steiermark


Der Wirtschaftsstandort Steiermark hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefgrei fend verändert. So war und ist die Steiermark ein starkes Industrieland, das sich zu einem internationalen Technologiestandort mit einem hohen Innovationspoten zial entwickelt hat. Eine der höchsten Forschungs- und Entwicklungsquoten Europas, gepaart mit einer vielschichtigen Bildungslandschaft und tatkräftigen Forschungs einrichtungen, macht das Land zu einem beliebten Investitionsstandort.
Auch der Tourismus hat sich stark gewandelt und bietet – von der Beschleunigung auf der Rennstrecke in Spielberg oder den Skipisten der Obersteiermark bis zur Ent schleunigung in der Thermenregion, vom Kulturgenuss in Graz bis zum kulinari schen Genuss in der Südsteiermark – in allen Regionen des Landes eine Vielzahl an Aktivitäten.
Österreich und der Wirtschaftsstandort Steiermark stehen aber vor großen Heraus forderungen. Ihnen gilt es aktiv entgegenzutreten. So setzen wir beispielsweise in den nächsten Jahren einen klaren Schwerpunkt auf den Ausbau von erneuerbaren Energien. Die Steiermark soll eine Musterregion in ganz Europa werden, die Klima schutz mit wirtschaftlicher Dynamik verbindet. Mit der steirischen Energiewende leisten wir nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz, sondern reduzie ren auch die Abhängigkeit der heimischen Wirtschaft von ausländischen Energieim porten. Zudem entstehen durch starke Investitionen eine enorme Wertschöpfung so wie eine Vielzahl neuer Arbeitsplätze. Denn gerade als starkes Forschungsland wird die Steiermark auf Innovationen und Entwicklungen hin zur CO2-Neutralität setzen.
Ein steirisches „Glück auf“!
Christopher Drexler, Landeshauptmann
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Die Steiermark möchte in den nächsten Jahren eine nachhaltige ökonomische Entwicklung fördern. Mit bestens qualifizierten Fachkräften ist man auf einem sehr guten Weg, meint Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl im Interview.
Rückblick auf das Jahr 2022: Was sind die zentralen Themen des Wirtschaftsstandorts Steiermark?
Das Jahr 2022 war stark von den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs geprägt. Vor allem die steigenden Energiepreise sind nicht nur in der Wirtschaft, sondern für uns alle eine spürbare Belastung. Aus diesem Grund und wegen der Auswirkungen des Klimawandels ist die Energie wende das Gebot der Stunde. Dane ben gilt es auch die digitale Trans formation voranzutreiben, bei den Lieferketten robuster zu werden und
unsere Abhängigkeit von Drittstaa ten wie beispielsweise in der Halb leiterbranche zu verringern.
Was zeichnet den Wirtschafts standort Steiermark aus? Für wel che Unternehmen respektive Bran chen ist der Standort Steiermark interessant?
Eines der größten Assets sind ganz eindeutig die bestens qualifizierten Fachkräfte, die es in der Steiermark gibt. Diese werden weltweit ge schätzt. Dazu kommt das hervorra gend funktionierende Ökosystem aus
Fachhochschulen, Universitäten, For schungsinstitutionen, Unternehmen und Politik. Aufgrund des gut funk tionierenden Zusammenwirkens von Wissenschaft und Wirtschaft verfügt unser Bundesland über eine hohe Kompetenz in den Stärkefeldern Mo bilität, grüne Technologien, Human technologie und Mikroelektronik so wie Werkstofftechnologien.
Welche Ziele verfolgt die aktuelle Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark?
Im Mittelpunkt der Strategie steht das Motto „Neues Wachstum – Neue Chancen – Neue Qualität“. Unser vorrangiges Ziel in den kommenden Jahren ist es, eine nachhaltige wirt schaftliche Entwicklung zu forcieren. Nachhaltigkeit verstehen wir dabei in einem sehr umfassenden Sinn. Kli maschonendes Wirtschaften spielt dabei ebenso eine Rolle wie unter nehmerische Innovationen mit be sonders großem Zukunftspotenzial.
Vor welchen wirtschaftlichen Heraus forderungen steht die Steiermark? Auch im kommenden Jahr werden die grüne und die digitale Transfor mation die zentralen Themen sein. Weiterhin wird uns die Herausfor derung des Arbeits- und Fachkräfte mangels in nahezu allen Branchen der Wirtschaft beschäftigen. Wir müssen daher das Potenzial der in der Steiermark lebenden Menschen weiter heben und darüber hinaus in ternationale Fachkräfte für unseren Standort gewinnen.
„Eines der größten Assets sind ganz eindeutig die bestens qualifizierten Fachkräfte, die es in der Steiermark gibt.“
Welche Projekte gehören 2022 zu den wirtschaftlichen Highlights des Bundeslandes Steiermark? Gibt es bedeutende Zukunftsprojekte?
Uns ist es in diesem Jahr gelungen, zahlreiche Projekte im Themenbe reich digitale und grüne Transfor mation umzusetzen. Mit der neu en Green Tech Academy Austria (GRETA) an der TU Graz konnten wir beispielsweise einen Wissensund Innovationshub errichten, der Unternehmen beim grünen Wandel unterstützt (siehe Kasten, Anm. d. Red.). Beim Breitbandausbau konnte unser Bundesland ordentlich Tempo aufnehmen, und ich freue mich sehr, dass 240 Millionen, also ein Viertel der Mittel aus der zweiten Breitband
milliarde des Bundes, in unserem Bundesland investiert werden. Des Weiteren haben wir nun mit dem HyCentA ein neues COMET-Kom petenzzentrum, das gerade ange sichts der Energiewende von großer Bedeutung ist. Ich bin davon über zeugt, dass auf Wasserstoff basie rende Technologien ein wesentlicher Schlüssel für die grüne Transforma tion sein werden.
Gibt es spezielle Auszeichnungen für das Bundesland, die 2022 verlie hen wurden und die Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Steiermark aufwerten?
Besonders stolz sind wir auf den „Best of 15 Jahre“-EU-Regiostars-
Ende Mai 2022 wurde an der TU Graz die neue Green Tech Academy Aus tria – GRETA – präsentiert, die als gemeinnütziger Ver ein von Green Tech Cluster Styria, WKO Steiermark, TU Graz, FH JOANNEUM und PH Steiermark ein Life-Long-Le arning-Ökosystem in ganz Österreich etablieren soll. Maßgeschneiderte Aus- und Weiterbildungsangebote sollen Unternehmen und deren Mitarbei tende auf dem Weg zu Klimaneu tralität und Kreislaufwirtschaft unterstützen.
Zu den neuen Angeboten zählen u. a. mehrere „grüne“ MBAs sowie ein Executive MBA „Twin Green & Digital Transformation“ der
TU Graz oder der WIFI-Lehrgang „Photovoltaiktechniker bzw. Pho tovoltaikplaner“. Diese ergänzen etablierte Angebote wie das FH-JO ANNEUM-Studium „Energy Ma nagement“. Das GRETA-Weiterbil dungsportfolio umfasst aber auch Einzelvorträge oder Workshops zu Themen grüner Technologien und Innovationen, Hochschulkurse für Beschäftigte aller Branchen und Betriebsgrößen sowie Innovations
Award für unser Green Tech Valley. Dies unterstreicht, dass unsere Re gion nicht nur österreichweit, son dern auch europaweit Vorreiter bei der Entwicklung grüner Techno logien ist. Sehr erfreulich ist auch, dass dem steirischen Unternehmen Luxinergy der Sonderpreis „ECONO VIUS“ beim Staatspreis Innovation verliehen wurde. Dieser Spin-off der Montanuniversität Leoben hat ein innovatives Harzsystem inklusive 3D-Drucker für die Produktion von medizinischen Heilbehelfen wie Pro thesen entwickelt. Dieses innovative Unternehmen ist jedoch nur ein Bei spiel von vielen erfolgreichen Betrie ben in unserem Bundesland.
CAROLIN ROSMANNcamps für Unternehmen zum Thema Dekarbonisierung und Wege zur Klimaneutralität. Darüber hinaus bietet GRE TA eine Fortbildungsserie für Lehrkräfte der Sekundarstufe 2 an. Im Fokus stehen dabei alle Arten von Innovationen, die zur Schaffung von um weltfreundlichen Produkten, Dienstleistungen oder Prozes sen beitragen. „Mit der Green Tech Academy Austria bieten wir Qualifizierungsangebote für Fir menchefs sowie ihre Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter. GRETA unterstreicht auch die Position der Steiermark als führendes Bundes land im Bereich grüner Techno logien“, so die Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.
www.greentechacademy.at
(V. l.:) Bernhard Puttinger, Geschäftsführer von Green Tech Cluster Styria, Harald Kainz, Rektor der TU Graz und Obmann des Vereins GRETA, Wirtschafts- und Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Martin Payer, kaufmännischer Geschäftsführer der FH JOANNEUM NEUE GREEN TECH ACADEMY AUSTRIA:Trotz steigender Kredit- und Energiekosten können einzelne Immobilien-Segmente mit stabiler Nachfrage rechnen. Im Interview erklärt Rainer Stelzer, Vorstand der RLB-Steiermark, wohin sich der Markt bewegt.
Wie ist derzeit die Stimmungslage am Immobilienmarkt in Österreich und Deutschland?
Nach der Pandemie ist zwar eine leichte wirtschaftliche Erholung spürbar, aber die positiven Effekte werden durch den Ukraine-Krieg, die Infl ation und die Störungen in den globalen Lieferketten nivelliert. Vor allem die steigenden Kreditkosten und Energiepreise bereiten der Branche Sorgen. Wegen dieser Faktoren bremst sich die Immobilien-Euphorie der vergangenen Jahre erkennbar ein. Dennoch gehen die meisten Marktteilnehmer von einem zwar schwierigen, aber in Summe soliden Jahr 2023 aus.
Bleiben Immobilien auch im aktuellen Zinsumfeld attraktiv?
Immobilien bzw. Wohnraumfinanzierungen bleiben auch in Zukunft attraktive Veranlagungsformen. Selbst bei steigenden Zinsen kann man gute Erträge generieren, ankert
aber gleichzeitig in einem „sicheren Hafen“. Indexgebundene Mieterträge bieten sogar einen teilweisen Schutz gegen die steigende Inflation. Gleichzeitig muss man die Inflations-, Zins, Kaufpreis- und Mietentwicklung laufend marktkritisch betrachten. Folglich stellen wir für unsere Kunden eine engmaschige Begleitung sowie besonders sensitive Finanzierungen bereit, die auch bei weiteren Verschärfungen am Immobilienoder Kapitalmarkt gemäß den Regularien konform bleiben.
In welchen Asset-Klassen steckt derzeit Potential?
Generell sehen wir, dass sich der Immobilienmarkt quer über alle Asset-Klassen hinweg verlangsamt. Nur die Segmente Logistik und Datenzentren werden durch den anhaltenden Boom des Onlinehandels weiterhin in ganz Europa gepusht. Für den Büromarkt gilt: Homeoffice bleibt zwar ein Thema, aber inzwischen ist absehbar,
„Es ist eine Trendumkehr vom Neubau hin zu Sanierung, Ausund Zubau spürbar“
dass dieser Trend die klassische Büroimmobilie nicht verdrängen wird. Mehr denn je kommt es aber darauf an, dass nicht nur die Lage stimmt, sondern auch höchste Anforderungen an moderne IT und Kommunikationsflächen erfüllt werden.
Und wie steht es um Wohnimmobilien?
Am österreichischen Wohnimmobilienmarkt zeichnet sich eine Abschwächung der enormen Kaufpreis-Steigerungen der letzten Jahre ab, starke Preiskorrekturen sind jedoch nicht zu erwarten. Spürbar ist aber eine Trendumkehr vom Neubau hin zu Sanierung, Aus- und Zubau. Gründe dafür sind einerseits die hohen Grundstückspreise, andererseits der Bewusstseinswandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Derzeit nimmt Österreich bei der Bodenversiegelung einen Spitzenplatz in Europa ein.
Der gemeinnützige Wohnbau kam
im heurigen Jahr durch die hohen Baukosten unter Druck, wodurch bereits geplante Projekte nicht realisiert wurden. Infolgedessen schlägt das Marktpendel wieder in die Gegenrichtung aus: Die Baustoffpreise entspannen sich und 2023 sollten wieder einige gute Projekte realisiert werden.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?
Steigende Energiekosten, Rohstoffengpässe, stark volatile Materialpreise sind nur einige der Gründe, warum das Angebot an nachhaltigen Objekten in Zukunft noch größere Nachfrage erfahren wird als bisher. Insbesondere das Thema ESG-Kriterien wird nicht erst in ferner Zukunft, sondern bereits mittelfristig eine maßgebliche Rolle sowohl für die Entscheidungen von Investoren als auch von Nutzern und Banken spielen. So gesehen ist eine kompetente Beratung durch Spezialisten im Wortsinn „Gold wert“, denn
Nachhaltigkeit wird zum bestimmenden Faktor für die Rentabilität von Immobilien.
Was raten Sie Kunden, die sich für Immobilien interessieren? Künftig sollte man noch sorgfältiger als bisher die Angebots- und Nachfrageentwicklung im Auge behalten. Beispielsweise zeichnet es sich ab, dass Käufer neben den Ballungszentren auch immer mehr die umgebenden Regionen ins Auge fassen. Um langfristig erfolgreich zu bleiben, müssen die jeweiligen Asset-Klassen und Regionen sowohl in Hinblick auf die eigenen Ansprüche als auch in Kombination mit allen übrigen Marktfaktoren laufend analysiert und professionell bewertet werden. Raiffeisen-Kunden in der Steiermark, in Wien sowie im Süden Deutschlands haben dabei den Vorteil, dass ihnen erfahrene Experten als diskrete, greifbare und loyale Ansprechpartner zur Seite stehen.
Graz ist derzeit die am schnellsten wachsende Stadt Österreichs. 2021 wurden hier rund 2.400 Wohneinheiten fertiggestellt. In den Jahren 2022 und 2023 sollen 4.300 bzw. 4.500 Wohneinheiten hinzukommen.
Straßenbahnen haben einen gro ßen Vorteil: Schadstofffrei bahnen sie sich einen Weg durch eine Stadt und verbinden deren Stadtteile wie Lebensadern miteinander – und sind auch ein Zeichen gelebter Urbanität. Seit einigen Jahren setzt etwa Graz auf den Ausbau dieses Verkehrsmittels und erschließt damit die entstehen den Stadtentwicklungsgebiete. Je eine Linie führt etwa seit November des Vorjahres zu den Reininghausgründen im Südwesten und in die Smart City im Nordwesten der Mur-Metropole.
Im Jahr 2030 sollen in der Metropol region Graz rund 485.000 Menschen leben, was einem Anstieg von 7,7 Prozent zwischen 2020 und 2030 ent spricht. 2035 wird es bereits rund eine halbe Million Menschen sein, prog nostiziert der aktuelle Bericht des Im mobilienspezialisten CBRE zum Woh nungsmarkt in Wien, Linz und Graz. Graz wird im CBRE-Bericht als die am schnellsten wachsende Stadt Öster reichs genannt. Rund 2.400 Wohn einheiten wurden hier im Jahr 2021 fertiggestellt. In den Jahren 2022 und 2023 sollen 4.300 bzw. 4.500 Wohnein heiten hinzukommen. Über die meis ten Zuwächse dürfen sich die Bezirke Gries, Lend und Eggenberg freuen –und hier vor allem die Reininghaus gründe und die Smart City Graz. Rund 67 Quadratmeter beträgt hier die durchschnittliche Wohnungsgröße.
Bis zum Jahr 2025 sollen über 10.000 Menschen in den Reininghausgrün den – vor einigen Jahren noch eine der größten unbebauten Flächen in Graz – leben. Eine der Straßenbahnstatio nen dort heißt Reininghauspark, wo auch die Straßenbahnlinie 4 hält. Im Juli ist die offizielle Eröffnung. Jung und urban ist die Bevölkerung der zweitgrößten Stadt Österreichs und weist damit einen überproporti
onal hohen Anteil junger Menschen auf. Allein über 27 Prozent der Ein wohner sind zwischen 20 und 35 Jah re alt. Grund dafür ist vor allem das große Angebot für junge Menschen. Mit einer Fülle an Universitäten und Fachhochschulen zieht Graz – neben Wien und Innsbruck – viele Studie rende aus dem In- und Ausland an, heißt es im CBRE-Bericht.
Mit rund 510.000 Quadratmetern Bürofläche ist Graz nach Wien und Linz der drittgrößte Büromarkt Ös terreichs. Bis 2024 sollen in Graz über 91.000 Quadratmeter neue Bü roflächen entstehen – darunter auch in den neuen Stadtteilen Smart City Graz und Reininghaus: Sie sollen dort zur Vielfalt und Durchmischung der Wohnquartiere beitragen. „Größere
Flächen sind im Kommen und brin gen mehr Flexibilität“, erklärt Sigrid Filzmoser von CBRE, die davon aus geht, dass die neuen Flächen vor al lem größeren, bereits in Graz ansäs sigen Unternehmen die Möglichkeit
geben, ihre Niederlassungen zusam menzulegen. „Die kleinteiligen Be standsflächen am Grazer Büromarkt könnten in Zukunft nach und nach in Wohnflächen umgewandelt werden.“
CHRISTOPHER ERBENDer Grazer Logistikmarkt hat in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom der Logistikimmobilien erlebt. Dabei profitiert der Markt einerseits vom Flächenmangel in Wien und andererseits durch den Ausbau der Bahnverbindungen.
Der Wirtschaftsstandort Graz hat in den vergangenen Jahren im mer stärker aufgeholt. Stetiger Zuzug in die steirische Landeshauptstadt sowie der Ausbau der Bahn haben die steirische Landeshauptstadt mittler weile zu einem wichtigen Verkehrs knotenpunkt in alle Himmelsrich tungen hinaufkatapultiert . Dadurch wurde Graz außerdem zu einem der wichtigsten Logistikstandorte in Ös terreich, der auch für internationale Investoren hochinteressant gewor den ist. Mittlerweile ist Graz nach Wien und Linz-Wels der wichtigste Markt, der auch über den moderns ten Bestand verfügt. Laut eines Logis tikmarktberichts des Immo-Dienst leisters CBRE sind rund 70 Prozent der rund 970.000 Quadratmeter als Kategorie A zu klassifizieren, rund 300.000 Quadratmeter sollen bis 2024 folgen. Franz Kastner, Associa te Director und Logistikexperte bei CBRE, spricht davon, dass viele inter
nationale Entwickler, die sich bereits in Wien etabliert haben, nun nach Graz expandieren. Und das massiv: „Die Pipeline ist bis 2024 am Grazer Logistikmarkt gut gefüllt.“
Der Logistikstandort Graz weist meh rere Vorteile auf, vor allem hinsicht lich der Verkehrsanbindung. Und zwar besonders, was den Schienen verkehr betrifft. Über Bruck an der Mur erreicht man die Südbahn, wei ter Richtung Osten ist man an Slo wenien und weiter Richtung Italien sowie nach Kroatien angebunden. Hinzu kommt die Koralmbahn, die die Strecke über Kärnten nach Italien erheblich verkürzt. Das macht Graz zu einem der wichtigsten Güterum schlagplätze in Österreich. Ein Hot spot ist das Cargo Center Graz, direkt am Schnittpunkt der Pyhrn- sowie der Baltisch-Adriatischen Achse und nahe des Grazer Flughafens. Fast 100
Der Vorteil von Graz ist, dass man an Schiene und Straße ebenso wie an den Flughafen perfekt angebunden ist. Das macht Graz zu einem der wichtigsten – und modernsten – Logistik-Hotspots in Österreich.
Hektar Gesamtbruttofläche umfasst das Areal, als Ziel hat man sich bis 2025 140 Hektar gesetzt. Allein 2022 sind dort Waren im Wert von rund 245 Millionen Euro umgeschlagen worden, der Wert soll sukzessive um weitere 100 Millionen Euro gesteigert werden. Das ist einer der Gründe, warum auf dem Areal auch institu tionelle Investoren nach Objekten suchen und diese kaufen. Erst Ende August hat Palmira Capital Partners für den AIF-Spezialfonds „Palmira European Core Logistics“ eine knapp 17.000 Quadratmeter vermietbare Fläche umfassende Logistikimmobi lie erworben, die vom Logistikunter nehmen Bexity genutzt wird.
Reserven sind da Auch für andere internationale Logis tikentwickler ist Graz zu einem pla ce to be geworden. Erst Anfang des Jahres hat der internationale Deve loper Panattoni eine Österreich-De pendance eröffnet, man plant auch, neben Wien entsprechende Projekte in Graz zu entwickeln. Denn Graz hat – im Gegenzug zu Wien – im südli chen Umland noch Flächenreserven, um Neuentwicklungen zu realisieren. Doch auch hier zeigt sich der Trend, die Bodenversiegelung gering zu hal ten. Palmira Österreich hatte etwa angekündigt, die Development-Schie ne zwar zu forcieren, allerdings soll das in Österreich vornehmlich Brownfields betreffen. Palmira-Ös terreich-Chef Thomas Jiresch: „70 Prozent des Logistikbestands sind eigengenutzt und entsprechen nicht mehr den modernen Anforderungen. Da rechnen wir damit, dass Eigentü mer selbstgenutzter Liegenschaften geneigt sind, zu verkaufen.“
CHARLES STEINERVor neun Jahren eröffnete die Rustler Gruppe ihren Standort in der steirischen Hauptstadt und trägt seither maßgeblich zur regionalen Ausweitung der Dienstleistungen am Heimatmarkt Österreich bei.
Aktuell beschäftigt das Team von Rustler Steiermark rund um Standortleiter Georg Habersatter bereits über 25 Mitarbeiter, wobei alle Geschäftsbereiche in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden.
Neuer Innenstadt-Standort Grund genug, in ein größeres Büro in der Grazer Innenstadt zu übersiedeln, welches für Kunden und Geschäftspartner optimal erreichbar ist. Die Dienstleistungen der steirischen Niederlassung umfassen
die Gebäudeverwaltung, das Facility-Management sowie die Immobilienvermittlung.
„Die Komplettanbieterstrategie wurde am steirischen Immobilienmarkt positiv aufgenommen. Von den Kunden und Geschäftspartnern wird vor allem unser hoher Qualitätsanspruch, der sich auch in den ISO-Zertifizierungen aller drei Bereiche widerspiegelt, geschätzt“, erläutert Standortleiter Georg Habersatter.
„Der Ballungsraum Graz verzeichnet momentan prozentuell das stärkste Bevölkerungswachstum Österreichs. Der daraus resultierende Wohnbedarf und die ungebrochene Neubauoffensive bieten ein dynamisches Umfeld für unsere Dienstleistungen“, so Habersatter weiter.