Kampfkunst budo international magazin april 2014

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Disalle nicht sehr zufrieden war, weil er nicht viel Zeit hatte. Am selben Tag gingen wir essen und es passierte dasselbe wie letztes Mal, er hatte bereits einen Vertrag, sie hatten ihm einen Teil der Gage bezahlt, dasselbe. Also mussten wir jemanden finden, weil wenn wir es nicht tun würden, würden sie diesen Mann nehmen und das wollten wir wirklich nicht. Wir waren eben gerade beim Essen, und ich sah einen Mann, der gerade mit den Techniker n bei den Kameras arbeitete, er war einer der Assistenten der chinesischen Gruppe, die mit uns arbeitete. Und ich sah, wie er arbeitete, wie er jemanden anschrie, ich beobachtete ihn die ganze Zeit, dann ging ich zu ihm und mit Jean Claude fragten wir ihn, ob er schon einmal gespielt hätte, er sagte uns, nicht wirklich, aber er hatte etwas Theater gemacht und es gefiel ihm sehr. Wir schlugen ihm vor, ein Casting zu machen, er sagte ja und so kam es, also nahmen wir diesen kleinen Chinesen für den Film. Ich war es, der Jackson und den kleinen Mann aufgeschnappt hatte. Jeder sagte uns, dass es ein unglaubliches Casting war, die zwei Schauspieler für die zwei Rollen.“ Nach dem Erfolg von Bloodsport würde Jean Claude Van Damme

„Cyborg“ und „Red Eagle“ drehen, an diesen Filmen war Mohamed Qissi nicht beteiligt, er war neben seinem Freund auch sein Berater, persönlicher Trainier etc. In seinem Leben hatte die Karriere seines Freundes Priorität: „Wirklich. In meiner Familie erzogen sie mich in der Überzeugung, dass die älteren Brüder immer vor den kleinen drankommen, und Jean Claude war für mich wie ein großer Bruder. Also dachte immer zuerst daran, was für ihn gut sein könnte. Ich glaubte an ihn und wusste, dass er mit viel harter Arbeit triumphieren konnte.“ Schließlich ergab sich das große Projekt, wo beide zusammenarbeiten konnten. Karate Tiger 3 war das erhoffte Projekt, bei dem er Tong Po zum Leben erwecken würde, den sadistischen Bösewicht des Spielfilms, eine Figur, die ihm als Sprungbrett zum Ruhm diente, als er dem abscheulichen Tong Po ins Leben rief, den thailändischen Bösewicht in „Karate Tiger 3“. Dies ist zweifellos die Rolle, die ihn berühmt gemacht hat. Sowohl für seine Darstellung des Thai (viele Leute dachten, dass er wirklich ein Thai war, aus irgendeiner Sporthalle für thailändisches Boxen geschnappt) wie auch für seine Fähigkeit, wirklich abschreckend und scheußlich zu wirken, er beeindruckte damit das Publikum sehr. Und es ist so, dass „Karate Tiger 3“

um Tong Po einige wirklich epischen Szenen enthält: die vielleicht unvergesslichste mag die sein, in der man den Thai sieht, wie er seine Schienbeine durch Schläge auf eine Säule aus Ziegelsteinen und Kalk abhärtet. Im Rhythmus seiner Low-Kicks windet sich sein langer Zopf und es regnet Kalkbrocken um ihn herum... „Anfangs war die Rolle von Tong Po nicht für mich bestimmt, sie wollten einen Thai. Während den Vorbereitungen zu „Kickboxer“ wurde ich dazu beauftragt, alle Trainingshallen, in denen Thai Boxen unterrichtet wurde, zu durchstreifen, um eine geeignete Person zu finden. Aber alle Thais, die ich fragte, hatten entweder keinerlei darstellerische Fähigkeiten oder nicht das Gewicht und die Muskulatur, die die Rolle von Tong Po erforderte. So schaffte ich es, die Rolle zu ergatter n, dank der Komplizenschaft von Van Damme. Er sagte den Produzenten, dass er in Brüssel die ideale Person für Tong Po finden würde. Bei seiner Rückkehr nach Los Angeles zeigte er ihnen Fotos von mir, geschminkt, um einem Thai zu ähneln (diese wunderbare Arbeit leistete der Maskenbildner von „Cyborg“), mit rasiertem Kopf. Die Produzenten schienen begeistert zu sein und sagten ihm, den Thai dieser


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