POLITIK:
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Was einstige Politiker heute beruflich machen. Seite 2
Warum die Mannschaft nicht aus dem Knick kommt. Seite 9
Bezirks-Journal
Kostenlose Monatszeitung für Marzahn-Hellersdorf | Ausgabe Februar 2017 | www.lichtenbergmarzahnplus.de | Druckauflage: 50.000 Exemplare
Die Armen zieht es in den Osten
VOLKSHOCHSCHULDIREKTOR NICOLAS VECCHINI:
SOZIALES: Immer mehr sozial schwache Menschen verschlägt es nach Marzahn-Hellersdorf. Dadurch steigen die Sozialkosten.
M
arzahn-Hellersdorf muss immer mehr Geld für ärmere Menschen ausgeben. Grund ist der anhaltende Zuzug sozial schwacher Berliner in den Bezirk. Die Folge: Kosten für sogenannte Hilfen zur Erziehung steigen. Dahinter verbergen sich gesetzlich vorgeschriebene Zuwendungen für Familien. „Die Verdrängung aus der Innenstadt ist nachweislich“, sagt Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke). Allerdings zögen die Leute aus der City wegen der gestiegenen Mieten erst nach Weißensee oder Lichtenberg, andere von dort nach Marzahn-Hellersdorf. Laut Jugendstadtrat Gordon Lemm (SPD) haben insbesondere die Gegend um den Boulevard Kastanienallee, Hellersdorf-Nord und HellersdorfOst sowie Marzahn-Nordwest ein Armutsproblem.
14 Millionen Euro mehr als die vom Senat zugebilligte Summe von 60 Millionen Euro hat der Bezirk im Jahr 2016 für die Hilfen zur Erziehung ausgegeben. Bisher hat der Senat dem Bezirk jedoch nicht die erforderlichen HZEMittel zur Verfügung gestellt. „Im Jahr 2015 bekamen wir nur die Hälfte des Mehrbedarfs“, sagt Pohle. Angesichts der Zunahme von sozial schwächeren Schichten in bestimmten Regionen des Bezirks wandte sich die Bürgermeisterin gegen starre Förderprozente im Wohnungsneubau. Bei 1.000 Wohnungen, die die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gesobau an der Zossener Straße errichten will, einem schon derzeit sozial schwierigen Gebiet, würden 500 Wohnungen, die nur per Wohnberechtigungsschein vergeben werden, eine Entwicklung auslösen, „die wir so nicht haben wollen“, sagt Pohle. (el.)
FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING
Berlins wohl nettester Chef
Seit gut einem Jahr ist der Italiener Nicolas Vecchini Direktor der Volkshochschule und Leiter des Amtes für Kultur und Weiterbildung. Seitdem krempelt er seinen Fachbereich um. Hin und wieder aber gönnt er seinen Mitarbeitern und sich eine Pause – indem er sie höchstpersönlich, ganz italienisch, bekocht. Die ganze Geschichte – Seite 6.