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begleiten statt verbieten
Schon die Jüngsten gehen ganz selbstverständlich mit digitalen Medien um. Das ist nicht zwingend schädlich für sie. Doch der Umgang damit will gelernt sein – auch für Eltern bin ich schon drin? Online gehen ist kinderleicht. Deshalb sollten die Kleinen behutsam ans Internet herangeführt werden.





Tipps

Medienkompetenz St Rken
Das Bundesfamilienministerium unterstützt ein gutes Aufwachsen mit Medien. Infos findest Du unter bmfsfj.de/bmfsfj/themen/ kinder-und-jugend blinde-kuh.de ist eine nicht kommerzielle Suchmaschine für Kinder, die sich auch als Startseite eignet. Sie hält altersgerechte Nachrichten, Surf- und Spieltipps sowie Mitmach-Angebote für Kinder auf Deutsch und Türkisch bereit.
Die Online-Plattform jugend.support bietet Kindern ab zwölf Jahren Hilfe bei Stress im Netz und vermittelt an passende Beratungsstellen, die vertraulich und kostenlos helfen können.



Die Initiative „Schau hin! Was Dein Kind mit Medien macht!“ (schau-hin.info) sensibilisiert Eltern und Erziehende für Chancen und Risiken von digitalen Medien wie TV/Film, Internet, soziale Netzwerke, Games und mobilen Geräten.

Na gut, aber nur eine halbe Stunde! Wer hat noch nie die Diskussion geführt, wenn das Kind schon wieder ans Handy, ans Tablet oder an den Rechner wollte? Schon die Kleinsten sind fasziniert von diesem leuchtenden Ding, das Mama und Papa ständig in der Hand haben. Und die Größeren sind von der Playstation auch nicht mehr wegzukriegen. In unseren durchdigitalisierten Zeiten geht es gar nicht anders, digitale Technik ist aber, richtig eingesetzt, auch ein gutes Lernmittel. Um diese immer smarteren Medien zu bedienen, brauchen unsere Kinder uns – um zu verstehen, wie man verantwortungsvoll und kritisch mit dem Netz umgeht, seine zahllosen Möglichkeiten zu nutzen lernt, aber eben auch, um die Risiken, die es birgt, einschätzen zu können.
Verbote Bringen Nicht So Viel
Es ist wichtig, schon bei kleinen Kindern klare Regeln für den Umgang mit Medien zu etablieren und deutliche Grenzen zu setzen, was deren Nutzungsdauer und Inhalte angeht. Wenn es etwa um das Einstiegsalter für ein Smartphone geht, könnt Ihr Euch zum Beispiel an der 3-6-9-12-Regel orientieren (siehe Kasten rechts). Und statt eines Komplettverbots – das die Medien ja nur noch unwiderstehlicher macht – ist es sinnvoller, Euren Nachwuchs beim Konsum zu beauf- glotzen ohne ende? Kinder sind wahre Medienjunkies, aber weil die Inhalte ungefiltert auf sie einprasseln, müssen Eltern sie schützen und die Zeit vor den Geräten reglementieren.
Prozent der Mädchen und Jungs zwischen 6 und 13 Jahren besitzen schon ein Smartphone.
Quelle: Statista
Wissen
vorschlag: die 3-6-9-12-regel
Nicht alle Kinder sind gleich. Deshalb ist es schwierig, unumstößliche Vorgaben zu machen. Die 3-6-9-12-Regel schlägt folgende Richtwerte vor: Kinder unter drei Jahren sollten überhaupt keine Bildschirmmedien nutzen. Bis sechs sollten sie keine eigene Spielkonsole besitzen, vor neun Jahren kein Smartphone und bis zwölf nicht unbeaufsichtigt Zeit im Internet verbringen. Eine andere Regel empfiehlt: pro Lebensjahr zehn Minuten beaufsichtigte Internetzeit am Tag.
zusammen ins netz Vor allem die ganz Kleinen sollten beim Konsumieren beaufsichtigt werden.
hier geht’s app! super tipps für kids
Nicht zu viel Zeit verdaddeln, gut unterhalten werden, etwas lernen UND Medienkompetenz erwerben – das sind ja gleich vier Wünsche auf einmal an kindgerechte Apps! Die Datenbank „Apps für Kinder“ des Deutschen Jugendinstituts stellt regelmäßig von Medienexpert:innen geprüfte sichere und für gut befundene Neuerscheinungen im App-Store mit Steckbriefen vor.
Die Datenbank „Apps für Kinder“ findet Ihr via dji.de
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nutzen 12- bis 13-jährige Teenager täglich im Schnitt das Internet.
Quelle: KIM-Studie 2020 –Kindheit, Internet, Medien sichtigen oder mit ihm zusammen zu schauen – das bietet sich etwa bei Youtube an, wo die Videos in Endlosschleife weiterlaufen und kleine Zuschauer:innen schnell mal „abdriften“ und Inhalte zu sehen kriegen, die nicht altersgemäß sind. was ist überhaupt medienkompetenz?
Es geht um mehr, als Knöpfe in der richtigen Reihenfolge zu drücken. Sinnvoller Umgang heißt, dass Eure Kinder lernen, nicht nur wahllos zu konsumieren und sich berieseln zu lassen, sondern aus dem Überangebot auch Inhalte zu wählen, die interessant und vielleicht sogar nützlich oder kreativ sind. Wichtig ist dabei, dass sie – ihrem Alter angemessen – auch lernen, Medienangebote, Werbung oder beispielsweise das Chatten mit Unbekannten einzuschätzen und sich potenzieller Gefahren bewusst zu werden. Es wird übrigens empfohlen, dass sich Erziehende von Kindern die Lieblingssendungen und spiele zeigen lassen – um zu suggerieren: Ich nehme Dich und Deine Vorlieben ernst.
Spielt doch einfach mal mit und habt keine Angst, zuzugeben, dass Eure Kinder die Expert:innen sind. Und: dass Ihr bereit seid, Euch Sachen zeigen zu lassen. Und wenn Euch etwas nicht gefällt, dann erklärt Euren Kindern das. So lernen sie, kritischer mit den Inhalten aus dem Riesenangebot umzugehen. Nicht zu vergessen: mit gutem Beispiel vorangehen. Wenn Ihr als Eltern die ganze Zeit am Handy hängt, wie sollen Eure Kinder verstehen, dass das nicht ihr Ein und Alles sein soll? Das Leben findet auch immer noch da draußen statt.
