steirische Jägerin 04-2023

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Ausgabe Winter 2023 Verkaufspreis: €7,50

Das unabhängige Magazin für die Weidfrauen Österreichs

THEMA

Jagd Burgenland Seite 36

THEMA

Jagd im Wandel Seite 20

IM PORTRAIT

Elisabeth Berndl-Florian Seite 10 ausgestattet von

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VORWORT Das Ende eines bewegten Jahres drängt heran. Die Ereignisse dieses Jahres und der Vorjahre geben Grund zur Annahme, dass wir in einem Zeitalter des Wandels und der Krisen leben. Im November haben wir einen besonderen Fokus auf das Rehwild in Tirol gelegt. Meldungen aus den Revieren eröffnen uns, dass plötzlich lokal der Rehwildbestand zusammenbricht oder kaum noch sichtbar ist. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in praktisch allen Lebensbereichen angekommen, so auch in der Jagd. Da sind die Jäger:innen massivst gefordert. Die Jagd ist im Wandel und Veränderungen sind gut, kann man doch nur so neue und bessere Wege gehen. Die Jagd muss offener, zugänglicher und inklusiver werden. Das Bild der Jagd in der Öffentlichkeit ist ja nicht gerade dynamisch und positiv, sondern eher umgekehrt, wie auch Umfragen bestätigen. Jagd wird in Zukunft von gesellschaftsrelevanten Themen getragen und entschieden werden. Thema Waldumbau, Thema Klimawandel, Tierschutzthemen, Lebensraumgestaltung, Auftreten in der Öffentlichkeit, die Kommunikation ist da ganz wesentlich – da muss die Jagd Lösungen bringen. Erste Ansätze sollen Paradigmenwechsel in Sachen Amtsführung und Machtverständnis und neu verteilte Zuständigkeiten bringen. Ein Beispiel hierfür ist der Burgenländische Landesjagdverband, an dessen Stelle mit 1. Jänner 2023 das Referat Servicestelle für Jagd und Fischerei trat. Damit sollte die Jagd im Burgenland eine deutliche Aufwertung erfahren, welches die Servicequalitäten und die Rahmenbedingungen für die rund 7.500 Jäger im Burgenland nicht nur Aufrecht erhalte, sondern verbessere. Auch der oberösterreichische Landesjagdverband ist mitten in einem Erneuerungsprozess. Seit Februar 2023 ist Herbert Sieghartsleitner Präsident der Jagd Österreich. Für ihn bedeutete das in erster Linie all

das zu erneuern, was er in Jahrzehnten als engagierter Jäger und Funktionär als notwendig und verbesserungswürdig befunden hat. Jagd und Forst sind hier Hauptthema. Fakt ist, die Jagd wird nicht zu Everybodys Darling werden. Jagd wird immer polarisieren. Jagd wird von Einzelnen immer abgelehnt werden und das ist zu akzeptieren. Aber die Werte, die die Jagd heute ausmachen, müssen so niederschwellig transportiert werden, dass der Mehrwert der Jagd mehrheitlich auch verstanden wird. Die Gesellschaft darf nicht vergessen wie unverzichtbar Jäger:innen für den Erhalt unserer Wälder und der darin lebenden Fauna und Flora sind. Für die Protagonistin unserer Coverstory zum Beispiel, der Jägerin Elisabeth Berndl-Florian, zählt der Erhalt von Lebensräumen und eines artenreichen sowie gesunden Wildbestandes zu den Hauptaufgaben der Jagd. Auch neue Technologien können uns Jäger:innen dabei helfen. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit hat gemeinsam mit der Fachhochschule Oberösterreich ein Hightech-Projekt initiiert, dass eine Risikobewertung von Strecken durch Drohnen vorsieht, um Wildunfälle bei Dunkelheit zu minimieren. Nachtassistenzsysteme können mittels Infrarotsensor sowohl Tiere als auch Menschen in der Nähe der Fahrbahn erkennen und die Lenkerinnen und Lenker frühzeitig vor Gefahrensituationen warnen. Wie schon gesagt, vieles ist in Bewegung, und das muss es auch. Herausforderungen müssen wir nutzen, um an ihnen zu wachsen, gemeinsam. Das Team der steirischen Jägerin wünscht Ihnen ­frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Waidmannsheil,

Christian Huemer


Federkielstickerei

Eine traditionelle alpenländische Handwerkskunst

Pflanzlich gegerbtes Leder, Pfauenfedern und jede Menge an Arbeitsstunden …

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in über 200 Jahre altes Handwerk, dessen Kunst nur mehr ganz wenige beherrschen: Leidenschaft, Fingerfertigkeit, Geduld und ein gutes Auge sind Voraussetzung für diese seltene Arbeitstechnik. Beim Anblick eines federkielgestickten Bauchgurtes erahnt man bereits, wie viel Herzblut und Arbeitsstunden in einem solchen handgemachten Ranzen stecken. Die Stickerei für einen Mannsgurt kann zwei Wochen bis zwei Monate in Anspruch nehmen! „Je nachdem wie umfangreich und detailliert das Muster ausfällt“, erklärt Herbert Klieber von der Salzburger Federkielstickerei in St. Martin am Tennengebirge.

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Die Ausübung unseres Handwerks erfordert sehr viel Übung und vor allem handwerkliches Geschick.


Beim Federkielsticken werden gespaltene Kiele der Pfauenfeder verarbeitet, die in filigraner Kleinarbeit mit einer Ahle ins Leder hineingestickt werden. Dabei entstehen wunderschöne, einzigartige Motive, die individuell für den jeweiligen Kunden auf Wunsch gezeichnet werden und dann auf Leder zur Vollendung kommen.

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„Uns ist es besonders wichtig, dieses Handwerk genauso wie ­früher auszuführen. Wir haben uns diese künstlerische Arbeit in jahrelanger, ­mühevoller Tätigkeit selbst beigebracht!“

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Den ganzen Artikel - Herbert Klieber gibt es im Abo...

Fotos (alle): federkiel.at

urch kunstvolle Handarbeit werden ver- mer gehörte. Die Riemer produzierten Treibriemen, Mehr Info unter: und Zaumzeug für die Pferdegeschirre, schiedenste Produkte wie Ranzen, Gürtel Riemen mit Monogramm, Handtaschen in verschieund vieles mehr. Ab ca. 1790 gab es viele Handsteirische-jaegerin.at/abo/ den Größen und Formen, Geldtaschen, Hosenträ- werksbetriebe, die sich auf die Federkielstickerei ger oder bestickte Messerscheiden erzeugt. Auch spezialisierten, und im gesamten Alpenraum ihr jagdliche Produkte wie Gewehrriemen, Jagdrucksä- Handwerk ausübten, vor allem in Salzburg, Obercke, Hundehalsbänder und bestickte Flachmänner österreich, Tirol, Bayern und in Südtirol. Heute gibt werden gerne produziert. Die Federkielstickerei ist es nur mehr wenige davon! ein altes Handwerk, das früher zur Zunft der Rie-

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Herbert Klieber mit seinen Söhnen

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s gibt keinerlei Fachbücher oder Anleitungen Mehr für Infodieses unter:Handwerk, als Vorbild dienten uns ein paar alte Ranzen, die wir zum "Abschauen" steirische-jaegerin.at/abo/ hatten. Seit 1986 dürfen wir diese schöne Arbeit nun ausführen und die nächste Generation ist schon im Betrieb tätig.“ Die Söhne von Herbert Klieber haben den Beruf des Taschners (verwandt mit dem Riemerberuf) erlernt und inzwischen die Meisterprüfung abgelegt.

Salzburger Federkielstickerei Klieber KG A-5522 St. Martin am Tennengebirge Martinerstraße 9 Telefon +43 (0)6463 20333 e-Mail: info@federkiel.at Internet: www.federkiel.at

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Weltjagdausstellung Ungarn/Budapest

Coverstory

Jagd Burgenland

78 Gamsgeiss 46 Falknerin 62 Weißer Hahn

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Jagd im Wandel

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GEWINNSPIEL

Hunde Erste Hilfe

Gewinnen Sie 2 Karten für den 101. Jägerball in der Wiener Hofburg am 29.01.2024 E-Mail mit Kennwort „Gewinnspiel“ an gewinnspiel@steirische-jaegerin.at Einsendeschluß: 05.01.2024 Der Rechstweg ist ausgeschlossen.

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KI gegen Wildunfälle

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Gamsjagd

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Fliegenfischen mit Christa Kummer


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IMPRESSUM Herausgeber: Christian Huemer, 8055 Graz, Puchstraße 133 www.steirische-jaegerin.at, info@steirische-jaegerin.at Redaktion: Alia Bandhauer, Angelika Ertl, Freydis Burgstaller-Gradenegger, Christian Huemer, Leif-Eric Jonas, Thomas Fuchs, Nicole Heitzig, Reinhard Hickl, Johannes Krautzer, Toni Larcher, Tina Mende, Magnus Pelz, Martin Prumetz, Alain Oberholzer, Andrej Sidenko, Christian Treppe, Esther Unterweger Erscheinungsort: Graz Anzeigenleitung: Christian Huemer, 0664/1457580, huemer@hcmedia.at Grafik: bluepepper.at | Ing. Peter Jukel Lektorat: Harald M. Hauk Vertrieb: Abo, redmail, steirische Trafiken, Einzelhandel Coverfoto: bluepepper.at | Ing. Peter Jukel Druck: Gravizki zavhod Hrvatske d.o.o., Croatia, 1000 Zagreb

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Elisabeth Berndl-Florian TEXT: ESTHER UNTERWEGER FOTOS: PETER JUKEL


Jagd ist große Leidenschaft, aber auch große Verantwortung

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rauen sind in der Jägerschaft mittlerweile ganz gut vertreten. So auch die Protagonistin unserer Coverstory Elisabeth Berndl-Florian. Für die Jägerin, Hotel- und Wirtshausbesitzern und Pächterin einer Jagd zählt der Erhalt von Lebensräumen und eines artenreichen sowie gesunden Wildbestandes zu den Hauptaufgaben der Jagd. Die Liebe zur Natur, das Interesse an Wildtieren und natürlichen Zusammenhängen, aber auch die Gewinnung von Wildbret bewegen Frau Berndl-Florian, das Handwerk Jagd auszuüben. Dabei steht die Erfüllung des gesetzlichen Abschussplans, das Versorgen des Wildes nach dem Schuss und der Erhalt von Lebensräumen im Vordergrund. „Jagen ist wie Meditation, du bist nicht erreichbar, wirst nicht abgelenkt und kannst nachdenken", so Frau Berndl-Florian.

Vater, Onkel, Schwiegervater und Ehemann von Elisabeth Berndl-Florian sind alle begeisterte Jäger, den ersten direkten Kontakt zur Jagd sammelte sie jedoch gemeinsam mit ihrem Ehemann. Die gemeinsame Hochzeitsreise führte das Ehepaar 2005 nach Süd-Afrika auf die Farm ihres Onkels. Auf der dortigen Farm „Thabankuklu“ konnte sie das Jagdwesen so richtig erleben und eine bis heute andauernde Leidenschaft für die Jagd, und besonders für die Pirsch, entwickeln. Der nächste intensivere Kontakt zur Jagd kam 2009. Freunde aus Frankreich wurden zur Birkhahn Jagd nach Österreich eingeladen und revanchierten sich mit einer Gegeneinladung zur Jagd in Frankreich, bei der Elisabeth als Treiberin fungierte. Nach dieser Erfahrung entschloss sie sich 2010 einen Intensivjagdkurs zu absolvieren und gleich darauf die Jagdprüfung.

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Was Elisabeth Berndl-Florian an der Jagd besonders fasziniert und ihr immer wieder neue Kraft gibt, ist die Verbundenheit zur Natur, das Hören, das Beobachten, das Abschalten und zur Ruhe kommen. Seit 2007 hat das Paar auch ihre eigene Jagd gepachtet. Die ständige Pflege der Reviereinrichtungen und auch die Rehwildfütterung gehören so zum Alltag. An der Trophäenjagd hat sie wenig Interesse, gilt bei ihr doch der Leitsatz: was erlegt wird, wird gegessen. Gemeinsam mit ihrem Mann leitet sie seit 2003 das Hotel Seefischer am Millstätter See in Kärnten und ebenso das Wirtshaus im Lindenhof in Millstatt, in dem bodenständige, österreichische Küche aufgetischt wird. Die Jägerin bricht

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das Wild selbst vor Ort auf und übergibt es zu Hause dem Metzger, der es zerwirkt und servierbereit dem Restaurant des Romantikhotels oder dem Wirtshaus bereitstellt. Eine ihrer Lieblingsrezepte sind z.B. Chili con Gams oder das schmackhafte Tomahawk Steak vom Hirsch. Einer der Grundüberzeugungen der Jägerin und Unternehmerin sind jedoch: Jagd ist kein Hobby, es ist Leidenschaft und große Verantwortung, der man sich wirklich bewusst sein sollte.


Erst vor kurzem erlegte Elisabeth im eigenen Revier diesen kapitalen Hirsch am Goldeck.

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Stilsicher am Trachtenball Die Ballsaison steht vor der Tür und damit auch die Frage, wie man sich richtig für eine rauschende Ballnacht zurechtmacht. Gerade bei Trachtenbällen gilt es, einen strikten Dresscode zu befolgen. Wir verraten, welche Regeln eingehalten werden sollten, um stilsicher und elegant auf der Tanzfläche zu erscheinen!

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Finden Sie die passende Farbe! Bei der Farbwahl steht Ihrer Kreativität nichts im Weg und Sie dürfen durchaus Mut beweisen! Achten Sie aber darauf, dass die Farbe Ihrem Typ entspricht. Hellhäutige Typen sollten eher zu pastelligen Tönen greifen, dunkelhaarige Damen sollten satte, leuchtende Farben wählen.

Wählen Sie die richtige Bluse! Dirndl und Blusen sollten ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Dabei sollte die Figur der Trägerin möglichst vorteilhaft erscheinen. Dafür kann unter anderem mit der Ärmellänge und -weite gespielt werden. Ein besonders tiefer Ausschnitt ist kein Muss. Auch eine hochgeschlossene Bluse kann keck wirken! Beim Material ist von Spitze, über Baumwolle bis hin zu feiner Seide alles möglich.

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So kombinieren Sie Schmuck und Schuhe! Trachtenschuhe oder geschlossene Pumps passen zu jedem Dirndl, High Heels oder Stiefel hingegen haben auf einem Ball nichts verloren! Bei der Wahl des Schmuckes sollten Sie auf wenige, dezente und edle Schmuckstücke setzen und Modeschmuck unbedingt vermeiden.

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So lang solle das Dirndl sein! Kurze Dirndl, bei denen das Knie zu sehen ist, sind ein absolutes No-Go auf einem Ball! Der Rock sollte an der halben Wade enden. Entscheiden Sie sich für ein bodenlanges Dirndl, sollte der Rocksaum den Knöchel umspielen. Der Saum des Unterrocks sollte drei Zentimeter kürzer sein als der Rocksaum.

Achten Sie auf den Sitz!

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Das Dirndl muss unbedingt an die Figur der Trägerin angepasst werden. Wenn Sie ein fertiges Dirndl kaufen, sollte dies von einer Schneiderin oder einem Schneider angepasst werden. Vor allem das Oberteil muss passgenau sitzen, darf also weder zu weit noch zu eng sein. Der passende BH ist dabei auch ein absolutes Muss!

6 Symbolfoto Foto: Wichtlstube

So sollten Sie die ­Schürze binden! Farbe und Material der Schürze sollten zum Dirndl passen. Die Schürze sollte etwa drei Zentimeter kürzer sein als der Rocksaum. Die Art und Weise wie die Schleife der Schürze gebunden wird, sendet eine stumme Botschaft: Sitzt die Schleife rechts, ist die Trägerin fest vergeben, sitzt sie links, ist die Dame noch zu haben.

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Jagdliches Kleidungsstück seit über 200 Jahren Die kurze Hirschlederhose wie sie auch heute noch getragen wird ist nicht nur Bestandteil der alpenländischen Männertracht sondern wird seit Ende des 18. Jahrhunderts auch als Arbeitsbekleidung der Jäger im alpinen Raum getragen.Viele erhaltene Bilddokumente aus der Anfangszeit der Fotografie zeugen von der Beliebtheit dieses ledernen Beinkleides als Jagdbekleidung. Die Lederhose schaffte es sogar bis in allerhöchste Adelskreise. Selbst kein geringerer als Kaiser Franz Josef ließ es sich nicht nehmen bei seinen Jagden im Salzkammergut in einer kurzen Hirschledernen zu erscheinen. Vor ihm machte Erzerzog Johann die Lederhose schon salonfähig. Hirschlederhosen sind fast unverwüstliche Kleidungsstücke und erfreuen sich deshalb in Jägerkreisen bis zum heutigen Tag großer Beliebtheit und verleihen dem Träger obendrein noch zu einem schmucken Aussehen. Text und Bilder: Reinhard Hickl Jagd-Tracht-Antik Bad Goisern

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Jagd in Erneuerung

WANDEL ALS CHANCE Kritisches Grundsatzgespräch über einen überraschenden Paradigmenwechsel in Sachen Amtsführung und Machtverständnis mit dem 2023 vorsitzenden Landesjägermeister - und damit auch amtierenden Präsidenten der Jagd Österreich Herbert Sieghartsleitner. Text: Johannes Krautzer

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n den edlen Gemäuern des herrschaftlichen Jagdmuseums Schloss Hohenbrunn liegen die Amtsräume des oberösterreichischen Landesjagdverbandes. Alles scheint wie immer, geschäftiges Treiben, dampfende Espressomaschinen, Telefone klingeln dezent. In seinem sachlich dekorierten Büro füllt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner den Raum. Mit Worten. Sein Auftreten ist eher leger – aufgekrempeltes Jagdhemd, Funktionshose, Weste – kommt er doch direkt von seiner Leidenschaft, der Gamsjagd, um sich an einem halben Feiertag, den 2. November, einem kritischen Gespräch zu stellen. „Ja wir sind mitten in einem Erneuerungsprozess…“, man glaubt es kaum, solche offenen Statements von einem Granden der Jagd in Österreich zu vernehmen. „Der Prozess wird dauern…und es wird leider biologische Auflösungen benötigen, bis eben manche aussterben – ja ich sage das wie es ist - bis diese Erneuerung stattgefunden hat. Ich schätze so eine Generation müssen wir rechnen … wir werden immer wieder hinten nachlaufen, aber wir müssen JETZT diesen Prozess proaktiv beginnen, wir müssen ins Agieren kommen, aber die Veränderung bis zum letzten Hochsitz dauert sicher 30 Jahre!“

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Rums. Das sitzt und hallt nach. Ungewohnte Worte, aus dem Gespräch kann noch was werden. „Wir in der Verantwortung sehen das ganz klar. Da ist bereits sehr vieles in Bewegung, aber nicht jeder geht da auch mit. Es gibt für die Jagd aber keine andere Chance. Wir können nur Zeichen setzen und das werden wir tun!“ Am 23. April 2019 wurde Herbert Sieghartsleitner zum oberösterreichischen Landesjägermeister bestellt. Für ihn war das in erster Linie Auftrag, all das zu erneuern, was er in Jahrzehnten als engagierter Jäger und Funktionär als notwendig und verbesserungswürdig befunden hat. Sein Zugang war immer offen, respektvoll, in der Sache unbeugsam, aber immer bereit für konstruktive Kritik und Kompromisse. Diesen Stil hat er im Februar 2023 als Präsident der Jagd Österreich ins Amtsjahr als Vorsitzender aller Landesjägermeister eingebracht. Seither packt er die offenen Baustellen der Jagd in Österreich an, setzt Maßnahmen, erkennt Notwendigkeiten und Möglichkeiten und spricht mit klaren Worten und keineswegs mit politgeglätteten No Na Net Floskeln. Seinen Landesjägermeisterkollegen verordnete er in diesem Jahr eine Informationskampagne: „Wir brauchen neue Informationsstrategien, auch niederschwellig im Social Media Bereich. Wir müssen vor


allem lernen, Nicht-Jäger im urbanen Bereich und speziell junge Menschen zu erreichen.“ Kritik, wenn sie konstruktiv ist, hält er für „einen befruchtenden Beitrag“, was bei so manchem Amtsvorgänger unvorstellbar gewesen wäre und wo jede Kritik als „Gotteslästerung“ interpretiert wurde…

viele Prozesse hinter den Kulissen, Ergebnisse brauchen Zeit. Natürlich ist es schwer, mit trockenen Sachthemen Menschen zu bewegen, wir leben in einer Zeit der globalen Dauerkrisen, die die Menschen beschäftigen. Wir müssen noch viel mehr machen, bei allen guten internen Sachergebnissen.

Ja. Es muss sich viel ändern, dass alles beim Alten bleibt.

Im Wettbewerb der Kommunikation benötigt man Verkürzung, um wahrgenommen zu werden. Und viel Geld und wirkliche Medienprofis.

Dieses Zitat begleitet den Neuen Weg von Herbert Sieghartsleitner. Er sieht es klar, dass diese Aufgabe eine Herausforderung darstellt: „Es ist halt nicht so leicht, dass sich 9 Verbände einig sind, es gibt unterschiedliche Auffassungen und auch Umstände.“ *** Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die „Jagd Österreich“ als Dachmarke zu neuem Leben zu erwecken, nachdem diese viele Jahre - von den Gründern lieblos ignoriert - im Dornröschenschlaf zugebracht hat. „Manche Chancen wurden vertan, speziell im 1. Anlauf … Jetzt müssen wir im zweiten Anlauf was zusammenbringen.“

In den Verbänden regional ist die Kommunikation erfolgreich. Für die neue Informationskampagne der Jagd Österreich ist noch viel offen. Das Bild der Jagd in der Öffentlichkeit ist ja nicht gerade dynamisch und positiv, sondern eher umgekehrt, wie auch Umfragen bestätigen. Wir wissen, was das für ein Aufwand ist da aufzutreten. Dafür brauchen wir deutlich mehr Geld, das ist auch eine klare www.steirische-jaegerin.at Botschaft an die Jägerinnen und Jäger und das verstehen manche noch nicht. Jetzt brauchen wir den Einstieg ohne Überforderung um aufzuzeigen wie es gehen kann Mit 20 schönen Berichten über Wildrezepte und traditionelle Hubertusfeiern wird man die Position der Jagd im öffentlichen Diskurs wohl kaum verändern…?

Den ganzen Artikel gibt es im Abo... Da haben Sie vollkommen recht, Jagd wird in Zukunft von

Es geht seit Beginn Ihrer Amtszeit offensichtlich ein gesellschaftsrelevanten Themen getragen und entschieRuck durch die Jagd in Österreich, ein Ruck nachMehr au- Info den werden. Thema Waldumbau, Thema Klimawandel – unter: ßen und ein Ruck nach innen. Was sind Ihresteirische-jaegerin.at/abo/ Ziele? da muss die Jagd Lösungen bringen. Es ist uns noch nicht ausreichend gelungen, das darzustellen. Da müssen wir Wir müssen als Jagd Österreich wahrgenommen werden, lernen, es professionell zu vermarkten, das müssen wir ohne in einen Konflikt mit den Landesjagdverbänden zu machen. Viele wollen die Jagd in einem rückschrittlichen geraten, das föderale System soll ja nicht geschwächt werEck belassen. Man glaubt der Jagd die Veränderung noch den. Wir haben heute eine inhaltlich gute Übereinstimnicht. Aber ich garantiere, es ist eine Veränderung im Ganmung, da hat sich viel getan. Wesentlich ist neben der Öfge, es ist aber noch nicht gelungen, das positiv in die Gefentlichkeitsarbeit auch das politische Lobbying in Brüssel sellschaft zu tragen. Eine funktionierende „Jagd Österreich“ im medialen Wettbewerb benötigt ja einen knallharten Managerjob, einen Top Experten mit einem 5-Jahres Vertrag mit allen Vollmachten ausgestattet. Jetzt haben Sie als neuer rühriger Präsident nur ein Jahr das Sagen, wie soll sich da ein Erfolg ausgehen?

Beim Thema Wolf ist in kurzer Zeit doch einiges gelungen. Das was heute erreicht ist bei den vielen Veränderungen, da war schon viel unser Mit-Tun dabei…

Ihre Hauptbotschaften?

(Zwischen den Zeilen lässt Sieghartsleitner durchklingen, dass die Jagd die wesentlichen Fakten und Argumente liefert, und die Landes- und Bundespolitik dann damit die Lösungs-Schlagzeilen generiert. Auch hier sollte die Jagd rasch lernen, wie professionelles „Agenda Setting“ funktioniert, um nicht in der sachpolitischen Kommunikation um die verdienten Lösungs-Erfolge umzufallen.)

Jagd und Forst sind das Hauptthema. Die Auswirkungen des Klimawandels sind in praktisch allen Lebensbereichen angekommen, da sind wir massivst gefordert. Noch laufen

Es kommt aber mittlerweile zu einem Umdenken in Brüssel. Vor einem Jahr war noch klares Credo, am Wolfsstatus ja nichts zu verändern. Heute gibt es quer

Ja, ein Jahr Präsidentschaft ist zu wenig. Wir haben nun ein rotierendes Präsidium im Team für jeweils drei Jahre installiert, ein erster Schritt in die Zukunft, aber ja, Kontinuität ist unverzichtbar, in einem Jahr kann man kaum die Themen bewegen.

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Fotos: Sieghartsleitner

über die Alpenländer bis nach Norddeutschland den unüberhörbaren Aufschrei der Nutzer des Kulturlandes über die entgleiste Wolfsproblematik. Ja, der Schutzstatus des Wolfes wird neu überdacht. Wir wollen ja nicht den Wolf ausrotten, es geht um eine gedeihliche Verhältnismäßigkeit der Bestände und um Schadensminimierung … da steht die Mehrheit der Menschen dahinter, da muss man was tun. Zurzeit zirkuliert ein Jagdvolksbegehren, wo viele nicht wissen, wer, was, wie, wo und warum? Grundsätzlich ist ein Volksbegehren gesellschaftlich ganz in Ordnung. Aber hier steckt ein völlig widersprüchliches Konglomerat dahinter, das völlig unschlüssig von der Abschaffung der Jagd bis zur Maximierung der Abschüsse Forderungen stellt. Niemand kennt sich aus. Wir als Jagd haben keinen Erklärungsbedarf gegenüber sektenartig vorgetragenen und teilweise wirren Anschuldigungen. Auch die Politik ist da mehrheitlich ratlos. Die Initiatoren haben wenig Wissen, aber viele Befindlichkeiten. Dieses Volksbegehren ist sinnlos, viele Thematiken aber grundsätzlich nicht. Wir beschäftigen uns unabhängig damit. Die Jagd muss sich erneuern – Aber wie? Lebensraumgestaltung und Waldumbau werden wichtiger als das jagdliche Handwerk per se. Handwerk passt sich soundso an, es geht um die gesellschaftsrelevanten Themen. Ich merke es allerorts, in der Jagd hat sich was verändert, maßgeblich verändert! Es ist mir völlig klar, dass manche Jäger damit überfordert sein werden, es hat sich aber was in Bewegung gesetzt. Ich hoffe wir haben genug Zeit dafür. Wir müssen heute beginnen, etwas zu verändern – gestern wäre besser gewesen. Tierschutzthemen, Lebensraumgestaltung, Auftreten in der Öffentlichkeit, die

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Kommunikation ist da ganz wesentlich, wir haben mittlerweile professionelle Kommunikationstrainer als Standard. Jagdleiter haben eine Schlüsselrolle. Jagdleitung heißt nicht, dass die Rehböcke jedes Jahr stärker werden, Jagdleitung heißt, die Jagd wirksam mit ganz vielen Maßnahmen in die Öffentlichkeit zu integrieren. Ist das österreichische Föderalsystem in der Jagd überhaupt ein Garant für die Zukunft? Aus meiner Sicht JA. Jagd Österreich macht das, was Landesverbände nicht machen können wie Politik in Brüssel. Aber wenn Jagd Österreich es nicht schafft, als nationale Stimme der Jagd wahrgenommen zu werden, wird es verlieren. Deswegen müssen wir hier alles zur Stärkung tun, das wird in einem Jahr nicht gelingen, da werden meine Nachfolger ansetzen. Bayern mit 13 Millionen Einwohnern kommt für die Jagd mit einem Verein aus. Ist es nicht ein übertriebener Luxus, neun Landesjagdverbände auf hohem Repräsentationsniveau zu betreiben? Es müssen Synergien tatsächlich geprüft und umgesetzt werden. Aber das föderale System ist ein Garant dafür, dass wir gerade die heutigen Aufgaben bestmöglich bewältigen können. Wen stört das? Man sollte doch tunlichst nur das reparieren, was kaputt ist. Es ist nicht kaputt! Ein Bundesjagdgesetz würde die Jagd nur schwächen, das ist klar. Und in Sachen Jagd möchte ich mir nicht von Deutschland alles abschauen, eigentlich nur ganz wenig. Bayern hat zwar eigene Regeln, da funktioniert es mit 13 Millionen Einwohnern, aber auch da möchte ich mir wenig abschauen. Ich bin ein Verfechter des föderalen Systems, weil es funktioniert. Aber ja, Synergien sind verstärkt zu nutzen, Doppelgleisigkeiten sollte man sich ersparen.


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Jagd ist historisch mit Herrschaft und Privileg verbunden. Noch immer? Wer die Macht, das Geld besitzt, macht der auch die Regeln?

in Österreich Großjagden und wollen dann alles nach ihren Vorstellungen möglichst ohne Kontrolle betreiben. Haben wir einen Ausverkauf unserer Wälder?

Der historische Ursprung war so, da ist nichts daran zu rütteln. Aber heute geht es beim Jagdrecht um Grundbesitz, vorwiegend um kleine Besitzer und nicht um herrschaftlichen Großbesitz. Das Jagdausübungsrecht muss fair verteilt sein. Letztendlich ist bei uns heute Jagd nicht mehr vom Geld abhängig, nicht mehr von Großbesitz. Allerdings in der Ausübung der Jagd sehr wohl. Da gebe ich Ihnen recht. Wir müssen aber auch Großjagden mit hohem monetären Aufwand vertreten. Wir sehen das nicht in Konkurrenz, sondern in einer auch in Zukunft vernünftigen Harmonisierung.

Jagdgesetze müssen ein starker Rahmen sein. Ich lehne die Anschauung ab, sich alles ´kaufen zu können´ und sich alles dann so zu richten wie man es braucht. Ja, das lehne ich ab. Wenn mit der Jagd Geld verdient wird, ist das schon in Ordnung. Wenn man aber daraus ableitet, ohne Rücksicht auf andere, auf Naturräume, ohne Rücksicht auf wildbiologische und wissenschaftliche Erkenntnisse sein Eigentum zu nutzen, so kann das zum massiven Problem werden. Das lehne ich ab. Ein starker Verband hat da eine wesentliche Rolle. Meine Haltung ist klar. Die trophäenorientierte Jagd darf niemals die Zielsetzung der Jagd in Österreich werden. Die übertriebene Trophäenjagd ist definitiv eine Gefahr. Der monetär getragene Wettbewerb um Trophäen darf einfach nicht geduldet werden. In einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung wird die Jagd gerade in den Städten oft zum Zankapfel.

Verbandsdemokratie und Transparenz – eine Illusion? Der Widerspruch hat sich aufgelöst. Es ist in der Demokratie normal, dass jeder seine Ansprüche durchbringen will. Die Struktur der Verbände ist transparent und offen. Wenn sich die Jagd akzeptiert und geschätzt in der Gesellschaft finden will, werden wir die demokratischen Prozesse brauchen, die bei uns in Oberösterreich gut funktionieren. Dass einzelne was wollen, das ist normal, die Abläufe müssen jedoch immer transparent sein. Aber das Delegiertensystem, von unten nach oben transparent gewählt, schützt uns vor zu viel Einzel-Populismus, der dann oft zu großem Schaden für Andere führen würde. Manche Jäger schweigen lieber, um sich nicht den Mund zu verbrennen und Nachteile zu haben… Verbesserungen sind immer gut, aber Populismus und Stimmungsmache sind gerade bei Sachthemen gefährlich – aber ich schätze diejenigen, die aufstehen und klar ihre Meinung begründen. In Oberösterreich, da gibt es kein ´Mund verbrennen´. Ich gehe davon aus, dass dies auch in anderen Bundesländern so ist, kann es aber nicht beurteilen. Werden wichtige Ämter in der Jagd als ´Bonustrack´ für verdiente Parteipolitiker vergeben, was dann zwar Parteien dienen kann, nicht immer aber den Interessen der Jagd?

Die Jagd wird nicht zu ´Everybodys Darling ‘werden. Jagd wird immer polarisieren. Jagd wird von Einzelnen immer abgelehnt werden. Das ist zu akzeptieren. Aber die Werte, die die Jagd heute ausmachen, müssen so niederschwellig transportiert werden, dass der Mehrwert der Jagd mehrheitlich auch verstanden wird. Das wird nicht über Trophäen gehen, nicht über Bilder von Massenstrecken und auch nicht über Konkurrenzdenken in der Naturnutzung. Es geht darum, Verständnis für die Wildtiere und die Verantwortung jedes einzelnen zu bewirken, der sich in der Natur bewegt, in welcher Form auch immer. In unserer einzigartigen Natur dürfen wir aber die Ansprüche der Wildtiere nicht untergehen lassen. Die Zukunft der Natur liegt in unseren Händen – ob Jagd, ob Bauer oder ob Naturnutzer in der unterschiedlichsten Form: Jagd ist maßgeblicher Gestalter, Problemlöser auch des Klimawandels und nicht das Problem. Das muss klar rausgetragen und vermittelt werden. Das wird gelingen, weil es gelingen muss. Was soll von Ihrer einjährigen Wirkungsperiode bleiben?

Das mag so gewesen sein, aber da reden wir von der Vergangenheit. Wir haben uns weiterentwickelt. Ich und ganz Oberösterreich sind das lebende Beispiel dafür! Ich war und bin unabhängig und kann mir die Freiheit erlauben, wirklich Jagdvertreter zu sein und sehe das im Wesentlichen bei meinen Kollegen in den Bundesländern auch so.

Der Aufbruch der Jagd muss weitergehen. Das heißt Weltoffenheit, aber ein Bewahren unserer innersten Werte als Jäger. Die Individualität muss erhalten bleiben, muss gefördert und gestützt werden. Gegen Wildtierkriminalität muss es Null Toleranz geben. Die Jagd muss sich in einem klaren rechtlichen Raum bewegen, damit wir auch geschätzt und geachtet werden. Mit Haut und Haar und Respekt vor Leben und Tod – Oder gar nicht.

Große Revierpächter ziehen sich immer öfter – auch aus Compliance Gründen – von ihren Jagden zurück. Dafür kaufen Superreiche und Oligarchen zunehmend

Herr Landesjägermeister, Herr Präsident, vielen Dank für das offene Gespräch. Es muss sich viel ändern, dass alles beim Alten bleibt.

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Da Stachistecka! TEXT & FOTOS: MARTIN PRUMETZ

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nzählige Kilometer hat mich mein Bergstock im Hochschwabgebiet auf normalen Steigen, aber auch im äußerst schwierigen Gelände, schon begleitet und so wurde er für mich im Laufe der Zeit zur Selbstverständlichkeit. Ich kann mich aber auch nie daran erinnern, dass mein Vater oder seine Jagdgäste jemals ohne ihrem „Stachistecka“ im Revier unterwegs waren. (Bild 2- 3) Also: ein unverzichtbarer Begleiter, der relativ einfach und günstig herzustellen ist. Eigentlich fallen nur Kosten für die Eisenspitze an und vielleicht für die leisen Pirschgänge am anderen Ende des Stockes ein Gummistoppel, aber das gab es früher noch nicht. Beim Pirschen, wo es auf jedes kleinste Geräusch ankommt, braucht es schon etwas Feingefühl, um sich nicht durch unachtsames Aufsetzen der Eisenspitze auf Fels oder Stein im weiten Umkreis sämtliches Wild zu vergrämen. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Pirschführer als einen hinter sich zu haben, der seine Stockspitze nicht im Griff hat. Zur Herstellung eines Stockes schneidet man in der saftarmen Zeit ein makelloses astfreies Stück aus einem Haselnussbaum heraus, eventuell am oberen Ende mit einer Gabelung, das man auch zur Auflage verwenden kann. Zum Trocknen hängt man den Stock am besten auf einen schattigen, luftigen Holzdachboden und beschwert ihn am unteren Ende damit er gerade bleib. Die Trocknungsphase kann und soll mehrere Monate dauern. Er sollte unbedingt so stark sein, dass er das eigene Körpergewicht beim vollständigen seitlich darauf Abstützen bedenkenlos aushält und nicht bricht. Wenn man diesen glatt gegriffenen rötlichen Begleiter, der etwa die eigene Größe aufweisen soll, gewöhnt ist, fühlt man sich ohne ihn wie behindert, was aber erst auffällt, wenn er einmal nicht zur Hand ist. Er ist nicht nur eine Hilfe beim Gehen, sondern auch ein einfaches Werkzeug, das man während der Fortbewegung in unzähligen Bereichen fast spielerisch ganz nebenbei einsetzen kann. Steiglose Steilhänge mit dieser Stütze zu überqueren wird zum Vergnügen, aber auch bei steilen Abfahrten mit den Bergschuhen im Frühjahresschnee ist er eine verlässliche Hilfe und es macht auch noch unendlichen Spaß. Pirschsteige während dem gehen von kleinen Ästen zu befreien oder hohes nasses Gras

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oder Äste abzuschütteln, um nicht nass zu werden, sind so Kleinigkeiten, die man kaum noch wahrnimmt. An besonders heißen Tagen, wenn früher oft wirklich viele Kreuzottern auf den Steigen oder auf den damals noch wenigen Forststraßen in der Sonne lagen, war er gut zur Hand, um sie zu verscheuchen. Heute begegnet man kaum noch welchen, sie wurden zum Großteil Opfer der unzähligen Forststraßen.

Beim Begehen von Weideflächen, besonders mit dem Hund, gibt der „Stachistecka“ enorme Sicherheit, nicht um ihn unüberlegt einzusetzen, sondern weil das Vieh genau weiß: wer einen Stock in der Hand hat, ist ein Treiber und es verhält sich dem entsprechend. Das Almvieh nützt es oft schamlos aus, wenn sich so manche Touristen mit unbeholfenen seltsamen Bewegungen in buntester Bekleidung ihnen nähern. Das Vieh ist irritiert und spürt sofort, dass solche Personen keinen Umgang mit ihnen haben und nehmen sie in keiner Weise ernst. Sie umkreisen und bestaunen die für sie seltsamen Figuren übermütig und es kommt immer öfter zu bedrohlichen Stationen und auch Verletzungen. In den Medien liest man dann von gefährlichen Kuhattacken, aber in den meisten Fällen ist der Mensch, der sich immer weiter von der Natur entfernt, selber schuld. Sicheres Auftreten und der Anblick eines Bergstocks wirken da meist Wunder. Wenn das nicht hilft hat man wenigstens eine wirksame Waffe zur Hand. Ich www.steirische-jaegerin.at war mein ganzes Leben immer auf den Almen unterwegs und wenn meine Hunde mit dabei waren, hielt ich vom Weidevieh, nicht nur zur Sicherheit meiner Hunde, sondern um keine Unruhe zu stiften, gebührenden Abstand. Dass der Hund erzogen ist und nicht bei einer Rinderbegegnung zu keifen beginnt oder versucht hinterher zu jagen, wäre natürlich ein großer Vorteil. Nur ein paarmal musste ich meine Hunde mit meinem Bergstock handfest verteidigen. Allerdings gibt es Weidevieh, das schon auf weite Entfernung beim Anblick eines Hundes im Galopp Mehrnäherkommt Info unter: und es ist nur mit viel Mühe wieder los zu werden. Hätten so manche Bauern mehr Hunde auf ihren steirische-jaegerin.at/abo/ Höfen mit engem Kontakt zum Weidevieh, was auch Freude macht, wenn sich die Tiere untereinander verstehen, wäre das sicher eine Abhilfe.

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Mein Vater Jung und im Alter nie ohne Stachistecka in seinem Revier unterwegs

Als in meinem ehemaligen Revier etwa Anfang 2000 die Bären fast täglich sichtbar, aber auch unerträglich wurden, war mir der lange Bergstock auch eine wertvolle Hilfe. Mich bei einer zu nahen Begegnung mit einem Bären hin zu legen und tot zu stellen wie die Bärenanwälte es immer wieder empfohlen hatten, daran verschwendete ich keinen Gedanken. Bei einer unerwarteten Begegnung mit einer von den immer frecher werdenden Bärinnen, die in einer Entfernung von etwa 20 Meter aufrecht auf mich zukam, war ich froh, meinen Bergstock zu haben. Ihre drei Jungen befanden sich daneben in der Steinhütte und machen sich über das Weideviehfutter her. So stand ich plötzlich zwischen der Bärin und ihren Jungen. Wie automatisiert erhob ich meinen „Stachistecka“ um mich noch größer wirken zu lassen und ging bestimmend sowie schreiend weiter auf sie zu. Sofort zeigte dies Wirkung, die Jungen flüchteten panisch durch den ungewohnten Lärm aus der Hütte dicht an mir vorbei und die Alte zog mit bedrohenden Geknurre widerwillig mit ihnen ab. Ein weiteres Mal tauchte an einem Vormittag unmittelbar bei meinem Haus am Zaun entlang meines Rotwildkälberaufzuchtgatters ein starker männlicher Bär auf. Durch das sonderbare Verhal-

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ten des Rotwildes hatte ich sofort den Verdacht, dass ein Bär der Auslöser ist. Schnell rein in die Bergschuhe und so eilte ich ihm, bewaffnet mit dem Bergstock einerseits und mit dem Luftdruckgewehr in der anderen Hand, entgegen. Als er etwa auf 15 Meter am Zaun entlang auf mich zu kam, erhob ich den Bergstock und das Gewehr um übergroß für ihn zu wirken und stürmte schreiend sofort auf ihn los. Auch er stellte sich auf die Hinterbeine um Größe zu demonstrieren, drehte sich ab und zog ebenfalls knurrend mit anhaltendem Blickkontakt ab. Als Beschleunigung schickte ich ihm noch auf etwa 30 Meter eine Luftdruckkugel hinterher und so trottete er eilig in Richtung Weichselboden weiter. Ein paar Tage später wurde er in der Nähe von Greith bei Gußwerk durch einen Kopfschuss von einem Jagdpächter erlegt, was sämtliche Tageszeitungen mit den nicht auf zu hörenden Berichten über die zunehmenden Bärenpropleme bereicherte. Die dritte Geschichte, wo der Bergstock bei den Bären zum Einsatz kam, war etwas anders. Ich saß in einer kleinen Hütte an der Dachluke, wo unterhalb mein Almfahrzeug stand und Viehfutter gelagert war. Im Laufe des Ansitzes tauchte plötzlich unter mir ein Bärenjahrling auf und wollt bedingt die Bretterwand aufreißen, um an das Viehfutter zu kommen. Da ihn meine Stimme nicht sonderlich beeindruckte, ließ ich den Bergstock einfach auf ihn runter fallen. Erschrocken ließ er sofort von der Bretterwand ab und flüchtete quer über die Wiese in eine Fichtendickung, um davor noch mal kurz zu schauen was da wohl gerade passiert ist. Bei jagdlichen Pirschgängen im Gebirge ist der „Stachistecka“ natürlich auch unerlässlich. Schnelle Schüsse stehend über den Stock oder sich schnell hinsetzen, den Ellbogen auf das Knie, das Gewehr am Stock angelegt und in Sekundenschnelle ist man bereit einen präzisen Schuss abzugeben. Die alten adeligen Jagdherren waren beim Schießen recht flink im Umgang mit dem Bergstock. Mein Vater erzählte, dass der Enkel vom Erzherzog Johann, seine Exzellenz, die damals aufkommenden Ansitze mit stabiler Auflage überhaupt nicht wollte. Beim Rehblatten saß man auf einem sogenannten „aufgegrasten Standel“, das waren alte Holzblöcke oder Wurzelerhöhungen bei Bäumen, wo in allen Richtungen Fichtenästen reingesteckt wurden. Verblendung oder ein Dach gab es nicht, aber es war sehr bequem sitzen und vor allem äußerst schnell über den Stock, wo immer auch der Rehbock herauskam, zu schießen. Ich erinnere mich an einen Jagdgast aus dem Flachland, den ich auf einen Gamsbock führte. Jedes Mal, wenn wir einen passenden Bock vor uns hatten und es schnell gehen sollte, war es bei ihm wie ein Reflex und er ließ den Stock sofort fallen. Dieses Hoppala genossen ein paar Böcke. Der Schütze brauchte eine Weile, bis er das in den Griff bekam und seinen ersten Gamsbock erlegte. Einen dieser Böcke, ein etwa

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6-Jähriger mit nur einer markanten Krucke, kam dieses Missgeschick besonders zu Gute. Nach dem Schock von zwei Fehlschüssen tauchte er für zwei Jahre völlig ab, danach stellte er sich plötzlich ganz vertraut bei der Rotwildfütterung ein. Von da an verbrachte er 12 Winter bei gutem Futter und ich schenkte ihm das Leben. Obwohl ich ihm einige male mit Jagdgästen begegnete, gab ich ihn nicht frei, er war eben zu meinem Hausbock geworden. Als Dank blieb er jahrelang, auch den Sommer über, in unmittelbarer Nähe meines Hauses. Mit stolzen 18 Jahren erlöste ich ihn quasi vor der Haustür , da er nicht mehr hochkam. Zum Stabilisieren beim Ansprechen mit dem Spektiv, in ähnlicher Position wie beim Schießen oder im Stehen als Auflage für das Fernglas, das sind so Kleinigkeiten, die erst auffallen, wenn man den Bergstock nicht zur Hand hat. Seit ich nicht mehr jagen gehe und nur mehr mit Filmkamera und Fotoapparat unterwegs bin um mir das Wild lebendig mit nach Hause zu nehmen, dient mir mein Begleiter immer wieder als Stativersatz für Filmkamera und Fotoapparat. Auch gesundheitliche Vorteile soll die Bergstocktechnik beinhalten; die Einbeziehung der Oberkörpermuskulatur, Gelenkschonung, maximale Sicherheit, um das Gleichgewicht zu halten. Für Geübte ist ein Stolpern fast auszuschließen und wenn es darauf ankommt, hat man bei Bedarf immer eine Hand frei, was ich nach über 50-jähriger Erfahrung mit ihm vollständig bestätigen kann. Eine fast therapeutische und irgendwie ästhetische Fortbewegungsweise, die wirklich Spaß macht, aber vor allem Sicherheit gibt. Früher hat


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man den Bergstock auch häufig zur Wildbringung verwendet. An allen vier Läufen oberhalb der Kniegelenke wurden die Sehnen freigelegt, der Stock durch gezogen und über die Schulter hängend, wurde Gams- Reh- aber auch Rotwild oft über weite Strecken nach Hause getragen. Leider nicht wirklich gesundheitsfördernd auf lange Sicht. Mein Vater hatte unzähliges Wild über die endlosen Almböden mit den Stachistecka nach Hause getragen und im Alter dafür büßen müssen. Der Bergstock war bis in die 1860er-Jahre unangefochten das wichtigste Handwerkzeug der frühen Bergsteiger. Im heutigen Bergtourismus ist er kaum noch zu beobachten, in gewisser Weise ist man mit so einem Begleiter quasi wie ein Außenseiter und wird eher belächelt. Faltbare Wanderstöcke in beiden Händen, wovon immer wieder verlorene Plastikteile irgendwo herumliegen, mit der dazu passenden bunten Bekleiwww.steirische-jaegerin.at dung haben den Bergstock endgültig abgelöst. Somit ergibt das ein völlig anderes Bild in unserer Bergwelt. Für mich sind diese Art von Stöcken nur zum Schifahren oder Langlaufen zu gebrauchen. An dieses ständige Geklimpere, dabei keine Hand frei zu haben und das Verbiegen, wenn man sich voll drauf abstützt, daran würde ich mich nie gewöhnen. Für mich ist das nur eine ausgezeichnete Geschäftsidee, die einigen Leuten viel Geld einbrachte. Interessant wäre aber auch, wie viele ernsthafte Verletzungen diese Stöcke beispielsMehr Info unter: weise durch ein darüber stolpern oder nicht standhalten des Eigengewichtes schon verursacht haben. steirische-jaegerin.at/abo/

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Das legendäre Gemälde von Erzherzog Johann bei der Jagd am steirischem Hochschwab mit dem Bergstock oder Kaiser Franz Josef, der sich darauf ausruht, zeigt, dass dieser „Stachisteckn“ einst ein Teil des Berglebens war. Der Bergstock stammt aus der bäuerlichen Kultur der Bergbewohner und wurde von den ersten Alpinisten aus der Arbeitswelt der Bergbauern und der Gamsjäger übernommen. Der Stock war bis in die 1860er-Jahre unangefochten das wichtigste Handwerkzeug der frühen Bergsteiger. Bei der heutigen modernen Jagd scheint der Gebrauch des Bergstocks stark zurückgegangen zu sein. Die großen Reviere wie auch hier rund um den Hochschwab wurden alle klein aufgeteilt und es ist ein enormes Forststraßennetz entstanden - dadurch sind die meisten Ansitzplätze mit dem Auto bequem zu erreichen und so wird auch der Bergstock irgendwie immer überflüssiger.

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Vielleicht ist es ja nur mehr eine Frage der Zeit, bis ein geschickter Geschäftsmann diese sogenannte Alpenstange wieder in Mode bringt. So wie zum Beispiel das Schneeschuhwandern: das Gehen mit zwei Stöcken (Nordic Walking), was natürlich auf Englisch besser klingt, oder das Schitourengehen mit der jeweils dazugehörigen dringend notwendigen Ausstattung. Ein Vertrieb über den Waffenhandel bzw. über Ihren Büchsenmacher. Weitere Informationen: Burgstaller Waffenhandel GmbH Seite 29 Tel: 04762/82228 • Mobil: 0650 822 28 11 Mail: info@waffen-burgstaller.at - www.waffen-burgstaller.at


Kaiser Franz Josef mit seinem Bergstock

ärztlicher Hinweis, dass eine Fortbewegung mit dem „Stachistecken“ besonders gesundheitsfördernd ist, wäre natürlich auch nicht schlecht. In diesem Fall, wo man doch über Stock und Stein im schwierigen Gelände unterwegs ist, wäre vielleicht nicht nur eine bunte eigens dafür angefertigte Jacke mit Hose, sondern auch Knie- sowie und Ellbogenschutz notwendig. Nicht allzu abwegig wäre auch ein Helm. Wer weiß, vielleicht ist der Bergtourist in ein paar Jahrzehnten sowieso nur mehr mit Helm unterwegs, es könnte sich ja ein Stein irgendwo lösen oder ein Ast von einem Baum fallen, dann ist man mit Kopfschutz auf der sicheren Seite. Zum Glück wird heute schon über sämtliche Medien genauestens Bescheid gegeben, wie man sich bei Bergtouren zu verhalten hat und bei welcher Witterung und Windstärke man am besten zu Hause bleiben soll. Wenn das Wetter einmal nicht so schlecht ist wie es vorhergesagt wurde, ist auffallend, dass auch wesentlich weniger Touristen unterwegs sind. Zu meiner Person: ich war mich mein ganzes Leben lang in äußerst einschichtigem Gebieten auf mich

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allein gestellt und bei oft wirklich schwierigsten Bedingungen unterwegs. Mich wundert nur, dass ich all diese verschiedenen Fortbewegungsarten wie das normale Gehen im Gelände, Schneeschuh- sowie Schitourengehen und auch Langlaufen mit derselben Bekleidung geschafft habe und ich mache das auch immer noch so. Schneeschuhe gebrauche ich heute nur, wenn es überhaupt nicht anders geht. Mir sind die stundenlangen Strecken bei wirklich hohem Schnee zu den Fütterungen immer noch in Erinnerung, die mich fast zur totalen Erschöpfung gebracht haben, aber es gab nichts anderes und ein nicht füttern war absolut ausgeschlossen. Deshalb ziehe ich sie nur ungern an. Heute sieht man oft Spuren von Abenteurern, die mit diesen in Mode gekommenen Schneeschuhen neben der geräumten Straße oder bei nur ein paar Zentimeter Schnee durch die Wälder watscheln, um das Gefühl der winterlichen Freiheit zu genießen. Wenn man bei zu wenig Schnee in steileres Gelände kommt sind sie sogar äußerst gefährlich. Vor ein paar Jahren ist mir mit einem Freund eine Schitour in Erinnerung, der sichtlich moderner und besser ausgestattet war als ich. Verwunderlich für mich war nur, dass er sich mehrfach während dem Gehen, etwas an-, aus- oder überzog. Auch oben war ihm relativ schnell kalt und ich hatte die ganze Tour mit meiner einfachen farblich angepassten Bekleidung, die ich immer trage, wenn ich in den Wäldern unterwegs bin, hervorragend überstanden. Genau so werde ich das beibehalten und mit meiner Hündin und meinem glatt gegriffenen „Stachisteckn“, der mich sicher schon viele tausend Kilometer im nördlichem Hochschwabgebiet begleitet hat, durch diese endlosen Wälder ziehen.

Früher eine weitverbreitete aber etwas ungesunder Gebrauch des Bergstockes.


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Jagd muss aktiv in die Zukunft TEXT: LJM ANTON LARCHER

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er Mensch wünscht sich Stetigkeit, doch die Welt bringt Wandel. Besonders wir Jäger hängen gerne den „guten alten Zeiten“ nach, anstatt den Blick nach vorne zu richten und sich für das Kommende zu rüsten. Die Jagd steht auch in Tirol vor vielfältigen Herausforderungen. Während sich in manchen Konflikten nur Ort, Zeit und Personen ändern, sind es heute vor allem die vermehrte Zunahme von Herausforderung, so der Klimawandel und die damit verbundenen Auswirkungen auf Flora und Fauna, die unkontrollierte Zunahme des Großraubwildes, die Übernutzung der Wildlebensräume, die notwendige Umstellung auf Alternativmunition, der stetig steigende negative Einfluss der NGOs u. v. m. unsere Zukunft prägen werden. Mein Antrieb ist es daher – und das war er schon immer – aktiv in die Zukunft zu gehen. Wir müssen ein aktiver Teil der Veränderungen sein um nicht irgendwann als „verstaubtes Überbleibsel“ einer früheren Welt „gecancelt“ zu werden. Widerspruch Jagd? Neue und veränderte Ansprüche, die von der Öffentlichkeit an die Jagd, aber auch seitens der Jägerschaft gestellt werden, sind über die Jahre hinzugekommen. Diese veränderten Ansprüche und vor allem die Forderungen an die Jagd sind teilweise sehr widersprüchlich – vom Schädlingsbekämpfer bis zum Tierschützer – und werfen die Frage auf: Was sind die Kernaufgaben der Jagd in der Zukunft? An welchen Leitwerten orientiert sich die Jagd? Gleichzeitig sollte sich die Jägerschaft der Frage stellen: Wie wollen wir die Jagd in Zu-

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LJM Anton Larcher Foto: dieFotografen

kunft prägen und aktiv weiterentwickeln? Aus diesem Grund hat sich der Vorstand des Tiroler Jägerverbandes im Jahr 2022 entschieden, einen Leitbild- und Strategieprozess zu starten. Welche Ansprüche und Herausforderungen aus Sicht unserer Mitglieder und Stakeholder die Jagd aktuell und in Zukunft prägen, haben wir Anfang des Jahres mittels einer breit angelegten Umfrage im Rahmen des Projekts „Tiroler Jagd 2030“ erhoben. Über 1.400 Personen haben sich daran beteiligt und damit die wesentlichen Themen rund um die Gegenwart und Zukunft der Jagd in Tirol benannt. Diese Mitgliederbefragung war ein wichtiger Baustein eines rund einjährigen Strategieprozesses, der im Juli durch einen einstimmigen Beschluss im Präsidium und Vorstand des Tiroler Jägerverbandes erfolgreich abgeschlossen wurde.


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Tiroler Jagd 2030 Nach Abschluss der Umfrage wurden die Rückmeldungen von rund 1.400 Mitgliedern mit über 11.400 Einzelnennungen verarbeitet. Zusätzlich wurden die Rückmeldungen aus 5 Workshops mit insgesamt 55 Teilnehmern aus internen und externen Stakeholdergruppen aufgearbeitet. Bei der Befragung entfielen rund 46 % der Themennennungen auf den Bereich der „Sorgen & Herausforderungen“ der Jagd in Tirol. Der häufigste Themenbereich betraf den zunehmenden Druck auf die Wildlebensräume. Auch die herausfordernde Wildbewirtschaftung, die schwindende Akzeptanz der Jagd, die großen Beutegreifer und steigende Kosten waren Haupt-Sorgenthemen der Befragten. Im Bereich Chancen (18%) und Zukunftsthemen (16%) sehen nur 4 % der Befragten kaum oder keine Möglichkeiten zur positiven Weiterentwicklung. Die größte Chance wird in der verstärkten Positionierung der Jagd mit den Themen „Wild-/Arten-/Naturschutz“, „Wildbret“ sowie „gesellschaftlicher Stellenwert“ gesehen. Rund 20 % der gesammelten Themen finden sich im Bereich der Stärken und positiven Entwicklung der Jagd in Tirol. Positiv beurteilen die Befragten dabei u. a. die Öffentlichkeits- und Pressearbeit, die Angebote an Aus- und Weiterbildung, aktuell laufende Projekte wie Kitzrettung, Monitoring, usw., sowie die Serviceorientierung der Geschäftsstelle, deren Bemühung um Modernisierung und das Engagement der Funktionäre. Aus diesen vielfältigen Themenfeldern wurden 8 Handlungsfelder mit rund 60 konkreten Umsetzungsschritten bis 2030 vom Tiroler Jägerverband erarbeitet. Das Leitbild Aus Sicht der Mitglieder und Stakeholder wurden drei Themen mit Abstand zu den wichtigsten Werten für die Jagd in Zukunft gewählt: • • •

Wildtier- & Weidgerechtigkeit Schutz von Wild & Lebensräumen Kompetenz & jagdliches Handwerk

Die drei Hauptansprüche an die Jagd in Tirol sind laut den Befragten: • • •

Erhaltung des Lebensraumes des Wildes und Vermeidung von Wildschäden Erhaltung stabiler und artgerechter Alters- und Sozialstrukturen des Wildes Gewinnung hochwertigen Wildbrets

Wegweiser Richtung Zukunft Mit dieser Strategie hat die Jagd in Tirol nun erstmals eine Landkarte zur gemeinsamen und proaktiven Gestaltung der Zukunft in der Hand. Viel zu oft wurden wir Jäger und Jägerinnen und Funktionäre bisher in die Defensive oder eine schwache Position gedrängt, sei es durch Angriffe oder unberechtigte Forderungen von außen oder durch Zwist und Uneinigkeit bzw. übertriebenes Infragestellen von innen. Eine Folge ist mitunter ständiges Reagieren und „Getrieben sein“. Das wiederum birgt die Gefahr, dass man die tatsächlich wesentlichen Themen und Fragen sukzessive aus dem Blick verliert. Genau deshalb haben wir den für die Jagd ungewöhnlichen Weg einer Mitgliederbefragung sowie von Workshops in allen Bezirken mit externen Experten gewählt. Dies ermöglichte uns Funktionären und Funktionärinnen, acht Themen- und Handlungsfelder zu definieren, welche entscheidend für die weitere Entwicklung der Jagd in Tirol in den nächsten Jahren sind. Es ist Zeit, dass wir Jäger und Jägerinnen unser Heft wieder stärker in die Hand nehmen und die Jagd in Tirol gemeinsam mit Kompetenz und Sachverstand in eine gute Zukunft führen. Für einen solchen Weg braucht es Leidenschaft, Wissen und die nötige praktische Erfahrung, aber auch Geschlossenheit in wesentlichen Zukunftsfragen. Das Instrument dafür haben wir mit der Strategie „Jagd in Tirol 2030“ nun geschaffen, wofür ich allen Mitwirkenden sehr dankbar bin. LJM DI(FH) Anton Larcher

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KOMMENTAR

LANDESJÄGERMEISTER ANTON LARCHER Mediale Blendgranate oder echte Arbeit für das Wild? Zu meiner eigenen und auch zur Verwunderung zahlreicher Jägerinnen und Jäger erreichte die Öffentlichkeit im Herbst eine Pressemitteilung des WWF, dass erstmals ein „Kadaverspürhund“ einer „Artenschutzexpertin“ ausrücken soll, um den Kampf gegen die scheinbar ausufernde „Wildtierkriminalität“ aufzunehmen. Begründet wird das eigenwillige, rechtlich substanzlose und in keiner Weise mit den Behörden oder der Jägerschaft abgestimmte Vorgehen damit, dass ständig widerrechtlich geschossene oder entfallen getötete Wildtiere aufgefunden werden sollen. Einmal mehr zeigt sich wie vollkommen unakkordierter Aktionismus genutzt wird, um Sorgen, Befürchtungen und sogar subtile Unterstellungen im Hinblick auf Wildtierkriminalität zu streuen. Aus meiner Sicht handelt es sich einmal mehr um eine medial gespielte Blendgranate getrieben von Populismus und Wichtigtuerei. In Tirol stammt der letzte Hinweis auf Wildtierkriminalität in Bezug auf geschützte Arten aus dem Jahr 2018 als ein Wolf illegal erlegt wurde. Der Fall konnte trotz intensiver polizeilicher Arbeit nicht gelöst werden. Seitdem liegen keine Nachweise über illegale Tötungen geschützter Tierarten in Tirol vor und schon gar nicht durch die Jägerschaft. Ich würde vorschlagen, für Personen mit anscheinend einfach viel zu viel Freizeit eine bessere Beschäftigung zu suchen, um ihren Beitrag für den Naturschutz und die Gesellschaft zu leisten. Ich lade dazu jede/n Aktivist:in und jede/n „Artenschutzexpert:in“ herzlich ein, sich mit Tirols Jägerinnen und Jäger, die sich seit nahezu 75 Jahre um den Wildtierschutz in Tirol kümmern, in Verbindung zu treten und sich einen Eindruck darüber zu schaffen, was Wildtierschutz auf der Grundlage weidgerechte Jagd in der täglichen Praxis und unter der steten öffentlichen Verantwortung für Wild, Wald und Land wirklich bedeutet. Ich persönlich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen, und sehe vor allem großes Potenzial dieses „Kadaverspürhundes“ die Jägerschaft dabei zu unterstützen, wenn es darum geht, mitten in der Nacht bei jedem Wetter aus dem Bett zu springen um im Straßenverkehr verletzte oder getötete Tiere zu bergen oder Fallwild abzutransportieren, welches durch die Übernutzung der Wälder oder durch wildernde Hunde zu Tode gekommen ist. Diese Aufgabe eignet sich dann vermutlich weniger für mediale Blendgranaten und Selbstbeweihräucherung. Im Gegenteil sie wird von Tirols Jägerinnen und Jägern seit Jahrzehnten - ohne Wenn und aber - und auf eigene Kosten erledigt. Das ist was ich Nachhaltigkeit, Verantwortung und Passion für Wild, Wald und Land nenne.

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Schlank und ohne Zwänge Text: Christian Huemer Karikatur: Hubert Weidinger

Der Burgenländische Landesjagdverband wurde mit 31. Dezember 2022 aufgelöst. An seine Stelle trat mit 1. Jänner 2023 das Referat Servicestelle für Jagd und Fischerei. Damit sollte die Jagd im Burgenland eine deutliche Aufwertung erfahren. Rückblick auf ein wegweisendes Jahr. Bereits Ende 2021 hatte der Burgenländische Landtag beschlossen, dass der Burgenländische Jagdverband (BLJV) mit Ende 2022 ausläuft. Ab Jänner 2023 sollte der Verband durch ein effizienteres System ersetzt werden, welches die Servicequalitäten und die Rahmenbedingungen für die rund 7.500 Jäger im Burgenland nicht nur Aufrecht erhalte, sondern verbessere. „Damit lösen wir einen Interessenskonflikt auf, denn

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bis jetzt war der Landesjägerverband Standesvertretung und Verwaltungsstelle in einer Organisation. Die Verwaltungsagenden waren teil beim Land und teils beim Jagdverband. Die Standesvertretung regelt nun die Jägerschaft selbst, damit hat das Land nun nichts mehr zu tun“, hieß es damals vonseiten des Landeshauptmanns. Das neue Referat für Jagd und Fischerei in Neutal präsentierte sich mit 1. Jänner als Servicestelle rund um die Anliegen der Jäger. Und hatte sich sogleich mehreren Herausforderungen zu stellen. „Denn die Jagdperiode startete nicht wie sonst mit 31. Jänner, sondern am Ersten des neuen Jahres. Das hat gleich am Anfang zu Irritationen geführt. Hegeringleiter mussten gewählt, Bezirksjägermeister neu ausgerichtet und in-


stalliert werden. Durch die Übernahme der bisherigen Mitarbeiter des Landesjagdverbandes wurde viel Wissen und Kompetenz übersiedelt, aber die Umstrukturierung war nicht nur für das Land und die Servicestelle, sondern auch für die Bezirke enorm“, erinnert sich ein Beobachter zurück. So hektisch der Beginn auch war, so schnell glätteten sich die emotionalen Wogen bezüglich der Neuausrichtung. Der oftmals angekündigte Aufschrei über die Auflösung des Verbandes blieb definitiv aus. „Es hat weder eine Petition zum Erhalt des Jagdverbandes gegeben oder den Willen zur Weiterverführung. Die breite Jägerschaft war im Verband eigentlich nie wirklich verankert. Einzig die Funktionäre haben sich beschwert, weil es ihnen um ihre Positionen gegangen ist. Eine Zwangsmitgliedschaft freut heute einfach keinen mehr“, bringt es ein Insider aus der burgenländischen Jägerschaft lapidar auf den Punkt. Der Tadel ob einer aufgeblähten Funktionärsstruktur und Hierarchie bleibt demnach aus. Dem Zwang des vorgeschriebenen Mitgliedsbeitrags von 90 Euro hat man sich mit Jahresbeginn ebenso entledigt wie der Organisation rund um die verpflichtenden Trophäenschauen. Für die Jäger im Revier habe sich aber

letztendlich durch die Umstrukturierung nichts verändert oder gar verschlechtert, lautet der Tenor. Hegeringleiter wie Bezirksjägermeister seien zudem mit mehr Befugnissen und Möglichkeiten ausgestattet, auf aktuelle Themen wie etwa der Bejagung von Nutrias in der Gegend um Jennersdorf werde von der Servicestelle prompt reagiert. Der Zuspruch zu den neu gegründeten Jagdvereinen sei indessen noch in einer Findungsphase. „Diesbezüglich gibt es in den Bezirken Vereine, die mit Veranstaltungen, Vorträgen und Bällen sehr aktiv sind. Und dann gibt es welche, wo relativ wenig bis gar nichts passiert“, hört man aus der Jägerschaft. Dort ist man sich aber auch darüber einig, dass sich seit Mitte des Jahres die neuen Strukturen eingespielt haben, um eine problemlose Bewirtschaftung der Jagd zu garantieren. Insider wissen aber auch zu berichten, dass die Organisation und Strukturierung noch nicht abgeschlossen sei und man in Bezug auf Flexibilität www.steirische-jaegerin.at und Schlagkraft einige Bereiche mit Ende des Jahres evaluieren werde. So wird die Servicestelle in der Jagd wie auch Fischerei gemeinsam mit Landwirtschaftskammer, dem Naturschutz und der Jagd Österreich für 2024 weitere Akzente setzen.

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STADTJAGD-EPISODEN Text: Mag. Freydis Burgstaller-Gradenegger, MBA

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Das Jagen in Österreichs zweitgrößter Stadt ist eine Kategorie sui generis, d.h. ganz speziell. Manche Standeskollegen vertreten die Ansicht, es handle sich dabei um gar keine „echte Jagd“. Mit den Stadtjagd-Episoden soll diese besondere Form der Jagdausübung der Leserschaft mit einem Augenzwinkern nähergebracht werden. Ihnen liegen wahre Begebenheiten zu Grunde. Ganz besonders freue ich mich, den großen, schillernden Künstler Hubert Weidinger für Begleit-Karikaturen gewonnen zu haben. Stadtjagd-Episode 6

Der Rehbockenkel

Der Jäger wies sie zwar auf die Schwierigkeiten hin (wohl auch darauf, dass sie es nicht einfach so „behalten“ konnten), sie wollten aber die Rettung des Kitzes unter allen Umständen versuchen. Der schon völlig ermattete Winzling mit den weißen Punkten tat ihnen so leid. Allein hatte das wohl nur wenige Tage alte Kitz keine Überlebenschance. Sie besorgten sich Fachliteratur und zogen das Kitz von Hand auf. Das sei nicht einfach gewesen, gesteht mir die Anruferin. Sie mussten das Geschlecht feststellen um das junge Rehkitz an der richtigen Stelle zu massieren, und so die Verdauung anzuregen. Es war ein Bockkitz und sie nannten es Toni. Das häufige Aufstehen, um Toni mit der Flasche zu füttern, wurde schnell zur Routine. Bald schon bestand die Nahrung neben der Aufzuchtmilch auch aus Blättern und Kräutern. Löwenzahn und Klee aus dem Garten habe er besonders gemocht, erläutert die Dame. www.steirische-jaegerin.at Das Kitz wuchs sehr schnell und legte beständig an Kraft und Gewicht zu. Am Anfang lag Toni in der Küche auf einer Decke. Als er größer und quirliger wurde, brachten sie ihn im geräumigen Schuppen unter. Ihr Hund Luna war Toni vom ersten Tag an nicht mehr von der Seite gewichen. Schließlich mussten sie sogar Lunas Körbchen in den Schuppen stellen.

Eine ältere Dame ruft an. Sie sei an mich als Obfrau der Jagdgesellschaft verwiesen worden. Es habe sie viel Überwindung gekostet, sie müsse mir aber etwas anvertrauen. Ich möge sie bitte nicht auslachen! Es geht um ihren Liebling. Dieser ist auf tragische Weise verstorben. Er war das ein und alles ihres Mannes. Jeden Tag hat er mit ihm gespielt. Ihr Mann hat immer schon auf ihn gewartet und ihm auch stets ein besonders gutes Essen zubereitet. Nun macht sie sich große Sorgen um ihren Mann, weil er ob des großen Verlustes so traurig ist. Mehr Info unter: Ich bin nicht sicher, ob die Dame bei mir richsteirische-jaegerin.at/abo/ tig ist. Es klingt, als hätte sie einen Angehörigen (vielleicht ihren Enkel)? verloren. Ich frage nach, wer denn verstorben sei. „Ich weiß, das hört sich jetzt verrückt an, aber der Toni, unser Rehbock!“, antwortet sie. Eines Tages im Juni haben sie und ihr Mann ein kleines Kitz im Garten entdeckt. Sie ließen es in Ruhe, weil sie wussten, dass Rehgeißen ihre Kitze ablegen, um keine Fressfeinde anzulocken. Ihren Nachwuchs suchen sie nur auf, um ihn zu säugen und zu reinigen. Es war ihnen sogar bekannt, dass junge Kitze geruchsarm sind, um von Füchsen und anderen Feinden nicht gefunden zu werden. Vom Menschen dürfen sie keinesfalls berührt werden, weil es sonst passieren kann, dass die Geiß ihr Junges nicht mehr annimmt. Abwechselnd hielten sie und ihr Mann hinter dem Fenster kauernd Wache. Als aber von der Geiß nach einem ganzen Tag immer noch nichts zu sehen war, begannen sie sich Sorgen zu machen. Das Kitz fiepte jämmerlich. Auch tags darauf ließ sich die Geiß nicht blicken. Schließlich kontaktierten sei einen bekannten Jäger und schilderten ihm die Situation. Die Vermutung lag nahe, dass der Geiß etwas zugestoßen war.

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Wenn er in Spiellaune war, kam Toni vor die Eingangstüre des Wohnhauses und fiepte so lange, bis ihr Mann sich erbarmte, um mit ihm im Garten „Abfangen“ zu spielen. Alle drei (Bock, Hund und Mann) seien dann durch den Garten getollt. Herzallerliebst sei das gewesen, wie ein junger Bub sei ihr sonst eher „grummeliger“ Mann aufgeblüht. Die von ihrem Mann anschließend zubereiteten „Nachmittagsjausen“ für Toni bestanden aus handwarmem Wasser sowie fein geschnittenen Obst-Leckerbissen und Nüssen. Immer wieder prüfte ihr Mann, ob das Wasser für das Bockkitz auch nicht zu kalt ist. Sie haben auch ein Familienalbum angelegt, in welchem sie Videoaufnahmen und Fotos von Toni sammelten. Im Spätsommer bemerkten sie bei Toni erste körperliche Veränderungen: auf dem Haupt hatte er kleine Knöpfchen bekommen. Im Oktober fanden sie einen ausgefallenen Milchzahn. Im Dezember schließlich durchstießen die Knöpfchen auf dem Haupt das Fell. Ich erkläre der Anruferin, dass das ein sog. Erstlingsgehörn des jungen Bockes

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war, das sich auf den sog. Rosenstöcken bildet. Auch die immer blasser werdenden Punkte seien mit dem Haarwechsel im Herbst gänzlich verschwunden, schildert sie, und sein Fell sei ganz grau geworden. Den Winter habe er abwechselnd auf der Wiese und im Schuppen verbracht, unter den wachsamen Augen von Luna und bestens versorgt; es habe ihm an nichts gefehlt. Und dann, eines Tages im Februar, sei es passiert: Sie waren tagsüber bei Bekannten auf Besuch gewesen und als sie heimkamen, hat sich ihr Mann gewundert, dass der junge Rehbock nicht wie sonst immer auf das Heranrufen reagierte. Als ihr Mann im Schuppen Nachschau hielt und Toni dort nicht vorfand, dachte er zunächst, er habe den Zaun überwunden und sei ausgebüchst. Als er aber am Swimming-Pool vorbeikam, traf ihn fast der Schlag: Toni trieb leblos mit aufgedunsenem Körper auf dem Wasser. Rasch war klar, dass jede Hilfe zu spät kam. Mangels Ausstiegshilfe war der Rehbock im kalten Wasser ertrunken. Die Dame am Telefon beginnt zu weinen. Ich sage ihr,


dass mir das alles sehr leid tut - für sie, aber auch den Rehbock. Ein Zitieren jagdgesetzlicher und anderer Bestimmungen scheint mir in dem Moment unangebracht. Ich weise darauf hin, dass das Ertrinken in nicht abgedeckten Pools keine seltene Todesursache für Wildtiere in der Stadt ist. Eine Abdeckung und Ausstiegshilfen sind deshalb ratsam Auch ohne Wasser kann ein Sturz in den Pool tödlich enden, wenn Wildtiere nicht mehr hinausklettern können. Ich tröste die Dame auch mit der Anmerkung, dass es mit Toni über kurz oder lang mit hoher Wahrscheinlichkeit zu großen Problemen gekommen wäre: Fehlgeprägte unkastrierte Böcke werden für Halter zur Gefahr, weil sie diese ab der Geschlechtsreife sehr häufig als Konkurrenten sehen und angreifen. Auch eine Auswilderung in die freie Natur ist ab diesem Zeitpunkt zum Scheitern verurteilt, weil die Böcke die Menschennähe suchen, dann aber angreifen und mit ihrem Gehörn schwer verletzen können; so manchen Spaziergänger oder Jogger hat es auf diese Weise schon erwischt.

Sie beruhigt sich ein wenig und lässt meine Erklärungen auf sich wirken. Schließlich bittet sie schniefend, ob wir denn den Rehbock nicht abholen könnten. Sie gesteht, sie hätte überlegt, ihm im Garten eine letzte Ruhestätte zu bereiten, aber sie glaubt, dass ihr Mann das derzeit nicht durchstehen würde. Ich schicke einen mit solchen und ähnlichen Situationen bestens vertrauten Jäger, meinen lieben Mann, an den Ort des Geschehens. Er findet dort einen Rehbock vor, „aufgebahrt“ auf einem Gartentisch im Schuppen, mit einer Decke zugedeckt, darauf ein Koniferen-Kranz, daneben eine Laterne mit einer brennenden Kerze. Mit dem anrührenwww.steirische-jaegerin.at den und wirklich trauernden Ehepaar führt er ein sehr langes Gespräch. Zwei Tage später geht bei uns eine riesengroße Pralinenschachtel ein, begleitet von einem handgeschriebenen Brief des Bedauerns, vor allem aber des Dankes für die Anteilnahme und die fachlichen Erläuterungen.

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STVP.AT

Wie werden wir in 20, 30 Jahren leben? Und wovon?

Reden wir darüber. Jetzt. Die Herausforderungen werden größer.

MODELL STEIERMARK. Das ist unser Weg. Landeshauptmann Christopher Drexler

Die Fragen werden drängender. Die Antworten werden nicht einfacher. Umso wichtiger, dass wir uns auf eine unserer traditionellen Stärken in der Steiermark besinnen: Früher als andere die richtigen Fragen fragen. Offener als andere diskutieren. Mutiger als andere neue Chancen nutzen. Für Umwelt und Lebensqualität. Für Arbeit und Wirtschaft. In Kindergärten und Schulen. Bei Pflege und Gesundheit. In Forschung und Innovation. „Modell Steiermark“ ist nicht nur eine Einladung, mit uns die Zukunft der Steiermark zu gestalten. Sondern ein politischer Weg, der uns von anderen unterscheidet. Ein Weg, den ich gemeinsam mit allen Steirerinnen und Steirern gehen will.


Aufgeschlitzt! ERSTE ­HILFE FÜR DEN JAGDHUND Text und Fotos: Thomas Fuchs

S

chwarzwild ist wehrhaft. Es verteidigt seine Einstände gegen jagende Hunde. Es in Bewegung zu bringen, birgt deshalb für den stöbernden Vierläufer stets die Gefahr, dass er verletzt wird. Einer Umfrage unter Hundeführern in Deutschland zufolge gingen vor ein paar Jahren mehr als 95 Prozent der gemeldeten Verletzungen auf Sauen zurück. Zu einem Viertel betrafen sie den Brustkorb, zu einem Fünftel Bauch und Flanken und zu einem Viertel die Keulen. Hals und Vorderläufe waren eher selten betroffen, aber vielfach wurden die Hunde gleichzeitig an mehreren Stellen verletzt. Etwa ein Drittel geriet sogar in Lebensgefahr. Umso wichtiger ist es, dass Hundeführer und Jäger beim Hund Erste-Hilfe leisten können. Zuerst sich selbst schützen! Verletzungen tun weh. Damit ein verletzter Hund nicht in Panik Helfer beißt, legt man ihm eine Maulschlinge an. Die einfachste Variante: Man bildet aus einer Leine eine Schlinge und zieht sie um den Fang zu. (Abb. Maulschlinge) Besser: Man legt die Leine zu zwei Schlinge über Ober- und Unterkiefer und zwischen die Zahnreihen und zieht zu. Dritte Möglichkeit: Eine Mullbinde um den Fang legen und oben mittig beide Enden verschlaufen. Die freien Enden werden dann hinter den Behängen verbunden. Achtung: Dar-

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Maulschlinge


auf achten, dass die Zunge nicht zwischen den Zähnen klemmt! Und nie eine Maulschlinge anlegen, wenn der Hund Atemnot hat, überhitzt ist oder sich übergeben muss. Druck aufbauen! Starke Blutungen müssen gestoppt werden. Dafür wird zuerst grober Schmutz entfernt. Das geht mit einer Pinzette oder frischem stillem Mineralwasser. Dann drückt man ein Päckchen Verbandsmull auf die Verletzung und umwickelt es fest mit einer elastischen Binde. (Abb. Mull aufdrücken) Gut geeignet sind auch militärische „Notfallverbände“ mit Antihaft-Polster. Auch einen geöffneten Brustkorb kann man damit verschließen. Einen stark blutenden Lauf bindet man mit einer Mullbinde ab – aber nie direkt an oder über einem Gelenk! Mit einem Ast oder dem Jagdnicker kann man den Verband knebeln. (Abb. Abbinden) Wichtig: Damit die Gliedmaße weiter versorgt wird, löst man die Stauung alle zehn Minuten kurz.

Mull aufdrücken

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Frisches Wasser Vorsicht: Ausgetretener Darm ist empfindlich! Er kann reißen oder verschmutzen. Man spült ihn mit stillem Mineralwasser ab und fixiert ihn mit einem Dreiecktuch oder Rettungs- oder Klarsichtfolie am Abbinden Bauch. (Abb. Darm ausgetreten & Abb. Frischhaltefolie) Achtung: Ist die Austrittsöffnung eng, kann Darm Mehr Info unter: abschnüren. Dann schiebt man ihn lieber vorsichtig steirische-jaegerin.at/abo/ zurück.

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Achtung: Schock-Gefahr Verliert ein Vierläufer viel Blut, sinkt sein Blutdruck. Damit die Zellen weiter mit Sauerstoff versorgt werden, steigt daraufhin der Puls. Der lässt sich an der Innenseite der Oberschenkel ertasten. Alternativ legt man auf der linken Brustseite etwa 4-5 cm hinter dem Ellenbogen zwei Finger zwischen zwei Rippen. (AbbHerzschlag fühlen) Große Hunde haben in Ruhe 60100 Schläge pro Minute, kleine 70-120 Schläge. Aus Zeitersparnis zählt man die Schläge pro 10 Sekunden Darm ausgetreten

Frischhaltefolie

Herzschlag fühlen

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Schleimhaut drücken

und multipliziert sie mit 6. Jedes Handy hat eine Stoppuhr-Funktion. Bei schwerem Blutverlust wird der Puls schwach bis er fast nicht mehr gefühlt werden kann. Der Hund wird unruhig, beginnt zu zittern und die Schleimhäute wirken blass. Stets daran denken, dass Kreislaufbeschwerden durch innere Blutungen nach stumpfen Schlägen oder einem Aufprall auf einen Baumstamm verursacht sein können. Die dadurch ausgelösten Kreislaufbeschwerden kann man ermitteln, indem man die Lefze hebt und den Finger auf das Zahnfleisch drückt. Spätestens zwei Sekunden nach dem Loslassen sollte es wieder rosafarben sein. (Abb. Schleimhaut drücken) Warm halten und wiederbeleben Nach einem Schock wird der Hund warm gehalten. Rettungsfolie reflektiert die Körper-

Notfall-Ausrüstung für Hundeführer 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

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Erste-Hilfe-Set mit mehreren Mullbinden und je einer Elastik- und Kohäsivbinde Bindfaden für Maulschlinge Flasche mit 0,3 oder 0,5 Liter Stilles Mineralwasser Dreiecktuch oder Rolle Frischhaltefolie Rettungsdecke Taschen- oder Dreiecktuch Stück Nylonstrumpfhose Notdienst-Kontaktdaten nahegelegener Tierarztpraxen oder -kliniken mit Telefonnummern und Adressen fürs Navigationsgerät

wärme, dämmt und isoliert jedoch nicht gegen Bodenkälte. Ein Hund mit Schock wird deshalb bis auf den Kopf in die Rettungsdecke gewickelt – und zwar mit der silbernen Seite zum Hund! Vorsicht: Manchen Hund macht deren Rascheln zusätzlich unruhig. (Abb. Rettungsdecke) Atmet der Hund nicht, versucht man ihn zu reanimieren. Man öffnet den Fang, entfernt eventuelle Fremdkörper, überstreckt den Kopf des Hundes, zieht dessen Zunge leicht heraus und schließt den Fang mit der Hand. Dann pustet man 6-10 x pro Minute in ein Nasenloch, oder in beide. (110 Mund-zu-Nase-Beatmung durch Taschentuch) Fehlt der Herzschlag kann man in Seitenlage für 6-8 Sekunden den Brustkorb 10-15 mal in der Herzgegend hinter dem Ellenbogen mit der flachen Hand komprimieren. Dann den Hund 2-3 mal beatmen. Dann alles abwechselnd weiter wiederholen. Wer aus Hygienegründen durch ein Taschentuch den Hund beatmen will, hat es deutlich schwerer. Atmet der Hund nach 5-10 Minuten nicht selbständig, sind Wiederbelebungsversuche aussichtslos. Mitfahrer mitnehmen Ein normal-gewichtiger, gesunder Hund hat ein Blutvolumen von 80 bis 90 ml pro Kilogramm Körpergewicht (KGW). Dicke Hunde haben einen geringeren Anteil, gut trainierte Stöberhunde während der Drückjagdsaison mit bis zu 105 ml/ KGW deutlich mehr. Werden Organe des Hundes nicht ausreichend mit Blut versorgt, kommt es zu schweren und bleibenden Schäden. Darum muss ein stark blutender Hund schleunigst zum Tierarzt! Am schnellsten geht das, wenn der Hundeführer vor der Jagd eine Kopie der Revierkarte mit markierten Abfahrtswegen bekommen hat. Bei schlechtem Handy-Netz sind Punkte markiert, an denen das Netz funktioniert. Von dort kann man den tierärztlichen Notdienst informieren. Sinnvollerweise enthält die Kartenkopie eine Liste mit Telefonnummern und Adressen nahegelegener diensthabender Praxen. Optimalerweise sind die Praxen im Vorfeld über den Jagdtermin informiert. Für die Autofahrt mit einem verletzten Hund ist es gut, wenn eine Person den Wagen steuert. Eine zweite kümmert sich derweil um den Hund und ruft die Praxis an. Ein vorheriger Anruf gibt den Behandlern Gelegenheit sich auf den Notfall vorzubereiten und eventuell kurzfristig einen Hund für eine Blutspende zu organisieren. So wird wertvolle Zeit gewonnen.


SCHOCK BEIM HUND ERKENNEN • • • • • •

Hund ist leicht abwesend, geschwächt, unsicher oder taumelnd. Zusammenbrechen oder Bewusstlosigkeit, Zittern wie bei Schüttelfrost (der Hund friert!) Atmung flach und beschleunigt Schleimhäute sind blass, fast weiß. Der Herzschlag ist stark beschleunigt. Werte bis über 200 Schläge/Minute sind möglich

Was tun beim Schock? • Nerven bewahren, Eigenschutz beachten, ruhig und schonend handeln! • Den Hund auf die Seite, möglichst auf eine Decke legen und zudecken. www.steirische-jaegerin.at • Kopf überstrecken und dafür sorgen, dass er gut Luft bekommt. Eventuell muss der Fang geöffnet und die Zunge hervorgezogen werden. • Den hinteren Körperteil und die Läufe hochlagern – Decken oder dergleichen darunter legen. • Versuchen, sichtbare, starke Blutungen zu stillen. • Tierarzt anrufen und Notfall ankündigen • Hund in eine Decke wickeln und schnellstmöglich zum Tierarzt. • Nicht füttern oder tränken. Dies führt oft zum Erbrechen, wodurch sich die Hunde stark verschlucken.Mehr Info unter: Das kann tödlich sein. Nicht zuletzt, weil es zusätzsteirische-jaegerin.at/abo/ lich Stress auslöst!

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Fotos: beigestellt

Faszination Falknerei Text: Alia Bandhauer

Fotos (alle): Petra Zwilak-Hermann

Die Beizjagd ist die älteste Jagdform des Menschen, wird allerdings heute in der Jagdausbildung stark vernachlässigt. Diese Tatsache hat die passionierte Jägerin Petra Zwilak-Hermann zu dem Entschluss gebracht, einen speziellen Falknerei-Kurs zu absolvieren, um so mehr über die faszinierenden Greifvögel zu erfahren. Da in der Steiermark keine Kurse für Beizjagd angeboten werden, haben Petra Zwilak-Her-

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mann und vier ihrer steirischen Jagdkolleginnen den Vorbereitungskurs auf die Beizjagdprüfung in Kärnten bei Klaus und Eva Lassnig gebucht. „Die Ausbildung selbst war ein Wahnsinn“, schwärmt Petra Zwilak-Hermann: „Für die Jagd mit Falken braucht man extremes Fingerspitzengefühl, wesentlich mehr als bei der Jagd mit der Waffe. Du hast ein lebendes Tier auf der Hand und wenn du die Falknerhaube herunterziehst und der Falke auf das freilebende Wild fliegt , entscheidet die Natur wer schneller ist. Ich habe extremen Respekt vor diesen Vögeln, es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, wenn man sich daran gewöhnt hat.“ Der Kurs dauerte sechs volle Tage, von Montag bis Samstag, von 8 Uhr Früh bis 18 Uhr am Abend. Neben den Jägerinnen aus der Steiermark nahmen noch zehn weitere Personen daran teil. Am Vormittag wurde die Theorie vermittelt und am Nachmittag ging es dann zu den Volieren der Greifvögel. Teil der Ausbildung war auch ein Ausflug auf die für ihre Greifvögel-Shows bekannte Burg Landskron, diesjährige Siegerin bei der Fernsehshow „9 Plätze – 9 Schätze“. Neben Grundwissen wie der richtigen Fütterung, dem Umgang mit den Vögeln und die richtige Handhabung von Utensilien wie Handschuh und Falknermesser , wurden auch rechtliche Grundlagen vermittelt denn die Greifvögel sind einer Waffe gleichzusetzen und es benötigt spezieller Genehmigungen, sie zu Jagdzwecken halten zu dürfen. Natürlich muss auch die Voliere den gesetzlichen Richtlinien entsprechen. „Die Kursteilnehmerinnen und Teilnehmer lernen bei der Ausbildung mit den Vögeln spazieren zu gehen und es wird auch eine Jagd simuliert, bei der ein totes Fell an einer Schiene gezogen wird. Am letzten Tag waren Hundeführer da, die uns gezeigt haben, wie Vogel und Hund bei der Jagd miteinander kooperieren können. Auch ein Drohnenpilot war anwesend, der uns gezeigt hat, wie man die Vögel mit Drohnen trainieren kann“, berichtet Petra Zwilak-Hermann begeistert.


Jeder und jede Interessierte kann an dem Kurs teilnehmen, für die Prüfung im Schloss Mageregg allerdings ist die Jagdprüfung und eine gültige Jagdkarte Voraussetzung. Bei der eineinhalbstündigen Prüfung waren drei Prüfer anwesend, Beisitzer war der Falkner der Burg Landskron, Franz Schüttelkopf. Petra Zwilak-Hermann hat die Prüfung erfolgreich bestanden und plädiert dafür, dass die Falknerei auch in der Steiermark integraler Bestandteil der Jagdausbildung werden sollte und nicht - wie bisher - in den Jagdkursen nur gestreift wird. Sie möchte in Zukunft ihren Teil dazu beitragen und ihr - bei dem Kurs erworbenes Wissen - kostenlos an ihre Jagdkolleg:innen weitergeben. Die Notwendigkeit dazu zeigt sich daran,dass viele Jägerinnen und Jäger gar nicht wissen, wie mit verletzten Greifvögeln umzugehen ist. Verletzte Tiere gehören unbedingt professionell versorgt und sollten daher unbedingt in die Auffangstation des Naturschutzzentrums in Bruck an der Mur oder eine Greifvogelstation in der Nähe gebracht werden.

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