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September/Oktober 2009
Einmal Star und zurück Daniela Janßen aus Remels war 2004 bei Star Search dabei / Was ist aus ihr gworden? Uplengen. Demnächst wird die nächste Staffel von „Deutschland sucht den Superstar (DSDS)“ starten. Auch andere Fernsehsender haben dieses Format bereits – mehr oder weniger erfolgreich – versucht, zu kopieren. Zurzeit läuft „Popstars“ auf Pro Sieben. SAT.1 nannte es „Starsearch“ und es ist bereits über fünf Jahre her, als auch eine Uplengenerin daran teilnahm. Die Remelserin Daniela Janssen, damals 17 Jahre alt, kam sogar bis ins zweite Halbfinale am 16. Mai 2004. Sie überzeugte die Jury immer wieder mit ihrer markanten rockigen „Röhre“. Mit nur einem Pünktchen Differenz musste sie damals ihrer Konkurrentin Florence den Vortritt lassen. Bei Starsearch war für Daniela zwar Schluss aber es folgten viele Auftritte vor großem und kleinem Publikum. Ob Schützenfeste oder auch beim OpenAir in Großsander – Daniela begeisterte mit rockigen Hits wie „We don’t need another Hero“ von Tina Turner. Eigentlich wollte Daniela den musikalischen Weg weitergehen.
den. Insgesamt musste ich zweimal nach Hamburg. Es gab auch dort ein sogenanntes „Recall“. Die Shows danach fanden ja in Berlin statt. Es war eine aufregende und sehr lehrreiche Zeit für mich. Blattje: Darfst du heute was darüber erzählen, wie man mit den gecasteten Stars umgeht? Hast du überhaupt etwas für deine Auftritte bekommen? Daniela: *lacht*: über Geld spricht man bekanntlich ja nicht. Jeder hat natürlich etwas für seine Leistung bekommen. Ich muss sagen, wir wurden vor, aber auch hinter den Kulissen sehr gut betreut. Es wurden sogar Freundschaften geschlossen. Auch die “richtigen Stars” waren uns Kandidaten gegenüber sehr aufgeschlossen und freundlich. Blattje: Und danach? Musstest du SAT.1 Rechenschaft über deine Auftritte in unserer Region ablegen und womöglich selber auch noch dafür zahlen? Daniela: Jedem Künstler in der Show wird natürlich ein Management empfohlen. In diesem Fall war es das Kik-Management von Götz Elvertzhagen. Er ist in dem Business sehr empfehlenswert, aber da ich auch an meine Zukunft ohne Star Search und Sat 1 denken musste, habe ich glücklicherweise nicht alle Verträge unterschrieben. Ein Management bekommt schließlich einen ausgehandelten Prozentsatz von jedem Auftritt, egal ob der Auftritt vom Künstler oder dem Management arrangiert wurde.
hast du selber einen Schlussstrich gezogen? Daniela: Irgendwann war es halt soweit, dass ich eine Ausbildung machen wollte. Ich hatte mir den Beruf als Medientechnikerin ausgesucht. Da war es so üblich, dass wir fast sieben Tage die Woche nonstop gearbeitet haben. Mein ehemaliger Chef hat mich in sämtliche Dinge mit einbezogen. Wir waren eine Zwei-Mann Firma und da muss man schon ein wenig mehr Leistung zeigen. So war es dann auch irgendwann nicht mehr möglich, am Wochenende meine Auftritte zu absolvieren. Ich hatte einen Plattenvertrag in Amerika. Alles war vielversprechend, aber das Ganze ist dann irgendwann im Sand verlaufen durch die Arbeit. Das Musikbusiness ist schnelllebig. Da weiß man nie, ob man am nächsten Tag noch gebucht wird. Daher denke ich, ist eine bodenständige Ausbildung sehr sehr wichtig. Aber einen Schlussstrich werde ich in Sachen Musik wohl niemals ziehen...! Ich liebe Musik und das Singen. Eine Leidenschaft gibt man nicht einfach auf! Blattje: Hast du dir inzwischen die Musik aus dem Kopf geschlagen oder singst du immer noch? Daniela: Wie schon gesagt, ich liebe die Musik. Ab und zu fahre
Blattje: Wie war die Zeit danach? Als du so viele Auftritte abliefern solltest und du so gefragt warst?
Das Blattje möchte gerne wissen, was aus Daniela geworden ist. Freundlicherweise hat sie sich zu einem kleinen Interview bereit erklärt. Blattje: Wie bist du damals eigentlich an Starsearch herangekommen und wie war die Zeit beim Fernsehen für dich? Daniela: Ich habe mich wie jeder andere auch einfach bei Star Search beworben. Glücklicherweise wurde ich dann auch zum Casting nach Hamburg eingela-
Daniela: Ich habe die Zeit wirklich genossen. Aber es gibt auch Schattenseiten. In so einer Situation merkst du, wer Freund ist und wer nicht. Wenn du bekannt bist, möchte jeder dein Freund sein. Ist die Welle vorbei, trennt sich die Spreu vom Weizen. Mittlerweile weiß ich, wer wirklich Freund ist und wer nicht. Nach Star Search und der öffentlichen Präsenz habe ich eine harte Zeit durchgemacht. Ich wurde von angeblichen Freunden sehr enttäuscht. Sowas tut weh. Man sollte sich wirklich im Klaren sein, dass so eine Show das ganze Leben verändern kann. Ob zum Guten oder Schlechten. Blattje: Und irgendwann wurde es weniger mit den Anfragen oder
Daniela beim Seefest 2004 in Großsander.
ich zu einem sehr guten Freund aus Hamburg der ein ehemaliger Songwriter von der EMI ist. Diesen hab ich bei einem Auftritt nach Star Search in Nordgeorgsfehn kennen gelernt. Er war dort mit der Vorgruppe Boerney und die Tri Trops, in der er selbst musiziert. Seither sind wir befreundet. Er hat schon einige Songs für mich geschrieben. Wir haben auch schon ein paar aufgenommen. Mal schauen was da noch so kommt. Ich denke, man wird irgendwann nochmal was von mir hören<<*lacht* Blattje: Was machst du jetzt beruflich? Wo wohnst du jetzt? Daniela: Mittlerweile lebe ich in Elisabethfehn bei Barßel. Dort habe ich nun mein eigenes kleines Unternehmen gegründet. Seit dem 01.04.2009 bin ich Geschäftsführerin der Firma DaJaTec. Natürlich als gelernte Medientechnikerin. Nebenbei arbeite ich aber auch noch in der Disco Tange, welche wohl fast jedem hier ein Begriff sein wird. Beides macht mir sehr viel Spaß.