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Fantasie-Eck: Der mysteriöse Geisterwolf
Melanie Schaller
Fantasie-Eck
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Der mysteriöse Geisterwolf
Wirklich jetzt William? Bin ich etwa die einzige, die sie sehen kann?« schreie ich schon fast, nehme mich dann aber doch zurück. Ich möchte nicht unangenehm auffallen. »Diese Frau da drüben an der Rezeption, die aussieht als wären ihre Kleider so viel wert wie ein Boot. Oder irgendetwas anderes, das ziemlich teuer ist.« »An der Rezeption sagst du?« fragt mich William überrascht. Er steht von seinem Hocker auf, wischt sich über die Augen und blickt zur Rezeption. »Aber Ella! Dort ist nur Xavier zu sehen, der das Geld zählt. Dort steht garantiert keine Frau in teuren
Kleidern. Schau hinüber, Ella!« »Was? Aber ich habe sie bestimmt gesehen!« Trotzdem stehe ich von meinem Hocker auf und blicke ebenso zur Rezeption. Dort ist wirklich nur Xavier zu sehen stelle ich fest. Das kann aber nicht sein! Ich weiß, dass ich sie gesehen habe. »Ich werde mal kurz zur Rezeption rüber gehen, William.« William nickt bloß und setzt sich wieder an die Bar. An der Rezeption angekommen, werde ich von Xavier mit einem Lächeln begrüßt. »Guten Abend, Ella. Kann ich dir behilflich sein?« »Ja, das kannst du wirklich, Xavier. War vor kurzem eine Frau mit einem kleinen Jungen hier?« »Nein, Ella. Ich war damit beschäftigt das Geld zu zählen und sauber zu machen. Kein einziger Gast war inzwischen hier. Ihr seid hier, aber niemand sonst ist gekommen.« »Aber warum habe ich dann eine Frau in teuren Kleidern an der Rezeption gesehen?« »Ich glaube, das hast du dir nur eingebildet, Ella« versucht Xavier mich zu beruhigen. Aber wie soll ich mich beruhigen? Ich besitze doch keine besonderen Fähigkeiten, so etwas wie Hellsehen zum Beispiel. Ja, ich kann ganz gut auf mich aufpassen und auch gut jagen. Aber so besonders bin ich nun auch nicht. »Wenn du nicht weißt, was mit dir los ist Ella, warum du plötzlich Menschen siehst, die nicht hier sind, dann wirst du es bestimmt noch erfahren. Auch wenn du genug zu tun hast. Du musst ja noch deinen Bruder finden. Vielleicht ergeben sich ja auf deiner Reise nicht nur die Antwort darauf wo dein Bruder ist, sondern auch ob du Fähigkeiten entwickelt hast, die dir bis jetzt völlig fremd waren.« »Ja, kann schon sein, Xavier. Also dann, ich werde jetzt mal auf mein Zimmer gehen. Ich bin nämlich hundemüde.« »Natürlich, ruh dich nur aus. Wir sehen uns morgen beim Frühstück, wenn es dir recht ist.« »Klar!« strahle ich Xavier an. Ich verlasse die Rezeption wieder, gehe kurz an der Bar vorbei um William Gute Nacht zu sagen, und steige die Treppen hinauf in mein Zimmer. Oben angekommen, streife ich mir meine Klamotten ab, schlüpfe in mein Nachthemd und falle müde ins kuschelige Bett. Fortsetzung folgt!