Ideales Wohnen in der BGZ 2 Ausgabe 5

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IDEALES WOHNEN in der BGZ 2

N째 5 FEB. 2014

Mit 90 den Neuanfang wagen Der langj채hrige Genossenschafter Louis Gygax erz채hlt

QUIZ + Romantisches dinner zu gewinnen

DO IT YOURSELF DIE FASNACHTSRETTUNG IST DA! GOLDENE BILDER Gesucht: kreative Wollishofer ab 60 FEB. 1/ 14 1


DIY

do it yourself Die Fasnachtsrettung ist da! S. 24

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EDITORIAL

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Wir leben in einer beschleunigten Zeit und überall spricht man von Change, also von Wandel und Veränderung. Diese Ausgabe von „Ideales Wohnen in der BGZ 2“ befasst sich mit Veränderungen und Übergängen. Einige gehen wir aktiv an, andere wiederum fordern uns heraus. Manchmal stehen wir vor Situation, die wir ganz und gar nicht beeinflussen können. Beeindruckend für mich ist, zu lesen, wie offen die Menschen über ihre neuen Situationen sprechen und uns so daran teilhaben lassen, wie sie sich diesen Herausforderungen gestellt haben. Wir tauchen in die Geschichten von Menschen, die ihr Leben anpacken, sei es mit einer Kehrtwendung im Berufsleben, auf der Suche nach Asyl oder mit dem Wechsel in eine Alterssiedlung. Sie alle wohnen hier, vielleicht sind die einen sogar Ihre Nachbarn.

COVER: LouIS GYGAX / FOTO: MARGHERITA ANGELI

In unserer doch kleinen BGZ 2-Welt dreht sich vieles um den Erhalt der Häuser und Wohnungen. Bei jedem Auszug von Mietern werden die Zimmer und Küchen sowie die sanitären Einrichtungen und Stromleitungen auf ihre Qualität geprüft. Je nach Zustand ist mit einem mehr oder minder grossen Reparaturaufwand zu rechnen. Immer wenn wir vom Vorstand Geld in die Hand nehmen, gilt für uns der Vorsatz, jeden Rappen vorausschauend einzusetzen, denn am Ende soll jede Renovationen langfristig Bestand haben. Es ist ein stetiges und sorgsames Abwägen zwischen Aufwand und Ertrag. Dabei müssen gesetzliche Auflagen eingehalten und den heutigen Ansprüchen an eine moderne Wohnung Rechnung getragen werden. Die neusten Renovierungsabreiten betreffen die Wohnung an der Mutschellenstrasse 155 - schauen Sie doch am Tag der offen Tür vom 22. Februar 2014 vorbei. Louis Gygax und seine Frau Agnes haben 61 Jahre in der BGZ 2 gewohnt, gelebt und mitgewirkt. Louis Gygax war insgesamt 24 Jahre im Vorstand und ich bin überzeugt, seine Frau hat ihm dafür den Rücken frei gehalten. Er gewährt uns im nächsten Beitrag einen Rückblick auf die früheren Zeiten in der Genossenschaft. Nietzsches Fazit „War Das – das Leben? … Wohlan, noch einmal!“ gilt für mich nicht als höchste Form der Bejahung, sondern vielmehr als eine Aufforderung zum Handeln. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele positive Eindrücke. Markus Pfister Präsident BGZ 2 FEB. 1/ 14 3


COVERSTORY

Mit 90 den Neuanfang wagen Der langj채hrige Genossenschafter Louis Gygax erz채hlt

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AUSGABE Nº5 FEBRUAR

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GANZ FRISCH 8

Diverses Flohmarkt, Entsorgung, Yoga etc.

Türkische Hochzeit im Gemeinschaftsraum S.10

STORY 10

Türkische Hochzeit Damla und Darko

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Bye Bye Herr Gygax Louis Gygax erzählt

DIY Feb/März SPEZIAL

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Goldene Bilder Roberta Weiss erzählt über ihre Vision

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Homöopathie Daniela Egli gibt Tipps

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Familie Vuran Hat ihr Glück gefunden

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Die Perlentaucherin Frau Domfeld im Interview

Fasnachtskostüme Einfach, OrIginell S.24

IDEALES WOHNEN 22

Musterwohnung Ein neuer Standard

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DIY: Fasnachtskostüme Ideen zum selber Basteln

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Gaspreisentwicklung bis 2020

KULTUR 30

Wälzer | Folge Nº 4 Wie weiter mit Whiskas?

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BGZ 2 QUIZ Gewinnen Sie ein romantisches Abendessen

WÄLZER | FOLGE Nº 4 Wie weiter mit Whiskas?

S.30

Hereinspaziert In die sanierte Wohnung an der Mutschellenstrasse

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Restaurant Allegro Eine neue Crew steht am Herd

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Ausflugstipps Die besten Ausflugsziele im Frühling

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Die KOLUMNE mit Zozo Hör mal wer da hämmert

GOLDENE BILDER

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PINNWAND

S.14

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VORSCHAU

S.22

Gesucht: kreative Wollishofer ab 60

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IMPRESSUM

IDEALES WOHNEN in der BGZ 2 Verleger Chefredaktor REDAKTION Konzept & Umsetzung Art Director MitarbeiteNDE dieser Ausgabe

KORREKTORAT Druck AUFLAGE

BGZ 2 Markus Pfister Karin Canclini Atelier Trace (trace-on.ch) Jason Hegetschweiler Zora Schaad, Vanessa Sadecky, Andrea Salathe, Marcel Rupf, Timo Michel, Margherita Angeli, Zozo Shady Silviana Long Schmid-Fehr AG 200 Ex. Wichtige INFOS

Verwaltung Bewirtschaftung Büro Öffnungszeiten

044 202 12 10 079 447 83 22 Montag – Freitag 08:00 Uhr – 12:00 Uhr 13:30 Uhr – 16:30 Uhr 16:30 Uhr – 20:00 Uhr nach Vereinbarung

WIR SIND FÜR SIE DA UND HÖREN ihnen GERNE ZU.

WEBSITE www.bgz2.ch FACEBOOK www.facebook.com/ bgz2zuerich

Senden sie ihre Meldungen, Leserbriefe, Fragen und Wünsche an:

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GANZ FRISCH FRÜHLINGS-FLOHMi im gemeinschaftsraum MUSTERWOHNUNG TAG DER OFFENEN TÜR Samstag 22. Februar 2014 von 10.00-16.00 Uhr Mutschellenstrasse 155, 2. Stock

EINE GUTE GELEGENHEIT AUSZUMISTEN UND PLATZ ZU MACHEN FÜR NEUES. Der Frühlings-Flohmarkt im Gemeinschaftsraum der BGZ 2 bieten Verkäuferinnen und Verkäufer Verbrauchswaren aller Art.

Wir freuen uns, mit Ihnen den ersten Flohmarkt in diesem Jahr zu organisieren. Gemütliches Beisammensein bei Kuchen & Kaffee. Nebenbei Schnäppchen machen und sich mit BGZ 2-lern und Interessierten aus dem Quartier unterhalten. Der Flohmarkt soll öffentlich zugänglich sein. Die Teilnahme und die Tische sind gratis. Was aber gewünscht und gebraucht wird, ist folgendes: Kuchen, Verpflegung & gute Laune Voraussichtliches Datum: Sonntag, 23.2.14, 14.00-18.00 Uhr ANMELDUNG FÜR EINEN TISCH Keren Levy koordiniert das Ganze freundlicherweise, bitte melden Sie sich bei ihr unter folgender E-Mail : keren.bildi@gmail.com

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Neuer Zeitplan fürs YOGA Vom 4. Februar bis am 29. April 2014 jeweils Dienstags von 20.30-22.00 Uhr im Gemeinschaftsraum YOGA Zitat: Yoga is a light, which once lit, will never dim. The better your practice, the brighter your flame. Yoga ist ein Licht, das, einmal angezündet, nie mehr erlischt. Je besser du übst, desto heller ist deine Flamme. B.K.S. Iyengar


bGZ 2 SPERRGUT

veranstaltungen im gZ wollishofen

www.gz-zh.ch/gz-wollishofen

Sperrgutabholung

Openmic + Jam Das Mikrofon steht für Musikbegeisterte aus Quartier & Region bereit. Es sind alle willkommen, wir freuen uns auf jegliche Musikstile! Aber auch Poetry Slam, Tanz und weitere Darbietungen sind willkommen. – Du möchtest selbst nicht auftreten? Dann komm einfach vorbei und unterstütze die anderen!

Wann: Fr 28.2.14, 20.00, Bar ab 19.30 Uhr Wo: GZ am See, Saal Info: christine.plueer@gz-zh.ch, 043 243 11 36

SALSAKURS Mit dem richtigen Ansatz, Leichtigkeit und viel Spass lernen Sie die ersten Schritte und Drehungen. Wir schaffen es, Sie zum Tanzen zu bringen – und das vor Freude. Kurse für Paare und Einzelpersonen.

Was können Sie Entsorgen: Sperrige brennbare Abfälle Bettrahmen, Bücher, Holz (Hurde), Koffer, Kücheneinbauten, Kunststoffe, Matratzen, Möbel, Plastik, Sessel, Skier, Skischuhe, Sofas, Stühle, Styropor (Kleinmengen), Teppiche, Türen usw. Metalle Draht, Fahrräder (Velos), Metallgestelle, Metallschränke, Motorsägen (benzinbetrieben, ohne Schmier- und Betriebsstoffe), Rasenmäher (benzinbetrieben, ohne Schmier- und Betriebsstoffe) usw. Steingut, Tonwaren Asbest gebunden, Backsteine, Bilderglas, Blähton (Hydrokugeln), Blumenkisten, Eternitkisten, Fensterglas, Geschirr, Gips, Glaswolle, Keramik, Kristallgläser, Lavabos, Porzellan, Spiegel, Steinwolle, Tontöpfe, Trinkgläser, Ziegel usw.

Salsa & ChaCha Kurse für Golden Age (50+) und Jüngere Kurs 1 Wer: Für Senior/-innen Wann: Jeden Mi, 18.30 Wo: GZ am See, Saal Kurs 2 Wer: Für alle Wann: Jeden Mi, 19.45 Wo: GZ am See, Saal Kosten Kurs 1/Kurs 2 6 Lektionenà CHF 150.-, CHF 135.- für Schüler/innen und Studierende, Schnupperlektion gratis

… und was dürfen Sie nicht Entsorgen? Autoreifen, Boiler, chemische Sonderabfälle, Elektro- und Elektronikgeräte, Öfen, Sperrgut länger als 2,5 m / Stück, Sperrgut schwerer als 40 kg / Stück usw. Bereitstellen am: Vortag ab 15.00 Uhr, Sonntag 6. April 2014 Wo: Mutschellenstrasse 54, vor der ersten Garagenbox Abholung durch ERZ am: Montag, 7. April 2014

Info/Anmeldung Tanzschule Salsa 1-2-3, Rodolfo Müller, 079 462 78 68, www.salsa123.ch FEB. 1/ 14 9


STORY

TÜRKISCHE HOCHZEIT Ein Hochzeitsfest im Gemeinschaftsraum Was für eine Premiere: Die beiden Genossenschafter Damla und Darko Milos feierten im November ihre Hochzeit – im Gemeinschaftsraum der BGZ 2. Sie verwandelten das Lokal in einen orientalischen Festplatz voller Musik, Gesang und gutem Essen. TEXT: ZORA SCHAAD | Fotos: Damla & Darko, Atelier Trace

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Irgendwann am Abend hatte Darko den Blick über die Festgemeinschaft wandern lassen: Alle sangen und tanzten, lagen sich in den Armen, sprachen Glückwünsche aus und hoben ihr Glas auf sein Wohl und das seiner Braut.

kleid gewölbt. „Später habe ich das Zeitgefühl völlig verloren“, gibt Darko zu. „Es war einfach grossartig.“ Kampfsportler machten den Empfang Vor dem Fest hatte sich das Brautpaar mit rund 20 Familienmitgliedern im Stadthaus zur Trauung getroffen. Nachdem das JaWort gesprochen und die Unterschriften gesetzt worden waren, hatten die beiden frisch Vermählten das Amtsgebäude verlassen – und erst mal grosse Augen gemacht: „Vor dem Eingang standen etwa zehn junge Männer mit Samuraischwertern in der Hand Spalier“, erinnert sich Darko. „Ich interessiere mich auch für fernöstliche Kampftechniken – aber diese Jungs kannte ich nicht.“ Wie sich herausstellte, waren die Sportler für ein anderes Paar zusammengekommen.

„Später habe ich das Zeitgefühl völlig verloren. Es war einfach grossartig.“

Fröhliche Volkslieder aus der Türkei wechselten sich ab mit traditionellen Melodien aus dem ehemaligen Jugoslawien. An der Decke schwebten Ballone über den festlich gedeckten Tischen. Verliebt hatte er Damla, seine frisch angetraute Frau, an sich gezogen. Wunderschön hatte sich ihr Babybauch unter dem türkisenen Abend-

Dajana – das grösste Glück Die Liebe von Damla und Darko spielt sich auf kleinstem Raum ab. Kennen gelernt haben sich die gebürtige Türkin und der kroatische Bosnier im Bahnhof Wollishofen vor über zehn Jahren als Teenager. „Unsere Cliquen trafen sich am Wochenende immer am Bahnhof, bevor wir in den Ausgang gingen. Eines Abends sind Darko und ich uns dann nähergekommen“, erinnert sich Damla lächelnd.

„Das Hochzeitsfest war super. Aber das war nur der Auftakt.“

Dass ihr Empfang auch perfekt zum Hochzeitspaar aus der BGZ 2 passte, war nichts weiter als ein glücklicher Zufall. Vom Stadthaus fuhr die Festgemeinschaft an die Mutschellenstrasse. „Der Gemeinschaftsraum war schön dekoriert und ein tolles Buffet mit Spezialitäten aus unseren Herkunftsländern stand bereit.“ Zum Hochzeitsmahl mit Spezialitäten aus der Türkei und dem Bal-

Das Brautpaar - Damla und Darko Milos

Auch ein paar Monate nach der Hochzeit schweben die Kleinkinderzieherin und der selbständige Transporteur im siebten Himmel: „Das Hochzeitsfest war super. Aber das war nur der Auftakt.“ Eine kirchliche Hochzeit sei nämlich auch noch geplant. Doch das grösste Glück haben die beiden soeben erfahren: Im Januar* ist Töchterchen Dajana auf die Welt gekommen und verzaubert ihre Eltern seither Tag und Nacht.

kan gehörten saurer Reis in Weinblättern, Blätterteig-Börek mit Hackfleisch, Reis und Kartoffeln, würziger Fleischeintopf und Schokoladenkuchen mit Kokosstreuseln, zubereitet von Darkos Mutter.

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story

Mit 90 den Neuanfang wagen So lange wie Louis Gygax und seine Frau Agnes hat kaum jemand in der BGZ 2 gewohnt. Doch nach 61 Jahren haben sich die beiden entschlossen, ihre Vierzimmerwohnung aufzugeben und ins Alterswohnheim Studacker zu ziehen. Ein bewundernswerter Entscheid, der Ăœberwindung brauchte. TEXT: Vanessa Sadecky | FOTOS: Margherita Angeli

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D

er pensionierte Logistiker öffnet die Tür seiner neuen Wohnung im Alterswohnheim Studacker so schwungvoll und mit taufrischem Lächeln, man könnte meinen, er sei gerade mal 70 Jahre alt. Dabei steuert Louis Gygax auf die 90 zu.

cki-Lastwagen mitgeben,“ so Louis Gygax. Im Wohnheim haben die zwei zwar weniger Platz, dafür werden sie bekocht und ihre Zweizimmerwohnung wird einmal pro Woche geputzt.

Sieben Präsidenten erlebt Auf die 61 Jahre in der Genossenschaft blickt Louis Gygax mit Freude zurück. Er war ein Vollblutgenossenschafter. Sechs Präsidenten und eine Präsidentin hat er erlebt und waltete nach seiner Pensionierung zwölf Jahre Louis und Agnes Gygax im Vorstand. „Das war eine glatte Zeit“, meint er. Eigentlich wäre er gerne schon früher eingetreten, doch weil Zusammen mit seiner zwei Jahre älteren er durch seine Arbeit bei Gondrand viel im Frau Agnes hat er im März seine VierzimAusland unterwegs war, hatte er vorher merwohnung an der Mutschellenstrasse keine Zeit dafür. aufgegeben, um im knapp zwei Kilometer entfernten Alterswohnheim einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Es sei eine „Das Leben in der rein rationale Entscheidung gewesen, erklärt das Ehepaar. Ihnen war wichtig, den Genossenschaft ist schon Entscheid mit klarem Kopf zu treffen und einfacher geworden, die BGZ 2 auf jeden Fall gemeinsam zu verweil heute immer eine lassen. „Wir wollten nicht riskieren, dass einer von uns einen Unfall hat und dann Ansprechperson vor Ort ist.“ vom Spital direkt ins Altersheim überwiesen wird“, sagt Louis Gygax, während er aus dem mit einem Scherenschnitt dekoIn all den Jahren hat sich in der BGZ 2 viel rierten Fenster blickt. getan. „Das Leben in der Genossenschaft ist schon einfacher geworden, weil heute immer eine Ansprechperson vor Ort ist.“ Rascher Umzug Jahrelang sei die Kommunikation zwischen den BGZ 2-Bewohnern und dem Doch leicht fiel ihnen dieser EntVorstand erschwert gewesen, weil einzelne scheid nicht. Das Paar hatte sich schon Personen je für ein Gebäude zuständig gevor Jahren auf die Warteliste des Alterswesen seien und so meist schwer erreichwohnheims Studacker eingetragen, aber bar waren. Auch der Platzanspruch der Bewohner hat sich verändert: „Früher „Als wir dieses Jahr wieder die war es unvorstellbar, dass ein Paar eine Möglichkeit hatten, einzuziehen, Vierzimmerwohnung bezieht. Die bekamen Agnes und ich erst nach der Geburt sagten wir zu“ unserer zwei Kinder bewilligt.“ Es habe damals sogar sechsköpfizweimal ein Wohnungsangebot ausgege Familien gegeben, die in einer Dreizimschlagen. „Als wir dieses Jahr wieder die merwohnung mit Dachschräge hausten. Möglichkeit hatten, einzuziehen, sagten Der erste Umzug der Familie Gygax hatte wir zu. Innerhalb von wenigen Tagen aber seine Tücken. In den neuen vier Wänmussten wir entscheiden, was wir von zu den wartet eine böse Überraschung: „Der Hause mitnehmen und was wir dem Bro-

Hund und die zwei Katzen die mit ihrem Besitzer vorher darin gewohnt hatten, hatte uns Flöhe hinterlassen. Es war ein riesiger Aufwand, nach dem Umzug nochmals alle Sachen hervorzusuchen und zu desinfizieren. Da waren wir ganz schön sauer“, erinnert sich Agnes Gygax. Der kratzige Zwischenfall war schnell vergessen. Besonders die Lage der Genossenschaft und

„Es gibt nichts Schöneres als im Sommer mit offenem Fenster zu baden!“ die ersten Umbauten hat Louis Gygax sehr gut in Erinnerung. „Wir bekamen einen Balkon und die Wand zwischen Küche und Wohnzimmer wurde eingerissen. Das Allerbeste war aber, dass es vor der Badewanne dann ein Fenster gab. Es gibt nichts Schöneres als im Sommer mit offenem Fenster zu baden!“

Waschküche ohne Waschmaschine Auch grosse Modernisierungen hat das Paar miterlebt. So stand früher in der Waschküche nur ein eiserner Hafen statt einer Waschmaschine. Auch einen Kühlschrank hatte man anfangs nicht. Und über manche Praktiken aus den vergangenen Jahrzehnten staunt man heutzutage. So sei es beim Einzug der Familie Gygax noch üblich gewesen, dass sich der Vorstand zuerst die alte Wohnung eines Genossenschaftsbewerbers ansah und dann entschied, ob er oder sie in die BGZ 2 einziehen durfte. Darüber lacht auch das Ehepaar heute.

Als Louis Gygax an diesem Tag die Wohnungstür wieder schliesst, ist klar; auch dieser Umzug ist dem Ehepaar geglückt. Trotz aller Hindernisse. FEB. 1/ 14 13


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Gesucht: kreative Wollishofer ab 60 Malerei oben: Maurice Codourey 14 FEB. 1/ 14


Ob Fotografie, Aquarell oder Kohlezeichnung: In der Ausstellungsreihe „Goldene Bilder“ sind alle Werke willkommen - vorausgesetzt der oder die KüstlerIn ist über 60 Jahre alt. Roberta Weiss, Die Leiterin des Gemeinschaftszentrums Wollishofen, erzählt, wie die Ausstellung 2013 aussah und was es dieses Jahr für Neuerungen gibt. TEXT: Vanessa Sadecky FOTOS: Atelier Trace, GZ Wollishofene

Frau Weiss, wie kann man sich die im Mai geplante Ausstellung vorstellen?

Seit wann gibt es das Projekt „Goldene Bilder“? Wir fingen vor zwei Jahren mit der Planung an und haben die erste Ausstellung letzten Sommer organisiert. Dies auf-

„Es gibt hier viele Künstler, Laienkünstler und Top-Fotografen und wir dachten uns, es wäre schön diese zusammenzubringen. Es wäre schade, wenn solche Talente einfach verblassen würden.“

Es ist eine Zusammenarbeit des Gemeinschaftszentrums mit den Quartierbewohnern. Mit der Ausstellung ist nicht gemeint, dass die Leute einfach ihre Sachen

grund von Quartieranalysen, die zeigten, dass es in Wollishofen sehr viele Senioren gibt, die selten ins Gemeischaftszentrum kommen. Wir wollten wissen, was diese Leute bewegt und was sie zu sagen haben. Es gibt hier viele Künstler, Laienkünstler und Top-Fotografen und wir dachten uns, es wäre schön diese zusammenzubringen. Es wäre schade, wenn solche Talente einfach verLesung mit Maurice Codourey. Im Hintergrund: Kompositfotografie blassen würden.

alten Läden. Dadurch bekam man einen guten Eindruck davon, wie das Quartier damals funktionierte und sich verändert hat. Damit hätte man gleich mehrere Ausstellungen füllen können. Was gibt es für Neuerungen für die kommende Ausstellung? Dieses Jahr findet die Ausstellung im Bistro des Gemeinschaftszentrums statt. Dort haben wir mehr Platz zur Verfügung als im Sekretariat. Wir schauen, wie sich das entwickelt, vielleicht können dann auch wieder Nebenevents integriert werden, letztes Jahr hatten wir zum Beispiel ein Erzählcafé und verschiedene Lesungen. Gab es schon Ausstellungsvorschläge, die Sie ablehnen mussten? Nein, die Gruppe hat immer selbständig Lösungen erarbeitet und für jedes Anliegen einen Kompromiss gefunden. glückt. Trotz aller Hindernisse.

von Pierre Schauwecker

vorbeibringen und wir sie dann ausstellen. Interessierte schicken uns im ersten Schritt ihre Ideen (siehe Infobox unten) und wir

„Wir fingen vor zwei Jahren mit der Planung an und haben die erste Ausstellung letzten Sommer organisiert.“

Wie erfolgreich war die erste Ausstellung? Das Ganze ist auf grosses Interesse gestossen. Insgesamt kamen rund 80 Besucher und es gab ein gutes Presseecho. Ausserdem treffen sich die Teilnehmer von 2013 regelmässig, um sich untereinander auszutauschen. Das hat uns auch die Inspiration dazu gegeben, eine weitere Ausstellung zu organisieren.

Roberta Weiss, Leiterin GZ Wollishofen Roberta Weiss leitet seit sechs Jahren das Gemeinschaftszentrums Wollishofen. Ihre Begeisterung für Kunst kommt nicht von ungefähr: Sie hat unter andrem Kunstgeschichte studiert und leitete 13 Jahre lang die Geschäftsstelle des Schweizer Berufsverbands für visuelle Kunst. Anmeldung

nehmen Kontakt mit ihnen auf. Im zweiten Schritt bildet sich dann eine Kerngruppe, welche die ganze Ausstellung nach ihren Vorstellungen plant und umsetzt. Meine Mitarbeiterinnen Christine Plüer, Petra Fellmann, Olga Hauser und ich begleiten diesen Prozess und helfen, wenn es nötig ist.

Was haben die Senioren bei der ersten Vernissage ausgestellt? Es gab zum Beispiel Fotografien, Aquarelle oder Gedichte. Zudem auch spontane Werke: Eine Teilnehmerin hat während Sitzungen Porträts der Gruppe gezeichnet. Es gab auch sehr viel Material vom „alten Wollishofen“ beispielsweise Fotos von

Interessierte Wollishoferinnen und Wollishofer mit Jahrgang 1954 und älter können sich noch bis Ende Februar für das erste Koordinationstreffen anmelden: E-Mail: christine.plueer@gz-zh.ch Tel.: 043 243 11 36

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story

Wie Homöopathie helfen kann Ob man nun nach einem Hausmittel sucht, das gegen die verstopfte Nase hilft oder an einer Therapie mit alternativen Heilmethoden interessiert ist: Auf dieser Seite finden Sie wichtige Informationen von der Homöopathin Daniela Egli, rund um die klassische Homöopathie.

Was ist Homöopathie? Im Gegensatz zur Schulmedizin weist nicht allein der Name einer Krankheit auf das richtige Medikament hin. Symptome, Lebensumstände und die Krankheitsgeschichte eines Patienten ergeben ein individuelles Bild, das hilft, ein Mittel gegen die Beschwerde zu finden. So ist für die Homöopathin Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz. Jeder Patient erhält also ein auf ihn abgestimmtes Mittel. In der homöopathischen Praxis wird genau nach den Ursachen für die Erkrankung und der Art und Weise der Symptome gefragt und dann die passende Therapie ermittelt.

Homöopathie in der Praxis Homöopathin Daniela Egli, die seit diesem Herbst eine kleine Praxis in der BGZ 2 betreibt, zeigt mit zwei fiktiven Fällen auf, wie Homöopathie Patienten helfen kann.

Die erkältete Mutter Eine Mutter von zwei Kleinkindern kommt in die Praxis, weil sie seit vier Monaten ständig erkältet ist. Sie ist total gestresst. Ihre Nase ist immer verstopft, was sie zusätzlich wütend macht. Die Befragung mit ihr ergibt, dass sie jede Nacht wegen ihrer Kinder aufstehen muss. Der Schlafmangel ist hier die Ursache ihrer starken Gereiztheit. Das passende homöopathische Mittel wird verschrieben. Nach der Mitteleinnahme löst sich die zuvor verstopfte Nase. Es geht der Frau allgemein besser, sie ist psychisch stabiler.

Eine Dreijährige mit Husten Ein Vater berichtet besorgt von seiner dreijährigen Tochter, die seit gestern Nacht ununterbrochen hustet. Der Hustenreiz ist so stark, dass sie sogar erbrochen hat. Der Vater beschreibt den Husten als krampfartig und trocken. Zudem hat seine Tochter dadurch Atemnot. Eigenartig ist, dass das Kind dadurch aber nicht erschöpft wirkt. Weiter fällt auf, dass der Husten beim Hinlegen viel schlimmer ist und bessert sobald das Fenster geöffnet wird. Die Art des Hustens in Kombination mit der Verschlimmerung beim Hinlegen und der Verbesserung durch frische Luft geben hier den Hinweis auf das homöopathische Mittel. Da es sich um ein Akutmittel handelt, kann es der Vater seiner Tochter sofort verabreichen. Die Beschwerde lässt schnell nach und bereits in der nächsten Nacht schläft das Kind ruhig durch.

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Hausmittel aus der Homöopathie Folgende Tipps gegen typische Winterbeschwerden kann man auch anwenden, wenn man sich in einer homöopathischen Therapie befindet. Fieber: Bei hohem Fieber kühlende Wickel oder Essigsocken (nur bei warmen Füssen) anwenden. Baumwollene Kniesocken in Essigwasser tränken. Leicht auswringen und anziehen. Ein Paar trockene Wollsocken darüberziehen; wechseln, wenn die Socken warm sind. Drei bis vier Mal wiederholen. Husten: Heisse, geschwellte Kartoffeln zwischen Küchenpapier legen, in dünnes Tuch einschlagen, flach drücken und, sobald genügend abgekühlt, auf die Brust legen. Vorsicht vor Verbrennungen! Vor dem Abkühlen entfernen. Halsschmerzen: Mit Salzwasser gurgeln, heisse oder kalte Wickel machen. Hautbeschwerden: Sich mit Mandelöl oder Mandelölsalbe (ohne medizinische Zusätze) einreiben oder bei starkem Juckreiz Waschungen mit verdünntem Speiseessig (1 EL auf 2 Liter Wasser) oder mit verdünntem Molkosan (1–2 TL auf 1dl Wasser) durchführen. Rheuma, Gelenkbeschwerden: Je nach Wohlbefinden kalte oder warme Umschläge. Falls angenehm, warme Bäder mit Meersalz.

Kontakt Daniela Egli: www.danielaegli.ch 076 392 99 62

Quelle: Groma Verlag, Broschüre: „Klassische Homöopathie verstehen“

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„So wie es jetzt ist, ist es gut“ Besuch bei Familie Vuran

Jiyan Vuran hat schon einiges erlebt: 2009 kam sie mit ihrer ältesten Tochter in die Schweiz, lebte auf engstem Raum mit anderen Asylsuchenden und wartete bangend auf ihren Asylentscheid. Jetzt wohnt sie in der BGZ 2 und eben ist ihre zweite Tochter zur Welt gekommen. TEXT: Zora Schaad | FOTOS: Margherita Angeli

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„In die Türkei kann ich nicht zurück. Ich kann meiner Mutter ihr jüngstes Enkelkind Matilda nicht vorstellen.“ Jiyan Vuran sagt es nüchtern. Sie ist keine, die jammert. Über ihre Vergangenheit mag die 25-Jährige nicht viele Worte verlieren. „So wie es jetzt ist, ist es gut. Ich habe meine Kinder und meinen Freund. Ich bin glücklich.“ Matilda liegt wohlig in den Armen ihrer Mutter und gluckst zufrieden. Das Glück war nicht immer auf ihrer Seite. 2009 kam Jiyan mit ihrer einjährigen Tochter Zeraya in die Schweiz. „Wir wohnten in einer Asylunterkunft in Kreuzlingen und hatten nur wenig Platz. Das war schlimm, Zeraya war ständig krank und wir wussten nicht,

„ Ich habe meine Kinder und meinen Freund. Ich bin glücklich.“ ob wir bleiben durften oder nicht.“ Später kamen sie in eine Unterkunft in Embrach, wo sie zusammen mit drei anderen Familien lebten. Eine gute Zeit. Doch nach sechs Monaten war damit Schluss, sie wurden in ein Asylzentrum nach Dübendorf gebracht. „Das war der Tiefpunkt. In Dübendorf fühlten wir uns nicht willkommen. Wir hatten das Gefühl, die Leute wollten uns nicht bei sich haben.“

party im Kanton Uri kennen. Sie lächelt. Ein Glücksfall: „Ich kannte mich in der Schweiz noch überhaupt nicht aus und

war hilflos wie ein Baby. Er hat mich herumgeführt und mir alles gezeigt.“ Als nach einem Jahr in Dübendorf der positive Asylentscheid kam, fackelte Jiyan nicht lange. „Ich nahm meine Tochter und meine Tasche und rannte aus der Unterkunft in Dübendorf. Wirklich, ich bin gerannt, ich war so glücklich und konnte nicht schnell genug wegkommen.“ Mit Zeraya bezog sie eine kleine 1-Zimmer-Wohnung in Altstetten. Jiyans erste eigene Bleibe und das erste richtige Zuhause, an das sich Zeraya erinnert. „Mein Freund hatte die Wohnung orga-

„Ich nahm meine Tochter und meine Tasche und rannte aus der Unterkunft in Dübendorf. Wirklich, ich bin gerannt, ich war so glücklich und konnte nicht schnell genug wegkommen.“

Aus Dübendorf weggerannt Doch auch in dieser Zeit war nicht alles düster: Im gleichen Sommer lernte Jiyan ihren Freund an einer Grill-

nisiert. Sie war klein, aber sonnig und die Vermieterin auch eine Türkin. Wir fühlten uns sehr wohl.“ Jiyan nahm Deutschunterricht, besuchte Kurse in einem Förderverein und begann eine Lehre als Dentalassistentin. Doch dann kam wieder alles anders; Jiyan wurde schwanger.

Das Glück ist nicht befristet „Ich wusste schon immer, dass ich viele Kinder haben wollte und freute mich sehr.“ Die Schwangerschaft bedeutete aber auch, dass sie die Lehre abbrechen und wieder auf Wohnungssuche gehen musste. Kein einfaches Unterfangen in Zürich, erst recht nicht in dieser Situation. „Ich habe abends geweint und wo-

„Bisher hat sich alles gut gefügt. Allein, was es für ein Glück bedeutet, dass ich mit meinen Kindern hier in der Schweiz sein kann“ chenlang verzweifelt das Internet durchforstet.“ Dann das grosse Glück: Sie fand eine geräumige 3-Zimmer-Wohnung in der BGZ 2 mit sonnigem Wohn-

Zeraya mit ihrer kleinen Schwester Matilda

„Das Leben in der Genossenschaft ist schon einfacher geworden, weil heute immer eine Ansprechperson vor Ort ist.“

zimmer, Parkettböden und einem Balkon. Im Oktober 2013 kam Matilda zur Welt. „Und ich gehe hier in den zweiten Kindergarten und habe unter den Nachbarskindern viele Freunde gefunden“, erzählt Zeraya fröhlich. „Bisher hat sich alles gut gefügt. Allein, was es für ein Glück bedeutet, dass ich mit meinen Kindern hier in der Schweiz sein kann.“ Liebevoll schaut sie Zeraya und Matilda an.

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Die Perlentaucherin von Horgen Monica Domfeld ist Sozialdiakonin in der reformierten Kirche Horgen. H채ufig hat sie es mit Menschen in Krisensituationen zu tun. Sie leiht ihnen ein offenes Ohr und sucht nach ihren Ressourcen. Wie eine Perlentaucherin f체r Menschen kommt sie sich dabei manchmal vor. TEXT: Zora Schaad FOTOS: Margherita Angeli

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„Wo bitte sind die Gurken?“ oder „wo befindet sich die nächste Apotheke?“ Egal, in welcher Ecke der Welt Monica Domfeld sich befindet, solche Fragen hört sie ständig. „Ich bin offenbar der Typ Mensch, den die Leute fragen, wenn sie nicht mehr weiter wissen – und selbst wenn es sich nur um die Orientierung im Supermarkt handelt.“ Die Sozialdiakonin lächelt. Es ist eine Eigenschaft, die ihr in der Seelsorgetätigkeit in der reformierten Kirche Horgen sehr entgegen kommt. Junge und Alte, Arme und Reiche, Schweizer und Ausländer, Christen, Hindus oder Muslime, Frauen und Männer – ganz egal: Wer an der Tür von Monica Domfelds Büro im Kirchgemeindehaus in Horgen an die Tür klopft, findet immer

cen der Leute zu suchen, ihre Talente und Kraftreserven aufzuspüren. „Ich suche das Positive. Ich bin eine Perlentaucherin für Menschen“, sagt sie.

Löcher stopfen Diese Arbeitsweise bringt es mit sich, dass Monica Domfeld viele Erfolgsgeschichten hört. Nicht selten ist sie als Kirchenvertreterin mitbeteiligt, wenn Schicksalsschläge eine positive Wendung nehmen. Da war zum Beispiel die junge Frau, die nach einem Unfall völlig den Halt zu ver-

Frau ist sie viel gereist und hat einige Jahre mit ihrem Ex-Mann im Ausland gelebt. „Von Philadelphia ging es direkt nach Nierderscherli im Kanton Bern. Kein leichter Umstieg.“ Nach sieben Jahren hielt es Monica Domfeld in ihrem Einfamilienhaus in

„Von Philadelphia ging es direkt nach Nierderscherli im Kanton Bern. Kein leichter Umstieg.“ der Berner 2300-Seelen-Gemeinde nicht mehr aus. Sie trennte sich und zog mit ihren Söhnen nach Zürich, wo ihre Freunde waren und wo sie eine Stelle gefunden hatte. Heute lebt die Kirchenangestellte mit ihrer Freundin in einer tollen Wohnung an der Mutschellenstrasse, hält drei Meer-

„Einen Durchschnittskunden gibt es nicht.“ ein offenes Ohr. „Einen Durchschnittskunden gibt es nicht“, sagt die Seelsorgerin. Wer zu ihr komme, habe häufig einen Umbruch im Leben erlitten: Ein Unfall, eine Trennung, der Verlust der Arbeitsstelle oder Einsamkeit seien häufig der Grund, weshalb die Leute sie aufsuchten. Wenn jemand vor ihr steht mit hängenden Schultern und einem riesigen Erzähldrang, dann nimmt sich Monica Domfeld immer mindestens eine Stunde Zeit: „Ich höre den Menschen zu. Das ist wichtig. Ich kenne ihre Probleme an, nehme ihre Situation ernst. Ratschläge erteile ich keine, sie machen das Gegenüber klein. Manchmal töne ich an, wie ich in der gegebenen Si-

tuation verfahren würde, mache auf Möglichkeiten und Angebote aufmerksam.“ Immer versuche sie, nach den Ressour-

lieren drohte. „Unfall, Jobverlust, Schulden, Zukunftsängste, Schmerzen, soziale Ausgrenzung: Häufig führt eines zum anderen. In solchen Situationen biete ich regelmässige Beratung an und sehe zu, dass meine Klienten nicht in ein Schuldenloch fallen. Sozialhilfe ist Staatsaufgabe – die Kirche ist da, um die Löcher zu stopfen.“ Es kommt der Seelsorgerin entgegen, dass sie Lebenskrisen nicht nur vom Hörensagen kennt. „Ich war eine Weile selbständig als Gestalterin und Fotografin tätig. Nach dem 11. September 2001 brach die Auftragslage zusammen und ich musste das Studio aufgeben. Als über 40-Jährige wieder in der Arbeitswelt Fuss zu fassen, war schwierig. Überall hiess es, ich sei überqualifiziert.“ Diese Erfahrung und der dringende Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun, führten letztlich dazu, dass die Mutter zweier erwachsener Söhne nach fast 30 Berufsjahren im grafischen Bereich die Ausbildung zur Sozialdiakonin aufnahm. Auch im Privaten lebt die 54-Jährige keine 08/15-Biographie. Als junge

schweinchen und möchte im Frühling auf der Terrasse einen Gemüsegarten anlegen. Sie schätzt die guten Beziehungen zu den Nachbarn im Haus. „Beziehungen sind das A und O!“ Gerade wenn man eine Krise habe, sei es wichtig, sich nicht abzu-

„Beziehungen sind das A und O.“ kapseln, sondern auf die Leute zuzugehen. Sie deutet zum Gemeinschaftsraum herunter: „Dieser schafft viele Begegnungsmöglichkeiten, das ist super. Ich habe mir fest vorgenommen, bald einmal ins Yoga zu gehen!“

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Ideales wohnen

Hereinspaziert in die sanierte Wohnung an der Mutschellenstrasse TEXT: Markus Pfister | FOTOS: Atelier Trace

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enschen wollen gut und gerne wohnen – um Ihnen dies zu ermöglichen, investieren wir in der Genossenschaft in unsere Gebäude. Wer heute baut oder saniert, sollte bereits an die Kosten von morgen denken. In der Planungsphase entscheidet sich, ob man später mehr oder weniger wird zahlen müssen. Die BGZ 2 hat eine Wohnung saniert und definiert so einen Standard für künftige Sanierungen.

Kosteneinsparung durch gute Planung Ziel ist es, unseren Wohnungsbestand aufzuwerten und die Lebensqualität zu verbessern. Eine sorgfältige Analyse des Zustandes der Wohnungen ist das A und O bevor überhaupt zwischen einer Sanierung oder Renovation entschieden werden

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kann. Zusätzlich gilt es, zu bestimmen, mit welcher Lebensdauer vor einem Ersatzneubau gerechnet werden soll. Jede Investition in eine Wohnung – ob Reparatur oder Sanierung – bedarf einer guten Planung und Kostenübersicht. In einem ersten Planungsschritt werden die Schäden akribisch erfasst und deren Ursache ermittelt, um so den Umfang der Arbeiten festlegen zu können. Im Anschluss werden sämtliche Vor- und Reparaturarbeiten aufgelistet, die in Eigenregie durch unseren Bewirtschafter Urs Gretsch abgedeckt werden können. Besteht die Möglichkeit der Instandsetzung, werden ausschliesslich Materialien verwendet, die mit den bestehenden harmonieren. Lässt der Zustand der Wohnung lohnenswerte Reparaturen nicht mehr zu, beispielsweise altersbeding-

te Abnützung und Schäden, drängt sich eine Sanierung auf. Diese Entscheidung setzt ebenfalls ein sorgfältiges Abwägen der Kosten der zu renovierenden Flächen

Ziel ist es, unseren Wohnungsbestand aufzuwerten und die Lebensqualität zu verbessern. oder Bestandteile voraus. Schliesslich soll die Wohnung für weitere 30 Jahre Wohnqualität bieten und Sicherheitsbestimmungen erfüllen.

Nicht alles ist für die Ewigkeit Diese Weisheit bestätigt sich auch im Wohnbereich. Um Ihnen den Wohnungsstandard nach Renovation zu veranschau-


Eine zeitgemässe Küche trägt zur Wohnqualität bei

Vorher

Nachher Heizkörper: Ein wichtiger Aspekt betrifft den Energieverbrauch Moderne Sanitärinstallationen und Armaturen sind wassersparend und sorgen für eine höhere Abflussleistung.

lichen, haben wir die wesentlichen Arbeiten und Kosten zusammengetragen. Die Details dazu können Sie gerne im Büro der BGZ 2 erfragen. Eine komplette Sanierung der Küche drängte sich alleine durch die alten Wasserleitungen und Elektrogeräte auf, zudem wurde der Grundriss zweckdienlicher gestaltet. Im Bad mussten die Sanitärinstallation neu verlegt werden und die Nasszellen wurden mit Fliessen ausgestattet. Die alten und widerstandsfähigen Parkettböden glänzen wieder dank einem Abschliff und einer neuen Versiegelung. In den eigenen vier Wänden lässt sich an allen Ecken und Enden Energie einsparen, dies jedoch liegt in der Verantwortung der Bewohner. Die BGZ 2 sorgt für die Grundvoraussetzungen und ersetzt künftig in alten Wohnungen bei Mieterwechsel die elektrischen Leitungen und Anschlüsse.

So werden die Deckenleuchten mit LEDLicht versehen und wo nötig neue Heizkörper montiert. Die alten Tapeten werden entfernt und die Wände mit einem Abrieb versehen, was später bei einem Mieterwechsel deren Unterhalt erleichtert. Trotz zusätzlicher Kosten schaffen zeitgemässe Technik und der Einsatz robuster Materialien Investitionen, die sich langfristig rechnen. Schauen Sie am Tag der offenen Tür vorbei und machen Sie sich ein Bild von der sanierten Wohnung – wir freuen uns auf Sie.

Sanierte Wohnung Tag der offenen Tür Samstag, 22. Februar 2014 10.00 bis 14.00 Uhr Mutschellenstrasse 155 – 2. Obergeschoss

Kosten der Gesamtsanierung: Maler, Gipser Elektriker Bodenleger Heizung, Sanitär Schreiner Metallbauer

CHF CHF CHF CHF CHF CHF

34‘551.35 15‘998.35 5‘072.55 9‘150.30 19‘500.00 402.50

TOTAL

CHF 74‘062.70

Nettomiete HK/NK Akonto Bruttomiete

CHF CHF CHF

1‘600.320.1‘920.-

Zu Mieten ab 1. März 2014

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Ideales wohnen

DIY FEB/MÄRZ SPEZIAL

Tätärätätä, die Fasnachtsrettung ist da! Ist da jetzt grad ein Kobold die Mutschellenstrasse heruntergerannt? Tanzt da eine kleine Hexe auf dem Trottoir? Und ein junger Tiger wirft mit Konfetti um sich? Das kann nur eines bedeuten: Die Fasnachtszeit ist da! Wir haben Last-Minute-Kostüm-Tipps parat. TEXT: Andrea Salathe, Zora Schaad FOTOS: Desirée La Roche, Andrea Salathe

Notfall Kinderfasching Verglichen mit anderen Schweizer Städten wie Basel oder Luzern, fristet die Fasnacht in Zürich ein kümmerliches Dasein. Deshalb mag es manche erstaunen, wenn sie als Eltern plötzlich wieder mit dieser Tradition konfrontiert werden. Üblicherweise geschieht das in letzter Minute mit dem dringenden Wunsch nach einem Kostüm. Bis zum nächsten Morgen, versteht sich, denn dann findet der Krippenfasching statt. Bevor man sich‘s versieht, hat man dem schluchzenden Töchterchen versprochen,

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bis zum Morgengrauen ein Federkleid und dem Sohnemann, eine Rakete für den Astronautenausflug zu organisieren.

KONFETTIPARTY Die Narren sind los! Mit Schere, Cutter und der Heissleimpistole bewaffnet stellen sich die tollkühnen Eltern der nächtlichen Bastelzauberei. Meist reicht es schon, einen alten Pulli durch Kleinigkeiten zu ergänzen, ein wenig Schminke aufzutragen und schon sind die Fasnachtskostüme à la Schneemann Olaf oder Dino Patchi bereit zur Anprobe. Ruck,

zuck entsteht aus einer alten Socke ein Miezekatzenschwanz, aus zwei gefüllten Handschuhen ein Elchgeweih und eine Packung Putzschwämme reihen sich federleicht zu einem Krokodilrücken. Warm anziehen nicht vergessen! Am Besten die Kinder zuerst winterfest einkleiden und das Kostüm als letzte dekorative Schicht einplanen. Die Fantasiewelt erwacht beim Morgengrauen! Schon wartet der gefürchtete Stegosaurus Isaac und der mutige Planetenfänger Sebastian an der Hausecke der Mutschellenstrasse 18 auf die kunterbunte Eulendame Sereina. Viel Spass beim Mitmachen!


Weltraumhelden auf Planetenjagd Was ihr dazu braucht: - weisse Hosen und Pullover oder einen weissen Einwegmaleroverall - zwei grosse Petflaschen - Spraydose; silber - rot, oranges und gelbes Papier - ein ca. 30 x 20cm grosses Stück Karton - dünnes Textilband, ca. 80 cm - ausgedruckte Astronautenabzeichen - Heissleim - Schere - Bostitch - doppelseitiges Klebeband

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• • • •

Die zwei Petflaschen silbrig besprayen. Flammen aus buntem Papier ausschneiden. Die Flammen mit Heissleim in die Flaschenöffnung kleben. Rückenstück aus Karton zuschneiden. Seitlich zwei Schlitze anbringen.

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• •

Das Stoffband durchziehen und mit einem Bostitch an den Kinderrücken anpassen. Astronautenabzeichen im Internet googeln, ausdrucken und mit doppelseitigem Klebeband am weissen Tenue anbringen.

• Schnell, schnell ins Astronautenoutfit geschlüpft und das Jet- Pack umgehängt, geht es ab ins All mit euch!

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Stachelpanzer für feuerspeiende Drachen, lebendige Dinosaurier und Schni-Schna-Schnappis Was ihr dazu braucht: - Pullover oder Jacke mit Kapuze - eine grosse Packung Putzschwämme - Stoffband - Heissleim - Sicherheitsnadeln - Cutter

2 • Die Putzschwämme diagonal mit dem Cutter teilen. • Das Stoffband zuschneiden, sodass es von der Stirn bis kurz unter dem Po den Rücken hinunterreicht.

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• Die Heissleimpistole aufwärmen. • Das Stoffband auf den Tisch legen und Stück für Stück die Schwämme auf der zugeschnittenen Seite auf das Stoffband kleben. • Das fertige Stachelband mit einigen Sicherheitsnadeln am Pullover befestigen. • Die Anprobe kann beginnen!

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Federgewand für Paradiesvögel Was ihr dazu braucht: - Stoff in verschiedenen Farben - Schere - Papier - Stecknadeln - Nähmaschine oder Textilkleber - Textilband, ca. 50 cm - Mütze - Federn - oranges Papier

1 • •

Die Länge des Kinderarmes von der Mitte des Rückens und die Länge vom Halsende bis zur Hüfte messen. Die End- punkte mit Hilfe eines Viertelkreis verbinden. Das ist Ihr persönli- ches Flügelschnittmuster. Schneiden Sie es zwei Mal aus Stoff aus.

• • •

Kleben oder nähen Sie die verschiedenen Federn am Flügelskelett fest. Haben Sie dabei ein bisschen Geduld! Jeweils an der Aussenseite einen kurzen Bändel für die Befestigung am Handgelenk festnähen. Zum Schluss die zwei Flügel mit einem langen Bändel zusammennähen. Den Bändel so lange stehen lassen, dass man die zwei Flügel am Hals mit einer Schlaufe befestigen kann.

2 3 • •

Die gezeigte Form auf Papier aufzeichnen und ausschneiden. Den Stoff zwei- oder sogar dreifach nehmen, das Feder- schnittmuster mit Stecknadeln feststecken und die Federn ausschneiden. Schneiden Sie so viele Federn aus, bis die Flügel mit Federn schön bedeckt sind.

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IDEALES WOHNEN

Gaspreisentwicklung bis 2020 In den letzten Jahren wurden verschiedene Studien weltweit in Auftrag gegeben, die ermitteln sollten, wie sich der Gaspreis bis zum Jahr 2020 entwickeln wird. Fazit: Der Gaspreis wird deutlich steigen. TEXT: Markus Pfister | FOTOS: Atelier Trace, erdgas.ch

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ichtige Themen und Tendenzen sind für 2014 bis 2020 eine stark steigende Gasproduktion, aber auch ein gleichermassen steigender Energiekonsum auf der Welt. Jedoch kann in den Prognosen nicht abschliessend beurteilt werden, wie hoch der Preisanstieg auch wirklich sein wird. Dabei reichen die Szenarien von 30 % bis zu knapp 60 % Gaspreisverteuerung (Berechnungsbasis: 2011). Knappe Ressourcen bestimmen den Gaspreis Über die Ursachen für einen Anstieg herrscht bei den Trendforschern weitestgehend Einigkeit: Allen voran wird das sich weiter verknappende Erdöl genannt. Momentan ist es unklar, wie lange die unterirdischen Erdölreserven noch reichen werden. Aber die Ressourcen, die künftig gefördert werden, müssen wegen der hohen Erschliessungs- und Förderkosten teuer weiterverkauft werden, um für Erdölfirmen rentabel zu sein. Da der Gaspreis überwiegend an den Ölpreis gekoppelt ist, wird er mit einer zeitlichen Verzögerung von etwa sechs Monaten ebenso steigen wie der Erdgas Zürich Ölpreis. Einige Fachleute sehen hier eine leichte Trendwende: Da kurzfristige Termin- und Spotmärkte an Bedeutung zunehmen - und damit Angebot und Nachfrage stärker als bisher die Preisbildung beeinflussen - ist langfristig damit zu rechnen, dass sich die Gaspreise teilweise vom Ölpreis abkoppeln. Aktuelle Situation in der Schweiz Wie bei allen Waren gibt es Preisunterschiede und als Konsument können wir meistens den Anbieter aussuchen. In Zürich ist die Erdgas Zürich die Anbieterin für Gasprodukte. Die Alternativen für den Endverbraucher beschränken sich daher auf Überlegungen, wie sinnvoll es ist, Gas zu verwenden und wie das Sparpotential ausgeschöpft werden kann. Gemäss Vorgabe des Bundes wird die CO² –Abgabe

per 1. Januar 2014 von heute 0.648 Rappen auf 1.093 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) erhöht. Dank der Optimierung von Erdgas/Biogas für Heizzwecke in der Stadt Zürich, konnten wir eine Kostensenkung zu Gunsten der BGZ 2 erwirken. Mit 20 % Biogasanteil, welche die BGZ 2 seit 2013 bei «Erdgas Zürich» einkauft, können die Einkaufskosten von 8.2 Rp./ kWh auf 8.1 Rp./kWh gesenkt werden. Da das Biogas von der CO² -Abgabe befreit ist, profitiert die BGZ 2 von dieser kleinen, aber wirkungsvollen Preissenkung auf den jährlichen Gesamtverbrauch. Sparpotenzial in der BGZ 2 Wir können auch über andere Massnahmen, wie z.B. über ein umweltfreundliches Heizverhalten bei den Bewohnern der BGZ 2, oder über Modernisierungsmassnahmen (z.B. Wär-

führt zu einer nicht zu unterschätzenden Erhöhung der Mieten für energiesparende Mehrinvestitionen. Im Fall der BGZ 2 wird dies bei der Erneuerung der Heizanlage im Jahr 2020 rund 10 % der Investitionen ausmachen. Die BGZ 2 muss sich mit den Fragen auseinandersetzen, wo es in unseren Liegenschaften Sinn macht, die Betriebsrechnung weiter mit hohen Unterhaltskosten und Mehrinvestitionen zu belasten. Oder ob ein Ersatzneubau nach den neusten Energierichtlinien doch sinnvoller wäre, um die Betriebsrechnung langfristig zu entlasten. Ebenso tragen wir im Hinblick auf die Ökologie eine Verantwortung, nicht zuletzt um unseren Nachkommen eine lebenswerte Umgebung zu bieten.

Die Änderung des Energiegesetzes per 1. Januar 2014

Der Bundesrat setzt die von der Bundesversammlung im Juni 2013 beschlossene Änderung des Energiegesetzes per 1. Januar 2014 in Kraft. Damit stehen künftig mehr Mittel für die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Verfügung. Der maximale Netzzuschlag steigt auf 1,5 Rappen pro Kilowattstunde (kWh). medämmung, Ersatz Heizanlage, neue Fenster, Ersatz stromfressende Warmwasserpumpen usw.) nachdenken. Den Verbrauch können Sie als Bewohnerin und Bewohner ebenfalls steuern. Ein um einen Grad Celsius höhere oder tiefere Zimmerlufttemperatur bedeutet rund 6 % mehr oder weniger Heizenergieverbrauch (siehe Artikel Jahresbericht 2012, Seite 12). Die BGZ 2 wird ab dem Jahr 2020 voraussichtlich sämtliche Heizanlagen in den vier Siedlungen ersetzen müssen. Die Kosten können sich je nach Ausbauvariante (z.B. mit Ergänzung von Wohnungszählern) zwischen CHF 300‘000.- bis CHF 600‘000.- bewegen. Das revidierte Energiegesetz des Bundes per 1. Januar 2014 (siehe Infobox)

Betreiber von kleinen Photovoltaik-Anlagen erhalten statt der KEV einen einmaligen Investitionsbeitrag (Einmalvergütung) und stromintensive Unternehmen können die Rückerstattung der bezahlten Netzzuschläge beantragen, wenn sie im Gegenzug ihre Energieeffizienz steigern. Internet: www.bundesrat.admin.ch

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KULTUR

wälzer SERIE

„WHISKAS VON WOLLISHOFEN“ Folge Nº4

Wie weiter mit Whiskas? Was bisher geschah: Das letze Schuljahr liegt vor ihnen. Die letzten Sommerferien von Hanna und Nico, beide 15 Jahre alt, beginnen alles andere als erfreulich. Die neu zugezogene Hanna fühlt sich in Wollishofen fremd. Ihre Mutter ist frisch verliebt und hat nie Zeit. Nico ist gestresst von der harzigen Lehrstellensuche und möchte so bald als möglich von zuhause ausziehen. Nachdem Hanna in Schubigers Kellerabteil einen veritablen Leoparden entdeckt hat, werden die beiden zu einem eingeschwo-

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renen Team. Solange Schubiger im Spital liegt, wollen sie das Raubtier mit Wasser, Streicheleinheiten und Katzenfutter versorgen. Whiskas, so sein Name, wird immer zutraulicher. Doch nach einiger Zeit erfahren sie, dass Schubiger nach einem Schlaganfall nicht mehr in seine Wohnung zurückkehren wird. Eine Lösung für Whiskas muss her. Doch zuerst wollen sie das Geheimnis um seine Herkunft lüften – dank eines Briefes, den Hanna beim Räumen von Schubigers Wohnung gefunden hat.


Nico schaute Hanna fragend an. „Klöti, Rede. Er sprach Spanisch, ich Schweizerdiesen Ekelzwerg?“ „So schlimm ist er deutsch. Als er begriff, dass wir den Leogar nicht“, antwortete Nico. Ich kenne parden aus dem Container gerettet hatihn schon viel länger als du, Baby. Ausserten, wurde er wütend. Er machte mir klar, dem schuldet er mir noch einen Gefallen.“ dass der Leopard nichts wert sei für den Hanna setzte sich auf den Klodeckel. AufDa war es wieder. Hanna lief es warm und Zirkus, weil er nicht brüllen konnte. Nie geregt zog sie ein dicht beschriebenes mehr liesse er sich von Papier aus dem Buch „Die afrikanische chinesischen TierhändTierwelt in 100 Bildern“. Atemlos begann lern über den Tisch ziesie zu lesen: „Typisch, sonst interessiert sie sich nicht für hen. Dann holte er eine Holzstange und schwang Mein Name ist Eduard Schubimich, aber wenn es etwas gibt, das sie ihren sie durch die Luft. Ich ger. Ich bin am 5. März 1936 in Schlieren Freundinnen erzählen möchte, dann wusste nicht, ob er dageboren. Ich schreibe diesen Brief an diekommt sie ständig.“ mit Branco töten oder jenige Person, die sich nach meinem Abmich vertreiben wollte. leben um Branco kümmern wird. Branco Schon damals war ich ist ein Leopard. Falls Sie ihn noch nicht kalt den Rücken hinunter. Sie traute sich ein alter Mann. So schnell es ging, ranngefunden haben, schauen Sie bitte sofort kaum, Nico anzuschauen, sah nur seinen te ich zu Dora zurück. Noch am gleichen vorsichtig im Kellerabteil ganz hinten gebräunten Unterarm mit den von der Abend traten wir unsere Rückreise in die nach. Es ist mit rotem Karostoff verhüllt. Sonne gebleichten Härchen. Plötzlich Schweiz an. streckte ihre Mutter den Kopf zur Tür rein. Meine Frau Dora, ruhe sie in „Na, das seid ihr ja, ihr Turteltäubchen.“ Hanna liess den Brief sinken. Frieden, und ich, sorgen seit 2005 für Sie lachte. Hanna wurde rot. „Geh weg, Von aussen hämmerte Klöti an die Tür. Branco. Branco ist für uns wie der Sohn, Mama. Merkst du nicht, dass du störst?“ „Alles in Ordnung da drinnen?“ „Ich den wir nie hatten. Seit Doras Tod bin ich „Nicht in diesem Ton, Fräulein. Aber gut, komme gleich“, rief Hanna. Sie versteckalleine mit Branco. Ich mache mir grosse ich lasse euch. Ich bin froh, dass du hier te den Bildband unter dem so schnell Freunde gefunden hast.“ „TyBadezimmeteppich, steckte pisch, sonst interessiert sie sich nicht für sich das Couvert in die UnWir waren beide von der ersten Sekunde an mich, aber wenn es etwas gibt, das sie ihterhose, drückte die Spülung vernarrt in den Kleinen – und hatten keine ren Freundinnen erzählen möchte, dann und schloss auf. Klöti sah Ahnung, was für ein Tier wir da gerade an uns kommt sie ständig.“ Nico nickte. sie prüfend an. Aus seinem strengen Blick sprach echgenommen hatten. „Meine ist genau gleich. Seit Tate Besorgnis. „Mir ist ein gen hänselt sie mich damit, dass ich verbisschen schlecht geworSorgen, weil ich niemanden kenne, den liebt sei. Und dass ich gar nicht meinen den“, sagte sie entschuldigend. „Ich ich über Brancos Existenz informieren solle, so um die Lehrstellensuche herumgehe besser nach Hause und lege mich könnte. Nichts wünsche ich mir sehnlizukommen.“ Er brach ab. Beide schwieein bisschen hin.“ cher, als dass dieser Brief rechtzeitig gegen. Dann nahm Hanna Nicos Hand. funden wird und Branco ein liebevolles „Du bist mein Edi. Und ich deine Dora“, Hanna und Nico sassen auf Hannas Bett. Plätzchen erhält. grinste sie. Nico grinste zurück und Sie machten eine Lagebesprechung. drückte ihre Hand. „Genau. Und jetzt, „Whiskas alias Branco war Schubigers Branco haben wir 2005 in einem meine Frau, kümmern wir uns um BranEin und Alles. Wir müssen unbedingt Container hinter einem Zirkuszelt in Torco. Klöti muss uns helfen, sonst verpetz eine gute Lösung für ihn finden“, seufzte remolinos in Spanien entdeckt. Er war ich ihn beim Genossenschaftsvorstand.“ Hanna. „Ob wir Klöti einweihen sollen?“ noch ein Baby, kaum grösser als eine Katze, und in einem erbärmlichen Zustand. Sein Fell hing in Fetzen an seinem zerschundenen Körper herunter, er blutete aus dem Maul, zitterte und war völlig verlaust. Dora wickelte Branco in ihren Pullover und drückte ihn eng an ihre Brust. Wir waren beide von der ersten Sekunde an vernarrt in den Kleinen – und hatten keine Ahnung, was für ein Tier wir da gerade an uns genommen hatten. Während sich Dora mit Branco in den Wohnwagen zurückzog, ihm die Wunden wusch, das Pfötchen verband und mit zerdrücktem Schinken und eingeweichtem Brot fütterte, stellte ich den Zirkusdirektor zur TEXT: Zora Schaad ILLUS: Atelier Trace

MIAO !

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KULTUR QUIZ +

DAS BGZ 2 GEWINNSPIEL UNTERSCHIEDE FINDEN UND GEWINNEN ! Wir verlosen 3 Nachtessen im Restaurant Allegro für 2 Personen. Bitte in der E-Mail die Unterschiede beschreiben und die Anzahl angeben. Selbstverständlich dürfen Sie die Antworten auch in den BGZ 2-Briefkasten legen, vergessen Sie dabei nicht Ihren Vor- und Nachnamen anzugeben. Via E-Mail: magazin@bgz2.ch Via Brief: BGZ 2 Büro, Mutschellenstrasse 18, 8002 Zürich Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 32 FEB. 1/ 14


KULTUR

Saisonal, regional, hausgemacht Saisonal, regional, hausgemacht: Im Allegro steht eine neue Crew am Herd. Seit letztem Herbst weht im Restaurant Allegro ein frischer Wind: Statt Pizza gibt’s nun Sonntagsbraten, saisonale Marktkßche mit regionalen Zutaten und viel Handarbeit. Wir haben beim neuen Wirt Platz genommen. Text: Zora Schaad, Fotos: Timo Michel FEB. 1/ 14 33


„Was passiert wohl mit dem Restaurant Allegro an der Mutschellenstrasse?“, fragten sich manche Wollishofer, als der spanische Wirt letztes Jahr nach 25 Jahren den Betrieb aufgab. Der Wunsch nach einem Lokal in der Nachbarschaft, in dem man sich als Gast willkommen fühlt, wo zu fairen Preisen gut und unkompliziert gegessen werden kann, wo nachmittags anständiger Kaffee serviert und abends süffiger Wein und kaltes Bier ausgeschenkt wird, war gross im Quartier. Wladimir Leuenberger, Koch, Gastrounternehmer, leidenschaftlicher Eishockeyspieler und ehemaliger Segellehrer, erfüllt ihn spielend. Seit Oktober arbeitet er mit einem 10-köpfigen Team daran, an sieben Tagen in der Woche frische und saisonal abgestimmte Gerichte anzubieten. Und Arbeit gibt es nicht wenig: „Wir verwenden keine Halbfertigprodukte, sondern machen alles selber: Brot, Pasta, Saucen und sogar das Ketchup stammen aus unserer Küche. Wir verwenden ausschliesslich Produkte aus der Region, die unter guten Bedingungen hergestellt wurden

Wladimir Leuenberger, Koch, Gastrounternehmer, leidenschaftlicher Eishockeyspieler und ehemaliger Segellehrer

und kennen die meisten Produzenten persönlich“, erklärt Leuenberger sein Credo.

Vom Schnörrli bis zum Schwänzli landet alles auf dem Teller Dem 44-jährigen Wirt ist es ausserdem wichtig, alle Bestandteile des Tieres zu verwerten. „Ein Rind besteht nicht nur aus Filet und Entrecôte. Wir kaufen häufig ganze Tiere und lagern das Fleisch, bis es schön abgehangen und zart ist.“ Dies führt dazu, dass bei ihm neben den beliebten Klassikern wie Zürcher Geschnetzeltes, Cordon Bleu und ver-

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schiedenen Flammkuchen häufig auch „Schweinsschnörrli-Carpaccio an Eschalottensauce“, Leber oder Milken auf der Karte stehen.

Franken). Eine originelle, überzeugende Version des elsässischen Klassikers. Dazu trinken wir das vom Hersteller BFM zu Recht als „blumig-würziges“ Weissbier beschriebene „La Salamandre“ aus dem Jura.

Vorfreude auf den Frühling

Das Rezept scheint zu funktionieren: Als wir das Restaurant kurz vor dem Jahreswechsel aufsuchen, füllt sich das Lokal zur Mittagsstunde rasch. Leuenberger begrüsst alle Gäste persönlich, manche kennt er mit Namen. „Weil ich die langjährigen Kellner weiter beschäftige, konnten wir einen Teil der Allegro-Stammkundschaft übernehmen“, freut sich der Pächter. Viele Gäste kommen ausserdem, weil sie Leuenbergers herzliche Art und seine unprätentiöse, aber hochwertige Küche schon von seinen früheren Wirkungsorten, dem Volkshaus und dem Restaurant Hardhof im Kreis 4, her schätzen. Wladimir Leuenberger steht zwar nicht selber am Herd, packt aber überall gerne mit an. So kommt es, dass der Chef die Teller persönlich auf die selbst gestalteten Tischsets stellt, die mit einer jahreszeitlich angepassten Botschaft die Gäste überraschen. Hungrig greifen wir zu und erfreuen uns an einer Terrine aus Rehfilet, Preiselbeere und Wirsing, deren wilde, süsse und herbe Aromen vortrefflich harmonieren (15 Franken). Dass die beigelegten knackigen Salatblätter nicht nur Deko, sondern mit einer wunderbar fruchtigen Sauce angemacht sind, ist eines der liebevollen Details, die das Allegro auszeichnen. Als zweite Vorspeise teilen wir einen Flammkuchen mit dünnem, kross gebackenem Boden, den wir in der Variante „Dä Fischer“ mit geräuchertem Felchen, Dill und Kapern bestellt haben (18

Die Hauptspeisen – Bio-Schweinshaxe aus Wetzikon an kräftiger Rotweinsauce (32 Franken) und Lammcarrée mit Polenta und Ofengemüse (36 Franken) – schmecken tadellos. Mein Begleiter schwärmt in den höchsten Tönen davon, dass die Haxe schon bei der kleinsten Berührung mit der Gabel vom Knochen falle. Grossartig sei auch die Kombination mit

der dicken Sauce und den auf dem Fleisch kunstvoll aufgetürmten Petersilienblättern und Zitronenzesten. Ich dagegen bin glücklich mit meinen Lammracks, die mit ihrem feinen Aroma und dem dazu gereichten Kräuterquark Vorfreude auf den Frühling wecken. Obwohl wir eigentlich satt sind, können wir es nicht lassen, noch eines der vegetarischen Gerichte zu testen. Der mit Kräuterseitlingen, Datteln und Ricotta gefüllte und geschmorte Kürbis wird auf einem Bett aus Nüssen und Trauben serviert (28 Franken). Auch die Kombination dieser süssen, winterlichen Aromen ist ebenso ungewohnt wie überzeugend. Auf das Dessert müssen wir schweren Herzens verzichten, obwohl die karamellisierte Vanillecrème mit Safran verlockend klingt (11 Franken). Beim nächsten Mal lassen wir den Nachtisch nicht aus. Denn eines ist sicher: Wir kommen wieder.


ro Restaurant Alleg

Kultur

trasse 137, Mutschellens 8038 Zürich 55 0 4 4 4 82 9 9 n Öffnungszeite tag ei Fr is b ag Mont 0h .3 8 0h - 24.0 jeweils von 0 0h .0 17.30h - 24 Samstag von h 0 .0 11.00h - 23 Sonntag von te. Sonntagshselnde Kar ec w g Ta en Jed zusammenstel te zum selber ar e C fe la af à K h d nc bru üpli un tagsbraten, C nn o S . kl in n len, anke crétion: 59.- Fr oder Tee, à dis h .c ro g urantalle www.resta

:

ersonen P 4 r ü f e x a H t p Reze Zutaten

n Schweinshaxe 4 Kalbs- oder ca. 250g r Pfeffer Salz schwarze 1dl Olivenöl bel 1 grosse Zwie rie 2 Rüebli, 1 Selle gel 1/2 Lauchsten 4dl Rotwein sst e, durchgepre h e z h c u la b o n 1K nschale knete Zitrone c o tr e g TL 2 1/ mian, Salbei Rosmarin, Thy üree 1EL Tomatenp 20g Butter e Petersilie 1 Büschel glatt

Zubereit

ung

1 Haxen mit Pfeffer und Sal z gut würzen in Öl gold und gelb anbraten 2 Fleisch aus der Pfanne ne hmen 3 Im Bratenf ond die fein g ehackte Zwie geschnitte bel und die kl nen Gemüse ein anziehen lass en 4 Mit Wein ab löschen, gut au fkochen, dann Fleisch, Kno das angebrate blauch, Gewür ne ze und Tomat beigeben enpüree 5 1 1/2 bis 2 Stunden zuged eckt schmore Haxen wei n lassen, bis d ch sind ie 6 Das Fleisc h auf einer vo rgewärmten P Die Sauce latte anrichten. passieren, even tuell nachwür einreduzie zen oder ren lassen 7 Die gehac kte Petersilie kurz in Butter die Mischun dünsten und g über die Kal bshaxen geben 8 Als Garnitu r et Zesten verm was fein geschnittenen Kno blauch mit ischen und au f die Haxen g eben

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Kultur

Sechs Ausflugsziele Während der Übergangszeit vom Winter zum Frühling gibt es allerlei zu entdecken und zu unternehmen. Egal, ob man auf dem Vierwaldstättersee Torte essen oder über eine Kartbahn brausen will: Hier sind sechs Ausflugs-Tipps, mit denen garantiert keine Langeweile aufkommt. TEXT: Vanessa Sadecky

Tier- und Naturpark Goldau Rehe füttern, Bären und Wölfe beobachten oder mehr über die Geschichte vom Goldauer Bergsturz erfahren. Im Tierpark ist für jeden etwas dabei. Ab Januar öffnet der Rätselpfad mit Murmeltier Fridolin: Ein Postenlauf, bei dem man viele Tiere kennenlernt und am Schluss an einem Wettbewerb teilnehmen kann. Das Gebiet liegt von der BGZ 2 aus knapp 45 Autominuten entfernt, mit dem ÖV sind es gut eine Stunde Reiseweg. Eintritt: CHF 10 bis 18 Öffnungszeiten: Wintersaison täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr Extra-Tipp: Tierpark-App herunterladen und alles zu geplanten Veranstaltungen und Neuerungen erfahren: www.tierpark.ch unter Besucherinfo.

Vintage-Ausstellung, Zürich Ob die fünfzigjährige Levi’s-Jeansjacke oder der Eiffel-Stuhl: Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt Trouvaillen vergangener Zeit in der Ausstellung "Vintage - Design mit bewegter Vergangenheit". Die Ausstellung läuft noch bis am 6. April 2014. Eintritt: Ab CHF 8 Für Kinder unter 12 Jahren gratis. Öffnungszeiten: www.museum-gestaltung.ch Extra-Tipp: : Informieren Sie sich auf der Homepage über die Zeiten der Ausstellungsführungen. Diese sind im Eintrittspreis inbegriffen.

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Kartbahn, Spreitenbach Active Sundays, ETH Zürich Die ETH Hönggerberg stellt an sechs Sonntagen ihre Turnhallen für Kinder bis acht Jahre zur Verfügung. Hier können sie sich so richtig austoben. Eltern und ältere Geschwister können rund ums Thema Sport Vorträgen lauschen und bei Demonstrationen zusehen. Eintritt: Der Eintritt ist gratis Daten und Öffnungszeiten: 23. Februar & 30. März 2014, von 10.00 bis 17.00 Uhr www.wirbewegenzuerich.ch Extra-Tipp: Früh da sein und sich auf der grossen Tribüne die beste Sicht auf die Halle sichern.

Genau das richtige Programm für Adrenalinjunkies: Die Kartbahn Spreitenbach verfügt über eine Indoorstrecke mit Brücke. Wenn das Wetter schön ist, führt die Bahn nach draussen zu zusätzlichen hundert Streckenmetern. Auch neben der Rennstrecke wird für Spass und Action gesorgt: In der Anlage gibt‘s ein Bistro mit Snacks und Getränken, Basketballautomaten, Dartscheiben, Billardtisch und einen F1-Simulator. Eintritt: Ab CHF 27 Öffnungszeiten und weitere Informationen: www.kart.ch Extra-Tipp: Auch Kindergeburtstage und Rennfahrer-Events können hier gebucht werden. Voranmeldung empfohlen, Tel. 056 419 60 60

Torten-Schiff, Luzern Die winterliche Aussicht auf den Vierwaldstättersee geniessen und dabei hausgemachte Köstlichkeiten der Luzerner Conditorei Heini schlemmen. Möglich macht’s das Tortenschiff. Bis am 14. April 2014 kann man in Luzern an Deck gehen. Tischreservationen werden empfohlen: Tel. 041 367 67 67. Preis: CHF 25 mit dem Halbtax www.lakelucerne.ch Abfahrt Luzern: Schiff ab Brücke 1, direkt am Bahnhofplatz um 14.12 Uhr, Ankunft 16.47 Uhr. Extra-Tipp: Jeden Mittwoch fährt man zum zweite Klasse-Preis in der ersten Klasse.

SEA LIFE, Konstanz Über 3 000 Meeresbewohner erwarten die Besucher der riesigen Aquarien im Konstanzer SEA LIFE. Tägliche Fütterungen und Vorträge begeistern Gross und Klein. Die Anlage ist vom Bahnhof Konstanz bequem zu Fuss zu erreichen. Die Fahrt vom Zürich HB dauert rund eine Stunde und 20 Minuten. Eintritt: Ab CHF 14 Öffnungszeiten: 10.00– 17.00 Uhr www.visitsealife.com/Konstanz Extra-Tipp: Tickets online kaufen und bis zu 40 Prozent sparen.


KOLUMNE

HÖr Mal, wer da hämmert! T L E W S ‘ ZOZO Zozo sucht den Pausenknopf im Leben und findet ihn nicht. Es geht einfach immer weiter. Vielleicht auch gut. Immerhin umgeht sie so peinliche Momente auf der Notfallstation. TEXT: Zozo Shady FOTO: Atelier Trace

Es gibt diese Momente, wo man am liebsten den Pausenknopf drücken würde. Da sind diese Werbemomente des Lebens die nie vorbeigehen dürften, der Heiratsantrag, das Ja-Wort, der erste Schrei des Neugeborenen, das stolz in Empfang genommene Diplom. Und dann die vielen kleinen Momente, wenn zum Beispiel die Kinder spielen, ohne sich gegenseitig das Feuerwehrauto um die Ohren zu hauen, die Wände anzumalen oder mit der Quietschente in der WC-Schüssel Swimmingpool zu spielen, die Wohnung einigermassen aufgeräumt und sauber aussieht und auf dem Herd seit zwei Stunden ein Sugo köchelt, der von Minute zu Minute besser wird. Ich weiss ja nicht, wie‘s Ihnen geht, aber mein Pausenknopf klemmt furchtbar. Geht nicht, no way, keine Chance. Das Leben geht einfach weiter und zwar meistens etwa so:

Ich: „Aua! Du hast mir voll den Holzhammer auf den Fuss geknallt.“ Tochter, 3 Jahre: „Hihi.“ Ich: „Das ist nicht lustig, das tut weh.“ Kind: „Doch. Dein Kopf ist so rot, das ist lustig. Wann gibt es Essen?“ Ich: „Gleich. Nüdeli mit ganz feiner Tomatensauce.“ Kind: „Das habe ich nicht gern.“ Ich: „Das hattest du immer gern.“ Kind: „Aber jetzt nicht mehr. Nino findet es auch grusig. Und Nino ist mein Freund.“ Es gelingt mir nicht immer, diesen frühkindlichen Freundschaftsbeweis zu ehren, eher tragen derartige Episoden zu einer kontinuierlichen Vertiefung meiner Gesichtsröte bei. „Tief durchatmen“, denke ich dann, und ich bin froh, dass ich das in den Magazinen immer wieder lese, sodass es sich in meinem Gehirn einbrennen kann, wie die Telefonnummern von Ambulanz und Polizei. Weil, stellen Sie sich vor, man wird bleich und blau in den Notfall eingeliefert, erhält dort alle möglichen Infusionen und Behandlungen, kommt allmählich wieder zu sich und sieht dann als erstes tief in die Poren einer leicht öligen Mischhaut auf der Nase eines Assistenzarztes. Und der Mund unter der Poren sagt, „Gute Frau, was ist uns denn zugestossen?“ „Junge Frau“ sagen sie schon lange nicht mehr. Und dann müsste ich zugeben, dass ich wohl vergessen hatte, zu atmen, weil meine Tochter, der Sugo, und all die viele Arbeit, usw. Und

weil das zu peinlich ist, erfindet man dann also schnell eine Geschichte: sie handelt irgendwie von Blutdruck und Zyklus, und wenn sie es nicht schafft, alle Fragezeichen in den Augen des jungen Arztes auszumerzen, wird schlimmstenfalls das Zauberwort Menstruation eingebaut. Mehrmals, versteht sich. Zurück zur Tomatensauce: Irgendwann ist es geschafft, sie landet auf den Tellern zwischen Teigwaren und Käse und die Kinder – jawohl, beide! – essen genüsslich und schmieren sich die Mischung mit ihren Patschhänden auf eine liebreizende Art auf jeden freien Zentimeter zwischen Schlüsselbeinknochen und Ohrmuschel. Und während ich mir noch überlege, ob das nun ein Pausenknopf- oder eher ein Rotwerd-Moment sei, ob ich das Handy zücken und das Bild der Schwiegermama schicken soll – klingelt das Telefon. Ninos Mutter. Ihr Sohn behaupte, meine Tochter dürfe jeden Tag zwei Stunden fernsehen und sich nur von Süssigkeiten ernähren und sie wolle nun mal ein Wörtchen mit mir reden. Ich wusste es. Der nächste Hammer kommt immer. Und die Vorspultaste ist genauso verschwunden wie der Pausenknopf.

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