Management Entscheidungsfindung gen werden soll. Also, wie kann man es schaffen, dass Entscheidungsprozesse nicht zu lange dauern und damit zäh wie Kaugummi werden? Wann sollten Sie als Führungskraft alleine entscheiden, wann andere miteinbeziehen? Was ist hier das richtige Erwartungsmanagement gegenüber Ihren Mitarbeitern? Hierfür hat Michael Asshauer, Mitgründer von Familonet und onybird, zwei Methoden entwickelt, um schnelle Entscheidungen im Team treffen zu können und klar zu definieren, wer welche Entscheidungen treffen darf und muss. Die 2x2-Entscheidungsmatrix Gute Führungskräfte machen den Unterschied, indem sie ihr Erwartungsmanagement für ihre Mitarbeiter so definieren und kommunizieren, dass jedem seine Strukturen, seine Inhalte u. v. m. klar und nachvollziehbar sind. Zu vermitteln, wen die Entscheidungsfrage betrifft und wer an der Entscheidung mitwirkt, ist essentiell. Michael Asshauer definiert hier vier Entscheidungsmöglichkeiten: Wir, Ihr, Ich, Ich+. „Wir“ steht für alle Entscheidungen, die gemeinsam mit allen Mitarbeitern beschlossen werden, zum Beispiel zukünftige Positionierung im Markt oder die grundlegende fachspezifische Ausrichtung der Praxis. Hier sollten alle Teammitglieder in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, damit alle die zukünftige Ausrichtung mittragen. „Ihr“ sind Entscheidungen, die ohne die Führungskräfte entschieden werden können, zum Beispiel das nächste Social Media Posting. Die „Ich“-Entscheidungen werden nur von der Führungsperson entschieden. Und die „Ich+“-Entscheidungen werden nach von der Führungsperson gewünschter Rücksprache mit Mitarbeitern entschieden,
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Um die Menschen in einem Team langfristig zu motivieren, sollten nicht einfach alle Entscheidungen von oben herab gefällt werden
wie etwa welcher neue Mitarbeiter eingestellt werden sollte. Da in einem Team gearbeitet wird, welches auch gut zusammenarbeiten soll, holt die Führungskraft hier Meinungen ein, um zu vermeiden, dass es nachher beispielsweise zu Konflikten innerhalb des Teams kommt, zum Beispiel weil die Person schlichtweg nicht ins Team passt. Darum ist es wichtig, die Bereiche zu definieren und klar einem Entscheidungsfeld zuzuordnen, damit die Arbeitskräfte einen klaren roten Faden haben und genau wissen, wann sie gefragt sind und wann nicht. Wenn neue Themen hinzukommen, ist es wichtig, sie einem der Entscheidungsbereiche zuzuordnen, damit keine Unsicherheit aufkommt, ob die Arbeitskräfte dazu was sagen müssen, ihre Meinung gefragt wird und/oder sie sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen.
Ich
Ich+
Wir
Ihr
Das Consensus Decision Making Diese Methode bezieht sich vor allem auf die „Wir“- und „Ihr“-Entscheidungen der 2x2-Entscheidungsmatrix – hier geht es um die Entscheidungsfindung in einer Gruppe. Das Besondere daran ist, dass hier einstimmige Ergebnisse erzielt werden. Das heißt, es gibt keine Gegenstimmen. Und doch muss es von dem deutschen Wort „Konsens“ abgegrenzt werden. Denn um zu einem Konsens zu gelangen, wird so lange diskutiert und verhandelt, bis alle Optionen totgeredet wurden, und am Ende kommt meist trotz allem nur eine halbgare Lösung hervor, mit welcher die Hälfte der Mitdiskutierenden eher unzufrieden sind. Das Consensus Decision Making hingegen stammt aus dem angloamerikanischen Raum und sorgt für einen schnellen Entscheidungsprozess, welcher trotzdem alle miteinbezieht und alle repräsentieren sollte.
Anhand der 2x2 Entscheidungsmatrix kann aufgezeigt werden, wer in welchen Entscheidungsprozessen wie mitwirken kann