tirana. Eine tägliche warme Mahlzeit auf dem Esstisch zu haben, ist für Vadhes Familie nicht selbstverständlich.

Tägliche Mahlzeit für 70 Kinder

Normalerweise bekommen Vadhes Kinder nur im Kinder-

Danke!

Dank Ihrer Unterstützung erhalten armutsbetroffene Familien gesundes und nahrhaftes Essen.

zentrum Eden ein gesundes und nahrhaftes Mittagessen. Rund 70 Kinder aus ärmsten Familien werden dort bei ihren Schulaufgaben unterstützt, können ihre Freizeit hier verbringen und erhalten warme Mahlzeiten. Coronabedingt war die Einrichtung zeitweise geschlossen.

Sara ist eigentlich Köchin im Kinderzentrum. Während des Lockdowns besuchte sie aber auch gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Familien, um Lebensmittel und Lernmaterial vorbeizubringen. Dabei fiel ihnen auf, dass vielen Familien das Grundwissen über die Zubereitung von gesunden Speisen fehlt.

Lernen durch gemeinsames Kochen So entstand die Idee, eine mobile Küche zu entwickeln, die direkt zu den Familien kommt, um dann vor Ort gemeinsam zu kochen. Sara und eine Sozialarbeiterin organisieren mit den Familien den

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Einkauf und das gemeinsame Kochen. Ergänzend dazu werden auch Kochkurse in der Küche des Tageszentrums Eden angeboten.

Vadhe lernt von Sara, wie man die richtigen Zutaten einkauft und daraus schmackhafte Gerichte zubereitet. Eine große Veränderung für die Familie, war der bisherige Speiseplan doch geprägt von Dosengerichten, Sandwiches oder Fertiggerichten, die zu viel Zucker oder Salz enthalten. Das Familienessen war damit bislang zu wenig nahrhaft, zu einseitig, ungesund und auch teuer.

Viele der Teilnehmer*innen an dem Kochprojekt sind glücklich über dieses Angebot. Vadhe hat die Freude am Kochen entdeckt und bereits viele neue, gesunde Rezepte ausprobiert. ■

Alle helfen mit: Unter Anleitung der Köchin aus dem Haus Eden wird zu Hause bei den Familien gekocht.

Die mobile Küche ermöglicht das Zubereiten einer gesunden und nahrhaften Mahlzeit für die ganze Familie.

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Foto: Caritas Foto: Caritas

Kämpfen Sie mit uns für eine gemeinsame Welt ohne Hunger!

Für Ihren Einsatz möchten wir Danke sagen! Er ist unglaublich wertvoll. Denn in den ärmsten Ländern der Welt leiden nach wie vor Millionen Menschen an Hunger. Durch den Klimawandel und die Corona-Krise hat sich die Ernährungsunsicherheit noch weiter verschärft. Mit Ihrer monatlichen Unterstützung leistet die Caritas überlebensnotwendige Hilfe gegen den Hunger. Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln im Rahmen der Nothilfe werden Projekte unterstützt, um die Ernährung der Menschen nachhaltig zu sichern. Danke für Ihr Engagement!

www.patenschaften.at

PS: Spenden an die Caritas sind von der Steuer absetzbar!

Foto: Nyokabi Kahura / fairpicture

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