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Ruine soll 330 neuen Wohnungen weichen. Seite 4

Kunstsammler will Lichtenberg verlassen. Seite 8

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Kostenlose Monatszeitung für Lichtenberg & Hohenschönhausen | Ausgabe 07/2018 | www.lichtenbergmarzahnplus.de | Druckauflage: 50.000 Exemplare

Den Störchen geht das Futter aus

MEHR SCHULPLÄTZE FÜR LICHTENBERG GEFORDERT:

NATURSCHUTZ: Monokulturen und bebaute Flächen sorgen für ein Insektensterben – zum Nachteil von Meister Adebar. Von Marcel Gäding.

D

en Störchen von Malchow geht das Futter aus. Grund ist ein dramatischer Rückgang an Insekten. Naturschützer und Bezirksamt haben die Ursache bereits erkannt: Monokulturen und Wohnungsbau, dem Wiesen und Felder zum Opfer fallen. Mit Sorge blickt Beate Kitzmann auf die beiden Storchennester der Naturschutzstation in Malchow. Auch dieses Jahr bleibt das große Klappern in den Horsten aus. „Zum zweiten Mal in Folge gibt es keinen Nachwuchs“, sagt die Diplom-Biologin. „Dieses Jahr sind bei uns zwei vagabundierende Störche gelandet, die vermutlich noch nicht geschlechtsreif sind“, sagt Beate Kitzmann. Das allein wäre eine zu verschmerzende Begründung. Allerdings erhärtet sich der Verdacht, dass der nördliche Stadtteil von Lichtenberg nicht mehr genug Nahrung liefert. Und das hat schlimme Folgen: Werden Störche nicht mehr fündig, suchen sie das Weite. „Es ist zu befürchten, dass die Storchennester künftig ganz leer bleiben“, sagt die Geschäftsführerin des Vereins Naturschutz Berlin Malchow e.V. Der Aktionsradius der Störche wird immer kleiner. Erst verschwanden Wiesen und Felder, weil in der Nähe das Autobahndreieck Barnim ausgebaut wurde. Nun stehen in der Nachbarschaft weitere Flächen zur Disposition. Geplant ist der Bau mehrerer Tausend Wohnungen im sogenannten Blankenburger Süden. Dagegen wehren sich

nicht nur Nachbarn und Kleingärtner. Auch die Malchower Naturschützer melden Protest an. Immerhin ist das bislang teils unbebaute Areal wichtiger Nahrungslieferant für Insekten. Diese wiederum stehen bei den Störchen ganz oben auf dem Speiseplan. „Es ist ein Irrtum, dass sich Störche nur von Fröschen ernähren“, sagt Beate Kitzmann. In erster Linie vertilgen die langbeinigen Vögel bis zu 360 Gramm Insekten, ein Jungtier sogar bis zu 527 Gramm. Rechnet man das auf ein Brutpaar mit zwei Jungen hoch, kommt man für die Zeit der Aufzucht auf gut 200 Kilogramm Larven, Heuschrecken und Wespen. Die Angst ist groß, dass wegen des starken Rückgangs an Insekten das Futter für die Berliner Störche nicht mehr ausreicht. „In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Insekten weltweit um 75 Prozent abgenommen“, mahnt die Leiterin des Lichtenberger Umweltbüros, Doreen Hantuschke. „Wer abends mal aufmerksam durch die Stadt geht, sieht an den Straßenlaternen kaum noch Insektenschwärme“, ergänzt Lichtenbergs Umweltstadtrat Wilfried Nünthel. Längst hat die Verwaltung die erschreckende Entwicklung registriert. „Die wachsende Stadt hat Risiken und Nebenwirkungen für die heimische Tierund Pflanzenwelt“, sagt Nünthel. Darauf reagiere das biologische System. Die ganze Geschichte lesen Sie bei unseren Partnern von www.lichtenbergmarzahnplus.de

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Eltern campieren vorm Rathaus

Drei Tage und zwei Nächte haben Eltern aus Lichtenberg vor dem Rathaus gecampt und damit für mehr Schulplätze im Bezirk demonstriert. Unterstützt wurden sie von Schülern, aber auch Anwohnern. Derzeit fehlen in Lichtenberg 3.263 Schulplätze. Seite 2.

Nach Unfall: Polizei sucht Zeugen

Die Berliner Polizei sucht Zeugen, die einen Unfall auf der Landsberger Allee beobachtet haben. Dabei war ein Junge schwer verletzt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge war ein 29-Jähriger am 30. Juni gegen 16.45 Uhr mit seiner Kawasaki in Richtung Weißenseer Weg unterwegs und erfasste an der Vulkanstraße den Zwölfjährigen, der vom Mittelstreifen aus bei Rot auf die Straße getreten sein soll. Durch die Wucht des Aufpralls schleuderte das Kind in den

rechten Fahrstreifen und der Zweiradfahrer stürzte. Rettungssanitäter brachten den Jungen mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Auch der Motorradfahrer kam zur stationären Behandlung in eine Klinik. Da der Verdacht bestand, dass der 29-Jährige unter Drogeneinfluss stand, wurde ihm Blut abgenommen. Polizisten zogen seinen Führerschein ein. Wer den Unfall beobachtet hat, sollte sich direkt unter Tel. 4664-672800 melden.


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