Unterwegs 0613

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Dies & Das

Neu bei Brüggli : Ausbildung MediamatikerIn EFZ ehe. MediamatikerInnen EFZ sind Fachleute im Media-Umfeld, die über Basiswissen in Multimedia, Design, Marketing / Kommunikation, Informatik und Administration verfügen. Sie gestalten und pflegen Websites und Intranets, fertigen Präsentationen und Dokumentationen an und begleiten Projekte. Als Partner im Kommunikationswesen bilden sie die Drehscheibe zwischen technischen Fachleuten und den Anwendern von Multimedia. MediamatikerInnen sind überall dort tätig, wo der professionelle Umgang mit Informationen und Medien gefragt ist. Die Ausbildung als MediamatikerIn bietet eine gute Basis für verschiedene Berufsfelder.

• Schulische Bildung : Berufsfachschule Uzwil an

durchschnittlich zwei Tagen pro Woche • Abschluss : Eidg. Fähigkeitszeugnis Mediamati-

kerIn EFZ Voraussetzungen • Gute Leistungen in Kreativität und in Mathema-

tik sowie in Deutsch, Französisch und Englisch • Gute Auffassungsgabe • Abstrakt-logisches sowie vernetztes Denkver-

mögen • Kommunikations- / Teamfähigkeit • Organisationstalent

Weitere Infos erhalten Sie bei Rosmarie Anderes : rosmarie.anderes@brueggli.ch

Mit seinen vielen kommunikativen Fachbereichen eignet sich der Beruf speziell auch für Frauen. Ausbildung • Dauer : 4 Jahre • Bildung in beruflicher Praxis : Werbe- und Kommunikationsagentur ( Brüggli Medien ), Informatik und Bürobereich von Brüggli

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mha. Brüggli ist reich an Geschichten. Eine davon bringen wir jeweils gross raus. Sie erscheint in der sogenannten Klientengeschichte, ein Büchlein, das dem Jahresbericht beiliegt und ausserdem separat erhältlich ist. Die jüngste Klientengeschichte erzählt von Adriano Greco und dessen Gehörlosigkeit – eine Geschichte, die Lebens-

freude vermittelt und zugleich ein Beispiel ist für Brügglis Kompetenzen in Konzeption, Gestaltung und Druck. Das Büchlein ist – wie viele weitere auch – auf www.brueggli-medien.ch als Download zu finden.

GEHÖRLOSIGKEIT DIE WELT DER STILLE? «Auch wenn ich nicht sprechen kann – ich finde immer Wege, mir Gehör zu verschaffen.»

Die meisten von uns kennen das: Man will nichts mehr von einer Sache wissen, in Ruhe gelassen werden, buchstäblich «nichts mehr davon hören». Als Kind haben wir uns in solchen Fällen mit beiden Händen die Ohren zugehalten, die Augen zugepresst und laut irgendwelche Melodien gesungen oder «la la laaaaa» gerufen. Jeder von uns hat schon mal ausprobiert, wie das ist, nichts mehr zu hören, indem wir uns die Ohren zugehalten haben. Doch man konnte machen, was man wollte und die Hände noch so fest gegen den Kopf pressen: Irgendein Geräusch drang immer noch durch. Und sei es nur, die eigene Stimme im Kopf zu hören. Wie ist es aber, dauerhaft und ohne Hände auf den Ohren fast oder gar nichts mehr zu hören? In einer Welt der totalen Stille zu leben? Für immer «in Ruhe» gelassen zu werden?

Kein Mitleid, bitte Häufig haben Hörende Mitleid mit den Gehörlosen, weil sie beispielsweise keine Musik und kein Vogelgezwitscher hören können. Doch wer etwas nicht kennt, kann es auch nicht vermissen. Heisst, dass Gehörlose, die von Geburt oder frühen Kindesjahren an nicht hören können, häufig auch keine Musik oder kein Gezwitscher vermissen, weil sie diese Geräusche noch nie gehört haben. Musik und andere Geräusche fehlen ihnen nicht in ihrer Welt. Gehörlose entwickeln andere Strategien, um zu «hören»: Die einen lieben es, ihre Hand aufs Klavier zu legen, Discos zu besuchen oder ihre Stereoanlage zu Hause voll aufzudrehen. Sie nehmen die Schwingungen der Musik mit den Fingern, den Füssen und dem Bauch wahr. Dabei können sie sich viel besser auf Feinheiten konzentrieren als Hörende, deren Gehirn voll mit den Signalen der Ohren ausgelastet ist. Wie unser Protagonist Adriano Greco: Er tanzt leidenschaftlich gerne Salsa und sagt, dass er die Musik durch seinen Körper spürt. Für die Musikliebhaber unter den Gehörlosen können solche Erlebnisse also ähnlich bereichernde Erfahrungen sein wie das «richtige» Hören. Mitleid ist also nicht angebracht.

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