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change a running Jugenderfahrung!“

Ich liebe Grillen. Vor allem deswegen, weil es für mich unweigerlich mit den besten Jugenderfahrungen meines Lebens verknüpft ist. Wenn ich an meine „roots“ denke, an meine Wurzeln im Bayerischen Wald, dann ist Grillen mit Freunden ein absolut fester Bestandteil dieser Erinnerung.

Wir waren oft bei Festivals, wo neben der Musik das gemeinsame Grillen absolut obligatorisch war. Und das war für uns eine ganz einfache und meistens sehr spontane Geschichte. Manchmal wirklich sehr spontan –denn wir hatten zwar ein Kistl Bier und zwei Zelte im Kofferraum, aber nicht mal einen Grill dabei. Also hielten wir auf der Fahrt beim erstbesten Baumarkt und kauften schnell ein Dreibein von Fackelmann für 19 DMark. Einer lud noch beim Vorbeigehen einen Sack Briketts auf, weil er irgendwo gehört hatte, dass diese besser wären als Grillkohle. Vor Ort packten wir den Grill aus, warfen ein paar Briketts drauf und kippten eine Flasche Spiritus als Anzünder drüber. In dem Moment, wo die erste Stichflamme nach oben schoss, legten wir schon das Grillgut drauf. Das waren in dem Fall Nackensteaks in „Texas-Marinade“ und in mediterraner Marinade. Dazu kamen dreierlei Würstl: scharfe „Feuerwürstl“, normale

Bratwürstl und Käsekrainer. Wenn alles schön schwarz und verkohlt war, so richtig rösch und „krachert“ – dann war es für uns perfekt. Dazu gabs Fertigsoßen von HELA oder UNOX, und wir waren im siebten Himmel. Beilagen? Eine Scheibe Brot oder eine Semmel vielleicht, das war genug. Das war unsere Definition von Grillen, und es war ein gesellschaftliches Highlight.

Heute habe ich natürlich eine völlig andere Sichtweise auf das Thema Kulinarik im Gesamten und das Grillen im Speziellen. Wir betreiben ein Fine-Dining-Restaurant im Bayerischen Wald, und wenn ich heute grille, dann ist das ein Teil meines kulinarischen Konzepts und auch mit ein bisschen mehr Aufwand verbunden.

Trotzdem ist es auch heute noch so: Wenn ich die Wahl habe zwischen einem perfekten Wagyu-Brisket, Navel-Short-Ribs von einem SuperZüchter, einem coolen Pulled-Beef-Burger oder einem marinierten Wammerl vom Grill – dann bin ich immer noch Fan von diesem Wammerl. Der rösche Geschmack, die dunkle Kruste, die bei jedem Bissen kracht, das gesamte Gaumenerlebnis katapultiert mich sofort zurück zu den Festivals meiner Jugend und diesem besonderen Gefühl.

Manche sagen: „Never change a running system.“ Ich sage: „Never change a running Jugenderfahrung.“ Und genau darum möchte ich euch in diesem Kapitel meine „bayerischen Roots-Grill-Gerichte“ näherbringen.

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