FORDERUNG | ROHSTOFFPOLITIK | CIRCULAR ECONOMY
Sechs Schritte zur zirkulären Wirtschaft Forderungen der BDI-Initiative Circular Economy für die 20. Legislaturperiode
14. Oktober 2021 Rohstoffe sind das Fundament der industriellen Wertschöpfung. Dies wurde zuletzt deutlich, als in Folge der Corona-Pandemie globale Lieferketten unterbrochen wurden und eine Verknappung des Angebots von Rohstoffen zu erheblichen Preissteigerungen führte. Es ist damit zu rechnen, dass der weltweite Wettbewerb um Ressourcen weiter zunehmen wird. Zugleich besteht die Herausforderung, unser Wirtschaftssystem so zu gestalten, dass die Ziele des Pariser Abkommens zum Klimaschutz und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen erreicht werden können. Die Rohstoffversorgung der deutschen Industrie fußt auf drei Säulen. Dazu zählen heimische Rohstoffe (1), importierte Rohstoffe (2) und Rohstoffe aus der Circular Economy (3). Unter Rohstoffen aus der Circular Economy können Recyclingrohstoffe und industrielle Nebenprodukte verstanden werden. Für eine klimaschonende Circular Economy müssen zudem zukünftig auch nachhaltig gewonnene biobasierte Rohstoffe und alternative Rohstoffe wie CO2 zum Schließen von Kreisläufen beitragen. Die Mitglieder der BDI-Initiative Circular Economy verfolgen das gemeinsame Ziel, die zirkuläre Wirtschaft zur tragenden Säule der industriellen Wertschöpfung auszubauen. Sie stellen fest, dass unser Wirtschaften dazu prioritär auch auf die möglichst lange Nutzung sowie Rückführung und Wiedernutzung von qualitativ hochwertigen Rohstoffen und Produkten in Kreisläufen ausgerichtet werden muss. Unstrittig ist zudem, dass für die Rohstoffversorgung der Industrie auch ein stabiler Zugang zu nachhaltig gewonnenen Primärrohstoffen gewährleistet werden muss. Nur so wird es gelingen, eine insgesamt sichere Rohstoffversorgung in Deutschland und Europa zu gewährleisten und die erforderlichen Technologien für den weltweiten Schutz natürlicher Ressourcen und des Klimas bereitzustellen. Die Mitglieder der BDI-Initiative Circular Economy verstehen sich als Treiber der Entwicklung hin zu einer zirkulären Wirtschaft und stehen für Wettbewerb, Technologieoffenheit und Innovationen. Unter Berücksichtigung dieser Prinzipien bedarf der Übergang in ein zirkuläres Wirtschaftsmodell einer ganzheitlichen und ambitionierten Politik, die auf der Grundlage neuer Instrumente einen sicheren Rechtsrahmen für das Schließen von Stoffkreisläufen schafft.
Claas Oehlmann | BDI-Initiative Circular Economy | T: +49 30 20281606 | c.oehlmann@ice.bdi.de | www.bdi.eu