Bezirks-Journal

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BAUPLÄNE:

KULTURSTREIT:

Ruine soll 330 neuen Wohnungen weichen. Seite 4

Kunstsammler will Lichtenberg verlassen. Seite 8

Bezirks-Journal

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Kostenlose Monatszeitung für Lichtenberg & Hohenschönhausen | Ausgabe 07/2018 | www.lichtenbergmarzahnplus.de | Druckauflage: 50.000 Exemplare

Den Störchen geht das Futter aus

MEHR SCHULPLÄTZE FÜR LICHTENBERG GEFORDERT:

NATURSCHUTZ: Monokulturen und bebaute Flächen sorgen für ein Insektensterben – zum Nachteil von Meister Adebar. Von Marcel Gäding.

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en Störchen von Malchow geht das Futter aus. Grund ist ein dramatischer Rückgang an Insekten. Naturschützer und Bezirksamt haben die Ursache bereits erkannt: Monokulturen und Wohnungsbau, dem Wiesen und Felder zum Opfer fallen. Mit Sorge blickt Beate Kitzmann auf die beiden Storchennester der Naturschutzstation in Malchow. Auch dieses Jahr bleibt das große Klappern in den Horsten aus. „Zum zweiten Mal in Folge gibt es keinen Nachwuchs“, sagt die Diplom-Biologin. „Dieses Jahr sind bei uns zwei vagabundierende Störche gelandet, die vermutlich noch nicht geschlechtsreif sind“, sagt Beate Kitzmann. Das allein wäre eine zu verschmerzende Begründung. Allerdings erhärtet sich der Verdacht, dass der nördliche Stadtteil von Lichtenberg nicht mehr genug Nahrung liefert. Und das hat schlimme Folgen: Werden Störche nicht mehr fündig, suchen sie das Weite. „Es ist zu befürchten, dass die Storchennester künftig ganz leer bleiben“, sagt die Geschäftsführerin des Vereins Naturschutz Berlin Malchow e.V. Der Aktionsradius der Störche wird immer kleiner. Erst verschwanden Wiesen und Felder, weil in der Nähe das Autobahndreieck Barnim ausgebaut wurde. Nun stehen in der Nachbarschaft weitere Flächen zur Disposition. Geplant ist der Bau mehrerer Tausend Wohnungen im sogenannten Blankenburger Süden. Dagegen wehren sich

nicht nur Nachbarn und Kleingärtner. Auch die Malchower Naturschützer melden Protest an. Immerhin ist das bislang teils unbebaute Areal wichtiger Nahrungslieferant für Insekten. Diese wiederum stehen bei den Störchen ganz oben auf dem Speiseplan. „Es ist ein Irrtum, dass sich Störche nur von Fröschen ernähren“, sagt Beate Kitzmann. In erster Linie vertilgen die langbeinigen Vögel bis zu 360 Gramm Insekten, ein Jungtier sogar bis zu 527 Gramm. Rechnet man das auf ein Brutpaar mit zwei Jungen hoch, kommt man für die Zeit der Aufzucht auf gut 200 Kilogramm Larven, Heuschrecken und Wespen. Die Angst ist groß, dass wegen des starken Rückgangs an Insekten das Futter für die Berliner Störche nicht mehr ausreicht. „In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Insekten weltweit um 75 Prozent abgenommen“, mahnt die Leiterin des Lichtenberger Umweltbüros, Doreen Hantuschke. „Wer abends mal aufmerksam durch die Stadt geht, sieht an den Straßenlaternen kaum noch Insektenschwärme“, ergänzt Lichtenbergs Umweltstadtrat Wilfried Nünthel. Längst hat die Verwaltung die erschreckende Entwicklung registriert. „Die wachsende Stadt hat Risiken und Nebenwirkungen für die heimische Tierund Pflanzenwelt“, sagt Nünthel. Darauf reagiere das biologische System. Die ganze Geschichte lesen Sie bei unseren Partnern von www.lichtenbergmarzahnplus.de

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Eltern campieren vorm Rathaus

Drei Tage und zwei Nächte haben Eltern aus Lichtenberg vor dem Rathaus gecampt und damit für mehr Schulplätze im Bezirk demonstriert. Unterstützt wurden sie von Schülern, aber auch Anwohnern. Derzeit fehlen in Lichtenberg 3.263 Schulplätze. Seite 2.

Nach Unfall: Polizei sucht Zeugen

Die Berliner Polizei sucht Zeugen, die einen Unfall auf der Landsberger Allee beobachtet haben. Dabei war ein Junge schwer verletzt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge war ein 29-Jähriger am 30. Juni gegen 16.45 Uhr mit seiner Kawasaki in Richtung Weißenseer Weg unterwegs und erfasste an der Vulkanstraße den Zwölfjährigen, der vom Mittelstreifen aus bei Rot auf die Straße getreten sein soll. Durch die Wucht des Aufpralls schleuderte das Kind in den

rechten Fahrstreifen und der Zweiradfahrer stürzte. Rettungssanitäter brachten den Jungen mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Auch der Motorradfahrer kam zur stationären Behandlung in eine Klinik. Da der Verdacht bestand, dass der 29-Jährige unter Drogeneinfluss stand, wurde ihm Blut abgenommen. Polizisten zogen seinen Führerschein ein. Wer den Unfall beobachtet hat, sollte sich direkt unter Tel. 4664-672800 melden.


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BEZIRKS-POLITIK

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Eltern trommeln für mehr Schulplätze

PROTESTAKTION: Drei Tage haben Eltern vor dem Rathaus ausgeharrt und mit einer Mahnwache für mehr Schulplätze in Lichtenberg demonstriert. Für die ungewöhnliche Aktion schlugen sich die Mütter und Väter sogar die Nächte um die Ohren. Von Marcel Gäding.

U

m kurz nach 8 Uhr in der Früh ist Annett Lange am Start. Nach einigen wenigen Stunden Schlaf in ihrem Wohnmobil ist die Mutter wieder zur Stelle. Nur wenige Augenblicke später drückt ein Autofahrer aus Sympathie mehrfach auf die Hupe. Lange antwortet, indem sie einmal kräftig in ihre knallrote Trillerpfeife pustet. Kurz danach überreicht ihr eine Anwohnerin frisch gebrühten Kaffee in einer Thermoskanne. Nur die Milch muss sich Annett Lange selbst organisieren. Drei Tage harrten Eltern aus dem ganzen Bezirk vor dem Rathaus Lichtenberg aus. Der Vorplatz war voller Transparente, der übergroße Buddybär umringt von Luftballons der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften, kurz GEW. „Lichtenberger Schulen am Limit“ schrieben die Mütter und Väter mit Kreide auf die grauen Gehwegplatten. Auf Transparenten fanden sich Aussagen wie „Es fehlen 3.263 Schulplätze“ oder „Hilfe, wir platzen“. Es wurde getrommelt und gepfiffen. Während Bezirksamtsmitarbeiter morgens an der Feuerstelle mit der heißen Glut aus der Nacht ins Rathaus eilten, blieben Passanten stehen. „Einige haben uns sogar Essen vorbeigebracht oder erlauben uns, bei ihnen zu Hause auf die Toilette zu gehen“, sagt Annett Lange, Mitglied im Vorstand des Bezirkselternausschusses. Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) ließ sich bei den Demonstranten ebenso blicken wie der für Schulen zuständige Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). Das Fernsehen war da, und die sozialen Netzwerke lieferten quasi im Stundentakt Bilder sowie Videos von der Aktion. Im wachsenden Bezirk Lichtenberg fehlt es an Schulplätzen. Noch nie wurden in der Geschichte des Bezirks derart viele Wohnungen in so kurzer Zeit gebaut, noch nie zog Lichtenberg so viele junge Familien an. Noch nie mussten aber auch Schüler so eng zusammenrücken wie aktuell. Dabei war schon vor Jahren absehbar, dass die Kapazitäten nicht ausreichen würden. Ähnlich geht es anderen Bezirken. Insofern kann man

unter Hochdruck daran, die Situation zu entspannen. Derzeit entstehen an zehn Standorten sogenannte Mobile Ergänzungsbauten – Schulcontainer mit zusätzlichen Klassenräumen. Zudem nehme mit Beginn des Schuljahres 2019/2020 eine neue Grundschule in der Konrad-Wolf-Straße ihren Betrieb auf. Ein Jahr später wird ein Neubau in der Sewanstraße eröffnen. Außerdem kündigt Nünthel an, dass künftig nur dann Bebauungsplanverfahren für neue Wohnungen genehmigt würden, wenn auch sichergestellt ist, dass es in der betreffenden Region ausreichend Schulplätze gibt.

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Björn Sacknieß und Annett Lange mit Transparenten vorm Rathaus. Die Aktion des Bezirkselternbeirats sorgte berlinweit für Medieninteresse.

also von einem Gesamtberliner Problem sprechen. Die Situation in Lichtenberg lässt sich am besten in Zahlen ausdrücken, die der am Mittwochabend vom Bezirk vorgelegte Schulentwicklungsplan enthält: Im Schuljahr 2018/2019 fehlen 3.263 Schulplätze, im Jahr 2023/2024 sogar 4.331. Schon jetzt werden in einer ersten Klasse nicht selten bis zu 26 Schüler, in Ausnahmefällen sogar mehr betreut. „Diese massive Verdichtung führt zu Abstrichen in der Qualität“, mahnt Björn Sacknieß, dreifacher Vater und ebenfalls Mitglied im Bezirkselternausschuss. Mitstreiterin Annett Lange berichtet davon, dass die Zahl der Schüler in der Grundschule am Gutspark von einst 300 auf nunmehr 500 angestiegen ist. Seit fünf Jahren mache man auf das Problem aufmerksam. „Konkret ist aber nichts passiert“, kritisiert die Mutter eines zehnjährigen Mädchens. Zudem bemängelt der Bezirkselternausschuss, dass der Bezirk lange keine transparenten Zahlen lieferte. Auch fehle es seit zwei Jahren an einem aktuellen Schul-

entwicklungsplan. Dass der Bezirk erst kürzlich über eine bis 2026 angelegte und 900 Millionen Euro teure Schulbauoffensive informiert habe, stimmt die Eltern wenig milde. „Das hilft uns aktuell nicht weiter, denn die Probleme haben wir jetzt“, sagt Björn Sacknieß. Natürlich könnte der für Schulen zuständige Bezirksstadrat Wilfried Nünthel (CDU) nun lange in der Vergangenheit nach den Schuldigen für die Misere suchen. Doch der Bezirkspolitiker ist Pragmatiker und einer, der eher nach vorne schaut. „Vor fünf Jahren war schlichtweg für neue Schulen kein Geld da“, sagt Nünthel, der den Fachbereich erst im November 2016 übernahm. Seit vergangenem Herbst lässt seine Abteilung den Schulentwicklungsplan erarbeiten. Das Papier enthält unter anderem Angaben über die fehlenden Schulplätze sowie Prognosen. „Zum ersten Mal haben wir ein Instrument, das sich unkompliziert aktualisieren lässt“, sagt Nünthel. Ja, sicherlich, vieles käme zu spät, räumt er ein. Und dennoch arbeitet seine Verwaltung

„Zum ersten Mal haben wir mit dem Schulentwicklungsplan ein Instrument, das sich unkompliziert aktualisieren lässt.“ Wilfried Nünthel (CDU), Bezirksstadtrat für Schule

Immerhin: Bis 2023 baut der Bezirk sein Schulnetz so aus, dass 7.438 zusätzliche Schulplätze bereitstehen. „Diese Planung ist abgesichert“, sagt Nünthel. Sicher sei, dass auch im kommenden Schuljahr jeder Grundschüler einen Platz bekomme. Notfalls würde der Bezirk Buslinien einrichten, um die Kinder an Schulen zu bringen, die noch Kapazitäten haben. Schwieriger ist es bei den Oberschülern. Hier schließt Nünthel nicht aus, dass diese mitunter auch in Marzahn-Hellersdorf oder Friedrichshain-Kreuzberg nach einem freien Platz suchen müssen. Ein Dauerzustand soll dies aber nicht sein. Den Protest der Eltern empfindet Nünthel nicht als Kritik, sondern vielmehr als Unterstützung. „Unser Anliegen können wir nicht alleine bewältigen“, sagt er. Und auch Annett Lange vom Bezirkselternausschuss setzt auf ein Miteinander statt auf ein Gegeneinander. „Nur gemeinsam können wir eine Lösung finden.“

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Mit einer Anzeige im Bezirks-Journal erreichen Sie Ihre Kunden direkt. Infos unter Tel. 030 55 49 96 55. BEZIRKS-JOURNAL - Unabhängige Monatszeitung. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de | Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. | HERAUSGEBER/ CHEFREDAKTEUR: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) VERLAG: Medienbüro Gäding, Zur Alten Börse 77, 12681 Berlin | KONTAKT Tel. 030 55 49-43 60, Fax: 030 55 49-43 69, E-MAIL: redaktion@bezirks-journal.de INTERNET: www.bezirks-journal.de FACEBOOK: www.facebook.com/bezirksjournalberlin | REDAKTION & INTERNET: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) | ANZEIGEN: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55, E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de | Vertrieb & Verteilung: Eigenvertrieb | E-MAIL: vertrieb@bezirks-journal.de | DRUCK: Pressedruck Potsdam GmbH, Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam GESAMTAUFLAGE: 100.000 Exemplare | Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4/2017 | Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 9. August 2018.


BEZIRKS-JOURNAL | HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG

BEZIRKS-POLITIK

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Bezirk geht gegen Leihfahrräder vor

INITIATIVE: Überall in der Stadt kann man sich ohne Probleme Fahrräder ausleihen. Doch viele Mieter bringen die Drahtesel aus Bequemlichkeit nicht zu den dafür vorgesehenen Stationen zurück. Das sorgt für Ärger und ruft das Bezirksamt auf den Plan. Von Marcel Gäding.

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er Ärger um Leihfahrräder, die von ihren Nutzern auf Bürgersteigen zurückgelassen werden, ruft nun das Bezirksamt Lichtenberg auf den Plan. So sollen Anbieter künftig Geld dafür bezahlen, wenn deren Räder auf öffentlichem Straßenland abgestellt werden. Und das soll nicht nur in Lichtenberg der Fall sein. Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) hat nun einen Antrag in den Rat der Bürgermeister eingebracht und will berlinweit verbindliche Regeln durchsetzen. „Das Abstellen von Leihfahrrädern bedeutet eine Sondernutzung von öffentlichem Straßenland“, stellt Grunst klar. Gastwirte, die Tische oder Stühle auf die Bürgersteige stellen, müssen dafür Geld an den jeweiligen Bezirk zahlen. Diese Regelung soll nun auch auf die Anbieter von Leihfahrrädern ausdehnt werden. Der für Straßen zuständige Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) unterstützt den Rathaus-Chef: „Ich halte es für dringend erforderlich, dass professionelle Anbieter die Nutzung auch bezahlen.“ In den vergangenen Monaten hatten sich im Bezirksamt Lichtenberg die Beschwerden über Leihfahrräder auf Bürgersteigen gehäuft. Rund um den

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Eng wird es an dieser Kreuzung, weil dort Mieträder abgestellt wurden.

Roedeliusplatz in Alt-Lichtenberg müssen Anwohner beispielsweise aufpassen, dass sie beim Gang aus dem Haus nicht über eines der Mieträder stolpern. Erst vor wenigen Tagen fanden sich an der Kreuzung Frankfurter Allee Ecke Ruschestraße gleich fünf Exemplare – abgestellt an Fahrradplätzen, die eigentlich für private Fahrräder gedacht sind. Mit seiner Initiative will Lichtenberg das System der Leihfahrräder keineswegs in Frage stellen. Im Gegenteil: Es ist noch gar nicht so lange her, dass ei-

nem Anbieter vorm Rathaus Lichtenberg eine Fläche bereitgestellt wurde. Viele Nutzer aber sparen sich den Weg zu den offiziellen Abstellanlagen und lassen die Mieträder vorm Haus stehen. Gerade an Stellen, wo die Bürgersteige einigermaßen eng sind, fehlt dann der Platz – etwa für Familien mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer. „Für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist das lästig“, sagt Grunst. Andere Verkehrsteilnehmer würden beeinträchtigt, auch leide das Stadtbild darunter.

Gemeinsam mit den anderen elf Berliner Bezirken soll der Druck auf die Senatsverkehrsverwaltung erhöht werden. Erwartet wird unter anderem, dass auf öffentlichen Plätzen ausreichend „verkehrssichere und öffentlich nutzbare Fahrradabstellmöglichkeiten“ geschaffen werden. Anbieter ohne eigene Abstellplätze sollen jährlich zur Kasse gebeten werden. Die Sondernutzungsgebühr könnte sich etwa an der Zahl der bereitgestellten Leihräder orientieren. Zudem sollen diese Anbieter verpflichtet werden, Räder nur an den dafür gekennzeichneten Abstelleinrichtungen zurückzunehmen. Wie sich das durchsetzen lässt, ist allerdings fraglich. In einigen Fällen hat das Bezirksamt Anbieter der Leihräder kontaktiert und sie aufgefordert, die Räder von den Bürgersteigen zu entfernen. Diese seien diesem Ansinnen auch nachgekommen, berichtet Bezirksstadtrat Wilfried Nünthel. Eine erste Etappe hat das Bezirksamt Lichtenberg inzwischen erreicht: Der Rat der Bürgermeister hat die Vorlage vor wenigen Tagen in seine Fachausschüsse überwiesen. Allerdings ist mit einem Beschluss erst nach der Sommerpause zu rechnen. ANZEIGE


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BEZIRKS-LEBEN

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Der Bauzombie soll weichen

STADTENTWICKLUNG: An der Stelle des einstigen Kongresszentrums an der Konrad-Wolf-Straße ist ein Quartier geplant, in dem unter anderem 330 Wohnungen entstehen werden. Von Birgitt Eltzel.

D FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Adnan und Assim freuen sich über das neue Klettergerüst.

Geflüchtete gestalten Außenflächen PROJEKT: Bewohner votieren für das neue Aussehen von Spielplatz und Grünanlage.

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ie Kinder halfen beim Aufräumen, die Männer sägten und schraubten: Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft an der KonradWolf-Straße 46 haben in Eigenregie die Außenflächen ihrer Wohnanlage gestaltet. Das Geld dafür, rund 20.000 Euro, stellten das Bezirksamt sowie das Unionhilfswerk – Träger des Hauses – zur Verfügung. „Alle Bewohner waren aufgerufen, Vorschläge und Ideen für unsere Außenflächen zu unterbreiten“, berichtet Andrea von Marschall, die Einrichtungsleiterin der Gemeinschaftsunterkunft. Fast jeder zweite Geflüchtete beteiligte sich, der Jüngste gerade einmal fünf Jahre alt. Mit kleinen Klebepunkten stimmten die Männer, Frauen und Kinder ab. Die meisten Stimmen entfielen unter anderem auf den Basketballplatz, das Klettergerüst und ein Picknickhäuschen. „Unsere Bewohner haben über das Projekt gelernt, dass es sich in Deutschland lohnt, sein Votum abzugeben“, sagt Andrea von Marschall. In allen Phasen seien diese einbezogen gewesen – von der Planung über die Abstimmung bis zur Umsetzung. „Gut 30 Erwachsene packten schließlich mit an.“ (bzj.)

ie Ruine des ehemaligen Kongresszentrums am Weißenseer Weg/Konrad-Wolf-Straße hat es bereits zu zweifelhaftem Ruhm gebracht: Sie wurde vom RBB in die Reihe der Berliner Bau-Zombies aufgenommen. Nun gibt es einen neuen Anlauf, den Schandfleck zu beseitigen. Kürzlich wurden die Pläne des Eigentümers Immonen Group von einem beauftragten Stadtplanungsbüro und dem Bezirksamt in einer Einwohnerversammlung vorgestellt. Wie bereits berichtet, soll die Neuplanung weitaus weniger spektakulär aussehen als das gescheiterte SquareProjekt des Berliner Immobilienentwicklers Dirk Moritz. „Wir sind völlig neu herangegangen“, sagte Dogan Yurdakul von der beauftragten Gesellschaft für Planung. „Wir wollen ein Quartier entwickeln, das sich im Grundsatz nicht so stark von der Umgebung unterscheidet.“ Sprich: Jetzt werden kleinere Brötchen gebacken statt Luftschlösser gebaut. Vorgesehen sind auf dem 3,15 Hektar großen Grundstück 33.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Wohnungsbau (etwa 330 Wohnungen, davon 30 Prozent gefördert), 19.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche Hotel (plus weitere 3.000 Quadratmeter Handelsnutzung im Erdgeschoss) sowie 23.000 Quadratmeter Bürofläche. Im westlichen Bereich des Grundstücks entlang des Weißenseer Wegs sollen zwei achtgeschossige Bürogebäude entstehen – jeweils mit Innenhof. An das südliche Bürogebäude schließt sich ein elfgeschossiger Büroturm an. Entlang der Konrad-Wolf-Straße ist die Errichtung eines Hotelgebäudes und eines Wohngebäudes mit jeweils sieben Geschossen und einem Innenhof geplant. Der südwestliche Teil des Hotelgebäudes soll ebenfalls eine Höhe von elf Geschossen erreichen. Die beiden elfgeschossigen Türme umfassen im südwestlichen Bereich des Gebiets (an der Kreuzung

Weißenseer Weg/ Konrad-Wolf-Straße) einen Stadtplatz. Im rückwärtigen Grundstücksbereich sind ein weiteres siebengeschossiges Wohngebäude mit Innenhof sowie ein öffentlicher Spielplatz mit 2.000 Quadratmeter Größe geplant. Die Erdgeschosse der Bürogebäude und des Hotels sollen teilweise durch Einzelhändler genutzt werden. Das Gebiet soll nach dem Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung erschlossen werden, teilte die für Stadtplanung zuständige Stadträtin Birgit Monteiro (SPD) mit. Das bedeutet, der Bauherr beteiligt sich an den Kosten für Einrichtungen der öffentlichen Infrastruktur wie beispielsweise Schulund Kitaplätzen. Auch zur verkehrlichen Erschließung muss der Investor beitragen – so wird er Fläche für eine Veränderung des Kreuzungsbereichs Konrad-Wolf-Straße/Weißenseer Weg abtreten. Denn nach einem Konzept der Senatsverkehrsverwaltung ist eine Aufweitung der Konrad-Wolf-Straße im Bereich vorgesehen. Ruth Pützschel vom Bereich Stadtentwicklung des Bezirksamtes erklärte: „Weiterhin wird dabei allerdings kein Linksabbiegen in die Konrad-Wolf-Straße gestattet.“ Das gesamte Verkehrskonzept werde im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens den Anwohnern präsentiert.

FOTO: LICHTENBERGMARZAHNPLUS.DE/ BIRGITT ELTZEL

Seit vielen Jahren ein Schandfleck ist die Ruine des ehemaligen Kongresszentrums an der Konrad-Wolf-Straße.

Das Verfahren steht allerdings noch ganz am Anfang. Noch sind komplizierte Probleme wie Lärmschutz und Umweltverträglichkeit zu regeln. Etwa zwei bis drei Jahre werden bis zur Festsetzung des Bebauungsplans vergehen, schätzte Pützschel. Rechnet man die üblichen zwei Jahre hinzu, die ein Bauprojekt in Berlin durchschnittlich braucht, könnte es 2023 fertiggestellt sein. Wenn alles glatt läuft. Eine der drängendsten Fragen aus dem Publikum: Kommt die Ruine schon vor Abschluss der langen Planungen weg? Darauf gab es eine negative Antwort von Birgit Monteiro: „Der Investor will erst Baurecht schaffen. Rein rechtlich können wir ihn leider nicht zum vorherigen Abriss zwingen.“ Dennoch ist sie zuversichtlich: „Ich freue mich, dass nach Jahren des Stillstands und Verfalls endlich eine Entwicklung des Standorts absehbar ist.“ Das Bezirksamt sei bestrebt, das Bebauungsplanverfahren zügig fortzusetzen, damit der Bau bald starten kann. In Kürze soll die frühzeitige Bürgerbeteiligung mit der Auslegung der bisherigen Planungen beginnen. Darüber wird im Internet, mit Zeitungsannoncen und mit Wurfsendungen an die Anwohner informiert. Auch die Lichtenberger CDU-Fraktion begrüßte das Projekt mit der entstehenden Verbindung von Wohnen, Einzelhandel, Hotel- und Bürostandort. Kritik übte Fraktionsvorsitzender Gregor Hoffmann jedoch an der geplanten durchschnittlichen Bauhöhe: Der Eingangsbereich zu Hohenschönhausen hätte zumindest ein Gebäude in besonderer Bauhöhe als Signal für den städtischen Standort verdient, erklärte er. Der Bebauungsplan sollte mit hoher Priorität bearbeitet werden, so Hoffmann. Ein Scheitern wie bei den vorherigen Projekten dürfe es dieses Mal nicht geben. „Das Bezirksamt muss darum dringend auf den Senat zugehen, damit es hier in guter Nachbarschaft zu einer Umsetzung kommen kann.“

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Hinaus ins Grüne ... und ins Wasser Das Bezirks-Journal-Magazin für Ausflüge, Urlaub und Freizeit im Berliner Umland | Sommer 2018

Unterwegs im Seenland Foto: Bezirks-Journal/ Marcel Gäding

Tipps für Touren mit Floß, Kanu und Sportboot. Seite 2

Ferienangebote für Kinder Der Super-Ferien-Pass enthält Tipps und Preisnachlässe. Seite 2

Badestellen auf kurzem Wege

Wir verraten Ihnen, wie Sie schnell ans Wasser kommen. Seite 3

Sommer in der Stadt

Berlin bietet in den Ferien das volle Programm. Eine Auswahl. Seite 4


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Hinaus ins Grüne und ins Wasser

Die Region vom Wasser entdecken

AUSFLÜGE: Rund um Berlin wartet ein Wasserparadies auf Erholungssuchende. Zeit für einen Trip auf dem Floß, im Kanu oder mit dem Motorboot. Da liegt sie vor uns, die „Seestern“: 10 PS, Platz für sechs Personen – und führerscheinfrei. Für diesen Tag haben wir uns eine Kühlbox mitgebracht, Obst, Gemüsesnacks und reichlich Sonnencreme. Doch bevor wir uns auf große Fahrt über den Dolgensee (Landkreis Dahme-Spreewald) begeben, gibt es erst einmal eine Einweisung. Gute Zehn Minuten erklärt uns der Bootsverleiher, was wir beachten müssen. Am Ende weist er uns noch auf die Notfallnummer im Bordhandbuch hin. „Falls unterwegs etwas passiert, einfach melden.“ Danach starten wir den Motor. Motorboot ohne Führerschein fahren – das hat sich in den vergangenen Jahren in Brandenburg durchgesetzt. Allerdings hat der Fahrspaß seine Grenzen, nicht nur was die Motorenstärke unserer „Seestern“ betrifft. Schon allein die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Gewässern zwingt uns zur Langsamkeit. Aber genau das macht den Charme dieser Tour aus. Gemütlich tuckern wir über den Dolgensee in Richtung Prieros, vorbei an zauberhaften Seegrundstücken, Steganlagen und so manchem Graureiher am Ufer. Unterwegs begegnen uns teure Motoryachten, Tagesgäste in Kanus oder junge Menschen, die ihre Nacht auf einem der zahlreichen Flöße verbringen. Neun Boote hält der Bootsverleih in Gussow bereit, das Kleinste bietet Platz für vier Personen, auf das größte, die „Fortuna“, passen elf Menschen. Natürlich haben wir am Anfang so unsere Zweifel, ob wir die „Seestern“ ohne Schwierigkeiten über die kleine Seenkette südlich von Königs Wusterhausen bekommen. Doch dann geht alles locker von der Hand. Gefahren wird wie auf der Straße – immer rechts. Wer das Boot

Idyllisch präsentiert sich der Hafen von Prieros (Landkreis Dahme-Spreewald). Im Hintergrund die Dorfkirche von 1875. Foto: M. Gäding

BOOTSVERMIETUNGEN

Von preiswert bis teuer Führerscheinfreie Boote kann man unter anderem bei Mietboote Gussow buchen. Zwei Stunden kosten im kleinsten Boot 50 Euro, 125 Euro werden für das Charterboot „Fortuna“ für vier Stunden berechnet. Darüber hinaus wird eine Kaution fällig. Infos: www.mietboote-gussow. de oder Tel. 033763 61883.

Flöße: Überall in Brandenburg gibt es die Möglichkeit, sich ein Floß zu leihen. Ein Anbieter aus Grünheide (Landkreis Oder-Spree) bietet Touren auf der Spree zwischen Mönchwinkel und Sieverslake an. Kosten: 170 Euro bis zu zehn Personen. Infos: www.spree-flossfahrt. de, Tel. 033633 69261

Solarboote: Der Anbieter Solarwaterworld setzt auf die Kraft der Sonne. Die Solarboote können in Köpenick nahe der Schlossinsel oder am Osthafen gemietet werden. Kosten zwischen 15 und 50 Euro pro Stunde oder 240 bzw. 300 Euro pro Tag. Infos: www.solarwaterworld.de, Tel. 0151 74554433.

steuert, nutzt das Lenkrad. Start und Stopp funktionieren wie beim Auto per Zündschlüssel. Vor uns liegt ein entspannter Tag. Nach gut einer Stunde Fahrt setzen wir unseren Anker in einer kleinen Bucht kurz vor Dolgenbrodt. Zeit, ins Wasser zu springen und erst einmal ein paar Runden zu schwimmen. Die ins Ufer hängenden Bäume spenden Schatten, eignen sich aber auch prima als Sprungturm – wobei das an einigen Stellen wegen des flachen Wassers nicht ganz ungefährlich ist. Nach der Abkühlung starten wir wieder unseren Motor, tuckern weiter nach Dolgenbrodt, während die späte Nachmittagssonne ein wunderbares Licht zaubert. Die anfängliche Aufregung ist verflogen. Nun genießen wir die Ruhe, lassen unseren Blick gedankenverloren über das Wasser schweifen – und vergessen dabei fast die Zeit. Die vergeht wie im Fluge. Nach gut sechs Stunden steigen wir mit einem leichten Sonnenbrand vom Boot. Als alles fest vertaut ist, schauen wir noch einmal auf das ruhige Wasser und die sich darin spiegelnde Abendsonne. Keine Frage: Diesen Ausflug werden wir gewiss noch einmal unternehmen. Marcel Gäding Brandenburg ist auch das Land der Fahrradwege. Mehr als 7.000 Kilometer lang ist das touristisch nutzbare Radwegenetz. Besonders reizvoll für die Fahrradtouristen ist, dass viele der Routen entlang von Flüssen und Seen führen. Wer also in Brandenburg mit dem Rad unterwegs ist, sollte immer Badesachen dabei haben. Auf ihrer Webseite hat die Tourismusmarketingesellschaft etliche Tipps für Touren zusammengestellt: https://www.reiselandbrandenburg.de/aktivitaeten-erlebnisse/ aktiv-natur/radfahren/

SUPER-FERIEN-PASS

Rabatte bis zu 50 Prozent Der neue Super-Ferien-Pass für Berlin ist da. 380 Preisvorteile und Verlosungen bieten viele Ideen für abwechslungsreiche und kostengünstige Ferientage in Berlin. Die kleine Broschüre enthält Coupons mit Preisvorteilen von 20 bis 50 Prozent und mehr aus den Bereichen Sport, Spiel, Sehenswertes, Kultur und Kreatives. Die einmalig oder sogar mehrmals gültigen Coupons können individuell verwendet werden und ermöglichen jeden Tag aufs Neue spannende und abwechslungsreiche Erlebnisse zu kinder- und jugendfreundlichen Preisen. Thematisch ist der Super-Ferien-Pass in einen Kinderteil bis 11 Jahre und einen Jugendteil von 12 bis 18 Jahren aufgeteilt. Der Mittelteil enthält altersunabhängige

Angebote, wie z.B. die im Sommer besonders beliebte Badekarte. Mit ihr ist täglich kostenloser Badespaß in den Bädern der Berliner Bäder-Betriebe garantiert. Zusätzlich werden allein in den Sommerferien zahlreiche Plätze und Freikarten zu jeweils rund 80 Ausflügen, Tagesfahrten, Workshops sowie Sport- und Kulturevents im Kinder- und im Jugendteil verlost. Wer nicht sofort ausgelost wurde, hat die Chance, einen der Nachrückerplätze zu ergattern oder kann sich telefonisch auch kurzfristig nach freien Restplätzen erkundigen. Den Super-Ferien-Pass gibt es für 9 EUR u.a. in allen Berliner REWE-Märkten, den Bädern der Berliner Bäder-Betriebe, vielen Berliner Bürgerämtern und Karstadt sports.


Hinaus ins Grüne und ins Wasser

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HEIRATEN TAGEN FEIERN vor den Toren Berlins

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Bis zur Sanierung im kommenden Jahr ist der Eintritt ins Strandbad Müggelsee frei. Allerdings ist der Strand nicht gerade sauber. Foto: M. Gäding

Nur einen Sprung entfernt

Das Schlossgut ist der besondere Ort für Ihre Traumhochzeit, Ihre Tagung oder Ihre Feier. Ob in der sanierten Schlosskirche oder im Gutshaus – wir unterstützen Sie gerne dabei, einen unvergesslichen Tag zu erleben!

BADEN: Für eine erfrischende Abkühlung muss man nicht

immer nach Brandenburg fahren. Rein in die S-Bahn, raus zum See: Man muss nicht unbedingt eine halbe Weltreise planen, um sich in einem See zu erfrischen. Denn im Ostteil der Stadt finden sich etliche Badestellen. Gerade wurde denen von höchster Stelle beste Wasserqualität bescheinigt. Unsere Tipps fürs Baden: Freibad Weißensee: Zentraler geht es nicht. Nur wenige Straßenbahnminuten vom Alexanderplatz entfernt liegt das traditionsreiche Strandbad. In der Hauptsaison kann dort zwischen 10 und 20 Uhr gebadet werden. Eintritt: 5,50, erm. 3,50 Euro. Adresse: Berliner Allee 155, 13088 Berlin. Strandbad Orankesee: Das einzige Freibad in der Region Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf ist umgeben von Villen. Der Sandstrand ist mit Strandkörben bestückt, Kinder haben auf der 52 Meter langen Rutsche ihren Spaß. Außerdem: Beachvolleyballfeld, Imbiss. Geöffnet: 9-19 Uhr. Eintritt: 5, erm. 3 Euro. Adresse: Gertrudstraße 7, 13053 Berlin Freibad Friedrichshagen: Das Seebad bietet alles, was Wasserfreunde suchen: Strand, Strandkörbe, Sprungturm. Wer vom Baden genug hat, kann sich Tretboote oder ein Floß ausleihen. Neben einer Liegewiese gibt es auch einen Sonnensteg. Geöffnet 10 bis 19 Uhr. Eintritt: 5,50, erm. 3 Euro. Adresse: Müggelseedamm 216, 12587 Berlin Flussbad Gartenstraße: Das kleine Bad befindet sich auf dem Gelände eines Kommunikations- und Ausbildungszentrums. Gleich neben dem kleinen Strand befindet sich das Ausflugslokal Krokodil. Adresse: Gartenstraße 46-48, 12557 Berlin. Geöffnet Di-Sa ab 13 Uhr, So ab 11 Uhr, montags geschlossen. Strandbad Grünau: Bequemer geht es nicht, denn die Straßenbahn 68 hält direkt vor der Tür des Strandbades. Vor

Ort erwartet die Besucher ein Nichtschwimmerbereich, ein Sandstrand, eine Liegewiese, Strandkörbe, ein Restaurant und ein Imbiss. Geöffnet 10 bis 18 Uhr. Eintritt: 5,50 Euro. Adresse: Sportpromenade 9, 12527 Berlin. Freibad Wendenschloss: Am Ufer der Dahme liegt dieses Strandbad, das neben einem Sandstrand auch Strandkörbe bereithält. Das Angebot wird komplettiert von einem Kinderspielplatz, einem Volleyballfeld sowie Tischtennisplatten. Geöffnet tgl. 9 bis 21 Uhr. Eintritt: 4 Euro, erm. 3,50 Euro. Adresse: Möllhausenufer 30, 12557 Berlin.

außerdem Stadtinformation Mo-Fr 11-17 Uhr Sa+So 11-16 Uhr Restaurant tgl. ab 12 Uhr geöffnet Sozietätsbrauerei & Brennerei Krummenseestraße 1 15345 Altlandsberg www.schlossgut-altlandsberg.eu info@schlossgut-altlandsberg.eu Tel: 033438 151150

Flakensee: Die Badestelle vom Flakensee gehört zwar nicht mehr zu Berlin, ist aber bequem mit der nostalgischen Straßenbahnlinie 87 vom S-Bahnhof Rahnsdorf aus erreichbar. Nahe der Woltersdorfer Schleuse finden sich gleich mehrere Badestellen, für die kein Eintritt verlangt wird. Zur Stärkung bietet sich der Imbiss auf dem Campingplatz an. Adresse: Fangschleusenstraße 40, 15569 Woltersdorf bei Berlin. Sommerbad Wuhlheide: Nur unweit von Karlshorst entfernt befindet sich das Sommerbad mit 25 Meter-Becken, Babyrutsche, Liegewiese und Klettergerüst. Aufgrund seiner Ausstattung ist es auch gut für Menschen mit Behinderung geeignet. Eintritt: 5,50 Euro, erm. 3,50 Euro. Geöffnet: tgl. 10 bis 20 Uhr. Adresse: Treskowallee 211, 12459 Berlin. Strandbad Müggelsee: Das Pendant zum Strandbad Wannsee steht kurz vor seiner Sanierung. Dennoch kann dort gebadet werden, und das bei freiem Eintritt. Kinderfreundlich ist die weite Flachwasserzone. Geöffnet täglich ab 9 Uhr. Adresse: Fürstenwalder Damm 838, 12589 Berlin. Unter www.badegewaesser-berlin.de sind alle 39 Berliner Badestellen aufgelistet.

Ihr Bezirks-Journal begleitet Sie in den Urlaub. Auch in den Ferien müssen Sie nicht auf Ihre geliebte Monatszeitung verzichten. Das Bezirks-Journal gibt es als E-Paper kostenfrei unter https://bezirks-journal.de/ aktuelle-ausgabe/ Noch mehr Tagesaktuelles aus Ihrer Region stellen wir außerdem unter https://www.lichtenbergmarzahnplus.de/ zusammen.


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Hinaus ins Grüne und ins Wasser

Sommer in der Stadt

FERIENTIPPS: Berlin hat vor allem jetzt viel zu bieten, die Auswahl für Unternehmungen ist groß. Wir stellen einige Höhepunkte der kommenden Tage vor.

Abends in die zahlreichen Museen der Stadt, auf historischen Pfaden durch den Tierpark wandeln oder starken Männern in Röcken zuschauen: All das ist in den kommenden Wochen in Berlin möglich. Das Bezirks-Journal hat einige Programmhöhepunkte zusammengestellt. After-Work-Touren durch den Tierpark Berlin: Nachdem die Eingangstore abends geschlossen wurden, eine Runde durch den Tierpark drehen – dieses Erlebnis machen die After-Work-Touren möglich. Gehen alle Tierparkbewohner sofort ins Nachtquartier? Oder gibt es Tiere, die lieber unter freiem Himmel bleiben möchten - und auch dürfen? Und wer wird am Abend eigentlich erst richtig wach? Ein Guide unternimmt mit Besuchern eine spannende Tour durch Europas größten Landschaftstiergarten. Nächster Termin: 27. Juli, 18.30 Uhr. Treffpunkt ist der Tierpark-Eingang Bärenschaufenster. Tickets kosten 20 Euro. Berliner HighlandGames: Diese Veranstaltung gehört schon zum festen Punkt im Berliner Veranstaltungskalender. Am ANZEIGE

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr fahren auch 2018 zur Langen Nacht der Museen Oldtimerbusse in die Berliner Kieze. Foto: Kulturprojekte Berlin/ Oana Popa 21. und 22. Juli liefern sich jeweils von 11 bis 17 Uhr wieder Männer in schotti-

schen Röcken einen wahren Wettkampf im Hammer- und Baumstammwerfen. Musik, Gaukler und kleine Buden sorgen für richtige Volksfeststimmung. Ort: Gärten der Welt, Eisenacher Straße 99, 12685 Berlin. Eintritt: 7 Euro. Lange Nacht der Museen: Am 25. August öffnen zum mittlerweile 38. Mal 80 Museen ihre Pforten, und das von 18 bis 2 Uhr. Die Besucher dürfen mit nur einem Ticket alle Häuser besuchen und haben die Qual der Wahl zwischen 800 eigens auf die Beine gestellten Veranstaltungen. Neben großen Häusern wie dem Technikmuseum oder dem Alten Museum freuen sich auch die vielen Regionalmuseen der Bezirke auf Besucher. Die können unterschiedliche Sonderrouten mit BVG-Bussen nutzen. Wegen der großen Nachfrage im letzten Jahr gibt es erneut die Kieztouren in Oldtimerbussen der BVG aus den 60er- und 70er-Jahren. Sie steuern Berlins Bezirksmuseen an und machen unterwegs mit dem Kiez links und rechts des Weges bekannt. Die vier Touren führen nach Schöneberg/Tempelhof, Kreuzberg/Neukölln, Charlottenburg und Prenzlauer Berg/ Lichtenberg. Eine Anmeldung ist erforderlich (pro Tour 3,00 Euro). Tickets für die Lange Nacht gibt es bis zum 13. August an allen Automaten der BVG und SBahn sowie online für 12 statt 18 Euro. Außerdem gelten sie – mit Ausnahme der Oldtimerbusse – als Fahrkarte für den ÖPNV. Mehr Infos unter www.langenacht-der-museen.de MuseumsSommer: Bis Ende August locken hochrangige Ausstellungen der Berliner Museen in wohltemperierte Räume. Draußen kann man in Höfen und Gärten Picknicks, Konzerte oder kleine feine After-Work-Events genießen. Zum dritten

Mal präsentiert das MuseumsJournal Berlin eine spezielle Open-Air-Filmreihe zu „Fotografie im Film“ im Podewil (immer mittwochs, Juli bis August). Infos unter www.museumssommer.de FEZitty - Die Hauptstadt der Kinder: Eine gute Tradition ist diese Reihe für Kinder von 6 bis 14 Jahren im Freizeitund Erholungszentrum FEZ in der Wuhlheide. Kinder schlüpfen in die Rolle von Bürgermeister, Architekt, Gärtner oder Bankier, managen ihre eigene Stadt, treffen Entscheidungen und übernehmen Verantwortung. Ein Projekt ist es, einen neuen Stadtteil zu planen, zu entwickeln und zu bauen. Geöffnet ist bis 18. August wochentags von 10 bis 17 Uhr. Das Tagesticket kostet 4 Euro. Infos unter www. fez-berlin.de Rokoko-Fest auf Schloss Friedrichsfelde: Das frühklassizistische Schloss Friedrichsfelde bildet den Mittelpunkt im Tierpark. Am Wochenende vom 18. bis 19. August lädt das Schloss Friedrichsfelde zum 9. Großen Rokoko-Fest ein. Zum regulären Tierpark-Eintritt kann sich der Besucher ab 10 Uhr auf dem Schlossmarkt mit Café, Schauspiel, historischen Tänzen und vielen höfischen Überraschungen auf eine einmalige Zeitreise begeben und sich in das 18. Jahrhundert entführen lassen. Mit einer Kutsche kann der Schlosspark, der heutige Tierpark Berlin, erkundet werden. Es werden Pferdedressuren, Labyrinthspiele und Fechtshows und vieles mehr präsentiert. Über 300 Darsteller versetzen die Besucher an diesem Wochenende in die Zeit Friedrich des Großen. Für die kleinen Schlossbesucher werden Märchen, Theater und historische Spiele geboten. Ort: Am Tierpark 125, 10319 Berlin. Weitere Infos: www.schloss-friedrichsfelde.de


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Informationen Ihres Jobcenters Berlin Lichtenberg Beratung und Hilfe zum (Wieder-)Einstieg ins Berufsleben Blick hinter die Kulissen des Jobcenters Berlin Lichtenberg

Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) des Jobcenters Berlin Lichtenberg, Frau Waltenberger, hilft den Eltern u. a. beim (Wieder-) Einstieg.

Jobcenter Berlin Lichtenberg zeigt Flagge

halb sage ich immer: „Ich bin eine zusätzliche henden hoffentlich leichter wird. Ansprechpartnerin für Eltern, die Ihnen im Durch die Steuerungsgruppe ist es u. a. geAm 5. Juni 2018 fand der 6. Deutsche Diversity- Jobcenter Berlin Lichtenberg zur Verfügung lungen, ein Projekt „Empowerment und UnTag, ein bundesweiter Aktionstag auf Initiati- steht!“ ternehmenszugänge für Alleinerziehende“ ve des Vereins Charta der Vielfalt e. V., statt. umzusetzen. Das Projekt wird durch das BeAls Mitglied der Charta der Vielfalt e.V. beUnterstützung während und nach der zirksamt finanziert und das Jobcenter Berlin teiligt sich das Jobcenter Berlin Lichtenberg Elternzeit Lichtenberg ist Kooperationspartner. Frau seit vielen Jahren. Der Diversity-Ansatz ist Margaretha Müller von der Selbsthilfeinitiain der Geschäftspolitik des Jobcenters Berlin Die Eltern werden während und nach tive Alleinerziehende ist die Kursleiterin. Sie Lichtenberg auf allen Ebenen fest verankert. der Elternzeit von mir unterstützt. So wird stärkt die Alleinerziehenden in ihrer Rolle Dabei ist es Ziel des Jobcenters, auf den Nut- gewährleistet, dass die Zeit optimal genutzt und ihrer Persönlichkeit. Zudem stellen sich zen von Vielfalt in der Arbeitswelt aufmerk- wird. Die Vernetzung mit anderen Akteuren Arbeitgeber in der Gruppe vor bzw. es erfolsam zu machen, u. a. mit Schulungen zum spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Ins- gen Betriebsbesichtigungen. Das Jobcenter Thema Diversity für Führungskräfte und besondere Frau Kundel, die Gleichstellungs- unterstützt die Teilnehmenden mit Beratung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Ver- beauftragte des Bezirksamtes Lichtenberg, und verschiedenen Förderinstrumenten. mittlungsaktionen und Veranstaltungen für das Jugendamt und das Familienbüro sind Mehrere von ihnen haben bereits eine Ausunterschiedliche Zielgruppen. 2017 hat es das wichtige Partner. Die Eltern haben die Mög- bildungsstelle bzw. eine Arbeitsstelle gefunJobcenter Berlin Lichtenberg mit einem Film lichkeit diese Netzwerkpartner, aber auch den bzw. in Aussicht. unter die 10 besten Aktionen des Deutschen weitere Angebote für Eltern während einer Diversity Tages der Charta der Vielfalt e.V. ge- vom Jobcenter organisierten Veranstaltung Die Förderung von Frauen schafft. Die Resonanz war riesig – fast 4.000 kennenzulernen. Diese Veranstaltungen finMal wurde das Video „Vielfalt im Jobcenter den mehrfach im Jahr statt. Die Förderung von Frauen ist ein weiterer Berlin Lichtenberg“ auf der Plattform „YoutuSchwerpunkt meiner Arbeit. Eine aktuelle be“ mittlerweile angeklickt. Das Ziel, anderen Studie der Bertelsmann-Stiftung in ZusamMut zu machen und Vorurteile abzubauen, menarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt ist aufgegangen. Darüber freut sich auch die und Berufsforschung (IAB) belegt, dass das Gleichstellungsbeauftragte Jessica Spingies Armutsrisiko von Kindern maßgeblich dades Jobcenters: „Es ist toll, dass unser Film so von bestimmt wird, ob die Mutter arbeitet. gut angekommen ist.Wir wollen damit zeigen, Für meine BCA Kolleginnen und Kollegen dass Vielfalt auf dem Arbeitsmarkt und in und mich ist dies ein täglicher Ansporn, das Unternehmen eine Chance ist und erhoffen vielfältige Aufgabenspektrum gut zu meisuns weitere Positivbeispiele für gelebte Vieltern. falt im Arbeitsalltag.“ Frau Spingies und Frau Alleinerziehende Waltenberger setzen sich in ihrer Tätigkeit Damit meine Arbeit für die Eltern einen aktiv für Vielfalt, Gleichstellung von Frauen Alleinerziehende liegen mir besonders Nutzen hat, erarbeite ich mit meinen Netzund Männern und die Vereinbarkeit von Fa- am Herzen. Viele von ihnen haben meiner werkpartnern zusammen immer wieder milie, Pflege und Beruf ein. Erfahrung nach eine erschwerte Ausgangssi- neue Veranstaltungsformate. Die oben betuation, die es zu meistern gilt. Deshalb freut schriebenen Projekte sind so entstanden. Die Einblicke in den Arbeitsalltag von Frau es mich, dass es in Lichtenberg ein Steue- Umsetzung dieser Ideen ist aber nur möglich, Waltenberger – der Beauftragten für Chan- rungsgremium gibt, das sich speziell mit den weil die Geschäftsführung und die Fachbecengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcen- Bedarfen der Alleinerziehenden beschäftigt. reiche meine Arbeit unterstützen. ters Berlin Lichtenberg Der Bezirksbürgermeister, Herr Grunst, die zuständigen Stadträtinnen und der zustän- Kontakt zur Beauftragten für ChancengleichMeine Aufgaben legt der § 18e SGB II fest. dige Stadtrat, die Gleichstellungsbeauftragte heit am Arbeitsmarkt: Die Schwerpunkte sind die Beratung und des Bezirkes und der Geschäftsführer des Bei Fragen rund um die Themen GleichUnterstützung in Fragen der Gleichstellung Jobcenters Berlin Lichtenberg, Herr Neu- stellung von Männern und Frauen am Arvon Frauen und Männern am Arbeitsmarkt, mann, engagieren sich in der Steuerungs- beitsmarkt und der besseren Vereinbarkeit die Frauenförderung und die bessere Ver- gruppe dieses Netzwerkes. Das zeigt, dass von Familie und Beruf können Sie mich gereinbarkeit von Familie und Beruf bei beiden das Thema in Lichtenberg weiter bewegt ne kontaktieren: Jobcenter-Berlin-LichtenGeschlechtern. Das klingt kompliziert, des- werden wird und es dann für die Alleinerzie- berg.BCA@jobcenter-ge.de Jobcenter Berlin Lichtenberg Gotlindestr. 93, 10365 Berlin Tel.: (030) 5555 88 2222 Telefonservice für Arbeitgeber Tel.: 0800 4 55 55 20 Öffnungszeiten: Mo/ Di/ Fr 08:00-12.30 Uhr Mi nur terminierte Beratung Do 08:00-18:00 Uhr (ab 12:30 Uhr nur für Berufstätige)

Jugendberufsagentur Berlin Standort Lichtenberg Gotlindestraße 93, Haus I 10365 Berlin • Telefon: 115 E-Mail: jba@jba-berlin.de Öffnungszeiten: Mo-Mi 08:00 bis 16:00 Uhr Do 08:00 bis 18:00 Uhr Fr 08:00 bis 12:30 Uhr https://www.berlin.de/jobcenter-lichtenberg/

Drei Fragen an... ...LUTZ NEUMANN Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg Viele Elternteile, die Arbeitslosengeld II beziehen, sind irritiert, wenn sie während der Elternzeit vom Jobcenter zu Beratungsgesprächen in der Arbeitsvermittlung eingeladen werden. Besteht eine Pflicht, solche Termine wahrzunehmen, Herr Neumann? Der Berufseinstieg will gut vorbereitet sein. Deshalb laden Arbeitsvermittlerinnen und Arbeitsvermittler auch Mütter und Väter in Elternzeit ein, um frühzeitig Fragen wie beispielsweise Sicherstellung der Kinderbetreuung, Hilfsangebote oder mögliche Arbeitszeiten zu klären und konkrete Unterstützung anzubieten. Häufig ist auch eine berufliche Neu- oder Umorientierung erforderlich. Dann macht es Sinn, bereits in der Elternzeit realistische berufliche Ziele zu entwickeln und sich über Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren. Solche Termine dienen also der Vorbereitung auf eine mögliche Arbeitsaufnahme oder Qualifizierung und sind von daher verpflichtend. Niemand muss jedoch Sorge haben, dass er vom Jobcenter zu einer vorzeitigen Beendigung der Elternzeit gedrängt wird. Für Alleinerziehende ist es oft nicht einfach, einen Job zu finden. Viele Arbeitgeber haben Vorbehalte hinsichtlich hoher Ausfallzeiten und mangelnder Flexibilität von alleinerziehenden Elternteilen. Wie ist Ihre Lutz Neumann. Einschätzung? Aufgrund ihrer Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder haben es Alleinerziehende oft schwer, berufliche und familiäre Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren und eine passende Beschäftigung zu finden. Dabei hat gerade diese Gruppe für Unternehmen ein erhebliches Potenzial: Alleinerziehende möchten finanziell unabhängig sein und zeichnen sich meist durch eine hohe Motivation aus. Da sie häufig das einzige Vorbild für ihre Kinder sind, möchten sie diesen vorleben, dass Berufstätigkeit ein wichtiger Bestandteil eines selbstbestimmten Lebens ist. Aufgrund der vielfältigen Herausforderungen ihres Alltags, verfügen viele Alleinerziehende über ausgeprägte Organisationsfähigkeiten. Oft entwickeln Alleinerziehende beim „Managen“ ihrer Familie überdurchschnittliche soziale Kompetenzen wie beispielsweise Teamfähigkeit, hohes Verantwortungsbewusstsein oder Belastbarkeit, die auch im beruflichen Alltag wichtig sind. Außerdem bedingt die alleinige familiäre Verantwortung, dass Alleinerziehende nicht dazu neigen, ein gut funktionierendes Beschäftigungsverhältnis vorschnell aufzugeben. Wie können Arbeitgeber dazu beitragen, gerade alleinerziehenden Elternteilen die Beschäftigungsaufnahme zu erleichtern? Wichtig ist, dass Betriebe und alleinerziehende Bewerberinnen und Bewerber ins Gespräch kommen, um individuelle Lösungen zu finden. Ich ermuntere Arbeitgeber dazu, Vorbehalte zurückzustellen und Alleinerziehende zu einem Bewerbungsgespräch einzuladen. Entscheidend ist neben familienfreundlichen Rahmenbedingungen die Passgenauigkeit der Stelle. Darüber hinaus kann das Jobcenter z. B. durch Lohnkostenzuschüsse oder Finanzierung von Qualifizierung die Beschäftigungsaufnahme fördern. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels kann auch das Angebot einer Ausbildung in Teilzeit eine echte Chance sein, sowohl für den alleinerziehenden Elternteil als auch für das Unternehmen. Frau Waltenberger, als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt des Jobcenters Berlin Lichtenberg, berät dazu gerne.


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BEZIRKS-WIRTSCHAFT

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Bezahlbares Tischlerhandwerk

SERIE „STARTUPS IM FOKUS“: Marko Brux und seine 21 Mitarbeiter stellen in Lichtenberg handgefertigte Möbel her. Von Angelika Giorgis.

A

Wir suchen Verstärkung für unser Team! Wäschereimitarbeiter (m/w) Fahrer (m/w) mit FS-Klasse C/CE für Tagestouren Verkaufsberater (m/w) Außendienst Kundenbetreuer (m/w) im Innendienst auf 450 €-Basis Weitere Informationen unter www.mietwaesche.de

Greif Berlin GmbH & Co. KG Pablo-Picasso-Str. 40 | 13057 Berlin | Tel. (0821) 79071-7180 (Fr. Bürgel)

Wir suchen: Mitarbeiter (m/w) für unser Telefonteam in Voll- oder Teilzeit Bewerben Sie sich bitte ausschließlich online mit dem Bewerberformular im Karrierebereich auf: www.telesense.de. E-Mail-Bewerbungen können leider nicht bearbeitet werden. Bitte geben Sie in Ihrer Bewerbung genau an, wo Sie diese Stellen-Anzeige gelesen haben! Telesense Kommunikation GmbH Erich-Steinfurth-Straße 6 | 10243 Berlin Telefon: (030) 275 89 0 | Fax: (030) 275 89 121

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ls Marko Brux Ende der 1990erJahre nach der zehnten Klasse eine Lehrstelle suchte, wusste er, dass das Handwerk gerade massiv Ausbildungsplätze abbaut und es darum schwer würde, sich diesen Traum zu erfüllen. Dennoch hatte er Glück und fand bei einer Tempelhofer Tischlerei hervorragende und verständnisvolle Lehrmeister. So wurde er Bau- und Möbeltischler. Heute, fast zwei Jahrzehnte später, ist Brux sein eigener Chef und beschäftigt 21 Mitarbeiter. Die Selbstständigkeit ist ihm so gut wie in die Wiege gelegt worden. Der Opa war Bootsbauer und die Eltern besaßen eine eigene kleine Bautischlerei. Aber er wollte kreativer sein und hochwertige, stilvolle und zeitlose Möbel fertigen. Also gründete er nach dem Zivildienst eine Ich-AG. Mangelnde Erfahrungen in Betriebswirtschaft und im Umgang mit Kunden waren schlechte Voraussetzungen für Erfolg. Er gab auf und kehrte in die elterliche Werkstatt zurück. Dort baute er Einzelstücke, die er zwar über Ebay vertrieb, aber damit kein Geld verdiente. Also setzte er sich wieder auf die Schulbank, lernte und bestand seine Meisterprüfung mit Auszeichnung. Nun wollte der junge Mann Architektur studieren. Wie das Leben manchmal so spielt, wurde er mit 22 Jahren zum ersten Mal Vater. Um die Familie zu ernähren, teilte er sich in der Friedrichshainer Neue Bahnhofstraße mit einem alteingessenen Meister die Werkstatt. Heute sagt er, die Arbeit sei relativ übersichtlich gewesen und die Aufträge hielten sich in Grenzen. Aber er erkannte, dass der Umgang mit Privatkunden sehr viel mit Emotionen zu tun hat und begann die Beratung in den Vordergrund zu stellen. Er legte Wert auf Details und bezog diese ins Kundengespräch mit ein. „Viele Tischler bauten schon schöne Möbel. Aber sie arbeiteten hauptsächlich mit einfachen Zeichnungen. Der Kunde wusste nicht konkret, was er bekommt. Es war für ihn wie eine Überraschungstüte“, erzählt der junge Meister. Darum begann er die Zeichnungen im 3D-Format zu fertigen. So sahen seine Kunden: Der baut nicht nur Kisten, sondern hat Ahnung von seinem Fach – und Visionen. Neue Mieter wollten in Friedrichshain Ruhe in ihren Häusern und keine Werkstatt im unteren Geschoss. Außerdem stiegen die Gewerbemieten. Brux suchte nach einer Alternative. Seit 2013 arbeitet seine Firma nun in der Lichtenberger Josef-Orlopp-Straße auf einem Gelände, wo früher der Konsum eine Metzgerei hatte und Brot gebacken wurde. Brux ließ und lässt die Räume der alten Bäckerei – rund 650 Quadratmeter – Stück für Stück instandsetzen und modernisieren. Auch die Möbel im Pausenraum und in den Büros wurden selbst gefertigt und zeugen von der Fantasie ihrer Erbauer.

FOTO: TISCHLEREI BRUX

Eine von der Tischlerei Brux hergestellte Küche.

Brux’ erster Mitarbeiter kam aus Russland und hatte eine Umschulung als Tischler absolviert. Die Deutschkenntnisse waren mäßig, aber die Motivation hoch. Das Einstiegsgehalt lag bei 8,50 Euro pro Stunde. Das stieg mit wachsendem Umsatz und Erfolg der Firma. Heute ist er die rechte Hand seines vier Jahre jüngeren Chefs. Neben den Facharbeitern gehören zwei Fachplaner eine Innenarchitektin und Kaufleute zum Team. „Mittlerweile können wir es uns auch leisten, Aufträge abzulehnen, wenn sie nicht ins Produktionsprogramm passen“, erzählt Brux. Am Liebsten baut er Möbel für Wohn- und Schlafzimmer, für Küchen und manchmal auch für Bäder in Eigentumswohnungen oder Häusern. Sein Team hat sich darauf spezialisiert, Angebote und Entwürfe mit einem übersichtlichen Budget zu machen. Die Arbeiten sind einzeln aufgelistet. Drei bis vier Tage benötigen die Fachleute etwa für die Entwurfsplanung einer 100 Quadratmeter großen Wohnung. „In dieser Zeit gibt es einen regen E-MailVerkehr“, erzählt der Tischlermeister. Manche Dinge, die der Kunde wünscht, gefallen ihm zum Schluss nicht immer. „Aber der Kunde will es dann so“, sagt er schmunzelnd. „Eine vom Handwerker gefertigte Küche muss nicht teurer sein als eine Markenküche aus dem Küchenstudio. Bei uns entfällt der Handel. Der Kunde bezieht die Ware direkt“, erklärt Brux. So kann eine Küche beispielsweise ab ca. 8.000 Euro erworben werden. „Wir haben aber auch mehrfach schon Küchen für 60.000 oder 80.000 Euro verkauft. Gestern verließ die erste Küche unsere Werkstatt, die mehr als 100.000 Euro kostete.“ Mittlerweile hat Brux bei einem Freund im Stilwerk an der Kantstraße eine Referenz stehen. Die meisten Kunden kommen jedoch auf Empfehlung. „Wir bitten nach Abschluss unserer Arbeiten um eine Bewertung im Internet und haben dort 5,9 von sechs Sternen erreicht. Politiker, Künstler, auch viele Firmen wie beispielsweise die Deutsche Bahn haben ihm Aufträge erteilt. Auch die Konferenzräume von Stiftung Warentest wurden von der Firma Marko Brux ausgebaut.


BEZIRKS-JOURNAL

TIPPS & TERMINE FÜR LICHTENBERG, HOHENSCHÖNHAUSEN, MARZAHN-HELLERSDORF & DAS UMLAND

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Stadtbibliothek Kaulsdorf-Nord.

MUSIK | KONZERTE Glamrockfete: Ein Tribut an David Bowie gibt es am 17. August, 18.15 Uhr. Auf der Bühne stehen The Young Dudes und Glam Gang. Nach dem Konzert Party in der KISTE Hellersdorf. Karten für 21 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne.

Milieu: Ausstellung mit Arbeiten von Katharina Aigner, Maria Eichhorn, Marylin Green, Siska Katrine Jörgensen, Stephanie Taylor, Mirjam Thomann, Jenni Tischer und Titre Provisoire. Zu sehen bis zum 28. Juli. Ort: after the butcher.

Sachsenzweier: Deutschrock am 18. August, 17.30 Uhr mit Lift und Renft. Karten: 23 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne.

Skulpturen von Marie-Luise Bauerschmidt: Ausstellung bis zum 19. August. Eintritt frei. Ort: Kulturhaus Karlshorst.

Melodienzauber: Klassik Open-Air Konzert am 20. Juli, 17 Uhr, auf dem Barnimplatz mit dem Duo Johanna Blackstone (Sopran) und Milan Kristin (Akkordeon). Eintritt frei. Veranstalter: Berliner Tschechow-Theater.

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Sommerkonzert in der Schlosskirche: Zuhörer können am 28. Juli, 19 Uhr, wählen, ob sie entweder Bach und Chopin oder aber „Das Tier in der Musik“ hören wollen – beim Wunschkonzert in der Schlosskirche Altlandsberg. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten. (Ope)rette, wer sich kann: Auftritt von Stars des früheren Berliner Metropoltheaters und dem Salonquintett „Esprit“ am 2. September, 15 Uhr. Eintritt: 19 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn. Saitenklang und Missetat: Konzert und Lesung mit Werken von Wilhelm Busch, vorgetragen und interpretiert von Gunter Schoß und Frank Fröhlich am 14. September, 20 Uhr. Eintritt: 18 Euro, Abendkasse 21 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn.

FOTO: UMWELTBÜRO LICHTENBERG

WANDERUNG ZU ALLEEN: Eine alte Baumallee führt über das Gelände des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge. Sie ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere, sorgt aber auch dafür, dass Schadstoffe und Abgase aus der Luft gefiltert werden. Viele weitere spannenden Informationen gibt es am 12. August bei einer Führung zu den Lichtenberger Alleen. Die Leiterin des Umweltbüros Lichtenberg, Doreen Hantuschke, stellt den Wanderern die Alleen vor. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Bahnhof Lichtenberg, Ausgang Frankfurter Allee Ecke Siegfriedstraße.

THEATER & KABARETT

sehen bis zum 16. September. Eintritt frei. Ort: Freizeitforum Marzahn.

der Wuhletaler Fotofreunde, zu sehen bis zum 31. Juli tgl. von 13 bis 21 Uhr. Ort: Citygolf

Das Spiel von Liebe und Zufall: Theaterstück von Pierre Carlet de Marivaux am 24. August, 19 Uhr. Regie: Andreas Hueck. Karten: 14 Euro. Ort: Domänenhof, Schlossgut Altlandsberg.

Zeichnungen und Aquarelle: Bilder des Malers, Grafikers und Pressezeichners Hanshermann Schlicker, zu sehen bis zum 16. November. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 2.

„Landschaften von gegenständlich bis abstrakt“: Aquarelle von Petra Budras, zu sehen bis zum 31. Juli. Eintritt frei. Ort: Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“

„Wunderliches über und von Karl Valentin“: Humorvoller Nachmittag mit der Schauspielerin Uta Ernst am 11. September, 14 Uhr. Eintritt: 2,50 Euro, Kaffeegedeck: 2 Euro. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem SeniorenServiceBüro Marzahn-Hellersdorf. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 030 56497401. Ort: Kompass/ Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd.

Bilder und Skulpturen: Werke von Sonja Eschefeld sind bis zum 29. August zu sehen. Eintritt frei. Ort: Galerie 100.

Sichtweisen/ Meine bunte Welt: Ausstellung von Ursula Wiemer und Elke Lewandowski. Zu sehen bis zum 12. August. Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten. Ort: Krankenhauskirche im Wuhlgarten.

Maritimes: Fotografien von Dünen, Wellen und Leuchttürmen präsentiert der Fotograf Harald Jastram bis zum 24. September. Eintritt frei. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. „Brunnen und andere Feuchtgebiete“: Fotos

„Constance - das Leben ist lebenswert! Gefangen im eigenen Körper“: Ausstellung mit Bildern der Fotografin Anne-Kathrin Benz. Zu sehen bis zum 30, August. Eintritt frei. Ort: ANZEIGE

AUSSTELLUNGEN ZEITEN: Werke von Gisela K. Neumann (Malerei) und Michael Klein (Skulptur), zu sehen vom 21. Juli bis 31. August. Vernissage am Sonnabend, den 21. Juli, 18 Uhr. Ort: Ausstellungszentrum Pyramide. Figurinen und Figuren: Ausstellung mit Werken von Marianne Kühn-Berger und Kuft-Hermann Kühn. Zu sehen vom 3. August bis 20. September. Vernissage: 2. August, 19 Uhr. 02.08.2018, 19 Uhr. Ort: Galerie Ost-Art. Welcome inside my brain: Druckgrafik von Patrick Fauck, zu sehen vom 10. August bis 20. September. Vernissage: 9. August, 19 Uhr. Ort: Studio Bildende Kunst. Mies – sitzen und liegen 03: Doppelausstellung zum Mobiliar des Bauhaus-Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Eintritt frei. Ort: Mies van der Rohe-Haus. Landesfotoschau Berlin-Brandenburg: Ausstellung der Gesellschaft für Fotografie. Zu

MUSIK AUF DEM SCHLOSSGUT 14.07.2018 19 Uhr 28.07.2018 19 Uhr 11.08.2018 19 Uhr

Konzert „Armin & Armin“ – Klangwechsel* Klavier-Soloabend, Wunschkonzert* Orgel-Sommerkonzert, Kirche Wegendorf* (Shuttleservice von Altlandsberg wird organisiert)

KINO IN DER SCHLOSSKIRCHE 21.07.2018 20 Uhr 18.08.2018 20 Uhr

HEIRATEN | TAGEN | FEIERN

Drei Tage in Quiberon Death of Stalin

UNTERWEGS IN ALTLANDSBERG 27.07.2018 20 Uhr 12.08.2018 10 Uhr

THEATER 20.07.2018 19 Uhr

Stadtrundgang mit dem Nachtwächter Stadtführung mit Marktfrau Arnstein Russischer Abend mit dem Theater 89

Tickets unter www.reservix.de oder in der Stadtinformation. *Eintritt frei. Um Spenden wird gebeten. Krummenseestraße 1 15345 Altlandsberg www.schlossgut-altlandsberg.eu info@schlossgut-altlandsberg.eu Tel: 033438 151150

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RESTAURANT SOZIETÄTSBRAUEREI & BRENNEREI Besuchen Sie das Schlossgut Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17 Uhr Sa/ So 11-16 Uhr Restaurant tgl. ab 12 Uhr

VORTRAG | LESUNG Kunst-Café in der Villa Skupin: Elke Melzer spricht am 18. Juli, 15.30 Uhr, über den Maler Albrecht Dürer. Eintritt: 3,50 Euro. Ort: Studio Bildende Kunst. „Ein Bezirk entsteht…“: Dr. Renate Schilling vom Heimatverein Marzahn-Hellersdorf referiert am 7. August, 14.30 Uhr, zur Entstehungsgeschichte von Marzahn und Hellersdorf ab 1970“. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird unter Tel. 030 56497401 gebeten. Ort: Kompass/ Stadtteilzentrum Hellersdorf-Süd.

GESCHICHTE ausgegrenzt – verfolgt – ermordet: Ausstellung über das Schicksal von Sinti und Roma zwischen 1933 und 1945. Zu sehen bis 1. August. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg. Gott und die Welt: Sonderausstellung des Bezirks-Museums Marzahn-Hellersdorf, zu sehen bis zum 19. August. Eintritt: frei. Ort: BezirksMuseum Marzahn-Hellersdorf. Deutschland und die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg 1941-1945. Dauerausstellung. Eintritt frei. Ort: Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst.

UMWELT & NATUR Aus Liebe zur Biene: Blütenwanderung mit dem Imker Sebastian Winkler am 19. August, 14 Uhr. Eintritt frei. Ort: Naturhof Malchow.

KINDER & FAMILIE Der Traumzauberbaum und Mimmelitt: Auftritt des Reinhard-Lakomy-Ensembles am 19. August, 15 Uhr. Karten 20, erm. 15 Euro. Ort: Biesdorfer Parkbühne.

ADRESSEN, KONTAKTE & ÖFFNUNGSZEITEN after the butcher - Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, Spittastr. 25, 10317 Berlin, geöffnet nach Vereinbarung unter Tel. 0177 6487212 Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 902934132. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078. Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, AltMarzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030 54790921, Internet: www.museum-marzahn-hellersdorf.de. Öffnungszeiten: Mo-Fr 11-17 Uhr. Biesdorfer Parkbühne, Nordpromenade 5, 12683 Berlin. Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, ErichKurz-Straße 9, 10319 Berlin, Öffnungszeiten:

Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Citygolf und Golferia Berlin, Wittenberger Str. 50, 12689 Berlin, Tel.: 030 93497395, Öffnungszeiten täglich von 13:00 bis 21:00 Uhr, Internet: www.golferiaberlin.de Deutsch-Russisches Museum BerlinKarlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Evangelische Kirchengemeinde BerlinHellersdorf, Glauchauer Str. 7, 12627 Berlin, Tel. 030 9918013. Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091. Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-

Straße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de KOMPASS/ Klub 74 - Haus im Stadtteil, Kummerower Ring 42, 12619 Berlin, Tel. 030 56497401. Krankenhauskirche im Wuhlgarten, Wuhlgarten e.V., Brebacher Weg 15, 12683 Berlin, Tel. 030 562969423. Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße

60, 13053 Berlin, Telefon 030 97000618. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“, Alte Hellersdorfer Str. 125, 12629 Berlin, Tel. 030 9989526. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 11-17 Uhr; Mi, Fr 11-15 Uhr Museum Lichtenberg, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. Nachbarschaftshaus im Ostseeviertel, Ribnitzer Straße 1 b, 13051 Berlin, Telefon 030 9627710, Öffnungszeiten: Mo-Do 10-13.30 Uhr/ 15-18 Uhr, Fr 10-13 Uhr. Naturhof Malchow, Dorfstraße 35, 13051 Berlin, Tel. 030 9279930, www.naturschutzmalchow.de Schloss Biesdorf, Alt-Biesdorf 55, 12683

Berlin, tgl. 10-18 Uhr. Schlossgut Altlandsberg, Krummenseestraße 1, 15345 Altlandsberg, Tel. 033438 151150. Stadtteilbibliothek Kaulsdorf Nord, Cecilienplatz 12, 12619 Berlin, Tel. 030 5636705. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 12-19 Uhr; Mi, Fr 9-13 Uhr Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro. Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Umweltbüro Lichtenberg, Passower Str. 35,13057 Berlin, Tel. 030 92901866. Volkshochschule Lichtenberg, Paul-JuniusStraße 71, 10369 Berlin, Tel. 030 90296-5971.


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BEZIRKS-LEBEN

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Die letzte Chance

KULTUR VERSUS GEWERBE: Im Streit mit dem Bezirk sieht sich Kunstsammler Axel Haubrok anderswo nach Ausstellungsmöglichkeiten um. Unterdessen sucht die Verwaltung nach einer Lösung. Von Volkmar Eltzel.

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ie vorerst letzte Kunstausstellung in der „Fahrbereitschaft“ Herzbergstraße ist Geschichte: Bis zum 7. Juli war dort die Exposition namens „Paperwork“ zu sehen. Seit April waren die Papierarbeiten der Künstler Karin Sander, Barbara Schmidt Heins, Gabriele Schmidt Heins, Michel Würthle, Hans Weigand und die Sammlung Flat Mountain Press zu besichtigen – zusammengestellt von Kunst-Mäzen Axel Haubrok und seiner Ehefrau Barbara. Die schlechten Zukunftsperspektiven für weitere Ausstellungen haben ihren Hintergrund: Das Lichtenberger Stadtentwicklungsamt hatte dem Grundstückseigner Haubrok im April – unter Androhung einer Strafe von bis zu 500.000 Euro – verboten, weitere Ausstellungen in der Herzbergstraße 40-43 durchzuführen. Begründung: Schutz des Gewerbegebietes. Im Bezirksamt gab es dazu Streit zwischen der Wirtschaftsstadträtin Birgit Monteiro (SPD) und dem Bürgermeister und Kulturstadtrat Michael Grunst (Linke) Die Bezirksverordnetenversammlung hatte daraufhin im Mai das Bezirksamt aufgefordert, sich bis zur Juni-Sitzung zu den aktuellen und künftigen Nutzungen im Gewerbegebiet Herzbergstraße einheitlich zu positionieren. Für alle gegenwärtigen Eigentümer und Mieter von Grundstücken sollte Sicherheit in Bezug auf die Entwicklung ihrer Unternehmen geschaffen – und die Zielkonflikte aufgelöst werden. Das Positionspapier wurde als Zwischenbericht erarbeitet und… – im Juni von der BVV als Thema vertagt. Nun ist Sommerpause. Die nächste BVV-Sitzung ist erst am Donnerstag, 30. August, geplant. Derweil gären die Probleme weiter. Axel Haubrok ist verärgert. In einem Brief vom 29. Juni an den Bürgermeister (liegt der Redaktion im Wortlaut vor) beklagt der Kunstsammler, das Positionspapier des Bezirksamtes enthalte nur vage Absichtserklärungen, de facto bestehe das Ausstellungs-Verbot auch nach zwei Monaten weiter. Er habe mehrere geplante Ausstellungen absagen müssen und sei in Gesprächen auf der Suche nach anderen Ausstellungsorten. Haubrok kündigte seine Mitgliedschaft im Kulturbeirat Lichtenberg.

FOTO: BIRGITT ELTZEL

Ausstellungen wurden in der ehemaligen Fahrbereitschaft, Herzbergstraße 40-43, untersagt. „Produziert“ werden dürfen die Kunstwerke aber.

In einem Live-Interview auf radioeins erklärte der Unternehmensberater, außer warmen Worten und Durchhalteparolen habe sich nichts geändert. Die Strafandrohung sei für ihn aus heiterem Himmel gekommen. Seit fünf Jahren habe er in der ehemaligen Fahrbereitschaft Ausstellungen durchgeführt – immer mit mündlicher Duldung. Es reiche ihm auch nicht, darüber zu diskutieren, dass er als Bittsteller einen Ausstellungsantrag beim Bezirksamt einreichen soll, der dann vielleicht die Chance hätte, angenommen zu werden, wenn man guten Willens ist. Auch vom geplanten Bau einer Kunsthalle nehme er nun Abstand. „Was soll ich mit einer Kunsthalle, wenn ich keine Ausstellungen machen darf“, sagte der Grundstückseigentümer. Das 18.000 Quadratmeter große Areal Fahrbereitschaft, auf dem sich unter anderem eine Rahmenproduktion, Tänzer, ein Tonstudio und viele Künstler mit Ateliers angesiedelt haben, wolle er allerdings weiter entwickeln. „…ich werde alles dafür tun, dass sich diejenigen, die sich seinerzeit auf mich verlassen haben, auch weiterhin darauf verlassen können“, sagte Axel Haubrok auf radioeins. Doch so ganz scheint er die Hoffnung auf eine

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Einigung noch nicht aufgegeben zu haben. “Sag niemals nie”, antwortete der Kunst-Mäzen auf die Frage der Moderatorin, ob denn das Kind nun schon in den sprichwörtlichen Brunnen gefallen und alles endgültig sei. Verständnis für Kunstsammler „Ich kann die Ungeduld von Herrn Haubrok absolut nachvollziehen“, sagte Michael Grunst. Er könne als Bürgermeister die Angelegenheit jedoch nicht mit einem Federstrich allein entscheiden. Es finde ein demokratischer Prozess statt, der alle Interessen berücksichtigen solle. Das brauche seine Zeit. „Ich habe für den 19. Juli die Staatssekretäre für Wirtschaft, für Kultur und Fachleute der Senatsverwaltung Stadtentwicklung eingeladen, um die nächsten Schritte zu besprechen. Frau Monteiro und Mitarbeitende der Bereiche Kultur und Stadtplanung werden an diesem Gespräch teilnehmen. Im Anschluss wird das Bezirksamt zu einem Runden Tisch am 21. August einladen.“ – Einen Monat später als er dem Kunstliebhaber im Mai in Aussicht gestellt hatte. Damals habe Haubrok jedoch seine Bereitschaft erklärt, in dem Gremium mitzuarbeiten.

“Das Bezirksamt ist an einer Lösung interessiert und ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen”, so der Bürgermeister. Er bezeichnete das Engagement von Herrn Haubrok als „einen Gewinn für Lichtenberg“. Der in Aussicht gestellte Weggang wäre hingegen ein Verlust. Auch die Stadträtin und Stellvertretende Bürgermeisterin Birgit Monteiro „würde es bedauern, wenn wir Axel Haubrok verlieren“, sie werde sich jedoch an Recht und Gesetz halten. „Es gibt einen Bezirksamtsbeschluss, dem will ich nachkommen“, sagte die Bezirksstadträtin. Axel Haubrok habe in der vergangenen Wahlperiode eine Lagerhalle beantragt, diese sei genehmigt worden. „Nicht genehmigungsfähig ist eine generelle Nutzung als Kunsthalle“, so Monteiro. Axel Haubrok könne jedoch Einzelveranstaltungen beantragen, so wie es die benachbarte Kunstfabrik HB55 auch mache, beispielsweise zu Anlässen wie der Langen Nacht der Bilder. „Ich bin jederzeit gesprächsbereit, auch um Spielräume auszuloten“, erklärte Birgit Monteiro. Ebenso sei sie bereit, den Kunstsammler bei der Suche nach einem genehmigungsfähigen Standort für eine Ausstellungshalle zu unterstützen.


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