Eine Prise Funkgeschichte Fünfzig Geschichten aus hundert Jahren Rundfunk (Leseprobe)

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Entdeckungen für zwei Jahrhunderte

Im Jahr 1876 erschien in Leipzig das Buch »Der junge Mathematiker und Naturforscher. Geheimnisse der Zahl und Wunder der Rechenkunst«. Es ist das einzige Buch eines Wissenschaftlers, dessen Entdeckungen ganze Bücher füllen und dessen Wirken bis heute unser Leben beeinflusst: Ferdinand Braun. Karl Ferdinand Braun wurde 1850 als sechstes von sieben Kindern in Fulda geboren. Er studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Marburg und Berlin, promovierte mit dem Thema »Saitenschwingungen« zum Doktor der Physik und begann 1874 am Thomasgymnasium in Leipzig Mathematik und Naturwissenschaften zu unterrichten. Bis heute wird Ferdinand Braun vor allem mit einer Erfindung in Verbindung gebracht: der Braunschen Röhre. Am 15. Februar 1897 veröffentlichte Ferdinand Braun die Ergebnisse seiner Forschungen mit Kathodenstrahlröhren. Dabei war es ihm gelungen, einen Elektronenstrahl in einer Vakuumröhre magnetisch abzulenken und so den Verlauf eines Stromflusses optisch sichtbar zu machen. Auf Basis dieser Versuche entstand drei Jahrzehnte später die Bildröhre – und mit ihr eine völlig neue Medienform: das Fernsehen. Weltweit ein Erfolgsmodell. Zu den Erfindungen von Ferdinand Braun zählen aber viele mehr als die Bildröhre. Im Jahr 1900 gelang es ihm, durch die Trennung von Sender- und Antennenschwingkreis im Knall30

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