Stühle für Klein und Gross
Stühle und Ihre kinder Redaktion und Text : Nina Huber
Natürlich darf man sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, ein Kinderzimmer mit teuren Designmöbeln auszustatten. Tut man es wider besseren Wissen, dass sich die kleinen Wichte kaum darum scheren, dann wohl aus dem gleichen Grund, wie wenn man dem Kauf eines Hundebabys zustimmt: Man kann dem Anblick einfach nicht widerstehen. Mit dem Unterschied, dass sich an den Möbeln Mami und Papi vermutlich mehr erfreuen als ihr Nachwuchs. In den letzten Jahren produzierten immer mehr Hersteller kleine Kinderversionen nach dem exakten Vorbild grosser Designikonen und führten die Kundschaft mit dem Jö-Effekt in Versuchung. Der Trend, schöne Möbel für den Nachwuchs zu gestalten, ist allerdings nicht ganz neu. Thonet etwa blickt auf eine lange Tradition von Kindermöbeln zurück. Bereits die Lagerliste von 1866 enthielt kleine Stühle und Tische, im Katalog von 1879 ergänzt mit Betten aus Bugholz. Auch bei den ersten Stahlrohrmöbeln in den 1930er-Jahren gab es zahlreiche Modelle für Kinder. Und Casala verkaufte schon in den Siebzigern die Miniversion des Casalino-Stuhls. Als das Unternehmen den Klassiker 2007 neu auflegen wollte, wusste niemand mehr, wo die Gussformen waren. Aufgetaucht sind diese schliesslich auf einem Speicher in Antalya. Seither sind viele weitere hübsche Miniaturstühle von älteren und jüngeren Klassikern entstanden. Wir zeigen eine Auswahl unserer Lieblinge. $
Die Miniaturausführung des ursprünglichen Morph-Stuhles heisst «Morph Kid». zeitraum
Wohnrevue 1 2011
Grosse Klassiker wie der «Barcelona Chair» oder der «Panton Chair» sind auch in MiniVersion erhältlich und verzücken Designfans.
Der Stuhl aus Kunststoff heisst wie sein berühmter Designer: «Panton Chair». Seit sechs Jahren ist er auch als Junior-Version zu haben. VITRA
Natürlich auch in der kleinen Ausgabe stapelbar: «3177», Design von Arne Jacobsen. fritz hansen
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