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Kost-Nix: Nachhaltig in Graz
Fotos: Yolo-Team
Der Verschenkladen in der Leonhardstraße freut sich über Spenden
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Stellen Sie bitte Ihren Verein vor.
Unser Verein »Nachhaltig in Graz« ist primär eine Informationsplattform, eine Informationswebsite www.Nachhaltig-in-Graz.at, auf der man ganz viele Informationen zu einem umweltbewussten Lebensstil findet. Zum Beispiel: Wo kann man verpackungsfrei einkaufen? Wo kann man was reparieren lassen? Wo gibt es Second-Hand? Wo gibt es offene Bücheregale? Wo gibt es Milchautomaten? Wir führen auch einen Terminkalender und erzählen Geschichten. Wir machen auch noch ganz viel zum Thema Sharing und Teilen. Wir betreuen offene Bücherregale, wir führen einen Verschenkladen, wir veranstalten viele Feste.
Was ist die Hintergrundgeschichte Ihres Vereins?
Wir wollten schon immer ein bisschen die Welt verbessern. Wir haben auch nicht zuerst den Verein gegründet sondern mit der Website gestartet, und wollten vor allem Informationen für alle GrazerInnen zur Verfügung stellen, damit sie auch etwas nachhaltiger leben können. Wir haben bemerkt, dass die Menschen nicht so gut Bescheid wissen wie wir es wollten. Ich habe bemerkt, dass es nicht nur etwas bringt wenn ich selber mein Leben ein bisschen ändere, sondern ich wollt so viele als möglich mitreißen, damit sie auch umweltbewusster leben.
Wie wird Ihr Verein finanziert und wer macht da generell alles mit?
Gestartet haben wir komplett ehrenamtlich, ohne finanziellen Background. Wir bekommen ein bisschen Unterstützung vom Umweltamt, vom Bezirksamt St. Leonhard, vom Bezirksamt Jakomini, wo wir unser Sommerlager haben. Und wir haben jetzt auch angefangen nach Spenden zu fragen. Das ist jetzt noch nicht so üppig, weil wir dafür keine Werbung machen – für uns sind andere Dinge wichtiger. Solang wir mit unserem Laden mit der Miete zurechtkommen, ist das für uns ok. Wir arbeiten alle ehrenamtlich, auch die über 20 HelferInnen mittlerweile.
Wie kommen Sie zu Ihren Informationen über die verschiedenen Nachhaltigkeits-Projekte in Graz?
Ganz verschieden. Einerseits, ich fahre ganz viel Rad durch Graz und bemerke da sehr viel. Das merke mir und recherchiere nach, oder ich recherchier im Internet. Andrea fällt auch viel im Internet auf oder wir bekommen Tipps. Deswegen sind wir auch immer sehr dankbar für die Tipps, die wir erhalten. Also, falls jemand einen Vorschlag hat was auf unserer Homepage fehlt, bitte gerne!
Kann man Mitglied werden und wenn ja, wie?
Wir haben zurzeit keine »ordentlichen« Mit-

Yolo-Team
glieder. Man kann außerordentliches Mitglied und Fördermitglied werden. Der Grund dafür ist, dass unsere Struktur sehr knapp aufgebaut ist.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie?
Viele sagen, dass Nachhaltigkeit ein abgedroschener Begriff ist. Wir finden das gar nicht. Wir finden den eigentlich voll cool und stehen nach wie vor dazu, dass »Nachhaltig in Graz« eigentlich die beste Bezeichnung ist für unseren Verein und das, was wir tun. Nachhaltig zu leben heißt für uns, so zu leben, dass unsere Enkel auch die gleichen, oder sogar bessere Voraussetzungen vorfinden und zukunftsfähig zu leben. Für uns heißt das aber auch ein bisschen wieder bescheidener zu werden, nicht alles haben zu wollen und mit einem kleinen Fußabdruck zu leben.
Wie folgt man einem nachhaltigen Lebensstil?
Wenn man anfängt, sich dafür zu interessieren und starten möchte, dann geben wir immer den Tipp mit kleinen Sachen zu starten, also mit etwas, was einem gerade besonders am Herzen liegt. Es gibt zum Beispiel Leute, die das Plastik aus der Küche entfernen möchten. Dann geht man zum Beispiel einfach mal her, nimmt die alten Plastikkochlöffel und besorgt sich halt welche aus Holz. Wir sind auch gegen Verschwendung und stehen für Müllvermeidung ein, das heißt wir sind jetzt nicht die, die sagen man muss die komplette Einrichtung und die komplette Küche erneuern, sondern eben kleine Schritte und dazu gehört zum Beispiel auch, wenn man sich neue Kleidung kauft, dass man sich ein hochwertigeres Teil

Wir haben Andrea Breithuber und Beatrix Altendorfer (2. u. 3. von rechts) vom Verein »Nachhaltig in Graz« getroffen
zulegt, das auch lange haltbar ist. Und wenn man sonst noch Dinge benötigt, gibt es noch immer den Verschenkladen, in dem man sich eindecken kann. Und nachhaltiger Lebensstil hat natürlich auch immer mit den persönlichen Vorlieben zu tun. Für uns ist jeder kleine Schritt ein wichtiger Schritt.
Warum sind Sie gesiedelt? Wodurch unterscheidet sich das neue Geschäft vom alten?
Wir haben in der Moserhofgasse einen open air-Laden gehabt. Letzten Herbst hat sich herausgestellt, dass es ein bisschen zu kühl wird und dann haben wir erst einmal ein Winterquartier gesucht. Wir haben den Laden in der Leonhardstraße 38 gefunden. Nachdem er so gut geht, haben wir beschlossen ihn zu behalten. In der Moserhofgasse finden weiterhin monatliche Veranstaltungen mit Kleidertausch usw. statt. Wie funktioniert der Verschenkladen?
Man kann Sachen bringen und/oder nehmen, man kann auch tauschen. Gebracht werden können viele kleine Dinge, saubere Dinge, intakte, funktionierende Dinge. Man kann so viel mitnehmen wie man möchte, das ist auch eine Besonderheit bei uns.