Fachartikel bis zu längeren D u rch lau f z eiten und einem erheblichen Platzbedarf im ProduktionsbeDipl.-Ing. Dr.mont. reich. Empirische Beobachtungen haPeter Krobath ben ergeben, dass die Anwendung Leitung Lean Manageeines Pull-Systems ment aus den genannten Böhler Schweißtechnik Gründen bei mehr Kapfenberg als sechs bis acht Varianten kontrarealisiert werden kann. Dazu werden produktiv ist – hier setzten Sie besser die Vorteile von Kanban mit einer zen- auf Push. tralen Produktionsplanung kombiniert und dadurch der tatsächliche Bedarfs- Zusammenfassung zeitpunkt mit dem Aufbau der variantenspezifischen Puffer korreliert. Als Ein Pull-System produziert von jeder weitere Pull-Systeme können das vor Variante genau jene Menge, die von den allem in der Automobilindustrie oft Kunden tatsächlich nachgefragt wurde, eingesetzte Fortschrittzahlenkonzept und nicht jene Menge, welche die Prosowie Basestock angeführt werden, duktionsplanung in der Kristallkugel welches die Nachfrage gleichzeitig an zu finden glaubt. Die Vermeidung von alle Arbeitssysteme kommuniziert. Überproduktion, Planungsaufwand, volatilen Durchlaufzeiten und des BullSetzen Sie bei Variantenreichtum bes- whip-Effekts sind nur einige der posiser auf Push tiven Effekte. In Theorie und Praxis existieren Da alle Pull-Systeme über varianten- zahlreiche Realisierungsvarianten für spezifische Pufferbestände verfügen, ein Pull-System, welche jedoch alle kommt es bei ausreichenden Kapazi- variantenspezifische Puffer gemein täten mit zunehmender Variantenviel- haben. Diese verursachen mit zunehfalt zu einem signifikanten Anstieg des mender Variantenanzahl eine signifiBestandsniveaus. Die Folgen reichen kante Erhöhung der Umlaufbestände, von erhöhten Lagerhaltungskosten weswegen bei Variantenvielfalt besser
auf ein klassisches Push-System zurückgegriffen werden sollte. Autor DI Dr. Peter Krobath promovierte an der Montanuniversität Leoben am Lehrstuhl für Industrielogistik mit dem Schwerpunkt Losgrößenoptimierung und ist zurzeit als Lean Manager bei Böhler Schweißtechnik in Kapfenberg tätig. Der 1981 geborene und in Mürzzuschlag lebende Autor unterrichtet u.a. Lean Management an Universitäten und ist als selbstständiger Berater tätig. Kontaktdaten Tel.: 0650/576 22 84 Web: www.drkrobath.eu E-Mail: Peter.Krobath@drkrobath.eu Literatur Dickmann P.: Schlanker Materialfluss: Mit Lean Production, Kanban und Innovationen, Berlin, Heidelberg, Springer, 2008 Lödding H.: Verfahren der Fertigungssteuerung, Berlin, Heidelberg, Springer, 2008 Liker J.; Meier D.: Der Toyota Weg: Für jedes Unternehmen, München, FinanzBuch Verlag GmbH, 2007 Raymond L.: Custom Kanban: Designing the System to Meet the Needs of Your Environment, New York, Productivity Press, 2006
LEUTE/KÖPFE
Dipl.-Ing. Dr.techn. Christof Wochesländer Chief Financial Officer, AVL Schweden Seit Anfang Juli 2011 ist Herr Dipl.-Ing. Dr. techn. Christof Wochesländer als CFO von AVL Schweden für die finanziellen Belange der AVL-Gruppe in Skandinavien verantwortlich. Von 2008-2011 war er im Affiliate Controlling der AVL List GmbH in Graz beschäftigt. Der Fokus seiner Tätigkeit lag hierbei auf dem globalen Roll-out der Projektcontrollingprozesse sowie der Weiterentwicklung und Implementierung der Projektmanagementwerkzeuge in den Tochtergesellschaften. Davor war Herr Wochesländer 5 Jahre an der TU Graz als Leiter Rechnungswesen/Finanzen und als Leiter Controlling unter anderem für die Einführung von SAP R/3 zuständig sowie als Assistent des Vizerektors für Finanzen und Personal tätig. Hr. Wochesländer widmete sich in seiner Dissertation (Institut für Betriebswirtschaftslehre und Betriebssoziologie Prof. Ulrich Bauer) der mutuellen Ausgestaltung von Benchmarking-Projekten unter der Einbindung der Industriepartner Palfinger, Pöttinger Landmaschinen sowie der Kostwein-Gruppe. Zuvor absolvierte er an der TU Graz das Studium Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Verkehrstechnik.
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WINGbusiness 3/2011