Österreich im Zentrum Europas

Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Forschung: Moderne Maßstäbe stärken den Wirtschaftsstandort
Österreich und machen
ihn fit für die Zukunft.
Nachhaltigkeit, Digitalisierung & Forschung: Moderne Maßstäbe stärken den Wirtschaftsstandort
Österreich und machen
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ZWEIFELSOHNE WAR 2022 angesichts des volatilen Energiemarktes, des exorbitant hohen Inflationsgeschehens und der veränderten Zinslandschaft ein weiteres herausforderndes Jahr – auch für Österreich. Dennoch ging ein solides Jahr zu Ende. Die heimische Wirtschaft schrumpfte zwar im vierten Quartal um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, der Blick auf das Gesamtjahr ergibt jedoch ein Wirtschaftswachstum von rund 4,7 Prozent. Vorsichtig optimistisch zeigt sich die EU-Kommission mit ihrer Wachstumsprognose für 2023: Die Brüsseler Behörde geht davon aus, dass dieses Jahr das Bruttoinlandsprodukt Österreichs um rund 0,5 Prozent (statt bisher angenommenen 0,2 Prozent) steigen wird. Die Inflation dürfte sich in der Alpenrepublik leicht entspannen und soll sich 2023 bei etwa 6,6 Prozent einpendeln. Ab 2024 soll sich die Situation dann wieder merklich verbessern, aber da keiner von uns durch die Glaskugel schauen kann, bleibt wohl abzuwarten, wie sich die Zukunft entwickelt.
FAKT IST, DASS DER WIRTSCHAFTSSTANDORT ÖSTERREICH für Betriebsansiedelungen weiterhin attraktiv ist – nicht zuletzt für internationale Investoren. Dazu tragen eine gute Infrastruktur sowie die hohe Stabilität und Sicherheit bei. Die Standortagentur Austrian Business Agency (ABA), die mit ihren Regionalgesellschaften in bereits 40 Jahren 5.000 internationale Firmen bei der Betriebsansiedelung unterstützt hat, weist darauf hin, dass rund ein Drittel der heimischen Wertschöpfung von ausländischen Unternehmen stammt. Sie haben in vier Jahrzehnten mehr als 70.000 Jobs geschaffen sowie 13,6 Milliarden in unser Land investiert. Insgesamt wurden 2022 358 internationale Unternehmen betreut, die 490,7 Millionen Euro in den Standort investieren und 2.893 Arbeitsplätze schaffen. Wie ABA-Geschäftsführer René Tritscher in seinem Interview ab Seite 20 betont, profitieren auch Forschung und Entwicklung von internationalen Unternehmen, die in Österreich aktiv sind. 2022 konnte einer Statistik-Austria-Einschätzung zufolge in dieser Sparte eine Investitionssteigerung von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielt werden. Lesen Sie dazu auch mehr im Beitrag auf S. 28.
WO SICH ETWAS BEWEGEN SOLL, MUSS AUCH INVESTIERT WERDEN. Im Fokus der Unternehmen, wie Sie den zahlreichen, mit Liebe zum Detail recherchierten Artikeln entnehmen können, steht die Forcierung von digitalen und nachhaltigen Lösungen, um weiterhin auf dem Markt bestehen und attraktiv bleiben zu können. Und wo etwas investiert wird, bewegt sich auch einiges – so beispielsweise auf Straßen sowie Schienen- und Wasserwegen. Allein auf die Schieneninfrastruktur entfallen über 3,22 Milliarden Euro – bis 2029 wurden insgesamt über 19 Milliarden Euro für den ÖBB-Rahmenplan budgetiert. Lesen Sie dazu mehr auf S. 40.
Weitere innovative Projekte und neue Initiativen im und für den Wirtschaftsstandort Österreich stellen wir Ihnen mit unser Jubiläumsausgabe von „Austria – Europe’s Heart. Economic Reports & Business Guide 2023“ vor.
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre
Elisabeth Della LuciaMariana Kühnel
Stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich:
„Gerade wenn die Unsicherheit groß ist und Prognosen schwierig sind, hilft es, sich auf seine Stärken zu besinnen.“
Seite 9
Karl Nehammer
Bundeskanzler der Republik Österreich: „Österreich ist Vorreiter in Europa, wenn es darum geht, Lebensqualität und Chancen in Einklang zu bringen.“
Seite 7
7 Vorwort Karl Nehammer
Bundeskanzler der Republik Österreich
9 Vorwort Mariana Kühnel
Stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich
11 Vorwort Martin Kocher
Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft
13 Vorwort
Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV)
14 Wirtschaft Österreich Ernst, aber hoffnungsfroh
17 Interview mit Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Finanzen Nachhaltiges Business für Wien
18 Gastkommentar: Matthias Horx, Leiter des Zukunftsinstituts Horx Da geht was!
19 ABA – Invest in Austria Wirtschaftsstandort Österreich
Martin Kocher
Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft:
„Bis 2030 investiert die österreichische Bundesregierung insgesamt 5,7 Milliarden Euro in die erfolgreiche Transformation der österreichischen Wirtschaft.“
Seite 11
Christoph Neumayer
Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV): „Allen Widrigkeiten zum Trotz ist heuer der Außenhandel Österreichs weiter gewachsen – „Made in Austria” wird in der ganzen Welt für hohe Qualität geschätzt.“
Seite 13
20 Interview mit René Tritscher, Geschäftsführer der Austrian Business Agency Internationale Direktinvestitionen und Fachkräfte stärken Österreich
22 Interview mit Roland Schmid, CEO von IMMOunited Transparenz fördert Vertrauen
23 Interview mit Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien Fachkräfte dringend gesucht!
26 WSE Wiener Standortentwicklung GmbH
Die Zukunft Wiens in besten Händen
28 Forschung und Entwicklung Laborbedingungen
29 ÖGNI Kolumne Kooperation als Erfolgsrezept
30 Interview mit Wolfdieter Jarisch, Vorstand der S+B Gruppe AG Moderner Lebensraum mit Mehrwert
32 Recht Ansiedeln mit juristischem Geleit
34 Interview mit Peter Fassl, Partner bei HSP.law
Stabile Rahmenbedingungen
35 Gastkommentar: Gerald Kerbl, Steuerberater und Partner bei TPA Aktuelle Steueraussichten
36 Finanzmarkt Österreich
Unwetter und Sonnenschein
37 Interview mit Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse
Von steigenden Preisen profitieren
39 Interview mit Michael Ehlmaier, Geschäftsführer der EHL Immobilien GmbH
Stabilität als Standortvorteil
40 Infrastruktur
Vieles auf Schiene
41 Interview mit Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
Energiewende für eine lebenswerte Zukunft
42 Interview mit Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding
Die Bahn von morgen
43 Interview mit Günther Ofner, Flughafen Wien AG
Wiener Flughafen setzt auf CO2-Neutralität
46 Nachhaltige Mobilität
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
47 Interview mit Wolfgang Scheibenpflug, Flughafen Wien AG
Ein grünes Gesamtkonzept
48 Wiener Museen
Motive, Epochen und einige Jubiläen
49 Interview mit Martin Lammerhuber, Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich
Orte der Begegnung
50 Digitalisierung
Viel Ding braucht Weile
51 Interview mit Tourismus-Staatssekretärin
Susanne Kraus-Winkler
Tourismus im Wandel
52 Länderportrait Burgenland
Wirtschaft als Zukunftsmotor
53 Interview mit Hans-Peter Doskozil, Landeshauptmann Burgenland
Erfolg dank kluger Politik
54 Länderportrait Niederösterreich
Nachhaltige Wege
55 Interview mit Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau Niederösterreich Unbegrenzte Möglichkeiten
55 Interview mit Stefan Ziegler, Mitglied der Geschäftsleitung im WALTER BUSINESS-PARK Innovation und Vielfalt
56 Steiermark: Interview mit Wirtschaftsund Wissenschaftslandesrätin
Barbara Eibinger-Miedl
Neue Chancen dank neuer Qualität
57 Länderportrait Oberösterreich
Stahl als Motor von Industrie und Innovation
58 Länderportrait Salzburg
Knoten in alle Richtungen
59 Länderportrait Vorarlberg
Produktivität im Einklang mit der Natur
60 Länderportrait Tirol
Stark in die Zukunft
61 Länderportrait Kärnten
High Tech gepaart mit Energiewende
62 Wirtschaftsstandort Wien
Größer, grüner, schöner
64 aspern Seestadt
Der Wirtschaftsstandort mit dem Plus
66 Interview mit Michael Ludwig, Wiens Bürgermeister Dynamisches Zentrum
67 BRISE-Vienna Schnellere Bauverfahren durch Digitalisierung
68 Interview mit Ulli Sima, Wiens amtsführende Stadträtin für Innovation, Stadtplanung und Mobilität Stadtviertel klimaverträglich planen
70 Frei von CO2 im Steingötterhof
Neues Wohnprojekt der 6B47 Real Estate Investors AG in St. Pölten
74 Wohnen in Österreich
Wohnen mit Qualität
80 Serviced Apartments
Komfort für bestimmte Stunden
82 Hotelimmobilien
Herausfordernde Wiederbelebung
84 Zinshaus
Das Ziegelgold als ESG-Vorreiter
85 Interview mit Markus Arnold, Alleineigentümer & CEO von Arnold Immobilien und Arnold Investments
Österreich bleibt sicherer Immobilienhafen
86 Luxusimmobilien
Luxus geht immer
88 Gastkommentar:
Andreas Gnesda, Arbeitswelten-Experte
New Work: Der richtige Zeitpunkt ist JETZT!
90 Micro-Living Klein, kompakt und innovativ
92 Logistikmarkt
Steiler Aufstieg für Logistik
94 Business- und Gewerbeparks
Eine bunte Mischung
96 Immobilienbewertung
Mit Fachwissen und Feingefühl
Wirtschaft ab Seite 14 Immobilien ab Seite 70ÖSTERREICHS ZENTRALE LAGE IN EUROPA ist seit jeher Chance und Risiko gleichermaßen: „Heiß umfehdet, wild umstritten“, heißt es in unserer Bundeshymne aus gutem Grund. Es war ein langer, oft auch ein konfliktreicher Weg, bis die Österreicherinnen und Österreicher in den heutigen Landesgrenzen in Frieden leben konnten. Trotz der zum Teil schwierigen Bedingungen erbrachten die Menschen in unserem Land seit jeher Leistungen, die dank ihrer Innovation und ihrem Fleiß weltweit Anerkennung fanden und finden. Damit sichern sie nicht nur den Wohlstand unserer Republik, sondern auch nachkommender Generationen.
ÖSTERREICH IST VORREITER IN EUROPA, wenn es darum geht, Lebensqualität und Chancen in Einklang zu bringen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig zu sichern. Das wird allerdings nur gelingen, wenn wir die Wettbewerbsfähigkeit erhalten, stärken und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen: Mit der Entlastung der Unternehmen, Förderung von Innovation, Unterstützung bei der digitalen Transformation und weniger Bürokratie durch Digitalisierung setzen wir die dafür notwendigen Schritte. Wohlstand, eine florierende Wirtschaft und ein hohes Maß an Arbeitsplatzsicherheit sind keine Selbstverständlichkeit, wie uns der Blick auf viele andere Länder jederzeit vor Augen führt. Sie sind hart erkämpft und bedürfen der stetigen Weiterentwicklung.
DIE ENERGIEKRISE, TEUERUNG UND INFLATION stellen uns neben der weltweiten Coronapandemie außerdem vor große Aufgaben, die es zu bewältigen gibt. Die Bundesregierung hat angesichts der enormen Steigerung der Energiekosten mit der Einführung einer Stromkostenbremse und eines Energiekostenzuschusses gehandelt, um die österreichische Bevölkerung, Haushalte sowie Unternehmen bestmöglich zu unterstützen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, die Zunahme von illegaler Migration und die immer deutlicheren Auswirkungen der Klimakrise werfen weitere Probleme auf, die wir längerfristig nur gemeinsam mit der internationalen Staatengemeinschaft bewältigen können.
ABER AUCH DIESEN VIELFÄLTIGEN HERAUSFORDERUNGEN werden wir uns im Sinne des Wirtschaftsstandorts Österreich und damit der Interessen der Menschen in unserem Land stellen: Betriebe zu fördern, Chancen wahrzunehmen und gleichzeitig die Lebensqualität in Österreich zu sichern – dafür setzen wir uns mit aller Kraft ein: damit Österreich so lebenswert bleibt, wie es ist. Sorgen wir gemeinsam dafür, die Krise als Chance zu nutzen und gestärkt daraus hervorzugehen.“
Karl Nehammer Bundeskanzler der Republik ÖsterreichEHL bietet Ihnen eine umfassende Leistungspalette für Mieter, Vermieter, Entwickler und Investoren. Wir beraten Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer individuellen Immobilienstrategie:
• Vermietung
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• Facility Management
• Baumanagement
• Asset Management
• Center Management
SEIEN WIR EHRLICH. Die Zeiten für Österreichs Unternehmen waren schon einfacher. Geopolitische Verwerfungen, extrem hohe Energiepreise, außer Tritt geratene Lieferketten, Mangel an Arbeits- und Fachkräften und hohe Lohnabschlüsse bedeuten eine enorme Herausforderung für die Unternehmen für 2023.
SEIEN WIR ZUVERSICHTLICH. Gerade wenn die Unsicherheit groß ist und Prognosen schwierig sind, hilft es, sich auf seine Stärken zu besinnen. Und eine dieser Stärken ist die Widerstandsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft, die sich gerade in den Corona-Jahren gezeigt hat. Eine wichtige Säule dieser Resilienz ist die Exportwirtschaft.
SEIEN WIR VIELE. Mehr als 60.000 österreichische Unternehmen exportieren Waren oder Dienstleistungen. Unsere Exportwirtschaft konnte 2022 in zahlreichen wichtigen Märkten – von den USA über Deutschland bis Japan – die Rekordergebnisse aus der Vor-Corona-Zeit übertreffen. Mit ihren Leistungen schaffen diese Betriebe die Grundlage für den wirtschaftlichen und sozialen Erfolg unseres Landes und sichern den Wohlstand Österreichs.
SEIEN WIR WEITER INNOVATIV. Das Rezept hinter diesem Erfolg lautet: Qualität, Innovation und Know-how. Damit punkten österreichische Leitbetriebe, KMU und Start-ups jeden Tag rund um den Globus. Damit waren sie in der Vergangenheit Pulsgeber für die heimische Wirtschaft. Und sie werden es auch in Zukunft sein. Denn Qualität, Innovation und Know-how sind die Faktoren, die Österreichs Wirtschaft stark gemacht haben. Das zeigt sich gerade auch im Green-Tech-Bereich, einem rasant wachsenden Zukunftssektor und Stärkefeld unserer Unternehmen. Sie bieten maßgeschneiderte Lösungen im Bereich „Technology & Green Tech“ und sind führend bei „Engineering & Manufacturing“. Zu weiteren Stärkefeldern der rot-weiß-roten Exportwirtschaft zählen Kreativwirtschaft und Dienstleistungen.
SEIEN WIR WEITER UNTERSTÜTZER. Mit mehr als 42.000 Beratungen durch unsere AußenwirtschaftsCenter in über 70 Ländern hat die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer heimischen Betrieben allein im vergangenen Jahr beim Sprung über die Grenzen geholfen. Eine Bilanz, auf die ich stolz bin. Auf dieses kompetente Netzwerk können sich heimische Exportunternehmen auch in Zukunft verlassen. Als AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA wollen wir das Trampolin für die heimischen Exportbetriebe sein – und dazu beitragen, dass zu den zahlreichen Erfolgsgeschichten im Export noch viele weitere hinzukommen.
Stellvertretende
Unser Portfolio reicht von Büro- und Lagerkombinationen über Betriebsobjekte, Businessoder Logistikparks bis hin zu Grundstücke für Eigennutzer oder Entwickler.
Büro
Unsere Aufgabe bei der Wahl der geeigneten Büroimmobilie ist es, die Verfassung des Büromarktes oder den Standort von Immobilien für Sie zu analysieren und auf Effizienz zu prüfen. Immer mit dem Fokus auf langfristige Perspektiven.
Investment
Anlageobjekte sind eine höchst sensible Angelegenheit. Wir stimmen jeden Schritt mit Ihnen ab – von der Voranalyse über die Vertragsverhandlung bis hin zum erfolgreichen Abschluss.
CRES
Wir bieten Beratung für Unternehmen in allen gewerblichen Teilmärkten wie im Büro-, Gewerbe- oder Logistikbereich sowie bei Entwicklungsgrundstücken.
Blockchain
Wir beraten zum Thema Blockchain Integrations in ihrem Geschäftsfeld. Tracking - TracingTrading von Baumaterialien in der zirkulären Immobilienwirtschaft - Blockchain macht es möglich.
Nachhaltige Standortanalyse – wir bewerten und berrechnen die ökologische Kompatibilität und den Co2 Fußabdruck ihres neuen Standorts.
DER ÖSTERREICHISCHE STANDORT steht nunmehr seit einiger Zeit vor großen Herausforderungen. Als Bundesregierung haben wir daher mehrere Maßnahmenpakete geschnürt, um Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zielgerichtet und nachhaltig in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.
DIE MASSNAHMEN WURDEN mit dem Ziel gesetzt, die krisenbedingten Auswirkungen abzufedern, Investitionen anzukurbeln und Arbeitsplätze zu sichern. So konnten beispielsweise durch die Kurzarbeit mehr als 1,3 Millionen Jobs während der Pandemie gesichert werden. Nach den schwierigen ersten Jahren der Pandemie zeigt sich, dass der heimische Standort weiterhin für Unternehmen attraktiv ist und österreichische Betriebe wieder an ihre Erfolge vor der Pandemie anknüpfen konnten. Die Anmeldungen zur Kurzarbeit sind auf dem niedrigsten Stand seit Pandemiebeginn und wir verzeichnen die niedrigsten Arbeitslosenzahlen seit 15 Jahren.
JEDOCH STELLEN INSBESONDERE die hohen Energiepreise Unternehmen vor neue Herausforderungen. Daher arbeiten wir weiterhin mit Hochdruck daran, unsere Betriebe gut durch diese schwierige Zeit zu bringen und damit heimische Arbeitsplätze zu sichern. Bereits realisiert wurde mit dem 1,3 Milliarden Euro umfassenden Energiekostenzuschuss ein Instrument, um insbesondere energieintensive Betriebe zu unterstützen. Gleichzeitig wollen wir nicht im Krisenmodus verharren, sondern in den nächsten Jahren die Weichen für einen wettbewerbsfähigen Standort Österreich stellen. Bis 2030 investiert die österreichische Bundesregierung insgesamt 5,7 Milliarden Euro in die erfolgreiche Transformation der österreichischen Wirtschaft. Damit sollen Leitbetriebe, Klein- und Mittelunternehmen sowie Familienunternehmen bei der nachhaltigen Weiterentwicklung ihrer Betriebe unterstützt werden. Gleichzeitig setzen wir auf Qualifizierung, um auch langfristig genug Fachkräfte für die Aufgaben der Zukunft auszubilden.
UNSER ZIEL IST ES, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für heimische Unternehmen sowie internationale Ansiedelungen zu schaffen. Denn nur so bleibt Österreich ein hochattraktiver Wirtschaftsstandort und ist international wettbewerbsfähig. Damit erhalten wir Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land.
Martin Kocher Bundesminister für Arbeit und WirtschaftVon 12. bis 14. Mai 2023 verwandelt sich Grafenegg wieder in eine faszinierende Designerlebniswelt.
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ÖSTERREICH IST EIN STARKER INDUSTRIESTANDORT.
Die Industrie steht für ein Viertel der heimischen Wirtschaftskraft und bietet rund einer Million Menschen einen sicheren und hochqualitativen Arbeitsplatz. Kaum ein anderer Sektor ist derart ausschlaggebend für Beschäftigung und Wohlstand in Österreich. Eine starke Wirtschaft ist die Basis für eine sichere Zukunft – gerade in herausfordernden Zeiten, die von multiplen Krisen geprägt ist.
2022 HÄTTE EIN GUTES JAHR WERDEN SOLLEN. Ein Aufatmen und Durchstarten nach mehr als zwei Jahren Pandemie mit Lockdowns und Einschränkungen. Doch es kam bekanntermaßen anders. Inflation, die wirtschaftlichen Folgen und das unermessliche menschliche Leid durch den russischen Angriffskrieg und eine europaweite Energiekrise stellen uns alle vor neue Herausforderungen. Für Unternehmen ist die Situation teilweise dramatisch, es bedarf überlegter europäischer und nationaler Lösungen und Begleitung.
DIE GUTE NACHRICHT IST: Auch diese Herausforderungen werden geschafft werden! Es war schon immer eine Stärke der heimischen Wirtschaft und Industrie, in Krisen auch Chancen zu erkennen und mit Zuversicht und Optimismus auf die Zukunft zu setzen. Wir werden auch aus diesen Krisen wieder in ruhigere Gewässer finden und unsere Stärken mit gewohntem Geschick global zur Geltung bringen.
ALLEN WIDRIGKEITEN ZUM TROTZ ist heuer der Außenhandel Österreichs weiter gewachsen – „Made in Austria” wird in der ganzen Welt für hohe Qualität geschätzt. Und auch bei der Entwicklung von Innovationen und neuen Produkten gehört Österreich zu den Topnationen – im „European Innovation Scoreboard“ der EU-Kommission gehören wir zu der Gruppe der „Strong Innovators“. Kein anderes Land meldet –gemessen am BIP – so viele Patente, Marken und Designs an.
DAS ALLES MUSS ÖSTERREICH für eine vielversprechende Zukunft weiterentwickeln und ausbauen. Uns wird das gelingen – wenn wir unsere Kräfte bündeln, alle Potenziale aktivieren, zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden und Zusammenhalt zeigen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Österreich nicht in die Rezession stürzen. Es gibt Grund für Optimismus
Er ist wirklich nicht rosig: der Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2023. Das gilt für Österreich und in größerem Zusammenhang für die Europäische Union. Allerdings scheinen sich nach heftigen Gewittern einige dunkle Wolken zu verziehen. Hoffentlich.
DAS
Die Gretchenfrage lautet: Kommt nun die Rezession oder kommt sie nicht? Interessanterweise ist das auch eine Definitionsfrage. Gerhard Winzer, Chefvolkswirt der Erste Asset Management (EAM), erklärt: „Dass die Wirtschaft innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen kontrahiert, ist leicht möglich. Man spricht dann von einer technischen Rezession, in der sich Europa jetzt vielleicht sogar schon befindet.“ Eine wirklich breite Rezession nimmt allerdings andere Dimensionen ein: Es gibt in so einem Fall tiefe Probleme am Arbeitsmarkt, im Handel, in der Industrie,
die Unternehmensgewinne brechen ein, die Kreditvergabe wird restriktiver usw.
So eine tiefe Rezession sieht Winzer derzeit nicht auf uns zurollen: „Im Jahresdurchschnitt 2023 geht der Konsens von einem Wachstum leicht über null aus, oft werden 0,2 Prozent plus genannt. Mir erscheint wiederum ein leichter Rückgang von minus 0,2 Prozent realistisch. Das ändert aber nichts an meiner Einschätzung, dass wir keine schwere Rezession durchleben werden, sondern wahrscheinlich eine leichte Schrumpfung bzw. Stagnation.“
AUFHELLUNG
Eines ist jedenfalls eindeutig und positiv: Die Wirtschaftsaussichten, die noch im Spätsommer 2022 für die Winterquartale sehr düster ausgesehen haben, konnten sich spürbar verbessern. „Die BIP-Prognosen wurden seither beständig nach oben verschoben, auch was die Inflation angeht, herrscht das Bild vor, dass die
Teuerung mit Jahresbeginn 2023 rückläufig sein wird. Das bedeutet nicht, dass jetzt alles billiger wird, aber der starke Aufwärtstrend sollte sich abbremsen“, so der EAM-Experte. Wobei er nicht verschweigt, dass die Inflationsproblematik nicht verschwinden wird: „Noch kann man die sogenannte Inflationspsychologie und Zweitrundeneffekte nicht genau abschätzen. Das bedeutet: Wenn sich der Gedanke in den Köpfen verfestigt, dass eine hohe Inflation zu erwarten ist, wird sie auch ansteigen. Durch höhere Löhne, Tarife, Preise usw. könnte sich die Teuerungsspirale verselbstständigen und weiter nach oben drehen.“
ZU PESSIMISTISCH?
Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt, was das Gros der Wirtschaftsforscher auch annimmt. Selbst wenn die Einschätzungen naturgemäß unterschiedlich ausfallen, kristallisiert sich das angesproche -
• TEXT: Harald Kolerusne Bild der Stagnation, nicht der tiefen Rezession heraus. Zum Beispiel prognostiziert DWS ein halbes Prozent Wachstum für den europäischen Wirtschaftsraum 2023. Ein Grund für den relativen Optimismus: 2022 hatte sich die Stimmung deutlich schlechter als die Lage selbst entwickelt. Ende des Jahres sahen wir einen rekordhohen Abstand sowohl bei der Verbraucher- als auch bei der Unternehmerstimmung gegenüber den tatsächlichen Konsum- und Produktionszahlen.
„Wir denken, dass sich die Lücke wieder schließen wird, und zwar indem sich die relativ schlechtere Stimmung der relativ besseren Lage anpasst“, meint dazu Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei DWS. Man muss aber festhalten, dass sich andere Experten durchaus weniger optimistisch zeigen. Bei AXA IM meint man: „Wir erwarten eine Rezession auf beiden Seiten des Atlantiks. Wir sind zwar zuversichtlich, dass sich die Weltwirtschaft bis Mitte 2023 wieder erholen wird, warnen aber vor übermäßigem Enthusiasmus. Abgesehen von der zyklischen Erholung werden viele strukturelle Fragen unbeantwortet bleiben.“
Man sieht also, dass sich die Fachwelt ob der wirtschaftlichen Entwicklung noch selten so unsicher war wie jetzt. „Ob die
Rezession kommt oder nicht, diese Wahrscheinlichkeit entspricht eigentlich der eines Münzwurfes“, wie es ein Ökonom formuliert. Und wie hält sich Österreich in diesem schwierigen Umfeld?
In seinem Wirtschaftsausblick vom Dezember hält das WIFO fest, dass der internationale Konjunkturabschwung im zweiten Halbjahr 2022 auch Österreich erfasst hat. Für das Frühjahr 2023 werden aber wieder positive Impulse erwartet: Die allmähliche Entspannung an den Energie- und Rohstoffmärkten dämpft die Inflation und dürfte dazu beitragen, dass sich die Stimmung im Lauf der Zeit verbessert und die Konjunktur wieder anzieht. „2022 wird Öster-
reichs Wirtschaftsleistung um 4,7 Prozent wachsen. 2023 dürfte das BIP mit plus 0,3 Prozent weitgehend stagnieren. 2024 erhöht sich das Wachstum auf 1,8 Prozent“, so WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr.
Die Zahlen untermauern, was auch Winzer meint. Nämlich, dass Österreich sich angesichts der sehr schwierigen internationalen Wirtschaftslage gut gehalten und „Resilienz“, also Widerstandsfähigkeit, gezeigt hat. So sei man etwa mit der Energiekrise in der Alpenrepublik sowie in weiten Teilen Europas gut umgegangen: „Immerhin wurden die Gasspeicher gefüllt, die hohen Energiepreise werden uns aber noch weiter begleiten.“ Wobei der
REINHARD FRIESENBICHLER, Gründer der Unternehmensberatung rfu
„In den Subkategorien unserer Bewertung landet Österreich überall im guten Mittelfeld, das ergibt dann in Summe die Top- Platzierung.“
Ökonom die hohe Energieabhängigkeit (vor allem im Bereich Gas) von Russland als Minuspunkt des heimischen Staates und anderer europäischer Staaten sieht. Winzer abschließend: „Was ebenfalls für Österreich und Europa gleichermaßen gilt: Wir sind extrem gut im Verwalten, bei den Innovationen hinken wir aber hinterher. Wachstumsfirmen muss man mit der Lupe suchen.“
Dieses Manko kann nicht bestritten werden, dafür verfügt Österreich in den traditionellen Wirtschaftszweigen über Unternehmen, die nach wie vor an der Weltspitze agieren. Genannt werden hier aus der Großindustrie gerne zum Beispiel RHI, voestalpine, Andritz, Lenzing oder Wienerberger. Aber natürlich finden sich in der Alpenrepublik noch viel mehr „Hidden Champions“, also „heimliche Weltmarktführer“. Auf der heimischen Start-up-Plattform erfahren wir, dass in Österreich fast 250 Firmen entweder die Nummer eins in Europa oder zumindest die Nummer drei am Weltmarkt sind. „Das sind für ein kleines Land wie Österreich und im internationalen Vergleich relativ viele Unternehmen“, meint an selber Stelle Prof. Georg Jungwirth, Experte zu Hidden Champions von der Grazer FH CAMPUS 02.
Das ist natürlich erfreulich, ausruhen sollte man sich auf den Lorbeeren aber nicht. Denn noch immer finden sich hierzulande nicht genügend innovative Startups, gefordert wird eine unternehmerfreundlichere Politik. Und das schon seit Jahr und Tag. Wobei es immer stärker auch an Fachkräften hapert – ein globa-
les Problem. Hier wird Zuwanderung zum Thema, das bekanntlich von der Politik aber ebenfalls nur mit der Kneifzange angegriffen wird. Jedenfalls sind fast alle Industrienationen mit einem Fachkräftemangel konfrontiert. Das heißt, es kommt zu einem steigenden Wettbewerb um die besten Köpfe. Die Zahl des qualifizierten Personals ist aber begrenzt und es wird befürchtet, dass Österreich nicht die bes-
WELTWEITE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
Platz 20 von 63 Volkswirtschaften
RANKING FÜR LEBENSQUALITÄT
Rang 9 von 87 Ländern
NACHHALTIGKEITSRATING
Platz 2 von 160 Staaten
BIP-WACHSTUM, REAL
2020: –6,5 % 2021: 4,6 % 2022: 4,7 %
2023: 0,3 % 2024: 1,8 %
BIP-WACHSTUM, NOMINELL
2020: 381,04 Mrd. Euro
2021: 406,15 Mrd. Euro
2022: 446,31 Mrd. Euro
2023: 471,05 Mrd. Euro
2024: 498,34 Mrd. Euro
VERBRAUCHERPREISE
2020: 1,4 % 2021: 2,8 %
2022: 8,5 %
2023: 6,5 % 2024: 3,2 %
LEISTUNGSBILANZSALDO 2022
0,0 % des BIP
ARBEITSLOSENRATE 2022
4,6 % der Erwerbspersonen
von einer technischen Rezession, in der sich Europa jetzt vielleicht sogar schon befindet.“
GERHARD WINZER, Chefvolkswirt der Erste Asset Management (EAM)
ten Karten hat, diese anzuziehen. Also muss der Standort weiter attraktiver gestaltet werden, im Fokus steht hier nicht zuletzt die starke Belastung des Faktors Arbeit durch Steuern und Abgaben. Andererseits bieten die hohen staatlichen Einnahmen die Möglichkeit, für soziale Sicherheit, ein gutes Gesundheitswesen und letztlich einen hohen Lebensstandard zu sorgen. Hier schneidet Österreich im internationalen Vergleich traditionell gut ab.
Kommen wir jetzt abschließend zum Megatrend ESG (Environmental, Social, Governance). In diesem Bereich kommt Österreich alles andere als übel weg: Das „rfu Sovereigns Sustainability Rating“ weist für die Alpenrepublik den zweitbesten Rang aus. Hier werden immerhin 160 Länder auf ihre Nachhaltigkeits-Performance abgeklopft, es fehlen nur die Zwergstaaten. Reinhard Friesenbichler, Gründer der Unternehmensberatung rfu, erklärt: „In den Subkategorien unserer Bewertung landet Österreich überall im guten Mittelfeld, das ergibt dann in Summe die Top- Platzierung.“
Und das, obwohl der Experte die Klimapolitik hierzulande als „nicht allzu ambitioniert“ bezeichnet. Ein Spezifikum, das der Nachhaltigkeit hingegen guttut, ist die starke Rolle von KMUs: „Viele Dinge passieren bei den kleineren Unternehmen sozusagen unbewusst oder unsystematisch, aber sie finden statt. Ich würde das als gelebte Nachhaltigkeit bezeichnen. Auch der soziale Friede in unserem Land ist ein Indikator, der die gute Platzierung im Ranking rechtfertigt.“ Eine Botschaft, die wir 2023 und darüber hinaus gerne mitnehmen.
„Dass die Wirtschaft innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen kontrahiert, ist leicht möglich. Man spricht dann
Hohe Lebensqualität, hervorragende Infrastruktur: Immer mehr internationale Unternehmen kommen nach Wien, um dort ihr Business voranzutreiben. Das forciert auch die Stadtpolitik mit vielen Initiativen und Förderungen, um internationale Betriebe in die Bundeshauptstadt zu locken. Großer Wert wird auch auf Klimapolitik gelegt. Der Wiener Finanzstadtrat Peter Hanke im Interview. • INTERVIEW: Charles Steiner
Nach der Pandemie hat durch den Ukraine-Krieg auch eine Energiekrise eingesetzt. Welche Maßnahmen setzt die Stadt Wien, um die Energieversorgung im Hinblick auf Unternehmensansiedelungen sicherzustellen?
Mit Anfang Februar 2023 startet die neue Energiespar-Förderung der Wirtschaftsagentur Wien. Hier möchte die Stadt Wien Kleinunternehmer und Nahversorgungsunternehmen zu einer nachhaltigen, energieeffizienten Transformation ihrer Geschäftsprozesse hinführen. Dadurch werden auch die Auswirkungen der allgemeinen Teuerung und der hohen Energiekosten abgefedert. Für die EnergiesparFörderung stehen zehn Millionen Euro zur Verfügung, pro Projekt sind bis zu 20.000 Euro Förderunterstützung vorgesehen.
Mittlerweile hat sich die Stadt Wien auch den Klimaschutz auf die Fahnen geheftet. Wie wird dieser umgesetzt und welche weiteren Maßnahmen sollen ergriffen werden?
Umwelt- und Klimaschutz spielen seit vielen Jahren eine wichtige Rolle in Wien. 1999 wurde das erste Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) beschlossen, in der „Smart City Wien“-Rahmen strategie wurden noch ambitioniertere Anstrengungen im Klima- und Umweltschutz festgelegt. Zudem gibt es jährlich ein erweitertes Klimabudget inklusive Treibhausgas-Budgets sowie Klimachecks für Projekte und Umsetzungsevaluierung. Das betrifft relevante Projekte und Maßnahmen im Wir-
kungsbereich der Stadt Wien, aber auch alle relevanten klimapolitischen Instrumente, etwa neue gesetzliche Regelungen. Die größte Herausforderung ist derzeit aber der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, allen voran aus russischem Gas. Dazu investieren wir bis 2026 rund 6,2 Milliarden Euro. Im Rahmen der Wiener Fotovoltaik-Offensive soll die Produktion von Sonnenstrom bis 2025 verfünffacht werden, bis 2030 soll 16-mal so viel Strom aus der Sonne gewonnen werden wie 2020. Bis 2040 wird die Wiener Fernwärme ganz ohne Erdgas auskommen, wir setzen dafür laufend Projekte um.
Im europäischen Vergleich befindet sich Wien in einem stark kompetitiven Umfeld, was Unternehmensansiedelungen betrifft. Welche Anreize schafft die Stadt, um internationale Unternehmen aufs Wiener Parkett zu bringen?
Um qualifizierte Arbeitskräfte sowohl für den heimischen Arbeitsmarkt als auch für internationale Unternehmen, die nach Wien kommen, leichter zur Verfügung stellen zu können, hat Wien im Herbst 2021 das Business Immigration Office eröffnet. In dieser neuen Servicestelle werden rechtliche Angelegenheiten wie Anträge auf Aufenthaltstitel (MA 35) für internationale Fachkräfte, Unternehmen, Organisationen sowie Forschungsund Bildungseinrichtungen mit der Möglichkeit zu mehrsprachigen Beratungen (Wirtschaftsagentur Wien) betreffend Beschäftigungs- und Aufenthaltsrecht
aus russischem Gas. Dazu investieren wir bis 2026 rund 6,2 Milliarden
unter einem Dach vereint. In nur einem Jahr haben die Experten der Wirtschaftsagentur Wien im Business Immigration Office rund 2.500 Menschen aus 89 Ländern beraten. Zusätzlich haben rund 360 in Wien ansässige Unternehmen den Dialog mit dem Team der Wirtschaftsagentur Wien gesucht. Die Ansiedelungszahlen der Jahre 2020 und 2021 sprechen eine deutliche Sprache: Im ersten Coronajahr 2020 haben sich trotz erschwerter Rahmenbedingungen 218 neue ausländische Unternehmen in Wien niedergelassen.
„Die größte Herausforderung ist derzeit der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, allen voran
Euro.“
Die Alpenrepublik hätte genügend Potenzial, zu einer richtungsführenden Hightech-Öko-Nation zu werden, müsste dafür aber ein Scherflein nachlegen, ist Zukunftsforscher Matthias Horx überzeugt.
Wenn ich als Österreich bewohnender Europäer (englisch-irisch-deutsche Familie) irgendwo in Europa, sagen wir in London oder Frankfurt oder Dublin, davon erzähle, dass es mir nach zwanzig Jahren in meinem Gastland immer noch gut gefällt, gibt es meistens diese leicht hochgezogenen Augenbrauen. „Wirklich?“ Und dann kommen, höflich zwar, die klassischen Einwände: „Sind ‚die Österreicher‘ nicht ziemlich katholisch … und irgendwie sehr ländlich?“ „Ist Österreich nicht sehr bürokratisch, da ist doch der Amtsschimmel schon seit dem Habsburger Imperium Wappentier?“ Nur die Iren sind eher offen und neugierig: „Isn’t it a quite green country, too? Gorgeous mountains? And nice people as well?
Nach zwei Jahrzehnten Lebensmittelpunkt in Wien habe ich ehrlicherweise keine Ahnung mehr, wie „die Österreicher“ eigentlich sind. Grantige Wiener erlebe ich bisweilen, aber mir scheinen sie eher Sonderanfertigungen zu sein, wie es sie in jedem Land gibt. Viele sind in Wirklichkeit auch Tiroler, Arlberger oder Burgenländer, was wieder eine völlig andere Angelegen-
heit zu sein scheint. Die meisten Wiener haben keine Namen, die mit -huber enden, sondern eher mit -itzky oder -ovic. Und noch 500 andere unaustriakische Endungen. Wien ist eine echte Weltstadt, die aus einem Imperium entstand, aber heute andere Pläne hat: zum Beispiel die Stadt mit der höchsten Lebensqualität weltweit zu werden. Was schon mehrmals gelungen ist. Und (auch) ein Grund, warum wir hier gerne leben.
Auch in good old Austria gibt es natürlich jene politischen Erscheinungen, die unsere Gegenwart prägen: Wutbürger, Populisten, Schimpfpolitik und, naja, eine besondere Kunst der Intrige, die sich vielleicht schon auf den kaiserlichen Hof zurückführen lässt. Erstaunlicherweise hat sich die österreichische Demokratie aber gerade in den letzten turbulenten Jahren gut bewährt, wenn es, wie man so schön sagt, ans Eingemachte ging.
In einem ähneln die Österreicher stark anderen kleinen Nationen: in ihrer Selbstunterschätzung. Meistens kommt gerade von innen die herbste Kritik – an allem: Mentalität, Staatswesen, Kultur, Behörden, Medien … Die größten Österreich-Skeptiker sind die Hiesigen. Das finde ich bisweilen schade. Weil es auch Chancen klein macht und Möglichkeiten bremst.
Österreich hätte das Zeug, zu einer richtig vorwärtsweisenden Hightech-Öko-Nation zu werden. Unfassbar viele Bioprodukte, ansehnlicher Landschaftsschutz, ein gewachsener Hang zur Regionalität und 80 Prozent erneuerbare Stromerzeugung gibt es schon heute. Das Land könnte eine viel stärkere Rolle als europäisches Bindeglied zwischen Ost und West spielen. Seinen Tourismus (eine superstarke Branche!) noch innovativer entwickeln – entlang der Megatrends von Ökologie, Naturerfahrung, kultureller Offenheit und entspannter Authentizität. Wie sagt man so schön: Da geht noch mehr! In Richtung einer – Achtung, trendige Worterfindung! –Herzens-Modernität.
Unternehmen aus aller Welt finden hier optimale Rahmenbedingungen.
Große Stabilität
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Attraktiver Forschungsstandort
• 14 % Forschungsprämie für Großunternehmen und KMU
• F&E Ausgaben 2021: 3,26 % des BIP
• 30 % Freibetrag für zuziehende Forscher
Moderate Unternehmensbesteuerung
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• Keine Vermögens- und Gewerbesteuer, Steuervorteile für Privatstiftungen
• Tor zu 750 Millionen Kund:innen im Herzen Europas
• Eines der reichsten EU-Länder –Kaufkraft 20 % über dem EU Durchschnitt
• Mitglied der Eurozone
Ideale OstWestDrehscheibe
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• Ausgezeichnetes Osteuropa Knowhow österreichischer Dienstleister
Höchst motivierte Mitarbeiter
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Sie überlegen, sich in Österreich anzusiedeln oder Ihre Forschungsaktivitäten zu vertiefen? Die Austrian Business Agency (ABA) steht Ihnen mit umfassenden, kostenlosen Services zur Seite. Dazu zählen die kompetente Beratung bei der Standortwahl, die Unterstützung im Kontakt mit Behörden und Fördergebern, in arbeits- und steuerrechtlichen Fragen oder bei der Suche nach Kooperationspartnern sowie Informationen zum Wirtschaftsstandort Österreich.
Darüber hinaus unterstützt die ABA mit ihrem breiten Netzwerk an Experten und Kooperationspartnern.
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René Tritscher, Geschäftsführer der Austrian Business Agency, zum Beitrag von internationalen Direktinvestitionen und Spitzenkräften für Österreichs Wirtschaft.
Mit welchen Herausforderungen hat der Standort Österreich derzeit am stärksten zu kämpfen?
Nicht nur der Standort Österreich, sondern alle Industrienationen stehen neben der Energiekrise aktuell vor der Herausforderung des Fachkräftemangels. Österreich hat hier mit der Rot-Weiß-RotKartenreform ganz klar einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gesetzt. Die Rot-Weiß-Rot – Karte ist das Eintrittsticket für Drittstaatsangehörige in den österreichischen Arbeitsmarkt. Mit 1. Oktober 2022 trat die Reform der Rot-Weiß-
Rot – Karte in Kraft. Durch ein strafferes Verfahren, weniger Hürden und eher an die Bedürfnisse der Praxis angepasste Nachweispfl ichten verfolgt die Regierung das Ziel, internationalen Fachkräften den Eintritt in den österreichischen Arbeitsmarkt einfacher zu machen und damit die Attraktivität des Standorts weiter zu steigern.
Wie unterstützt die ABA Unternehmen konkret bei der Fachkräftesuche?
Die ABA ist die erste Anlaufstelle für Unternehmen und internationale Fach-
„Insgesamt wurden zwischen 2010 bis 2020 von den internationalen Firmen 1,17 Millionen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent aller Arbeitsplätze. Ich denke, diese Zahlen sprechen für sich.“
kräfte. WORK in AUSTRIA nimmt neben der Beratung auch die Bewerbung des Arbeitsstandortes Österreich im Ausland wahr. Um internationale Fachkräfte für Österreich zu interessieren, ist die ABA auf Messen und Veranstaltungen vertreten, kooperiert mit Universitäten und den Landesagenturen und veranstaltet Roadshows, bei denen internationale Spitzenkräfte österreichische Unternehmen kennenlernen und Kontakte knüpfen können. Über die Jobbörse der ABA können heimische Firmen zudem international Stellen ausschreiben und erreichen damit nicht nur mehr, sondern vor allem ein diverseres und globales Publikum. Aber WORK in AUSTRIA ist ja nur eines von drei Standbeinen der ABA.
Welche drei Standbeine sind das?
Die ABA hat sich von einer professionellen Betriebsansiedelungsagentur zu einer zukunftsorientierten Standortagentur entwickelt. Neben der Unterstützung der heimischen Wirtschaft im Recruiting von internationalen Fachkräften betreut die ABA seit 40 Jahren internationale Unternehmen bei Ansiedelung und Erweiterung
• INTERVIEW: Carolin Rosmannsowie internationale Filmproduktionen. Mit diesen drei Standbeinen nimmt die ABA eine Vorreiterrolle unter den Agenturen in Europa ein. Wir haben 2022 unser 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Die ABA hat in dieser Zeit 5.000 internationale Firmen bei der Betriebsgründung in Österreich unterstützt. Diese Unternehmen haben mehr als 70.000 Jobs geschaffen und 13,6 Milliarden Euro investiert. Die ABA leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt der Unternehmenslandschaft, denn Ansiedelungen sorgen für mehr Wertschöpfung und Innovation in Österreich.
Ist Österreich für internationale Investoren nach wie vor attraktiv genug?
Der Deloitte Radar untersucht jährlich die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Standortes. Die befragten Führungskräfte schätzen demnach die Widerstandsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Österreich nach wie vor sehr positiv ein. Aber vor allem ist das Land für internationale Investoren aufgrund unterschiedlicher Faktoren sehr attraktiv. Die hohe Stabilität und Sicherheit sowie eine gute Infrastruktur bilden eine wichtige Basis. Wichtige Reformen und Maßnahmen wie etwa der Transformationsfonds und Energiekostenzuschuss stärken zudem die Wirtschaft in einem herausfordernden Umfeld. Diesen Weg müssen wir weiter beschreiten und die Standortbedingungen laufend verbessern, denn internationale Firmen und ihre Investitionen sind für die heimische Wirtschaft essenziell und steuern jährlich 29 Prozent zum BIP bei, wie eine aktuelle Studie des Instituts für Höhere Studien zeigt.
Das heißt, rund ein Drittel der Wertschöpfung in Österreich stammt von internationalen Unternehmen?
In der Tat, das ist eine beeindruckende Größe. Durchschnittlich 106,4 Milliarden Euro jährlich tragen internationale Unternehmen, ihre Unternehmenstöchter und Enkelinnen zur heimischen Wirtschaftsleistung bei. Die IHS-Studie beleuchtet die gesamten Wertschöpfungseffekte in der vergangenen Dekade. Die zusätzlichen Einnahmen für den Staat, etwa aus Steuern oder Sozialversicherungsbeiträgen, betragen im Durchschnitt 35,8 Milliarden Euro pro Jahr. Insgesamt wurden zwischen 2010 bis 2020 von den internationalen Firmen 1,17 Millionen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert. Das entspricht einem Anteil von 26 Prozent aller Arbeitsplätze. Ich denke, diese Zahlen sprechen für sich.
Die Effekte liegen also hauptsächlich im Bereich der Arbeitsplätze und Investitionen? Das sind natürlich sehr wichtige Bereiche. Aber auch Forschung und Entwicklung sowie der Export profitieren von internationalen Unternehmen, die in Österreich aktiv sind: Diese tätigen 51,2 Prozent der Unternehmensausgaben für F&E in Österreich und beschäftigen 40,2 Prozent des F&E-Personals in Unternehmen. Der Anteil an exportierten Gütern und Dienstleistungen von internationalen Unternehmen ist mit 42 Prozent rund doppelt so hoch wie der österreichische Durchschnitt von 24 Prozent.
Wenn Sie mir zum Abschluss eine persönliche Frage erlauben – wie war das vergangene Jahr für Sie und was hilft Ihnen, Ihre Batterien wieder aufzuladen?
Das vergangene Jahr war eines der spannendsten in meinem bisherigen Berufsleben. Die Austrian Business Agency war nach ihrem Umbau zur umfassenden Standortagentur äußerst erfolgreich, feierte zugleich auch ihr Jubiläum. Zu sehen, was bisher alles bereits geleistet wurde und welchen positiven Effekt die Arbeit der ABA für Österreich hat, stärkt mich und mein Team nachhaltig. Persönlich tanke ich Energie beim Fußballspielen und durch die gemeinsame Zeit mit meiner Familie.
WIR ÜBER UNS
DIE ÖSTERREICHISCHE STANDORTAGENTUR
Als Tochtergesellschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) macht die Austrian Business Agency (ABA) Österreich bei internationalen Unternehmen und Fachkräften attraktiv und betreut internationale Filmproduktionen. Kostenlos.
WIE ABA UNTERSTÜTZT
48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen 15 Sprachen und unterstützen mit ihrem Standort-Know-how und ihrer Vernetzungskompetenz Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen.
WOBEI WIR HELFEN
• Daten, Fakten, Trends & Entwicklungen zum Wirtschafts-, Arbeits- und Filmstandort
• Standort-, Personal- und Motivsuche
• Betriebsgründung und Relocation
• Arbeits- und steuerrechtliche Fragen
• Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten
• Kontaktherstellung und Vernetzung
AUSTRIAN BUSINESS AGENCY
A-1010 Wien, Opernring 3
Telefon: +43-1-588 58-0
E-Mail: office@aba.gv.at
www.aba.gv.at
Für Roland Schmid, CEO von IMMOunited, sind Innovationen gerade in Krisenzeiten wichtig, um etwas bewegen zu können.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Welche modernen Standards setzen die Tools von IMMOunited?
Mit den Produkten der IMMOunited haben wir im Laufe der letzten 15 Jahre einen Industry Standard geschaffen. Zwar mussten wir zu Beginn sehr viel Überzeugungsarbeit leisten, aber mittlerweile sind unsere Produkte ein integraler Bestandteil der Immobilienbranche. Zudem ist über die Jahre hinweg das Bewusstsein für die Relevanz umfassend verfügbarer Informationen gewachsen. Eine Entwicklung, an der wir wahrscheinlich nicht ganz unbeteiligt waren. Und das ist gut so, denn egal, um welches Geschäftsfeld es geht, die richtigen Informationen erleichtern den Arbeitsalltag genauso wie das Treffen von Entscheidungen und tragen somit wesentlich zum Geschäftserfolg bei.
Warum sind innovative Produktentwicklungen und Transparenz gerade in unsicheren Zeiten so wichtig?
Nur wenn alle relevanten Informationen vorliegen, können fundierte Entscheidungen getroffen werden. Basierend auf den Daten, die wir anbieten, können zum Beispiel Maklerinnen und Makler realistische Einpreisungen vornehmen oder Bauträger abschätzen, ob ein Projekt wirtschaftlich Sinn ergibt. Transparenz fördert somit Professionalität, Expertise und sorgt auch in Krisenzeiten für Stabilität am Markt. Um diese Stabilität auch in Zukunft gewähren zu können, arbeiten wir kontinuierlich an der Weiterentwicklung unserer Produkte sowie an neuen, innovativen Ideen. Leider werden gerade in unsicheren Zeiten die Investitionen im Bereich Innovation oft als
Erstes gekürzt – mit dem Argument: „Neues ausprobieren ist jetzt zu riskant, wir müssen das Bestehende sichern.“ Das hemmt natürlich die Innovationskraft und das Weiterkommen eines Unternehmens. Wir haben mit der IMMOunited daher eine andere Herangehensweise gewählt. Wir wissen, dass Innovation gerade in Umbruchs- und Krisensituationen wichtig ist, um wirklich etwas bewegen zu können.
In welchen digitalen Lösungen für die Immobilienbranche steckt Ihrer Meinung nach das größte Potenzial?
Ich denke, dass vor allem datenbasierte Lösungen großes Potenzial haben. Allerdings müssen wir hier weiterdenken, denn das größte Potenzial für Marktveränderungen haben meist nicht einzelne Produkte, sondern umfassende, technologische, ökologische und gesellschaftliche Strömungen. Und die gilt es zu antizipieren. Wenn wir uns entscheiden, ein Teil der Weiterentwicklung zu sein, bestimmen wir aktiv, wie unser Leben und Handeln von morgen aussehen wird. Somit werden unsere wichtigsten Lösungen auch in Zukunft vorausschauendes Denken, flexibles Handeln und das rasche Reagieren auf neuartige (Markt-)Situationen sein. © IMMOunited
GmbH/Monika Fellner„Basierend auf den Daten, die wir anbieten, können Maklerinnen und Makler realistische Einpreisungen vornehmen oder Bauträger abschätzen, ob ein Projekt wirtschaftlich Sinn ergibt.“
Gute Jobs bei Topunternehmen gibt es in Wien zwar zuhauf, nur Fachkräfte sind schwer zu finden. Ein Thema, dem sich die Politik durchaus mehr widmen sollte, sagt Walter Ruck , Präsident der Wiener Wirtschaftskammer
Nach der Coronapandemie kam der Krieg in der Ukraine – und damit kam es zu Inflation und Energieengpässen. Welche Maßnahmen wurden oder werden gesetzt, um Wiener Betriebe zu unterstützen?
Ein Teil der Teuerung kann durch die Abschaffung der kalten Progression abgefedert werden, die wir nach langen Verhandlungen durchsetzen konnten. Aus unserer Sicht ist dies aber nur der halbe Weg. Es braucht ein umfassendes Valorisierungsgesetz. Viele Fixwerte der Wirtschaftsund Arbeitswelt könnten dadurch an die Preisentwicklung gebunden und valorisiert, sprich automatisch angepasst werden. Wir haben dafür einen Vorschlag auf den Tisch gelegt. Die Inflation ist aber vor allem auch von den hohen Energiepreisen getrieben. Energiekostenzuschüsse helfen zwar, sind aber nur eine kurzfristige Maßnahme. Hier braucht es Lösungen – in Österreich, aber auch auf EU-Ebene.
Wie schätzen Sie aktuell die konjunkturelle Lage der Wiener Wirtschaft ein?
Die Zahlen zeigen, dass der Wirtschaftsstandort Wien die bisherigen Verwerfungen durch die Pandemie überdurchschnittlich gut bewältigen konnte. Das liegt vor allem an seiner Diversität, die das Klumpenrisiko reduziert. Das wird uns auch in Zukunft in schwierigen Si -
tuationen helfen. Klar ist aber auch, dass die Wiener Unternehmen derzeit, vor allem durch die Inflation, vergleichsweise verhalten in die Zukunft blicken und sich die Stimmung eintrübt, wenn es um die allgemeine Wirtschaftslage geht. Das zeigen unsere Befragungen. Die zeigen aber auch, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer deutlich optimistischer sind, wenn es um die Entwicklung der eigenen Betriebe geht.
Welche Themen sollten von der Politik dringend angegangen werden?
Neben der Teuerung ist der Fachkräftemangel das zweite große Thema, das die Unternehmen beschäftigt und auch in ihrer Entwicklung hemmt. Drei Viertel der Wiener Betriebe haben Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden. Es braucht daher eine Fachkräfteoffensive, die auch kurzfristig wirkt – etwa durch die überregionale Vermittlung offener Jobs sowie durch die weitere Attraktivierung der Lehre. Angesichts des demografischen Wandels sollten zudem bestehende Potenziale verstärkt genutzt werden – mehr Vollzeit statt Teilzeit, mehr Senioren im aktiven Erwerbsleben. Im Energiebereich sind größere Schritte notwendig: ein gebündelter Gaseinkauf auf europäischer Ebene, die Entkoppelung von Strom- und Gaspreis
oder der Abschluss eines Abkommens mit Italien und Slowenien zur Gasversorgung aus dem Süden.
Wien gilt als wichtigster Standort Österreichs, wenn es um die Ansiedelung internationaler Unternehmen geht. Wie werden diese angeworben und welche Schwerpunkte werden beim Anwerben gesetzt?
Wir konnten das starke Niveau bei den internationalen Betriebsansiedelungen auch während der Coronajahre halten. Neben der hohen Lebensqualität ist auch die gute Verkehrsanbindung für Standortentscheidungen wesentlich. Da kann Wien punkten. Wien ist auch die größte deutschsprachige Universitätsstadt. Diese Stärken streichen wir im Ausland hervor – oft in enger Kooperation mit der Stadt Wien.
„Die Zahlen zeigen, dass der Wirtschaftsstandort Wien die bisherigen Verwerfungen durch die Pandemie überdurchschnittlich gut bewältigen konnte.“
Begleiten Sie uns auf eine baugeschichtliche Reise quer durch den 1. Wiener Gemeindebezirk. Wir beginnen bei einer Ikone des Jugendstils, die nach hundert Jahren als Bankgebäude gerade zu einem neuen Haus für Kunst und Wissenschaft wird. Mit dieser neuen Form der Nutzung bleibt die Postsparkasse 1 von Otto Wagner einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Durch die Bäckerstraße gehen wir weiter hinein in den 1. Bezirk. Auf Nummer 13 befindet sich seit kurzem das Entrée zur Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2 . Gehen Sie durch die Glastür und entdecken Sie mit dem spektakulären, revitalisierten Arkadenhof eine neue Grünoase in der Innenstadt. Wir spazieren weiter über die Wollzeile, wo uns das schöne Durchhaus auf Nummer 3 3 interessiert, das aus 1848 stammt und das wir als öffentlich zugängliche Passage revitalisiert haben.
Über den Stephansplatz gelangen wir zur Adresse Am Hof 3-4 4 . Früher war hier eine Polizeiinspektion, heute befindet sich an der repräsentativen Adresse ein großes Lifestyle-Warenhaus. Unser Weg zum Hauptgebäude der Universität Wien 5 führt uns zurück an den Ring. Schon in der Aula erkennt man, wie wir den bekannten Ferstel-Bau in den letzten Jahren modernisiert haben. Mitten im imposanten Arkadenhof befindet sich mit „Der Muse reicht’s“ von Iris Andraschek eine Intervention unserer Kunstinitiative BIG ART. Die Muse erhebt sich in einer Power Pose von dem ihr zugedachten, braven Platz.
Wenige hundert Meter schlendern wir den Ring entlang und erreichen, etwas versetzt, den Wiener Justizpalast 6 Hier können wir im Justiz-Café im
Dachgeschoß einen Kaffee trinken und unsere bisherigen Stationen aus der Vogelperspektive Revue passieren lassen. Vorbei am Palais Epstein 7 von Theophil von Hansen erreichen wir gleich ein zweites Baujuwel des berühmten Vertreters des Wiener Stils. Vor 150 Jahren hat Hansen die Akademie der bildenden Künste 8 am Schillerplatz entworfen. Nach einer aufwändigen Restaurierung mit viel Gespür und Können wird hier jetzt wieder studiert und die großartige Gemäldegalerie ist für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Fun Fact: Auch Otto Wagner hat, kurz nach Hansen, eine Kunstakademie entworfen, die allerdings nie realisiert wurde.
Was haben diese sehenswerten Bauwerke gemeinsam? Sie gehören, wie weitere 40 Objekte in der Wiener Innenstadt, zum Portfolio der Bundesimmobiliengesellschaft oder ihrer Büro- und Wohnbautochter ARE Austrian Real Estate. Diese denkmalgeschützten Gebäude, für die wir Verantwortung tragen, bedürfen unserer besonderen Umsicht bei der Instandhaltung und Sanierung.
Die Erhaltung und Nutzung historischer Gebäude bedeutet gleichzeitig auch Ressourcenschonung und macht aus Denkmalschutz einen Faktor für den Klimaschutz.
Über die BIG
Die Bundesimmobiliengesellschaft ist Expertin für Bildungsbauten und stellt österreichweit Schul- und Universitätsgebäude sowie Spezialimmobilien bereit. Mit ihrer Kunstinitiative BIG ART fördert die BIG auch Kunst im öffentlichen Raum.
1 | Otto Wagner Postsparkasse Georg-Coch-Platz 2, 1010 Wien
2 | Campus Akademie Bäckerstraße 13, 1010 Wien
3 | Bürohaus Wollzeile Wollzeile 1-3, 1010 Wien
4 | Büro- und Geschäftshaus Am Hof 3-4, 1010 Wien
5 | Hauptgebäude Universität Wien Universitätsring 1, 1010 Wien
6 | Justizpalast Wien Schmerlingplatz 10-11, 1010 Wien
7 | Palais Epstein Dr.-Karl-Renner-Ring 1, 1010 Wien
8 | Akademie der bildenden Künste Wien Schillerplatz 3, 1010 Wien
www.big.at
Wohnen, Kultur, Bildung, Sport – wo immer es in Wien um zukunftsgerechte Neuerrichtung oder um Sanierung, Erweiterung und Modernisierung bestehender Objekte geht, ist vielfach die WSE Wiener Standortentwicklung GmbH mit ihrem jahrzehntelang gewachsenen Know-how mit an Bord.
Die WSE ist in den Bereichen Projektentwicklung, Bauprojektmanagement und Liegenschaftsmanagement tätig und somit die zentrale Ansprechstelle, Initiatorin und Ausführende ambitionierter Stadtentwicklungsprojekte in Wien.
OTTO-WAGNER-AREAL:
EIN ORT FÜR ALLE HOCH ÜBER WIEN Wissenschaft, Bildung, Soziales, Gesundheit, Kunst und Kultur sowie viel Platz zum Flanieren und Durchatmen: Das Otto-Wagner-Areal in Wien-Penzing wird ab diesem Jahr zum Ort für alle. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble in der Kernzone des Areals wird künftig nicht mehr vom Wiener Gesundheitsverbund genutzt. Damit wird der Weg frei für eine neue Zukunft.
Das Otto-Wagner-Areal mit all seinen denkmalgeschützten Anlagen wird in seiner Struktur und im Erscheinungsbild in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt gesamtheitlich erhalten. Die WSE wird in den kommenden Jahren nicht nur die gesamte Infrastruktur für die Kernzone und das ehemalige Pathologiegebäude erneuern, sondern ist auch beauftragt, die Gebäude für die neuen Nutzungen gemäß des Mediationsergebnisses von 2012/13 zwischen Anrainerinnen und Anrainern und der Gemeinde Wien zu sanieren und zu adaptieren. Für erste bereits feststehende Nutzer beginnen bereits detaillierte Planungen: ein Atelierhaus der MA 7 sowie die neue Heimstätte für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands.
SPORT ARENA WIEN: NEUBAU ALS ALLROUNDGENIE
Am Gelände des ehemaligen Ferry-Dusika-Stadions in Wien-Leopoldstadt wird bis 2024 die vielfältige Sport Arena Wien errichtet. Im Herzen des Sportzentrums liegt die Ballsporthalle, die mit fixen und mobilen Tribünen Platz für 3.000 Zusehende bietet. Für Kunstturnerinnen und -turner sowie Leichtathletik gibt es reichlich Platz, weitere Multifunktionsräume komplettieren das Sportareal, das für Trainingszwecke und internationale Wettkämpfe ausgerichtet ist. Abseits des Spitzensports werden auch Kinder und Jugendliche die Halle nutzen können.
Als Bauherrin fungiert die MA 51 – Sport Wien, für das Projektmanagement zeichnet die WIP Wiener Infrastruktur Projekt
GmbH, ein Unternehmen der Wien-Holding-Tochter WSE Wiener Standortentwicklung, verantwortlich. Wie auch mehrere Sanierungen bestehender Rundturnhallen oder die Modernisierung von insgesamt 28 Vereinssportanlagen in Wien ist die Sport Arena Wien Teil des großen Sportstättenprogramms, das die Stadt Wien gemeinsam mit der WSE umsetzt. In Partnerschaft mit den Bildungseinrichtungen und der Sportabteilung der Stadt Wien werden die Kompetenzen der WSE eingebracht.
RAUM FÜR BILDUNG
Daran mitzuwirken, dass gute und leistbare bauliche Grundlagen für die Bildung und Ausbildung der nächsten Generationen geschaffen werden, macht der WSE große Freude. Aktuell zum Beispiel mit der Errichtung einer neuen Volksschule am Elsa-Bienenfeld-Weg 21 in Wien-Leopoldstadt. Auch bei diesem Projekt legt die Stadt Wien den Fokus auf eine klimagerechte Realisierung. Neben einem halben Dutzend weiterer Projekte im Bildungsbereich konzentriert man sich 2023 auf den Neubau eines Bildungscampus in der Hinaysgasse 1 in Wien-Floridsdorf.
222 JAHRE THEATERGESCHICHTE ZUKUNFTSFIT MACHEN
Das Theater an der Wien der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), ein Unternehmen der Wien Holding, zählt zu den schönsten und traditionsreichsten Bühnen der Stadt. Mit Frühjahr 2022 fiel der Startschuss zur dringend notwendigen Modernisierung. Die Generalsanierung des historisch bedeutenden Theaterbaus und ältesten Opernhauses der Stadt – eröffnet 1801 – wird rund zwei Jahre dauern. Die Wiedereröffnung in neuem Glanz ist für Herbst 2024 geplant. Das Bauprojektmanagement verantwortet die WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH.
In Angriff genommen wird eine Sanierung der Fassadenfl ächen in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt, die sicherheits- und brandschutztechnische Sanierung, die komplette Erneuerung der Elektrotechnik, der Heizungs- und Lüftungsanlage sowie der Kaltwasser- und Warmwasserinstallationen. Die gesamte Veranstaltungstechnik wird modernisiert, um einen zukunftsorientierten Spielbetrieb zu ermöglichen.
Eine umfassende Erweiterung des Foyers sowie die Errichtung einer Aufzugsanlage für mehr Barrierefreiheit ist vorgesehen. Eine Attraktivierung des Publikumserlebnisses in den Foyers und Pausenräumen
Von Nahversorgung und Gastronomie über Gewerbe bis zu Wohneinheiten für dauerhaftes und temporäres Leben: Das neue Gebäude auf der Liegenschaft An der Kuhtrift direkt an der Laaerbergstraße vereint viele Nutzungen.
Das Theater an der Wien wird generalsaniert und soll im Herbst 2024 in neuem Glanz wiedereröff nen. Das Bauprojektmanagement verantwortet die WIP Wiener Infrastruktur Projekt GmbH.
soll auch mit der Öffnung des Theaters zum Naschmarkt hin – durch die Errichtung einer Loggia – erreicht werden. Der Theatersaal wird unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Aspekte neugestaltet. In der Millöckergasse ist in Zusammenarbeit mit dem Bezirk Mariahilf eine verkehrsberuhigte Zone geplant.
„ALLESKÖNNER“
ANBINDUNG FÜR OBERLAA Nahversorgung, Gastronomie, Gewerbe und ein Park-&-Ride-Angebot im Sockelbereich, Wohneinheiten für dauerhaftes und temporäres Leben sowie Büros in den oberen Etagen: Das neue Gebäude auf der Liegenschaft An der Kuhtrift direkt an der Laaerbergstraße und der U-Bahn-Li-
nie U1 in Oberlaa vereint viele Nutzungen und ist ein Gewinn für die gesamte Umgebung. Die Verkehrsanbindung ist optimal: Die U1 bringt Pendelnde aus dem Süden, sowie Anrainerinnen und Anrainer in wenigen Minuten in die Innenstadt. Preiswerte Parkmöglichkeiten werden nicht nur für Pendelnde, sondern auch für Besuchende der Therme Wien oder des Kurparks geboten. Für die Anrainerinnen und Anrainer gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Gastroangebote. Das Gebäude wird mit einem zukunftsweisenden Energiekonzept und begrünten Fassaden und Dächern klimagerecht umgesetzt.
www.wse.at © Karl und Bremhorst Architekten/ZOOM VP, Gisela Erlacher, Superblock Ziviltechniker GmbH, Riepl Kaufmann Bammer Architektur
Dass forschende Unternehmen in Österreich auf formidable Bedingungen treffen, haben inzwischen auch die USA auf dem Radar. Auch die künstliche Intelligenz fühlt sich in der Donaumetropole Wien pudelwohl.
• TEXT: Robert Penznerell ist die österreichische Forschungsquote in den vergangenen Jahrzehnten stark angestiegen, so lag sie etwa im Jahr 2012 mit 2,91 Prozent noch unter dem EU-Ziel von drei Prozent, 1993 gar nur bei 1,45 Prozent. Ebenso bemerkenswert: 2021 fuhr Wien mit der Ansiedelung von 225 ausländischen Betrieben die zweitbeste Ansiedelungsbilanz der jüngeren Vergangenheit ein. Vor allem die USA hat Wien auf dem Schirm. Ein Beispiel dafür ist das an der New York Stock Exchange notierte US-Technologieunternehmen Dynatrace. 2021 eröffnete der in Boston ansässige Player hier ein neues Forschungs- und Entwicklungslabor. „In unserem Entwicklungsstandort in Wien arbeiten unsere Softwareentwickler und Produktmanager an neuen Technologien, um die massive Zunahme an Daten zu bewältigen. Unser Office in Wien fungiert als internationaler Tech-Hub, der unsere Entwicklungslabs weltweit miteinander verbindet“, erklärt Florian Dorfbauer, Leiter des Wiener Dynatrace-Entwicklungslabors.
Am 10. Dezember 2022 durfte der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger in Stockholm seinen hochverdienten Physiknobelpreis entgegennehmen. Zweifelsohne eine Sternstunde der heimischen Wissenschaft. Und ein echter Indikator für die Forschung, die in der Alpenrepublik auf vorzügliche Rahmenbedingungen trifft.
INNOVATIONSREPUBLIK
Laut einer Schätzung von Statistik Austria wurden in Österreich 2022 etwas über 14,1 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Dies entspricht einer Steigerung von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) – also einer Forschungsquote – von 3,26 Prozent. Ge -
Auch die Artificial Intelligence („AI“, zu Deutsch: künstliche Intelligenz, „KI“) kann sich in Wien bestens entfalten. Als neue Schlüsseltechnologie hat sie enormes Potenzial, Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich weiterzuentwickeln. Unter dem Namen „AI Mission Austria“ fördert eine neue Initiative der Agenturen aws, FFG und FWF den Aufbau von KI als Schlüsseltechnologie von der Forschung bis zur Umsetzung. „Künstliche Intelligenz kann eine Vielzahl von positiven Effekten mit sich bringen, wie beispielsweise Effizienzsteigerungen, verbesserte Arbeitsabläufe oder vertiefende Datenanalysen“, sagt Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung. Aber auch globale Player wie Boehringer Ingelheim, Novartis, Infineon oder BMW bündeln in der Alpenrepublik ihre F&E-Aktivitäten. Der forschende Pharmariese Boehringer Ingelheim etwa investiert jetzt 1,2 Milliarden Euro in eine neue Produktionsanlage im niederösterreichischen Bruck an der Leitha, die 2026 fertiggestellt werden soll. Apropos: Auch die TU Wien hat konkrete Pläne zur Weiterentwicklung ihres Standorts im Arsenal. Ein Datencenter mit Fokus auf Nachhaltigkeit und ein Start-up-Center sollen dort schon bald entstehen.
Österreich ist ein Tourismusland. Die Menschen kommen aus aller Welt sehr gerne zu uns, um intakte und historische Umwelt zu erleben, Gastfreundschaft mit nachhaltigen und regionalen Produkten zu genießen, einfach, um in einer großartigen Umgebung zu entspannen.
Österreich ist auch ein interessanter Wirtschaftsstandort. Aus unserer Geschichte haben wir gelernt, nicht alles selbst bestimmen zu müssen. Weil wir andere Meinungen und Ansichten zulassen, sind wir auch ein gesuchter Ort für Europa-Zentralen internationaler Unternehmen. Wir können „Laisser-faire“, ohne die Kontrolle zu verlieren.
Österreicher sind selbstkritisch. Wir sind nicht begeistert von unserer Bürokratie, doch wer je versucht hat, in Brüssel ein Unternehmen zu gründen, wünscht sich nach Österreich zurück. Wir sind unfreundlich – vor allem zu Aus- und Inländern, das wird uns auch jedes Jahr in internationalen Umfragen bestätigt. Manchmal habe ich das Gefühl, „Unfreundlichkeit“ gehört zu unserem nationalen Erbe. Und trotzdem werden wir jährlich zum lebenswertesten Staat der Welt gewählt.
Wir sind, wer wir sind, wir verstellen uns nicht. Was wir erkannt haben, ist, dass wir die Herausforderungen der Zukunft nicht allein stemmen können. Raus aus Fossil, CO 2 -frei bis 2040 erreichen, Grundverbrauch minimieren, Klimaresilienz schaffen, die Wirtschaft auf nachhaltig umstellen. Das schaffen wir nicht mehr allein – wir sind ein kleines Land.
•KEINE TRITTBRETTFAHRER
Auch die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es oft nur gemeinsam geht. Der Marshall-Plan nach dem Zweiten Weltkrieg hat Österreich wieder auf die Spur gebracht, der Fall des Eisernen Vorhangs hat die tote Ost-Ecke Österreichs belebt. Der EU-Beitritt hat den Erfolg österreichischer Unternehmen in Osteuropa beflügelt. Aber wir waren nie Trittbrettfahrer. Wir haben
immer unseren Beitrag an Risikoübernahme und Engagement übernommen. Dabei haben wir gelernt, in Kooperationen zu arbeiten.
Kooperation ist auch das Erfolgsrezept für die nächsten Jahrzehnte. Österreich ist einer der besten Orte, um Kooperationen einzugehen. Wir sind gut vernetzt, nicht in eine Richtung, eigentlich in alle Richtungen. Wir verschenken nichts und sind uns unseres Stellenwerts bewusst, aber wir wissen, dass wir auch Kooperationspartner leben lassen müssen, um die Zusammenarbeit langfristig gestalten zu können.
Also los nach Österreich, wenn Sie Unterstützung brauchen, steht Ihnen die Wirtschaftskammer Österreich in fast jedem Staat mit Rat und Tat zur Verfügung. Die sind gut und nie unfreundlich. Wenn Sie sich über Immobilien in Österreich informieren wollen, übernimmt das gerne die ÖGNI (www.ogni.at).
Wir freuen uns auf Sie, vor allem, wenn Sie ein nachhaltiges Business (ökologisch – sozial – ökonomisch) aufbauen wollen. Österreich ist der beste Platz dafür. Zumindest auf diesem Planeten.
„Eine Verschränkung von Wohn- und Büronutzung lässt ein Areal nicht nur rund um die Uhr belebt sein, sondern bietet auch viele weitere Synergien, die man nutzen kann. An sich ist das auch nichts Neues, das hatten wir schon vor Generationen.“
Auf den kürzlich erworbenen Flächen in Neu Marx in Wien konnte die S+B Gruppe AG über 9.000 Quadratmeter Bauland erwerben. Zukünftig soll hier ein modernes und nachhaltiges Areal entstehen, das Wohn- und Arbeitsräume vereint, dabei viele Freiflächen bietet und auf Biodiversität achtet. S+B-Vorstand Wolfdieter Jarisch gibt erste Einblicke in das spannende Projekt.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Wie soll die geplante „Stadt der Zukunft“ aussehen?
Die Vision war, die ursprünglich horizontale und heutige vertikale Wohnbebauung zusammenzuführen. Stellen Sie sich dazu übereinandergeschlichtete Bungalows vor, wo Sie über ein begeh- und befahrbares Rampensystem in Ihre Wohneinheit, auch im zehnten Stock, von außen eintreten können. Ein Wasserfall wird nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern soll auch die Funktion eines Noise-Reduction-Vorhangs übernehmen. Eine ausgeklügelte Kreislaufwirtschaft wird die sinnvolle Nutzung von Wasser und Abwasser steuern – aber auch die Weitergabe von Wohnmöbeln, Werkzeugen etc. sind Teil des nachhaltigen Konzepts.
Verraten Sie uns Ihre Inspirationsquelle bzw. woher kam die Initialzündung?
Oft kann man gar nicht genau festmachen, was zu einer Idee führt. Aber ich finde Inspirationen immer auf Reisen – und natürlich hat das ganze Team (Architekt, Berater etc.) an diesen Ideen gearbeitet.
Inwiefern wird das neue Projekt den Wirtschaftsstandort Wien aufwerten?
Das Besondere an diesem Projekt ist die gesamtheitliche Verzahnung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Sozialem und Umwelt für Jung und Alt. Was jetzt lange Zeit auch räumlich getrennt war, wird wieder zusammengeführt.
Welche Aspekte sind Ihnen hier bei der Umsetzung besonders wichtig?
Es war uns ganz wichtig, möglichst viele Entwicklungen vorauszunehmen, um eine enkelgerechte Stadt zu entwickeln. Stichwortartig kann man aufzählen: Studenten können für ihre Hilfeleistungen für Best Ager oder im Kindergarten etwa die Wohnungskosten reduzieren. Best Ager können beispielsweise für ihre Tätigkeit als Leihoma oder Leihopa Unterstützungen beim Einkauf oder IT-Hilfe erhalten. Darüber hinaus von Bedeutung sind u. a. ein Haus der Musik für Kultur, die nachhaltige Nutzung von Abwasser und Feststoffen, ein Repair-Café, die neuartige Zugangsmöglichkeit zum Haus (Rampen), Kühlung durch den geplanten Wasserfall, Raum für Wildtiere, Kreislaufwirtschaft für viele Bereiche und natürlich die Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Welche Rolle werden gemischt genutzte Quartiere Ihrer Meinung in Zukunft spielen? Ich glaube, man entfernt sich immer mehr von Single-Use-Widmungen, da diese sozial nachteilig sind. Eine Verschränkung von Wohn- und Büronutzung lässt ein Areal nicht nur rund um die Uhr belebt sein, sondern bietet auch viele weitere Synergien, die man nutzen kann. An sich ist das auch nichts Neues, das hatten wir schon vor Generationen.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum so viele internationale Unternehmen nach Österreich kommen, um zu bleiben.
Für eine erfolgreiche Betriebsansiedelung bedarf es aber eines juristischen Beistands
• TEXT: Robert PenzAls Standort für internationale Unternehmen ist die Alpenrepublik ungebrochen attraktiv. Laut einer Untersuchung des unter der Federführung der Wirtschaftsuniversität Wien laufenden Forschungsprojekts „Headquarters in Austria“ waren es im Mai 2022 insgesamt nicht weniger als 390 internationale Unternehmen, die hierzulande ihre regionalen und Divisions-Headquarters aufgeschlagen ha-
ben. „Die gesamtwirtschaftliche Situation in unserem Land und die soziale Stabilität sprechen nach wie vor für uns. Auch unsere Rolle als ‚Gateway‘ für den Osten ist nicht zu unterschätzen“, erklärt Rechtsanwalt Alfred Nemetschke von der Kanzlei NHK-Rechtsanwälte. Sein Anwaltskollege Peter Fassl von HSP Rechtsanwälte weist noch auf das stabile Rechtssystem sowie die ökonomischen und politischen Vorzü-
ge Österreichs hin: „Wir sind beispielsweise ein Land mit relativ wenigen Streikminuten, was vor allem auf eine funktionierende Sozialpartnerschaft zurückzuführen ist“, erläutert der Experte.
Für die erfolgreiche Betriebsansiedelung eines internationalen Unternehmens bedarf es aber vor dem Hintergrund des zunehmend komplexer werdenden rechtlichen und steuerlichen Umfelds juristischer Expertise. Und eines Bündels an Kompetenzen. „Unsere Beratung ist nie nur rein juristisch, insbesondere wenn wir mit Mandanten bereits eine längere Geschäftsbeziehung haben. Das gilt sowohl für Mandanten aus Österreich als auch aus dem Ausland. Internationale Unternehmen profitieren vor allem von unseren Kontakten hier vor Ort“, schildert Rechtsanwalt Alexander Grohmann, Partner und Leiter Immobilien bei BAIER Rechtsanwälte. Die Bereiche, die Unternehmen vor Herausforderungen stellen und juristischen Beistand erfordern, sind zahlreich – darunter gesellschafts-, arbeits-, immobilien- und gewerberechtliche. Ohne Kenntnis der internationalen Zusammenhänge und Verflechtungen kann es für ein sich ansiedelndes Unternehmen mitunter bereits schwierig sein, zentrale Fragen und Herausforderungen überhaupt zu erkennen. Die Konsequenz? Der bestmögliche Einstieg in der Donaumetropole Österreich ist gefährdet. „Neben den klassischen Anwaltsagenden übernehmen wir insbesondere für unsere internationalen Klienten das gesamte Legal Management vor Ort. Zusätzlich profitieren unsere Mandanten auch von unserem lokalen Netzwerk. Eine Win-win-Situation
„Unsere Beratung ist nie nur rein juristisch, insbesondere wenn wir mit Mandanten bereits eine längere Geschäftsbeziehung haben.“
ALEXANDER GROHMANN, Partner und Leiter Immobilien, BAIER Rechtsanwälte
für alle, die gleichzeitig eine effizientere Zusammenarbeit ermöglicht“, erläutert Nemetschke. Internationale Vernetzung und Kontaktpflege spielen dabei eine besonders essenzielle Rolle. „BAIER ist Mitglied vom ‚The Law Firm Network‘ (LFN), vertreten in über 40 Ländern“, offenbart etwa Grohmann. Für internationale Unternehmen kann LFN umfassende Expertise in der Erbringung grenzüberschreitender Dienstleistungen liefern. Auch Fassl betont die Relevanz der Vernetzung: „Österreich ist im internationalen Vergleich ein sehr kleines Land und stark exportabhängig. Daher ist es umso wichtiger, über die Grenzen hinaus Netzwerke zu bilden und Kontakte zu pflegen. Umgekehrt ist es für ausländische Firmen von großer Bedeutung, in die österreichischen Netzwerke
einzusteigen und deren Funktionieren zu verstehen.“ Alfred Nemetschke hält ein internationales Netzwerk übrigens für genauso wichtig wie ein nationales.
HEIMISCHE BESONDERHEITEN
Auf österreichische Besonderheiten wie etwa das Gebührengesetz, das Zusammenspiel von Bau- und Betriebsanlagenrecht, die Spezifika des Gewerberechts sowie auf die Tatsache, dass Bauordnungen in der Alpenrepublik Ländersache
sind, müssen internationale Unternehmen besonderes Augenmerk legen. Um dabei den Durchblick zu bewahren und auf der sicheren Seite zu bleiben, braucht es juristischen „Begleitschutz“ in Österreich –in einem Land, das dennoch ein stabiles rechtliches und steuerliches Umfeld mit gut qualifizierten Arbeitskräften und hoher Lebensqualität in einer geopolitisch spannenden Lage offerieren kann.
„Die gesamtwirtschaftliche Situation in unserem Land und die soziale Stabilität sprechen nach wie vor für uns. Auch unsere Rolle als ‚Gateway‘ für den Osten ist nicht zu unterschätzen.“
ALFRED NEMETSCHKE, Kanzlei NHK-Rechtsanwälte
Inwiefern unterstützen Sie ausländische Betriebe, die sich in Österreich ansiedeln möchten?
Wir beraten ausländische Betriebe bei der Wahl der richtigen Rechtsform für die beabsichtigte betriebliche Tätigkeit, unterstüt-
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
zen in aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Belangen und begleiten ansiedelungswillige Unternehmen bei Behördenverfahren (z. B. Gewerberecht). Auch im Zusammenhang mit dem Betriebsstandort (Miete, Kauf etc.) stehen wir beratend zur Seite.
Was macht den Wirtschaftsstandort Österreich reizvoll für internationale Firmen?
Das nationale Budget ist zwar wie in allen vergleichbaren Ländern durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine in den letzten Jahren strapaziert worden, dennoch gewährleistet eine vernünftige Budgetpolitik finanzielle Stabilität des Bundeshaushalts. In Summe finden wir in Österreich also sehr stabile Rahmenbedingungen, die in Kombination mit einer gut ausgebildeten Facharbeiterschaft sehr attraktive Perspek-
tiven für internationale Betriebe bieten. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie 2023?
Die hohe Inflationsrate, hohe Baukosten, Zinsbewegungen nach oben, strengere Kriterien für Kreditvergaben und ein abflachendes Wirtschaftswachstum stellen die Immobilienbranche vor große Herausforderungen. Ein Großteil unserer Mandantinnen und Mandanten sind Immobilienentwickler und -investoren, insofern sind diese Themen auch für uns von großer Bedeutung. Als Berater sind wir stets bemüht, für unsere Mandantinnen und Mandanten die bestmöglichen Lösungen zu finden und sie auch in schwierigen Zeiten tatkräftig zu unterstützen.
Der Immobilienmarkt ist derzeit – international wie national – von zahlreichen Herausforderungen wie z. B. Inflation, steigenden Finanzierungskosten und globalen Unsicherheiten geprägt. Warum Österreich dennoch als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt, erläutert Thomas Belina, Geschäftsführer bei Colliers Österreich
Baukosten und schwierige Finanzierungen zudem für ein verkleinertes Angebot bei gleichzeitig nach wie vor hoher Liquidität im Markt. Demnach spricht auch in Zukunft viel für Immobilieninvestitionen.
Was macht Österreich als Standort so attraktiv?
Wie wird sich der Immobilienmarkt heuer entwickeln?
Die Preisanpassungen in Form steigender Renditen werden auch in den nächsten Monaten zu weiteren Korrekturen in allen Assetklassen führen. Der Verkäufermarkt der letzten Jahre ist beendet, Anleger – allen voran Eigenkapitalinvestoren – werden aber auch in diesem Jahr nach erfolgtem Repricing attraktive Opportunitäten vorfinden. Bei Neuentwicklungen sorgen hohe
Wirtschaftliche Stabilität, Sicherheit und ein verlässliches politisches Umfeld stellen nach wie vor wesentliche Faktoren für Investoren aus dem Ausland dar. Zudem hat sich der österreichische Immobilienmarkt in den letzten Jahren sehr stabil ohne jegliche Blasenbildung präsentiert. In der aktuellen Situation – mit dem Krieg in der Ukraine –könnte auch der neutrale Status Österreichs einen weiteren positiven Faktor für Investoren aus dem Ausland darstellen.
• INTERVIEW: Charles Steiner
Wonach suchen Unternehmen, die sich in Österreich ansiedeln wollen? Unternehmensansiedelungen in Österreich finden zwar leider in überschaubaren Größenordnungen, aber doch immer wieder statt. Wesentlich ist dafür, abgesehen von geografischen und logistischen Voraussetzungen, die Verfügbarkeit von Arbeitskräften am jeweiligen Standort. Colliers ist als Immobiliendienstleister in über 60 Ländern aktiv und betreut dementsprechend viele internationale Kunden. Die Bereitstellung von profunden Marktdaten und eine intensive Beratung des Klienten im Vorfeld des Suchprozesses geben die Richtung vor und führen in Kombination mit internationalem Know-how und lokaler Expertise zu einem erfolgreichen Ergebnis.
Der Jahresbeginn 2023 bringt einige steuerliche Änderungen und auch damit verbundene Vorteile für Unternehmen und Private mit sich.
• GASTKOMMENTAR: Gerald Kerbl, Steuerberater und Partner bei TPA
Im vergangenen Jahr wurden durch diverse Gesetzespakete, insbesondere durch das ÖkoStRefG 2022, eine Reihe von steuerlichen Entlastungsmaßnahmen eingeführt. Einige ausgewählte Veränderungen im Überblick:
Tarifsenkungen Einkommensteuer
Im Juli des vergangenen Jahres wurde bereits die zweite Progressionsstufe der Einkommensteuer von 35 Prozent auf 30 Prozent gesenkt. Dieses Jahr kommt es im Juli zur Senkung der dritten Stufe, von bisher 42 auf zukünftig 40 Prozent, wobei für das Jahr 2023 vereinfachend ein Mischsatz von 41 Prozent angewandt wird.
Abschaffung der kalten Progression
Zusätzlich wurde letztes Jahr die Abschaffung der kalten Progression beschlossen, wodurch, abgesehen von der letzten Stufe (55 % Grenzsteuersatz), die Grenzbeträge der Progressionsstufen um eine jährliche Inflationsrate angehoben werden.
Tarifsenkung Körperschaftsteuer
Mit Anfang des Jahres kam es auch zur ersten der beiden geplanten Senkungen des Körperschaftsteuertarifs von den bisherigen 25 Prozent auf 24 Prozent. Im Jahr 2024 wird sich der Tarif auf 23 Prozent verringern.
Einführung Investitionsfreibetrag (IFB)
Mit dem neuen Jahr kann für abnutzbare Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens erstmalig der (wieder) eingeführte Inves -
titionsfreibetrag (IFB) in Höhe von zehn bzw. 15 Prozent für Wirtschaftsgüter aus dem Bereich der Ökologisierung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten geltend gemacht werden.
Der IFB stellt eine fiktive Betriebsausgabe dar, die im Jahr der Anschaffung oder Herstellung der Wirtschaftsgüter unter gewissen Voraussetzungen zusätzlich zur Abschreibung gewinnmindernd in Anspruch genommen werden kann. Der IFB ist pro Wirtschaftsjahr mit einer Bemessungsgrundlage von maximal einer Million Euro gedeckelt, weshalb jährlich ein Freibetrag von maximal 100.000 bzw. 150.000 Euro möglich ist.
Der IFB ist auf betriebliche Einkunftsarten beschränkt und setzt eine Gewinnermittlung durch Betriebsvermögensvergleich oder durch eine vollständige Einnahmen-Ausgaben-Rechnung voraus. Zusätzlich müssen die abnutzbaren Anlagegüter einem inländischen Betrieb bzw. einer Betriebsstätte zuzurechnen sein. Sofern Wirtschaftsgüter vor der Mindestbehaltedauer von vier Jahren aus dem Betriebsvermögen ausscheiden, ist eine Nachversteuerung des IFB vorgesehen.
AUSBLICK
Ende 2022 wurden auf EU-Ebene einige Richtlinien beschlossen, die im Jahr 2023 in nationales Recht umzusetzen sind. Unter anderem kam es zu einer Einigung über die Umsetzung einer globalen Mindestbesteuerung (Pillar 2) in Höhe von 15 Prozent, die für Großkonzerne ab Ende 2023 anzuwenden ist. Auch mit der nationalen Umsetzung der lang erwarteten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die mit Ende des letzten Jahres noch finalisiert wurde, ist im Jahr 2023 zu rechnen. Es kommen somit auch dieses Jahr wieder spannende neue Projekte und Aufgaben auf Unternehmen zu.
© Alexander MüllerZur Person: Gerald Kerbl ist Spezialist für Immobilienbesteuerung, Immobilienfondsbesteuerung und M&ATransaktionen. Weiters hat er sich auf DueDiligencePrüfungen, Konzernbesteuerung und Umstrukturierung spezialisiert. Er betreut vor allem Immobilienunternehmen und multinationale Konzerne.
Gerald Kerbl, Steuerberater und Partner bei TPADie heimische Börse leidet unter dem UkraineKrieg. Es regiert aber das Prinzip Hoffnung.
• TEXT: Harald KolerusDer internationale Finanzmarkt wurde vom Überfall auf die Ukraine stark erschüttert, wobei die Börse Wien im breiten europäischen Vergleich überproportional verlor. Wirklich verwunderlich ist das aber nicht, wie Bernd Maurer, Head of Institutional Equity Research der Raiffeisen Bank International (RBI), erklärt: „Natürlich spielt die regionale Nähe zum Konfliktherd eine Rolle. Auch ist die Inflation in CEE, einer für Österreich maßgeblichen Region, höher als im EU-Durchschnitt.“ Weiters falle die Index-Zusammensetzung ins Gewicht: Am Wiener Parkett genießen Zykliker und Banken eine große Bedeutung. Maurer: „Auf das Gesamtjahr gesehen haben Zykliker underperformt, die
gelisteten Banken sind wiederum stark in Osteuropa aktiv und waren von regulatorischen Änderungen und Sondersteuern betroffen.“ Außerdem dominieren in Wien, im internationalen Maßstab betrachtet, Small und Mid Caps, diese werden in Mitleidenschaft gezogen, wenn Investoren Risiken meiden und verstärkt in hoch kapitalisierte Werte gehen.
GÜNSTIG BEWERTET
Somit waren die Karten für Wien nicht sehr gut gemischt, allerdings gibt es Hoffnungsschimmer. Der RBI-Experte meint: „Positiv ist, dass die Risiken jetzt am Tisch liegen, ob Krieg, Inflation oder makroökonomischer Abschwung. Veränderungen
wird es eher in Nuancen geben, das öffnet auch das Feld für mögliche positive Überraschungen.“ Wobei bei einer Stabilisierung vor allem Small und Mid Caps profitieren würden. Des Weiteren führt Maurer die niedrige KGV-Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis) Wiens zu anderen europäischen Börsen positiv ins Treffen: „Der Abschlag hat nahezu einen Rekord erreicht, außerdem ist die Berichtssaison der heimischen AGs für das dritte Quartal gut ausgefallen.“
Christoph Schultes, Chief Analyst des CEE-Aktien-Teams der Erste Group, fasst zusammen: „Die Bewertung des ATX kann als sehr interessant bezeichnet werden, sowohl im internationalen Vergleich als auch historisch gesehen. Und die Gewinnprognosen sind auch für die kommenden Jahre attraktiv, die meisten Unternehmen werden es schaffen, die gestiegenen Kosten weiterzugeben, diese Titel bieten so gesehen einen gewissen Inflationsschutz.“
Einige Unternehmen wie z. B. OMV und Verbund profitieren sogar von den hohen Energiepreisen, die als wesentlicher Treiber der Inflation gesehen werden müssen. Es wäre jetzt also ein Fehler, den heimischen Finanzplatz schlechtzureden. Denn wie Schultes es formuliert: „Wenn Wolken an den Börsen aufziehen, herrscht in Wien Unwettergefahr. Scheint aber wieder die Sonne, dann in Wien besonders hell.“
„Positiv ist, dass die Risiken jetzt am Tisch liegen, ob Krieg, Inflation oder makroökonomischer Abschwung. Veränderungen wird es eher in Nuancen geben.“
BERND MAURER, Head of Institutional Equity Research, Raiffeisen Bank International
Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse, spricht sich auch in Zeiten der Inflation für Aktieninvestments aus.
• INTERVIEW: Harald KolerusDie Inflation macht Konsumenten und Anlegern das Leben schwer – inwiefern können Aktien im Portfolio gegen die Teuerung helfen?
Aktien bieten die Chance – über höhere Kurse und Dividenden –, von steigenden Preisen zu profitieren. Will man dabei Erfolg haben, gilt es, Grundsätze beim Veranlagen zu beachten. Dazu zählen regelmäßiges Investieren, Diversifikation, auf Gebühren zu achten und ein langfristiger Horizont. Dabei sind Wissen und Informationen das A und O.
Was spricht in diesem Zusammenhang für Investments an der Wiener Börse?
Die Orientierung auf klassische, starke
Industrien, breit aufgestellte Geschäftsfelder und hohe Dividenden – das zeichnet die österreichischen Unternehmen aus. Die vielen an der Wiener Börse notierten Weltmarktführer dürfen in keinem ausgewogenen Europa-Portfolio fehlen.
Welche Neuerungen sind 2023 an der Wiener Börse zu erwarten? Was hat sich 2022 getan?
Wir konnten wichtige Kooperationspartner sowie Kunden gewinnen und das Angebot weiter wesentlich ausbauen. Trotz herausfordernden Umfelds kamen vor allem im Anleihenbereich Neulistings und das Vienna ESG Segment wurde eingeführt. Mit einem neues Market-Ma-
Andreas Holler, für das Development zuständiger Geschäftsführer der BUWOG Group GmbH, erläutert, warum nachhaltiges Bauen auch 2023 die Prämisse der BUWOG ist. • INTERVIEW: Carolin Rosmann
Was sind Ihre Erwartungen und Ziele für 2023?
Ich bin optimistisch, dass uns 2023 trotz aller Herausforderungen als Chance dient und die Branche gestärkt daraus hervorgehen kann. Wir werden die Zeit zum Planen nutzen und bisherige Ansätze und Prozesse hinterfragen und transformieren. Am stärksten wird uns die Frage „Wie bauen wir?“ im Hinblick auf umweltbewusstes und zukunftsorientiertes Agieren beschäftigen. Ziel ist es, mit neuen Projekten, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und die Erfüllung aktueller Anforderungen an Wohnstandards absolut State of the Art sind, neu durchzustarten.
Welchen Beitrag leistet das Unternehmen zum Umwelt- und Klimaschutz?
Die BUWOG ist Mitbegründer vom klimaaktiv Pakt und als einziges Unternehmen
der Immobilienbranche darin vertreten. Wir setzen in all unseren Geschäftsbereichen auf die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen, die wir laufend optimieren. In der Projektentwicklung betrifft das u. a. die Erstellung von Energiekonzepten, den Einsatz alternativer Energieträger, ressourcenschonende Baustoffe und natürlich das Thema Kreislaufwirtschaft. Im Bestandsmanagement können wir durch klimaschonende Umsetzungen viel erreichen, etwa durch thermische Sanierungen und die Umrüstung von Heizungsanlagen.
Gibt es ein Vorzeigeprojekt der BUWOG in Sachen Nachhaltigkeit?
Im Grunde gelten all unsere Projekte als Vorzeigebeispiele, denn wir übererfüllen in vielen Bereichen bereits die gesetzlichen Anforderungen. Hervorzuheben sind u. a. die Projekte Kennedy Garden und HELIO
ker-Modell sorgen wir für nachhaltig hohe Handelsqualität. Das Finanzbildungsangebot wurde aufgrund hoher Nachfrage erweitert. Unser Geschäft steht auf breiten Säulen, dieser Erfolgskurs wird auch 2023 fortgesetzt.
TOWER. Hier setzen wir z. B. auf Bodenentsiegelung, nachhaltige Mobilitätslösungen, alternative Energieformen, und der sozialen Nachhaltigkeit wird durch eine Mischung aus frei fi nanziertem und gefördertem Wohnbau Rechnung getragen.
Michael Ehlmaier, EHL Immobilien Gruppe, geht davon aus, dass sich die Zurückhaltung der Marktteilnehmer spätestens Ende des zweiten Quartals 2023 allmählich auflösen wird.
Wie wird sich der österreichische Immobilienmarkt 2023 entwickeln?
Nachdem weder die Pandemie, der Anstieg der Rohstoffpreise, die Ukraine-Krise noch die stark gestiegene Inflation die Dynamik des Immobilienmarktes brechen konnten, haben die Zinsschritte der EZB im Jahr 2022 die Trendwende eingeleitet. Diese muss der Markt erst verarbeiten, wobei auch im kommenden Jahr noch Zinserhöhungen zu erwarten sind. Insofern ist im ersten Halbjahr 2023 mit einer verhaltenen Dynamik insbesondere im institutionellen Investmentmarkt zu rechnen. Nach Bildung eines neues Renditeniveaus rechnen wir aber spätestens im zweiten Halbjahr wieder mit einer Annäherung an das Transaktionsniveau der Vergangenheit.
Im Wohnungseigentumsbereich hat die neue Richtlinie der Nationalbank für die Vergabe von Immobilienfi nanzierungen an private Kreditnehmer zu Verunsicherung bzw. Zurückhaltung bei den Kaufinteressenten geführt. Hier dürfte es allerdings zu einem gewissen politischen Druck kommen, diese Regelungen wieder etwas aufzuweichen, damit Eigentumserwerb insbesondere für Jungfamilien nicht unmöglich gemacht wird.
Was sind die größten Herausforderungen?
Die Zurückhaltung im Eigentumsbereich führt zu einer stärkeren Nachfrage im Vermietungsmarkt. Hier reduzieren allerdings die hohen Energiepreise sowie die gestiegene Inflation das für Anmietungen frei verfügbare Budget.
Die geringere Kaufkraft wird 2023 natürlich auch eine der wesentlichen Herausforderungen für den stationären Handel Jahr sein. Im Bürobereich ist nicht mit größeren Problemen zu rechnen, da kaum
neue Projekte entwickelt werden und die bestehenden Häuser grundsätzlich gut ausgelastet sind.
Da die Auslastung der Baufirmen merklich zurückgehen dürfte, geht die Branche von leicht rückläufigen Baupreisen aus, was dem Effekt aus den gestiegenen Finanzierungskosten entgegenwirkt.
Welche Investitionen werden sich Ihrer Meinung nach künftig lohnen?
2023 wird sicherlich die eine oder andere Gelegenheit bieten, um bei entsprechender Risikobereitschaft und Entscheidungsgeschwindigkeit Immobilien zu günstigen Preisen erwerben zu können.
Grundsätzlich sollte man aber vor allem darauf achten, wie gut die Bonität der Mieter ist und ob es Einschränkungen bei der Indexierung gibt. Der Belastung aus den gestiegenen Zinsen wirken nämlich die Mietsteigerungen aufgrund der Indexierungen entgegen, sodass darauf besonders Augenmerk zu legen ist, zumindest solange der Preisauftrieb im gegenwärtigen Ausmaß anhält.
In der aktuellen Situation, wo die Zinsen weit unter der Inflation liegen, ist die Immobilie als Realveranlagung grundsätzlich immer eine empfehlenswerte Alternative.
Was macht Österreich als Immobilienstandort so attraktiv?
Österreich ist im internationalen Vergleich ein äußerst stabiler Markt. Das bedeutet, dass die Preise in Wachstumsphasen nicht in dem Ausmaß wie in anderen, volatileren Märkten steigen, aber gleichzeitig auch, dass die Werte in herausfordernden Zeiten weniger schwanken, was vor allem risikosensitive Investoren sehr schätzen.
„2023 wird sicherlich die eine oder andere Gelegenheit bieten, um bei entsprechender Risikobereitschaft und Entscheidungsgeschwindigkeit Immobilien zu günstigen Preisen erwerben zu können.
Grundsätzlich sollte man aber vor allem darauf achten, wie gut die Bonität der Mieter ist und ob es Einschränkungen bei der Indexierung gibt.“
• INTERVIEW: Carolin Rosmanndie Länden in Klein-Pöchlarn, Metzling und Aggsbach Markt. Für das aktuelle Jahr sollen die Länden in Wien-Brigittenau, Krems und Aschach in Angriff genommen werden. Auch der Ausbau der viadonau-Unternehmenszentrale in Wien schreitet voran. Deren Fertigstellung ist für das Frühjahr 2024 geplant.
Im Jahr 2023 wird in die Verkehrsinfrastruktur des Landes wieder kräftig investiert. Aber nicht nur auf die Schiene kommt einiges zu – auch andere Projekte bleiben auf Kurs. •
Straßen, Schienen- sowie Wasserwege werden im heurigen Jahr wieder ausgebaut oder erneuert. Allein auf die Schieneninfrastruktur entfallen über 3,22 Milliarden Euro – bis 2029 wurden insgesamt über 19 Milliarden Euro für den ÖBB-Rahmenplan budgetiert. Geld fließe jedoch nicht nur in die Hauptachsen, sondern auch in den Ausbau der Zubringerbahnen, die vor allem in Ballungsräumen an Bedeutung gewinnen. Das sei im Sinne des Klimaschutzes und der Steigerung der Qualität des Angebots für Zugreisende, betont Verkehrsministerin
TEXT: Christopher ErbenLeonore Gewessler. Im Großraum Wien wird etwa das Angebot von Park & Ride bzw. Bike & Ride erweitert, um mehr Pendler zum Umsteigen zu bewegen. Doch nicht nur der Personen-, auch der Gütertransport soll von besseren Rahmenbedingungen profitieren, indem etwa die Anschlussbahnen ausgebaut werden.
Bei der Wasserstraßen-Gesellschaft viadonau wurden 2022 die Liegestellen an der Donau aufgewertet: Saniert wurden
Ein Projekt, das viadonau 2023 verfolgt, ist die Renaturierung der Thaya in Niederösterreich. „Dieses Projekt gibt der Thaya wieder ihre Mäander zurück“, erläutert Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler. „Das verbessert den Lebensraum für Tiere und Pflanzen und sorgt auch für eine bessere Vernetzung mit dem Umland.“ Denn durch die wasserbautechnischen Regulierungsmaßnahmen im letzten Jahrhundert wurden die Dynamik und die Vielfalt des Lebensraums an der Thaya stark reduziert und eingeschränkt.
Knapp 1,3 Milliarden Euro fließen im heurigen Jahr in Ausbau, Erweiterung und Erhaltung der österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen. „Wir bleiben trotz der volatilen Marktsituation und der schwer einschätzbaren Preisentwicklungen mit unserem Bauprogramm klar auf Kurs und haben bislang keine Projekte zurückgestellt“, heißt es vom staatlichen Betreiber ASFINAG. Eines der zentralen Straßenbauprojekte ist der Weiterbau der Mühlviertler Schnellstraße (S 10) in Oberösterreich – beginnend beim heutigen Endpunkt bei der Anschlussstelle Freistadt Nord bis zur tschechischen Grenze. Dieser Abschnitt soll 2027 fertiggestellt werden.
Fertiggestellt wird heuer das Herzstück der Fürstenfelder Schnellstraße (S 7), der knapp drei Kilometer lange Tunnel Rudersdorf. Um die fünf Tunnel der Tauernautobahn (A 10) generalsanieren zu können, wird davon zwischen September 2023 und Juni 2024 jeweils eine Tunnelröhre gesperrt. Im Arlbergtunnel werden Fahrbahn, Beschichtung und technologische Ausrüstung saniert, was dessen Vollsperre erfordert. Alles neu heißt es auf dem Abschnitt der Ostautobahn (A 4) vom Knoten Prater bis zum Knoten Schwechat: Vom Fahrbahnbelag über die Beschilderung bis hin zu den Lärmschutzwänden wird die Autobahn rundum erneuert.
Auf welchem Kurs befindet sich Österreich bei der Umstellung auf erneuerbare Energien?
Wir haben heuer Rekordmittel aufgestellt, um erneuerbare Energien zu fördern, und das wird auch in Anspruch genommen. Wir sehen ebenso, dass die Planungen für neue Projekte Fahrt aufnehmen. Mit der Novelle des Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes soll es einen „Fast Track“ für Energiewendeprojekte geben. Noch immer verbrauchen wir unglaublich viel fossile Energie beim Heizen und im Transportbereich. Das müssen und werden wir ändern.
Bis 2030 soll der Strom zu 100 Prozent aus Sonne, Wasser und Wind produziert werden. Welchen Kraftakt muss Österreich heuer stemmen, um dieses Ziel auch zu erreichen? Was es braucht, ist ein ehrlicher Umgang
bau Flächen benötigen. Da ist viel in Länderkompetenz und betrifft Bauordnung, Raumordnung usw. Da braucht es noch mehr. Die Energiewende wird man sehen, und ich denke, wir können stolz darauf sein, wenn wir erkennen, was wir erreicht haben. Jedes Windrad und jede Fotovoltaikanlage ist ein guter und wesentlicher Beitrag für eine lebenswerte Zukunft.
Der Krieg in der Ukraine und das Ende der russischen Gaslieferungen zeigen, wie verletzlich unsere Energieversorgung ist. Wie kommen wir durch das Jahr? Für den heurigen Winter haben wir uns
chern auf Rekordniveau in die Heizsaison. Die Situation bleibt aber weiterhin angespannt. Wir haben bereits mit den Vorbereitungen für den Winter 2023 begonnen.
ÖBB-CEO Andreas Matthä über künftige Investitionen, Energieversorgung und Fachkräfte.
Mit dem ÖBB-Rahmenplan 2023–2028 werden in den kommenden sechs Jahren 19 Milliarden Euro in ein modernes Eisenbahnnetz investiert. Welche Projekte sind hier besonders erwähnenswert?
Trotz schwierigen Umfeldes läuft der Bahnausbau auf allen Ebenen planmäßig. Konstant weitergegangen wird der Weg sowohl bei den Großprojekten entlang der Südstrecke als auch bei den Regionalbahnen. Ein echter Meilenstein wird die Fertigstellung des Koralmtunnels im Jahr 2025 sein. Dann wird man in 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt fahren können. Auch die geplanten Attraktivierungen und Elektrifizierungen sind nach wie vor auf Schiene. Maßgebliche Investitionen planen wir weiters im Bereich Digitalisierung und Automatisierung.
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um die Eigenversorgung mit erneuerbaren Energien weiter zu fördern?
Die ÖBB sind eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich. Bereits heute fahren unsere Züge mit zu 100 Prozent grünem Strom und sparen durch die
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
erbrachten Verkehrsleistungen über vier Millionen Tonnen CO 2 pro Jahr ein. Die ÖBB erzeugen aktuell gemeinsam mit ihren Partnerkraftwerken rund 60 Prozent des benötigten Stroms selbst. Das Ziel ist klar: den Eigenerzeugungsanteil auf über 80 Prozent zu steigern. Wir wollen möglichst energieautark und unabhängig von Energieimporten aus dem Ausland werden. Dafür nehmen die ÖBB bis 2030 rund eine Milliarde Euro in die Hand und bauen erneuerbare Energieträger wie Wasser-, Sonnen- und Windkraft weiter aus.
Die ÖBB setzen auch verstärkt Akzente in Sachen Lehrlingsausbildung. Welche sind das? Wer heute keine Lehrlinge ausbildet, hat morgen keine Fachkräfte. Die ÖBB nehmen jedes Jahr rund 600 neue Lehrlinge auf. In Summe bilden wir laufend 2.000 Lehrlinge in 27 technischen und kaufmännischen Lehrberufen aus. Neben klassischen Lehrberufen wie Gleisbautechnik bieten wir zum Beispiel auch digitale und grüne Lehrberufe wie Applikationsentwicklung-Coding oder Elektrotechnik – Energietechnik an. Unsere Lehrlinge
erhalten neben einer Topausbildung mit ausgezeichneten Berufschancen und einem sicheren Arbeitsplatz auch ein gutes Gehalt, 5.000 Kilometer Freifahrt mit den ÖBB durch ganz Österreich, einen Laptop (auch zur privaten Nutzung) sowie Exkursionen, Sport- und Kulturprogramme und vieles mehr.
Wie erfinden Sie sich 2023 neu?
Gar nicht. Wir sind auf einem guten Weg, und diesen gehen wir konsequent weiter. Verlässlichkeit zeichnet die ÖBB aus und das schafft Vertrauen – gerade in krisenhaften Zeiten. Alle Österreicher wissen, was sie an der ÖBB haben und dass sie auch in Zukunft mit uns rechnen können. Die ÖBB stellen das Rückgrat der klimaneutralen Mobilität von morgen dar. Kurzum, wir wissen genau, wo wir hinwollen und wie wir das erreichen werden. Und ich hoffe sehr, dass möglichst viele Menschen diesen Weg mitgehen, denn es geht um nichts Geringeres als um die Welt unserer Kinder und Enkelkinder.
„Die ÖBB stellen das Rückgrat der klimaneutralen Mobilität von morgen dar. Kurzum, wir wissen genau, wo wir hinwollen und wie wir das erreichen werden.“
Flugverkehr und CO2 -Neutralität müssen nicht zwingend Gegensätze sein, wie der Flughafen Wien beweist. Bei E-Mobilität, energieeffizientem Gebäudemanagement und Fotovoltaik ist man sogar schon sehr weit, so Flughafen-Wien-Vorstand Günther Ofner
• INTERVIEW: Charles SteinerDie Coronapandemie ist mehr oder minder vorbei. Wie hat sich das auf die Auslastung des Wiener Flughafens ausgewirkt? Ist man wieder auf dem Vor-Pandemie-Niveau? Nach zwei harten Krisenjahren hat sich das Passagieraufkommen mit 23,7 Millionen Reisenden am Standort Wien mehr als verdoppelt. Gerade im reiseintensiven Sommer konnten wir den Passagieraufschwung gut bewältigen und der Flughafen Wien wurde sogar für die gute operative Performance als „Best Airport Europe 2022“ ausgezeichnet. Auch waren wir 2022 der drittpünktlichste Airport Europas mit mehr als 20 Millionen Passagieren. Auch 2023 wird der Aufschwung anhalten: Im Gesamtjahr erwarten wir etwa 26 bis 27 Millionen Reisende, das sind bereits 85 Prozent vom Vorkrisenniveau im Rekordjahr 2019. Für 2023 erwarten wir einen Umsatzanstieg auf rund 830 Millionen Euro und ein Ergebnis von mehr als 150 Millionen Euro.
Klimaschutz ist aktuell ein wichtiges Thema für die Luftfahrt. Welche Maßnahmen
setzt der Flughafen Wien?
Wir führen seit 2023 unseren Flughafenbetrieb CO2-neutral. Dabei setzen wir auf E-Mobilität, energieeffizientes Gebäudemanagement, CO 2 -neutrale Fernwärme und vor allem auf Fotovoltaik. Wir betreiben acht PV-Anlagen, darunter mit 26 Hektar die größte Österreichs. Die Sonnenstromproduktion wird 2023 von bisher 26 auf rund 45 Hektar beinahe
verdoppelt. Dann werden wir 40 Prozent des Strombedarfs selbst produzieren. Ich bin überzeugt, dass der Flugverkehr der erste Massenverkehrsträger sein wird, der CO2-neutral operiert, und zwar durch den Einsatz von aus Luft, Wasser und erneuerbarem Strom hergestelltem synthetischem Kerosin. Es steht alles bereit dafür und die heutigen Flugzeuge können in jedem Mischungsverhältnis damit betrieben werden. Wer CO2-neutral fliegen will, kann das in Wien bereits heute mit Austrian Airlines durch einen bescheidenen Aufpreis für CO2-neutralen Treibstoff tun.
Welche Ansiedelungspolitik verfolgt der Wiener Airport? Der Flughafen Wien ist nicht nur das Tor zur Welt für Österreich, sondern auch eine der wichtigsten Gewerbeagglomerationen. Wie sehen die Pläne für die kommenden Jahre aus?
Die dynamische Entwicklung des Flughafens bringt zahlreiche neue Betriebsansiedelungen aus verschiedenen Branchen mit sich – von Logistik bis Weltraumtechnik. Allein 2022 wurden durch den Zuwachs 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Deutsche Logistik Holding DLH startete mit einem Logistikpark auf 45.000 Quadratmetern, DHL Air errichtete ihr Headquarter und Helios Real Estate baute ein Logistikzentrum auf 21 Hektar. 2023 wird die Beschäftigtenzahl am gesamten Flughafenstandort um etwa 800 Personen steigen, davon werden rund 250 bei der Flughafen Wien AG neu aufgenommen.
2023 fällt auch der Startschuss für ein neues Hotel in der Airport City: Das Vienna House Easy by Wyndham wird mit mehr als 500 Zimmern das größte Hotel auf dem Flughafen Wien und eines der fünf größten Hotels in Österreich sein –und nachhaltig über Holz-/Hybridbauweise, Fotovoltaik- und Windkraftanlagen auf dem Dach. Die Eröffnung ist im Frühjahr 2025 geplant.
„Die dynamische Entwicklung des Flughafens bringt zahlreiche neue Betriebsansiedelungen aus verschiedenen Branchen mit sich –von Logistik bis Weltraumtechnik.“
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• TEXT: Christopher Erbengetan wird, wie Beecar-Projektleiter Martin Tschurtschenthaler erzählt. „Mittlerweile nutzen über 400 Kunden unser Angebot.“
LEBENSGEWOHNHEITEN AUF DEM PRÜFSTAND
Steigende Treibstoffpreise und hohe Inflation – beides verändert das Mobilitätsverhalten vieler Menschen in Österreich. Daher brauche es leistbare öffentliche Verkehrsmittel und Angebote, die nicht nur „gut für das Klima, sondern auch für die Geldbörse sind“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Seit dem Start des Klimatickets im Oktober 2021 haben rund 200.000 Menschen ein Klimaticket Österreich gekauft. Das habe ihre Erwartungen bei weitem übertroffen, so die Ministerin.
Ein Miteinander der Verkehrsträger Doch nicht nur die öffentlichen Verkehrs-
mittel wie Bus oder Bahn – auch andere Mobilitätsprojekte sollen heute den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsträger erleichtern. Eines davon ist das bereits seit 2018 bestehende E-Car-Sharing-Produkt der Stadtwerke Kufstein namens Beecar, welches im Herbst den VCÖ-Mobilitätspreis 2022 Tirol und den Mobilitätspreis in der Kategorie „Digitalisierung in der Mobilität“ gewonnen hat. Eine Besonderheit von Beecar ist die Verknüpfung mit öffentlichen Verkehrsträgern: So können es Besitzer des Klimatickets oder eines Tiroler Jahrestickets ermäßigt buchen, was auch
Für den Verkehrsplaner Günter Emberger von TU Wien ist das Klimaticket ein Schritt in die richtige Richtung, um den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu erleichtern – jedoch nicht der einzige. Er fordert zudem eine Anpassung der Kosten für energieintensive Verkehrsmittel, da es nicht sein könne, dass etwa ein Kurzstreckenflug nach wie vor billiger ist als eine Zugfahrt. Verkehrspolitik müsse eine Kostenwahrheit unter den Verkehrsträgern herstellen. Nachhaltige Mobilität bedeute für ihn auch, den Verbrauch an Energie zu reduzieren, wenn Menschen von A nach B kommen wollen. Das setze aber noch zu schaffende Strukturen voraus, die dies ermöglichen – wie etwa das Arbeiten oder Leben in der Nähe des Wohnorts. „Wir müssen uns von dem Irrglauben entfernen, dass wir so leben können wie früher“, meint der Wissenschaftler, der dafür einen Eingriff in vorhandene Lebensgewohnheiten und eine Veränderung des Bewusstseins voraussetzt. Denn die Klimaerwärmung könne sonst nicht weiter aufgehalten werden – und sei auch nicht durch Geld substituierbar.
Jedes Jahr legen die 18 Beecar-Elektrofahrzeuge mit den Bienenwaben im Logo rund 18.000 Kilometer zurück. Jedes Einzelne hat auch eine eigene Ladestation an einem fixen Standort, wo es nach der Rückgabe immer mit Strom von den Kufsteiner Stadtwerken aufgeladen wird. Doch damit nicht genug: Denn zu den zahlreichen Standorten in Kufstein sowie in den Gemeinden Niederndorf, Kössen, Thiersee und Schwoich sollen im kommenden Jahr noch weitere hinzukommen. „Ja, auch unsere Flotte wird weiterwachsen“, freut sich der Beecar-Projektleiter: „Wie die Bienen in einer Wabe.“
Die AirportCity am Flughafen Wien hat sich als Unternehmensstandort etabliert. Mittlerweile haben sich bereits über 240 Unternehmen mit ungefähr 23.000 Beschäftigten angesiedelt. Weitere Ideen werden jetzt umgesetzt. Wolfgang Scheibenpflug , Geschäftsbereichsleiter
Immobilien- und Standortmanagement
Flughafen Wien, im Interview.
Der Flughafen Wien wird immer mehr zum „Green Airport“ als CO2-neutraler Standort. Nachhaltigkeit hat bei uns viele Dimensionen und der Flughafen hat in den letzten Jahren sehr viel Geld und Wissen investiert und zahlreiche Maßnahmen gesetzt. Unsere bestehende Fotovoltaikanlage wird jetzt noch einmal um sieben Hektar erweitert und wir werden dann mit Österreichs größter Fotovoltaikanlage 50 Prozent des Strombedarfs am Flughafen abdecken. Die Energie zum Heizen beziehen wir von der OMV, von der die überschüssige Wärme eingespeist wird. Zusätzlich haben wir auch sehr viele Einzelmaßnahmen getroffen, die unseren Energieverbrauch reduzieren. Seit Jänner 2023 sind wir ein „Green Airport“! Mit dem Office Park 4, in dem wir auch auf Geothermie setzen, haben wir zudem eines der nachhaltigsten Bürogebäude Österreichs.
Was macht die AirportCity als Businessquartier so interessant?
Die Zukunft gehört den Gesamtquartierentwicklern. Wir betrachten nicht die einzelnen Gebäude, sondern denken über die Objektebene hinaus und haben die ganze AirportCity im Auge. Wir haben die ökologische Nachhaltigkeit mit der sozialen zusammengeführt. Kindergarten, Ärztezentrum, Fitnesscenter, Konferenzzentrum, Restaurants, Post und Einkaufsmöglichkeiten sind ein attraktives Paket an Infrastruktur und Dienstleistungen, die wir den 23.000 arbeitenden Menschen zur Verfügung stellen. Damit wird
aber auch der Standort für ansiedelnde Unternehmen attraktiv, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch ein entsprechendes Umfeld bieten können. Dazu gehört unter anderem auch die Attraktivierung der Außenräume, die wir derzeit forcieren. Wir haben ein Entsiegelungsprogramm des Bodens begonnen und werden mehr Grün in die AirportCity bringen.
AirportCity Space – was bieten die „neuen Arbeitswelten“ den angesiedelten Unternehmen?
Auch in diesem Bereich sind wir ein Gesamtanbieter. Wir betreiben neben den normalen Büroflächen auch ein Coworking-Center mit sehr flexiblen Möglichkeiten. Wir vermieten nicht nur die Flächen, sondern können aus einer Hand mit einem eigenen Team individuelle Wünsche erfüllen, wie Veranstaltungen, Werbemöglichkeiten, Technik, Hotelzimmer und alle notwendigen Services. Im Konferenzzentrum ist jeder Meetingraum anders gestaltet
und bietet so einen speziellen USP. So kann man sich das Umfeld aussuchen, das zum Meeting passt, sei es ein Heuriger, ein Würstelstand oder der Wiener Prater.
Die AirportCity ist auch ein Mobility Hub … Bei uns sind alle drei wichtigen Verkehrsträger direkt konzentriert: Eisenbahn, Pkw und Flugverkehr. Die AirportCity ist jetzt bereits ein Umsteigeknoten und wir werden in den kommenden Jahren mit weiteren Bahnanbindungen zu einem der größten Bahnhöfe Österreichs! Unabhängig davon haben wir ab Frühjahr 2023 eine der größten E-Tankstellen Österreichs.
„Die Zukunft gehört den Gesamtquartierentwicklern. Wir betrachten nicht die einzelnen Gebäude, sondern denken über die Objektebene hinaus und haben die ganze AirportCity im Auge.“
Wer 2023 Wien besucht, darf sich auf einzigartige Ausstellungen und Retrospektiven freuen – mit Zeitreisen in die Vergangenheit.
Seien es Staatsoper, Riesenrad, Stephansdom, der Ring oder das Schloss Schönbrunn – sie alle sind Sehenswürdigkeiten, die Wien auszeichnen und jedes Jahr Besucher aus der ganzen Welt anlocken. Doch es gibt auch einige Orte in der Stadt, die gerne links liegen gelassen werden. Einer davon ist zum Beispiel der Donaupark, ein bekanntes Naherholungsgebiet, der mit der Wiener Internationalen Gartenschau im Jahr 1964 eröffnet wurde. Dieser ist auf einer von über 700 Ansichtskarten zu sehen, die vom 4. Mai bis 24. September 2023 im Wien Museum verschiedene Epochen und Facetten der Bundeshauptstadt zeigen. „Großstadt im Kleinformat – die Wiener Ansichtskarte“ heißt die Sonderausstellung, deren Fokus auf Abbildungen und Darstellungen der Stadt, ihrer Straßen, Plätze und Gebäude liegt. Für das Wien Museum ist sie zugleich eine der letzten Sonderausstellungen im Ausweichquartier in der Färberstraße, bevor Ende 2023 der alte Hauptstand-
ort nach Jahren der Sanierung und des Umbaus wiedereröffnet wird. Aussichten, Eindrücke und Einflüsse Um Vergangenes und Zukünftiges dreht sich vieles im Schloss Belvedere, das im Jahr 2023 sein 300-jähriges Bestehen feiert. Eingeläutet wird das Jubiläum mit einer Sonderausstellung in der Orangerie im Unteren Belvedere. Diese spannt bis 7. Jänner 2024 einen Bogen von der Fertigstellung des oberen Schlosses im Jahr 1723 bis ins Heute. Dabei wird die Rolle des Hauses in
der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft beleuchtet und soll „die zentrale Rolle der Kunst reflektieren“, wie es Generaldirektorin Stella Rollig betont. Zusätzlich präsentiert ab dem 3. Februar eine weitreichende Schau im Unteren Belvedere die Einflüsse von bedeutenden internationalen Künstlern wie unter anderen Auguste Rodin, Vincent van Gogh oder Henri Matisse auf das Schaffen von Gustav Klimt. Grundlage der Ausstellung ist ein umfangreiches Forschungsprojekt im Belvedere und im Van Gogh Museum mit dem Ziel, zu recherchieren, welche Werke internationaler moderner Kunst in Wien um 1900 ausgestellt oder gesammelt wurden.
Georg Baselitz und Gottfried Helnwein haben die Kunstwelt in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich geprägt. Die Albertina widmet daher in diesem Jahr beiden eine umfangreiche Werkschau. Allein über 100 Arbeiten auf Papier sind etwa von Georg Baselitz vom 7. Juni bis 17. September im Haus hinter der Staatsoper ausgestellt – seine Schritte auf der Suche nach einer neuen Methode der Darstellung, die dort liegt, „wo noch keiner war“, wie der Künstler sagt. Als Provokateur gilt bis heute Gottfried Helnwein, der mit seinen Werken oft Kritik an der Gesellschaft übt. Zum 75. Geburtstag bringt die Albertina vom 20. Oktober 2023 bis 28. Jänner 2024 eine große Retrospektive des Künstlers. „Meine Arbeit war eigentlich immer ein Versuch, mit dem, was auf mich wirkt, zurechtzukommen oder darauf zu reagieren.“
Veranstaltungen in Wien im Überblick: www.events.wien.info
Martin Lammerhuber ist Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich und damit etwa für die Kulturvernetzung und die Freiwilligenarbeit zuständig. Welche Pläne er für die Regionen hat, wovon er träumt und was ihn berührt, sagt er uns im Interview.
• INTERVIEW: Katrin Kuba
Sie sind 2015 nach verschiedensten Marketing-Jobs in die Kultur gewechselt. Warum dieser Schwenk?
Nach 15 Jahren Marketingleitung bei der „NÖN“ und vorher im Radiobereich wollte ich mich noch einmal verändern. Einen Kulturbetrieb im größten Bundesland zu leiten war und ist schon eine besondere Herausforderung und Freude.
Wo sehen Sie im Wein-, Wald- und Industrieviertel jeweils das größte Zukunftspotenzial?
Im kulturellen Bereich hat mich das Weinviertel in den letzten zwei Jahrzehnten sehr überrascht. Im Waldviertel sehe ich für die Nach-Corona-Zeit ebenfalls viel Potenzial, denn die Sehnsucht der Menschen, die Vorteile der Landschaft zu spüren, ist größer denn je. Das Industrieviertel ist sicherlich für den Wirtschaftsbereich eine große Chance.
Und was möchten Sie unbedingt noch in die Umsetzung bringen?
Langfristig geht es darum, dass wir im Bereich der Basis- und Breitenkultur möglichst viele Menschen gezielt erreichen. Musikschulen, Museen, Ausstellungshäuser, Veranstaltungslokalitäten, Bühnenwirtshäuser, Festivalorte sollen langfristig Orte der Begegnung werden. Gerade im ländlichen Raum können diese kulturellen Orte im sozialen Gefüge und Miteinander wertvolle Dienste leisten.
Die Angebote der Kultur.Region.Niederösterreich richten sich an ca. 200.000 Menschen. Was zählt alles zu diesen Angeboten?
Es geht immer um die Kulturengagierten, aber auch um die Kulturinteressierten. Jeder hat Erfahrungen in seinem unmittelbaren Bereich, und man stelle sich mal einen Ort oder eine Region ohne Blasmusik, Ensembles, Chöre, Musikschüler, Volkstänzer, Museumsbesucher, Festivalteilnehmer etc. vor.
Was unterscheidet denn die Regionalkultur als Breitenkultur von der sogenannten Hochkultur?
Breitenkultur ist Emotion, Nähe, Erleben, Gemeinschaft, Freude, Miteinander und Vermittlung. Wer geerdet und verwurzelt ist, hat auch leichter einen Zugang zur sogenannten Hochkultur – und ohne Breiten- und Basiskultur gäbe es keine Hochkultur. Hochkultur kann man zum Beispiel durch Ticketkauf erwerben, die Basiskultur ist viel, viel näher, und man kann selbst sein kreatives Schaffen probieren und zeigen.
Genau diese gerade erwähnte Nähe, die Gemeinschaft und das Miteinander machen Regionalkultur so wertvoll. Was hat Sie da zuletzt ganz besonders berührt?
Gerade in der Coronazeit haben die Menschen gespürt, wie wichtig Nähe ist. Berührt hat mich, dass beim Fallen der
„Gerade im ländlichen Raum können kulturellen Orte im sozialen Gefüge und Miteinander wertvolle Dienste leisten.“
Lockdowns und vieler Beschränkungen die Menschen wieder mehr gesprochen, aber auch zugehört haben. Es war deutlich erlebbar, dass sich viele Menschen bewusster wahrgenommen haben.
Hätten Sie einen Wunsch frei: Welchen würden Sie sich erfüllen lassen? Ich habe einen Traum, dass hunderttausende Musikinstrumente gegen Waffen getauscht werden und dass ich mich mit vielen Niederösterreichern gemeinsam auf dem Weg mache, um beim größten Friedenskonzert an der ukrainischen Grenze dabei zu sein.
5G ist der neue Standard im Mobilfunk, der höhere Datenraten und Geschwindigkeiten erlaubt. Auch der Breitbandausbau wird forciert.
• TEXT: Christopher ErbenMehr als 13 Millionen Breitbandanschlüsse zählte Österreich im ersten Quartal 2022, heißt es im Telekom-Monitor der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR). „Davon entfallen rund 2,6 Millionen auf Breitbandanschlüsse, die über das Festnetz realisiert sind, und rund 10,6 Millionen, die über die Mobilnetze realisiert sind“, freut sich Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post. Allein der Datenkonsum stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um rund vier Prozent von 2.291 Petabyte auf insgesamt 2.386 Petabyte. Trotz des hohen Verbrauches sei die aktive Nutzung von Glasfaseranschlüssen in Österreich noch viel zu niedrig, so der Geschäftsführer.
Noch schneller, sicherer und virtueller –so soll das mobile Internet der Zukunft sein. Das Zauberwort dafür heißt 5G, die fünfte Generation des Mobilfunks. Höhere Datenraten ermöglichen etwa das Internet der Dinge, die Vernetzung von Maschinen
und Smart Homes. Experten sind überzeugt, dass das neue Breitband auch zu einem Wachstum verschiedener Branchen führen wird. Für 5G können Mobilfunkanbieter bereits auf eine bestehende Sendeinfrastruktur zurückgreifen, die nur auf-
Für 5G müssen die Sender nur angepasst werden. Deren Tausch ist oft nicht notwendig.
gerüstet werden muss. Eine Neuerrichtung von Sendeanlagen ist nur dann notwendig, wenn etwa die Statik eines Gebäudes oder Tragwerks nicht ausreicht. Mindestens 95 Prozent der Bevölkerung und 98 Prozent aller Hauptverkehrsrouten werden beim geplanten Vollausbau Ende 2025 erreicht werden. Die vorgegebene Mindestanforderung ist eine reale Downloadgeschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/Sekunde.
EIN PLUS KANN MEHR
Einer der Vorreiter ist der Mobilfunkanbieter Drei, der bei der letzten Auktion ein Drittel der Frequenzen ersteigert hat. Bis Ende 2022 will Drei zwei Drittel der Bevölkerung mit 5G versorgen. Doch die Technologie kann noch mehr. „Mit 5G+ vervielfachen wir die Kapazität in unserem Netz und können sie jetzt in bester Qualität zum Kunden bringen“, sagt Matthias Baldermann, Chief Technology Officer (CTO) von Drei Österreich, der den neuen Mobilfunkstandard auch als Gamechanger und Meilenstein bezeichnet. Jährlich würden rund 1.000 Standorte mit der neuesten 5G-Technologie aufgerüstet. Alle bestehenden 5G-Sendestandorte seien auch für 5G+ freigeschaltet. Technisch stecke dahinter ein reines 5G-Kernnetz, das höhere und stabilere Datenübertragungen erlaube.
Besonderes bei „hochbreitbandigen Diensten“ wie beispielsweise im Spielebereich seien Nachfrage und Nutzung stark gestiegen, wie es vom RTR-Geschäftsführer heißt, der davon ausgeht, dass die Mobilfunkbetreiber die mit dem Erwerb von Frequenzen verbundenen „Versorgungspflichten“ erfüllen werden. Geld fließt in den nächsten Jahren auch in den Breitbandausbau: Im Rahmen der zweiten Breitbandmilliarde stellt die Bundesregierung bis 2026 dafür weitere 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung, die in den Glasfaserausbau fließen. Gefördert werden sollen u. a. Gemeinden, Landesgesellschaften, Telekombetreiber und Infrastrukturgesellschaften.
© Magenta Telekom/Marlena König, Drei Drei forciert Stand-alone-5G für ein noch leistungsfähigeres mobiles Internet.Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der heimische Tourismus immer einen Weg gefunden hat, um sich am Markt zu behaupten. Daher blickt Susanne Kraus-Winkler, Tourismus-Staatssekretärin, positiv in die Zukunft.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Wie entwickelt sich der Tourismus in Österreich aktuell?
In der Branche herrscht nach der sehr guten Sommersaison und der derzeit guten Buchungslage für diesen Winter wieder Zuversicht. Es wird aber weiterhin mit einer kurzfristig bleibenden Buchungsdynamik gerechnet. Zu bestimmten Ferienterminen liegt das Buchungsniveau momentan in den Wintersportregionen sogar auf dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Auch im Städtetourismus verzeichnen die Betriebe derzeit eine gute Auslastung, wobei der Städtetourismus allgemein an den Dezemberwochenenden sehr gut gebucht war. Diese positive Stimmung gilt es jetzt mitzunehmen.
Zuerst die Pandemie, jetzt Inflation inklusive Energieknappheit: Inwiefern muss Tourismus in der Alpenrepublik neu gedacht werden?
Nach zwei sehr einschränkenden Coronajahren steht die Tourismusbranche, bedingt durch Teuerungen, erhöhten Mitarbeiterbedarf und hohe Energiepreise, erneut vor zahlreichen Herausforderungen.
Zeitgleich führen der Klimawandel, verändertes Reiseverhalten und nachhaltige Urlaubsansprüche zu einem Umdenken.
Wie jede Branche wird auch der Tourismus durch diese Umbrüche immer wieder zum Wandel aufgefordert sein. Dadurch werden sich Unternehmen wie Regionen mit zukunftsweisenden Konzepten und durchdachten Strategien auf die touristische Zukunft vorbereiten. Dabei spielen Nachhaltigkeitsindikatoren, die bewusstes Reiseverhalten auszeichnen, eine ebenso bedeutsame Rolle wie Digitalisierungs-
und Nachhaltigkeitsoffensiven. Im Staatssekretariat Tourismus möchten wir dabei unter anderem die qualitätsvolle Nutzung von touristischen Daten vorantreiben, die digitalen Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern und das digitale Gästeblatt initiieren.
Wie wird Österreich die aktuellen Herausforderungen meistern?
Wenn die letzten Jahre eines gezeigt haben, dann, dass der heimische Tourismus mit all seinen engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Unternehmerinnen und Unternehmern immer wieder einen Weg gefunden hat, sich erfolgreich am touristischen Markt zu behaupten sowie Arbeitsplätze und Wertschöpfung zu schaffen. Dies wird auch in Zukunft so sein.
Mit welchen Maßnahmen soll der Qualitätstourismus gefördert werden?
Im Masterplan Tourismus wurde schon vor zwei Jahren als Ziel festgeschrieben, Österreich zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen zu machen. Mit treffsicheren Maßnahmen wird zum Beispiel mit der Neuausrichtung der gewerblichen Tourismusförderung 2023 dazu beigetragen, Betriebe auf diesem Weg bestmöglich zu unterstützen und einzubinden. Die Schwerpunkte werden dabei auf der Stärkung von familien- und inhabergeführten Betrieben, der Schaffung von Anreizen zur Eigenkapitalbildung, vor allem aber auf der Ausrichtung der neuen Richtlinie auf eine ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Tourismuswirtschaft liegen.
„Im Masterplan Tourismus wurde schon vor zwei Jahren als Ziel festgeschrieben, Österreich zu einer der nachhaltigsten Tourismusdestinationen zu machen. Mit treffsicheren Maßnahmen wird dazu beigetragen, Betriebe auf diesem Weg bestmöglich zu unterstützen und einzubinden.“
Angesichts der gegenwärtigen Krisen konnte sich das Burgenland –dank adäquater ökonomischer Rahmenbedingungen – sehr gut behaupten. Mithilfe einer aktiven Ansiedelungspolitik sollen künftig noch mehr neue Unternehmen ins Land geholt werden.
Kluges Wachstum – lautet ein zentraler Arbeitsschwerpunkt des Landes Burgenland. Die letzten Jahre, geprägt von Pandemie, Energieknappheit und Inflation, haben einmal mehr bewiesen, dass nur jene reüssieren, die mit maßgeschneiderten Konzepten punkten. Zum Glück, denn diese hat das östlichste österreichische Bundesland in vielen Bereichen. Bis 2025 soll die burgenländische Gesamtwirtschaft konsequent gestärkt werden. „Dabei geht es uns nicht nur um Wirtschaftswachstum, sondern auch um Wachstum bei Chancengleichheit und Gerechtigkeit“, erläutert Landesrat Leonhard Schneemann. Konkret möchte man sich zukünftig auf Neuansiedelungen fokussieren, Gründer und Start-ups mit Beratungsgesprächen und laufender Betreuung unterstützen, auf den Ausbau von Forschung und Entwicklung
setzen (hier geht es v. a. um moderne Energiemanagement- und Speichersysteme sowie Blackout-Vorsorge etc.), die Digitalisierung vorantreiben oder Wachstumspakete für bestehende Unternehmen schnüren.
Für zusätzliche Betriebsansiedelungen und damit zur Ankurbelung der Wirtschaft soll beispielsweise die Errichtung von interkommunalen Businessparks sorgen. In den Bezirken Jennersdorf und Oberpullendorf sind in Kooperation zwischen der Wirtschaftsagentur und den teilnehmenden Gemeinden bereits solche entstanden, der nächste interkommunale Businesspark entsteht derzeit im Bezirk Neusiedl am See. Landesrat Schneemann erwartet sich durch diese Projekte eine Stärkung der einzelnen Wirtschaftsregionen: „Durch die interkommunale Zusammenarbeit vieler Gemeinden eines Bezirks kann die Schaffung von hochwertigen und wettbewerbsfähigen Betriebsflächen und Arbeitsplätzen sichergestellt werden.“ Ziel ist es einerseits, strukturschwächere Standorte zu fördern, und andererseits, Ressourcen zu bündeln.
NEUES HOTEL IN EISENSTADT
Aber nicht nur neue Unternehmen will man ins Land holen – auch mehr Touristen sollen auf die Vorteile des Bundeslandes aufmerksam gemacht werden. Zur Aufwertung der gesamten umgebenden Region
und der Landeshauptstadt hat etwa das im September 2022 eröffnete Hotel Galántha der Esterhazy Privatstiftungen mitten im Schlossquartier in Eisenstadt beigetragen. Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro entstand auf dem Areal der ehemaligen Gebietskrankenkasse ein multifunktionaler Gebäudekomplex, der das Hotel Galántha und vier Wohnhäuser mit 60 Eigentumswohnungen sowie Büros auf einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern beherbergt. Bei der Planung wurde darauf geachtet, dass sich der Neubau behutsam in das historische Ensemble des Schlossquartiers rund um das Schloss Esterházy einfügt. Zur Ausstattung des Tophotels zählen 120 Zimmer inklusive drei Suiten, das öffentlich zugängliche Restaurant „PAULGARTEN“, modernste Tagungs- und Veranstaltungsräume mit adäquater Technik sowie ein Spa-Bereich. Ein absolutes Highlight, nicht bloß für Hotelgäste, sondern für die gesamte Region, stellt die Rooftop-Bar „THE TOP“ auf der vierten Etage des Gebäudes dar.
Der Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen bleibt für Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil die wichtigste Zukunftsaufgabe.
Mit welchen Herausforderungen ist das Burgenland aktuell konfrontiert?
In den vergangenen Jahren waren und sind es die Auswirkungen globaler Krisen, die auch dem Burgenland zugesetzt haben – sei es Covid-19, der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der eine enorme Teuerungswelle ausgelöst hat, oder die Energiekrise. Hier gilt es entgegenzuwirken. Als konkrete Unterstützung für die heimischen Betriebe hat das Land das Budget für Wirtschaftsförderungen für 2023 um zwei Millionen Euro auf acht Millionen Euro aufgestockt.
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um der Energiekrise entgegenzuwirken?
Der Ausstieg aus Öl und Gas bleibt für mich die wichtigste Aufgabe der Politik
• INTERVIEW: Carolin Rosmannin den kommenden Jahren. Dazu braucht es den Ausbau erneuerbarer Energien in Kombination mit einer zukunftsfähigen Speicherinfrastruktur, und in diesem Bereich leistet das Burgenland Pionierarbeit.
Warum ist das Burgenland ein attraktiver Wirtschaftsstandort?
Im Burgenland stimmt die Infrastruktur. Die geografische Lage zwischen den Ballungszentren Wien, Bratislava und Graz ist hervorragend und durch kluge Wirtschaftsund Förderpolitik werden die Unternehmen in ihrem Wachstum unterstützt. Die Wirtschaftsagentur Burgenland steht den heimischen Betrieben in den Bereichen Förderung, Finanzierung und Betriebsansiedelung offen. Das geht von der Suche
nach geeigneten Grundstücken in den Businessparks über Förderungen im Bereich Investition, Innovation, Aus- und Weiterbildung, Tourismus bis hin zur Bereitstellung von Haftungen oder Risikokapital.
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das einzige internationale Fachmagazin über den Wirtschaftsstandort Österreich© Manfred Weis
Niederösterreich ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort, der sich in den letzten Jahren dynamisch weiterentwickelt hat. Mit einer neuen Strategie setzt man zukünftig u. a. auf Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation.
• TEXT: Carolin RosmannAngesichts einer ökonomischen Bergund Talfahrt mit Corona, Inflation und Energiekrise als schwierigen Wegbegleitern haben sich die niederösterreichischen Betriebe wacker geschlagen und im Vorjahr für ein Wirtschaftswachstum von fünf Prozent gesorgt. „Das Bruttoregionalprodukt unseres Bundeslandes hat sich 2021 mit plus 5,4 Prozent wieder erholt und legte 2022 um weitere fünf Prozent zu. Für 2023 prognostizieren die Wirtschaftsforscher Niederösterreich eine stabile wirtschaftliche Entwicklung, während unser wichtigster Handelspartner Deutschland in die Rezession schlittert“, ist Landesrat Jochen Danninger ange -
sichts des herausfordernden Umfelds zufrieden. Wie fragil zudem die internationalen Lieferketten sind und wie schnell es zu einer Rohstoff- und Energieknappheit kommen kann, haben die letzten Monate gezeigt. Daher soll mit weniger Ressourcen mehr Wirtschaftskraft erzielt werden. „Damit das gelingt, werden unsere Betriebe weiterhin intelligent, effizient und innovativ – also smart – arbeiten und wirtschaften. Dieses Ziel ist natürlich auch dem Umstand geschuldet, dass mit dem Ukraine-Krieg auch das Ende des Zeitalters der billigen Energie in Europa eingeläutet wurde und wir uns umorientieren müssen“, so Danninger.
Was auch forciert werden soll und „dank“ der Pandemie bereits beschleunigt wurde, ist die digitale Transformation in den Unternehmen. Das Land Niederösterreich unterstützt Betriebe mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen wie etwa dem Fördercall digi4Wirtschaft. „Hier wurden bisher rund 28 Millionen an Fördermitteln ausgeschüttet, damit unsere Betriebe zukunftsfit werden“, erläutert Danninger.
Das niederösterreichische Leuchtturmprojekt ist aber das Haus der Digitalisierung in Tulln, das Anfang Dezember 2022 offiziell eröffnet und von der Wirtschaftsagentur NÖ ecoplus realisiert wurde. Auf 4.200 Quadratmetern Gesamtfläche steht nun ein architektonisches Highlight, das auch Hörsäle und Seminarräume der Fachhochschule Wiener Neustadt beherbergt und eine zentrale Anlaufstelle für Betriebe rund um das Thema Digitalisierung darstellt. Aber auch die Bevölkerung soll hier Anregungen finden, wie sie die Digitalisierung nutzen kann.
2021 haben 102 Unternehmen mit mehr als 1.500 neuen Arbeitsplätzen ihren neuen Standort in Niederösterreich geschaffen. Tendenz steigend. Das große Vertrauen ist nicht zuletzt der größten Betriebsansiedelung in der Geschichte des Bundeslandes geschuldet: Der Pharmakonzern Boehringer Ingelheim errichtet bis 2026 in Bruck an der Leitha ein Werk, investiert 1,2 Milliarden Euro in den Standort und schafft 800 neue Arbeitsplätze. Der Spatenstich für den im ecoplus Wirtschaftspark gelegenen neuen Standort ist für das erste Quartal 2023 geplant. Insgesamt sollen bis zu sieben Gebäude errichtet werden. Darüber hinaus baut Ankerbrot mit 30 Millionen Euro in Lichtenwörth die größte Bäckerei Österreichs und der Gold- und Edelmetallhändler philoro eröffnet im Herbst 2023 in Korneuburg ein Goldwerk mit 300 neuen Arbeitsplätzen.
Wie begegnet das Land Niederösterreich der neuen Situation?
Für uns gilt das Motto: mutig handeln und rasch helfen. Wir wissen zwar, dass wir als kleines Land nicht die Welt verändern können, aber wir können durch unser Tun und Handeln unsere Heimat beeinflussen. Zum einen machen wir das mit kurzfristigen Hilfen – vom NÖ-Strompreisrabatt bis zum blau-gelben Schulstartgeld. Zum anderen investieren wir auch in schwierigen Zeiten in Zukunftsfelder. Ganz konkret etwa mit unserem Ausbauprogramm für mehr Energieunabhängigkeit.
Inflation und Energieknappheit erfordern ein Umdenken, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir haben darüber mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gesprochen.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Was ist 2022 im wirtschaftlichen Bereich besonders gut gelungen?
Trotz der vielen Unsicherheiten ist unsere Wirtschaft deutlich gewachsen. Für 2023 wird eine stabile Entwicklung prognostiziert. Jetzt gilt es, unsere Betriebe aufgrund der Folgen des Krieges – Stichwort Energiekrise oder Lieferknappheiten – bestmöglich zu unterstützen.
Wo liegen in Niederösterreich die Chancen der Zukunft für Betriebe?
Die neue Landesstrategie Niederösterreich 2030 formuliert konkrete standort-
politische Ziele für die Zukunft: von Fachkräften und Internationalisierung über den Ausbau von Technologiezentren und Entwicklungshubs bis zur Digital- und Verkehrsinfrastruktur.
Gerade die Digitalisierung bietet nahezu unbegrenzt viele Möglichkeiten für Unternehmen, um besser, effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden. Am sichtbarsten wird das bei unserem Leitprojekt „Haus der Digitalisierung“ in Tulln.
Stefan Ziegler, Mitglied der Geschäftsleitung im WALTER BUSINESS-PARK , über die geglückte Standortaufwertung und Pläne für die Zukunft.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
80 Mieterinnen und Mieter von attraktiven, energieeffizienten Fassaden und von kostenlosen Parkplätzen mit neuen E-Ladestationen. Die Errichtung von Fotovoltaikanlagen, die sukzessive Umstellung auf Fernwärme und im IT-Bereich auf Glasfaser sowie viele weitere Standortvorteile tragen dazu bei, dass unser Konzept Office & Warehouse mehr denn je gefragt ist!
Mit welchen Neuerungen punktet der WALTER BUSINESS-PARK im Süden Wiens seit der vor Kurzem abgeschlossenen Modernisierung?
Nachhaltigkeit und die moderne Optik unserer Objekte haben für uns einen besonders hohen Stellenwert. Dank der Modernisierung profitieren unsere mehr als
Im Jänner 2023 wurde das Business-Restaurant Walters eröffnet. Inwiefern wertet es den Standort auf?
Das neue öffentliche Restaurant Walters direkt am Areal vom WALTER BUSINESS-PARK überzeugt mit seiner kulinarischen Vielfalt und der innovativen Architektur mit grünem Herzen in Form eines 400 Quadratmeter großen Waldes. Das Angebot reicht von einem hochwer-
tigen Mittagstisch und À-la-carte-Businesslunch bis zu einem ganztägigen Café. Die, die nicht vor Ort konsumieren wollen, können auch den Pick-up- und DeliveryService nutzen. Nahe liegende Betriebe profitieren auch von den individuellen Möglichkeiten zur finanziellen Stützung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Verraten Sie uns auch andere Zukunftspläne?
Wie schon vorhin erwähnt, ist die Nachfrage nach flexiblen Kombinationsmöglichkeiten von Büro- und Lagerflächen sehr groß, daher sind auch unsere Zukunftspläne höchst ambitioniert. Wir befinden uns bereits in der Planung eines achten Objekts im Süden Wiens.
Die Steiermark möchte in den nächsten Jahren eine nachhaltige ökonomische Entwicklung fördern. Mit bestens qualifizierten Fachkräften ist man auf einem sehr guten Weg, meint Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl im Interview.
Was zeichnet den Wirtschaftsstandort aus?
Welche Projekte gehören 2022 zu den wirtschaftlichen Highlights des Bundeslandes Steiermark?
Was sind die zentralen Themen des Wirtschaftsstandorts Steiermark?
Das Jahr 2022 war stark von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs geprägt. Vor allem die steigenden Energiepreise sind nicht nur in der Wirtschaft, sondern für uns alle eine spürbare Belastung. Aus diesem Grund und wegen der Auswirkungen des Klimawandels ist die Energiewende das Gebot der Stunde. Daneben gilt es auch die digitale Transformation voranzutreiben, bei den Lieferketten robuster zu werden und unsere Abhängigkeit von Drittstaaten wie beispielsweise in der Halbleiterbranche zu verringern.
Eines der größten Assets sind ganz eindeutig die bestens qualifizierten Fachkräfte, die es in der Steiermark gibt. Diese werden weltweit geschätzt. Dazu kommt das hervorragend funktionierende Ökosystem aus Fachhochschulen, Universitäten, Forschungsinstitutionen, Unternehmen und Politik. Aufgrund des gut funktionierenden Zusammenwirkens von Wissenschaft und Wirtschaft verfügt unser Bundesland über eine hohe Kompetenz in den Stärkefeldern Mobilität, grüne Technologien, Humantechnologie und Mikroelektronik sowie Werkstofftechnologien.
Welche Ziele verfolgt die aktuelle Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark?
Im Mittelpunkt der Strategie steht das Motto „Neues Wachstum – Neue Chancen – Neue Qualität“. Unser vorrangiges Ziel in den kommenden Jahren ist es, eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung zu forcieren. Nachhaltigkeit verstehen wir dabei in einem sehr umfassenden Sinn. Klimaschonendes Wirtschaften spielt dabei ebenso eine Rolle wie unternehmerische Innovationen mit besonders großem Zukunftspotenzial.
Uns ist es 2022 gelungen, zahlreiche Projekte im Themenbereich digitale und grüne Transformation umzusetzen. Mit der neuen Green Tech Academy Austria (GRETA) an der TU Graz konnten wir beispielsweise einen Wissens- und Innovationshub errichten, der Unternehmen beim grünen Wandel unterstützt. Beim Breitbandausbau konnte unser Bundesland ordentlich Tempo aufnehmen, und ich freue mich sehr, dass 240 Millionen, also ein Viertel der Mittel aus der zweiten Breitbandmilliarde des Bundes, in unserem Bundesland investiert werden. Des Weiteren haben wir nun mit dem HyCentA ein neues COMET-Kompetenzzentrum, das gerade angesichts der Energiewende von großer Bedeutung ist. Ich bin davon überzeugt, dass auf Wasserstoff basierende Technologien ein wesentlicher Schlüssel für die grüne Transformation sein werden.
Gab es spezielle Auszeichnungen für das Bundesland?
Besonders stolz sind wir auf den „Best of 15 Jahre“-EU-Regiostars-Award für unser Green Tech Valley. Dies unterstreicht, dass unsere Region nicht nur österreichweit, sondern auch europaweit Vorreiter bei der Entwicklung grüner Technologien ist.
• INTERVIEW: Carolin RosmannOberösterreich ist einer der wichtigsten Industriestandorte Österreichs. Knapp ein Viertel der Industrieproduktion wird in Oberösterreich erwirtschaftet. Das lockt auch andere Technologieunternehmen in das Bundesland.
Einerseits Hightech und Industrie, auf der anderen Seite sanfter Tourismus: Oberösterreich gehört zu einem der wirtschaftlich bedeutendsten Bundesländer in der Alpenrepublik. Vor allem der Industriesektor in Oberösterreich hat einen massiven Stellenwert in Österreich: Mit einer Jahresproduktion von rund 46 Milliarden Euro in diesem Bereich trägt das Bundesland fast 23 Prozent des österreichischen Gesamtvolumens bei. Oberösterreich gilt nicht zuletzt wegen der voestalpine als ein wichtiger Hotspot der Maschinen- und Metallwarenindustrie, bei Fahrzeugen, der chemischen Industrie, Lebensmittelindustrie und Textilindustrie. Hinzu kommen Elektro und Elektronik, Bauen, Textil und die Holzindustrie. Vor allem aber ist die oberösterreichische Produktion sehr exportorientiert, wobei Deutschland den wichtigsten Absatzmarkt darstellt, weit
vor den Vereinigten Staaten oder Italien. Das Zukunftsmuseum Ars Electronica, weit über die Grenzen des Bundeslands bekannt, gibt auch gleichzeitig die Stoßrichtung vor, in der Oberösterreich die Zukunft gestalten will. Das macht auch Sinn, denn Synergieeffekte mit der Industrie gibt es viele, Stichwort Industrie
4.0. Allein der Automotive-Sektor, wie das Motorenwerk von BMW, das Werk des Lkw-Herstellers MAN, KTM, Rosenbauer oder Bombardier-Rotax, würde von der Digitalisierung stark profitieren, weswegen Oberösterreich seinen Standortvorteil gut ausnutzen kann. Und das auch tut. Rund 1.000 ausländische Gesellschaften sind in Oberösterreich angesiedelt, darunter Topunternehmen wie Siemens, Borealis, Trumpf und Panasonic. Nicht nur: Im Laufe der Jahre ist das Bundesland selbst wichtiger Standort für Informations- und
Kommunikationstechnologie sowie auch für Gesundheitstechnologie und Ökoenergie geworden.
BELIEBT BEI TOURISTEN UND UNTERNEHMEN
Abseits von Hightech und Industrie bietet Oberösterreich noch ganz andere, natürlichere Seiten: die des sanften Tourismus nämlich. Sehr beliebt bei Österreichern und auch ausländischen Touristen ist das Salzkammergut mit seinen malerischen Bergseen und üppigen Wäldern, die von prächtigen Gebirgen gekrönt werden. Das hat auch Kaiser Franz Joseph geschätzt, gerne verbrachte er die Sommerfrische in der Kaiservilla in Bad Ischl. Tausende Touristen aus nah und fern strömen jedes Jahr nach Hallstatt, um die pittoreske Silhouette des Sees und des Orts zu genießen.
Neue Unternehmen sind in Oberösterreich gern gesehen, weswegen mit Business Upper Austria, der Standortagentur des Landes, eine Institution geschaffen wurde, um Unternehmen im In- und Ausland in allen unternehmerischen Belangen, darunter auch bei der Standortsuche sowie der Suche nach Fachkräften, beraten zu können. Auch lassen sich über Business Upper Austria zahlreiche Fördermöglichkeiten erörtern und abrufen.
Tourismus, Kunst und Kultur gelten als die wichtigsten Wirtschaftszweige für das Bundesland Salzburg. Neben dem Fremdenverkehr haben sich vor allem die Salzburger Festspiele zu einem Publikumsmagneten weit über der Grenze hinaus entwickelt.
• TEXT: Charles SteinerJedes Jahr locken die Salzburger Festspiele mit „Jedermann“ Tausende Kunstsinnige und gut Betuchte auf das Salzburger Parkett. Und die internationale Sportwelt zieht es in den Hangar-7 des verstorbenen Red-Bull-Masterminds Dietrich Mateschitz. Im Winter ist Salzburg außerdem eine der wichtigsten Winter -
sportdestinationen. Immerhin zählte das Bundesland im Vorjahr rund elf Millionen Nächtigungen, fast 18 Prozent des österreichischen Gesamtwerts. Durch Salzburgs Rolle als internationaler Knotenpunkt gilt der Flughafen Salzburg etwa als erfolgreichster Regionalflughafen, der auch mit der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze punkten kann, um dessen Einzugsgebiet zu erweitern. Das macht Salzburg aber auch für Transport und Logistik interessant – und als internationale Messemetropole. Immerhin: Die Wirtschaftsleistung Salzburgs betrage laut dem Land rund 28 Milliarden Euro pro Jahr. Das seien zwar „nur“ sieben Prozent des österreichischen BIP – allerdings werden so umgelegt auf die 568.317 Einwohner im Schnitt 50.400 Euro erwirtschaftet.
STARKE WIRTSCHAFT
Gerade im Automotive-Bereich kann Salzburg seine Lage voll ausnützen. So gilt beispielsweise die Salzburger Porsche Holding mit einem Umsatz von zuletzt knapp 24,2 Milliarden Euro als das umsatzstärkste Unternehmen Österreichs. Die
meisten Autoimporteure haben ihren Sitz in Salzburg, wie etwa Mercedes, BMW, Suzuki oder Jaguar. Dadurch haben sich auch zahlreiche internationale Transport- und Logistikunternehmen angesiedelt. Hinzu kommen der Kranhersteller Palfinger oder der Energydrink-Produzent Red Bull, dessen Markenwert mit 16 Milliarden Euro beziffert wird. Überdies hat sich Salzburg zu einem erfolgreichen Messezentrum entwickelt, das mit 37 Fachmessen pro Jahr rund 630.000 Besucher anzieht. Wesentliche Stütze für die Salzburger Wirtschaft sind aber Klein- und Mittelbetriebe; in rund 30.000 Unternehmen sind circa 200.000 Menschen beschäftigt.
Tourismus und Technologie fördern Eines der erklärten Ziele des Landes ist es unter anderem auch, das hohe Niveau der Salzburger Tourismusbetriebe zu halten, weswegen die Förderungs- und Finanzierungsprogramme der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank erweitert werden. Eigene Programme des Salzburger Wirtschaftsressorts kommen noch hinzu. Auch die Technologie soll ausgebaut werden, für diese Belange steht die Initiative Technologietransfer Salzburg mit gezielten Förderprogrammen sowie Beratungsleistungen bis hin zur Projektentwicklung unterstützend zur Seite.
Projekte im gewerblichen Bereich sind aufgrund der Topografie und der geringen Verfügbarkeit an Grundstücken rar gesät, mittels Revitalisierungen lassen sich jedoch spannende Immobilienprojekte realisieren. Eines davon ist das Quartier Rauchmühle, das 2022 vom Vorarlberger Entwickler Prisma finalisiert worden ist. Es handelt sich um ein Revitalisierungsprojekt des alten Mühlhauses und der Villa Ceconi, das zu einem Quartier umgewandelt wurde, das sich besonders an die Kreativwirtschaft richtet.
Vorarlberg zählt zu den wirtschaftlichen Topregionen Europas und legt dabei nach wie vor ganz intensiv den Fokus auf Nachhaltigkeit. Plus: Digitalisierung von Unternehmen.
• TEXT: Katrin KubaVorarlbergs Wirtschaft wächst zum zweiten Mal in Folge um fünf Prozent. Neben wesentlichen Bereichen wie Tourismus und Freizeitwirtschaft, Baubranche und Verkehrswirtschaft sowie Gewerbe und Handwerk bleibt die Sachgüterproduktion ein Wachstumstreiber. Diese Entwicklung spiegelt sich in der Exportstatistik wider: 2021 gab es ein Plus von 20,5 Prozent. 2022 ging der Aufwärtstrend weiter: Es gab noch einmal ein Plus von 17 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro. Die größte Dynamik weisen der Maschinenbau, die Kunststoffindustrie und Metallwarenhersteller auf.
Laut WIFO zählt Vorarlberg zu den wirtschaftlichen Topregionen Europas. Im Hinblick auf das ökonomische Entwicklungsniveau und die Effizienz des
regionalen Produktionssystems belegt das Land Platz drei aus 49 Regionen. Besonders intensiv gepunktet wird mit der hohen Innovationskraft, die sich an der Patentquote ablesen lässt. Sie liegt beim Dreifachen des Durchschnitts der 49 Industrieregionen!
NACHHALTIGKEIT ALS ERFOLGSMODELL
Bereits seit vielen Jahren sind die Bestrebungen nach einer nachhaltigen, klimaneutralen Zukunft von besonderer Bedeutung. Beispiele sind das Klimaneutralitätsbündnis mit 170 beteiligten Betrieben oder die Ökoprofit-Zertifizierung mit rund 300 involvierten Betrieben. Deutlich wird dies durch die Vielfalt im Bereich neuer Recyclingtechnologien, ressourcenschonender Baumaterialien, energiesparender Leuchtsysteme oder vertikaler Begrünungskonzepte.
Unterstützt werden all diese Bestrebungen vom neuen Netzwerk „Circular Economy Vorarlberg“. Durch die Initiierung von innovativen Projekten, Forschung und Entwicklung, Qualifizierungsangeboten sowie durch den Aufbau internationaler Netzwerke soll Vorarlberg im Bereich Green Economy als Vorzeigeregion positioniert werden.
BEREITS JETZT IM LEADERBEREICH
DIE UNTERNEHMEN:
ALPLA : Der Recycler erhielt den Staatspreis „Smart Packaging“ – gemeinsam mit Vöslauer – für die erste PET-Mehrwegflasche Österreichs.
Wolford: Der Skinwear-Hersteller ist weltweit das bislang einzige Unternehmen in der Textilbranche, das für die Entwicklung umweltneutraler Produkte von „Cradle to Cradle – C2C“ mit Gold zertifiziert wurde. Tree.ly : Das Start-up entwickelte die erste digitale Plattform zur Forcierung der Waldbewirtschaftung, um mehr CO 2 zu speichern, die Biodiversität zu erhöhen und für Waldbesitzende neben dem Holzeinschlag weitere Einnahmequellen zu ermöglichen.
DIGITALISIERUNG IM FOKUS
Seit 2022 ist die „Digital Factory Vorarlberg“ tätig und bietet ein Gesamtpaket an Technologien an, die für die Digitalisierung in den Unternehmen essenziell sind. Sie arbeitet in den Schwerpunkten Cloud Manufacturing, Data Science und künstliche Intelligenz, Cyber Security sowie Funktechnologie und Internet of Things. Ziel ist es, praxisorientierte Lösungen für die Wirtschaft und gemeinsam mit der Wirtschaft zu entwickeln. Inklusive Forschungs- und Lernfabrik, um auch CyberRange-Trainings für Unternehmer sowie Aus- und Weiterbildung anzubieten.
Tirol vereint den Wirtschaftsmotor Tourismus gekonnt mit innovativen Branchen, die das Land krisenfest und erfolgreich machen. Plus: Lehre und Fachkräfteaufbau im Fokus.
• TEXT: Katrin KubaTirol hat den Blick auf die Zukunft gerichtet – und soll noch krisenfester werden. Konkret heißt das, dass bis zum Jahr 2030 die fünf strategischen Handlungsfelder „Wirtschaftsstandort“, „Fachkräfte und berufliche Qualifizierung“, „Wissenschaft, Forschung und Innovation“, „Digitalisierung“ sowie „Nachhaltigkeit und Ökologisierung“ vermehrt in den Fokus rücken. Das Land soll dadurch nicht nur als Tourismusregion, sondern auch als attraktiver Wirtschaftsstandort mit weltweit führenden Unternehmen, mo -
dernen Infrastrukturen und anerkannten Bildungs- und Forschungseinrichtungen positioniert werden.
Von 2000 bis 2020 nahm das regionale BIP Tirols um 86,1 Prozent zu. Das ist ein Anstieg von nominell 17,975 Milliarden Euro im Jahr 2000 auf 33,454 Milliarden Euro im Jahr 2020. Bei den Unternehmensgründungen gab es ein Plus von 41,2 Prozent in den vergangenen neun Jahren. Ebenfalls stark angestiegen sind die Exportzahlen: 2021 gab es das Rekordvolumen von über 14,6 Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde auch Tirol mit den Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine konfrontiert. Die stark steigenden Energie- und Rohstoffpreise sowie die massiv anziehende Inflation und Lieferkettenprobleme erschweren die Planungen der Unternehmen. Tirol lenkt gegen, indem es die Regionalisierung von Lieferketten sowie die energiewirtschaftliche Effizienzsteigerung und Förderung erneuerbarer Energie in den Vordergrund rückt.
rol bereits seit Jahren als international beachteter Lifesciences-Standort mit Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, E-Health, Pharma, Biotechnologie und Chemie. Laut einer Studie der Standortagentur aus dem Jahr 2019 ist Tirol gemeinsam mit Wien mit rund 8.100 Beschäftigten (Wien: 8.300) und einer Wertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro (Wien: 1,089 Mrd.) führender Lifesciences-Standort in Österreich.
Als besonderes Zukunftsprojekt 2022 sieht Tirol die Einrichtung einer zentralen MINT-Koordinationsstelle, die bis 2025 alle Aktivitäten rund um Berufswege in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik bündelt. Dafür werden 648.000 Euro in die Hand genommen. Zudem werden seit dem Jahr 2000 jährlich Unternehmen in den Mittelpunkt gerückt, die sich um die duale Ausbildung bemühen. Verliehen wurde das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ bislang an 204 Betriebe. Das Ansinnen, so die Lehrlingszahlen in Tirol zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat also gefruchtet. Ebenso erfolgreich: die Auszeichnung „Tiroler Traditionsbetrieb“ und „Tiroler Innovationspreis“, der in drei Kategorien vergeben wird.
Das Land Tirol ehrt Unternehmen für deren langjährigen Einsatz zum Wohle der Tiroler Wirtschaft mit der Auszeichnung „Tiroler Traditionsbetrieb“. Im Bild: Der damalige Wirtschaftslandesrat Anton Mattle mit den Vertreterinnen und Vertretern der drei ältesten Betriebe bei der Ehrung der Traditionsbetriebe im Oktober 2022 im Congresspark Igls.
Der breite Branchenmix von Industrie über Handel und Gewerbe bis hin zu Tourismus reicht von soliden kleinen und mittleren, oft familiengeführten, Betrieben über international bekannte Weltmarktführer und Großbetriebe bis hin zu „Hidden Champions“ und innovativen Start-ups. Zudem positioniert sich Ti -
Kärnten hat sich als Forschungs- und Technologiestandort international einen Namen gemacht. Und ist ab 2023 Partner des Adria-Hafens Triest.
• TEXT: Katrin KubaKärnten hat eine klare strategische Ausrichtung, mit dem Ziel, das Land als Wirtschaftsstandort, als Lebens- und Arbeitsraum, als Bildungs- und Gesundheitsstandort weiterzuentwickeln – und zur kinder- und familienfreundlichsten Region Europas zu machen. Dafür werden die Sozialpartner in Regierungssitzungen miteingebunden, werden Experten hinzugezogen und es wird dafür mithilfe eines marktorientierten Standortmarketings bis weit über die Grenzen um Investoren und dringend benötigte Arbeitskräfte geworben.
Das Jahr 2022 war von einem wirtschaftlichen Aufholprozess gekennzeichnet. Laut Statistik Austria hatte Kärnten
den geringsten Einbruch im Corona-Krisenjahr 2020 und erzielte im Jahr 2021 mit plus 7,3 Prozent das höchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer Österreichs.
In der Herstellung von Waren konnte ein reales Plus der Bruttowertschöpfung von 19,9 Prozent erreicht werden. Dafür verantwortlich: vor allem der Bereich Elektronik.
INNOVATION, FORSCHUNG, ENTWICKLUNG
Kärnten ist – und das seit der Rekordinvestition von „Infineon“ auch deutlich sichtbar – ein Hightech-Standort mit Schwerpunkten im Bereich der Sachgüterproduktion, u. a. Electronic Based Systems (EBS), Maschinenbau etc., IKT bzw. der grünen Technologien. Durch Maßnahmen zur Stärkung des Bildungs-, Forschungs- und Technologiestandortes ist es zunehmend gelungen, von einer verlängerten Werkbank für internationale Unternehmen etwa im Bereich Lederbzw. Schuhindustrie zu einem Technologie- und Forschungsstandort zu werden und damit auch Fachkräfte aus anderen Regionen anzuziehen. Aktuell arbeiten knapp 16.000 Menschen innerhalb dieses produzierenden Sektors.
Massiv gestärkt wird auch der Bereich der Forschung und Entwicklung (F&E). Mit den Investitionen in das Innovations- und Forschungssystem etwa im Bereich des
„Lakeside Science & Technology Parks“ (in unmittelbarer Nähe zur Uni Klagenfurt) oder des „High Tech Campus Villach“ (mit der FH Kärnten und den Silicon Austria Labs) wird die Sichtbarkeit weiter erhöht.
Die besondere geografische Lage Kärntens, die Nähe zu den Adria-Häfen Triest und Koper bzw. der Ausbau der BaltischAdriatischen Achse (inkl. Koralmbahn) macht das Logistik Center Austria Süd (LCA Süd) zu einem erstklassigen Verkehrsknotenpunkt. Seit heuer wird ein Teil der Container im Hafen Triest auf Güterzüge geladen, nach Kärnten transportiert und im LCA Süd verzollt. Durch diesen Zollkorridor rücken Italien und Österreich wirtschaftlich noch näher aneinander.
Weiters steht die Schaffung einer umweltfreundlichen, sicheren und kostengünstigen Energieversorgung und damit -sicherheit im Fokus. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energieträger im Bereich Wärme- und Stromversorgung hat sich der Anteil dieser von unter 40 Prozent im Jahr 2005 auf knapp 60 Prozent im Jahr 2020 erhöht. Kärnten ist, was die Nutzung erneuerbarer Energieträger anbelangt, österreichweit Spitzenreiter. Dennoch stehen für die nächsten Jahre noch große Anstrengungen bevor, um den vollständigen Ausstieg aus fossilen Energieträgern (insbesondere im Bereich Mobilität) zu schaffen.
Wien hat viele Gesichter. Vom altösterreichischen Erbe bis zur modernen Architektur verbindet die Stadt gekonnt die verschiedenen Epochen. Und trotzdem ist Wien grün und modern, regional und international, traditionell und kosmopolitisch.
Kommt man zum ersten Mal nach Wien, gerät man gerne ins Staunen. Der imperiale Glanz vergangener Epochen ist allgegenwärtig, nicht nur bei den vielen Wahrzeichen wie dem Stephansdom, der Hofburg oder der Oper. Es sind die vielen historischen Häuser, fast schon kleine Paläste, die den Besuchern sofort ins Auge stechen. Keine Stadt der Welt kann auf einen derart dichten historischen Bestand in einer solch hohen Qualität verweisen. Und doch ist Wien nicht aus der Zeit gefallen. Im Gegenteil. Es gibt auch viel Raum für Neues, spannende Architektur, die sich trotzdem fast schon symbiotisch in den Altbestand eingliedert. Das Antlitz Wiens ist wie die Menschen, die dort leben: bunt, vielfältig und kosmopolitisch. Nicht umsonst erreicht Wien in nahezu allen
entsprechenden Rankings das Prädikat der lebenswertesten Stadt der Welt.
Der typische Wiener wirkt zwar prinzipiell schlecht gelaunt und unzufrieden, fühlt sich in Wien aber dann doch ganz wohl und würde niemals in eine andere Stadt ziehen. Die Lebensqualität der Bundeshauptstadt ist schließlich im Vergleich zu anderen Millionenstädten äußerst hoch –und das mehrfach international bestätigt. Seit Jahren belegt Wien bei internationalen Lebensqualitäts-Rankings Spitzenplätze. Erst jüngst landete Wien in einem solchen des Magazins „The Economist“ einmal mehr auf Platz eins. Das kommt aber auch nicht von ungefähr. Diese Lebensqualität ist mess- und vor allem spürbar.
Was kaum jemand weiß: Die Hälfte des Stadtgebiets ist Grünfläche. Für eine Metropole mit bald zwei Millionen Einwohnern ist das ein Wert, der in anderen Hauptstädten schwer zu toppen ist. Laut der Stadt Wien erreichen 96 Prozent der Wienerinnen und Wiener innerhalb von 30 Minuten Fahrzeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln das nächste Erholungsgebiet für einen Tagesausflug, 21 Prozent sogar in weniger als zehn Minuten. Nicht nur das: Wien ist auch die einzige Hauptstadt der Welt, die innerhalb des Stadtgebiets über einen ökonomisch bedeutsamen Weinbau verfügt. 700 Hektar sind immerhin Weinbaugebiet. Erkennbar ist das an den zahlreichen Heurigen, in denen der edle Tropfen nicht nur Einwohner, sondern auch Besucher erfreut. Nicht nur in den Heurigen-Hotspots wie
Grinzing oder Nussdorf, auch in Liesing und in Stammersdorf wird der Traubensaft gekeltert. Überhaupt ist die Wiener Kulinarik ein Markenzeichen. Als Schmelztiegel verschiedenster Kulturen aus der ehemaligen Donaumonarchie hat sich eine eigene Wiener Küche herausgebildet, die Einwohner wie Touristen gleichermaßen begeistert. Und doch ist Wien eine internationale Stadt, in der man jederzeit eine kulinarische Weltreise erleben kann.
ÖFFIS AUF WELTSPITZE
Es sind so viele Dinge, die Wien so lebenswert machen. Wesentlich ist dabei, dass Wien eine Stadt der kurzen Wege ist. Die öffentliche Infrastruktur kann dabei getrost als weltweit führend betrachtet werden. Man kommt zu jedem Punkt der Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, und das in Intervallen, die in anderen Städten wohl kaum zu finden sind. Viele Besucher, aber auch Einwohner haben den Eindruck, dass es in Wien eher gemütlich denn hektisch zugeht. Warum? Weil es keinen Grund gibt, hektisch sein zu müssen. Verpasst man eine U-Bahn, läuft man ihr nicht hinterher, sondern wartet auf die nächste, die in wenigen Minuten kommt. Das Wiener
U-Bahn-Netz wird auch laufend ausgebaut: Aktuell wird die U2 Richtung Süden verlängert, obendrein kommt mit der U5 eine weitere U-Bahn-Linie hinzu, die bis zum Elterleinplatz nach Hernals führen wird. Straßenbahnen und Busse sowie die S-Bahnen der ÖBB runden den Mix ab. Auch ist die Benützung des öffentlichen Wiener Verkehrsnetzes äußerst niederschwellig. Eine Jahreskarte ist um 365 Euro zu haben – sprich man zahlt pro Tag im Jahr nur einen Euro für den öffentlichen Verkehr. Das Beste daran ist, dass man überdies klimafreundlich fährt.
Generell findet in Wien seit geraumer Zeit ein Umdenken statt, was den Individualverkehr betrifft. Noch in den 1960er-Jahren konnte man mit dem Auto direkt zum Stephansdom fahren, ehe 1974 die Kärntner Straße zu einer der ersten Fußgängerzonen Österreichs umgestaltet wurde. Mit dem Bau und dem steten Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes sind weitere entstanden, und es kommen noch mehr dazu. Eines der jüngsten Beispiele der Umgestaltung einer Durchzugsstraße zu einer verkehrsberuhigten Begegnungszone ist
etwa die innere Mariahilfer Straße, neben Kärntner Straße und Graben die wichtigste Einkaufsstraße der Bundeshauptstadt. Am Anfang noch von den Kaufleuten bejammert, ist die Besuchsfrequenz in der Mariahilfer Straße sogar gestiegen. Mittlerweile haben sich die Wiener daran gewöhnt, weil die Umgestaltung ja dann doch funktioniert. Aktuell werden die Rotenturmstraße und die Reinprechtsdorfer Straße umgestaltet. Man will den Individualverkehr in der Innenstadt sukzessive eindämmen und dafür stärker den öffentlichen Verkehr forcieren. Was auch Sinn macht. Mit einem SUV durch die engen Gassen der Innenstadt herumgurken macht einen schließlich auch nicht schneller und flexibler. Festgeschrieben ist das im Fachkonzept Mobilität, das im Stadtentwicklungsplan (STEP) 2025 formuliert ist. Das Ziel: Die Wienerinnen und Wiener sollen bis 2025 80 Prozent ihrer Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auf dem Rad oder zu Fuß zurücklegen. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs soll von derzeit 28 auf 20 Prozent zurückgehen. Das funktioniert auch. Mittlerweile kommen auf 1.000 Einwohner 381 Pkws. Möglich ist das nur mit einem entsprechend ausgebauten Netz für öffentliche Verkehrsmittel. Weniger Autos bedeuten auch mehr Platz – nämlich für Flächen, die wieder der Natur zurückgegeben werden können und so einen positiven Effekt auf das Mikroklima der Stadt haben.
Der imperiale Glanz vergangener Epochen ist in Wien immer noch allgegenwärtig. Und trotzdem ist Wien eine moderne Stadt.
aspern Seestadt, Wiens innovativster Stadtteil, wächst stetig und mit ihr auch das Angebot an Arbeitsplätzen. Als eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas punktet die Seestadt nämlich nicht nur mit nachhaltigen, hochwertigen Wohnungen, sie ist auch ein attraktiver Standort für Unternehmen.
Als Hotspot für Hightech-Forschung und -Produktion hat sich das Technologiezentrum der Wirtschaftsagentur Wien längst einen Namen gemacht und wird demnächst um einen dritten Bauteil erweitert. Hier ist die Industrie 4.0 zu Hause, Big Player und junge Start-ups bilden ein produktives Netzwerk.
Mit ihren rund 10.000 Bewohnern, über 300 Unternehmen und weit über 4.000 Jobs ist die Seestadt heute zu über einem Drittel realisiert. Im Vollausbau wird sie Heimat für mehr als 25.000 Menschen sein und mindestens 20.000 Arbeits- und Ausbildungsplätze aufweisen.
Aktuell im Seeparkquartier in Bau: Der Energiesparmeister ROBIN – ein Universitäts- und Gewerbeensemble –und das Gesundheitszentrum Seestadt.
Kommende Projekte: Quartier „Seeterrassen“ (Norden) sowie Gewerbeansiedelungen im Süden.
INFORMATIONEN & KONTAKT: www.aspern-seestadt.at/sales sales@wien3420.at
Namhafte Industrieunternehmen aus Branchen wie der Antriebstechnologie oder den Life-Sciences siedeln sich auf den Nachbargrundstücken an. Auch die Palette an Handels- und Gastronomiebetrieben wird immer bunter – durchaus mit den über 4.000 in der Seestadt bereits arbeitenden Menschen als attraktive Zielgruppe. Und diese wird demnächst kräftig wachsen, denn mit dem Seeparkquartier südlich und dem Quartier Am Seebogen nördlich des sechs Hektar großen namensgebenden Sees sind nun etliche außergewöhnliche Office-Angebote hinzugekommen.
Vielfältige Offices mit Mehrwert Nutzungsmix und Multifunktionalität sind in der DNA der Seestadt verankert. Dementsprechend finden sich in ihrem Portfolio von kompakten Wohn-Arbeit-Studios über Co-
Mit ihrem Co-Workingund Event-Space Lakefirst und nicht zuletzt mit ihrem Ökoschwimmteich besticht die Baugruppe SEEPARQ, die auch über zweigeschoßige WohnArbeit-Studios verfügt.
Working-Spaces in Baugruppenprojekten, flexible Office-Flächen für KMUs in gemischt genutzten Gebäuden bis hin zu großen Volumina in Starprojekten wie dem HoHo Wien oder dem Sirius Büros für jeden Bedarf und Geschmack.
Bei aller Vielfalt haben sämtliche Bürostandorte doch einige Gemeinsamkeiten:
In der „Seestadt der kurzen Wege“ sind sie allesamt hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden – mit U-Bahn, Schnellbahn, acht Bussen und in Zukunft auch zwei Straßenbahnen.
Während das besondere Mobilitätskonzept der Seestadt zwar gute Pkw-Erreichbarkeit und Stellplätze in Quartiersgaragen in komfortabler Entfernung vorsieht, ist der öffentliche Raum weitgehend autofrei gestaltet. In der Mittagspause empfiehlt es sich, die Einkaufsstraße mit ihren Shops und Lokalen, zur Erholung den Seepark oder einen der anderen liebevoll gestalteten Parks anzusteuern.
Hinzu kommt eine ausgezeichnete soziale Infrastruktur wie eine Reihe von Kindergärten und aktuell drei hochmoderne Campusschulen, zahlreiche medizinische Angebote sowie Sport- und Kulturlocations.
Gerhard Schuster, CEO der Wien 3420, über neue Highlights in aspern Seestadt.
aspern Seestadt ist mit 240 Hektar Gesamtfläche und einem Bauland mit 2,6 Millionen Quadratmetern Bruttogeschoßfläche eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas. Wo stehen Sie gerade?
Die Wohnbauten in den ersten Quartieren südlich des zentralen Sees sind letztes Jahr komplettiert worden. Hier liegt unser Fokus nun auf Wirtschaftsansiedelungen. Wir sind damit sehr erfolgreich. Insbesondere im Bereich Digitalisierung und Manufacturing hat sich im und um das Technologiezentrum Seestadt sehr viel getan. Mit gleich drei Biotechunternehmen, die sich innerhalb eines Jahres für uns entschieden haben, sind wir auch in dieser Branche vorne dabei. Sie haben als Nachbarin die spektakuläre EventLocation ARIANA, die sich seit ihrer Eröffnung im Frühsommer 2022 schon mit etlichen Kongressveranstaltungen und Galas einen Namen gemacht hat und perfekt in den Wirtschaftsstandort Seestadt passt. Das elegante Dormero Hotel im HoHo Wien - direkt an der U2-Station mit Blick auf den See - ist nicht nur bei Business-Reisenden beliebt.
Die Seestadt wächst aber auch nördlich des Sees weiter. Was sind die Highlights dort?
Im Quartier Am Seebogen sind wir sehr stolz auf den gelungenen Mix an Wohnen und Wirtschaft, die hervorragende soziale Infrastruktur, aber auch auf Besonderheiten im Freiraum wie die Ökoinnovation „Schwamm-
stadt“, das umfangreichste urbane Regenwasser-Management-Projekt Österreichs. Neben einer Reihe von Projekten, die sich mit hier mit der Vereinbarkeit von Wohnen und Arbeiten beschäftigen – mit Studios, Co-Working oder zur Wohnung zumietbaren Kleinstbüros –, ist der Gewerbehof der Wirtschaftsagentur Wien ein völlig neues Angebot an die Wirtschaft. Hier finden KMUs und EPUs aus Handwerk und Gewerbe hervorragende Bedingungen vor. Er ist gleichzeitig sehr robust und smart, mit einem komfortablen Ladehof, Lager- und Präsentationsflächen, gemeinsam genutzten Räumen und vielem mehr. In Sichtweite davon liegt wiederum die Kulturgarage. Diese mehrgeschoßige Quartiersgarage beherbergt in ihrem Erd- beziehungsweise Untergeschoß perfekt ausgestattete anmietbare Räume für Kulturveranstaltungen und vieles mehr. Eine Reihe von Konzerten, Musical-Aufführungen, aber auch Podiumsdiskussionen und Ausstellungen hat hier seit 2022 schon für Aufsehen gesorgt.
Und worauf darf man im Norden noch gespannt sein?
Hier werden wir das Profil der Seestadt weiter schärfen. Besonders spannend finde ich die beiden Landmarks Lili am See und Pier 05, die direkt an der Seestadtpromenade entstehen werden. Sie werden mit extrem attraktiven Wohnungen an unserer urbanen Waterfront bestechen. Zum See hin werden
In der großzügigen und flexiblen Eventlocation ARIANA fi ndet jede Businessveranstaltung, vom großen Kongress über elegante Meetings bis zu Produktpräsentationen oder Firmenfeiern, einen idealen Rahmen.
schattige Arkaden ideale Lagen für Lokale und Shops entlang einer wunderschönen Flanier- und Genussmeile bieten. Auch Büros und andere gewerbliche Nutzungen werden in den beiden Objekten mit sehr prägnanten Hochpunkten einziehen. Die Lage direkt an der U2-Station eignet sich für diesen Mix hervorragend.
Was macht die Bundeshauptstadt als Wirtschaftsstandort unvergleichlich?
Wien ist das dynamische Zentrum im Herzen Europas und bietet eine lebendige Start-up-Szene, gut ausgebaute öffentliche Dienstleistungen, eine hervorragende Infrastruktur und höchste Lebensqualität. Die zahlreichen Nummer-eins-Platzierungen in internationalen Rankings spiegeln die Vorzüge des Wirtschaftsstandorts Wien wider. Mit der Wirtschafts- und Innovationsstrategie WIEN 2030 bündelt die Stadt Wien die wirtschaftlichen
Die Transformation der Energieproduktion ist das prioritäre Projekt der Bundeshauptstadt. In welche weiteren Vorhaben investiert wird und warum Wien in vielen ökonomischen Segmenten punktet, erläutert Bürgermeister Michael Ludwig.
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Kompetenzen und stärkt nochmals seine sechs wichtigsten Kompetenzbereiche – Smart City, Gesundheitsmetropole, Digitalisierung, Smarte Produktion, Stadt der internationalen Begegnung sowie Kultur- und Kreativmetropole. Diese zukunftsorientierte aktive Wirtschaftspolitik macht Wien als Wirtschaftsstandort unvergleichlich und schafft bestmögliche Rahmenbedingungen für Unternehmen und Arbeitnehmer.
Die Stadt Wien wurde 2022 vom Economist im renommierten Global Liveability Index 2022 wieder als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet. Warum ist das so?
Das hat viele Gründe. Das Ranking des Economist vergleicht die Gesundheitssysteme, Bildungseinrichtungen, Kulturangebote, öffentlichen Infrastrukturen, Sicherheit, politische Stabilität und Kriminalitätsraten von 173 Metropolen weltweit. Wien wird dabei immer wieder eine ausgezeichnete öffentliche Verkehrsinfrastruktur und ein reichhaltiges kulturelles Angebot konzediert. Auch die geringe Kriminalität und die hohe politische Stabilität werden positiv angeführt. Außerdem punkten wir in vielen vergleichbaren Studien mit der hohen Qualität von Wasser und Luft. Die Donauinsel und der Wienerwald sowie die vielen Grünflächen sorgen wiederum für erholsames Freizeitvergnügen. Schließlich gibt es noch einen ganz wichtigen Punkt, der zur Einzigartigkeit
und hohen Lebensqualität Wiens maßgeblich beiträgt, nämlich leistbares Wohnen. Das liegt vor allem am ausgeprägten sozialen Wohnbau der Stadt Wien und am starken Mieterschutz.
Welche Ziele verfolgt die Smart Klima City Strategie?
Die Smart Klima City Strategie ist die Dachstrategie für das Klimapaket der Stadt Wien auf dem Weg zur Klimamusterstadt. Sie gibt als Nachhaltigkeitsstrategie den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 in Wien vor und hält die dafür erforderlichen Maßnahmen explizit fest. Unserer Smart Klima City Strategie liegen übrigens auch alle nachhaltigen Entwicklungsziele der UN-Agenda 2030 zugrunde.
In welche Projekte wird in den nächsten Jahren investiert?
Prioritär ist die Transformation unserer Energieproduktion im Kampf gegen den Klimawandel. Fotovoltaik, Wasserstoff und Geothermie spielen hier künftig eine wichtige Rolle. Dabei müssen wir zur Erreichung der CO 2 -Neutralität auf starke öffentliche Investitionen, gepaart mit Anreizen und Förderungen auch für private Investitionen, setzen. Außerdem müssen wir weiter in die bereits begonnene digitale Transformation unserer Wirtschaft investieren.
„Die zukunftsorientierte aktive Wirtschaftspolitik macht Wien als Wirtschaftsstandort unvergleichlich und schafft bestmögliche Rahmenbedingungen für Unternehmen und Arbeitnehmer.“
Die Stadt Wien und ihre Partner*innen haben in den letzten drei Jahren intensiv daran gearbeitet, einen vollkommen neuen Ansatz für eine wesentlich schnellere Erteilung von Baugenehmigungen zu entwickeln, indem sie eine Reihe digitaler Tools und Technologien nahtlos miteinander verknüpfen.
Durchgängig digitaler Ansatz
Im analogen Verfahren führt die Einreichung von 2D-Plänen und die zunehmende Komplexität der Bauprojekte zu einer durchschnittlichen Verfahrensdauer von bis zu einem Jahr. BRISE-Vienna hat den gesamten Baugenehmigungsprozess von der Planung über die Antragstellung bis hin zur Abnahme des Bauprojekts vollständig digitalisiert. Der kombinierte Lösungsansatz aus 3D-Gebäudemodellierung (BIM –Building Information Modeling), künstlicher Intelligenz und Augmented Reality
beschleunigt die durchschnittliche Verfahrensdauer um bis zu 50 Prozent.
Verwaltung der Zukunft
Die Stadt Wien zeigt mit diesem Forschungs- und Entwicklungsprojekt ein beispielhaftes Verständnis der vollständigen Auswirkungen digitaler Technologien auf die Stadtentwicklung und den Stadtbetrieb und nimmt mit dem Projekt international eine Rolle als Pionierin ein. Ein wesentliches Erfolgskriterium besteht darin, den gesamten Prozess entlang des Potenzials
digitaler Technologien neu zu denken – bürgerzentriert, benutzerfreundlich, effizient und nachhaltig. BRISEVienna ermöglicht es Städten in ganz Europa, aus den in Wien gesammelten Erfahrungen zu lernen, und ist ein weiterer großer Schritt in Richtung Optimierung und Modernisierung der Verwaltung.
BRISE-Vienna wird in enger Zusammenarbeit der Verwaltung Wiens mit den Partnern*innen der TU-Wien, der Ziviltechnikerkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland sowie ODE und WH Media umgesetzt und mit Fördermitteln der EU-Initiative Urban Innovative Actions unterstützt.
Mit der Smart Klima City Strategie hat sich die Bundeshauptstadt zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO2 -neutral zu sein. Wie es realisiert werden soll, erläutert Wiens amtsführende Stadträtin Ulli Sima
• INTERVIEW: Carolin Rosmann
Rückblick auf 2022: Welche Leuchtturmprojekte konnten realisiert werden?
Besonders in dicht besiedelten Bereichen der Stadt entwickelt sich in den Sommermonaten eine enorme Hitzebelastung. Im Kampf gegen urbane Hitzeinseln haben wir daher unter dem Motto „Raus aus dem
Asphalt“ ein Hauptaugenmerk auf Begrünung, Entsiegelung und Kühlung gelegt. Für klimafitte Neugestaltungen im öffentlichen Raum investiert Wien 20 Millionen Euro im Jahr. Highlights waren hier etwa der neue Praterstern mit einer Verdoppelung von Grünflächen, einer Verdoppelung
der Bäume und der Installation des größten Wasserspiels der Stadt. Aber auch die Neugestaltung des Petersplatzes, die Begrünung der Seestadt mit 25 XL-Platanen oder die Verkehrsberuhigung des IKEAUmfelds beim Westbahnhof steigern die Aufenthaltsqualität in der Stadt und bringen ein besseres Mikroklima.
Welche Maßnahmen werden gesetzt, um für Verkehrsberuhigung in der City zu sorgen?
Die Verkehrsberuhigung der Inneren Stadt ist eine wichtige Klimaschutzmaßnahme, die mehr Platz für neue Aufenthaltsflächen, Begrünung und umweltfreundliche Mobilität bringt. Als Stadtregierung haben wir eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, die aufzeigt, dass unser Konzept rund ein Drittel weniger Einfahrten und 23 Prozent weniger Stellplatzauslastung bringen würde. Zurzeit warten wir noch auf den Bund mit der Schaffung des rechtlichen Rahmens in der Straßenverkehrsordnung. Sobald es diesen gibt, starten wir mit der Ausschreibung.
Welche Vorhaben werden die Wiener Stadtentwicklung künftig prägen?
Wir haben uns mit der Smart Klima City Strategie als Stadt Wien zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO 2 -neutral zu sein. Um diese Ziele zu erreichen, achten wir in der Wiener Stadtentwicklung darauf, neue Stadtviertel klimaverträglich zu planen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einer topausgebauten Öffi-Anbindung neuer Stadtviertel, genügend Erholungsund Freiflächen und ein starker Fokus auf bereits genutztem Boden, sogenannten „Brownfields“ – um einer weiteren Bodenversiegelung entgegenzuwirken und den hohen Grünraumanteil von über 50 Prozent in Wien nachhaltig abzusichern.
„Wir haben uns mit der Smart Klima City Strategie als Stadt Wien zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO 2-neutral zu sein.“
WIE SEHEN STÄDTE DER ZUKUNFT AUS? WAS BEDEUTET NACHHALTIGES BAUEN? WELCHE BEDÜRFNISSE HABEN MENSCHEN UND WIRTSCHAFT IN 30, 50 ODER 100 JAHREN? WIR FINDEN DIE ANTWORTEN. WIR SIND SPEZIALISIERT AUF SCHWIERIGE AUFGABEN. WIR PLANEN NICHT FÜR DAS HEUTE, WIR PLANEN FÜR DAS MORGEN UND SPÄTERE GENERATIONEN. MIT UNSEREN PROJEKTEN SCHAFFEN WIR PLATZ FÜR DIE BRANCHEN DER ZUKUNFT. WIR LIEBEN ENTWICKLUNG. WIR BAUEN ZUKUNFT.
WSE Wiener Standortentwicklung www.wse.at
Mehr als nur CO2-neutral: Mit dem „Steingötterhof“ entwickelt die 6B47 Real Estate Investors AG in der niederösterreichischen Landeshauptstadt St. Pölten derzeit eines ihrer nachhaltigsten Wohnprojekte.
In Zusammenarbeit mit dem Wiener Energiespezialisten Beyond Carbon Energy wird dort ein progressives Energiekonzept realisiert, welches nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2024 insgesamt 191 Eigentumswohnungen mit CO2 -freier Energie versorgen wird. Das außergewöhnliche Pionierprojekt setzt dabei zum einen auf die weitläufi ge Entsiegelung bereits asphaltierter Flächen und die anschließende Schaff ung üppiger
Grünfl ächen, die auf natürlichem Wege durch Photosynthese CO 2 aus der Luft binden und ein angenehmes Mikroklima für eine hohe Wohnqualität schaffen. Zum anderen wird eine Kombination aus hauseigenem Anergienetz und Photovoltaikanlagen die frei fi nanzierten Eigentumswohnungen künftig CO 2 -frei und unabhängig von internationalen Rohstoff märkten mit Energie versorgen –und zwar ohne fi nanziellen Mehraufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner.
Doch wie genau funktioniert das? Anders als bei der klassischen Fernwärme werden bei dem progressiven Anergienetz die Ressourcen aus dem Standort selbst geschöpft. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über Erdwärmesonden unter dem Gebäude, welche die Energie aus dem Erdreich beziehen. Zusätzlich erzeugen Fotovoltaikanlagen grünen Strom. Der große Unterschied zur CO 2 -Neutralität besteht also darin, dass CO 2 erst gar
nicht freigesetzt wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Energieform die Bewohnerinnen und Bewohner des „Steingötterhofs“ nicht mehr kosten wird als der konventionelle Energiebezug. Auch von einer zukünftigen CO 2 -Steuer sind sie nicht betroffen. Die 6B47 Real Estate
Investors AG setzt mit dem „Steingötterhof“ ein Stück klimafreundliche Zukunft um –ein Projekt, das wegweisend für ökologisch nachhaltiges Bauen ist.
6B47 REAL ESTATE INVESTORS AG
1190 Wien, Heiligenstädter Lände 29
Telefon: +43-1-350 10 10-0
E-Mail: office@6B47.com
www.steingoetterhof.at www.6b47.com
Ein zukunftsträchtiger Lebensmittelpunkt Der „Steingötterhof“ strebt neben einer klimafreundlichen Energieversorgung auch soziale Nachhaltigkeit an. Hierfür plant 6B47 ein Areal, welches nicht nur eine grüne Idylle ist, sondern auch kleinstädtischen Charme versprüht. Schließlich sorgt der Ansatz, eine alte Metro-Fläche innerhalb eines fl orierenden Stadtteils der niederösterreichischen Landeshauptstadt umzuwidmen, dafür, dass ein neuer, vitaler Lebensmittelpunkt entsteht.
Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des insgesamt
22.140 Quadratmeter großen Areals werden schon bald von modernen Wohnungen mit großzügigem Garten, Balkon, Terrasse oder Loggia und verbindenden Gemein-
schaftsfl ächen profi tieren. Gemeinschaftlich nutzbare Räume sowie weitläufi ge Grün- und Freifl ächen im Innenhof bieten Verweil- und Kommunikationsmöglichkeiten und fördern den Kontakt mit Nachbarn in jedem Lebensalter. Zudem können das Einkaufszentrum „Traisenpark“ und ein Ärztezentrum in nur wenigen Minuten fußläufi g erreicht werden.
Kurze Wege ins Grüne
Wird das Stadtleben einmal zu hektisch, fi nden Bewohnerinnen und Bewohner im Naturschutzgebiet „Viehofner Seen“ einen Ort der Entspannung. Der 53 Hektar große Bereich ist in unmittelbarer Nähe zum „Steingötterhof“ gelegen und hält neben Wander- und Radstrecken auch Bootsverleihe und Surfmöglichkeiten bereit. Die vielfältige Flora und Fauna rund um die „Viehofner Seen“ machen das Areal zu einem beliebten Ausfl ugsziel für die St. Pöltner Bevölkerung.
DIE ETWAS ANDERE ART, IMMOBILIEN ZU ENTWICKELN.
Mit Professionalität und Transparenz verfolgen wir von 6B47 den Ansatz des Umdenkens. Dinge anders anzugehen und neu zu denken. Zum Vorteil von unseren Partnern, Investoren, Mitarbeitern und Kunden.
Wir lassen Immobilien wachsen und Zukunft entstehen. Mit Leidenschaft zur Immobilienentwicklung und hoher Einsatzbereitschaft – von der Auswahl unserer Projekte über Planung und Realisierung bis zur Nutzung und Verwertung. Das sind wir. Das ist 6B47. Das ist Die etwas andere Art, Immobilien zu entwickeln.
Auch wenn die Preise für’s Wohnen in den vergangenen Jahren gestiegen sind: Im Europa-Vergleich sind die Wohnkosten noch relativ moderat. Das kann für die Standortwahl internationaler Unternehmen durchaus zum Trumpf werden.
Wenn ein internationaler Betrieb einen neuen Standort sucht, gilt es viele Dinge zu beachten. Infrastruktur, Wirtschaftskraft, Energie, Büro, Arbeitskräfte – und nicht zuletzt die Wohnsituation für die Mitarbeiter. Wohnen ist in vielen europäischen Metropolen mittlerweile sehr teuer geworden, betrachtet man etwa Paris, München, Frankfurt oder London. Sicher sind die Preise in Österreich in den vergangenen Jahren ebenfalls stark gestiegen, das Niveau der genannten Metropolen haben sie aber bei weitem nicht. Im Gegenteil: Die Preise sind hierzulande eher sogar moderat, wenn man sie mit dem Europa-Trend vergleicht. Dennoch ist die Qualität des Wohnens in Österreich sehr hoch, vor allem in den Städten. In Zeiten des War of Talents im Rahmen des Fachkräftemangels und dem Trend zu Mitarbeiterzufriedenheit als Schlüssel zum Unternehmenserfolg kann die Wohnsituation tatsächlich kriegsentscheidend sein.
• TEXT: Charles SteinerDie aktuelle geo- und geldpolitisch herausfordernde Situation könnte da sogar eine Chance sein. Denn diese hat auch den Druck auf den Wohnungsmarkt wieder etwas abgemildert, weswegen einerseits für heuer sowohl das Angebot steigen könnte, während das Preisniveau stabil mit sinkender Tendenz je nach Lage und Ausstattung bleibt. Konkret rechnet etwa Re/Max Austria für das heurige Gesamtjahr mit einem Nachfrage-Einbruch von 11,2 Prozent gegenüber 2022 bei einem steigenden Angebot von 7,6 Prozent. Allerdings dürfte damit auch die Preisrallye nach oben vorbei sein, Re/Max erwartet für heuer einen österreichweiten Rückgang um 6,8 Prozent. Vor allem bei Wohnimmobilien im mittleren Preissegment sei der Nachfragerückgang am stärksten spürbar, während dieser in der unteren Preisklasse lediglich um 4,6 Prozent zu
Buche schlagen dürfte. Auch der Luxusmarkt sei mit einem Minus von 3,4 Prozent nur relativ gering betroffen. Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/ Max Austria: „Die sinkende Nachfrage kommt in erster Linie aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten von der Mittelschicht. Ein Teil sucht dann im unteren Preissegment, während Kaufinteressenten im unteren Segment überhaupt vom Kauf zumindest kurzfristig Abstand nehmen.“ Während im ersten Halbjahr knappes Angebot auf starke Nachfrage trafen, hat sich dieser Trend in der zweiten Jahreshälfte umgekehrt, die Nachfrage sei um fast einem Drittel gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2021 eingebrochen, auch die Preise zeigten eine Tendenz nach unten. Reikersdorfer resümiert: „Die steigenden Zinsen, die restriktiveren Kreditvergaberichtlinien, die hohe Inflation und die allgemeine Verunsicherung haben im zweiten Halbjahr zu einer deutlich nied-
rigeren Nachfrage geführt, gleichzeitig ist das Angebot – speziell im Bereich der Wohnimmobilien – seit Jahresmitte um mehr als 30 Prozent gestiegen. All diese Faktoren führen dazu, dass die hohen Preissteigerungen der letzten Jahre vorerst zu Ende sind.“
Judith Kössner, Head of Immobilien bei der Plattform willhaben.at, sieht in einer aktuellen Analyse nicht nur Auswirkungen der wirtschaftlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen auf den Immobilienmarkt, sondern rechnet damit, dass Digitalisierung und ESG neue Chancen am Markt eröffnen. Denn der Markt befindet sich derzeit laut Kössner im Umbruch. Vor allem die Inflation und steigende Zinssätze in Kombination mit schwacher Konjunktur haben sich im Markt direkt bemerkbar gemacht. Demnach seien mit rund 80.000 Immobilien-Anzeigen so viele Angebote wie noch nie auf der Plattform gelistet.
Kössner: „Darüber hinaus haben wir overall bzw. pro Objekt mehr Anfragen denn je verzeichnet. Anhand unserer hauseigenen Plattform-Daten ist also klar zu beobachten, dass das Interesse der in Österreich lebenden Menschen an Immobilien trotz der aktuellen Lage ungebrochen ist.“ Jedoch dämpfen die aktuelle wirtschaftliche Situation, steigende Energiekosten, höhere Zinsen und erschwerte Kreditvergabe -
richtlinien die Aufbruchstimmung in der heimischen Bau- und Immobilienbranche, die überdies mit weiterhin schwierig zu kalkulierenden Baukosten und Lieferengpässen zu kämpfen hat.
Die Gemengelage aus verschärften Kreditvergaberichtlinien und steigender Zinsen werde jedenfalls spürbare Auswirkungen auf den heimischen Immobilienmarkt haben, schätzt etwa das Maklernetzwerk
IMMOcontract ein. Das zeige sich in einer zunehmenden abwartenden Haltung vieler potenzieller Käufer. Laut IMMOcontract würden auch bonitätsstarke Interessenten eher Mietobjekte als Zwischenlösung suchen, bis sie eine Kaufentscheidung tätigen. Erst frühestens im zweiten Halbjahr, nachdem sich das Zins- und Inflationsgeschehen beruhigt hat, rechnet IMMOcontract mit einer Stabilisierung des Kaufmarkts. Allerdings wachse dadurch auch das Angebot an Kaufprojekten, die IMMOcontract auf eine relativ hohe Fertigstellungsquote sowie in den ländlichen Regionen mit einer hohen Abgabebereitschaft bei Gebrauchtobjekten zurückführt. Dafür herrscht eine neue Dynamik am Mietmarkt, sowohl in den Städten als auch in ländlichen Gebieten, die heuer schlussendlich in eine Knappheit an Mietwohnungen resultieren wird. Das werde sich in Folge preistreibend auf die Mieten auswirken, so Michael Mack, Geschäftsführer der IMMOcontract.
„Gemessen an anderen europäischen Ländern sind die Wohnpreise in Österreich verhältnismäßig moderat. Das kann auch eine Chance für internationale Unternehmen sein, um sich anzusiedeln.“
Das bestätigt auch Karina Schunker, Geschäftsführerin von EHL Wohnen, die in den kommenden Jahren nicht nur mit einer Verlagerung der Nachfrage von Eigentum auf Miete, sondern auch mit verminderter Bautätigkeit rechnet: „Zwischen 2021 und 2022 sind in Wien nur etwa 13.000 Wohneinheiten bewilligt worden, davon werden
wahrscheinlich aufgrund der aktuellen Unsicherheiten und Projektverschiebungen etwa 9.000 auch umgesetzt werden.“ Heuer und im kommenden Jahr werden die Fertigstellungszahlen jedenfalls deutlich unter den Bewilligungszahlen liegen, das bringe den „stärksten Angebotsrückgang seit 2018“.
Die leichte Abkühlung des Wohnimmobilienmarkts räumt Suchenden auch mehr Zeit ein, Finanzierungsthemen zu klären, heißt es von Martina Hirsch, Geschäftsführerin der s Real, die auch in den Bundesländern eine gewisse Trendwende in der Preislandschaft beobachtet hat. In Salzburg deutet sich etwa eine Trendumkehr an. Während in den ersten acht Monaten die Nachfrage in allen Segmenten extrem hoch war, rechnet s Real für das kommende Jahr ein größeres Angebot am Markt, wobei die Nachfrage weiterhin gut bleibe. In Oberösterreich sieht die s Real über den Winter ein „Vakuum am Immobilienmarkt“, weswegen man allfällige Verkäufe das Frühjahr noch abwarten sollte. Auch in der Steiermark sei ein deutlicher Rückgang der Nachfrage verzeichnet worden, auch die Transaktionszahlen seien rückläufig. Der Wohnungsmarkt in der Steiermark ist stark geprägt von Graz, dort sei ein über Verhältnis großes Angebot an Neubauten entstanden, weswegen hier die Mieten, bedingt durch eine hohe Fertigstellungsquote in den vergangenen Jahren eher moderat gestiegen sind, ab kommendem Jahr erwartet die s Real dort gar eine Reduktion, da die Mieten im Grazer Neubausegment durch die Baukosten zwar auf hohem Niveau kalkuliert worden sind, der Leerstand aber dennoch hoch sei.
Auch die nachhaltige Gestaltung von Lebensräumen wird an Bedeutung gewinnen, dazu gehört die Revitalisierung von Altbeständen sowie energieeffizientes Bauen und die Wahl langlebiger und umweltfreundlicher Baustoffe. Auch wenn sich Österreich in der Hinsicht „nicht zu verstecken braucht“, sei die Branche gefordert, weitere Schritte zu unternehmen, um in puncto Emissionen, Energieverbrauch und Abfallaufkommen weiter einzusparen. Nachhaltigkeit ist zunehmend zu einem Kriterium für Suchende geworden: „Darüber hinaus betreffen ESG-Regulierungen wie die Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und die EU-TaxonomieVerordnung auch zunehmend die Immobilien-Branche. In den kommenden Jahren ist damit zu rechnen, dass ESG-Regulierungen in der Immobilien-Wirtschaft weiteren Niederschlag finden werden.“
Mit dem HELIO TOWER und dem Projekt KENNEDY GARDEN Magnolia entwickelte die BUWOG zwei außergewöhnliche und dennoch gänzlich unterschiedliche Wohnbauten mit freifinanzierten Eigentumswohnungen. Wer auf der Suche nach Wohngenuss auf höchstem Niveau ist, findet in den obersten Stockwerken der beiden Projekte top ausgestattete Premium-Wohnungen, die keine Wünsche offenlassen und ganz ohne lästige Dachschrägen auskommen.
Urban Living in den obersten Stockwerken des HELIO TOWER
Der gemeinsam mit BEHF Architects realisierte Tower, dessen Name vom Sonnengott Helios inspiriert wurde, ist mit seinen rund 110 Metern Höhe und über 400 Wohneinheiten zentraler Bestandteil des Stadtentwicklungsgebietes „The Marks“ auf dem ehemaligen Gelände der MGC Plaza im 3. Wiener Gemeindebezirk. Bewohner:innen freuen sich über moderne, lichtdurchflutete Wohnungen mit hohen Räumen, toller Ausstattungsqualität und private Freiflächen. Vor allem in den obersten Stockwerken – zwischen 30. und 33. Etage – eröffnen die verglasten Loggien und Balkone fantastische Ausblicke über den naheliegenden Prater, den Donaukanal bis zum Stephansdom und Richtung Osten zum Leitha Gebirge. In den Wohnungen der obersten Etagen genießt man lichtdurchflutete Räume, bodentiefe Fenster und die erweiterte Raumhöhe von bis zu 2,75 Metern maximieren diesen Effekt. Hochwertige Materialien und modernes Design sorgen durchwegs für ein zeitgemäßes Wohngefühl, höchste
Funktionalität und Komfort. Fußbodenheizung und Fußbodenstützkühlung sorgen Sommer wie Winter für angenehme Temperaturen im gesamten Wohnraum. Doch nicht nur ganz oben trumpft der HELIO TOWER mit Besonderheiten, auch der Eingangsbereich bietet Bewohner:innen wie deren Besucher:innen ein ganz besonderes Erlebnis: Im großzügigen und offen gestalteten Foyer können gleich mehrere, speziell für den Wohnturm entwickelte Werke der österreichischen Künstlerin Anouk Lamm Anouk bewundert werden.
Living On Top in Penzing: KENNEDY GARDEN bietet pure Lebensfreude
Nur wenige Gehminuten von Schönbrunn entfernt, setzt die BUWOG im schönen Penzing das Großprojekt KENNEDY GARDEN um. Zwischen Penzinger Straße sowie Diesterweggasse und Cumberlandstraße entsteht, verteilt auf sechs architektonisch individuelle Bauteile, von denen der letzte Anfang 2023 fertiggestellt wird, eine beeindruckende neue Wohnwelt.
Penzinger Str. 76 1140 Wien
Fertigstellung: Frühjahr 2023
Wohnfläche: ca. 106–152 m², verteilt auf 3–4 Zimmer
Freie DG-Wohnungen: 6 (im Bauteil Magnolia, Stand 01/2023)
HWB: 22 kWh/m²a; fGEE: 0,79
Ganz oben residieren: Eine wahre Besonderheit sind die Premium-Wohnungen im Dachgeschoss des Bauteils „Magnolia“. Eingebettet in das Herz der Anlage, bieten diese mit freundlichen und offenen Grundrissen ein besonders schönes Wohnerlebnis. In den obersten Stockwerken genießen Bewohner:innen nicht nur einen traumhaften Ausblick, hier werden die höchsten Qualitätsansprüche erfüllt. Aufgrund des Wegfalls von Dachschrägen und der intelligenten Grundrissplanung eignen sich die Dachgeschosswohnungen für Singles, Paare und Familien. Die wenigen noch verfügbaren Einheiten haben großzügige Wohnflächen zwischen 106 und 152 m², verteilt auf drei bis vier Zimmer und verfügen über private Freiflächen. Zudem sorgen ein außenliegender, elektrisch gesteuerter Sonnenschutz und eine Stützkühlung über die Fußbodenheizung für eine optimale Temperierung im Sommer. Moderne Ausstattung in den Sanitärbereichen und Vorkehrungen für digitale Anbieter lassen ebenso keine Wünsche offen und bieten alle Voraussetzungen für nachhaltiges, schönes und zeitgemäßes Wohnen.
Döblerhofstraße 10
1030 Wien
Fertigstellung: Bezugsfertig Wohnfläche: ca. 33–110 m², verteilt auf 2–4 Zimmer Freie Wohnungen 24 (in den Etagen 30–33, Stand 01/2023)
HWB ca. 25 kWh/m²a, fGEE ca. 0,7
Weitere Details zu den Projekten unter: helio.buwog.com
dg.kennedygarden.buwog.at
Die ARE Austrian Real Estate ist führend in der Entwicklung und Bewirtschaftung hochqualitativer und zukunftsweisender Büro- und Wohnimmobilien.
Mit einem Portfolio von 583 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt das Unternehmen zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen.
Seine umfassende Expertise – von der Planung über die Umsetzung bis zur Bewirtschaftung – ermöglicht es auch, komplexe Anforderungen zuverlässig zu meistern. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum
Klimaschutz stehen im Zentrum des Wirtschaftens. Die klimagerechte Bauweise und die karbonfreie Versorgung der Immobilien durch erneuerbare Energien sind wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie.
WILDGARTEN
Am Rosenhügel im 12. Wiener Gemeindebezirk werden Lebenskonzepte neu gedacht. Hier entsteht bis zum Jahr 2024 ein gemeinschaftlicher Stadtteil mit rund 1.100 freifinanzierten und geförderten Wohnungen, in dem ökologische und soziale Nachhaltigkeit großgeschrieben werden. Auf etwa elf Hektar werden 2.300 Menschen mit der Natur nachbarschaftlich und doch städtisch leben. Für Jung & Alt stehen großzügige Außen- und Grünflächen zur Verfügung. Die Parkplätze sind zentral an drei Stellen zu Sammeltiefgaragen gebündelt, das Innere des Quartiers ist nahezu autofrei. Die zukünftigen Bewohner*innen und Anrainer*innen wurden frühzeitig in die Konzeption der Quartiersentwicklung, das ein Leben im Zweifamilienhaus mit mehrgeschoßigen
VIENNA TWENTYTWOWohnbauten verbindet, miteinbezogen. Die differenzierten, einzelnen Baukörper sind optisch aufeinander abgestimmt und treten in Dialog miteinander. Der Wildgarten ist alles andere als eine Standardarchitektur und die Vielfalt der Gebäude macht auch den Charakter des Wildgartens aus. Letzten Sommer wurde mit der Übergabe von Bauplatz 7 ein weiterer Meilenstein abgeschlossen: Die zehn Wohnhäuser, die komplett in Holzbauweise errichtet wurden, bieten Raum für 53 Wohneinheiten. Die Ressource Holz ist nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern sorgt auch für eine besondere Wohnatmosphäre. Bauplatz 2, der elf Wohnhäuser mit rund 200 freifinanzierten Mietwohnungen und einer Sammelgarage umfasst, stand 2022 zudem im Finale des FIABCI Prix d’Excellence Austria in der Kategorie Wohnen. www.wildgarten.at
VIENNA TWENTYTWO
In unmittelbarer Nähe zur U-BahnStation Kagran entsteht mit dem VIENNA TWENTYTWO eines der fortschrittlichsten gemischt genutzten Quartiere Österreichs. Das Gebäudeensemble, das aus insgesamt sechs Bauteilen besteht und in Kooperation mit SIGNA entwickelt wird, setzt neue Maßstäbe für urbane Lebens- und Arbeitsqualität.
Nachhaltiges Highlight des mit ÖGNI Gold zertifizierten Quartiers ist das zukunftswei-
sende Gesamtenergiesystem, bei dem Erdwärme, Wärmerückgewinnung, Grundwassernutzung und Bauteilkühlung kombiniert wird. Mithilfe eines Wärme- und Kälteliefercontractings wird sichergestellt, dass die Energieversorgung des gesamten Quartiers höchst effizient und kostenoptimiert für alle Nutzer*innen zur Verfügung steht.
Im September 2022 wurde der erste Bauteil an die MA 34 übergeben. Durch die Ansiedelung des Magistratischen Bezirksamts für die Donaustadt, der Bezirksvorstehung sowie des Standesamts wird das gesamte Quartier zu einer wichtigen zentralen Anlaufstelle für alle Bewohner*innen Kagrans. Im November hat dann der zweite Bauteil, in dem sich das Hotel befindet, seine Türen für die ersten Gäste geöffnet. Kurz vor der Übergabe steht auch der 110 Meter hohe Wohnturm mit rund 300 Eigentumswohnungen, die eine außergewöhnliche Lebensqualität und einen grandiosen Fernblick bieten.
Mit der Gesamtfertigstellung 2025 werden zwei diagonal positionierte Hochhäuser und vier Flachbauten auf insgesamt rund 116.500 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche einen einzigartigen Nutzungsmix bieten: individuell konfigurierbare Büroflächen, ein Hotel und Serviced Apartments, hochwertige Miet- und Eigentumswohnungen sowie vielfältige Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten direkt vor Ort. www.vienna-twentytwo.at
WIR SCHAFFEN PERSPEKTIVEN. Mit einem Portfolio von 583 Bestandsliegenschaften sowie rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den führenden Unternehmen in der Entwicklung und Bewirtschaftung zukunftsweisender Immobilien und Stadtquartiere.
Höchste Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.
ARE AUSTRIAN REAL ESTATE 1020 Wien, Trabrennstraße 2b
Telefon:
+43 1 7150 208-7100
E-Mail: office@are.at www.are.at
Serviced Apartments bieten nicht zuletzt mit Gemeinschaftsräumen Begegnungszonen und sorgen für das gewisse Wohlfühlflair.
In einer immer mobiler werdenden Welt erfreuen sich temporäre Wohnkonzepte in Form von „Serviced Apartments“ großer Beliebtheit –sowohl bei Besuchern, die sich auch unterwegs wie zu Hause fühlen wollen, als auch bei Investoren.
Vor noch nicht allzu langer Zeit waren es exotische Projekte in Österreich: Serviced Apartments, also studioähnliche Wohneinheiten, die temporär an Leisure- und Business-Reisende etc. vergeben werden, konnten erst in den letzten beiden Jahren ein überdurchschnittlich hohes Wachstum verzeichnen – insbesondere in der Bundeshauptstadt. Laut den Experten von mrp hotels macht der aktuelle Anteil an Serviced Apartments in Wien etwa fünf Prozent des Bettenangebots aus. „Einige internationale Brands wie numa, limehome, SMARTments oder Adina bewegen sich mittlerweile auf dem österreichischen Markt. Sie haben ihre Häuser vorwiegend in Wien eröffnet und wagen sich nun weiter an andere wirtschaftlich interessante Standorte wie Graz, Linz oder Salzburg“, so Lea-Sophie Zwoch, Consultant bei mrp hotels.
Burak Ünver, Geschäftsführer SMARTments, dessen Unternehmen an zwei Wiener Standorten – am Hauptbahnhof mit 162 sowie in Heiligenstadt mit 166 Einheiten –Serviced Apartments offeriert, ist mit der aktuellen Entwicklung sehr zufrieden:
„Die Auslastung unserer Häuser in Wien ist deutlich gestiegen, im Jahr 2022 auf mehr als 80 Prozent, und das, obwohl es im ersten Quartal des vergangenen Jahres noch deutliche Einschränkungen durch die Pandemieauflagen gab. Das ist auch mehr als vor dem Beginn der Pandemie.“ Weiterhin bemerkenswert: Dank der vie -
len Longstay-Gäste konnte SMARTments auch während der tiefsten Coronakrise eine Auslastung von durchschnittlich 45 Prozent halten – ein deutlich höherer Anteil als in der klassischen Hotellerie.
Serviced Apartments erweisen sich somit als krisenresilient und punkten mit einem facettenreichen Beherbergungsangebot für Reisende, die sich mehrere Wochen oder gar Monate in einer Stadt aufhalten. Großer Beliebtheit erfreuen sich dabei Assets wie etwa eine eigene Küche, hochwertiges Mobiliar, ein großer Arbeitsbereich, individuell buchbare Serviceangebote oder Sport-, Wellness- und Freizeitangebote. Hinzu kommt der Faktor Zeit: Komplizierte Buchungsprozesse sind dank der fortschreitenden Digitalisierung passé und langwierige Check-in- bzw. Check-out-Zeiten entfallen.
Auf die verstärkte Nachfrage reagieren die Projektentwickler. 671 temporär nutzbare und voll möblierte 20 bis 57 Quadratmeter große Wohneinheiten beherbergt beispielsweise schon der 35-stöckige YOUNIQ Vienna TrIIIple Turm im 3. Wiener Gemeindebezirk. Im Bauteil 2 des Stadtentwicklungsprojekts VIENNA TWENTYTWO von ARE und SIGNA wiederum wird im Sommer 2023 The Ascott Limited mit dem neuen Apart’hotel sein bisher größtes „Citadines“, das „Citadines Danube Vienna“, in Europa eröffnen. Auf etwa 7.500 Quadratmetern erstrecken sich insgesamt 223 Serviced Apartments. Am Standort des ehemaligen Kaufhauses Tlapa in der Wiener Favoritenstraße 73–75 werden ebenfalls bis 2024 auf insgesamt 20.000 Quadratmetern u. a. Büround Retailflächen sowie 126 Serviced
Apartments zwischen 20 und 35 Quadratmetern entstehen. „Als langfristigen Betreiber konnte die Vermehrt GmbH als Entwicklerin das Münchner Unternehmen „limehome“ mit einer langjährigen Festmietzeit gewinnen“, erläutert Projektleiter Wilfried Viernstein.
108 Apartments werden im 180 Meter hohen DANUBEFLATS von Soravia und der S+B Gruppe untergebracht. Adina Hotels sorgen in diesem Projekt, das
2024 fertiggestellt wird, mit einem neuen, designorientierten Konzept für luxuriöses Wohnen auf Zeit. Während sich in den ersten drei Etagen die zwischen 23 und 64 Quadratmeter großen Apartments befinden werden, soll die vierte Etage einen Spa-Bereich und einen ganzjährig beheizten Pool beherbergen. Im fünften Stock wartet eine Business-Lounge sowie mit „The Pantry“ ein Gastrobetrieb mit Snacks und Drinks auf die Gäste.
In zentraler Lage in Wien-Landstraße wurde der Q-Tower – als Teil des zukunftsweisenden Wohnquartiers THE MARKS realisiert.
Das ÖSW-Projekt wurde gemeinsam mit dem renommierten Wiener Architekturbüro Rüdiger Lainer + Partner umgesetzt. Auf 114 Metern und 34 Etagen wird ein breites Angebotsspektrum mit unterschiedlichen Wohnformen geboten, darunter auch 94 Serviced Apartments der konzerneigenen Marke room4rent. M it der Fertigstellung des Q-Towers, verfügt rooom4rent derzeit über circa 1.000 Serviced Apartments in Wien.
Für Menschen mit temporärem Wohnbedarf bietet room4rent perfekte Aufenthaltsqualität – provisionsfrei und zur Bruttopauschalmiete. Betrieben werden alle Standorte von der immo 360 grad gmbh, einer Tochtergesellschaft der ÖSW AG.
Im Q-Tower werden die room4rent-Einheiten in drei Kategorien – Micro, Standard und Suite – angeboten, welche alle über kompakte Grundrisse und individuelle Freiflächen verfügen. Eine Raumhöhe
von 2,7 Metern, die hochwertige Basisausstattung inklusive Möblierung, eine voll integrierte Küche und ein geschmackvoll eingerichtetes Badezimmer schaffen, auch in den kleineren Einheiten, ein besonderes Wohngefühl. Beliebte Serviceleistungen wie Apartmentreinigung sowie der Verleih von Küchenausstattung oder Heimtextilien werden zur individuellen Buchung angeboten. Für ein besonders komfortables Ankommen im neuen Zuhause auf Zeit stehen den room4rent-Mieterinnen und -Mietern in der Tiefgarage eigens reservierte Parkplätze zur Buchung zur Verfügung. Der Concierge in der Lobby rundet das Serviceangebot perfekt ab.
Der achte room4rent-Standort ist ab sofort bezugsfertig. Buchungen sind unter www.room4rent.at möglich.
Mit DANUBEFLATS hat Adina einen attraktiven Standort inmitten der D-City am Ufer der Donau. In der vierten Etage können sich Gäste auf einen Spa-Bereich sowie einen ganzjährig beheizten Außenpool freuen.
Was alle Projekte in diesem Segment vereint, sind niedrige operative Kosten und damit höhere Profitmargen. Hinzu kommt die Möglichkeit der Wiederverwertbarkeit des „Produkts“. Schließlich könnten Immobilien dieser Art in einem späteren Lebenszyklus auch anders genutzt werden, etwa für studentisches oder konventionelles Wohnen. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen locken diese (risikoarmen) Faktoren die unterschiedlichsten institutionellen und privaten Investoren an. Lea-Sophie Zwoch: „Moderne Serviced-Apartment-Konzepte können aufgrund ihrer Finanzierungs- und kostenschlankeren Betriebsstruktur höhere Pachtabdeckungen bieten und sind weniger anfällig für Marktschwankungen.“
Der heimische Hotelimmobilienmarkt erholt sich allmählich und hat sich mit einem Transaktionsvolumen von über 400 Millionen Euro auf Vorkrisenniveau eingependelt.
Investoren wittern (wieder) Chancen, sind aber mit einem veränderten Zinsumfeld konfrontiert.
• TEXT: Carolin RosmannDie hohe Inflation, die steigenden Zinsen, der Fachkräftemangel sowie die Energie- und Lieferengpässe lösten 2022 die Reiserestriktionen als Problem für die Wirtschaft ab und stellen natürlich nach wie vor große (finanzielle) Herausforderungen für die Branche dar. Dennoch: Wegen des Transaktionsvolumens von über 400 Millionen Euro hat sich die Hotellerie im Jahr 2022 erholt – insbesondere auch
das Sorgenkind Stadthotellerie, das sich aufgrund der Aufhebung von Pandemiebeschränkungen und der wieder stattfindenden Veranstaltungen und Kongresse deutlich stabilisieren konnte.
WIEN ERSTRAHLT IN NEUEM GLANZ Stadthotels wie etwa das vor Kurzem am Wiener Kärntner Ring 8 fertiggestellte Luxury-Boutique-Hotel The Amauris Vienna
(vormals The Ring), das kurz nach Pandemieausbruch von der Breiteneder Immobilien Parking AG erworben und komplett renoviert wurde, oder das seit April 2022 geöffnete und von der Wiener Unternehmensgruppe Lenikus umgestaltete FünfSterne-plus-Hotel The Leo Grand am Bauernmarkt 1 in der Innenstadt beleben die Bundeshauptstadt.
Bis 2024 soll zudem am Rudolf-Sallinger-Platz in Wien-Landstraße das denkmalgeschützte „Gewerbehaus“ zu einem modernen Hotel mit knapp 200 Zimmern, Rooftop-Bar und Restaurant plus Gastgarten etc. ausgebaut werden. JP Immobilien entwickelt hier als Bauträger, Entwickler und Verpächter ein für die Gruppe The Hoxton ideales Gebäude
Aber auch Ferienhotels stehen weiterhin hoch im Kurs. „Je nach Investmentfokus gibt es nach wie vor viele spannende Produkte am Markt. Als vergleichsweise sichere Investments gelten Hotels in nachgefragten Immobilienmärkten, die über einen Pachtvertrag langfristig abgesichert sind“, erläutert Simon Kronberger, Director Austria & CEE bei Christie & Co. Und Roland Paar, Managing Partner des Hospitality-Geschäftsbereichs von SORAVIA, ergänzt: „Vor dem Hintergrund von indexierten Pachtpreisen trägt das hohe Inflationsniveau auch zur Wertsteigerung von Immobilien bei.“
Der österreichische Hotelimmobilienmarkt wird wieder deutlich stärker von internationalen Investoren nachgefragt, insbesondere von deutschen Investoren, die mit 29 Prozent an zweiter Stelle hinter den Österreichern (44 Prozent) liegen. Sie alle sind mit einem veränderten Zinsumfeld und damit steigenden Finanzierungskosten konfrontiert. „Da diese letzten Endes oftmals Auswirkungen auf die Rendite haben, führt dies zu einer zunehmenden Erwartungsdiskrepanz zwischen Käufern und Verkäufern“, so Kronberger. Da Verkäufer oftmals in der Preisgestaltung durch gestiegene Baukosten inklusive der Berücksichtigung von (mitunter recht kostspieligen) ESG-konformen Lösungen unflexibel sind, bleibt abzuwarten, wie sich der Markt regulieren wird.
© JP Immobilien, Werner Streitfelder Seite Mitte April 2022 ist Wien um das Luxushotel The Leo Grand in der Innenstadt reicher: 76 detailreich gestaltete Zimmer erlauben einen Blick auf die historischen Sehenswürdigkeiten der Bundeshauptstadt.Das Unternehmen Michaeler & Partner ist seit 1995 als Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen in der Tourismusbranche tätig und Teil der FMTG (Falkensteiner Michaeler Tourism Group).
Im Wesentlichen bearbeitet Michaeler & Partner drei große Geschäftsbereiche:
PROJEKTENTWICKLUNG
Partner für die strategische Entwicklung Ihrer Vision.
• Machbarkeitsstudie mit Businessplan
• 2nd Opinion
• Projektprüfung und -optimierung
• Destinationsentwicklung
• Architektenwettbewerbe
• Betreibersondierung, Betreiberauswahl und begleitende Verhandlungsunterstützung
BAUMANAGEMENT
Partner für die erfolgreiche Realisierung Ihres Bauprojektes.
• Projektmanagement Entwicklungs- bis Bauphase
• Touristischer Support, Planungs- und Bauphase
• Anschaffung FF&E/OS&E
• Projektkostenermittlung und Detailbudget
UNTERNEHMENSBERATUNG
Partner für die ganzheitliche Optimierung Ihres Betriebes.
• Strategische Beratung
• Pre-Opening Management
• Marketing & Controlling
• Wirtschaftliche Geschäftsführung
• Betriebsanalyse und Performance Management
• Betriebssanierung
• Hotelimmobilienbewertung
Das Service- und Dienstleistungsunternehmen entwickelt aus einem Guss und in Teamarbeit die persönliche Tourismuskonzeption für den Kunden, setzt diese um und kontrolliert deren Erfolg. Dabei umfasst der Service von Michaeler & Partner das ganze Spektrum von der Visionsentwicklung über die strategische Beratung bis zum operativen Betrieb. In den letzten 27 Jahren konnten Michaeler & Partner über 500 Kunden erfolgreich beraten und hat ein Investitionsvolumen von über 8 Milliarden Euro umgesetzt. Zum Kundenportfolio von Michaeler & Partner gehören kleine und große Privathoteliers ebenso wie internationale Kettenhotels, Investoren, Immobilienentwickler, Betreiber und Bankinstitute. Innerhalb der Arbeitsphilosophie baut Michaeler & Partner unter Wahrung der Kundeninteressen eine lang andauernde Wirkung und Nach-
haltigkeit in einem absoluten Vertrauensverhältnis zum Projektpartner „Kunde“ auf. Der Service von Michaeler & Partner fokusiert sich auf die Realisierung der gemeinsam mit dem Kunden definierten Ziele und Visionen mit maßgeschneiderten Lösungen. Der wirtschaftliche Erfolg der Kunden ist dabei oberste Maxime.
Über 500 Projekte und zufriedene Kunden. Sprechen wir über ganzheitliche Beratung. Mitarbeiter von Michaeler & Partner greifen dank eines umfassenden und gelebten Netzwerks zwischen den verschiedenen Dialoggruppen innerhalb der internationalen Tourismusindustrie auf ein breit angelegtes Know-how zurück. Den Kunden wird ein kompletter Allroundservice rund um die Entwicklung und den Bestand touristischer Groß- und Kleinprojekte geboten.
• Mystery Check
• Jährliche Serviced Apartment Umfrage und Marktreport
Büro Wien: A-1020 Wien
roman.kopacek@michaeler-partner.com
Tel.: +43 (0)50 9912 1050
Büro Vahrn: I-39040 Vahrn/Brixen
karin.mitterrutzner@michaeler-partner.com
Tel.: +39 0472 978 140
www.michaeler-partner.com
Punta Skala Resort, ZadarDas Zinshaus hat bereits mehrere Krisen problemlos überstanden und wird auch die Energiekrise locker überleben. Für Anleger ist das Wiener Zinshaus jedenfalls immer noch hochattraktiv. Kein Wunder: Jedes Objekt ist ein Unikat.
• TEXT: Charles SteinerNichts prägt das Wiener Stadtbild so sehr wie das Gründerzeitzinshaus: diese kleinen Palais für jedermann mit Stuckaturen, geschwungenen Treppen und viel Liebe zum Detail, wie sie nach 1848 bis 1918 zu Tausenden errichtet worden sind. Doch jedes davon ist ein Unikat, kein Zinshaus gleicht dem anderen. Nicht zuletzt durch das mondäne Erscheinungsbild haben sich Zinshäuser als eine der beliebtesten Anlageklassen für Investoren erwiesen. Doch es sind auch die inneren Werte, die Zinshäuser so beliebt machen. Schließlich stehen sie bereits seit fast zwei Jahrhunderten und konnten beliebig einer neuen Nutzung zugeführt werden. Wohnen, Büro, Ordinationen wie auch Einzelhandelsflächen in den Erdgeschoßzonen: Das macht das Zinshaus problemlos mit. Nun gilt es, die Energieversorgung via Gas zu überdenken, doch auch hier ist an einigen Referenzprojekten ersichtlich, dass alternative Energieversorgung möglich ist.
Die Frage, ob ein Zinshaus EU-Taxonomiekonform ist, stellt sich bei den Branchenexperten nicht. Sie sind es auf jeden Fall.
Franz Pöltl, Chef der EHL Investment Consulting, sieht Zinshäuser jedenfalls als sehr gutes Beispiel für Nachhaltigkeit: „Die meisten Objekte sind mehr als 100 Jahre alt und mit wiederverwertbaren Materialien errichtet worden. Die zentral gelegenen und dem Vollanwendungsbereich des MRG unterliegenden Objekte erfüllen in geradezu idealer Weise soziale und gesellschaftspolitische Anforderungen der EU-Taxonomie.“ Vor allem im Vergleich zu Bauten aus den 1950er- und 1960erJahren steigt das Zinshaus wesentlich besser aus. Markus Arnold, Gründer und Eigentümer von Arnold Immobilien, sieht Zinshäuser jedenfalls als ESG-tauglich an: „Bei vielen Häusern wurden im Laufe der Jahre immer wieder kleinere oder größe -
re Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, wodurch sie Experten zufolge meist Taxonomie-Grün erreichen können. Bei Fünfziger- bzw. Sechzigerjahre-Bauten sieht das aufgrund der meist schlechteren Bausubstanz etwas anders aus.“
Nicht nur der Lebenszyklus beweise die Nachhaltigkeit von Zinshäusern, sondern auch die Tatsache, dass diese seit ihrer Erbauung bereits eine Energiewende durchgemacht haben, nämlich von Kohle auf Gas, sagt Thomas Gruber, Geschäftsführer von Plenus Immobilien. „Die Herausforderung beim Gasausstieg ist, dass noch fraglich ist, wer die hohen Kosten für die Umsetzung trägt, da diese über das MRG nicht zu finanzieren sind. Auch die technische Machbarkeit ist noch ein Thema, allerdings denke ich, dass durch den Druck, den die Energiekrise ausgelöst hat, neue Produkte auf den Markt kommen werden.“ Laut Philipp Maisel, Teamleiter Zinshaus bei Otto Immobilien, werde der Druck der EU-Taxonomie vor dem Zinshausmarkt schon wegen der Finanziererseite steigen: „Banken werden zukünftig bei taxonomiefähigen Objekten einen Zinsabschlag gewähren, und im Exit werden zertifizierte Zinshäuser höhere Preise erzielen.“ Das gelte auch für die Bankenseite, wobei laut Hubert Fröschl, Leitung Zinshaus- und Investmentbereich bei s Real, die Kapitalströme zunehmend in den Bestand gelenkt werden. Also auch in das Zinshaus. Und wer möchte nicht ein Stückchen Wien in die Zukunft führen? ©
INTERVIEW: Carolin Rosmann
Was tut sich Ihrer Einschätzung nach am österreichischen Immobilieninvestmentmarkt?
Österreich ist und bleibt ein sicherer Hafen. Der heimische Investmentmarkt performte 2022 in den ersten drei Quartalen mit etwas mehr als plus 16 Prozent sogar über dem Jahr 2021.
Wie haben sich die Renditenlevel entwickelt?
Trotz der anhaltend hohen Transaktionsaktivitäten zeigen die Renditen seit dem zweiten Quartal 2022 eine deutliche Korrektur nach oben. Auslöser sind die stetig steigenden Kosten für die Finanzierung bzw. Refi nanzierung sowie die im Laufe des Jahres deutlich attraktiver gewordenen Renditen für Staatsanleihen. So stiegen z. B. bei Büroimmobilien in Wien die Spitzenrenditen um rund 70 Basispunkte auf ca. 3,7 Prozent zum Jahresende.
Wie können Sie Investoren einen Überblick über das Immobilieninvestmentgeschehen geben?
Wir stellen auf unserer Website Marktanalysen bereit. Damit haben Investoren einen schnellen Zugriff auf das Investitionsgeschehen sowie die Renditenlevel – und das europaweit in den unterschiedlichen Assetklassen. Da die Zahlen quartalsweise aktualisiert werden, ist das eine gute Informationsquelle.
Können Sie bitte die Performance des österreichischen Immobilienmarktes mit den Märkten der Europäischen Union vergleichen?
Selbstverständlich, darüber habe ich einen sehr guten Überblick, denn wir sind ja insgesamt in zehn europäischen Ländern mit eigenen Niederlassungen präsent. 2022 wurde in den ersten drei Quartalen auf den Immobilieninvestmentmärkten der Europäischen Union im Jahresvergleich um rund vier Prozent weniger umgesetzt.
Im Gegensatz dazu verzeichnete der österreichische Investmentmarkt 2022 ein leichtes Plus.
Mit welcher Erwartungshaltung gehen Sie in das Jahr 2023?
Wir erwarten in den nächsten zwei Quartalen 2023 eine leichte Abkühlung des Marktes. Die Gründe dafür liegen z. B. beim prognostizierten Zinsanstieg, bei den höheren Finanzierungskosten etc., zudem spielen natürlich auch die aktuellen Marktunsicherheiten eine gewisse Rolle. Danach sollte ein Aufschwung folgen.
Was raten Sie Immobilieninvestoren in der derzeitigen Situation?
Ob in Österreich oder einem anderen europäischen Land, wir raten Investoren aktuell, das kurze Abflauen des Marktes zu nutzen, um in Immobilien zu investieren. Eine antizyklische Investmentstrategie ist auf jeden Fall lohnend, wobei man dabei unbedingt auf gute Beratung setzen sollte.
Arnold Immobilien – im Ausland als Arnold Investments tätig –ist auf die Vermittlung von Immobilieninvestments in zehn europäischen Märkten spezialisiert. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien wurde 2009 von Markus Arnold gegründet und zählt heute zu einem der führenden Maklerunternehmen Europas. Das breit gefächerte Immobilienportfolio umfasst Zinshäuser, Fachmärkte, Einkaufszentren, Bürohäuser, Hotels und Grundstücke in ganz Europa.
www.arnold.investments
Weitere Informationen zu den Immobilieninvestmentmärkten der Europäischen Union: www.arnold.investments/de/market
Krisenresilient zeigt sich nach wie vor der österreichische Luxusimmobilienmarkt . Die Nachfrage bleibt trotz Preissteigerungen ungebrochen hoch.
• TEXT: Carolin RosmannWertstabile Investitionen sind in ökonomisch unsicheren Zeiten eine kluge Entscheidung. Wer Geld übrig hat und nicht zusehen möchte, wie es an Kaufkraft verliert, veranlagt es idealerweise in Immobilien. Und wer wirklich viel Geld auf der Seite hat, in Luxusimmobilien – und zwar in jene, die eine Top-ALage aufweisen. Dazu zählen ausgewählte Wiener Bezirke wie beispielsweise die City, Hietzing, Währing und Nussdorf, der Salzburger Pongau oder Tiroler Skigebiete, allen voran der Bezirk Kitzbühel. „Da das
Interesse in diesem Segment das vorhandene Angebot übersteigt, sind für derartige ,Perlen‘ am Immobilienmarkt weitere Preissteigerungen zu erwarten“, so Mark Hüsges von Engel & Völkers Salzburg, wo man aktuell etwa im Salzkammergut auf einer Grundstücksfläche von rund 5,2 Hektar ein außergewöhnliches Villen-Ensemble, bestehend aus drei Einheiten mit weitläufigen Außenanlagen und einem Schwimmteich, vermarktet. Der Luxusimmobilienmarkt umfasste 2021 laut jüngstem RE/MAX Report
4,15 Milliarden Euro und damit um eine Milliarde Euro mehr als 2020 (+31,5 %). Tendenz steigend. „Den Luxusimmobilienmarkt konnten weder die Pandemie noch die aktuellste Teuerungswelle irritieren“, so Christian Pfurtscheller, Geschäftsführer der RE/MAX Premium Gruppe. „Hochwertig ausgestatte Wohnungen in TopA-Lagen erfreuen sich weiterhin großer Beliebtheit. Ich gehe davon aus, dass dieses Immobiliensegment weiterhin stabil bleibt.“ Daniel Jelitzka, Geschäftsführer JP Immobilien, begründet die Marktstabilität unter anderem damit, dass „wohlhabende Menschen auch in wirtschaftlich nicht so prosperierenden Zeiten ihre Wünsche erfüllt haben wollen“. Trends machen sich innerhalb des Segments durchaus bemerkbar. Jelitzka ortet sie unter anderem im Bereich Concierge-Service, Convenience, Sicherheit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Auf die hohe Nachfrage reagiert auch die Branche. So konnten 2022 einige he -
Im „Schlosspark Freihof“ im 19. Wiener Gemeindebezirk werden im denkmalgeschützten Schloss elegante Altbauwohnungen aufwendig saniert.rausragende luxuriöse Projekte wie beispielsweise das von JP Immobilien und ARE Austrian Real Estate entwickelte „KAYSER“ am Franz-Josefs-Kai 51 in der Wiener Innenstadt mit 68 hochwertig ausgestatteten Appartements in unterschiedlichsten Größen realisiert werden.
VORREITER IN SACHEN
NACHHALTIGKEIT
Beim neuen Luxusprojekt „Schlosspark Freihof“ von SORAVIA wiederum entstehen bis Ende 2024 im Zentrum von Nussdorf großzügig konzipierte und revitalisierte Eigentumswohnungen in -
Das Salzkammergut gehört zu den beliebtesten Gegenden, wenn es um Luxusimmobilien geht. Das mondäne Villen-Ensemble „Above the Lake“, das von Engel & Völkers Salzburg vermarktet wird, ist zweifelsohne ein Eyecatcher mit zahlreichen Assets.
mitten eines historischen Schlossareals. Das Luxusprojekt punktet neben einem alternativen Energiekonzept etwa mit einem hauseigenen Degustationskeller, einem privaten Weinkeller inklusive Eventlocation sowie mit einem rund um die Uhr zugänglichen, exklusiven Spa mit Indoor-Pool und Sauna. Nachhaltigkeit und ESG-konforme Bauausführung sind auch im Luxussegment angekommen. „Die potenzielle Käuferschaft im Luxussegment ist bereit, entsprechend höhere Preise für eine nachhaltige architektonische und haustechnische Ausführung zu bezahlen, was diese Assetklasse zum echten Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit macht“, ist Sascha Haimovici, Geschäftsführer von Austria Sotheby’s International Realty, überzeugt.
Die ständige Beobachtung und Analyse des Marktes durch unser Market Research Team sowie der laufende Dialog mit unseren KundInnen sind die Grundlage für die EHL Marktberichte.
Unsere Marktberichte bieten einen umfassenden Einblick in die aktuelle Marktsituation im Gewerbe-, Wohn- und Investmentbereich und stellen eine solide Basis für gezielte Investitions und Standortentscheidungen dar. Denn wir leben Know-how.
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Digitale Arbeitswelten – eine Chance für unsere Gesellschaft, die wahren Probleme unserer Zeit zu lösen.
•Die einzige Konstante im Leben ist der Wandel.“ Dieses und ähnliche Zitate kann man eigentlich nicht mehr hören, weil sie inflationär verwendet wurden. Seit Jahren prophezeien Wirtschaftswissenschaftler und Soziologen massive Änderungen am Arbeitsmarkt. Aber jetzt ist es wirklich so weit. Wir stehen am Beginn der Wende, vielleicht sogar am Rande des Abgrunds.
Die Digitalisierung wird in allen Diskussionen als Motor der Veränderung postuliert. Wissen ist immer und überall verfügbar, Technologien erlauben uns, über den gesamten Globus online zusammenzuarbeiten, verbunden zu sein, und reproduzierbare Prozesse werden nach und nach durch künstliche Intelligenz ersetzt. Technologie ist jedenfalls der Treiber von Veränderung, die Ursachen für unsere aktuellen Probleme liegen in anderen Bereichen.
Unser Bildungssystem baut im Wesentlichen noch immer auf der Anhäufung von Wissen auf, statt den Umgang mit neuen Tools und darauf aufbauend Persönlichkeit und soziales Verhalten zu schulen. Es gibt heute kaum eine Mitarbeiterausschreibung, die nicht exzellente MS-Office-Kenntnisse, wirtschaftliches und
kaufmännisches Grundlagenwissen oder den Umgang mit Social-Media- und Kommunikationstools voraussetzt. Wo lernen wir das in unseren Schulen?
ES MUSS SICH ETWAS ÄNDERN!
Hinzu kommt der demografische Wandel. Niedrige Geburtenraten lassen die europäische Bevölkerung schrumpfen.
Gleichzeitig werden wir für Menschen aus anderen Ländern und Kontinenten immer anziehender. Nahezu ein Viertel der unselbstständig Erwerbstätigen in Österreich hat seine Wurzeln außerhalb unseres Landes. Unsere Volkswirtschaft würde ohne sie schon lange nicht mehr funktionieren. Trotz der Zuwanderung schaffen es die Unternehmen kaum noch, qualifizierte Mitarbeiter anzuwerben. Hinzu kommt, dass in den nächsten Jahren die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation in Pension gehen werden. Viele Unternehmen berichten uns, dass die Beschäftigtenstruktur veraltet ist, in den nächsten Jahren bis zu einem Drittel der Belegschaft in Pension geht und dass davon so gut wie alle Führungskräfte betroffen sind. Und unsere Systeme stehen für die Prolongation dieser Umstände. Es fehlt an Motivation, länger im Arbeitsprozess zu bleiben, Teilzeitarbeit boomt, und die Pensionsversprechen der Politik waren jahrzehntelang ein willkommenes Geschenk für den Wahltag.
Jetzt multiplizieren sich die Auswirkungen eines reformbedürftigen Bildungssystems, des demografischen Wandels und
GASTKOMMENTAR: Andreas Gnesda, Arbeitswelten-Expertepolitischer Entscheidungen, die oftmals den falschen Zielen dienten. Gleichzeitig ist für junge Menschen sinnerfüllende Arbeit mit maximaler Freizeit wichtiger als das Gehalt. Die Energiekrise, die Inflation und die Folgen der Pandemie flankieren die Situation und bringen uns an den Abgrund. Es ist höchste Zeit, dass sich etwas ändert!
In neuen Arbeitswelten geht es bei Weitem nicht nur um die freie Gestaltung von Arbeitszeit, die freie Entscheidung über die Wahl des Arbeitsorts, Selbstorganisation im Arbeitstag und das alles in einer Sharing Economy. New Work ist viel mehr. New Work kann wieder Lust auf Arbeit machen! „New Work ist das, was die Menschen wirklich, wirklich wollen.“ So definiert es einer der großen Pioniere – Frithjof Bergmann. Arbeit bietet so viele Gelegenheiten, für die man sich entscheiden kann. Arbeitswelten sind Entwicklungswelten, wo wir unsere Persönlichkeit formen können, uns sachlich, methodisch und sozial weiterbilden können. Gleichzeitig ermöglichen sie Performance, Leistung, Ergebnis und vielleicht sogar Innovation und Fortschritt. Andererseits sind Arbeitswelten ein Ort der Begegnung zum persönlichen Austausch, zur Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen, möglicherweise ein Ort der Integration. Manche finden dort sogar Freunde – Arbeitswelten als Ort der Identität, Zugehörigkeit und Verbundenheit. Da wird doch für jeden etwas dabei sein, was man wirklich, wirklich wollen kann. Ohne dieses Wollen werden wir die Probleme unserer Zeit nicht lösen. Beschränken Sie New Work keinesfalls auf die Anzahl von Homeoffice-Tagen und Desksharing in Ihren Offices. Es ist viel mehr, richtig ein- und aufgesetzt kann es einen wesentlichen Beitrag zu notwendigen Veränderungen in unserer Gesellschaft leisten. Der richtige Zeitpunkt ist JETZT!
Micro-Living erobert die Wohnwelt. Eine Vielzahl an Konzepten spricht eine bunt gemischte Zielgruppe an.
• TEXT: Walter SenkIn kaum einem anderen aktuellen Wohntrend manifestieren sich die sozio-demografischen Veränderungen und die Flexibilisierung der Arbeitswelt so wie in der Assetklasse Micro-Living. Von einer einheitlichen Neudefinition des „temporären Wohnens“ sind die europäischen Märkte weit entfernt – zu divergent sind die Ansprüche der Bewohner. In der Regel bieten die Micro-Living-Apartments den gleichen modernen Komfort wie herkömmliche Wohnungen. Allerdings setzen die Designer auf raffinierte Multifunktionsmöbel sowie kompakte Techniklösungen, um jeden Quadratzentimeter ideal zu nutzen. Mikroapartments bieten zu klassischen Ein- und Zweizimmerwohnungen eine willkommene Alternative für Auszubildende, junge Berufstätige, Pendler sowie für Geschäftsleute. Eine neue Idee war es nicht, denn Studentenheime in den Universitätsstädten funktionierten nach dem gleichen Prinzip. Was aber einst nur für Studenten galt, hat mittlerweile eine große Akzeptanz am Markt gefunden. Dass dieses Wohnkonzept nun gerade im urbanen Raum wieder auflebt, ist nicht ungewöhnlich. Das Konzept hat sich über Jahre hinweg bewährt und bietet den Bewohnern viele Vorteile, sei es beim Knüpfen sozialer Kontakte oder auf der Suche nach hochwertigem, bezahlbarem Wohnraum.
GEFRAGTE ASSETKLASSE
Work-Life-Balance als großes Vermischen von Arbeit und Freizeit hat die allgemeine Arbeits- und Lebenswelt längst erfasst. Hinzu kommen die viel zitierten Megatrends Urbanisierung, Individualisierung, Flexibilisierung und New Work. Micro-Living-Konzepte teilweise kombiniert mit Serviced Apartments haben sich im Zuge dieser Trends zu besonders gefragten Modellen des temporären Wohnens entwickelt. Zugleich sind sie im Hinblick auf die angespannten Wohnungsmärkte für Städte, Investoren, Entwickler und Betreiber zu wichtigen Problemlösern avanciert. Werden die Ressourcen unter mehreren Haushalten aufgeteilt, bringt dies klare finanzielle Vorteile mit sich. Die geringere Grundfläche der Objekte senkt zudem Bau- und Mietkosten. Allein an den unterschiedlichen Zielgruppen sieht man, wie sehr sich Micro-Living quer durch die Gesellschaft zieht und mittlerweile auch etabliert hat. Die Hauptzielgruppe setzt sich aus Young Professional
Micro-Living wendet sich an eine große Zielgruppe und bietet in der Regel den gleichen modernen Komfort wie herkömmliche Wohnungen. Im Bild: der von der S+B Gruppe errichtete DC 3 Tower in Wien.
Singles und Selbstständigen zusammen. Diese Zielgruppe umfasst üblicherweise Personen, die jünger als 30 Jahre alt sind, und besteht aus mehr Männern als Frauen. Weitere Interessenten sind Paare und WGs sowie ältere, wieder alleinstehende Menschen, die auf weniger Platz leben möchten – ebenso wie Personen, die Micro-Living als Zweitwohnsitz in Anspruch nehmen.
Die Apartmentindustrie entwickelt immer neue Konzepte und spricht damit unterschiedliche Zielgruppen an. In den vergangenen Jahren hat sich diese Wohnform erst einmal in unseren Breiten etabliert, jetzt kommen die unterschiedlichen Ausformungen. Im wachsenden ServicedApartment-Segment orientieren sich die Marktbeteiligten in ihren Konzepten immer weniger an den klassischen Zielgruppen als vielmehr an Lebensstilen, Neigungen und Werten. Die einst starren Grenzen zwischen Serviced Apartments, Wohnwirtschaft und Hotellerie haben sich aufgelöst. Die modernen Wohnanlagen vereinen privaten Wohnraum mit gemeinsam genutzten Räumlichkeiten und Ausstattungsmerkmalen.
Die Dimensionen dieser Komplexe können variieren. Es gibt kleinere Anlagen, in
denen sich die Bewohner auch Koch- und Wohnbereiche teilen, sowie größere Projekte mit Gärten und Freizeiteinrichtungen für die Allgemeinheit.
Letztendlich werden die „Wohnen-aufZeit-Konzepte“ auch zu einem Maßstab für künftige Wohnmodelle. Denn was in dieser Welt seine Berechtigung hat, das kann durchaus auch in zu neuen Wohnformen ganz allgemein führen.
Nicht nur in Wien, sondern auch in anderen österreichischen Ballungsräumen
Serviced Apartments
und Landeshauptstädten entstehen weiterhin neue Projekte. Auch in Graz, im oberösterreichischen Ballungsgebiet zwischen Linz und Wels sowie in Salzburg steigt die Nachfrage. Trotzdem bleibt für Investoren die Bundeshauptstadt die Nummer eins. Hier finden sich nämlich entsprechend viele Menschen, deren individuellen Ansprüchen auch der Trend zum Micro-Living entgegenkommt.
Vor allem Fulfillment-Center für den Onlinehandel sind stark gefragt. Aber auch Lebensmittelhändler suchen nach mehr Logistikflächen.
Vor wenigen Jahren war der österreichische Logistikmarkt eigennutzergeprägt, Investments erfolgten kaum. Nun hat der Markt enorm angezogen – und zieht jede Menge Investoren an. Damit kommen auch neue Projekte.
Kaum ein Markt in Österreich hat sich binnen kürzester Zeit so stark bewegt wie der Logistikmarkt. Noch vor sieben Jahren hieß es, die Logistik sei tangential an Österreich vorbeigezogen und habe sich vornehmlich in die benachbarten Staaten verlagert. Nur spärlich wurden damals spekulative Logistikliegenschaften entwickelt, zum größten Teil gab es nur eigengenutzte Immobilien. Doch seitdem hat der heimische Logistikmarkt eine steile Kurve nach oben hingelegt und gilt jetzt als einer der gefragtesten in Mitteleuropa. Mit ein Grund ist das veränderte Einkaufsverhalten, das sich zunehmend in Richtung Onlinehandel verlagert.
Wie sehr sich der Logistikmarkt vom hässlichen Entlein zum stolzen Schwan entwickelt hat, zeigt sich in aktuellen Marktberichten. Laut dem Immo-Dienstleister CBRE sei keine Assetklasse aktuell so lebendig wie der Logistikmarkt, der eine Transformation von einem Eigennutzermarkt zu einem Developer-Markt mit spekulativen Flächen hingelegt hat. Bis 2024 findet sogar ein regelrechter Bauboom statt, wodurch der aktuelle Bestand um weitere 20 Prozent anwächst. So entstehen in den Märkten Wien, Graz und Linz weitere 1,4 Millionen Quadratmeter – Flächen, die vom Markt auch benötigt würden, wie der CBRELogistikexperte Franz Kastner erklärt, vor allem Gesuche ab 20.000 Quadratmeter aufwärts. Denn: Mit 2,7 Millionen Quadratmetern ist der Submarkt Wien zwar mit
• TEXT: Charles SteinerAbstand der größte, allerdings ist er auch nahezu absorbiert, was am Leerstand von 0,9 Prozent ersichtlich ist. Folglich steigen die Spitzenmieten kontinuierlich an. Graz weist dafür den modernsten Logistikbestand auf, von den rund 970.000 Quadratmetern gelten 70 Prozent als moderne Kategorie-A-Flächen. Überdies kommen bis 2024 weitere 300.000 Quadratmeter hinzu, in Linz – mit 1,8 Millionen Quadratmetern zweitgrößter Markt in Österreich –160.000 Quadratmeter.
Der starke Logistikmarkt in Österreich ist auch für Investoren interessant. So interessant, dass die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt. Rund eine
halbe Milliarde Euro ist 2021 in Logistikimmobilien investiert worden. 2022 etwa entfielen laut dem aktuellen Investmentmarktbericht von EHL von knapp zwei Milliarden Euro Gesamtinvestmentvolumen zwar nur drei Prozent auf Logistik. Das sei aber nicht der mangelnden Nachfrage geschuldet, sondern dem Mangel an Objekten und länger andauernden Transaktionsprozessen. Mit dem Bauteil Beta im Industrial Campus Vienna East ist Ende 2021 der letzte Bauteil an DEKA Immobilien verkauft worden, das nun sämtliche bisher fertiggestellten Bauteile am Areal in Enzersdorf an der Fischa in seinem Portfolio hält.
Was spricht aus Entwicklersicht für den Standort Wien? Für welche Sparten ist Wien interessant?
Wien hat sich zu einem attraktiven Standort für Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich Lifesciences und Pharma, entwickelt. Ein sicheres Umfeld, hoher Lebensstandard und -qualität, niedrige Mieten für Unternehmen und attraktive Arbeitsplätze sowie Unterstützung durch den Staat (Förderungen etc.) machen Wien zu einem beliebten Ziel für
Anton Bondi de Antoni, Geschäftsführer von Bondi Consult und Entwickler des Gewerbequartiers TwentyOne in Floridsdorf, über die Vorteile des Standorts Wien und dessen Stärken.
• INTERVIEW: Charles Steiner
Unternehmensentwicklungen. Zahlreiche Ansiedelungen und neue Standorte, zum Beispiel von Pharmaunternehmen, beweisen dies nachdrücklich.
Wo gibt es Adaptionsbedarf? Wie kann man Wien für internationale Unternehmen noch schmackhafter machen?
Es gibt sicherlich noch Verbesserungsbedarf bei behördlichen Verfahren, die oft und auch unnötigerweise zu langen Verfahrensdauern führen und damit allfällige Ansiedelungswillige abschrecken. Sowohl im Gewerbe- und Umweltverfahren als auch bei Bauverfahren sind Optimierungen wünschenswert. Die teilweise in der Politik offen nach außen getragene Skepsis gegenüber Ausländern führt oft zu Verunsicherung beim Schlüsselperso -
Sebastian Scheufele, SIOR (Managing Partner, Investment, Industrial & Logistics CEE), sieht in stetigen Zinserhöhungen die aktuell größte Herausforderung und in ganzheitlichen Konzepten die größte Chance in der Assetklasse Logistikimmobilien.
Welche Trends machen sich aktuell in der Industrie- und Logistikimmobilienwirtschaft bemerkbar?
Sowohl Investoren wie auch Nutzer verlangen zunehmend nach Nachhaltigkeit, Flexibilität und Digitalisierung. Auch der regulatorische Rahmen und die Gesetzgebung, wie beispielsweise die UVP-Novelle und das Lieferkettengesetz, machen ein weiteres Umdenken in diesen Bereichen unumgänglich. Was der Markt fordert, sind moderne und zukunftsfähige Stateof-the-Art-Entwicklungen im Einklang mit einem ganzheitlichen ESG-Konzept. Ressourcenschonende Entwicklung, energieeffizienter und automatisierter Betrieb
• INTERVIEW: Carolin Rosmannund die Messbarkeit der ESG-Performance einer Immobilie betreffen sämtliche involvierte Branchen – von Entwicklern, Investoren, Asset-Managern bis hin zu finanzierenden Banken.
Welche Herausforderungen gilt es in Zukunft in dieser Assetklasse zu meistern?
Die Auswirkungen der Pandemie und des Ukraine-Konflikts, steigende Energieund Rohstoffpreise sind preistreibend. Als größte Herausforderung sehe ich neben den hohen Baukosten die damit einhergehenden kurz- bis mittelfristig steigenden Finanzierungskosten durch stetige Zinserhöhungen. Daraus resultieren Preiskorrek-
nal, das aus dem Ausland rekrutiert werden soll.
Sie haben gerade ein Gewerbequartier in Floridsdorf in Umsetzung. Nach welchen Kriterien sind Sie hinsichtlich Nutzungsmix, Standort und Nachhaltigkeit vorgegangen?
Das TwentyOne bietet aufgrund der Größe die Chance, ein gesamtes Quartier zu entwickeln und ein Gesamtpaket für die Nutzer zu schnüren. Neben attraktiven Arbeitsplätzen wird im Umfeld auch der Bedarf der Beschäftigten abgebildet. Mit einem Kindergarten, Nahversorgung, Fitness und Gastronomie wollen wir all diese Faktoren bieten.
turen in den Märkten aufgrund steigender Renditen, was wiederum zu Verzögerungen bei Projektentwicklungen und Investmenttransaktionen führen kann.
lassen sich nicht klar einordnen, denn sie sind sehr individuell und bieten den Unternehmen die unterschiedlichsten Voraussetzungen für ihr Business.
• TEXT: Walter SenkIm internationalen Konnex sind Gewerbeparks ein als Einheit erbauter und verwalteter Open-Air-Einkaufskomplex. Dieser umfasst mindestens fünf Gebäude, die durch Fahrspuren miteinander verbunden sind und sich am Stadtrand befinden. In Österreich stehen allerdings hinter den Gewerbeparks ganz andere Ideen. Sie bieten Gewerbeflächen in den verschiedensten Konfigurationen und bie -
ten je nach Standort die unterschiedlichsten Mischungen an und verbinden zum Beispiel hochwertige Büros mit Logistikoder Lagerflächen. Grundsätzlich sind Business- und Gewerbeparks oftmals eher außerhalb der Städte bei Verkehrsknotenpunkten zu finden – aber eben nicht nur. Wichtig ist für sie auf jeden Fall eine optimale verkehrstechnische Infrastruktur.
Die heimischen Business- und Gewer-
Zentrale Lagen direkt an Verkehrsknotenpunkten sind für die Business- und Gewerbeparks unerlässlich. Den eingemieteten Unternehmen werden – wie hier im WBP – die unterschiedlichsten Konfigurationen und Mischungen aus notwendigen Betriebsflächen geboten. Dazu kommen noch in vielen Fällen besondere Features.
beparks überraschen mit einer Vielzahl an Kombinationen und lassen sich daher nicht so einfach einordnen. So gilt der Wiener Bürostandort „Wienerberg City“ am Stadtrand als Businesspark, ganz anders der Walter Business-Park (WBP) vor den Toren Wiens. Dieser bietet Büro- und Lagerflächen in variablem Verhältnis und individuellen Größen. Der Gewerbepark TwentyOne im 21. Wiener Gemeindebezirk ist ein zukunftsorientierter Standort mit fünf Hubs: Innovation, Central, Student, Office und Hotel Hub. Aber nicht nur Wien, sondern vor allem auch die Gebiete südlich von Graz gelten als geografisch wichtiger Umschlagspunkt zu den zentralen Wirtschaftsräumen im südösterreichischen Raum und in Südosteuropa und sind daher ebenfalls eine ideale Lage für Gewerbeparks.
Der anhaltend steigende Flächenbedarf – bei gleichzeitig knapper Flächenverfügbarkeit – und immer höhere Bodenpreise aufgrund zentraler Lagen machen allerdings neue Gebäudekonfigurationen notwendig. Die Bereiche Nachhaltigkeit und Flexibilität stehen im Vordergrund. Dazu kommt die Zertifizierung bei Gebäuden. Nicht nur das: Firmen und Mieter stehen wie in vielen anderen Branchen auch in einem harten Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte. Die Örtlichkeit, die Sozialräume und das Umfeld müssen hochwertig sein, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen. Die Gestaltung oder Begrünung der Fassade, die Aufenthaltsbereiche im Gebäude und der Garten sollen in den Pausen zur Erholung einladen.
Für nationale und internationale Investoren bieten diese vielschichtigen Immobiliensegmente aber eine ideale Investitionsmöglichkeit. Schließlich sind sie keine „Stand-alone-Projekte“ – davon ist man schon vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten abgekommen –, sondern stellen eine interessante Mischung dar. Und damit ergeben sich Synergien zwischen den einzelnen Gebäuden, aber auch zwischen den angesiedelten Unternehmen.
In Zeiten von geringen Immobilientransaktionen ist die Bewertung eine besondere Herausforderung, weil es weniger Vergleichswerte gibt. Für 2023 ist außerdem das ESG-Thema schlagend.
• TEXT: Walter SenkDie Verwerfungen am Kapitalmarkt haben, wenn auch nur mittelbaren, Einfluss auf den Immobilienmarkt. Die Reaktion des Immobilienmarkts erfolgt in der Regel verzögert und nur in gedämpftem Ausmaß. Aber die aktuelle wirtschaftliche Konstellation trifft die Immobilien und die Preise beziehungsweise die Preisgestaltung. So wie die gesamte Immobilienbranche stehen auch die Bewerterinnen und Bewerter derzeit vor vielfältigen Herausforderungen.
Speziell in Zeiten mangelnder Transaktionen ist vonseiten der Bewertungsunternehmen besonders viel Wissen und Erfahrung gefragt. In so einer Situation fehlt es an Vergleichswerten und der Möglichkeit, Trends einzuschätzen. Die Verkäufer haben grundsätzlich andere Vorstellungen vom aktuellen Immobilienwert als die Käufer. Um die Komplexität etwas aufzulösen, hilft es, klar zu differenzieren, meint Astrid Grantner-Fuchs, Geschäftsführerin von EHL Immobilien Bewertung: „Die ge -
änderte Zinssituation, die Kostensituation am Bau und die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten sind jedenfalls Fakten, die auf dem Tisch liegen und die in der Bewertung zu berücksichtigen sind.“
PROFUNDE GUTACHTEN
Dementsprechend muss nicht von einem Wertverlust der Immobilien ausgegangen werden, wie dies bei einem illiquiden Markt der Fall wäre. Vorschneller Abwertungen bedarf es also nicht. Vielmehr gilt es zu antizipieren, wo die Konsensebene in der Diskrepanz zwischen den Vorstellungen der Käufer und der Verkäuferseite liegt. Mit einem profunden Bewertungsgutachten sind aber auf jeden Fall die besten Voraussetzungen dafür geschaffen. „In der Bewertung sind Expertinnen und Experten jedenfalls mehr denn je gefragt, die Fakten so zu beurteilen, wie sie sind – nicht zu beschönigen, aber auch nicht schlechtzureden“, so Astrid Grantner-Fuchs.
ESG-Faktoren (Environmental, Social und Governance) werden künftig eine wichtige Rolle bei der Immobilienbewertung spielen und am Markt sowohl Nachfrage als auch Preise maßgeblich beeinflussen. „Die Umsetzung der ESG-Anforderungen wird die größte Herausforderung der Immobilienbranche in den nächsten Jahren sein. Dies wird jedenfalls auch Auswirkungen auf die Immobilienbewertung mit sich bringen“, erklärt Jenni Wenkel MRICS, Vorstandsvorsitzende RICS Österreich. „Hier sind wir als Berufsverband in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gefordert, neue Rating- und Bewertungsmodelle anzudenken, um dem steigenden Bedarf des Markts nach Transparenz und einheitlichen Standards nachkommen zu können.“ Es werden sämtliche Teilbereiche der Immobilienwirtschaft betroffen sein, allen voran Bau und Betrieb, aber auch Finanzierung, Vermögensanlage und Bilanzierung.
In crafting a unique urban festival during 4 days in Cannes, MIPIM influences and accelerates the transformation of the built environment.
MIPIM is a catalyst for concrete solutions, combining face-to-face discussions, thought leadership, development opportunities and global capital to drive change.
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Übersetzung: Rupert Hebblethwaite
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