Brauerei Forum 6-7/2021

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BETRIEBSWIRTSCHAFT

Zukunftschancen

VDMA-Studie zeigt Erfolgsstrategien fĂŒr den Nahrungsmittelmaschinenbau 2035 Die Managementberatung Munich Strategy und der Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen (VDMA) blicken optimistisch in die Zukunft des Nahrungsmittelmaschinenbaus in Deutschland. In einer gemeinsamen Studie wurde analysiert, wie sich die Branche bis 2035 verĂ€ndern wird und wie sich Unternehmen darauf einstellen können. (BF) Die Studie “Strategien fĂŒr den deutschen Nahrungsmittelmaschinenbau 2035” ist der zweite Teil der im Mai 2020 erschienenen VDMA Future Business Studie „Deutscher Nahrung smit tel maschinenbau 2035 – Branchen-Zukunftsbilder fĂŒr den Maschinen und Anlagenbau“. Sie basiert auf vier gleichwertigen Zukunftsbildern und entwirft sechs strategische Stoßrichtungen, die die Hersteller des Nahrungsmittelmaschinenbaus im Jahr 2035 erfolgreich machen sollen. 1. Zukunftsbild „Plan schlĂ€gt Markt“ Die wirtschaftlichen KrĂ€fteverhĂ€ltnisse haben sich 2035 zulasten der westlichen IndustrielĂ€nder drastisch verĂ€ndert. Diese verlieren ihre angestammte FĂŒhrungsrolle an China – mit weitreichenden Folgen fĂŒr das GeschĂ€ftsumfeld des Maschinenbaus.

Bedeutung der strategischen Stoßrichtungen in den Zukunftsbildern: Die Skala gibt die Bedeutung der Stoßrichtung fĂŒr das jeweilige Zukunftsbild wieder. Ein kurzer Balken indiziert eine vergleichsweise Grafik: Munich Strategy geringe, ein langer Balken eine hohe Bedeutung

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Brauerei Forum  –  Juni/Juli 2021

2. Zukunftsbild „Keiner will verlieren“ Die Wirtschaftsblöcke grenzen sich voneinander ab und suchen ihr Heil in bilateralen Wirtschaftsabkommen, die die Harmonisierung der umwelt- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen weitgehend ausklammern. 3. Zukunftsbild „Verbraucher machen Druck“ Das Thema Nachhaltigkeit ist in diesem Zukunftsbild fest in der Gesellschaft verankert. AufgeklĂ€rte Interessensgruppen treiben Politik und Wirtschaft vor sich her – mit weitreichenden Konsequenzen fĂŒr Konsumverhalten und Produktionsstrukturen. 4. Zukunftsbild „Hand in Hand“ Politik, Wirtschaft und Interessengruppen ziehen an einem Strang. Wie im Zukunftsbild „Verbraucher machen Druck“ herrschen weltweit einheitliche Rahmenbedingungen, aber mit pluralistischen AusprĂ€gungen. FĂŒr jedes Zukunftsbild wurde ermittelt, wie sich die A nforderungen der Hersteller von Nahrungsmitteln verĂ€ndern werden und was das fĂŒr den Nahrungsmittelmaschinenbau bedeutet. Daraus wurden mögliche Zielbilder abgeleitet, die die Positionierungsoptionen fĂŒr Unternehmen im Jahr 2035 beschreiben. Strategische Stoßrichtungen FĂŒr die Erreichung der Zielbilder haben die Studienautoren sechs ĂŒbergreifende strategische Stoßrichtungen identifiziert, mit denen sich die Maschinenhersteller auf die neuen Rahmenbedingungen und die Anforderungen ihrer Kunden einstellen können. Sie sind fĂŒr jedes Zukunftsbild relevant, wenn auch in unterschiedlicher Gewichtung. 1. Betreibermodelle: Entwicklung vom Maschinenlieferant zum Lösungsanbieter

2. Neue Formen der RegionalitĂ€t: Erschließen neuer Wege, um lokal und nah am Kunden zu sein 3. Digitalisierung als Teil des GeschĂ€ftsmodells: Konzepte zur intelligenten Verarbeitung und Nutzung von Daten 4. Services und Dienstleistungen: Aktives Anbieten und Vermarkten von Leistungen im Bereich Service 5. FlexibilitĂ€t durch ModularitĂ€t: Aufbau eines intelligenten Produktportfolios an flexiblen und skalierbaren Maschinen 6. Kernkompetenz „ApplikationsKnow-how“: Aufbau von verfahrenstechnischem Know-how und darauf basierende Beratung des Kunden Die Studienautoren empfehlen, die eigene strategische Ausgangssituation zu analysieren und sich fĂŒr ein wahrscheinliches Zukunftsbild sowie die dafĂŒr relevanten Stoßrichtungen entscheiden, um ihre Erfolgsstrategie fĂŒr 2035 zu entwickeln. Um den unterschiedlichen UnternehmensgrĂ¶ĂŸen und Industriesegmenten Rechnung zu tragen, stellt die Studie beispielhaft zwei Unternehmenstypen vor, die sich bestmöglich auf die Anforderungen im Jahr 2035 ausgerichtet haben: den „Agilen Nischenprofi“ und den „Glokalisten“. „Zu antizipieren, wie der Nahrungsmit telmaschinenbau der Zukunft aussieht, ist der erste Schritt“, erklĂ€rt Richard Clemens, GeschĂ€ftsfĂŒhrer VDMA Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen, den Ansatz der Studie. „Der deutsche Nahrungsmittelmaschinenbau ist im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt“, fasst Matthias Riemann, Branchenexperte von Munich Strategy, die Ergebnisse zusammen. Die Studie ist bei den Herausgebern kostenpflichtig erhĂ€ltlich.


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