Nachgefragt 57 BeneFit: Was kann der Erbe tun, wenn er sein Unternehmen nicht aufteilen möchte? Michael Semrau: Auch dafür gibt es eine praktikable Lösung mit einem Erbvertrag und Pflichtteilsverzichten des Ehepartners und der übrigen Kinder. Das muss der Unternehmer allerdings bereits zu Lebzeiten regeln. So kann man ein Unternehmen vor der Aufteilung schützen. BeneFit: Besteht die Möglichkeit, ein lebenslanges Wohnrecht für Eltern oder Ehegatten zu sichern? Michael Semrau: Ja, das kann im Testament „mit der Anordnung eines Vermächtnisses“ festgelegt werden.
BeneFit: Was ist bei nichtehelichen Kindern zu bedenken? Michael Semrau: Die nichtehelichen Kinder sind den ehelichen Kindern seit dem 1. April 1998 erbrechtlich völlig gleichgestellt. Sie haben ein gesetzliches Erbrecht und einen Pflichtteilsanspruch.
BeneFit: Wenn eine Familie mit Kindern durch einen Unfall ums Leben kommt, wer tritt dann als gesetzlicher Erbe ein? Michael Semrau: Nach der 2. Ordnung sind dann die Eltern und deren Abkömmlinge erbberechtigt. Gibt es auch keine Erben der 2. Ordnung, erben nach der 3. Ordnung die Großeltern beziehungsweise deren Abkömmlinge.
BeneFit: Wann ist es sinnvoll, einen Testamentsvollstrecker einzusetzen? Michael Semrau: Wenn Kinder noch minderjährig sind und man ihnen den Umgang mit Vermögen noch nicht zutraut, ist es sinnvoll einen Testamentsvollstrecker einzusetzen, der über den 18. Geburtstag hinaus die Vermögensverwaltung übernimmt.
BeneFit: Wie kann ich Erbschaftssteuer sparen? Michael Semrau: Wenn es mehr als die Freibetrage zu vererben gibt, kann es sinnvoll sein, schon zu Lebzeiten zu schenken. Bei Immobilien kann ein Nießbrauch vereinbart werden. Beim Nießbrauch behält der Schenker das Nutzungsrecht, kann also zum Beispiel die Mieten weiter beziehen. Der Beschenkte ist schon im Grundbuch eingetragen. Die Freibeträge gelten auch für Schenkungen und können alle 10 Jahre in Anspruch genommen werden. BeneFit: Was ist der häufigste Streitfall? Michael Semrau: Streit gibt es häufig bei Erbengemeinschaften, da die Erben sich immer einigen müssen, wer was bekommt. Die Bewertung des Vermögens ist oft strittig. Auch über Pflichtteilsansprüche wird häufig lang und erbittert gestritten. Die beste Vorsorge gegen Streit ist ein Testament nach guter Beratung.
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